Scene

Id
30  
Name
Rage und Milton  
Summary
Azrael Rage macht sich zunehmend Sorgen um Milton und versucht diesen davon zu überzeugen, er solle es ruhiger angehen. Rage ist der Meinung, dass – noch immer – er selbst sich um solche Probleme wie den Schlächter kümmern sollte. Doch Milton spricht ihm den Erfolg gegen die ANGST ganz klar ab und versucht krampfhaft dem Gespräch zu entkommen, da Rage auch Miltons emotionale Schwäche, Gabriel Lucifer, nicht unerwähnt lässt.  
Position
35  
Scenetype
Live  
Created At
2012-03-28 18:55:26  
Edited At
2012-03-29 09:00:24  
Show
CORE 2012  


Das sind sie. Diese Schilder hängen seit neuestem im PCWA Dome. Den ganzen Abend schon nervten sie den Regenläufer. Schnaufend wirft er scheppernd circa 30 Stück von diesen Plastik- und Blechschildern vor dem Überwachungsraum der Security ab. Nach seinem Gespräch mit Mad Dog, draußen zum Rauchen, hatte Rage beschlossen diese elenden Schilder zu entfernen. Eine Aufgabe hilft immer, wenn man nervös ist…

Die Tür steht offen und Blake Milton betrachtet emotionslos den Haufen Blech, bevor er sich eine Zigarette in den Mundwinkel schiebt und mit einem Sturmfeuerzeug anzündet. Er muss husten und krümmt sich vor Schmerzen. Noch nie hat er sich so sehr das Ende einer Show herbeigesehnt.

Die Porzellanmaske von Rage blickt das ganze genau an, entdeckt neben dem blauen Auge auch die Würgemale am Hals. Ein Gürtel muss es wohl gewesen sein. Der Abdruck ist deutlich zu erkennen. War es die ANGST? Oder doch der Kampf gegen Lucifer? Der Regenläufer versucht nur vorsichtig nach der Ursache zu fragen. Blake wird es ihm erzählen, falls er das möchte…

Azrael Rage: „Harte Nacht gehabt?“

Keine Reaktion von Blake, bis auf ein weiteres Husten.

Azrael Rage: „Mein Kampf gegen die Gesundheitsauflagen der PCWA scheint nicht ganz so hart gewesen zu sein.“

Mit einem leisen Lachen blickt die Porzellanmaske zu Boden auf die vielen Schilder, die dort liegen. Dann blickt er wieder auf, blickt zu Milton, der sich mit seiner Zigarette in der Hand an seinem Überwachungspult abstützt.

Azrael Rage: „Ich wollte Dir danken, Blake.“

Die rechte Hand zeigt die Funktion flink laufender kleiner Beinchen an.

Azrael Rage: „Ohne Deine Herolde hätte ich das letzte Vendetta nicht organisieren können.“

Blake Milton: „Schon okay.“

Mit schmerzverzerrtem Gesicht hustet Blake wieder und hält sich die Seite. Just in diesem Moment hebt Rage eines der Schilder auf und zeigt es dem Jungen.

Azrael Rage: „Irgendwas sagt mir, dass Du gerade nicht rauchen solltest.“

Nur ein kurzer, undefinierbarer Blick von „Lucifers Schützling“ und das Schild der PCWA wirft das Schild des Rauchverbots wieder über seine Schulter.

Azrael Rage: „Kann ich Dir irgendwie helfen, Blake?“

Blake Milton: „Kannst du… mich ein Stück begleiten… zu Mad Dogs Kabine?“

Ein Nicken von Rage.

Wackelig wendet sich Milton von seinem Arbeitsplatz ab und geht langsam zu Azrael herüber, der sogleich beginnen will ihn zu stützen, doch Blake zischt ihn sofort an: „Fass mich nicht an!“

Rage mustert ihn kurz, nickt abermals und geht über die Schilder, die unter seinen Sohlen knarren, hinweg. Der Junge hingegen, bleibt hinter ihm zurück.

Azrael Rage: „Blake?“

Er hebt die Sicherheitsschilder auf. Völlig egal, ob Blaze, Rage, Mad Dog oder der Rest – sie alle lassen Dinge irgendwann fallen, sobald sie stören. Ausgetrunkene Wasserflaschen, einschränkende Verbotsschilder, nervende Erinnerungen, verbrauchte Mythen.

Der Regenläufer wartet geduldig, bis sich sein Gegenüber wieder erhebt und endlich in Bewegung setzt.

Azrael Rage: „Ich mache mir ehrlich gesagt ziemliche Sorgen um Dich.“

Der Sicherheitschef nimmt einen irritierten Zug von seiner Zigarette und klammert sich an die Warnhinweise.

