Scene

Id
3154  
Name
Indiskutabel  
Summary
 
Position
1  
Scenetype
Video  
Created At
2016-12-21 14:31:34  
Edited At
2016-12-22 15:35:24  
Show
Imperial Impact 11  


Unmittelbar nach der letzten Vendetta...

Er läuft auf und ab. Auf und ab. Auf und ab.

Er kann es immer noch hören. Er ist an den Monitoren vorbei geschlichen, gerade eben, in seine Kabine, und er hat nicht dorthin gesehen, wollte die Schande nicht noch einmal sehen müssen, doch er kann immer noch genau die Worte hören, die in diesem Moment durch die Halle klangen.

“Meine Damen und Herren, Sieger des Matches durch Pinfall... S1maaaaaaaaaaaaargl und Kriss Dalmiiiiiiiiiiii!”

Man konnte es drehen und wenden, von allen Richtungen betrachten, sich Gedanken machen ohne Ende, man konnte schreien, weinen, fassungslos sein - es änderte nichts an den Fakten.

Er hatte verloren.

Er wurde gepinnt.

Von Kriss Dalmi.

ER HATTE VERLOREN.

Robert Breads: "Verdammte Scheiße!"

Wütend kickt er seine Tasche von der aufgebauten Sitzgelegenheit, und ihr Inhalt verteilt sich auf dem Boden der Umkleide - doch das ist ihm vollkommen egal. Er ist nicht einfach nur wütend, er ist nicht enttäuscht, nicht zornig.

Er ist vollkommen außer sich.

Das manifestiert sich bei Breads nicht darin, dass er auf andere Leute los geht oder pausenlos herum schreit. Sein verbaler Ausbruch gerade eben ist schon eine Seltenheit. Er leidet für gewöhnlich still, mit einem Blick der einem Angst machen kann, bebenden und geballten Fäusten und einer Ausstrahlung, die jedem vernünftigen Menschen klar macht, dass er sich sofort verziehen sollte, wenn er nicht ein größeres Problem bekommen möchte.

Jetzt ist Breads allein, und so verdammt sauer hat man ihn lange, lange Zeit nicht gesehen. Denn für gewöhnlich ist er nur wütend auf andere Männer - wenn sie ihn betrügen, ihn hinterrrücks attackieren, ihn feige niederschlagen oder die Regeln brechen, um ihn zu schlagen. Jetzt ist seine Wut viel gewaltiger, denn sie richtet sich gegen sich selbst - und seine Wut ist genauso groß wie sein Ego. Wir alle wissen, wie groß sein Ego ist.

Die Umstände der Niederlage machten alles noch schlimmer, so verdammt viel schlimmer. Dalmi hatte vor dem Match noch mit ihm geredet, ihm Dinge gesagt - dass er Breads besiegen würde. Dass er ihn fair, einfach so, pinnen würde.

Und dann hatte er das auch noch getan.

Das war Breads' Rolle - nur Breads kündigte über die Jahre immer wieder an, diesen und jenen zu schlagen, und tat es dann schließlich auch. Er hielt sein Wort. Nun war es an Dalmi, genau das zu tun.

Er hatte den Sieg eingefahren, den er angekündigt hatte. Er hatte gewonnen. Fair und direkt gewonnen. An diesem Abend war Kriss Dalmi der bessere Robert Breads.

Zum Kotzen.

Wütend ballert der Kanadier die Faust gegen die Wand. Es knirscht unangenehm. Ein roter, kleiner Tropfen fällt auf den Boden.

Kriss Dalmi hatte ihn vor aller Welt lächerlich gemacht, komplett bloß gestellt. Er hatte angekündigt ihn zu schlagen und es dann auch noch getan - ihn, den Champion, den Gerasy, den Besten, nein, den Besten aller Zeiten. Robert Breads, er selbst, war der verdammt nochmal großartigste und beste Wrestler der PCWA-Geschichte. Er wurde nicht einfach so gepinnt und besiegt. Das hinterließ Schaden an dem Image, das er hatte - das Image des Größten in der Geschichte dieser Berliner Promotion.

