Scene

Id
2963  
Name
Alles oder Nichts  
Summary
 
Position
11  
Scenetype
Live  
Created At
2016-07-05 19:18:16  
Edited At
2016-07-18 13:39:48  
Show
Vendetta 118  


"Buh."

Wirklich erschrecken tut Robert Breads sich nicht.
Er steht zwar mit dem Rücken zum Ursprung der Stimme am Getränkeautomaten - einem alten Freund von Breads, wenn man so will - doch es gab schon deutlich gruseligere Dinge als ein "Buh".

Der Kanadier dreht sich um und blickt in das Gesicht eines Mannes.
In ein Augenpaar, dessen Ausdruck ein plastisch gewordenes Gemälde über Hochmut, Verachtung und Kaltblütigkeit ist.

Er sieht Lippen, die eine stumme Begrüßung heucheln. Dann kräuseln sich die Mundwinkel zu einem verachtenden Lippen.
Ein Mund, der jederzeit dazu bereit wäre, Breads anzuspucken.

Unter dem Blick des Champions stößt sich der Eindringling von der Wand ab, an der er gelehnt hatte. 

Dean Welkey: "Es tritt auf: Der Antagonist. Die Fleisch gewordene Heimsuchung. Nenne es, wie du willst, Rob."

Robert Breads: "Oh gut, dann muss ich dich nicht suchen."

Dean Welkey: "Mich suchen? Wie rührend. Hast du mich etwa vermisst?"

Spricht es über die Schulter.
Dean geht wortlos an Breads vorbei und bugsiert eine Münze in den Automaten.

Dean Welkey: "Bedien' dich. Geht aufs Haus."

Der Kanadier spielt mit. Überfliegt kurz das Angebot.
Dann wird Klick zu Klonk. Der Automat hat das Gewünschte ausgespuckt.

Dean Welkey: "Ich hatte schon Angst, du würdest mich vergessen."

Robert Breads: "Wie könnte ich?"

Mit einer durch und durch nicht ernst gemeinten Geste streckt Breads seinem Gegenüber die Getränke-Dose entgegen.

Robert Breads: "Und, Durst? Es ist zwar kein 2,5%-Original, aber vielleicht möchtest du ja trotzdem."

Dean Welkey: "Ich trinke nicht."

Breads seufzt.

Robert Breads: "Gut, dann nicht. Ich hatte gehofft dass du irgendwie allergisch gegen das Zeug hier bist und einen Anfall bekommst oder so... aber dann muss ich mich um deine Bestrafung wohl selbst kümmern."

Dean Welkey: "Oh, Bestrafung. Klingt ja gefährlich. Was wirds? Augenbinde und ab ins Spielzimmer?

Welkey haucht einen Kuss in Richtung Breads.
Die Augen des Kanadiers verdüstern sich und seine Fingerknöchel um die Dose werden ein wenig heller. Kein gutes Zeichen. Der zweifache Träger der Cryption Crown ist heute reizbar.

Robert Breads: "Das ist nicht unbedingt der richtige Moment für Scherze, mein Freund. Du hast bei der letzten Show ein kleines Bisschen dazu beigetragen, dass meine Laune verdammt nochmal im Keller war. Du und deine... wer auch immer diese Leute waren. Es ist mir eigentlich auch egal wer diese Leute waren. Was mir nicht egal ist, ist die Tatsache dass du meine Titelverteidigung versaut, mich bloßgestellt und... achja... angespuckt hast."

Dean Welkey: "Das war super, oder?" 

Robert Breads: "Ja, unheimlich. Es war gleichzeitig wohl auch der bisher größte Moment deines Lebens."

Welkey lächelt.
Gespieltes Überlegen.

Dean Welkey: "War auf jeden Fall 'ne hohe Nummer auf meiner Liste von Dingen, die ich tun wollte, bevor ich sterbe. Und hey, ich fands echt gut. So richtig erfüllend. Das Gefühl solltest du auch mal erleben können. Aber leider bist du ja selbst Robert Breads. Ob es aber noch schöner war als damals, als ich meinen World Title gewann und dich erstmals besiegt habe, kann ich wirklich nicht sagen."

Seufzen. Theatralisch.

Dean Welkey: "Hach, es ist so anstrengend, ich zu sein. So viele Highlights. Ich kann mich wirklich nicht entscheiden..."

Er zuckt mit den Schultern.