Azrael Rage: „Weißt Du, wenn ich Dich sehe, sehe ich die Zukunft… Lass mich etwas weiter ausholen. Vollkommen gleich, wie erfolgreich die Guten kämpfen… das Böse kommt immer zurück. Wir können nur einen Sieg auf Zeit erringen. Soll heißen, vollkommen gleich, wie erfolgreich ich gegen die ANGST vorgehe und gegen alles was danach diesen schönen Ort bedrohen mag…“

Rage unterbricht sich selber, denn er sieht wie Blake ihm klar den Erfolg gegen die ANGST abspricht. Er macht sich zu viele Sorgen, denn wenn Azrael heute verliert, verliert auch die PCWA – wiederholt. Und dafür wurde Blake nicht eingestellt. Dafür trägt er nicht den Titel „Leitender Sicherheitsbeauftragter der PCWA“.

Er allein ist verantwortlich. Kein Blaze, kein Rage, kein Lucifer, kein Hudson. Er allein muss sich in jedem Bericht an die Firma rechtfertigen. Er allein wird dafür verantwortlich gemacht, wenn sich ein Wrestler aufgrund fehlender Warnhinweise verletzt. Und nur er allein weiß, wie wichtig Gabriel Lucifer für diese Liga ist. Der Regenläufer hat das schon oft von ihm gehört. Direkt und in Videos. Dieses Mal braucht es aber keine Worte, damit Rage es im Gesicht des jungen Mannes lesen kann… das macht ihm Sorgen.

Azrael Rage: „Also, ich meine, selbst wenn ich heute den Undisputed Gerasy gewinne und ihn vielleicht sogar länger halten kann, als ein Elroy Schmidtke, dann werde ich ihn auch irgendwann wieder verlieren. Das ist der Lauf der Dinge hier in der PCWA. Dieser inzwischen genarbte Körper wandert seit 38 Jahren über diese Erde. Noch bin ich im besten Alter, um diesen Kampf zu führen, aber irgendwann werde ich mich auf gewisse Gebrechen einstellen müssen und kann nicht mehr ein Teil der PCWA sein…“

„…außer ich lüge, betrüge, intrigiere und schaffe um mich einen Mythos, den es eigentlich nie gab, wie Gabriel Lucifer.“, denkt sich Rage, aber sagt es nicht.

Azrael Rage: „Wie dem auch sei, spätestens dann wird es Deine PCWA sein, Blake. Das heißt aber auch, dass Du Dich dann entschlossen haben musst, wo Du stehst. Verstehe mich nicht falsch, aber ich würde mich freuen, wenn ich Dir diesen Weg in die Zukunft ebnen könnte… Aber das ist schlussendlich natürlich Deine Entscheidung. Schließlich liegt es an jedem alleine in der PCWA Großes zu leisten. Nur ob dieses Große einst gut oder schlecht sein wird… das ist unsere Wahl… und mich beunruhigt, welche Wahl Du treffen könntest.“

Kurz stützt sich Blake Milton an der Wand ab und dadurch machen die Beiden eine Pause. Nur wenige Sekunden später kommt eine Security an ihnen vorbei, die Blake prompt zurückpfeift.

Blake Milton: „Sag der Verwaltung Bescheid, dass die hier“, er übergibt die Schilder, „morgen wieder an ihrem Platz hängen.“

Man kann erkennen, wie Rage genervt die Augen verdreht unter der Maske. Was man aber nicht sehen kann, ist das er auch darunter lächelt. Blake Milton - überaus pflichtbewusst...

Der Sicherheitskollege nickt verwundert und geht weiter, während Blake monoton mit dem eigentlichen Thema fortfährt.

Blake Milton: „Ich glaube nicht, dass du gegen Robert ankommst…“

Blick nach unten von Rage.

Azrael Rage: „Ich weiß.“

Blick nach oben von Milton.

Blake Milton: „Ich hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen...“

Azrael Rage: „Du bist jung, Blake. Du hast noch viel Zeit Deine Visionen zu verwirklichen. Ich weiß, Du willst es nicht sehen, aber noch bist Du einfach nicht soweit. Es ist alles noch viel zu früh für Dich. Anstatt so auf Deinen Moment zu pochen, solltest Du von daher lieber den jetzigen Moment begutachten und es genießen, dass die Zeit Dein Verbündeter ist. Von mir aus, brauchst Du nicht an mich zu glauben, aber ich kämpfe dafür, dass junge Krieger wie Pavus und Du vor Barker geschützt sind und das Jetzt genießen können.“

Blake schüttelt energisch den Kopf…

Blake Milton: „Nein, du verstehst das nicht!“

…und krümmt sich vor Schmerzen.

Blake Milton: „Ich bin die Sicherheit der PCWA! Ich muss euch schützen! Dich, Pavus, Caleb, Gabriel…“

Mit eiligen Schritten versucht Blake weiter zu gehen, schneller als Rage. Er hat genug von diesem Gespräch. Natürlich geht der Regenläufer hinterher.

