Scene

Id
1556  
Name
Family - No More  
Summary
 
Position
9  
Scenetype
Live  
Created At
2014-05-12 22:18:29  
Edited At
2014-05-25 00:52:55  
Show
Vendetta 102  


Der Weg zur Kabine des ehemaligen Gerasy-Champions – Azrael Rage. Eigentlich würde diese Kabine jetzt Alistair zustehen, aber er soll mal versuchen da den gefallenen Gott zu vertreiben… Obwohl er reißt sich ja auch sonst alles unter den Nagel, was Rage lieb und teuer ist. Würde ihn also nicht wundern, wenn der selbsternannte Superstar darauf Anspruch erheben würde.

Eri Osada folgt ihm, wie jeden Tag. Sie ist inzwischen die stetige Begleiterin von Rage. Viele Fans mutmaßen hier ein sexuelles Verhältnis, aber das ist bisher nur ein Gerücht. Mehr als eine Umarmung hat bisher nicht stattgefunden. Dennoch hat sich die kleine Japanerin gut angepasst. Während sie weiter fleißig deutsch lernt, trainiert sie mit Azrael und sie genießt es. In den Trainingssessions mit ihr hält er sich natürlich zurück. Er will ihr nicht wehtun, oder gar schlimmer, sie verletzen. Weiterhin ist das einsame Loft von Rage inzwischen zu einem Tempel der modernen Unterhaltungselektronik geworden. Klassik wich der Moderne. Dies ist wiederum kein Impuls, der von Eri ausging, im Gegenteil. Azrael möchte, dass seine Mitbewohnerin sich pudelwohl bei ihm fühlt. Deswegen hat er sich sogar dafür geopfert gestern das Abendtraining ausfallen zu lassen und war mit Eri Tretbootfahren. Danach waren sie noch auf einem Volksfest. Dort gab es an einer Losbude einen riesigen Teddybären und Rage sah Eris Augen leuchten. Bei dem Betrug dieser Bude hätte er eigentlich alles abfackeln sollen, aber stattdessen gab er dort genug Geld für einen Kleinwagen aus, bis endlich der begehrte Hauptgewinn… Ein Los von über 3000… drin war. So bekam sie ihren Teddy, der fast größer war als sie… Sie nannte ihn „Shiawase“… Soll wohl Glück auf Japanisch heißen. Dennoch hatte es sich gelohnt, denn Eri war so glücklich. Sie scheint sowieso die Einzige zu sein, die es kümmert, wie es ihm geht. Von Cinderella hat er nämlich seit Vendetta 100 nichts gehört. Seit circa zwei Wochen hat er Alpträume, dass ihr etwas passiert sein könnte. Eri versucht ihn immer zu beruhigen, wenn er schwitzend und schreiend aufwacht. Selbst bei Alistair hat er auf die Mailbox gesprochen, weil er sich solche Sorgen macht, in der Hoffnung, dass sie bei ihm ist. Die Antwort war eine SMS mit den Worten:

Sie ist nicht hier, Rage. Ach ja, und fick dich!

Klare Ansage. Man wird keine Freunde mehr, aber das will Rage auch nicht. Im Gegenteil. Der Retter der PCWA will Alistair als Feind und ihn an allen Fronten bekämpfen. Dieser gierige Bastard will einfach alles, was Rage in all den Jahren unter Blut, Schweiß und selbst Tränen sich erarbeitet hat. Dabei hatte er es nie so leicht wie Alistair. Das System PCWA wollte ihn nie. Bracchus, Medouni, Gabriel Lucifer, Person B und nun Jona Vark. Egal welcher dieser Missgeburten an der Spitze stand. Sie alle schienen sich in einem Gedanken einig zu sein. Azrael Rage darf nicht oben mitspielen. Dennoch hat er sie alle Lügen gestraft und sich stets an die Spitze gekämpft. Niemand kann ihn aufhalten, wenn er in diesem Modus ist. Es ist als ob sein ganzer Körper, wie unter Feuer, mit der Geschwindigkeit eines Lichtstrahls auf sein Ziel zurast. Ständig spürt er das Brennen, die Schmerzen, die Erschöpfung und dennoch, wie automatisiert, wird er in diesen Situationen am besten. Immer wenn er mit Rücken zur Wand steht, kommt es wieder. Das Gefühl als ob Kerosin durch seine Adern fließen würde und dann, heißer als es selbst die Sonne könnte, brennt sein Kämpferherz. Er fühlt wie seine Fäuste härter als Titan werden und sein Körper sich mit allen was er hat gegen jede Schwäche wehrt, wie Antikörper gegen einen Eindringling. In diesen Zeiten ist er am gefährlichsten. Beim Rumble wird es wieder einmal Zeit die Hunde der Hölle, die Engel des Himmels, die Krieger aller Gräueltaten loszulassen und Alistair für all das büßen lassen.

