Scene

Id
1915  
Name
Miss Understood  
Summary
 
Position
20  
Scenetype
Live  
Created At
2014-10-09 22:27:28  
Edited At
2014-10-19 14:11:52  
Show
Vendetta 105  


„Können wir zu Canada’s Wonderland?“

Skeptisch blickt er drein auf die kleine Japanerin, während er mit einem Eisbeutel seinen Kopf kühlt. Der Finisher von Stevie Van Crane hatte ihn gut und auf kalten Fuß erwischt. Blöd… er unterschätzt ihn nicht wieder. Die Leute jubelten, als sein Kopf auf die Matte aufschlug. Hätten sie gejubelt, wenn er Stevie von hinten angegriffen hätte mit der FSL oder dem Fall of a Hero (neuer Finisher… Anm. d. Autors)? Wahrscheinlich nicht. Wie immer wäre es dann nicht überraschend oder schelmisch gewesen, sondern hinterlistig und böse. Er vermisst Berlin. Hier im Kampf gegen Alistair hatten ihn die Menschen verstanden für einen Augenblick. New York… es war wohl die Euphorie, dass die PCWA ins Ausland gekommen ist, so dass selbst für ihn gejubelt wurde. Hier in Toronto, in Kanada, sieht die Sache schon anders aus. Die Die-Hard Fans der PCWA bejubeln ihn, denn er ist schon so lange ein Star der Manege, aber im Groben und Ganzen wollten sie ihren Helden in strahlender Rüstung Stevie Van Crane sehen und ihn? Ihn hassen sie. Nennen seinen Namen zusammen mit Gestalten, wie Kriss Dalmi oder Eleven… oder… igitt… Alistair Brunswick.

Eri: „Canada’s Wonderland? Oder wie wäre es mit…“

Sie blättert in dem Reiseführer, der wieder für die PCWA Angestellten ausgeteilt wurde.

Eri: „… Centreville Amusement Park.“

Aus seinen Augenwinkeln blickt er das kleine Geschöpf an, welches er so gerne in seiner Nähe hat, obwohl er sich sicher ist, dass sie eines Tages, wenn der Schmerz wegen NEON nachgelassen hat, wieder von ihm weggehen wird.

Azrael Rage: „Reicht ein Freizeitpark im Jahr nicht?“

Sie schüttelt heftig den Kopf.

Eri: „Nein, nein, ich will am liebsten täglich Freizeitparks sehen.“

Leise seufzt er, obwohl er innerlich, auch wenn er es nie zugeben würde, diese Antwort an ihr mag. Er liebt ihren Optimismus, ihre Leidenschaft für so viele Dinge. Sie legt den Reiseführer zur Seite und geht zu seinem Sessel. Ihre kleinen Hände gehen runter die Rückenlehne zu seinem muskulösen Schultern, welche in einem RoD T-Shirt gehüllt sind. Vorsichtig massiert sie seine Schultern und auch wenn er es nicht zeigt, genießt er ihre Berührungen so sehr.

Eri: „Entspann dich doch. Wir können irgendwas unternehmen. Du hast doch eh kein Match.“

Er knurrt leise, weil sie Recht hat. Er hat kein Match und es wäre wohl wirklich nicht falsch mit Eri etwas zu unternehmen, aber aktuell machen ihm diese gemeinsamen Momente Angst, denn wie wohl jeder schon gemerkt hat, empfindet er etwas für sie und das sollte er nicht. Sie wird ihn eines Tages verlassen und er weiß es… Alistair hat es bewiesen. Alle verlassen ihn eines Tages. Selbst Cinderella ist gegangen, obwohl er das für unmöglich hielt. Kalt versucht er seine Antwort zu formulieren, während er ihre Hände von sich wegschiebt.

Azrael Rage: „Wir müssen noch hier bleiben. Stevie hat noch ein Match und Ich will ihn studieren.“

Sie blickt auf dem Fernseher, welcher ausgeschaltet ist.

Eri: „Was ist los? Ich habe deine Sprache gelernt, um mit dir sprechen zu können, aber du sprichst nicht mit mir in letzter Zeit.“

Aus Scharm dreht er sein Gesicht weg.

Azrael Rage: „Das würdest Du nicht verstehen.“

„Ich verstehe vieles nicht, wenn es um sie geht, Mr. Rage!“

Ohne das es die Beiden gemerkt hätten, hatte sich hinter ihnen die Tür geöffnet und eine weitere weibliche Person ist in die provisorische Kabine geschlichen. Es ist die Geschäftsführerin Jona Vark.

Azrael Rage: „Jona?“

Jona Vark: „Noch immer Miss Vark für Sie.“

Sie holt aus ihrer Tasche etwas hervor. Einen kleinen weißen Umschlag. Er ist geöffnet.

Jona Vark: „Was soll das? Was soll dieser Scheck?“

Er dreht sein Gesicht wieder weg und nimmt seinen Eisbeutel ab.

Azrael Rage: „Es ist eine Wiedergutmachung für das Mobiliar und die Mitarbeiter, die Ich geschädigt habe. Sollen sie sich davon Autos, Häuser oder schöne Reisen kaufen. Spielt keine Rolle.“

Der Umschlag wird zerrissen und auf den Boden fallengelassen.

