Scene

Id
2887  
Name
Two Muricans Among Themselves  
Summary
 
Position
8  
Scenetype
Live  
Created At
2016-04-30 17:41:33  
Edited At
2016-05-07 22:42:02  
Show
Vendetta 116  


Ashley Stanton: "CUPCAKES? Hier in Serbien?!"

Wenn es ein Argument für den kulturellen Imperialismus ihres Heimatlandes gäbe, dann muss es wohl das hier sein. Sie, Ashley Stanton – wie immer dressed to impress –, steht in Serbien im Backstagebereich der Kombankarena vor dem Cateringtisch, auf dem sich tatsächlich eine kleine Platte mit unterschiedlich zubereiteten Cupcakes befindet. Wie man an ihrer euphorischen Reaktion festmachen kann, liebt Ashley Cupcakes. Leider kommt der Verzehr dieser kleinen Zuckerbomben in einer Zunft, in der eines der obersten Gebote "Eat healthy" lautet, fast einer Todsünde gleich. Ihr innerer Kalorienzähler ist allerdings das Letzte, an das sie im Angesicht dieser unwiderstehlich aussehenden Minikuchen denken will, besonders nachdem sie erfahren musste, dass sie bei den Top 15 weiterhin auf der Stelle tritt und sich den 14. Platz ausgerechnet mit fucking Kathy Strong teilen muss. Nein, heute ist ihr das alles egal.

Ohne weitere Umschweife schnappt sich die junge Frau aus Kansas City, Missouri einen Cupcake mit rosa Creme-Topping und einer Erdbeere, schält die Muffinform vom Objekt der Begierde und beißt herzhaft und wenig ladylike rein, um mit einem zufriedenen Schnaufen, die sich in ihrer Mundhöhle ausbreitende, süße Geschmacksexplosion zu genießen. Wer auch immer sich für das heutige Catering verantwortlich zeichnet – sie möchte diese Person dafür umarmen und küssen! Übermäßig schnell wird auch noch der Rest der Süßspeise verzehrt, als die Brünette aus den Augenwinkeln plötzlich bemerkt, wie sich ihr jemand nähert, und sie herumfahren lässt...

Nicht etwa, weil sie nach dem Verrat der Religion of Death an Azrael Rage beim Rumble davor Angst haben müsste, wie Jona Vark vom Rekord-Gerasy mit einer Final Sin Lariat geköpft und ins Krankenhaus verfrachtet zu werden, sondern weil es wahrscheinlich todespeinlich aussah, wie gierig sie sich diesen Cupcake in den Mund gestopft hat. Und nun glaubt der Kerl, der vor ihr steht wahrscheinlich, sie wäre total verfressen.

Ashley Stanton: "Wieviel auch immer du gerade mitbekommen hast: Bitte glaube mir, dass ich normalerweise echt nicht so bin."

Ein gemurmeltes "Kein Problem" ist die kurze aber nicht unhöfliche Antwort des Neuankömmlings, der weiter seines Weges gehen will, als Ashley Stanton seine Gestalt auf den zweiten Blick mustert und erst jetzt realisiert, wer da überhaupt vor ihr steht. Es ist Marc Poe, der sich für sein Debüt bei der PCWA in einen teuren maßgeschneiderten Anzug geworfen hat. Seine Haare hat er zu einem Männerdutt gebunden, sein Smartphone hält er in der rechten Hand und über die linke Schulter trägt er seine Tasche. Er wirkt sehr konzentriert und beachtet seine Umwelt erstmal nicht wirklich.

Ashley Stanton: "Warte mal. Du bist doch einer der Neuen. Marc Poe, oder? Ich habe dein Video auf der Website der PCWA gesehen."

Der Mann, der sich als einer der Wrestler herausgestellt hat, die heute den Eröffnungskampf bestreiten werden, bestätigt es mit einem knappen Nicken. Mindestens genauso knapp fällt seine Antwort aus.

Marc Poe: "Yeah. Und?"

Ashley legt den Kopf schief, lächelt ob seiner Einsilbigkeit verlegen. Ob er überhaupt weiß, wer sie ist? Möglich, dass er sie einfach für die zweite Ringsprecherin oder die Praktikantin von Lisa Sanders hält.

Ashley Stanton: "Nun, dann sind wir wohl ganz offiziell Kollegen, Marc Poe. Ich bin Ashley. Ashley Stanton. Freut mich, dich kennenzulernen."

Sie streckt ihre Hand zu ihm aus und lächelt ihn einmal mehr an. Diesmal wesentlich aufrichtiger, ohne dass es jedoch eine Entsprechung bei ihrem Gegenüber finden würde, der erst einen Augenblick lang ihre Hand anstarrt, bevor er sich dazu entschließt, einzuschlagen.

Marc Poe: "Freut mich auch."