Dean Welkey: "Du solltest mal einen Tag meine Mokassins tragen, Robbie. Für das Gefühl von wirklichem Talent, schnellem Erfolg und einzigartigen Rekorden."

Robert Breads: "...und seitdem hast du wohl auch überhaupt nichts mehr erreicht, sonst müsstest du es jetzt nicht immer noch erzählen. Wie fühlt sich das für den größten Star der Wrestling-Welt an, völlig irrelevant zu sein, hm?"

"Canada's Own" lässt Welkey gar keine Chance zu antworten.

Robert Breads: "Ich kann dir sagen was dagegen hilft, eine Fußnote zu sein - hier, in der PCWA zu sein. Und gegen den besten Wrestler der Welt anzutreten. Das weißt du. Und deshalb hast du diese ganze Scheiße abgezogen, nicht wahr? Du Genie, Dean. Damit die Leute wieder über dich reden. Damit du nach deiner Brawlin' Rumble Performance nicht gleich wieder in der Versenkung verschwindest... das hättest du nicht ertragen. Nachdem du zum ersten Mal seit Jahren wieder ein bisschen Spotlight bekommen hast, konntest du es nicht sein lassen. Du wolltest mehr. Deswegen wolltest du gegen mich antreten. Doch so wie ich weißt auch du... dass du mich nicht schlagen kannst. Nicht mehr. Deshalb die Masken-Männer. Deshalb diese Farce. Alles für mehr Aufmerksamkeit. Und ich, Robert Breads, bin so großzügig, dir noch mehr von dieser Aufmerksamkeit zu geben."

Dean Welkey: "Holy Shit. Sicher, dass dein Vorfahr nicht so ein österreichische Wichser mit Ödipuskomplex war? Würde auf jeden erklären, warum deine Psychoanalyse so beeindruckend war. Aus einer Tat hast du ja fast mein ganzes Gehirn enträtselt. Stecken ja ungeahnte Talente in dir. Nur mal angenommen, dass du Recht hast. Was wäre dein Angebot?"

Robert Breads: "Du hast das Interesse der Leute geweckt. Viele wollen dich jetzt sehen, Dean. Aber weißt du, was nicht viele, sondern ALLE sehen wollen? Robert Breads vs Dean Welkey, in einem RICHTIGEN Match. Ohne irgendwelche Eingriffe. Ohne Spielchen. Und zwar sobald wie möglich. Denn bevor ich bei Out of Ashes meinen ersten Pay-Per-View als Champion bestreite, will ich die lästige Fliege, die du bist, los werden... also, was sagst du? Breads vs Welkey II? Gleich hier? Heute Abend?"

Dean Welkey: "Vielleicht. Also unter bestimmten Bedingungen..."

Robert Breads: "Du hast hier keine Bedingungen zu stellen. Ich bin der verdammte Undisputed Gerasy Champion, ich..."

Dean Welkey: "Du bist ein Stück Scheiße mit einem goldenen Gürtel."

Welkey lächelt und lehnt sich an den Getränkeautomaten.

Dean Welkey: "Von mir aus kannst du sogar der König der Welt sein. Es interessiert mich nicht. Ich gebe einen Dreck auf die PCWA und ganz besonders auf dich. Entweder du hörst dir an, was meine Bedingungen sind oder ich fahre wieder nach Hause und ihr betreibt wieder Inzest mit den gleichen 4-5 Männern, die seit Jahren hier sind."

Robert Breads: "Das würdest du nicht machen. Du brauchst dieses Match."

Dean Welkey: "Vielleicht. Aber du brauchst dieses Match mehr. Du hast schon mit Sharpe kein richtiges Ende finden können. Was würde es bloß mit dir diesem vom Ehrgeiz zerfressenen Kanadier machen, wenn er das auch mit Welkey nicht hat? Wenn er gedemütigt und angespuckt wird und dann keine Chance bekommt, ihn zu schlagen."

Der Kanadier lässt aus seinen bebenden Fäusten die Dose lächeln und beißt sich auf die Unterlippe. Dieser verdammte Dreckskerl.

Robert Breads: "Was willst du?"

In großer Geste breitet Welkey die Arme aus. 

Dean Welkey: "Ich will alles. Das Maximum. Die größte Aufmerksamkeit, das meiste Geld. Ich will, dass dieser ganze Scheißladen meinen Arsch küsst. Deswegen werde ich nicht weniger hinnehmen als die größte Bühne, die das Theater bietet. Ich werde gegen dich antreten, Robert. Aber nicht heute Abend. Nicht bei einer Vendetta und schon gar nicht in der Midcard. Einmal habe ich mich dazu herablassen müssen. Noch einmal werde ich meinen Stolz nicht runterschlucken. Du willst...das hier?"

