Scene

Id
1363  
Name
Blake Milton -v- Robert Barker  
Summary
 
Position
54  
Scenetype
Live  
Created At
2014-02-26 22:09:59  
Edited At
2014-03-18 18:12:30  
Show
100. Vendetta  


...Ausreden. Vielleicht auch einfach nur Ausreden. Es gibt in der PCWA exakt eine Person, die ihm seit Wochen blind vertraut und ihn nicht wie ein verwirrtes Monster betrachtet. Eine Person, die seine völlige Planlosigkeit erkannt und seine Probleme ernst genommen hat. Eine Person, die ihm aktiv versucht zu helfen und ihn nicht einfach auslacht wie Rage, oder loswerden will, wie Alistair. Eine Person, die ihn geschlachtet hat und der er sich trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen näher fühlt, als jedem anderen hier in der PCWA. Eine Person, die vermutlich seine letzte Hoffnung hier in dieser schmutzigen Welt ist.

Die finale Suche nach dem letzten Halt ist so viel einfacher, als sich einzugestehen, dass man genau das längst gefunden hat.

Nicht länger bereit sich selbst zu belügen und entschlossen eine Entscheidung zu treffen, betritt Robert Barker seine Kabine. Auf dem unbequemen Zweisitzer liegt eine Person zusammengerollt mit dem Rücken zur Tür und schläft in aller Seelenruhe, als hätte er nichts und niemanden zu fürchten. In der Hand, ganz fest, so als wolle er es auf keinen Fall riskieren, es zu verlieren, weil er noch auf eine Antwort wartet: ein Smartphone, was Robert Barker heute die ganze Show über den letzten Nerv gekostet hat, allen voran die erste Nachricht, die er bekommen hat:

Willst du mit mir teamen?
[  ] Ja [  ] Nein [  ] Vielleicht

Barker geht genervt um das Sofa herum, packt es und schupst es samt Schlafgast um. Es ist kurz ein verwirrtes „Was…?“ zu vernehmen, was im Winkel zwischen Sitzfläche und Lehne umgehend begraben wird und ein jähes Ende findet.

Barker steigt auf die Rückseite und setzt sich auf den höchsten Punkt des umgeworfenen Sofas. Blake Milton ist einmal mehr gefangen – so wie vorhin in dieser Drehtür.

Robert Barker: „Stimmt es, was sie sagen?“

Von unter dem Sofa: „Das sie was sagen?“

Robert Barker: „Dass du mich nur benutzt, weil du den Schlächter gern als dein neustes… Foreign Object hättest?“

Von unter dem Sofa: „Ich…“

Der Schlächter in Barker schlägt brachial auf das Holzgestell des Sofas.

Robert BArker: „DIE WAHRHEIT!“

Von unter dem Sofa: „Ich sag immer die Wahrheit, Robert.“

Robert Barker: „Dann sag mir endlich, was du vorhast!“

Von unter dem Sofa: „Du bist… die anspruchvollste Waffe, die ich jemals führen durfte…“

Barker senkt den Kopf und ist etwas enttäuscht.

Von unter dem Sofa: „Ich weiß, dass dich das enttäuscht… aber es nützt uns beiden etwas.“

Barker stützt die Ellenbogen auf die Knie und versenkt das Gesicht in seinen Händen.

Von unter dem Sofa: „Robert…? Ich weiß nicht, ob du mir noch zuhörst, aber ich will, dass du weißt, dass ich dich mehr als nur an meiner Seite haben will. Du gehörst zu meiner… Familie und deshalb möchte ich heute dich und keinen anderen als Tag Team Partner für die Cotatores Challenge…“

Robert Barker: „Das machst du doch nur weil Gabriel nicht da ist und... Warum eigentlich ich und nicht Eleven?“

Von unter dem Sofa: „Weil das mit uns beiden einfach die bessere Geschichte ist.“

Barker erhebt sich. Ein paar Sekunden vergehen, bis sich unter dem Sofa etwas regt und Blake sich davon befreit. Als er kniet und nach Luft ringt, stellt Robert ihm schon die nächste Frage.

Robert Barker: „Nenn mir nur einen Grund, warum ich da mitmachen sollte!“

Und wenn Robert sich nicht von ihm weggedreht hätte, dann könnte Blake sehen, wie sehr Robert es sich wünscht, dass er ihm einen guten Grund nennen kann. Einen. Einen einzigen und er wäre dabei. Er will es doch selbst so sehr. Aber er kann das nicht alleine, er hat es sich verboten, aber wenn Blake ihn überzeugen würde, dann wäre das doch etwas anderes...

