Scene

Id
2470  
Name
Für immer verloren - Mad Dog  
Summary
 
Position
6  
Scenetype
Live  
Created At
2015-09-24 15:16:14  
Edited At
2015-10-11 18:21:20  
Show
CORE 2015  


Wir sind, wie so oft, in den Gängen des PCWA Domes unterwegs und begleiten Díego Alejandro Sanchéz. Dieser scheint ein direktes Ziel zu haben, auch wenn er geistig ein wenig abwesend wirkt. Den zahlreichen Arbeitern, die hier fleißig ihren Job machen (oder wenigstens so tun), schenkt er keine Beachtung. Diesen Besuch hat er geplant, weil er sich um seinen ehemaligen Wegbegleiter sorgt. Aber dass diese Begegnung nun von so einem tragischen Unglück überschattet wird, macht den Weg sehr schwer.

Ein paar Augenblicke später hat der Deutschmexikaner sein Ziel auch schon erreicht. Unsicher begutachtet er das Schild, auf dem gut sichtbar 'Mad Dog' zu lesen ist. Kurz atmet er durch und klopft an.
Es dauert eine Weile bis eine Reaktion zu vernehmen ist. Díego will bereits noch einmal klopfen, da öffnet sich die hölzerne Absperrung und niemand geringeres als der Gesuchte steht vorm Mexikaner. Der Night Fighter trägt wenig überraschend sein tradiotionelles T-Shirt und hat sich gemütlich in eine Jogginghose geschmissen. Das alles wirkt normal, allerdings sind sein Gesichtsausdruck und seine Augen in einem schläfrig anmutendem Zustand.
MD schaut nur zu seinem Besuch. Und der ehemalige Tribune starrt zurück. Für schier endlose 3 Sekunden bleibt Díego so stehen. Plötzlich macht er einen Schritt nach vorn, holt aus und umarmt seinen ehemaligen Mitstreiter.

Sanchéz: "Mein Beileid, amigo."

Mehr fällt ihm in diesem Moment nicht ein und das ist auch gar nicht nötig. Oder?

Mad Dog schubst den Berliner von sich, so dass dieser 2 Schritte zurück taumelt.
Díego reißt überrascht die Augen auf und starrt sein Gegenüber an.

Sanchéz: "Was ist denn mit dir nicht in Ordnung? Ich kann ja deine Trauer und deine Wut verstehen, aber..."

Er drängt sich an Mad Dog vorbei in die Kabine. Sie kennen sich schon so lange, dass er sich dieses Recht herausnimmt.

Sanchéz: "... ich bin nicht dein beschissener Katalysator."

Mad Dog ist in der Tür stehen geblieben und schaut den 'Eindringling' etwas genervt an. Er wirft die Tür zurück ins Schloss, so als finde er sich mit Sanchéz Besuch ab. Mit einer unscheinbaren Bewegung zieht er seinen neuen Ellbogenschoner gerade. 

Mad Dog: "Mein Beileid, mein Beileid, mein Beileid... So dahin gesagt und wieder verschwunden. Einfach ausgekotzt und dann die Toilettenspülung gedrückt. Wo ist die Bürste, huh?! HA, das ich nicht lache. Aber zum Lachen ist mir nicht zu Mute, zu nichts ist mir zu Mute, Sanchéz. Schon gar nicht dazu, nun mit dir einen dummen Plausch zu halten. Was willst du von mir? Mir was Lustiges erzählen? Willst du mich erheitern? Komm, zieh dir eine rote Nase auf und spiel den Pausenclown. Das wäre nicht weit von dem entfernt, wie dich viele hier sehen und dich betrachten."

Der verrückte Hund reißt die Augen weit auf, die während der ganzen Worte noch keinen Punkt gefunden haben, an dem sie rasten können. Díegos Augen verengen sich ein wenig bei den Worten seines ehemaligen Weggefährten.

Mad Dog: "Selbst Bleed hat mir ihr Beileid gewünscht. Jetzt hast du es auch geheuchelt... und damit kannst du dich genau so wie sie wieder verziehen!" 

Die Augenbrauen des Deutschmexikaners wandern ein wenig nach oben. Geheuchelt?

Sanchéz: "Was ich will? Was ist los mit DIR? Denkst du, ich weiß nicht wie du dich fühlst? Du bist vielleicht ein Krieger. Du kannst hart und erbarmungslos sein. Keine Frage. Aber du hast ein Herz und das ist größer als du es vielleicht manchmal wahrhaben willst. Du willst mit deiner Trauer allein sein?"

