Scene

Id
2436  
Name
Du schaffst das!  
Summary
 
Position
46  
Scenetype
Off Camera  
Created At
2015-09-06 23:40:21  
Edited At
2015-10-10 17:51:24  
Show
CORE 2015  


Er hatte tatsächlich gewonnen. Gewonnen gegen diesen arroganten Arsch. Euphorisiert schlägt er sich ein paar Mal gegen den Kopf. Schnell hatte Díego geduscht und musste dann einfach raus. Raus aus dem Dome und feiern. Sein Weg hat ihr direkt in die Mall geführt. Hier gab es eine Tapas Bar, die mittlerweile schon zu einer Art Zufluchtsort für ihn geworden ist. Kaum ist er durch die Tür und wirft einen Blick in seine Lieblingsecke, als er erstarrt.

Er wusste nicht, wie lange es dauern würde, aber er hatte vermutet, dass Díego nach seinem Match hier her kommen würde. Zum Trauern oder Feiern. Ihm war es gleich. Denn sie hatten noch etwas zu klären. Privat. Deswegen hatte er auch seine Maske abgesetzt. Er ist jetzt in zivil, abseits von Fight Club und Religion of Death.

Díego lässt sich nichts anmerken und nimmt seinen Stammplatz ins Visier. Der Mann mit den Brandnarben mustert ihn beiläufig interessiert, doch er weiß, dass er genau beobachtet wird. So hatte er es seinem Schützling schließlich beigebracht.

Sanchéz: „Raffa. Was machst du hier? Ich dachte, wir hätten darüber gesprochen!?“

Keine Treffen in der Öffentlichkeit. Nichts, was anderen seltsam vorkommen könnte.

Sanchéz: „Aber ich freue mich, dich zu sehen. Gratuliere zu deinem Sieg. Ich wusste, dass du das schaffen wirst.“

Rafael Azpiri sieht sich um und drängt sich ein wenig weiter in die Ecke.

Azpiri: „Ich weiß, Díego. Sorry, aber ich konnte nicht widerstehen. Und ja du hast Recht. Kenji und dieser Cruz waren im Team echt gut! Trotzdem Danke. Für alles.“

Lächelnd schüttelt der Deutschmexikaner den Kopf.

Sanchéz: „Du bist jetzt in der Religion. Du bedankst dich nicht! Du nimmst, was dir zusteht. Tu das, was ich nie konnte. Sei hart. Sei ein Arsch wenn du es sein musst."

Nun ist es der Mann, der normalerweise eine Maske trägt, der den Kopf schüttelt.

Azpiri: "Du weißt, dass ich lieber in deine Fußsta..."

Sanchéz: "Quatsch! Du bist jetzt, so wie du hier sitzt, besser als ich. Und das weißt du auch. Es ehrt dich, dass mich immer noch als Vorbild sehen willst. Aber das ist vorbei. Früher oder später muss sich jede Schüler-Mentoren-Bindung in der PCWA lösen. Irgendwann endet hier jede Freundschaft. Das ist der Lauf der Dinge. Das sind die Sachen, die du in der PCWA noch lernen musst. Du bildest mit Benedict aktuell ein super Team. Ihr ergänzt euch gut. Er ist mehr so der durchgeknallte, der Mann fürs Schmutzige. Du bist der Techniker, der allen überlegen sein kann. Nutzt eure Energie, dann holt ihr euch die Trophy. Doch du darfst eines nicht vergessen. Irgendwann wird dir Hannibal oder Benedict oder Azrael das Messer in den Rücken stoßen. Also lebe mit dieser hintergründigen Gefahr oder lerne selbst derjenige zu sein, der das Messer in der Hand hält."

Der ehemalige Tribune bekommt ein Getränk serviert. Man kennt ihn hier und er braucht schon gar nicht mehr bestellen. Azpiri geht leer aus und er hätte auch gar nichts gewollt.

Azpiri: "Aber..."

Sanchéz: "Kein 'Aber'. Das ist das letzte Mal, dass wir uns so treffen, hast du mich verstanden? Also lass mich dir noch eine Kleinigkeit auf den Weg geben. Du hast deine neue Rolle in der PCWA gefunden. Perfektioniere sie und passe dich den neuen Gegebenheiten an. Sei flexibel. Nicht so wie ich. Such dir ein Vorbild, was dir Erfolg verspricht. Sieh dir Azrael an. Wenn es nicht mehr läuft, wenn sein 'Ich' nicht mehr funktioniert, keinen Erfolg mehr bringt, dann erfindet er sich neu. Eine Gabe, die bewundernswert ist. Wenn du das schaffst, dann stehen dir in der PCWA alle Türen offen.“

Es ist still. Nicht nur einen kurzen Augenblick, sondern gefühlte Tage. Rafael Azpiri hat seine Maske in der Hand und begutachtet sie.

Azpiri: „Ich habe hier angefangen als mexikanischer Traum. Meine Idealvorstellung eines mexikanischen PCWA-Wrestlers. Eine Mischung aus Diego Ortega und Díego Alejandro Sanchéz. Es hat nicht funktioniert. Das war nicht ich. Das war nicht meine Rolle, dich mich nach oben bringen kann. Ich habe Gabriel Lucifer geschlagen und die PCWA damit erst in die Lage gebracht, zu werden was sie nun ist. Ich habe der Ära Kerry & Gaelic den Tod gebracht.“

Er lächelt, während sein Blick auf der Maske ruht, die ihm Hannibal Cain gegeben hat.

Azpiri: „Schon damals hat sich dieser Weg vorgezeichnet. Der mexikanische Traum ist gestorben. Zerplatzt wie eine mickrige Seifenblase.“

Behutsam, zärtlich, aber doch bestimmt setzt er sich die Maske auf. Díego macht die wenigen Schritte zu ihm herüber und schnürt ihm die Maske zu. Seine Worte sind nur ein leises Flüstern.

Sanchéz: „Hingerichtet von El Libramorte.“

So wie es ihm vorgekommen ist am Abend seines Matches gegen Hannibal Cain. Sollte er es jetzt vielleicht einfach dabei belassen? Den Sieg mitnehmen und sich des Lebens freuen? Alles hinwerfen und Jona und den Großteil der Fans glücklich machen, in dem er einfach geht?

Sanchéz: „Ich wünsche dir viel Glück, mein Freund.“

Damit lässt er seinen ehemaligen Schützling allein und geht. Er hatte Mad Dog gesagt, dass aufgeben für ihn keine Option ist. Die PCWA braucht ihn. Zumindest glaubt er daran.



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