...was allerdings nicht ganz der Wahrheit entspricht. Es ist nicht so, als wäre die Brünette nicht durchaus ein Blickfang für ihn. Jedoch hat er bereits vor der Vertragsunterzeichnung gewusst, dass man insbesondere in dieser Liga aufpassen muss, mit wem man sich einlässt. Freilich hat sein Mentor ihn im Vorfeld darüber aufgeklärt, was ihn erwarten würde. Das betraf nicht nur den heutigen Kampf gegen Leon Cardona, sondern auch alle anderen Akteure in der PCWA, weshalb er sich auch im Klaren darüber ist, in welcher Gesellschaft sein Gegenüber sich befindet. Eine Gesellschaft, der man besser mit äußerster Vorsicht begegnet.

Ashley kommt nicht umhin, sich erneut über die Reserviertheit ihres Landsmannes zu wundern, wobei er in seiner Ausstrahlung weniger schüchtern, sondern eher raubeinig wirkt. Etwas, das auf sie nicht unattraktiv wirkt. Sie erwischt sich dabei, wie sie mit einer Strähne ihres gewellten Haars spielt, während sie seine markanten Züge bewundert.

Ashley Stanton: "Na, erzähl schon. Wie bist du hierhergekommen? Ohne jetzt despektierlich sein zu wollen, aber den Namen 'Marc Poe' habe ich bisher noch nicht gehört."

Der PCWA-Rookie zuckt unbeeindruckt mit den Schultern, hält nach wie vor an seiner distantierten Haltung fest. Dennoch kann er sich ein selbstironisches Schmunzeln nicht verkneifen.

Marc Poe: "Das überrascht mich ehrlich gesagt nicht. Ich bin in den amerikanischen Indies noch nicht sonderlich weit rumgekommen. Maryland, obviously. Und ein Dutzend Auftritte in Philly und D.C. Missouri war bisher nicht dabei. Ich hatte wohl verdammtes Glück, dass bei einem dieser Dutzend Auftritte außerhalb von Maryland zufällig auch Steve Montgomery anwesend war. Nach B'more wäre er verständlicherweise wohl nie gekommen."

Ashley Stanton: "Right! Du kamst ja aus Baltimore. Ich war da sogar schon mal und hab dort gewrestlet. Ruckus Pro, falls dir das was sagt?"

Marc Poe: "Ruckus Pro? Du hattest einen Auftritt bei RPW in B'more?!"

So wie er es betont, klingt es beinahe nach einem Vorwurf, was sie aus heutiger Sicht nur allzu gut nachvollziehen kann. Über die regional berüchtigte Promotion lästerte man früher schon, dass sie ihrem Namen entsprechend ein Sammelbecken für den niedersten Bodensatz der Indie-Szene in Maryland war, was sowohl für den Locker Room, als auch für das Fanklientel galt. Jedoch war es damals auch ihr erstes Booking außerhalb ihres eigenen Bundesstaates, weshalb sie diesen Auftritt unbedingt wahrnehmen wollte. Nicht nur die vernichtende Niederlage, die sie damals aufgrund ihrer fehlenden Erfahrung einstecken musste, ruinierte ihr Wochenende. Auch die Tatsache, dass ihr erstes und einziges Match bei Ruckus Pro für die Fans weniger ein Kampf, als vielmehr eine sexistische Fleischbeschau war, sorgte im Nachhinein dafür, das sie sich schwor, nie wieder dort aufzutreten. Aber immerhin scheint diese kleine Anekdote Marc Poe ein bisschen auftauen zu lassen.

Ashley Stanton: "Ist aber schon etwas länger her und war auch nur einmal. Existiert die Promotion eigentlich noch?"

Unvermittelt bricht Poe in ein höhniches Lachen aus und sorgt damit für Konsternierung auf dem Gesicht des einstigen "High School Sweethearts".

Marc Poe: "Oh, ja! Sie existiert noch und sie ist nach wie vor dasselbe Drecksloch, das es wahrscheinlich früher schon war. Aber Ruckus Pro ist auch einer der wenigen Orte in der Umgebung, die wir in Baltimore noch haben und darüber müssen wir froh sein."

Ein schmales Lächeln umspielt seine Lippen. Mobtown, Bodymore, Bulletmore, Baltimorgue. Eine Menge unschmeichelhafter Spitznamen haben sich für seine Heimatstadt mit der Zeit angehäuft. Und auch wenn er froh ist, diesem Moloch fürs Erste entstiegen zu sein, wird er jene Stadt, seine Wurzeln, wohl immer im Herzen tragen.

Marc Poe: "Keiner, der noch bei klarem Verstand ist, würde in der desolaten wirtschaftlichen Lage versuchen, ausgerechnet in B'more eine neue Promotion zu gründen. Aber ich will mich nicht beschweren. Diese Stadt hat mir einige lehrreiche Jahre bereitet. Wenn du diese School of Hard Knocks durchlaufen hast, kann dich nichts mehr überraschen."