Merkwürdig… er stoppt. Die Tür seiner Kabine ist offen, als er ankommt… So stößt er die Tür auf und sieht ein allzu vertrautes Gesicht.

Azrael Rage: „Cinderella?! Es geht Dir gut.“

Sofort nimmt er sie in den Arm und hebt sie hoch.

Cinderella Brunswick: „Lass mich runter!“

Zischt sie unfreundlich. Er hatte wohl allgemein ihre finstere Miene übersehen, als er die Kabine betrat, aber Eri war sie sofort aufgefallen und sie verzog sogleich das Gesicht. Verstört blickt Azrael sie an, während er sie behutsam absetzt.

Azrael Rage: „Was ist denn los?“

Sie stößt ihm gegen die Brust. Das bewegt den Giganten zwar keinen Zentimeter, aber die Geste zeigt ihre Wirkung.

Cinderella Brunswick: „Du hast mich in einen Schrank gesperrt.“

Azrael Rage: „Aber Ich wollte Dich nur beschü…“

Cinderella Brunswick: „Schweig still!“

Der Ausruf ihres Vaters… eigentlich.

Cinderella Brunswick: „Weißt du, Vater, in diesem Schrank konnte ich endlich mal klar denken.“

Beschwichtigend, zusehend wie im die Dinge aus der Hand laufen, hebt er die Hände.

Azrael Rage: „Ich weiß, in letzter Zeit ist nicht alles ideal, aber Wir…“

Sie brüllt ihren Vater regelrecht nieder.

Cinderella Brunswick: „DU SOLLST RUHIG SEIN! VERDAMMT NOCH EINS!“

In ihrem Blick ist wirklich nichts mehr von der Liebe zu ihrem Vater zu sehen. Sie wirkt einfach nur unendlich wütend.

Cinderella Brunswick: „Du wirst nie akzeptieren können, dass irgendwer in der PCWA, selbst Deine Tochter nicht, neben Dir stehen kann. Dagegen wirst Du immer kämpfen… Ich habe es alles gesehen. Wie du den Titel verloren hast… es tat mir leid. Tut mir sogar leid, aber jetzt wäre es Deine Gelegenheit gewesen nachzugeben, aber was tust Du, Vater? Du gibst keine Ruhe und genau deswegen zwingst Du mich dazu einzugreifen.“

Seine Augen weiter sich.

Azrael Rage: „Was willst Du damit sagen? Es war doch nicht Meine Schuld.“

Sie verzieht kurz das Gesicht, erkennt dass ihr Vater mit Absicht schwer von Begriff ist.

Cinderella Brunswick: „Wir wussten alle in diesem scheiß Spiel, dass ich mich früher oder später entscheiden muss. Und nun ist meine Entscheidung getroffen. Ich bin nur noch hier um Lebewohl zu sagen, Vater.“

Auch sie ringt mit den Tränen, aber sie hat ihre Entscheidung gefällt.

Cinderella Brunswick: „Alistair und ich werden verschwinden von hier. Du kannst Dir Deinen Gerasy zurückholen und wir werden unser Leben glücklich und ohne dich verbringen, Vater. Das hier ist damit ein Abschied… für immer.“

Als ob ihn ein Pfeil ins Herz getroffen hätte, antwortet er nur, während er schnappatmet.

Azrael Rage: „Das kannst Du nicht machen.“

Cinderella Brunswick: „Das mache ich bereits.“

Er versucht seine Hände auf ihre Schultern zu legen, aber sie schüttelt sie ab, zeigt ihre harte Seite, obwohl es in ihrem Plan eine Sache gibt, die noch nicht Bombenfest ist… Alistair weiß nämlich noch nichts von ihrer Entscheidung, aber die Liebe, die beide zueinander haben, lässt Cinderella keine Sekunde daran zweifeln, dass er mit ihr kommen wird.

Azrael Rage: „Nein… bitte… Du bist doch Meine Tochter.“

Sie schüttelt den Kopf.

