Welcome my son
Welcome to the machine
What did you dream?
It's alright we told you what to dream

„Also James, was kann ich für dich tun?“

Irgendwann mussten sie sich wieder gegenüber stehen. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche und nun war es soweit. In den letzten Wochen und Monaten verging kaum eine Show in der sie sich nicht begegnet sind oder sogar zusammen den Ring geteilt haben. Zweimal waren sie aneinander geraten und einmal davon hatte es sogar dazu geführt das sie beide eine Runde im Quest 4 the Best Turnier weiter gekommen sind. Die Wege von James Godd und Chris McFly sind seit Vendetta #83, seit dem Januar des Jahres 2012 fest miteinander verknüpft. Was mit einem Niederschlag begann, wurde zu einer unendlichen Geschichte. Aus Feinden wurden Sportsmänner, ja, vielleicht sogar so etwas wie Freunde. Aus anfänglichem Unverständnis für den jeweils anderen hat sich eine Art von Miteinander entwickelt. Ein Miteinander das vielleicht sogar mehr sein könnte.

CMJ: „Ich bin nun doch ein wenig überrascht dich hier, direkt vor meiner Tür anzutreffen. Scheinbar habe ich den perfekten Zeitpunkt erfrischt. So wie du nämlich deine rechte Hand in die Luft hältst, wolltest du wohl gerade anklopfen. Und für den Fall das du über unsere gemeinsame Niederlage gegen Jacob Kwebana sprechen willst, die wir zweifelsfrei Hannibal Cain zu verdanken haben, da gibt es für mich nichts großartig aufzuarbeiten. Ich kann dir nur versichern, dass sich Hannibal Cain auch bei mir jetzt ganz oben auf die Arschlochskala gesetzt hat. Dieser Möchtegern-Indie-Wrestler, vom dem ich noch nie vorher etwas gehört habe, wird sich irgendwann auch mal mir stellen müssen und dann wird er sehen was er davon hat, wenn er den falschen Menschen ans Bein pisst.“

Was auch immer James Godd wirklich zu Chris McFly Jr. sagen wollte. Für einen Moment ist er von McFly vollkommen überrumpelt worden. Irgendwie scheint der Londoner auch noch nach den richtigen Worten zu suchen.

James Godd: "Hannibal Cain ist mir egal. Sein Angriff galt nicht mir und er steht auf meiner Seite gegen Nicotine & Bacteria. Ich hege keinen Groll wegen dem was passiert ist gegen ihn. Unfälle passieren ... gerade hier in der PCWA! Ich muss damit leben und das werde ich."

Scheinbar war McFly gerade dabei sich irgendwo hin auf den Weg zu begeben, denn der Chicagoer schließt den Locker Room ab, bevor er sich wieder an James Godd wendet.

CMJ: „Aber irgendetwas sagt mir das du nicht zu mir gekommen bist um dich mit mir über dieses unglückliche Match zu unterhalten. Ich persönlich bin übrigens recht zufrieden wie wir das gehandelt haben. Es dürfte wohl jedem klar geworden sein das wir nicht versucht haben uns mit unlauteren Methoden gemeinsam in ein Halbfinale zu mogeln. Ich hätte das auch irgendwie nicht als richtig empfunden. Vor allen Dingen weil, sich so etwas nicht ewig durchziehen lässt. Irgendwann wäre so oder so die Situation gekommen in der einer von uns beiden den anderen hätte auf der Strecke lassen müssen. Aber sei es drum. Jacob Kwabena hat das Halbfinale erreicht und ich war draußen bevor es wirklich interessant werden konnte. So viel also dazu. Mehr will ich dazu nicht mehr sagen. Für andere läuft heute noch die aktuelle Season. Für mich ist der Ereignishorizont schon ein Stück weiter gezogen. Mein Fokus gilt der nächsten Season. Mit ihren ganz neuen, ganz eigenen Herausforderungen.“

Herausfordernd sieht der Chicagoer auf Britian’s Finest. Ein ganz bestimmtes Thema hat er eben nicht angesprochen. Denn dazu hatte er bei einer anderen Gelegenheit schon alles gesagt was gesagt werden musste. Dafür spricht Godd nun genau jenes Thema an, denn dies ist der eigentliche Grund seines Besuchs.

James Godd: "Wie gesagt, ich lebe mit der Vergangenheit um meinen Blick auf die Zukunft richten zu können. Ich werde mir heute natürlich trotzdem die finalen Turnierkämpfe interessiert ansehen. Dass ich nicht in nächster Zukunft auf einen von ihnen treffe muss ja nicht heißen, dass es in Zukunft dabei bleibt und es kann nie schaden genug über einen möglichen Gegner in Erfahrung zu bringen. Aber auch deshalb bin ich nicht hier. Auch mir ist aufgefallen, dass wir beide im Ring verdammt gut harmonieren. Lässt sich ja kaum leugnen. Und auch außerhalb des Rings würde ich behaupten, dass wir Feindseeligkeiten endgültig hinter uns gelassen haben ..."

