Scene

Id
3045  
Name
Schöne neue Welt: Epilog  
Summary
 
Position
15  
Scenetype
Live  
Created At
2016-09-22 03:49:36  
Edited At
2016-09-22 19:26:29  
Show
Vendetta 119  


Da stehen sie nun – schweigend, ihrem Blick ausweichend, aufgereiht wie Schulkinder, die bei einem Streich erwischt wurden und sich nun vor der Schuldirektorin dafür verantworten müssen... mit dem Unterschied, dass das, bei dem Robert Barker, Jacob Kwabena und Ashley Stanton mitgewirkt haben, kein Schul- sondern ein ausgewachsener Staatsstreich war, wenn es nach Jona Vark geht. Die PCWA-Chefin sitzt nicht in ihrem Chefsessel, wie sie es bei Businessgesprächen sonst zu pflegen tut. Sie hat sich halb-sitzend-halb stehend gegen den massiven Schreibtisch gelehnt, um dem Überbleibsel der vor noch wenigen Monaten unangreifbar erscheinenden Religion in die Augen sehen zu können. Erst in dieser Dreierkonstellation fällt auf, wie fragil dieses ganze Konstrukt überhaupt war und wie zerstreut und uneins diese Truppe ohne ihr geistiges Oberhaupt Hannibal Cain wirkt. Jona Varks Finger gleiten zu den beiden Cotatoresgürteln, die vormals Hannibal Cain und Benedict White gehörten und zusammen mir den Bergen von Dokumenten auf ihrem Schreibtisch ein unausgewogenes Stillleben bilden. Die Geste lässt Robert Barker seine Finger noch fester um das Leder seines geschulterten Cotatores Titles schließen, während Jacob Kwabena das Titelgold mit trotziger Selbstgefälligkeit stolz um seine Hüften präsentiert und Ashley Stanton, notgedrungen nun Barkers Cheerleaderkostüm tragend, ihren Gürtel zusammengefaltet in beiden Händen hält, so als wisse sie bereits, was nun bevorsteht.

Jona Vark: "Ich habe in den vergangenen Wochen lange darüber nachgedacht, wie ich mit Ihnen verfahren soll und ich glaube, Sie können sich denken, warum das so ist."

In der Tat muss es nicht extra noch mal ausgesprochen werden. Ashley ist es klar, seit sie sich der Religion angeschlossen hat, Jacob Kwabena scheint es, wie so Vieles, inzwischen vollkommen egal zu sein und Robert hat es in dem Augenblick erkannt, als er die beiden anderen kurz vorher auf dem Historiengang zu Jona Varks Büro getroffen hat – sie werden sich verantworten müssen. Aber so weit, dass Jona Vark in diesem Gespräch einen argumentativen Hebel gegen sie oder vielmehr ihn einsetzen kann, will es der Mann ohne Grenzen gar nicht erst kommen lassen. Er zwingt sich zu einem aufgesetzt wirkenden Lächeln und geht einen Schritt auf die Geschäftsführerin zu.

Robert Barker: "Das ist ein Missverständnis, das ich an dieser Stelle direkt aufklären muss, denn im Gegensatz zu den beiden da..."

Kurzzeitig fliehen seine Sehorgane zu seinen Alibi-Stablemates, um daraufhin wieder bei Jona Vark zu landen.

Robert Barker: "...bin ich der Religion nie beigetreten, weil ich Lucifers Weg gutgeheißen habe. Das Gegenteil war sogar der Fall, aber nachdem ich den Gerasy Title verlor, hatte ich keine andere Wahl! Ohne Titel war ich bei all den Feinden, die ich in der PCWA während meiner Regentschaft gesammelt habe, mehr oder weniger vogelfrei und war deshalb dazu gezwungen, mir Verbündete zu suchen, um nicht schutzlos dazustehen. Es wäre mir aber nicht im Traum eingefallen, an einem Coup D'État... gegen... sie... teilzunehmen..."

Ein simpler Blick reicht aus, um den einstigen Gerasy Champion zum Verstummen zu bringen. Für gewöhnlich würde er sich von einem solchen Persönchen niemals einschüchtern lassen und hätte an dieser Stelle einfach weitergesprochen, aber da er mit der Religion assoziiert wird und seit Out of Ashes nicht mehr unter dem Protektorat Lucifers steht, haben sich die Dinge gewendet. Und das kotzt ihn an. Beinahe noch mehr als Ashley Stanton Schwäche.

Jona Vark: "Und Sie, Mr. Kwabena? Ms. Stanton? Welche aberwitzigen Ausreden haben Sie parat, um Ihr Mitwirken bei der persönlichen Eingreiftruppe meines ehemaligen Stellvertreters zu rechtfertigen?"