Azrael Rage: „Niemand muss Gabriel Lucifer beschützen. Er ist ein selbstsüchtiger, narzisstischer, parasitärer Psychopath, der nur für sich lebt.“

Im gekränkten Tonfall zischt Blake, während er weiter versucht schneller als Rage zu laufen, zurück: „Ist er nicht!“

Tatsächlich kommt „Lucifers Schützling“ jetzt bei der Kabine an, auf welcher in goldenen Lettern steht, wen sie beherbergt – Night Fighter Mad Dog. Sofort blickt der Junge sich um.

Der Mann im Regen ist immer noch da. Er bleibt nur wenige Zentimeter vor Blake stehen. Langsam gleitet seine Hand zu seiner Maske, unterfasst sie und nimmt sie dann ab. Während Rage das tut, denkt er noch einmal an die ungeglätteten Kanten… Entführung, Tochter, Gerasy… heute muss ein Anfang sein… obwohl sich gerade Blake Milton zu einer weiteren Kante entwickelt… Dieser Junge!

Azrael Rage: „Siehst Du das, Blake? Siehst Du das? Diese Narben könnten Dein junges Gesicht zieren. Mein ganzer Körper trägt so viele Narben, dass man es für eine Landkarte halten könnte. DAS HIER WILL ICH EUCH ERSPAREN! Es ist meine Bürde jetzt. Also selbst, wenn ich scheitern sollte, werde ich dafür kämpfen, dass er niemanden mehr so etwas antun kann. Aber ich scheitere nicht! Heute nehme ich ihm den Erfolg. Morgen? Morgen werde ich dann die ANGST aufhalten… aber Übermorgen kann schon Deine Zeit sein und bis dahin solltest Du Deine Augen mal geöffnet haben. Sonst wird es ein bitteres Erwachen geben.“

So schickt er sich an zu gehen, aber eins hat er vergessen. Das war eigentlich der zweite Grund, warum er zu Blake Milton kam. Er wollte ihn danken und hatte gehofft… nun ja, überlassen wir Azrael diese Worte.

Azrael Rage: „Weißt Du wo meine Tochter ist? Ich würde sie gerne noch sehen vor dem Kampf.“

Milton schüttelt nur den Kopf und kann es ehrlich gesagt gar nicht erwarten, dass Rage geht und der Regenläufer geht. Dennoch erkundigt sich die Security beinahe schon kindlich verhalten nach seinem Befinden.

Blake Milton: „Azrael?“

Tatsächlich stoppt das Schild und hört nach hinten.

Blake Milton: „Wie fühlst du dich?“

Warum fragt ihn das heute jeder? Einerlei…

Azrael Rage: „Wie ein Sicherheitsmann.“

Ein leises Lachen und eine kurze tanzende Bewegung mit einem leisen Lied auf den Lippen.

Azrael Rage: „Oh it won't rain all the time. The sky won't fall forever… my undisputed Gerasy…”

So geht er, denn er hat noch einen Termin zu einem Interview und zurück bleibt vor der Tür von Mad Dog nur ein Junge, der seine großen, hellen Augen schon längst geöffnet hat.

Vincent Craven: „Rage hat Recht, wenn er sich um Milton Sorgen macht. Man hat einfach das Gefühl, dass der Junge von mal zu mal mehr abdriftet.“

Mike Garland: „Im Gegenteil zu Rage ist Milton einfach nur realistisch. Rage kann die ANGST nicht stoppen. Sie ist zu mächtig.“

Vincent Craven: „Rage ist auch mächtig und wenigstens versucht er die ANGST zu stoppen. Milton erzählte viel bisher, aber außer ein paar Worten und ein paar Siegen, wovon einer eingefahren wurde, weil Yuma freiwillig den Ring verließ, ist da nicht viel.“

Mike Garland: „Und was macht Rage? Ein Sieg gegen Smith, ein Battle-Royal Sieg, ein Sieg gegen Milton und eine Schlachtung. Das waren die Kämpfe von Rage in diesem Jahr. Nicht viel… und vor allem nicht genug, dass ich an einem Sieg des Regenläufers glauben kann.“

Vincent Craven: „Gegenfrage: Was willst du noch?“

Mike Garland: „Was ich will… eine realistische Einschätzung der Situation.“

Vincent Craven: „Und die besagt, dass Blake Milton die PCWA retten kann? Milton ist zu jung und muss sich erst noch beweisen. Zudem ist aktuell wirklich Zweifel angebracht auf wessen Seite Blake Milton steht.“

Mike Garland: „Milton hat Recht! Ende der Diskussion!“

Vincent Craven: „Rage hat Recht! Weiter gehts!“



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