Scene

Id
1494  
Name
Shout! Shout! Let It All Out!  
Summary
 
Position
16  
Scenetype
Live  
Created At
2014-04-29 16:58:40  
Edited At
2014-05-27 09:26:38  
Show
Vendetta 102  


Man müsste meinen, dass Cinderella sich jetzt irgendwie schlecht fühlen würde. Sie brach ihrem Vater mit voller Absicht das Herz und wählte – ihren Ehemann Alistair. Freudig war sie nun bereit ihm die gute Nachricht zu überbringen. Ungeduldig wartete sie auf ihn, wie vereinbart in der Lounge. Sie nippte dabei an ihrem Long Island Icetea. Sie hat ihm eine SMS geschrieben.

Da kommt er auch schon. Die Schritte vielleicht eine Spur zu hastig, um noch gelassen zu wirken. Sofort nehmen sich beide in den Arm und küssen sich. Ein Moment, der wie eine Ewigkeit dauert. Als ihre Lippen sich voneinander lösen, streicht Alistair seiner Frau zärtlich über die Wange. Das erste Mal seit vielen Wochen wirkt Alistair restlos glücklich.

Alistair: „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Nicht einmal dein Vater wusste wo du bist.“

Ihre Augen leuchten.

Cinderella Brunswick: „Ich brauchte die Zeit zum Nachdenken, Schatz. Aber jetzt sind wir frei.“

Frei? Alistair zieht die Augenbrauen skeptisch hoch.

Alistair: „Frei? Wie meinst du das?“

In einem Anflug von Theatralik, wie man es nur von ihrem Vater kennt, breitet Cinderella die Arme aus und dreht sich langsam im Kreis.

Cinderella Brunswick: „Ich habe es endlich getan… Ich habe entschieden und ich habe Dich gewählt. Wir können endlich gehen.“

Fast mit Entsetzen im Gesicht hört Alistair Cinderellas Worte. Worauf will sie hinaus?
Verwirrt lässt er sie los und tritt - unbewusst oder nicht - einen Schritt zurück, fort von ihr.

Alistair: „Gehen? Wieso gehen? Cinderella, ich verstehe nur Bahnhof! Was soll das alles heißen?“

Mit leuchtenden Augen blickt sie an, bleibt stehen, lächelt.

Cinderella Brunswick: „Du bist Gerasy gewesen und ich habe Dich gewählt. Damit ist alles erreicht, Liebster. Wir können endlich aus der PCWA verschwinden und unser Leben leben.“

Das Kinn fällt Alistair buchstäblich herunter. Hat Cinderella gerade das gesagt, was er verstanden hat?

Cinderella Brunswick: „Ich habe mich endlich aus den Krallen meines Vaters befreit und Du musst auch nicht länger unter ihm leiden, wenn Du den Gerasy ablegst und wir die PCWA verlassen können.“

Sie schmiegt sich an ihm und romantische Musik fängt an wie bestellt zu spielen… wer Cinderella kennt, weiß dass die Musik bestellt ist.

Das Hochzeitslied der Beiden. The Killers – A dustland fairytale. Beide erinnern sich an jede Sekunde dieses Abends und seiner unvergleichlichen Magie.

Wie im Trance beginnt der Undisputed Gerasy mit seiner Ehefrau zu tanzen. Was soll er ihr sagen? Meint sie das ernst, oder ist das wieder eine Hinterhältigkeit von ihrem Vater? Aber sie klingt so begeistert.

Cinderella Brunswick: „Ich weiß nicht wieso ich so lange gezögert habe, Liebster, aber es ist endlich vollbracht. Wo wollen wir zuerst hin? Wie wäre es mit den Staaten? Ich würde zu gerne sehen, wo Du aufgewachsen bist? Oder wie wäre es mit England? Ich liebe die Nebelmorgen dort und den Regen. Oder, oder, oder wir könnten nach Australien? Wusstest Du, dass rein theoretisch das Risiko in Australien von einem Tier getötet zu werden höher ist als überall anders auf der Welt?“

Sie ist total überdreht. Natürlich hatte Alistair das von Anfang an gemerkt, aber er hatte gehofft es überspielen zu können, doch nun muss er eingreifen.

Wie sie gemeinsam den Kuchen anschnitten und sich gegenseitig fütterten. Beide lachten hinterher, denn es hatte mehr Sahne das Gesicht als den Mund erwischt.

Alistair: „Wir gehen nirgendwo hin, Cinderella.“

Vollkommen desillusioniert blickt sie ihn an.

Cinderella Brunswick: „Was? Aber Du hast Deinen Gerasy doch? Jetzt sind wir frei. Du hast immer gesagt, dass du Gerasy werden willst und danach hättest Du alles in der PCWA erreicht.“

Schwer durchatmend setzt er sich. Streicht sich nachdenklich mit fahrigen Fingern eine widerspenstige Haarsträhne von der Stirn.

Wie sie gemeinsam zum ersten Mal tanzten als Ehepaar. Sein Herz schlug so laut und so schnell und das obwohl sie doch schon verheiratet waren.