Seine Augen schweifen durch die Kabine. Alles sieht aus wie immer. Kein Anzeichen, dass irgendetwas passiert ist. Nahezu steril.

Sanchéz: "Am Arsch! Als Trauerkloß und allein in deiner traurigen Gedankenwelt wirst du gegen den verdammten Serben keine Sonne sehen. Du ahnst vielleicht, zu was dieser Bastard fähig ist. Aber ICH bin zweimal mit ihm in den Ring gestiegen. Wenn du von Trauer und Wut geblendet in dieses Duell rennst, dann wirst du abgeschlachtet, mein Freund."

Der Fighter zuckt mit den Schultern, was Díego überrascht die Augen aufreißen lässt.

Mad Dog: "Und wenn schon! Hätte er dann nicht meinen Preis verdient? Gehörte dann nicht Lorbeer auf sein Haupt, was ihn mehr schmücken würde als die von ihm durch den Dreck gezogene Cryption Crown? Den großen Kämpfer der Nacht ausgelöscht. Für immer jeglicher Hoffnung beraubt... oder gar sein Schicksal versiegelt. Mein Schicksal doch immer wieder aufzustehen. Mein ewiger Kreislauf nicht nur zu fallen und liegen zu bleiben, sondern mich wieder an einem Halm nach oben ziehen zu müssen. Aber vielleicht sehe ich heute endlich keine Hoffnung mehr. Wittere keine Chance. Glaube weder noch an meinen zukünftigen Erfolg, noch an eine bessere PCWA. Besser ein Ende mit Schrecken als gar kein Ende, huh?! Soll er mich im Ring liegen lassen. Allein. Besiegt. Verendet. Dann hätte er immerhin mal etwas Gutes geschaffen."

Voll Unverständnis schüttelt Sanchéz mit dem Kopf. 

Sanchéz: "Etwas Gutes?"

MD hustet albern. Es soll so wirken als würde er über Sanchéz Frage lachen, aber es bleibt beim Sollen. 

Mad Dog: "Ja! Stell dir doch mal vor, was du dir alles erspart hättest, hätte dich Alex beim Rumble bezwungen... Dalmi hätte deine Familienehre nicht durch den Dreck gezogen, du hättest nicht mit ansehen müssen, wie er mir Astro-Happy in den Rücken rammt und er uns somit die Möglichkeit nahm, endlich heraus zu finden, wer der Bessere von uns ist. Du hättest dich noch nichtmal mit dem Jüngling White beschäftigen müssen... und auch Moranes und Dorado hättest du anders begegnen können. Ohne Hintergedanken, weil du keine Gefahr mehr gewesen wärst als Rentner. Vielleicht hätte ich in dem Fall dein Beileid gar als authentisch empfunden und keine Kriegsführung gewittert."

Für einen kurzen Augenblick herrscht Stille im Raum. Díego taxiert Mad Dog und sortiert seine eigenen Gedanken.

Sanchéz: "Muss denn immer nur Krieg herrschen? Wir sind Kollegen! Kollegen die sich respektieren. Auch wenn du das vielleicht nicht glauben willst, aber ich bin nicht dein Feind!"

Er überlegt. Vielleicht ist das auch das große Problem, dass sich durch seine gesamte Karriere zieht. Er spielt fair. Oder versucht es zumindest. Er ist einfach kein Rage.

Sanchéz: "Ja, ich hätte mich für Alex hinlegen können und in Ruhestand gehen können. Doch was wäre dann gewesen? Natürlich waren die Aktionen von Dalmi extrem und haben mich komplett gefordert. Aber weißt du was? Ich habe mich endlich wieder lebendig gefühlt. Das Feuer war plötzlich wieder da! Mit White hätte ich mich so oder so beschäftigen müssen, denn er hat Grenzen überschritten, die man nicht überschreiten darf. Es war wichtig, dass WIR ihm gezeigt haben, wo seine Grenzen sind."

Der Deutschmexikaner geht ein paar Schritte, während seine Gedanken um Moranes und Dorado kreisen.

Sanchéz: "Nein, MD, es gibt nichts, was ich missen möchte. Auch das Chaos rund um Moranes und seinen Bruder. Das ist die PCWA. Das macht diese Promotion aus. Immer wieder etwas anderes, immer wieder neue Situationen, auf die man sich einstellen muss."