Jona Vark: „Weder ich, noch der Rest der PCWA-Arbeiter ist auf ihre Almosen angewiesen. Wir sind sehr gut versichert, selbst gegen Psychopathen wie Sie, Mister Rage.“

In sich knurrt er, lässt es aber weder Jona, noch Eri sehen.

Azrael Rage: „Sie hätten den Scheck auch zerreißen können ohne es hier als großes Theater zu machen. Was wollen Sie?“

Sie? Hat der Herokiller gerade Jona Vark gesietzt?

Jona Vark: „Ich will das sie wissen, dass ich sie im Auge behalte. Ich werde nicht dulden, dass sie Stevie Van Crane ähnlich verderben, wie sie es mit Alistair Brunswick getan haben. Sollte es einer solchen Entwicklung nur nah kommen, werde ich sie feuern… obwohl sie Gerasy sind.“

Die Die-Hard Fans erinnern sich. Die erste Titelregentschaft von Azrael Rage wurde durch den damaligen Geschäftsführer Mahmoud Omar Medouni beendet, indem dieser den Undisputed Gerasy feuerte und den Titel für verkannt erklärte.
Unterdessen brodelt es in Rage? Wieso gibt die ganze Welt ihm die Schuld am Fall von Brunswick? Er versteht diese Welt einfach nicht. Eben waren sie noch dankbar, dass er sich gegen diesen Irren stellte, im nächsten Augenblick hasst sie ihn wieder, weil er irre ist, obwohl er zum ersten Mal seit langer Zeit ein Gefühl von Klarheit hat.

Kurz blickt er auf seinen Gerasy und dann landet sein Eiswürfelbeutel an der Wand und knallt auf den Boden.

Azrael Rage: „DAS WAR NICHT MEINE SCHULD!“

Jona Vark: „Das sehe ich an…“

Azrael Rage: „ICH BIN NICHT AN ALLEM SCHLECHTEN SCHULD!“

In seinem Ausruf stand er auf und hat die Faust in die Höhe erhoben. Erst jetzt bemerkt er dies und blickt geschockt auf seine linke Hand, welche bereit zum zuschlagen in Position steht. Langsam senkt er sie und setzt sich wieder und wiederholt die vorhergegangenen Worte.

Azrael Rage: „Ich bin nicht an allem schlechten Schuld hier.“

Plötzlich steht Eri vor Jona Vark.

Eri: „Sie haben gesagt, was sie sagen wollten. Sie gehen jetzt besser, Miss Vark.“

Glücklich sieht Jona nicht aus, aber in der Tat hat die kleine Japanerin Recht. Sie hat gesagt, was sie sagen wollte. Ihr Standpunkt ist klar.

Jona Vark: „Denken sie dran, ich beobachte sie.“

Tatsächlich dreht sich die Geschäftsführerin um und verlässt die Kabine. Die kleine Eri schließt die Tür leise hinter ihr. Sie guckt hinüber zu Azrael, welcher schweigsam in seinem Sessel ruht und nichts sagt. Allerdings sieht man ihm sein Dilemma an.

Eri: „Das war nicht fair.“

Leise grummelt er von sich…

Azrael Rage: „Die Welt ist kein fairer Ort und Ich verstehe sie nicht und die Welt versteht auch Mich nicht.“

Er steht auf.

Azrael Rage: „Sie sind alle unfair. Alistair, Jona und Stevie… Vielleicht ist es zu schwer alles zu erkennen. Möglicherweise fehlt die Übersetzung, oder der Kontext für die Welt, selbst für Jona und für... Stevie. Ich muss es versuchen… Ich werde es der Welt erklären.“

Sie will ihn aufhalten.

Eri: „Gewalt wird das ganze nicht besser machen.“

Vorsichtig, aber dominierend, schiebt er abermals heute Abend ihre Hände von sich weg.

Azrael Rage: „Gewalt gehört in der PCWA zum Alltag, aber erst soll es Worte geben.“

So lässt er sie hinter sich und verlässt die Kabine. Sie will ihm eigentlich folgen, aber ihr Blick verharrt auf den fallengelassenen Umschlag. Kniend holt sie den Inhalt hervor. Es ist, wie die Geschäftsführerin schon sagte, ein zerrissener Scheck und er ist ausgeschrieben mit der Zahl von 2.000.000 Euro. Als Verwendungszweck steht dort nur ein Wort: Sorry

 

Mike Garland: "Hey, Azrael Rage hat mich verprügelt! Ich nehme die zwei Millionen gerne."

Vincent Craven: "Das gleiche gilt für mich auch. Schmerzensgeld und so!"

Mike Garland: "Vor ein paar Monaten noch hätte die PCWA das Geld mit Kusshand genommen. One Million Ring-Challenge und so, doch jetzt können wir wieder in Saus und Braus leben. Ich aber nicht. Ich will das Geld!"

Vincent Craven: "Zwei Millionen... und Jona Vark sagt nein. Vielleicht nicht einmal, weil wir das Geld nicht gebrauchen können, aber sie will einfach nichts von Rage annehmen. Keine Unterstützung, keine Almosen, nichts. Die PCWA überlebt alleine. Und seine Fehler macht man sowieso nicht gut, indem man Geld verschenkt."

Mike Garland: "Aber so heilen die Narben besser. Die Narben der Seele. Bin ich eigentlich der Einzige, der sich noch nicht daran gewöhnt hat, wie gut Eri Osada inzwischen spricht?"

Vincent Craven: "Nee, definitiv nicht."



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