Scene

Id
2443  
Name
Du und Ich. Main Event. Undisputed Gerasy Title. Someday.  
Summary
 
Position
25  
Scenetype
Live  
Created At
2015-09-08 08:27:58  
Edited At
2015-10-11 19:47:54  
Show
CORE 2015  


Verdammt.
Verdammt.
GOTTVERDAMMT!

Robert Barker marschiert so schnell durch den Fight Club, dass seine langen schwarzen Haare ihn verfolgen, als wären sie Geschwindigkeitslinien in einem Comic. Jeder Schritt ein Gewaltakt gegen den Boden. Der Lärm, den er macht, ist unüberhörbar. Spätestens als er die Tür hinter sich zugeknallt hat wusste jeder im Fight Club, dass jemand hier und vor allem angepisst ist. ‚Jeder‘ ist in diesem Fall allerdings nur eine einzige Person.

Robert Barker: „WO IST ER?!“

Hannibal liegt inmitten des Octagons mit ausgebreiteten Armen, die Augen gen Hallendecke gerichtet.

Hannibal Cain: „Wieso gibt es eigentlich offenbar kein Schloss an der Tür?“

Langsam richtet sich der Feind des Status Quo auf.

Robert Barker: „Wo!? Ist!? Er!?“

Tief atmet der Prediger der Religion durch.

Hannibal Cain: „Von wem redest du?“

Es verlangt R f’n B einiges ab sich zu bremsen. Verdammte Scheiße, er ist der Undisputed Gerasy Champion, er muss zumindest den Schein von innerer Ruhe wahren. Gerade heute, wo so viel von seinem Auftreten abzuhöngen scheint. Wie sonst sollte Stevie glauben, dass er einen Plan, einen Ehrlosen gefunden habe, der sein Match jederzeit zu seinen Gunsten entscheiden könnte?

Robert Barker: „Du weißt von wem ich rede, Hannibal. Benedict. Ich will wissen, wo Benedict ist. Ihr wart vorhin zusammen im Ring. Danach ist er nicht mehr in seim Lockerroom aufgetaucht. Wo steckt er?“

Hannibal sieht Robert durch die Maschen im Zaun des achteckigen Käfigs an. Ein Lächeln zeichnet sein Gesicht.

Hannibal Cain: „Woher soll ich das wissen, Robert? Weißt du, ich glaube Benedict ist ein freier Mensch, mit freiem Willen.“

Er öffnet eine Flasche Wasser und nimmt einen tiefen Schluck. Nicht weil er Durst hat, sondern weil er Roberts Geduld herausfordern will.

Hannibal Cain: „Die Leute haben einst gesagt, Robert Barker hätte alle Macht der Welt über Benedict White. Aber ich sehe ihn hier nicht an deiner Seite. Das letzte Mal sah ich ihn mit mir dort draußen im Ring. Feiernd über einem regungslosen Körper! Mit stolzgeschwellter Brust.“

Endlich ist Robert am Käfig angekommen. Ein Relikt aus Hannibals MMA Vergangenheit.

Robert Barker: „Verarsch mich nicht. Ich habe heute leider keine Zeit für irgendwelche Spielchen, ich muss…“

Ja, was muss er denn? Oder genauer gesagt: Was kann er Hannibal sagen, warum er Benedict finden muss?

Robert Barker: „…ich muss mit Benedict reden. Es ist wichtig. Familiäre Geschichte.“

Amüsiert über dieses Schauspiel, beginnt Hannibal zu lachen. Er lacht ÜBER Robert Barker. Wäre jetzt nicht der Käfig zwischen ihnen, Robert würde ihm sofort die Haut aus dem Gesicht reißen.

Hannibal Cain: „Und du willst keine Spielchen spielen? Dann habe Respekt vor mir und erzähle mir nicht solch einen Unsinn. Benedict ist nicht hier.“

Er nimmt einen weiteren Schluck aus der Trinkflasche.

Hannibal Cain: „Ich glaube er hatte noch ein Gespräch mit…“

Zu spät. Verdammt. Verdammt. Gottverdammt!