Noch einmal geht er etwas in sich.

Sanchéz: "Außerdem, mein Freund, hätte ich auch mit einer Niederlage gegen Alex nicht aufgegeben. Das liegt mir einfach nicht. Ich kann nicht anders, als weiter zu machen. Es gibt immer einen Sinn. Man muss ihn nur für sich finden."

Mad Dog: "Sinn? Tzz."

Der Konstante schüttelt mit dem Kopf und rölpst leicht. 
Sanchéz schaut sich das Trauerspiel noch einen Moment an, doch dann entschließt er sich zu handeln. Mit einem Satz packt er den perplexen Night Fighter und drückt ihn mit voller Kraft nach hinten. Mad Dog ist so überrascht, dass er erst nicht reagieren kann. Noch ehe er sich versieht, steht er unter der Dusche, die Sanchéz sogleich an macht und damit Mad Dog im wahrsten Sinn des Wortes in den Regen stellt.
Mit einem Satz befreit sich MD und schaut zornig auf seine nasse Kleidung.

Mad Dog: "BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN?"

Díego freut sich gar ein wenig über den Gefühlsausbruch des Night Fighters, als sein Blick jedoch auf das Waschbecken und eine Spritze mit blauem Inhalt fällt.

Mad Dog: "Was soll dieser Mist?"

Wütend schnappt sich Sanchéz die Spritze und hält sie MD vor die Augen. 

Sanchéz: "Was soll dieser Mist, frag ich dich!"

So viel ernst lag selten in den Augen des Mexikaners. Fast väterlich durchdringt er mit seinem Blick den verrückten Hund.
Dieser rollt jedoch genervt mit den Augen.

Mad Dog: "Das ist die von Dalmi. Er hat sie mir vor ein paar Monaten als Provokation rüber geschmissen... als wir bei Jona Vark waren."

Prüfend schaut Sanchéz auf den Hund. Dieser hebt abwehrend die Arme.

Mad Dog: "Ist sie leer oder ist sie noch voll?"

Dem zickigen Gesicht des Night Fighters zu urteilen, gibt es kein Vertun. Es ist die Spritze von damals.

Sanchéz: "Dann kann das Scheißzeug ja endlich weg!"

Sofort drückt der Mexikaner oben drauf und spritzt den Inhalt ins Becken. Sogleich lässt er den Wasserhahn an, um die Überreste mit in die Kanalisation zu spülen. Mad Dog betrachtet das Ganze emotionslos.

Mad Dog: "Wahrlich ein Zeichen von Vertrauen, Díego. Ebenso wie das mit der Dusche. Oder was sollte das?"

Der Mexikaner legt die leere Spritze zurück aufs Becken und dreht sich um.

Sanchéz: "Wach auf, Mad Dog! Das sollte es. Wach auf! Vielleicht hast du im Moment keinen Kampfesmut und du würdest lieber alles hinschmeißen. Aber was wird es dir bringen? Was dann? Hast du einen Plan, was dann sein soll? Gehst du zurück zu deiner Frau? Sie geht arbeiten, um euch zu versorgen... Vielleicht hast du etwas angespart, vielleicht auch nicht. Bist du dir überhaupt bezüglich der Konsequenzen klar?"

Der Fighter zieht sich das nasse Shirt vom Leib und schnappt sich ein Handtuch, um das restliche Wasser abzutrocknen.

Mad Dog: "Weißt du was, Díego? Ich bin nicht traurig. Ich bin leer."

Ein neues Shirt wird übergezogen, während Sanchéz neugierig auf weitere Worte seines langjährigen Kollegen wartet.

Mad Dog: "Ich hab jahrelang eine Maske getragen, um mich davor zu schützen. Nicht alles an mich ran zu lassen. Und nicht alles von mir zu geben. In den letzten Jahren habe ich zu viel gegeben. Und zu viel an mich ran gelassen. Ich weiß im Moment einfach nicht weiter."

Der ehemalige Tribune klopft MD auf die Schulter und nickt verständnisvoll.

Sanchéz: "Ich habe oft mit dir gesprochen und wir waren uns oft auch einig. Was die Zukunft betrifft und was die Gegenwart betrifft. Eine bessere PCWA... Das Wort 'zu' war dabei in aller Munde. Zu wenig, zu viel, zu aggressiv, zu passiv, zu gefährlich... Du hast es in allen möglichen Kombinationen gebraucht. Nur in einer Kombination habe ich es selten von dir gehört."