Ein teilnahmsloses Schulterzucken ist die Antwort vom Wonderman. Was soll er ihr auch für eine hanebüchene Geschichte erzählen? Er wollte den Erfolg und Hannibal hat ihn zum Erfolg geführt. Auch wenn es rückblickend niemanden interessiert hat. Ashleys Augen weichen hingegen auf den Teppichboden aus. Auch eine Antwort...

Jona Vark: "Wissen Sie, es fällt mir schwer das zuzugeben, aber in gewisser Weise hat meine erzwungene Auszeit und der Abstand, den ich dadurch gegenüber der Liga gewonnen habe, dabei geholfen, klarer zu sehen. Mit der Zeit hat sich bei mir eine Betriebsblindheit eingestellt, die sich gewisse Personen in meinem Umfeld zunutze machen konnten."

Kein Geheimnis, von wem hier die Rede ist. Schon zu Beginn der Show hatte die junge Britin dieses Thema angeschnitten.

Jona Vark: "Er war gut darin, seine eigentlichen Motive zu verschleiern und hat die fügsame und stützende Büroassistenz so gut gemimt, dass er sich in Windeseile mein Vertrauen erschleichen konnte, während ich für meine Entscheidungen und meinen Führungsstil im Kreuzfeuer der Kritik von Männern wie Robert Breads, Eleven oder auch von Ihnen stand, Mr. Barker. Er war es, der mir in dieser Zeit den Rücken freigehalten hat und entgegen aller Warnungen, glaubte ich, einen Freund an meiner Seite zu wissen, der wie ich auf das Wohl der PCWA bedacht war. Aber Sie wissen selbst ja am besten, wie er dieses Vertrauen und die ihm übertragene Prokura zu nutzen gedachte."

Jacob Kwabena: "Also wollen Sie uns jetzt rückwirkend für einen Fehler verantwortlich machen, den Sie ursprünglich begangen haben? Sie haben ihm doch die Leitung der PCWA übertragen!"

Again: no fucks given. Die Art und Weise, wie dieses Gespräch verläuft, legt sowieso nahe, dass sie sich am Ende des Abends allesamt vor der Tür wiederfinden werden. Die ungerührt bleibende Miene der Geschäftsführerin scheint jedoch darauf hinzudeuten, dass der Mann aus Bow, East London sie mit seinem plötzlichen Ausbruch nicht aus dem Konzept gebracht hat.

Jona Vark: "Und sie haben ihm geholfen, oder etwa nicht? Willkürliche Ansetzungen von Cryption Crown-Matches ohne das Einverständnis der Beteiligten, unverforene und konsequenzlose Matcheingriffe jenseits von Gut und Böse, spontanes Auswechseln der Matchteilnehmer aus Lust und Laune, Feilbieten der Cotatores Trophy – waren Sie alle etwa nicht daran beteiligt? Stellen Sie sich das unter der Ordnung vor, die die Religion angeblich wieder in der PCWA herstellen wollte?"

Schweigen. Egal, was einer von ihnen jetzt darauf antwortet, es kann nur nach hinten losgehen.

Jona Vark: "Sie haben allesamt massiv und bereitwillig von Lucifers Launenhaftigkeit profitiert. Damit hängen Sie genauso in dieser Sache mit drin wie Hannibal Cain oder Lucifer selbst... mit dem Unterschied, dass Sie den rechtzeitigen Absprung verpasst haben."

Bedeutungsschwanger lässt Jona Vark diese trockene Feststellung im Raum stehen und stößt sich von der Tischkante ab, um jedem einzelnen der drei Mitschuldigen nacheinander in die Augen zu schauen und von denen Ashley Stanton die Einzige ist, die den Augenkontakt ihrer Vorgesetzten nicht (mehr aus)halten kann – genau wie die zum Zerreißen angespannte Stimmung. Warum das Unabwendbare noch weiter herauszögern? Die junge Frau aus KCMO fragt die Frage, die sämtlichen Gemeindemitgliedern der Religion schon seit Beginn dieser Rüge auf der Zunge brennt, derweil die Ligenleiterin den Tisch umrundet und sich auf dem dahinter befindlichen Sessel niederlässt.

Ashley Stanton: "Werden Sie uns jetzt... feuern?"

Abermals wandert der kritische Blick des Vark-Sprosses über die einstigen Schergen Lucifers, dann deutet sie mit ihren Zeigefinger von oben auf die Tischplatte.