Robert Barker: „…Lucifer.“

Bitterlich denkt Robert daran, wie sein Handy in der Hosentasche vibriert hat, als er sich ein Wortduell mit Jona Vark geliefert hat. Denkt daran, wie er es ignoriert und danach für eine Weile vergessen hat, weil Gabriel Lucifer ihm beim Rausgehen einen Blick zugeworfen hat, den er absolut nicht deuten konnte. Als er dann endlich die Nachricht gelesen hat, war es sofort eindeutig. Verdammter Lucifer! Beim Imperial Impact hat Robert dem Mythos ein Eins-zu-Eins-Gespräch mit Benedict White versprochen, im Gegenzug zu einer Information, die Robert glaubte zu benötigen. Robert gewann an diesem Abend den Undisputed Gerasy Titel und Lucifer musste seine Aktive Karriere beenden. Es schien alles perfekt für Robert gelaufen zu sein. Lucifer schien das Gespräch mit Benedict nicht länger zu suchen, hat es so lange herausgezögert, bis Robert es fast vergessen hätte und dann? Dann fordert er dieses Versprechen gerade heute ein, wo Robert seinen Titel zum ersten Mal verteidigen muss. Zufall? Wohl kaum. Es ist schließlich Lucifer.

Robert Barker: „Wo sind die beiden?“

Der Feind des Status Quo hat Roberts vielsagendes Gesicht  während der letzten Sekunden aufmerksam studiert. Oh es macht so einen Spaß den Undisputed Gerasy Champion in dieser Art und Weise vor sich zu haben.

Hannibal Cain: „Das weiß ich nicht. Wie gesagt, die Mitglieder unserer Gemeinde sind freie Menschen.“

Robert könnte nicht sagen, ob das die Wahrheit ist, oder nicht. Stattdessen sieht er mit an, wie der Prediger der Religion im Octagon langsam Richtung Tür geht, um heraus zu treten.

Robert Barker: „Ist das ein weiteres deiner Spielchen, Hannibal? So wie dein Move Benedict in die Religion zu locken? Mit meinen Worten, um ihm vorzugaukeln, ich hätte etwas damit zu tun?“

Hannibal geht an ihm vorbei zu einem Tisch. Robert blickt noch eine Weile auf den großen schwarzen mit Sand gefüllten Sack der dort im Käfig liegt. Ein Trainingsutensil. Ob Benedict auch schon die Chance hatte damit zu trainieren?

Hannibal Cain: „Ich biete ihm lediglich eine Chance. Die Religion ist für ihn ein Hort voller Möglichkeiten. Und du solltest dich für ihn freuen, dass er endlich seinen Platz gefunden hat. Du solltest ihm diese Chance nicht nehmen, nur weil du eifersüchtig bist.“

Der Champ jagt herum.

Robert Barker: „Es gibt einen Unterschied zwischen eifersüchtig sein und sich um jemanden kümmern. Ich gönne Benedict jeden Erfolg.“

Der Co Captain der Religion legt auch seinen zweiten Handschuh auf dem Tisch ab. Er blickt Robert über die linke Schulter an.

Hannibal Cain: „Hast du mich deshalb im Rennen um den Undisputed Gerasy Titel gesperrt? Weil du eifersüchtig warst und es mir auf diese Weise heimzahlen konntest? Verrate mir Robert, überlegst du manchmal, ob es ein Fehler war?“

Ob es ein Fehler war? Robert kann vor sich selbst nicht verhehlen, dass ihm diese Gedanken nicht schon einmal gekommen wären.

Hannibal Cain: „Du weißt, dass es ein Fehler war. Es mich zu deinem Feind gemacht. Wir beide standen einmal auf derselben Seite. Hatten Respekt füreinander, hätten ein tolles Gespann bilden können. Aber du hast mir meinen Titel weggenommen. Und danach hast du die Angst triumphieren lasen. Das war ein Fehler und früher oder später werde ich dich dafür bestrafen.“

Er blickt wieder zurück auf den Tisch, nimmt sich ein sorgsam gefaltetes Handtuch und wirft es sich über die Schulter. Robert starrt ihn von hinten an. Sein Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Er sollte sich auf sein Match vorbereiten, stattdessen quatscht er im Fight Club mit Hannibal über Benedict, der irgendwo ist und sich entweder vor Gabriel Lucifer versteckt, oder von diesem durch die Mangel genommen wird. Er müsste Hannibal nur einweihen und schon würde dieser ihm helfen, da ist er sich sicher, doch dann könnte er Benedict genauso gut Lucifer überlassen.

Frustriert schnaubt Robert. Wahrheit. Er hasst die Wahrheit.