Alistair: „Ich weiß, ich sagte immer, dass ich Gerasy werden wollte und nun bin ich es geworden. Aber, Cinderella, Ich will nicht gehen.“

Sie nimmt Abstand und das Leuchten in ihren Augen wird zu einem Brennen.

Cinderella Brunswick: „Was?“

Alistair: „Ich sagte…“

Wie er ihr leise sagte, dass er sie nie verlassen oder verletzen würde, während sie leise am Tisch flüsterten.

Cinderella Brunswick: „Ich habe Dich verstanden… nun gut… fein.“

Sie dreht sich weg und man hört an ihrer Atmung, dass sie weint. Alistair will ihr an die Schulter greifen.

Cinderella Brunswick: „Fass mich nicht an!“

Alistair: „Entschuldige, ich wollte…“

Sie spuckt wütend aus und wieder ist die Ähnlichkeit zu ihrem Vater nicht von der Hand zu weisen. Dennoch spricht Alistair weiter.

Alistair: „Du wusstest doch von Anfang an, dass ich ein Kämpfer bin. Genau wie ich um dich gekämpft habe, habe ich in meinem Leben immer alles dafür gegeben, meine Ziele zu erreichen. Ich habe diesen Gürtel gewonnen und ich will auch weiter um ihn kämpfen. Was soll ein Kämpfer ohne Kampf denn wert sein?“

Wie sie mit ihrem Zeigefinger den ganzen Abend seinen Nacken kraulte, während sie mit den Gästen sprachen.

Sie blickt ihn immer noch nicht an.

Cinderella Brunswick: „Das heißt also ich opfere alles für Dich und Du opferst… Was? Nichts?“

Alistair: „Nein, aber du musst verstehen.“

Cinderella Brunswick: „Ich muss gar nichts, aber glaub mir, ich verstehe. Ich verstehe genau was hier abläuft. Du hast gesiegt gegen meinen Vater und schon bin ich nicht mehr von Belang für Dich. Das ist es doch, oder, SCHATZ? Verstehe ich hier irgendwas falsch?“

Fast erschrocken über die Bösartigkeit in Cinderellas Stimme hebt Alistair die Hände beschwichtigend hoch.

Alistair: „Nein, nein, aber bitte, das hier ist wichtig für mich.“

Wie sie ihm sagte, dass die Entscheidung ihn zu heiraten die wichtigste und beste Entscheidung ihres jungen Lebens gewesen war.

Sie dreht sich wieder um. Die Schminke verlaufen, die Augen vollern Tränen und das Gesicht angefüllt bis oben hin mit Zorn.

Cinderella Brunswick: „FICK DICH!“

Sie schlägt ihm mit der Faust gegen die Brust und das dieser Schlag gegen einen trainierten Wrestler wie Alistair so gut wie keine Wirkung zeigt, macht es nicht besser.

Wie er sie vorsichtig über die Schwelle trug und dabei die ganze Zeit ihr in die Augen blickte, während er sich sicher war niemals glücklicher sein zu können.

Cinderella Brunswick: „Mir war mein Vater wichtig, aber das war Dir scheißegal. Mir war eine heile Familie wichtig, aber auch das war Dir scheißegal. Ich merke woran ich bin. Du bist genau wie mein Vater. Dir ist der Gerasy auch wichtiger als ich es bin.“

Alistair: „Nein, das ist nicht so.“

Fast irre mit aufgerissenen Augen blickt Cinderella ihren Ehemann fragend an.

Cinderella Brunswick: „Nicht? Okay, dann entscheide Dich jetzt, geliebter Ehemann? Gehst Du mit mir weg oder bleibst Du hier bei deinem Gerasy…“

Als ob er von der Entscheidung weglaufen möchte, tritt Alistair wieder einen Schritt zurück.

Alistair: „Cinderella, das ist nicht fair von dir.“

Sie verschränkt die Arme vor ihrem Oberkörper.

Wie er sie sanft, fast zögerlich, vor allen Leuten immer wieder küsste, wenn die Glocken erläuteten.

Cinderella Brunswick: „Genau, wie gemein von mir… Meinst Du das interessiert mich? Ich habe alles für Dich geopfert und stehe jetzt ganz alleine da und warum? Weil ich Dir vertrauen wollte und Dich liebe.“

Alistair: „Ich liebe dich auch.“

Cinderella Brunswick: „Gut, dann ist es beschlossen. Du kannst den Gerasy einfach einen von Jonas Gorillas geben und Dir schon einmal überlegen, wo wir hinfliegen. Mir ist es egal, solange ich bei Dir bin.“

Die meint das ernst… Sie ist tatsächlich erfreut und denkt, dass Alistair mit dem „Ich liebe dich auch.“ eingelenkt hat. Mit einer Hand wischt sie sich die Tränen aus den Augen und mit der anderen greift sie nach der Hand ihres Mannes und will loslaufen, aber Alistair bleibt stehen. Sie blickt ihn wieder fragend an und er senkt sein Gesicht, kann ihr gerade nicht in die Augen sehen.

Wie er sich sicher war, dass er diese Entscheidung nie bereuen würde.

Alistair: "Nein."

