Scene

Id
2860  
Name
The king has left the building  
Summary
 
Position
31  
Scenetype
Video  
Created At
2016-04-12 14:33:33  
Edited At
2016-05-08 14:52:41  
Show
Vendetta 116  


„Fickt euch doch einfach alle. Ich habe jetzt keine Lust.“

 

 

~ ~ ~

Zwei Minuten vorher.

~ ~ ~

03.04.2016

Es ist irgendwie surreal.
Gerade einmal eine halbe Stunden ist es her, seit Sharpe und Lee ihn rausgeworfen haben. Das aus im Brawlin' Rumble. War ein verdammt beschissener Moment. Doch nicht halb so beschissen wie...das hier. 

Pressetermin. Direkt nach dem Rumble. 
Kastrop'sches Non-Sense-Aftermatch-Gefrage quasi. Nur halt mit Wrestling. Und mit fünf ihm unbekannten Journalisten.

Dean Welkey lehnt seinen Kopf an die Wand und seufzt. Mit jedem Wort, dass diese unsäglichen Journalisten aussprechen, sinkt er tiefer in den Stuhl. Er hat wirklich keine Lust. Höchstens darauf, seine Verachtung in Spucke zu bündeln und die nächste Antwort gerotzt zu geben.

„Sind Sie zufrieden mit ihrer Leistung?“

Dean Welkey: „Nein.“

„Aber immerhin haben Sie vor dem Ausscheiden vier Leute rausge...-“

Dean Welkey: „Nein.“

Wortlos steht er auf. Geht zu einem kleinen Bistrotisch und schenkt sich, den Rücken den Journalisten zugewandt, Wasser ein. Ohne Eile. 21...22...23. Tropfen für Tropfen.
Als er sich wieder umdreht, starren ihn fünf Augenpaare aus käsehäutigen Scheißhaufenvisagen erwartungsvoll an. Die Internet-Wrestling-Beletage. Sie geben einfach nicht auf.
Diktiergeräte im Anschlag. Sinnlose Fragen im Maschinengewehrtakt.

„Haben Sie darüber nachgedacht, dauerhaft in der PCWA anzutreten?“

Dean Welkey: „Nein.“

Er nimmt einen Schluck Wasser und wünscht sich, es wäre Wein, Absinth oder, noch besser, irgendwas Psychoaktives. Damit es ihn weghaut. In eine Welt, in der Pressetermine nicht die Hämorrhoiden des Wrestlerdaseins sind.
Eigentlich kann es ja kaum noch schlimmer werden, glaubt Welkey. Doch dann kommt...das.

„Woran hat es gelegen? Was hat zum Sieg gefehlt?“

Welkey stellt sein Glas gut hörbar auf dem Tisch ab. Flüssigkeit schwappt auf die Tischdecke. Er bringt so etwas wie ein Schulterzucken zustande.

Dean Welkey: „Ich sag euch was. Hört genau zu, denn ich sag es auch nur einmal...“

Spannung erfüllt den Raum. Die Diktiergeräte werden näher an seinen Mund geschoben. Dean räuspert sich noch einmal.

Dean Welkey: „Fickt euch doch einfach alle. Ich habe jetzt keine Lust.“

Sie sollen ihn einfach alle in Ruhe lassen. Welkey stürmt an den Reportern vorbei in den Backstagebereich. Weit weg von diesen Fragen. 

Als hätte er nicht so schon genügend Grund, sich aufzuregen. Als wäre dies kein vollkommen verkorkster Tag gewesen, kein verdammt beschissener Brawlin' Rumble X. Oder XI? Vielleicht auch IX. Das weiß Welkey nicht so genau. Ist ja auch egal. Auf jeden Fall war er ziemlich scheiße. Schließlich hat er ihn nicht gewonnen, sondern wurde von Kevin Sharpe eliminiert.

Zusätzlich schlimm: Der dann auch noch gewonnen hat. 
Ebenfalls scheiße: Ganze sieben Personen waren besser als er. 
Weitere Ärgernisse: Darunter waren Leute wie Marvin Percio oder Jacob Kwabena.
Außerdem: Ein Titelgewinn von einer Person, die er abgrundtief hasst. Von...-

Robert Breads: „Hallo, Dean.“

Der Kanadier steht im Gang und blickt Welkey mit einem halb selbstgefälligen, halb mitleidigen Lächeln an. Er hat sich das soeben hart erkämpfte Gold demonstrativ über die Schutler gehängt, während er leicht humpelnd und noch immer deutlich gezeichnet von seinem Kampf mit Robert Barker, auf Welkey zuschreiten. Wenn er hier die Chance bekommt, einen alten Rivalen ein wenig durch den Dreck zu ziehen und gleichzeitig seinen Sieg auszukosten wird er das natürlich mit Vergnügen tun.

Dean Welkey: „Was willst du?“

Robert Breads: „Dir gratulieren. Platz 8... besser als ich letztes Mal. Von uns Beiden bist du damit wohl der große Sieger am heutigen Abend. Respekt.“

Der Amerikaner lächelt. Würde er Breads nicht so sehr verachten, müsste er ihm fast den gelungenen Gesprächseinstieg anerkennen. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott schließlich nicht zu sorgen.

Dean Welkey: „Das gebe ich gerne zurück. Ich meine, der Wanderpokal da...“

Abschätziges Nicken in Richtung des Titelgürtels, den Breads stolz und unübersehbar in Sichtlinie Welkeys drapiert.