Robert Barker: „Nein. Ich habe dich gesperrt, weil van Crane… weil van Crane mich an einen Punkt manövriert hat, wo ich keine andere Wahl hatte. Ich habe einen Fehler gemacht und Stevie hat ihn ausgenutzt, so einfach ist das. Robert fuckin‘ Barker hat einen Fehler gemacht. Zufrieden?“

Hannibal lächelt einen Moment, bevor er sich ohne jedes Anzeichen ruckartig umdreht.

Hannibal Cain: „Nein. Ich bin erst zufrieden, wenn ich bei der Vendetta nach dem Brawlin‘ Rumble mein Titelmatch bekomme. Das Match, das du mir versprochen hast.“

Ist das so etwas wie Beruhigung bei Robert?

Robert Barker: „Und das Match wirst du bekommen. Ich werde dir keine Chance geben zu gewinnen, aber du wirst es bekommen. Damit es jedoch zu diesem Match kommt, muss ich erst einmal dafür sorgen, dass der last shot ever auch genau das wird und bevor ich das machen kann… muss ich wissen, wo Benedict sich aufhält.“

Hannibal bückt sich und holt etwas unter dem Tisch hervor, auf dem er gerade Trainings-Handschuhe und Handtuch platziert hat.

Hannibal Cain: „Wie gesagt. Ich weiß nicht, wo Benedict jetzt ist…“

Er kommt wieder hoch und hält einen Koffer in der Hand. Den Koffer. Den ominösen Koffer, der auf einmal aufgetaucht ist und Hannibal mit einem ungeheuren Selbstbewusstsein erfüllt.

Hannibal Cain: „…was ich allerdings weiß, ist, dass ich mein Titel Match bekommen werde. So oder so. Egal, ob du der Champion bist, oder nicht. Egal, ob du wieder wie ein trotziges Kind handeln willst, oder nicht.

Der ehemalige Schlächter schaut skeptisch. Dieser Koffer, was zur Hölle will Hannibal damit?

Robert Barker: „Dieser Koffer, von dem niemand wirklich bemerkt, dass du ihn mit dir rum schleppst, soll die Macht besitzen mich zu etwas zu zwingen? Sieh für mich eher so aus, als hättest du die Requisitenkammer vom nächsten Theater geplündert.“

Hannibal Cain: „Weißt du, ich handle stets nach der Maxime, alles zu seiner Zeit. Wenn der Koffer in das Zentrum der Aufmerksamkeit rücken soll, dann wird das passieren. Aktuell ist der Koffer eine Wette auf die Zukunft. In der Gegenwart sind andere Dinge wichtig.“

In der Tat ist heute für beide Männer ein bedeutsamer Abend. Die Religion hat Zuwachs erhalten und unternimmt weitere Schritte gen einer schönen neuen Welt. Der Champion hingegen kämpft an mehreren Fronten – die werbewirksame Suche nach dem vermeintlich Besten mag noch laufen, doch der tatsächliche Beste trägt noch immer den Undisputed Gerasy Title. Und den gilt es zu behalten. Dafür sind jedoch noch einige Schritte notwendig.

Hannibal Cain: „Wir beide wissen, du willst eigentlich nicht Champ sein, wenn es soweit ist, dass dieser Koffer im Rampenlicht steht. Wir beide wissen, dass du beim Impact Glück hattest und dass ich der bessere Fighter bin. I’ve got your number Robert fucking Barker!“

Und für einen Moment weiß Robert Barker nicht, was er sagen soll. Gottverdammter Koffer. Egal was darin ist, Hannibal hat einen Plan. Und seine Pläne haben die Tendenz für gewisse Leute gefährlich zu sein. Und Robert scheint dieses Mal direkt in der Schussbahn zu stehen. Ein seltenes, ungewöhnliches Gefühl keimt in ihm auf. Ein ekelhaftes Gefühl. Es fühlt sich an wie… Schwäche. Und Hannibal hat sofort Fährte genommen.

Hannibal Cain: „Oh ich sehe die Furcht. Die Furcht, die ich sah als du mich gesperrt hast. Na was willst du wirklich hier? Suchst du Zuflucht in der Religion, erbittest dir Beistand im Kampf gegen Stevie Van Crane?“

Es sollte ein weiter Tritt gegen den geschwächten Champ sein, doch stattdessen scheint es Robert mit neuem Leben zu füllen. Der kurze Moment der Schwäche wirkt überwunden. Das Match gegen Stevie, es gibt ihm Sicherheit.