Blake Milton: „Weil wir es können! Weil ich es kann! Ich will dir mit dieser Challenge beweisen, dass ich mich integrieren kann, dass man mit mir auskommen kann und dass man mit mir auch Titel gewinnen kann – ob nun außerhalb oder innerhalb des Rings. Ich weiß, dass dir dieser Ring dort draußen wichtiger ist, als er es für mich je sein könnte. Und ich weiß, dass dir der Sieg und die Trophy wichtiger sind, als mir. Für mich ist das nur Spaß, aber ich kann auch anderes… für dich.“

Barker will ein paar Schritte durch den Raum gehen, aber Milton wirft sich nach vorn und greift sich eines seiner Beine.

Blake Milton: „Ich will dir heute Nacht doch einfach nur das geben, was du willst! Verstehst du das nicht? Ich will dir das geben, was du von mir erwartest! Du und ich! Wir zweiI! Ich kann das! Ich kann das wirklich! Gib mir nur diese eine Chance! Wir müssen nicht allein sein, Robert! Ich mache alles, damit das nicht passiert, denn so ist der Deal!“

Er ist allein, Barker zu dritt… man trifft sich in der Mitte! SAG JA! SAG JA! SAG JA, VERDAMMT!

Schockiert versucht sich Barker aus dem Griff zu befreien. Das Blake ihn so oft bei seinem Vornamen nennt, macht ihn wahnsinnig. Es macht ihn schwach. Es macht ihm Angst… dieser Anblick, wie Blake ihm über den Boden hinterherkriecht, als wäre er nicht menschlich.

Blake Milton: „Du wirst heute Abend einen Sieg feiern, einen Titel und… du wirst endlich, endlich deine Bühne bekommen!“

Die Worte regen den Schlächter in Barker, was ihn nur noch mehr Abstand von Milton nehmen lässt.

Robert Barker: „Du lässt mir doch sowieso keine andere Wahl.“

Blake Milton: „Denk doch mal genau darüber nach! Die Challenge ist das Symbol für ein Team, Robert! Zwei Partner. Sie sind das Symbol dafür, dass du nicht allein bist… dass wir nicht allein sind. Und dass wir uns ergänzen können. Dass wir die Fehler des anderen… mit unseren besten Eigenschaften ausgleichen! Ich will, dass du nicht mehr diese Last mit dir herumtragen musst! Ich will, dass du etwas in den Händen halten kannst… Ich will, dass rObErt etwas in den Händen halten kann, was ihn daran erinnert, dass da jemand ist, der sich um seine Belange kümmern wird. BARKER…!“

Er greift erneut nach Barkers Hosenbein und zieht sich ein Stück daran hinauf, während er wahnhaft weiterspricht.

Blake Milton: „...nach diesem Match wirst du keine Securities mehr brauchen, weil dich deine Trophy an mich und unseren Deal erinnern wird. Du wirst keinen rObErt mehr brauchen, der dir alles schönredet… denn du wirst wissen, dass du einfach nur du selbst sein kannst! Und das ist Robert Barker mit all seinen Stärken und Schwächen – mein Tag Team Partner! Meine Familie! Du wirst das sehen und erkennen… wenn sich dein Gesicht im glänzenden Metall der Trophy wiederspiegelt. Du wirst es sehen…“

Robert Barker: „Ich kann nicht, Blake, ich kann einfach nicht, nicht mit dem Schlächter in mir! Wie sollte ich denn?“

Er versucht den Jungen von sich wegzutreten. Ein letztes Mal. 

Blake Milton: Du kannst nicht wirklich wollen, dass sowas wie Le Boy Toy diese Trophy gewinnt! Oder Mad-X!“

Robert Barker: Das sind Wrestler, wie du und ich. Jeder darf sich hier messen und jeder hat ein Recht darauf.“

Blake Milton: „Jeder ist aber beim Schlächter einer anderen Meinung. Jeder ist bei dir anderer Meinung! Warum verteidigst du sie?“

Robert muss schlucken. Er weiß wie wahr diese Worte sind und sie von Blake zu hören, lässt sie noch viel realer erscheinen.

Robert Barker: „HÖR AUF, MICH ZU MANIPULIEREN! Nicht ich verdrehe immer alles so, wie es mir passt, sondern du! Le Boy Toy und Mad-X sind zwar nur Gelegenheitswrestler, aber sie sind länger in diesem Business als du!“

Blake Milton: „Oooh, ja! Immer argumentiere mit all den Veteranen und deren ganze Erfahrung, die ich nicht besitze!"