Er grinst kurz.

James Godd: "... that does not mean that I don't want to kick your Ass in a Singles Match someday!"

Sein Grinsen verschwindet wieder und der Blick wird wieder ernster.

James Godd: "Aber nicht heute, nicht in naher Zukunft. Ich bin hier um dein Angebot anzunehmen. Lass uns zusammen diese verdammte Cotatores Trophy gewinnen und den Leuten da draussen zeigen was wahres Tag Team Wrestling ist. Ich meine die Leute hier kennen ja nur sowas wie LeBoyToy oder Happy Hour!"

Es ist also raus. James Godd hat sich dazu entschlossen Stellung zu beziehen und wird sein Tag Team Partner für die Cotatores Challenge werden. Eine gute Entscheidung. Für Beide. Das weiß auch McFly. Wenn die beiden wieder so gut zusammenarbeiten können wie im Match gegen Christian Dorado, dann dürfte es für jedes andere Team in er PCWA schwer werden.

CMJ: „Das freut mich. Ganz ehrlich es freut mich wirklich, dass du dich dazu durchgerungen hast. Aber mich würde es schon auch interessieren was dich dazu bewogen hat sich für mich zu entscheiden? Mad Dog wäre schließlich die eigentliche erste Wahl gewesen, wie du ja selbst auch angedeutet hattest, als ich dir das Angebot unterbreitet hatte. Meine Gründe habe ich dir offen dargelegt. Also sei auch Du bitte mir gegenüber offen.“

Er denkt an die Beerdigung von Sandy zurück. Wie dort einfach alles eskaliert ist im strömenden Regen. Mad Dog hatte ihm gegenüber eine unangenehme Wahrheit ausgesprochen. Ja, er hatte sich im letzten Jahr Stück für Stück in Sandy verliebt. Und er hatte es ihr niemals gesagt. Aus Respekt vor Mad Dog hatte er geschwiegen. Umso heftiger hatte ihn ihr Tod getroffen. Und als Mad Dog dann auf der Beerdigung ausgesprochen hatte, was beide eigentlich schon immer gewusst hatten, war irgendetwas zerbrochen. Genau wie damals beim Schlächter.

James Godd: "Ich bin ehrlich. Es sind Dinge vorgefallen. Persönliche Dinge über die ich zurzeit eigentlich nur ungern sprechen möchte. Sagen wir einfach, dass es zwischen Mad Dog und mir nicht mehr gepasst hat. Das ist nichts gegen dich, aber die Dinge um die es geht, muss ich selbst noch richtig verarbeiten ..."

Er blickt auf den Boden und fragt sich was wohl gewesen wäre, wenn er es einfach gesagt hätte. Wäre diese Bindung zwischen ihm und dem Hund schon wietaus früher gebrochen? Oder hätte er gar Verständnis gezeigt? Auch auf der Beerdigung wirkte es nicht im mindesten so, als wäre der Hund deshalb wütend gewesen. Er hatte einfach nur eine unangenehme Wahrheit ausgesprochen. Nicken vom Chicagoer. Die Worte klingen einleuchtend und nachvollziehbar. Schließlich streckt McFly die Hand aus und hält sie dem Londoner hin.

CMJ: „Dann sind wir ab jetzt ein Team, Partner!“

McFly streckt ihm die Hand entgegen und Godd zögert keine Sekunde um in diese einzuschlagen.

James Godd: "Sieht ganz so aus ..."

Er versucht seinem, immer noch von Trauer erfülltem, Gesicht ein weiteres Lächeln abzuringen, was ihm auch so halbwegs gelingt.

James Godd: "... Partner!"

Obwohl sich das alles richtig anfühlen sollte und es CMJ selbst hergeleitet hat, gibt es etwas das tief in ihm drin sich seltsam anfühlt.

 

Elroy: "Na da haben sich ja zwei gesucht und gefunden. Ich weiß, dass James Godd kein guter Tag Team Wrestler ist. Die Mad Godds haben nie was gerissen und das lag vor allem an ihm!"

Mike Garland: "Nun mal halblang. Mad Dog und James Godd gelten als eines der besten Teams in der PCWA Historie..."

Vincent Craven: "... Aber das ist eben genau das - Historie! Also lohnt es sich nicht, wenn ihr darüber streitet. Mad Dog und James Godd werden aus persönlichen Gründen kein Tag Team mehr bilden."

Elroy: "Joah, stattdessen nennen McFly und James Godd sich jetzt Flying Godds oder Swinging Godds?"

Mike Garland: "Na, einen Namen haben sie natürlich noch nicht. Allerdings ist ihre Geschichte durchaus interessant. In der ersten Runde des Quest sind sie beide zusammen weitergekommen und dann im Viertelfinale gemeinsam ausgeschieden."

Vincent Craven: "Die beiden sind einzeln hervorragende Wrestler. Ich bin gespannt wie sie als Team agieren."