Robert Barker: „Ich brauche deine Hilfe nicht, Hannibal. Der Main Event ist längst entschieden. So wie ich beim Impact schon gewonnen hatte, bevor die Glocke geläutet wurde, werde ich auch heute den Ring als sicherer Sieger betreten. Glaube mir. Vendetta 112 hat alles entschieden, Stevie weiß es nur noch nicht.“

Die Dynamik zwischen diesen beiden ist absurd. Bis eben genoss Hannibal es sein Gegenüber nieder zu machen, doch jetzt könnte er fast loslachen. Er hat eine Vorliebe für Pläne, für Intrigen und Kopfspiele. Neugier erfasst ihn, doch er bekommt keine Chance weiter nachzuhaken, denn Robert hat offenbar eingesehen, dass Hannibal ihm nicht weiterhelfen kann und geht.

Nach ein paar Metern ist er bei der Tür.

Hannibal Cain: „Vielleicht solltest du nicht Benedict suchen, sondern den guten Gabriel. Der alte Mann versteckt sich neuerdings am liebsten den ganzen Abend in seinem Büro oder der Kaffeküche.“

Die Hand an der Tür hält Robert inne. Natürlich. Gottverdammt, wieso hat er da nicht einfach auf Benedict oder Lucifer gewartet? Vielleicht hat er doch noch eine Chance Ben zu finden, bevor Lucifer es tut!

Noch einmal dreht sich Robert um, er will das letzte Wort haben, zuletzt lachen, nachdem Hannibal ihn die ganze Zeit getriezt hat. Er lächelt, denn er hat Cain die Neugier bezüglich seines Planes angesehen. Der Plan der Religion ist heute offenkundig nicht aufgegangen. Und so ist es an Robert, in die Gesänge, dass die RoD heute zu den Verlierern gehört, einzustimmen.

Robert Barker: „Selbst wenn du heute weiteren Zuwachs für die Religion bekommen hast, dein Abend gleicht einer Katastrophe. Du solltest vielleicht weniger auf die Zukunft wetten und stattdessen im hier und jetzt Erfolge feiern.“

Leicht ketzerisch anmutend und mit einem süffisanten Räuspern, wirft sich Robert den goldenen Undisputed Gerasy Title über die Schulter ehe er den Fight Club verlässt.

 

Mike Garland: "Oha, da steckte viel Inhalt in der Szene. Ich frage mich vor allem, was es mit diesem Koffer auf sich hat, den Hannibal mit sich herum trägt."

Vincent Craven: "Barker hat aus meiner Sicht aber Recht, wenn er sagt, dass Hannibal sich lieber um das Hier und Jetzt kümmern sollte. Er kündigt stets viel an, aber so richtig erfolgreich ist er nie."

Mike Garland: "Sehe ich anders. Als Prediger hat er Benedict White zusammen mit El Libramorte zu seinem ersten Sieg geführt. Genau das scheint Barker ein wenig zu missfallen. Ebenso missfällt dem Gerasy anscheinend, dass White zu Cains ehemaligem Mentor Lucifer muss."

Vincent Craven: "Daran ist Robert aber selbst Schuld. Um Hannibal Cain beim Imperial Impact zu sprechen, der Tag an dem Barker sich seinen geliebten Gerasy von Stevie van Crane zurückholte, hat er Gabriel Lucifer eine private Audienz mit Benedict gestattet."

Mike Garland: "Tja, so schließt sich der Teufelskreis. Jetzt steht er bei Hannibal Cain, um Benedict White zu finden. Aber der eine der Co-Captains der Religion of Death lässt ihn auflaufen und ergeht sich stattdessen nochmal in Nostalgie, beschwert sich darüber, dass Barker ihn für den Gerasy gesperrt hat."

Vincent Craven: "Und das müssen wir rot im Kalender anstreichen: Robert Barker gibt tatsächlich einen Fehler zu und steht weiterhin zur künftigen Matchvereinbarung mit Cain. Ob ihm das was bringt, wird sich zeigen. Stevie van Crane wird heute alles versuchen, bei seinem vielleicht letzten Shot auf das große Gold eben jenes wieder um seine Hüften zu schnallen."    

Mike Garland: "Hüften... oder besser Lenden... sind auch das, was unser Überraschungsmatch am heutigen Abend auszeichnet..."

Vincent Craven: "... Ashley Stanton versus Maximilian Lunenkind... wenn Lunenkind fünf Minuten durchhält, dann muss Ashley mit ihm zusammen um die Cotatores Trophy antreten..."



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