Scene

Id
1397  
Name
Kriss Dalmi & Mad Dog  
Summary
 
Position
6  
Scenetype
Live  
Created At
2014-03-08 11:56:36  
Edited At
2014-03-15 12:48:23  
Show
100. Vendetta  


"Der Nächste."

Mit einem müden Schmunzeln reagiert Mad Dog auf die Ansage der Krankenschwester. Er sitzt bei Dr. Häuser im Wartezimmer und steht vor dem letzten medizinischen Check vor dem Match gegen Eleven. Eigentlich eine Formalität, die jeder Wrestler am Tage eines Matches durchlaufen muss. Kurzes Abhören, kurze Nachfrage - das war's.
Allerdings erinnern MD die Worte der Krankenschwester natürlich an die Begebenheiten des letzten Tages. Auf dem Fanfest war er mit Eleven aneinander geraten und hatte sich dort zu einem Casting mit ihm hinreißen lassen. Das Aufeinandertreffen mit seinem heutigen Gegner hatte Mad Dog noch einmal in dem Entschluss bekräftigt, heute gegen ihn in den Ring zu steigen. Heute die PCWA zu verteidigen. Für seine Heimat einzustehen.
Als sich der Night Fighter erhebt, öffnet sich plötzlich die Türe und ein weiterer bekannter Mann tritt herein.

Mad Dog: "Dalmi?"

Überrascht zieht MD die Augenbrauen zum Horizont.

Mad Dog: "Ehrlich gesagt dachte ich, ein Mensch wie du, würde auf solchen gesundheitlichen Schnickschnack nichts geben. Da sieht man wieder, wie man sich täuschen kann, huh?!"

Kriss Dalmi: "Glaube mir, Doggie, in dieser Sache täuscht du dich nicht! Ich bin nur hier, um mir vom Doc ein paar Painkiller verschreiben zu lassen. Für den Eigenbedarf natürlich. Weißt ja, wie problematisch das Knie im Moment ist."

An dieser Stelle würde man, ob dieser Anspielung auf Dalmis heutigen Gegner, wohl schallendes Gelächter vom Serben erwarten und der Konstante war sogar schon dabei entnervt mit den Augen zu rollen, doch es bleibt komplett aus. Für den Moment ist der Serbe offensichtlich nicht zum Scherzen aufgelegt, stattdessen lässt er sich mit einem Seufzen in einen Stuhl neben Mad Dog nieder. Geboren aus Entspannung, Enttäuschung oder Melancholie? Man weiß es nicht so genau.

Kriss Dalmi: "Nein, Dawg, das einzige, indem du dich offensichtlich geirrt hast, waren ich... und Arrow vielleicht auch..."

Diesmal ist die Enttäuschung kaum zu überhören, die von einem dezenten Zähneknirschen begleitet wird. Der Night Fighter nickt knapp.

Mad Dog: "Vielleicht habe ich mich tatsächlich in euch getäuscht. Ich bin mit Sicherheit nicht allwissend. So wie das andere hier von sich behaupten... Allerdings wäre es schon sehr seltsam, wenn dort bei euch nicht irgendein Hintergedanke dabei gewesen wäre. Wieso solltet ihr mir sonst helfen? In der PCWA macht niemand irgendwas einfach so... und helfen schon gar nicht. Du kannst nicht erst zu mir kommen und erzählen, wie ich Robert Breads mit deinen Methoden ausschalten kann und mir dann gegen Eleven zur Hilfe eilen, um darin deine Mitmenschlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Das wäre selbst für einen Junkie wie dich zu abgedreht. Dalmi, du hilfst niemandem einfach so. Niemand tut das hier."

Und dies sagt der Hund ohne missbilligenden Unterton. Er sagt es, als eine einfache Feststellung, bei der er sich nichts rausnimmt.
Selbst die Freundschaft zu Alistair und Stevie besteht aufgrund einer ähnlichen Einstellung.
Nicht einfach so.