Der Invasor präsentiert sich betont provokativ.
Streicht mit der Hand über sein unversehrtes Gesicht, an dessen Zustand Breads so gerne etwas ändern würde.
Dann zwinkert er Breads zu.

Dean Welkey: "Ich trete gegen dich an. Beim PPV. Im Main Event. Um den Titel. Entweder so oder ich bin weg."

Robert Breads: "Du bist irre."

Dean Welkey: "Bin ich das? Ich halte mich eigentlich für recht normal für die Verhältnisse dieser Liga. Vielleicht bin ich ein wenig berechnend. Oder du hast einen Fall von Betriebsblindheit. Aber ich gebe mich eben nicht mit weniger zufrieden als es meiner Klasse entspricht. Das ist nun mal die größte Bühne."

Robert Breads: "Ich werde einen Teufel tun und dieses Match annehmen. Du hast dir das in keinster Weise verdient. Alles was du getan hast ist mich anzugreifen. Ich habe dieses Match bereits jemandem angeboten, der es sich nun einmal verdient hätte, ob ich ihn leiden kann oder nicht. Und ich sage dieses potentielle Match sicher nicht für dich ab, wenn du das..."

Er spricht mit einem Rücken.

Dean Welkey: "Ich wünsche dir noch einen schönen Tag."

Zurück lässt der Achte des diesjährigen Brawlin' Rumble einen Robert Breads mit offenem Mund. Er war gerade abserviert worden... von jemandem, der gerade eine handvoll Auftritte in der PCWA hatte. Als Undisputed Gerasy Champion war er einfach abserviert worden. Seit er dieses Gold trägt schien nichts mehr zu laufen wie es sollte - gar nichts mehr. Wütend tritt der höchste Würdenträger der Berliner Liga vor den Getränkeautomaten.

Robert Breads: "Dieser arrogante Affe!"

Mit gefletschten Zähnen zieht Robert Breads von dannen. Bis zum Ende des Abends wird er das alles geregelt haben. Er wird Dean Welkey dran kriegen. Er wird Nicotine & Bacteria dran kriegen.

Und dann wird seine Titelregentschaft endlich WIRKLICH beginnen.

 

Mike Garland: "Erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit dieser Dean Welkey unseren höchsten Champion auflaufen lässt."

Vincent Craven: "'Erstaunlich' nennst du das? Ich nenne das eine Frechheit! Eine riesengroße sogar! Wieso diesem Mann hier immer noch eine Bühne geboten wird, entzieht sich vollkommen meinem Verständnis. Er hat noch absolut GAR NICHTS in dieser Liga geleistet und glaubt ernsthaft, dass er es noch ein zweites Mal verdient hat, um den Undisputed Gerasy Title anzutreten?! Sag mal, geht's noch?!"

Mike Garland: "Vince, achte auf deinen Blutdruck!"

Vincent Craven: "Sorry, aber diese Respektlosigkeit macht mich einfach nur richtig sauer!"

Mike Garland: "Und damit machst du genau das, was Dean Welkey von Robert Breads erwartet. Canada's Own soll wütend werden, bis zu dem Punkt, an dem er den Fehler macht und auf Welkeys Forderungen eingeht. Robert Breads befindet sich gewissermaßen in einer Zwickmühle, wenn er den Fighting Champion verkörpern will, als den er sich sieht. Verteidigt er bei Out of Ashes seinen Titel gegen Welkey, beginnt dieser ohne auch nur einen Finger krumm gemacht zu haben seinen Willen. Tritt er nicht gegen ihn an, würde er als heuchlerische Memme dastehen und die Kredibilität, die sich Breads über die Jahre in der PCWA erarbeitet hat, würde massiv darunter leiden. Welkey nutzt das gnadenlos aus. Ziemlich genial, wenn du mich fragst!"

Vincent Craven: "Das ist nicht genial, sondern feige und hinterhältig, aber seine Jedi-Gedankentricks werden ihm auch nicht helfen, wenn er erst mit unserem Champion im Ring steht. Und dann wird ihm Robert Breads hoffentlich begreiflich machen, dass man sich nicht so ungestraft über den Undiputed Gerasy Champion lustig machen kann."



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