Cinderella Brunswick: „Sobald ich durch diese Tür verschwunden bin nicht mehr. Das hier ist das Ende, Vater. Werde glücklich, ich wünsche es dir. C’est la vie.“

Während er auf die Knie sinkt, versucht ihre Hand zu greifen, geht sie mit schweren Schritten, wie man es sonst nur von ihrem Vater kennt.

Azrael Rage: „Bitte… nicht… Ich verzichte… auf… alles… Bitte.“

Sie hört nicht, geht einfach, will es nicht mehr hören. Leise schließt sie die Tür hinter sich und hinterlässt ein zerbrochenen Gott, der auf Knien nach seiner Tochter fleht, während seine einzige Freundin ihn von hinten umarmt…

… Eri hat die ganze Szene gesehen und größtenteils verstanden. Leise zischt sie, im neu gelernten Deutsch ein…

Eri: „Schlampe!“

… hinter Cinderella her. Azrael hört es nicht. Wohl besser so. So setzt sie Shinawase für einen Moment auf den Boden und umarmt ihren Azrael Rage mit aller Kraft, kommt kaum um seinen massiven Körper. Sie sieht was ihn im vorgeht. Erkennt, dass gerade sein Herz in Scheiben geschnitten wurde…

Er erhebt sich, versucht Haltung zu bewahren.

Azrael Rage: „Eri, Ich… gehe jetzt nach Hause.“

Seine Haare hängen in seinem Gesicht, seine Stimme klingt weich, fast weinerlich… Er will schon losgehen, da stürmt Eri zu einem Sessel und springt auf ihn. Sie breite beide Arme aus und blickt ihn an.

Eri: „Das geht nicht.“

Man kann dank der langen blondgefärbten Haare nicht in Azraels Gesicht sehen, aber man kann vermuten, dass er nur noch wie ein Häufchen Elend drein blickt und dennoch ist es die zierliche Stimme einer noch zierlicheren Japanerin, die ihn aufhält zugehen. Schließlich hat er jetzt wohl niemand anderen mehr als sie.

Azrael Rage: „Aber Ich…“

Eri: „Es geht nicht.“

Sie beugt sich zu ihm vor, findet Halt an seinen massiven Schultern und flüstert ihm etwas ins Ohr, woraufhin er nickt.

Wer sich wundert, warum sie das tut, dem kann ich eine Erklärung geben. Eri hat verstanden, was der Antrieb im Leben eines Azrael Rage ist und da dieser auch verstanden hat, wie es ihr besser geht, muss sie nun dafür sorgen, dass es unter ALLEN UMSTÄNDEN auch ihm besser geht. Nur so kann diese merkwürdige Vereinigung funktionieren. Die Außenseiter müssen gegenseitig auf sich aufpassen. Das verstanden wohl auch beide vom ersten Moment an und jetzt wo selbst die eigene Tochter des einst strahlenden Gottes gegangen ist, versteht Eri, dass sie hier nicht eine zweite Geige zu spielen hat. Denn im Leben von Azrael Rage gibt es keine zweiten Geigen. Entweder er möchte etwas in seinem Leben, oder er will es nicht. So einfach sind die Dinge und genau deswegen fühlt sich Eri, in dieser dunkelsten Stunde von Azrael, merkwürdigerweise geliebt… denn er tut alles, damit sie sich bei ihm wohlfühlt. So sehr hat sich NEON nie ins Zeug gelegt, obwohl sie ein Paar waren. Dafür ist Eri durchaus bereit die ein oder andere Prinzipie zu lockern, denn bisher war all das nur hinderlich.

Wieder legt sie ihre Arme um den Titanen und dieser sinkt mit ihr zu Boden, während er sie in seinen gewaltigen Pranken hält. Eri hat immer das Gefühl, dass Azrael ihr bisschen Gewicht kaum bemerkt, da er so kräftig ist und das gefällt ihr. In seinem Armen wirkt sie leicht wie ein Feder. Sie legt ihren Kopf an seinen und beide schweigen für einen Augenblick. Was Azrael nicht sieht, ist das Eri ihre Fäuste ballt. Warum tut die Welt Azrael so weh? Sie folgt ihm jetzt erst zwei Monate und stets muss sie erleben, wie sich alle gegen ihn stellen. In ihren Videospielen und Animes sind diese Außenseiter immer diejenigen, die dann die Welt retten, das Mädchen kriegen und den sich dann größter Beliebtheit erfreuen, aber die reale Welt ist manchmal einfach ein fieser Ort. Sie merkt wie Azrael seine Hände unter ihre Arme legt… will er sie näher an sich ziehen? Wie soll sie reagieren? Ist sie schon bereit dafür und fühlt sie überhaupt das richtige dafür? Sie ist unentschlossen… doch er hebt sie einfach nur auf die Beine.