Mad Dog: "Also. Was haben Arrow und du mit eurer Hilfe beabsichtigt, Dalmi? Ist es diese Geschichte mit dem Gefallen? Erst hilft dir Arrow, weil er dir einen Gefallen schuldet, und lockt Breads in einen Hinterhalt... Und nun soll ich derjenige sein, der euch einen Gefallen schuldet, huh?! Denn Gefallen löse ich ein! Sonst hätte ich meinem alten Kumpel, dem DoM, nicht deinen Buddy Jeffrey vorgestellt, huh?!"

Dalmis Augen leuchten plötzlich, reißen ihn aus dem dunklen Gefängnis seiner Gedanken.

Kriss Dalmi: "Awwwoor... Ich liebe deine verdrehten Gedanken. Deine verstörte Fantasie."

Das Junkiegesicht verzieht sich zu einem infantilen Lächeln, das sogleich wieder in die Neutralität abrutscht. So plötzlich die Euphorie gekommen war, ist sie auch schon versiegt und an ihre Stelle tritt wieder die Ernsthaftigkeit.

Kriss Dalmi: "Ein Gefallen?! Möglich. Oder auch nicht. Wenn ich es genau wüsste, würde ich es dir sogar verraten. Bis vor wenigen Tagen dachte ich, ich könnte ihn nachvollziehen, verstehen, was er so denkt aber das war, wie es scheint nur ein Selbstbetrug... eine Lüge!"

Amüsiertes Auflachen. Das war schon wieder so dumm, dass es fast lustig war. Nein...

ER war schon wieder so dumm und es IST lustig.

Kriss Dalmi: "Was ich weiß... ich meine, was ich glaube zu wissen, ist, dass er die reinsten Intentionen hatte, als wir dir gegen Eleven und Blakey zu Hilfe eilten. Weder ihn, noch mich interessierten sich für einen Gefallen. Das geschah gänzlich ohne Hintergedanken, ohne das er oder ich einen Nutzen daraus hätten ziehen können. Ein Geschenk für einen Freund, um der alten Zeiten Willen. Der Hund, der auf einsamen Pfaden wandelt, sollte sein eigenes Rudel ergebener Köter bekommen, dem er vertrauen kann, das ihm in diesem widernatürlichen Kosmos der PCWA den Rücken stärkt. Auf das er an einem Ort wie diesem sich nicht mehr so verloren fühlt. Das war das einzige, das Arrow wollte, dir dort eine Familie schenken, wo du deine richtige Famile unmöglich mitnehmen kannst."

Der Belgrader hält für einen Moment inne und neigt den Kopf hinüber zu MD, um dessen Reaktion auf seine seltsam klaren Worte zu beobachten. Etwas anderes als stoische Erwartung scheint er in dessen Augen aber nicht zu finden.

Kriss Dalmi: "Ich habe mich dem gebeugt, weil Jeffy sagte, dass es eine gute Idee sei und habe es nicht weiter hinterfragt, weil alle seine Idee bisher sinnvoll waren. Aber nun sitze ich hier neben dir und muss mich der Wahrheit – oder besser gesagt – der Lüge stellen und zugeben, dass du Recht hattest."

Der Fighter nickt.
Glaubt nicht, dass Arrow ihm hier in der PCWA eine Familie schenken wollte. Will auch nicht glauben, dass Arrow gehen wird. Kriss Dalmi kann er in diesem Moment einfach noch nicht trauen.

Mad Dog: "Er hat dich nur benutzt, oder?"

Die Frage quillt aus ihm, als würde er alles in Frage stellen, was Dalmi ihm eben zugesprochen hat.

Mit einem Ruck springt der Meister der Geschmacklosigkeiten von seinem Sitz auf, schlurft einige, ziellose Schritte durch den Raum, als müsse er erst darüber nachdenken, was eine geeignete Antwort auf diese eindeutige Frage sein könnte. Dann bleibt er ruckartig stehen, dreht sich zu seinem Gegenüber und bedenkt diesen mit einem leidlichen Schmunzeln.