Jona Vark: "In diesem Schreibtisch befinden sich seit einigen Tagen Ihre ausgestellten und von Mr. Bradshaw unterzeichneten Kündigungspapiere..."

Robert Barker: "Nein, das können Sie nicht! Das DÜRFEN Sie nicht!! Ich bin ein ehemaliger, zweifacher Undisputed Gerasy Champion, ein Star, eine Ikone dieses Sports!!"

Wieder ist es der Mann ohne Grenzen, der die Initiative ergreift und seiner hervorplatzenden Empörung dadurch Ausdruck verleiht, dass er mit seiner rechten Faust wütend auf den Tisch hämmert und so dafür sorgt, dass sich einige der auf dem Schreibtisch aufgestapelten Dokumente von dort verabschieden.

Robert Barker: "Ich bin elementar wichtig für die Show! Ich habe heute noch ein Match – im Main Event! Sie können nicht einfach so den Main Event ausfallen lassen!!"

Es ist das erste Mal, dass Ashley Stanton ihren Peiniger so verzweifelt sieht. Selbst als er den Gerasy Title an Robert Breads verloren hat, wirkte er gefasster jetzt. Und wäre diese Hiobsbotschaft für sie nicht genauso schlimm, könnte sie sich fast darüber freuen. Jona Vark sieht und hört sich das alles geduldig an. Als sie das Gefühl hat, dass ihr zorniges Gegenüber alles aus seinem System gelassen hat, setzt sie einfach da wieder an, wo sie zuvor so unhöflich unterbrochen wurde.

Jona Vark: "Ich werde Ihnen diese Kündigungspapiere nicht aushändigen."

Kollektives Aufstöhnen der Erleichterung bei den Beteiligten. Die Geschäftsführerin ist aber offensichtlich noch nicht fertig.

Jona Vark: "Wie ich zu Beginn schon anmerkte, musste ich über diese Entscheidung sehr lange nachdenken. Allerdings bin ich letztlich zu dem Schluss gekommen, dass meine Rückkehr auch ein Neuanfang sein soll. Mit Gabriel Lucifer und Hannibal Cain haben die Rädelsführer dieses gescheiterten Putschversuchs die Liga bereits verlassen und ich habe mir versprochen, dass ich die Vergangenheit ruhen lassen und keinen Groll mehr hegen will. Weder gegen Sie, noch gegen Azrael Rage. Was ich allerdings tun werde, ist, die Religion hier und jetzt aufzulösen."

Barker klatscht augenblicklich in die Hände. Endlich muss er diese Scharade nicht mehr aufrechterhalten. Und auch der Wonderman wirkt, als ob er über diese Tatsache gar nicht so unglücklick ist. Für Ashley Stanton ändert diese Entscheidung hingegen wenn überhaupt nur minimal etwas. Aber auch damit ist das Dekret noch nicht vollendet.

Jona Vark: "Das heißt aber natürlich auch, dass Sie die Cotatores Gürtel abgeben müssen, da Sie als Team nicht mehr existieren."

Der ehemalige Schlächter widersteht dem ersten Impuls, etwas sagen zu wollen, indem er sich auf die Zunge beißt. So hat er sich diesen Tag ganz sicher nicht vorgestellt. Eigentlich war der Plan, hierherzukommen, diesen frechen Rookie abzufertigen und dann wieder nach Hause zu gehen. Stattdessen will dieses hochnäsige Püppchen von ihm, dass er seinen Titel abgibt? Freiwillig? Niemals! Der Mann ohne Grenzen schaut zu Jacob Kwabena, der entgegen des Faktes, dass sie offiziell nun nichts mehr verbindet, scheinbar ebenso wenig Verständnis für diese Entscheidung aufbringen kann, wie er selbst. Aber auch er will sein Glück scheinbar nicht herausfordern, nachdem er eben gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen ist.

Ashley Stanton: "Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte?"

Die Blicke der Anwesenden vereinen sich auf die Brünette, die nun ebenfalls an den Tisch herantritt und ihren gefalteten Cotatoresgürtel dort ablegt. Es hat sich ohnehin schlecht angefühlt, ihn zu tragen. Und irgendwo ist da auch noch der schwach glimmende Funke Hoffnung, dass sie Robert mit dieser Geste wenigstens für die kommenden Monate beschwichtigen kann.

Ashley Stanton: "Lassen Sie uns die Trophy bei Vendetta 120 verteidigen."

Die Angesprochene verzieht skeptisch die Augenbrauen.