Ashley Stanton: "Und immerhin hat dich das am Ende ja hierher gebracht. Ein Debüt bei der Auftaktshow der PCWA-Auslandstour? Es gibt sicherlich Schlimmeres."

Marc Poe: "Ja, klar. Vor allem scheint mir Belgrad, das Baltimore Europas zu sein..."

Für den Bruchteil einer Sekunde schießt dem Mann aus dem Nordosten der Vereinigten Staaten durch den Kopf, dass dieser Vergleich von den serbischen Fans womöglich mt gemischten Gefühlen aufgenommen werden könnte. Zügig wischt er diesen Gedanken weg und setzt fort.

Marc Poe: "Tja, was will man machen, wenn es trotz hartem Training und High School Football nicht für ein College-Stipendium reicht. Wrestling war die einzige Alternative für mich. Und du? Cheerleader?"

Die junge Frau aus KCMO kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Ashley Stanton: "Ist das wirklich so offensichtlich?"

Wieder zuckt ihr Landsmann mit den Schultern. Ein Schmunzeln schleicht sich auf seine Lippen.

Marc Poe: "War ins Blaue hineingeraten. Ich dachte mir, dass du so jemand wärst."

Ashley Stanton: "Schuldig im Sinne der Anklage. Bis zu meinem Schulabschluss war ich in der Tat Cheerleaderin. Danach habe ich ehrlich gesagt das Interesse verloren. Ich hätte es sicherlich bei einem Uni-Tryout versuchen und womöglich auch schaffen können..."

Marc Poe: "...aber dann kamen die Cupcakes."

Ashley Stanton: "Shut up."

Dem Marylander entfährt ein leises "Au!", als Ashley ihn neckisch gegen den Oberarm boxt. Kurz darauf bringt sie dieser Spruch aber selbst zum Lachen. Es vergehen daraufhin einige Sekunden des gegenseitigen Anschweigens bevor die Brünette erneut das Wort ergreift.

Ashley Stanton: "Gleich hast du also dein Debüt gegen Leon Cardona. Bist du schon aufgeregt?"

Der Mann mit dem Man-Bun schüttelt mit dem Kopf. Welche Reaktion sollte er auch sonst zeigen? Schwächen wird er für seinen heutigen Gegner so kurz vor seinem ersten Kampf in der PCWA sicherlich nicht offenlegen.

Marc Poe: "Nennen wir es lieber Vorfreude. Für uns beide ist es der erste Auftritt auf großer Bühne. Natürlich ist man da gespannt, wie einen die Crowd aufnehmen wird, besonders bei dieser Crowd. Was Leon Cardona selbst anbelangt, bin ich jedoch zuversichtlich, dass ich ihn schlagen kann. Selbst wenn wir uns noch nie im Ring begegnet sind, hat er auf YouTube und Dailymotion genug digitale Spuren hinterlassen, sodass ich weiß, auf was ich mich einlasse."

Ashley Stanton: "Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg für deinen Debütkampf. War nett, mit dir zu plaudern."

Marc Poe: "Yeah. Das sollten wir beizeiten wiederholen."

Ashley Stanton: "Unbedingt."

Sie lächelt ihn an. Und diesmal wird es von ihm sogar erwidert. Daraufhin macht er sich auf den Weg in seine Kabine, derweil sie ihm mit einen vieldeutigen Blick hinterherschaut. Ein letztes Mal dreht er sich noch zu ihr und deutet fies grinsend mit seinem Zeigefinger auf die Platte mit den Cupcakes.

Marc Poe: "Wenn du der Versuchung widerstehen kannst, dann würde es mich freuen, wenn du mir nach meinem Sieg noch einen übrig lassen könntest."

Amüsiertes Augenrollen bei dem einstigen "High School Sweetheart". Das wird er ihr von nun an wohl immer vorhalten.

Ashley Stanton: "Ich werd dran denken."

Dann trennen sich ihre Wege für heute endgültig.

 

Mike Garland: „Marc Poe und Ashley Stanton treffen aufeinander und scheinen sich gut zu verstehen.“

Vincent Craven: „Sieht ganz so aus. Vielleicht wurde sie ja von Cain angesetzt potentielles Frischfleisch für die Religion zu besorgen.“

Mike Garland: „So sah mir das nicht aus. Sie hat einfach nur mit einem Kollegen gesprochen, der ein angenehmer Zeitgenosse zu sein scheint und bereits Indy-Erfahrungen vorzuweisen hat.“

Vincent Craven: „Ja, eine gemeinsame mit Cain. Wer weiß, wer weiß.“

Mike Garland: „Du siehst Gespenster. Zuerst mal freut er sich auf sein Debüt gegen Leon Cardona.“

Vincent Craven: „Das wird gleich unser erstes Match heute sein!“



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