Kriss Dalmi: "So etwas muss ich wohl annehmen, aber ich sag dir mal was. Ich hab mit dem Scheiß abgeschlossen. Arrow wird hier nicht mehr auftauchen und das ist eine der wenigen Sachen, die ich ihm noch glauben werde. Das heißt, nun, da er nicht mehr hier ist, bist auch du nicht mehr von Interesse. Ich werde dich und deine Angelegenheiten in Ruhe lassen... fürs Erste! Kein Gefallen, den ich einfordere, keine Hintergedanken, die ich hege. Wir gehen von diesem Augenblick an getrennte Wege."

Prüfend schaut MD in die Pupillen des Junkies, die er allerdings nicht festhalten kann.
Immer wieder weicht der Serbe aus. Schaut in jede erdenkliche Richtung.

Mad Dog: "Wenn du bleibst, Dalmi, dann werden sich unsere Wege früher oder später sowieso wieder kreuzen. Ich bin nicht blind. Obwohl ich es nicht mag, gehörst du ohne Zweifel zu den ganz heißen Eisen hier in der Liga. Du hast nicht umsonst bei den Posession Awards viel abgeräumt. Dein Stern steht schon weit oben, Dalmi. Und du weißt genau wie ich, dass wenn du noch weiter willst, auch ich irgendwann auf deiner Liste stehen muss."

Der Fighter schmunzelt. Alles fängt immer so friedlich an.
Selbst bei solch einem Junkie.

Mad Dog: "Aber erst wirst du dich mit meinem Freund messen müssen! Und ich bin eher auf Blaze Seite... mit ihm würde ich lieber im Ring stehen als mit dir."

Die Mimik des Junkies hellt sich auf. Das Match! Der einzige Lichtblick des heutigen Tages.

Kriss Dalmi: "Deine schmeichelnden Worte machen mich ganz verlegen, Doggie! Ich hoffe er denkt genauso über unser Match wie du es tust, allerdings bezweifle ich, dass du danach noch mal die Gelegenheit haben wirst, wieder mit ihm in den Ring zu steigen."

Kurz denkt er an den Freitag Abend.

Mad Dog: "Zukunftsmusik, Dalmi. So einfach wird es für dich nicht... und einfach wird es auch für mich nicht. Deshalb können wir das hier beenden und uns auf unsere Matches besinnen. Du willst gegen Blaze gewinnen. Ich will gegen Eleven gewinnen. Das ist alles, was heute wichtig ist."

MD nickt Dalmi zu. Eine kurze Geste des Grußes, um sich zu Verabschieden. Dr. Häuser wartet bereits auf ihn.
Doch bevor er sich gänzlich umdrehen kann, packt ihn der Serbe an der Schulter.
Stammelt kurz etwas Unverständliches.
Mad Dog schaut ihn neugierig an, als die Frage fast nüchtern aus ihm herausbricht.

Kriss Dalmi: "Wie bist du davon weg gekommen?"

Die Augenbrauen des Hundes verengen sich.

Mad Dog: "Huh?!"

Dalmi beißt sich auf die Zunge. Haut sich aufs Knie.

Kriss Dalmi: "Du warst doch auch ein Künstler und hast dich diesem Handwerk in deiner Vergangenheit mit so wunderschönen Werken der Gewalt verschrieben, wie es nur jemand schaffen könnte, der die Leidenschaft für das Ästhetische wahrlich lebt! Du hast Arrow eine verdammte Spritze in den Arm gerammt, hast John Smith mit einer Eisenstange einer längeren Karriere beraubt, The Shock das Gesicht zertrümmert... ich gehe den selben Weg, deinen Weg! Jeden blutigen Fußstapfen, den Männer wie du in der Geschichte hinterlassen haben, habe ich eifrig nachgezeichnet. Ich bin den roten Farbklecksen deines alten Selbst hinterhergewandert, und sieh dir an, was ich in dieser kurzen Zeit geschaffen habe! Wie kannst du das heute nicht mehr gutheißen, wie kannst du heute so dagegen sein? Warum bist du umgekehrt? Ich begreife es nicht!!"

Die Worte klingen beinahe verzweifelt, so als wäre Mad Dog nach Jeffrey Ron Arrow für ihn der nächste Strohhalm, den es zu ergreifen gilt, um weiter an seiner unverrückbaren Weltsicht festzuhalten.
Der Night Fighter streicht sich durch den Bart.
Es ist die Frage. Die Frage, warum er nicht bei Nicotine & Bacteria ist. Warum er nicht mehr auf der zerstörerischen Seite steht.