Jona Vark: "Haben Sie mir gerade nicht zugehört?! Die Religion ist von diesem Zeitpunkt an Geschichte – kein Team heißt keine Tag Team-Titel. Hinzu kommt, dass die Trophy bei der nächsten Vendetta-Ausgabe laut Reglement sowieso neu ausgekämpft werden muss."

Ashley Stanton: "Aber glauben Sie nicht, dass die Trophy Challenge für die Zuschauer ein viel befriedigenderes Ereignis wäre, wenn die antretenden Teams erst noch die Champions schlagen müssten?"

Jona Vark: "Ich sehe den Mehrwert in Ihrem Vorschlag nicht. Sie müssen sich schon ein bisschen konkreter ausdrücken, Ms. Stanton. Was ist die Idee, die Sie mir verkaufen wollen?"

Ashley schaut zu ihren Stable-Kollegen und sucht in deren Blicken Zustimmung, die sie erstaunlicherweise auch erhält, wenn es darum geht, ihre Titel zu behalten. Ein dezentes Räuspern, um die Stimme zu festigen. Dann kehrt ihr Fokus wieder zu Jona Vark zurück.

Ashley Stanton: "Die PCWA-Fans hassen uns mit Leib und Seele. Immer noch. Vielleicht ist ein Hannibal Cain, der es meisterlich verstand, die Massen gegen sich aufzubringen und daraus seine Kraft zu ziehen, kein Teil mehr von uns, aber allein dadurch, dass wir mit ihm zusammengearbeitet haben, sind wir für das Publikum auch heute noch ein rotes Tuch. Sie würden Geld dafür bezahlen, um live dabei zu sein, wie wir die Cotatoresgürtel verlieren und die Religion dadurch endgültig begraben wird. Da sich bis heute noch niemand im PCWA-Roster getraut hat, uns herauszufordern, wäre das also soetwas wie ein zusätzlicher Ritterschlag der Fans, falls sie es schaffen sollten, uns zu enthronen. Als Feindbild und Sündenböcke besitzen wir also durchaus noch einen Wert."

Aus dem Augenwinkel heraus bemerkt sie das zufriedene Schmunzeln von Barker und auch dem Wonderman kann diese Sichtweise ein schmales Lächeln abringen. Jona scheint einen Moment lang über das Gesagte nachzudenken, um der Brünetten nur kurze Zeit später zustimmend zuzunicken und nachgiebig seufzend mit den Achseln zu zucken.

Jona Vark: "Ich schätze, auf die paar Tage kommt es wohl wirklich nicht an... Also gut, Sie haben mich überzeugt. Sie werden als Champions in die Cotatores Trophy Challenge gehen und erhalten die Möglichkeit, Ihre Titelregentschaft über das eigentliche Jahr hinaus auszubauen, wenn Sie gegen die anderen Teams zu bestehen können. Unter einem anderen Namen versteht sich."

Robert Barker: "Ausgezeichnet! Ich werde das zusammen mit Jacob übernehmen. Wir haben aufgrund unseres gemeinsamen Trainings im Fight Club eine herausragende Chemie miteinander."

Der Mann aus Bow, East London, bestätigt das mit einem Kopfnicken, obwohl allen drei Ex-Mitgliedern der Religion bewusst ist, dass das eine glatte Lüge aus dem Mund des früheren Gerasy Champions war. Faktisch hatten die beiden noch kein einziges Mal miteinander getagged, weder bei einer TV- noch bei einer House-Show. Wenn sie aber zusammen antreten, kann Barker wenigstens die Möglichkeit eliminieren, dass er wegen seiner "Schülerin" noch seinen Titel verliert.

Jona Vark: "Da gäbe es nur ein kleines Problem."

Die drei einstigen Gemeindemitglieder schauen die Ligenleiterin verdutzt an. Bevor sie jedoch wild herumspekulieren können, was mit dem "Problem" gemeint ist, deutet Jona Vark auf Jacob Kwabena.

Jona Vark: "Soweit ich richtig informiert bin, haben Sie bei den Road Agents für die nächste Vendetta-Ausgabe bereits ein Match gefordert. Gegen Valkos Heritage."

Ist das ihr verdammter Ernst? Und was will dieser abgehalfterte Has-Been Valkos Heritage überhaupt wieder in seiner Liga? Der ehemalige Schlächter wendet sich zähneknirschend an Kwabena, der das Ganze mit seinem abgebrühten Blick jedoch zu bestätigen scheint, woraufhin sich Barkers Augenpaar nochmals zu der PCWA-Chefin bewegt.

Robert Barker: "Dann muss Jacob eben zwei Matches an einem Abend wrestlen. Das sollte doch eigentlich kein Problem darstellen."