Azrael Rage: „Bitte lass Mich etwas alleine… Ich halte Mich an den Plan, bis etwas Neues passiert… versprochen.“

Sie nickt, und überlegt ob sie enttäuscht ist? Sie hatte aufgrund dessen mit etwas anderen gerechnet. Aber erst einmal steht eine andere Frage für sie im Vordergrund.

Eri: „Sehen wir uns noch?“

Er nickt, auch wenn man weiterhin nicht in sein Gesicht sehen kann.

Azrael Rage: „Komm zum Main Event zu Mir. Wir gehen gemeinsam hin… falls er stattfindet.“

Denn das ist wohl die Mutter aller Fragen? Wie geht es weiter mit dem Gerasy Champion? Dem Gerasy? Dem Herausforderer und seiner Tochter? Oder endet es wirklich alles?

Eri nimmt Shiawase wieder hoch und bewegt dessen Arm, so dass auch der Teddybär Azrael zum Abschied zuwinkt. Dann verlässt sie den Raum und blickt sich auf der Türschwelle noch ein letztes Mal um. Leise spricht sie etwas in ihrer Muttersprache aus.

Eri: „ この娼婦 !“

Man müsste diese Worte für untypisch bei ihr halten, doch die letzten Wochen, Enttäuschungen und Erlebnisse haben Eri etwas beigebracht, dass ihr momentaner Gefährte schon lange kennt… Wut…

Zurück bleibt der Herr der Wut, der Meister der Lügen und der Zerstörer der Mauern mit einem Gefühl, dass er bisher stets von sich fernhalten wollte – Angst vor der Zukunft.

Macht ihn das sanfter oder gefährlicher? Allgemein stellt sich hier doch die Frage, ob Enttäuschungen jemanden zu einem schlechten Menschen machen, oder ob schlechte Menschen einfach öfter enttäuscht werden? Die Antwort darauf würde wohl für eine Doktorarbeit reichen, aber im Fall Azrael Rage, dem gefallenen Gott, wird sich eine Sache deutlich zeigen… Er IST ein schlechter Mensch und vor allem ein schlechter Verlierer!

 

Vincent Craven: "Damit hätten wir dann auch schon die komplette Rage/Brunswick-Familie heute gesehen. Cinderella taucht wieder auf und macht sogleich eine wichtige Ankündigung."

Mike Garland: "Habe ich das richtig verstanden? Sie möchte mit Alistair zusammen die PCWA verlassen? Sie will sogar ihren Vater hier zurück lassen und bietet diesem dafür seinen geliebten Undisputed Gerasy Title an?"

Vincent Craven: "Zwei Dinge irritieren mich daran. Zuerst einmal: Hat sie diese Entscheidung mit Alistair abgesprochen? Der wirkte eben gerade für mich nicht wie jemand, der seinen Titel in Kürze freiwillig niederlegen wolle."

Mike Garland: "Ganz und gar nicht. Aber du kennst ja Cinderella, sie hatte immer schon ihren eigenen Kopf. Und was irritiert dich noch?"

Vincent Craven: "Die Tatsache, dass Azrael seine Tochter wichtiger zu sein scheint als der Titel. Ich meine, bei Vendetta 100 hat er sie noch in einen Schrank gesperrt, um sie aus dem Weg zu räumen. Und nun bittet, ja fleht er sie sogar an, dass sie ihn nicht verlassen möge."

Mike Garland: "Azrael scheint in den letzten Wochen wirklich menschlicher geworden zu sein. Und ich wette, dass Eri Osada damit zu tun hat."

Vincent Craven: "Sie färbt wirklich auf ihn ab. Die Frage ist vielleicht nur: Wie färbt er auf sie ab? Denn scheinbar könnte Azrael auch die Teufelin in ihr wecken."

Mike Garland: "Azrael hat es angekündigt: Wir werden diese beiden nachher noch in irgendeiner Form im Main Event sehen. Und das bereitet mir Sorgen."

Vincent Craven: "Da läuft doch wieder irgendein schmutziges Spiel. Oh, Alistair, ich wittere eine große Gefahr."



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