Breads läuft weiter auf und ab. Auf und ab. Auf und ab.

Beschissener McFly. Beschissener Mad Dog. Sie alle waren daran beteiligt gewesen, doch Breads ist nicht völlig desillusioniert, er ist kein Irrer wie die vielen Männer, die vor ihm kamen und den Titel, den er jetzt sein Eigen nennt, beschmutzten und damit erst dafür sorgten, dass Breads tatsächlich erst einmal den Ruf des höchsten Guts der PCWA wiederherstellen musste - egal, was passieren würde, er würde niemals so werden. Er würde nicht einfach alles auf unglückliche Begleitumstände schieben. Er hatte schlicht und einfach verloren.

Und das machte es viel, viel schlimmer.

Mit einem Mal bleibt "Canada's Own" stehen. Sein Blick ist starr, kalt und auf einen Punkt an der Wand fixiert. Bei seinem Herumtigern hatte er auf nichts geachtet, was um ihn herum passierte oder geschah.

Wie immer wurde die gesamte Halle der PCWA mit Plakaten ausstaffiert - für den Fall, dass eine Szene in einer Kabine gefilmt wurde, wurde auch in den Kabinen Werbung platziert, eine Standard-Prozudur. Und so steht Robert Breads nun in seiner eigenen Umkleide vor einem Plakat, welches den Imperial Impact bewirbt, mit zwei Männern darauf, die den Main Event selbiger Show bestreiten würden.

Kriss Dalmi und Robert Breads.

Es knirscht noch einmal. Breads' Faust knallt auf das Plakat - und schlägt auf das Gesicht des Werbe-Breads ein. Ein Versager, der sich von Kriss Dalmi hat schlagen lassen.

Wieder knirscht es. Kriss Dalmi. Dieser verdammte Bastard. Kriss Dalmi. Der irre Serbe. Der Hardcore-Freak. Der Junkie. Er hatte ihn besiegt. Wie konnte er es wagen.

Schwer atmend starrt Breads das Plakat wieder an. Seine Faust, die zuvor schon gegen die Wand gekracht war, hatte einige, kleine, rote Flecken hinterlassen, ein kleines bisschen Blut auf den Antlitzen von Dalmi und Breads.

Genau das Gegenteil von dem, was Breads gewollt hatte. Er hatte kein Blut gewollt. Er hatte ein normales Match gewollt. Aber nun hatte Kriss Dalmi dafür gesorgt, dass das nicht mehr möglich war.

Ein einfacher Sieg über Dalmi... ihn einfach nur zu pinnen, ihn einfach nur zur Aufgabe zu bringen, war vollkommen indiskutabel. Dalmi hatte ihn lächerlich gemacht. Er hatte an seinem Status gekratzt, seiner Legende. Breads würde das wieder gerade biegen müssen.

Und das ging mit einem bloßen Sieg nicht. Er würde Kriss Dalmi vernichten. Ihn zerstören. Ihn umbringen, wenn es sein musste. Er würde absolut alles dafür tun, diese Schmach wieder zu tilgen, und es gab keinen anderen Weg als über die Karriere, die Gesundheit, den Willen und den Körper von Kriss Dalmi. Es gab keinen anderen Ausweg. Er würde seinen Rivalen, seinen Erzfeind, beim Imperial Impact brechen.

Die PCWA lachte über das, was gerade passiert war. Sie zweifelten an ihm. Sie stellten in Frage, ob er wirklich war, was er vorgab zu sein. Sie würden sehen, sie würden alle sehen.

Beim Imperial Impact würde Robert Breads nicht nur Kriss Dalmi, sondern die gesamte restliche PCWA in ihre Schranken verweisen. Das hier war sein Reich und jeder stand unter ihm, jeder. Und Kriss Dalmi zwang ihn dazu, das zu zeigen. Es war Zeit, jedem Menschen, der nicht Robert Breads war, die Grenzen aufzuzeigen.

Robert Breads: "Indiskutabel..."



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