Robert Barker: „Weil du nun mal… WENIG ERFAHRUNG HAST, BLAKE!“

Es fällt Robert immer schwerer diese Mauer aufrecht zu erhalten. 

Blake Milton: „Ich habe Sharpe besiegt und ich habe van Crane besiegt – dieses scheiß Veteranenpack! Ich habe Lucifer besiegt, den Brawlin' Rumble gewonnen UND ICH HABE DEN VERFICKTEN SCHLÄCHTER GESCHLACHTET!“

Barker schließt die Augen und hält die Luft an. Er muss sich konzentrieren. Einfach nur konzentrieren. Und bleibt unter größter Anstrengung ruhig.

Robert Barker: „Ich weiß, dass du kämpfen kannst, Blake. Aber du verstehst die Welt einfach noch nicht und glaubst ständig, dass du mit deiner geringen Erfahrung immer alles richtig machen kannst… aber das kannst du nun mal nicht!“

Blake Milton: „WARUM VERLANGST DU DAS DANN VON MIR… ALLES RICHTIG ZU MACHEN!? Ich weiß, dass ich schwierig bin… und ich weiß, dass sich die anderen hinter meinem Rücken ihre scheiß Fressen über mich zerreißen! Aber ich bin kein verdammter Wahnsinniger! Ich verstehe... verstehe die... die Welt da draußen! Du hast mich heute zweimal in Schutz genommen! Das muss doch... doch etwas bedeuten! Dass muss doch bedeuten, dass ich soziale Kom... Kompetenz habe! Oder hast du mich nur verteidigt, weil das der Deal ist? Weil, wenn ja, dann kannst du unmöglich von mir verlangen, dass ich mehr für den Deal tue, als du!“

Er zittert. Ihm fällt das hier ungemein schwer. Er lässt von Barker ab, kauert einfach nur da vor ihm auf dem Boden.

Blake Milton: „Ich bin... kein Psycho... bin kein... Weißt du, warum die anderen das im... immer alle sagen? Weißt du’s? Weil es einfacher ist! Weil es bequemer ist! So bequem, wie mit seinem besten Freund und langjährigem Arbeitskollegen an einer Challenge teilzunehmen! So bequem, wie Lobotomy Blues, die in dieses Turnier gehen, als würden ihnen ihr Legendenstatus, ihre Hardcoreikonie und ihre Vorbildbeziehung automatisch den Sieg garantieren! WAS LEISTEN DIE SCHON GROSSARTIGES? WAS LEISTEN LE-BOY-TOY ODER MAD-X!? ES IST SO VIEL LEICHTER NUR DIE ZU AKZEPTIEREN, DIE „ERTRÄGLICH“ SIND UND SICH AN DIE „NORMEN“ HALTEN! WARUM PASSIERT UNS DAS NICHT!? WARUM KÖNNEN WIR NICHT SO SEIN!?“

Robert Barker: „Ich mache mit…“

Blake Milton: „WARUM SIND WIR STÄNDIG „UNERTRÄGLICH“ UND „ABNORM“!? UND WARUM DARF ICH DIESE SCHEISSBESCHISSENE CHALLENGE NICHT DAFÜR NUTZEN, ALLEN ANDEREN DAS GEGENTEIL ZU BEWEISEN!? WARUM!? WEIL ES NUR DIE „GUTGERATENEN“ VERDIENT HABEN IN DEN HIMMEL ZU KOMMEN!?“

Robert Barker: „Blake!“

Blake Milton: „ICH KANN DIR BEWEISEN, DASS DU UND ICH DA AUCH HIN DÜRFEN! ICH KANN ES JEDEM BEWEISEN, DASS WIR GENAUSO GUT SIND! ICH…“

Robert Barker: „BLAKE!!“

Der Junge schaut ihn verstört an.

Robert Barker: „Ich mache mit!“

Blakes Stimme presst sich in einer Mischung aus leisem Unglaube und weiß lauter Beherztheit hervor.