Jeder Mann, der einmal ernsthaft geliebt hat, wird nachvollziehen können, wie schwer Alistair seine eigenen Worte nun fallen.

Alistair: „Ich werde nicht von hier weggehen, Cinderella. Ich kann nicht. Ich wollte immer Gerasy werden und das bin ich auch geworden, aber nun möchte ich auch Gerasy sein. Nicht nur das… Ich brauche die PCWA. Ohne sie war alles in meinem Leben so nutzlos... Als ich vor drei Jahren hierher kam, da war ich ein Niemand, ein Taugenichts. Immer nur auf der Jagd nach dem nächsten Rock. Aber inzwischen bin ich erwachsen geworden, trage Verantwortung. Und ich will dieser Liga zurück geben, was ich ihr verdanke. Die Fans da draußen, sie kommen auch, um mich im Ring zu sehen. Heute Abend wartet mit Raphellus Krueger vielleicht einer der schwersten Gegner meiner Karriere. Die Menge will mich gegen ihn gewinnen sehen, die Leute wollen live dabei sein, wie ich diesem Scheusal den GFCW World Title abnehme und mich zum unumstrittenen Champion des Wrestlings mache. Meine Reise hier ist noch lange nicht beendet. Aber was ist sie schon wert ohne die Frau an meiner Seite, die ich über alles liebe? Deswegen, auch wenn es nicht fair ist, bitte ich dich, bleib bei mir, denn ich brauche dich auch. Lass uns nachher zusammen dieses Match bestreiten, halte mir den Rücken frei. Lass es für uns beide wie früher sein."

Sie lässt schlagartig die Hand los.

Cinderella Brunswick: „Aber es interessiert wohl niemanden, was ich brauche… Ich werde jetzt gehen, Alistair, mit oder ohne Dich. Ich kann das nicht mehr. Ich habe alles getan, was Du wolltest, was Du Dir gewünscht hast, habe selbst meinen Vater verstoßen und dennoch verlangst Du noch mehr, aber ich kann nicht mehr geben. Ich habe einfach nichts mehr, was ich geben kann und deswegen endet mein Weg in der PCWA hier und jetzt. Ich will, dass es endet. Egal ob als Tragödie oder Happy End, aber ich will das Ende, denn den endlosen Schrecken kann ich nicht länger ertragen.“

Wie sie sich sicher war, dass sie alles richtig gemacht hat.

Alistair versucht stark und stolz zu sein, will im Fernsehen nicht weinen, senkt sein Haupt noch ein Stückchen, denn er weiß was er jetzt sagen muss und wird es auch tun.

Alistair: „Dann musst du alleine gehen, auch wenn ich mir wünschte du würdest das nicht tun.“

Sie weint wie ein Schlosshund und blickt ihn zwischen zornig und enttäuscht an, während sie sich einfach umdreht und langsam, in der Hoffnung dass sich Alistair noch umentscheidet, Schritt für Schritt in Richtung neues Leben macht. Wimmernd spricht sie dabei letzte verabschiedende Worte.

Cinderella Brunswick: „Wie konntest Du von meinem Märchenprinzen nur zu so einem Alptraum werden?“

Eine Frage, die sich Alistair selber stellt, aber nicht beantworten kann, während er seiner Frau hinterherblickt, wie sie geht… Das Märchen ist gescheitert.

Wie noch keiner von beiden ahnte, dass sie doch so falsch lagen.

 

Vincent Craven: "Haben wir gerade das Ende der Ehe zwischen Alistair und Cinderella Brunswick gesehen?"

Mike Garland: "Ich kann kaum glauben, was Cindy von ihm verlangt hat. Glaubt sie ernsthaft, er würde einfach so seinen Titel niederlegen und mit ihr die PCWA verlassen? Nach all dem, was er für den Erfolg alles geben musste?"

Vincent Craven: "Nun, auch Cinderella war bereits Opfer zu geben. Zu ist bereit, ihren Vater für immer zu verlassen, um mit Alistair glücklich zu werden. Ist eine Ehe nicht auch immer ein Nehmen und Geben?"

Mike Garland: "Ich weiß, warum ich noch Junggeselle bin."

Vincent Craven: "Wie auch immer, Alistair hat eine Entscheidung getroffen. Und er hat sich damit gegen seine Ehefrau entschieden, so schwer es ihm auch gefallen ist."

Mike Garland: "Wäre ja auch undenkbar gewesen, wenn Alistair heute doch nicht gegen Krueger angetreten wäre."

Vincent Craven: "War das vielleicht Azraels Plan? Wäre Alistair nicht angetreten, dann hätte Jona Vark den Titel vakant stellen müssen. Und als Herausforderer Nummer eins hätte sie vielleicht Rage in den heutigen Main Event gebookt."

Mike Garland: "Du meinst... so schnell wäre Azrael zu seinem Titleshot gekommen? Dazu passt aber irgendwie nicht, dass er von Cinderellas Entscheidung selbst schockiert schient. Also entweder war das alles nur ein Schauspiel oder Cindy setzt hier wieder einmal ihren eigenen Kopf durch."

Vincent Craven: "An letzteres glaube ich eher, ausschließen mag ich aber nichts."



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