Dean Welkey: „...ist nun mal bei dir. Nach nur vier Jahren. Klasse Leistung. Er ist dir ja quasi zugeflogen gekommen. Hast du wirklich gut gemacht, so als bester Wrestler der Welt, wie du gerne betonst. Das hast du wirklich bestätigt mit diesem schnellen Titelgewinn. Würde ich mich mit der PCWA auskennen, könnte ich nun sagen, ob das ein neuer Geschwindkeitsrekord geworden ist. Aber mit vier Jahren dürftest du ja nicht so weit davon entfernt sein, denke ich. Und der Gewinn war ja auch wirklich verdient, wenn man auf die vergangene Season seit dem letzten Rumble zurückschaut. Platz 13 war das, richtig? Scheint ja 'ne richtige Glückszahl zu sein. Zumindest wenn alle anderen aufhören, die besser waren als du.“

Robert Breads: "Du hättest statt einem Rhetorik-Seminar ein Wrestling-Seminar besuchen sollen, dann könntest du mir jetzt von deinem Sieg erzählen. Leider hast du die Prioritäten da wohl falsch gesetzt. Deswegen stehst du nun nach großen Worten und Ankündigungen mit gar nichts da und ich mit dem wichtigsten Titel im Wrestling."

Dean Welkey: „Nach vier Jahren.“

Robert Breads: "Und? Was sagt das aus? Du hast damals einen World Title in ein paar Monaten gewonnen. Das hast du ja oft genug erwähnt... und mich dabei auch. Trotzdem bist du nach dem Verlust dieses Titels jahrelang in der Versenkung verschwunden, jetzt wieder aufgetaucht und in erster Linie ansatzweise relevant, weil du mich einmal geschlagen hast. Leider ist das Jahre her. Leider ist es egal, wer wie schnell einen Titel gewinnt. Denn alles, was dieser Titel hier aussagt, ist dass ich der Beste bin. Heute, hier und jetzt. Niemanden interessiert irgendetwas sonst. In dieser Sekunde ist Robert Breads der beste Wrestler der Welt. Und das würde ich dir auch gerne im Ring beweisen... hättest du heute nicht verloren und wären nun nicht erst einmal andere Leute dran. Tut mir unfassbar Leid für dich, Dean."

Fragend zieht Welkey eine Augenbraue hoch.

Dean Welkey: „Und? So ist es eben. Nun darfst du deinen Gürtel Spaszieren tragen und ich fahre wieder nach Hause, bis die PCWA mir das gibt, was ich will. Und falls du dich noch an unser Match in der GFCW erinnerst, ist ohnehin recht offensichtlich, wie so ein Kampf ausgehen würde.“

Robert Breads: "Das sehe ich ebenfalls so. Aber die Welt steht nicht still. Ein Match aus 2012 oder 2013 sieht heute ganz anders aus. Heute bin ich unangefochten der Beste. Und weißt du was... ich beweise es dir sogar. Ein Titel-Match verdienst du nicht. Da stehen andere in der Schlange weiter vorne. Aber ich schlage dir ein Non-Title-Match vor - Dean Welkey vs Robert Breads. Dann kannst du deinen Worten Taten folgen lassen. Das ist es doch, was du willst, oder?"

Dean Welkey: „Nein.“

Robert Breads: „Nein?"

Die Augen des Kanadiers weiten sich überrascht.

Dean Welkey: „Ich sagte doch, ich fahre nun einfach nach Hause. Ich will gar nicht gegen dich kämpfen. Was habe ich davon? In ein paar Tagen brauche ich nur auf meinen Kontoauszug schauen und die großen Zahlen hinter „PCWA Brawlin' Rumble“ sagen mir, wo mein Stellenwert ist. Mach' es gut, Robert. Oder mach', was immer du sonst willst. Mit dir selbst, mit Blackheart. Mit dieser Liga. Es ist mir nämlich scheißegal.“

Welkey klopft Breads gönnerhaft auf die Schulter. Dann geht er, ohne weiteren Blick, an ihm vorbei .

Robert Breads: "Gut, du siehst also ein dass du ein One-Hit-Wonder warst und es immer bleiben wirst. Du weißt so gut wie ich dass du einen zweiten Volltreffer bräuchtest, um wirklich da zu sein wo du hinwillst. Den kannst du nur hier, in der PCWA landen... und das wirst du nicht. Das weißt du. Du weißt, dass du es gar nicht erst versuchen brauchst. Das respektiere ich. Auf nimer Wiedersehen, Dean Welkey."

Während keinem seiner Worte lässt Breads Welkey aus den Augen, der langsam, aber dennoch kontinuierlich, im langen Gang zu entschwinden droht.

Dann bleibt Welkey stehen. Dreht sich wieder zu Breads um.
Und zuckt die Schultern.

Dean Welkey: „Ich fahre nun nach Hause.“

 

Mike Garland: "Schade eigentlich. Mir hat Dean Welkey beim Rumble gut gefallen."

Vincent Craven: "Er scheint aber kein Interesse an einer Verlängerung seines One Night Only Auftrittes gehabt zu haben. Selbst die gezielten Provokationen des neuen Undisputed Gerasy Champions scheinen ihre Wirkung zu verfehlen."

Mike Garland: "Vielleicht überlegt er es sich ja doch nochmal. Seit dieser Szene ist ja über ein Monat vergangen."

Vincent Craven: "Bisher ist Dean noch nicht in Belgrad aufgetaucht. Aber wer weiß, die PCWA ist immer für Überraschungen gut."



Actions