Jona Vark: "Ich habe noch eine viel bessere Idee: Warum teamen Sie nicht einfach mit Ashley Stanton? Sie bereiten sie ja sowieso schon seit einiger Zeit auf die harte Realität der PCWA. Da wäre die Cotatores Trophy Challenge doch die perfekte Gelegenheit, Ihre... Synergie, die sie miteinander im Backstagebereich an den Tag legen, auch im Seilgeviert zu demonstrieren."

Der verurteilende Ausdruck im Gesicht der attraktiven Blondine und der sarkastische Ton lassen keinen Zweifel darankommen, dass sie trotz lückenhafter Details sehr genau zu wissen scheint, was zwischen Robert Barker und Ashley Stanton abläuft. Letztere winkt panisch ab, als sie Jona Varks Vorschlag vernommen hat. Wenn Barker seinen Titel wegen ihr bei der Trophy Challenge verlieren würde... wahrscheinlich würde er sie an Ort und Stelle kreuzigen.

Ashley Stanton: "Ich halte das für keine gute Idee und stimme Robert zu – Jacob ist ein exzellenter Athlet, der keine Probleme damit haben wird, zwei Kämpfe an einem Abend zu bestreiten. Robert Breads hat das schließlich auch irgendwie hinbekommen und so sehr ich Valkos Heritage für seine Verdienste in diesem Business respektiere, bin ich mir sicher, dass Jacob eine realistische Chance hat, ihn aufgrund seines Ringrostes zu schlagen und danach die Cotatores Trophy zu verteidigen. Ist es nicht so, Jacob?"

So ganz überzeugt von diesem Pitch wirkt der Wonderman nicht unbedingt, vor allem Jona Varks Miene spiegelt aber Skepsis wider.

Jona Vark: "Etwas mehr Selbstvertrauen in Ihre Fähigkeiten würde Ihnen nicht schaden, Ms. Stanton. Sie können eine starke, unabhängige Frau sein, wenn sie dies wollen. Zudem haben Sie im Gegensatz zu Mr. Kwabena bei der nächsten Vendetta-Ausgabe noch kein Match. Beweisen Sie sich und dem Publikum, dass Sie das exzentrische Training von Robert Barker nicht ohne Grund absolviert haben."

Zum ersten Mal in diesem Gespräch weicht das Antlitz der Ligenleiterin auf. Ein Lächeln. Nicht spottend, sondern aufbauend. Ashley Stanton versucht es zu erwidern. Der Ärger, der sich dagegen in Barkers Gesicht wiederfindet, spricht ganze Enzyklopädien der Aversion.

Ashley Stanton: "I-in Ordnung..."

Bestätigendes Nicken ihrer Vorgesetzten, dann erhebt sie sich aus ihrem Chefsessel. Es ist das Zeichen der Verabschiedung.

Jona Vark: "Damit wäre dann ja alles geklärt. Bis zur Verkündung des Voting-Ergebnisses ist noch etwas Zeit und Sie können sich bestimmt ausmalen, dass sich bei dem Papierkrieg, der sich über die Monate auf meinem Schreibtisch angesammelt hat, viel nachzuholen habe. Wenn Sie also so freundlich wären?"

Das sind sie notgedrungen. Nacheinander verlassen die Überreste der offiziell aufgelösten Religion Jona Varks Arbeitszimmer und kehren zurück in eine Welt voller falscher Versprechungen, die zwar neu, aber nicht schön ist. Bis zum Ende der nächsten Vendetta-Show würde sich daran wohl vorerst auch nichts ändern.

Vincent Craven: "Das sind genau die richtigen Worte für Ashley Stanton. Sie braucht mehr Selbstvertrauen und soll sich endlich aus Barkers Klauen lösen."

Mike Garland: "Sieht aber nicht so aus, wenn die beiden bei der nächsten Vendetta um die Cotatores Trophy antreten. Damit haben wir heute das zweite Team, welches sich für die Trophy gemeldet hat. Barker könnte mit Stanton die Titel gar zum zweiten Mal gewinnen."

Vincent Craven: "Daran wird er auch all seine Fähigkeiten setzen, während Jacob Kwabena gegen Valkos Heritage antreten muss. Der erste Kampf seit dessen Verschwinden beim Brawlin' Rumble IX."

Mike Garland: "Das sind also zwei atemberaubende Matches für die nächste Vendetta. Dabei sind wir mit unser jetzigen Ausgabe noch gar nicht am Ende angekommen. Marc Poe will sich noch gegen Robert Barker versuchen."

Vincent Craven: "Noch nicht!"



Actions