MD horscht auf.

Sanchéz: "In Verbindung mit dem Wort 'Frieden'."

Mad Dog: "Zu Frieden? Zufrieden..."

Nachdenklich senkt der Hund seinen Kopf, während Díegos Hand weiterhin auf der Schulter des Hundes ruht.

Sanchéz: "Ich glaube nicht, dass du zufrieden wärest, wenn heute deine Karriere zuende ginge. Und ich glaube auch nicht, dass es dich mit Zufriedenheit erfüllen würde, wenn Kriss Dalmi weiterhin in unserer PCWA mit der Cryption Crown herumlaufen würde. Und ich glaube ferner nicht, dass all deine Fürsprecher dort draußen damit zufrieden wären."

Kurz ist es still. Es sind keine Stimmen in seinem Kopf. Nur die Worte des Mexikaners, die nachhallen. Und der tosende Jubel aus der Arena, der bis hierher zu hören ist.
Der Konstante nickt, aber innerlich kotzt er, ob der gut gemeinten Ratschläge. Er ist kein verdammtes Kind.

Mad Dog: "Wahrscheinlich nicht." 

Der Deutschmexikaner legt ihm die Hand auf die Schulter.

Sanchéz: "Dann tu etwas dagegen, amigo."

Mit diesen Worten bahnt er sich den Weg aus der Kabine und lässt den Kämpfer der Nacht allein mit sich und seinen Gedanken.

 

Elroy: "Toto tot. Sandy tot. Die Einschläge kommen immer näher!"

Mike Garland: "Sanchéz und Mad Dog sind alte Freunde und bei allen Konflikten mit der Zeit, ist der Mexikaner in schweren Stunden da."

Vincent Craven: "Wobei Mad Dog diese Geste in seiner augenblicklichen Verfassung kaum zu schätzen weiß. Er sagt selbst, dass er leer ist. Dennoch scheint Díego den verrückten Hund am Ende irgendwie motiviert zu haben, weiterzukämpfen und nicht aufzugeben."

Elroy: "Was ist nur aus den beiden geworden. Schrecklich. Die letzten Überbleibsel von Kerry & Gaelic so zu sehen, macht MICH trauriger als Mad Dog es aktuell jemals sein könnte."

Mike Garland: "Also hör mal, Elroy, Mad Dog ist einer echten Lebenskrise..."

Elroy: "... Irgendwie sind hier anscheinend alle in einer Lebenskrise. Wo sind wir denn? In einer Selbsthilfegruppe? Soll die Töle doch froh sein, dass er heute eine Chance auf die Cryption Crown bekommt. Aber nein, stattdessen heult er sich bei Díego aus, der ja nun selbst wirklich überhaupt nichts zu lachen hat. Der ist nämlich ganz am Ende der Nahrungskette in der PCWA angekommen und wäre sicherlich froh mal wieder um einen Titel zu kämpfen. Sehr unsensibel von Mad Dog, wirklich."

Vincent Craven: "Jetzt übertreibst du aber wirklich. Díego ist und bleibt ein guter Kerl. Beide haben heute wichtige Matches für die Zukunft ihrer Karrieren. Vielleicht entscheidet sich sogar heute, ob ihre Karrieren überhaupt weitergehen werden."

Mike Garland: "Ihre zahlreichen Fans drücken sicherlich die Daumen. Die späteren Kämpfe - Mad Dog versus Kriss Dalmi und Díego Alejandro Sanchéz versus Erik Moranes - werden zeigen ob... oder wie... es für die ehemaligen Kerry & Gaelic Kollegen weitergeht."

Elroy: "Also Weitergehen darf euer Konsensgequatsche auf keinen Fall! Ihr findet ja echt in der größten Scheiße noch Gold! Wir sind hier beim Wrestling. Wer will denn diese deprimierten Memmen sehen, wie sie sich die Ohren voll heulen? Miss Vark, ein letztes Mal: Lassen Sie mich die Show allein präsentieren, damit bei all der Selbstmordstimmung wenigstens am Mikrofon ein bisschen Licht ins Haus strahlt... Ich würde sogar bei einer Beerdigung dem Verstorbenen die Show stehlen. Aber ich wurde ja von Mad Dog nicht eingeladen... selbst schuld, wenn er nun immer noch traurig ist."



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