Mad Dog: "Du hast Recht. Ich habe vieles getan, auf das ich heute nicht mehr stolz sein kann. Vieles, was ich heute verabscheue... Weil ich ein Ziel vor Augen hatte, weil ich alles für dieses Ziel geben wollte. Es war eine verdammte World Championship, die Leaderrolle in einer verdammten Wrestlingliga. Nichts weiter. Nur das... ALLES habe ich deshalb untergeordnet. Meinen Verstand, meine Scham, meine Freunde und Familie. Alle hintergangen... Aber das war keine Kunst, Dalmi. Das war ein Armutszeugnis. Denn als ich merkte, dass mir dieses ganze Betrügen, die häufigen Vertrauensbrüche und die stupide Aggression auch nicht das bringt, was ich erhoffte, musste ich etwas ändern. Ich habe mich nie an dem erfreut, was ich getan habe. Ich habe es immer alles nur dem einen Ziel untergeordnet. Und was passierte, als ich am Ziel war? Mir fehlte all das, was ich hinter mir gelassen hatte. Die Ehre, das Vertrauen, die Freude und die Menschen, die mich respektieren. Anerkennen."

Er senkt das Haupt. Denkt an diese Zeit zurück. Die Zeit vor der PCWA.
Er musste nicht nur lernen, was es heißt, ein Vater zu sein. Sondern auch, was es bedeutet, sich seine Heimat, Familie und Freunde zu verdienen.
Und eben nicht zu ergaunern.

Mad Dog: "Auch du suchst Anerkennung für deine Kunst. Und deshalb begibst du dich in Abhängigkeit zu denen, die dir sie geben. So wie ich... Ich ging zu Eleven. Zur PEST. Ins Team RMD. Aber das sind keine Freunde. Das sind auch keine Väter. Arrow hat es dir scheinbar auch gezeigt. Sei froh drum. Du solltest wissen, was du willst. Bevor du tust, was andere wollen."

Mit diesen Worten klopft er Dalmi tatsächlich auf die Schulter.
Dreht sich wieder herum, um ins Arztzimmer zu gehen.

Kriss Dalmi: "Ob ich also so enden werde wie du?"

MD stockt.

Mad Dog: "Enden?"

Dalmi sieht auf. Fixiert den Rücken des Night Fighters.

Kriss Dalmi: "Von nichts abhängig. Außer diesem Geschäft hier. Der PCWA."

Die Augen des Hundes verengen sich. Für einen Moment denkt er nach.
War er abhängig? Ohne Zweifel hing er an der PCWA. An seiner PCWA.
Und wenn Eleven zu viel Macht übernimmt, wenn er zu viel Einfluss nimmt, dann ist es nicht mehr seine.
Das muss er verhindern.
MD ballt seine Faust.

Mad Dog: "Wenn du hier Zuhause bist, ja."

Dann geht er weiter, lässt Dalmi hinter sich.

 

Vincent Craven: "Was ist denn mit Kriss Dalmi los? Der klang ja ganz umgänglich, so kennen wir den Serben gar nicht."

Mike Garland: "In der letzten Show haben sind er und Jeffrey Ron Arrow Mad Dog gegen Eleven zu Hilfe geeilt. Anscheinend war das Arrows' Idee und Dalmi ist ihm dabei nur zur Seite gestanden."

Vincent Craven: "Jeffrey Ron Arrow hat auf jemanden einen guten Einfluss ausgeübt? Diesen Tag sollte man dick im Kalender anstreichen."

Mike Garland: "Da Arrow die Liga offenbar verlassen wird, ist das nun auch egal. Ist der 'Ruf' erst ruiniert..."

Vincent Craven: "Kriss Dalmi ist nun wieder auf sich alleine gestellt. Auch bei seinem Match gegen Blaze."

Mike Garland: "Genau wie Mad Dog gegen Eleven. Gleiches Recht für alle."



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