Donnerstag, 7.12.2000
Knapp zwei Monate, nachdem sie das „Fantasy Wrestling“ für sich entdeckten, eröffneten zwei Freunde aus Berlin die German Crossover Wrestling Federation, kurz GCWF. Das Crossover stand für einen Mix aus realen Vorbildern und ausgedachten Charakteren und sollte als Zwischenlösung dienen für Spieler, die sich sonst zwischen den beiden Optionen entscheiden mussten. Das richtungsweisende Konzept, welches an diesem Donnerstag Abend mit „GCWF SmackDown!“ begann, wurde allerdings schon nach einem Monat nach dem ersten „Brawlin‘ Rumble“ komplett über den Haufen geworfen.

Aus „SmackDown!“ wurde „Dynamite“, aus „Triple H“ wurde „Raptor Rough Tough“ und die Kommentatoren Jerry Lawler und Jim Ross wurden ins Titanland verjagt und Mike Garland und Vincent Craven wurden erfunden und engagiert.

Auch ohne bahnbrechende Qualität konnte sich die Liga schnell einen Namen machen, nicht zuletzt durch die Präsenz der Ligenanführer Manuel und Viddy auf den hiesigen Wrestlingforen wie power-wrestling.de und genickbruch.com. Müde belächelt von den großen Ligen meldeten sich im Verlauf des Jahres 2001 dennoch über 60 Wrestler an, eine B-Show namens „Violence“ wurde geboren, Anfang 2002 gehörte die GCWF sogar zu den Gründungsligen des ersten richtigen Fantasy Wrestling-Verbandes „United Fedz“ oder auch „Fed’U“ genannt.

Doch auf jeden Aufstieg folgt auch ein Fall. Manuel gab die Führung der Liga aufgrund seines nahenden Abiturs ab, Viddy war selbst vollkommen überfordert und ein Führungswechsel zu Nico, der die Liga als Helfer stets begleitete, geriet zum Fiasko. Nach außen hin versuchte man die heile Welt zu verkaufen, nahm an gemeinsamen Veranstaltungen der Fed’U, wie dem „Christmas Crossover Chaos“ teil, doch intern war klar: Ohne richtige Führung, ohne eine Vision würde die Liga keine drei Jahre alt werden.

Barqas, einer der fleißigsten und motiviertesten Spieler, war eigentlich schon dabei, sich nach einer neuen Liga umzuschauen. Der zweifache GCWF World Champion, für den die Liga das erste, richtige Zuhause im Fantasy Wrestling war, wollte diese allerdings nicht kampflos ausgeben, bot nicht nur seine Hilfe, sondern auch ein komplettes Konzept an.

Unter größten Kraftanstrengungen, mit Hilfe toller Spieler wie Eric und Robbie gelang es im Januar 2003 den dritten „Brawlin‘ Rumble“ zu veranstalten, der insgesamt 52 verschiedene Charaktere bot und ein voller Erfolg war. Die GCWF lebte, durchlebte vielmehr eine Wiedergeburt. Diese wurde auch on-gimmick durchgezogen, denn das Stable „Fight Club“ gewann an diesem Abend sämtliche Titel der Liga und verkündete, die Liga zu schließen.

Dies ging einher mit dem Neuanfang durch Barqas, der einen Schlussstrich hinter den Problemen, welche die GCWF hatte, ziehen wollte. Das neue Office unter Barqas, zusammen mit Viddy, Eric, Robbie und Manuel als Berater, nahm seine Arbeit auf und benannte die GCWF in PCWA um: Phoenix Crossover Wrestling Association. Wie der Phönix aus der Asche.

Die Spielergemeinschaft wuchs in der Folge wieder zusammen, beim zweiten Fed’U PPV „Sunny Suicide Showdown“ räumte die PCWA einige Auszeichnungen ab, unter anderem für ihr professionelles Engagement. Man erschuf neue Gürtel, neue Philosophien, ein Fan-Magazin namens „FANatic“, eine Farmliga namens „Berlin Championship Wrestling“, in der simulationstechnisch neue Wrestler ausgedacht wurden und für den Sprung in die PCWA eine Vorgeschichte erhalten sollten. Gleichzeitig erschuf man einen Crossover Titel, der durch die gesamte Fed’U getragen wurde. Besonders die gemeinsamen Veranstaltung mit der EFW (Entertaining Force of Wrestling) wurden ein voller Erfolg.

In der Zwischenzeit sah das Office einige Leute kommen (wie Chris M., Krischan, Hauke) und wieder gehen (wie Markus oder Chris L.), die phasenweise große Stützen der PCWA waren und teilweise immer noch sind. Ebenfalls ging Fed’U, da sich der Verband aufgrund interner Streitigkeiten im Herbst 2004 auflöste. Allerdings schadete dies der PCWA keinesfalls, da man mit der EFW und der IWF den neuen Verband „Pro-X“ gründete.

Die PCWA wurde eine richtige Gemeinschaft. Dies äußerte sich nicht nur in einer eng verbundenen Spielerschaft, sondern auch in jährlichen Treffen. So fand im Juli 2005 bereits das vierte Community-Treffen in Berlin statt, unter anderem mit Besuch aus Rostock, Lübeck, Groß Oesingen und Wien. Ebenfalls Mitte 2005 musste Barqas aufgrund seiner anstehenden Diplomarbeit und Nachwuchsplanungen den Platz als Chef abgeben. Viddy übernahm den Posten, während Barqas weiterhin als Berater und Webmaster fungierte.

Pro-X löste sich Ende 2007 schließlich auf und die PCWA wechselte ins neue Projekt fantasy-wrestling.net. Dieses sollte kein Crossover-Verband mehr sein, sondern eine Plattform für begeisterte Fans von Fantasy- und realem Wrestling.