Blake Milton: „Wirklich…?“

Barker zwingt sich zu einem ehrlichen Lächeln, das ungewohnterweise jeden Zynismus vermissen lässt. Die Mauer ist eingebrochen. Nicht mit Gewalt, sondern auf Blakes eigene Art und Weise. Robert ist sich immer noch nicht ganz wohl bei dem Gedanken daran in den Ring zu steigen, doch er mag den Jungen und er vertraut ihm mehr als sich selbst. Trotz all der Titelgeilheit, die er seit der Ankündigung des Turniers in immer größeren Maßen mit sich herumschleppt, glaubt er außerdem, dass diese Challenge für Blake vielleicht sogar noch wichtiger ist, als für ihn selbst, auch wenn Blake das weder zugeben noch verstehen würde. Die Kodependenz kann ihr Antrieb sein, denn obwohl er glaubt, dass Blake die Challenge vielleicht mehr braucht als er, so weiß Robert, dass er Blake mehr braucht, als dieser ihn. 

Denn auch, wenn der Schlächter es offen nicht zugeben würde, so braucht er es aktuell ganz einfach, vor vollendete Tagsachen gestellt zu werden. So wie dieses Turnier. Barker ist sich sicher, dass Blake bereits alles geplant hat und es würde ihn nicht einmal wundern, wenn er schon eine passende Musik für ihren Einzug rausgesucht hätte. Fuck, er weiß ganz genau, dass Blake sich um alles kümmern würde, so wie Blake es immer tat, wenn er Robert helfen wollte. Er weiß, dass Barker an diesem Match teilnehmen will, also hat er alles stehen und liegen gelassen, um mit ihm an diesem Match teilzunehmen, weil er wusste, dass Robert alleine nicht dazu in der Lage gewesen wäre.

Robert Barker: „Ja, wirklich."

Wie hätte rObErt den Mut finden sollen, ohne jemanden wie Blake, der ihn antreibt und vor vollendete Tatsachen stellt? Er hat Angst vor dem da draußen, weil es voller Trigger für den Schlächter in ihm ist und während alle die Probleme gesehen haben, die er dadurch verursachen wird, ist Blake der Einzige, der nach Lösungen dafür gesucht hat. Er hat ihn mit sich mitgezerrt und ihm gezeigt, dass er keine Angst haben muss, weil seine Stärken seine Schwächen übermannen können.

Robert Barker: „Unter einer Bedingung."

Blake Milton ist Robert Barkers allerletzte Hoffnung.

Robert Barker: „Du wirst fair bleiben.“

Der Junge richtet sich langsam auf und wispert still und leise.

Blake Milton: „Oooh, keine Angst... ich werde fair bleiben.“

Blake schaut sich in der Kabine um und dann auf seine Hose mit dem Fleck vom Fan-Fest. Er sieht aus, wie ein Kind, was Hilfe beim Anziehen braucht. Ein dreckiges Oberteil, eine verranzte Lederjacke, eine fleckige Hose und offene Schnürsenkel.

Blake Milton: „Hast du durch Zufall eine Hose für mich?“

Man will es einfach nicht glauben können, wenn man ihn so sieht, aber er wird Barker zur Challenge mit Sicherheit enttäuschen. Robert weiß das… aber er verdrängt es… um Blakes Willen.

 

Mike Garland: "Warum schreien die eigentlich soviel?" 

Vincent Craven: "Mike... die Cotatores Challenge hat nun eine ganz widerliche Wendung genommen. Wenn nun Robert Barker und Blake Milton wirklich gemeinsam daran teilnehmen... der Sieger des achten und der Sieger des neunten Brawlin' Rumbles... vergiss die Hall of Famer, vergiss den Gerasy und seinen Herausforderer... das könnte ganz, ganz übel aussehen."

  Mike Garland: "Diese Spannweite an Teams ist schon enorm. Die blutvergießenden Milton und Barker, wovon einer das gar nicht mehr machen will... McFly auf seiner Reise und Sanchéz auf seinem Selbstfindungstrip... Rage und Brunswick, die den weltgrößten Schwanzvergleich feiern... Lobotomy Blues mit soviel Vorschusslorbeeren, dass mir schlecht wird... MAD-X, die soviel gekifft haben, dass mir schlecht werden würde und die eben auch dem Erfolg hinterher rennen... Le Boy Toy, bei denen mir schon so einfach schlecht wird." 

Vincent Craven: "Unterschiede... einfach ganz große Unterschiede und Motivationen bei allen Teams." 

Mike Garland: "Das ist Tag Team Wrestling, Vincent. Und ganz im Ernst, hier kann alles passieren." 

Vincent Craven: "Besonders jetzt, wo der Unberechenbarkeitsfaktor ins Unermessliche gestiegen ist. Milton und Barker. Erahnt haben es viele, aber jetzt, wo es klar wird... ganz übel."



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