Nach dem Main Event der letzten Show...

 

In offenen Wunden zu bohren kann durchaus Spaß machen - vor allem um von den Eigenen abzulenken.

Robert Breads hat heute zwar weder ein Match bestritten noch wurde er sonst irgendwie physisch geschädigt, allerdings könnte man diese Vendetta doch insgesamt als Niederlage werten. Die Ankündigung des Triple-Matches für ihn bei der kommenden Show hat ihn nicht gerade mit Begeisterung erfüllt, so kurz vor dem Brawlin' Rumble schon gar nicht. Was tut man also um Frust abzulassen?

Sich ablenken. Und Robert Breads hat einen Weg gefunden das zu tun. Alles was er dafür braucht ist ein Opfer, und das hat er gerade gefunden.

Antoine Schwanenburg, seines Zeichens höchster Würdenträger der GFCW, hat das Ärzte-Zimmer im PCWA-Dome soeben durch die Tür verlassen. Routine-Untersuchung nach dem Main Event der Show. Das, was man danach wohl gerade nicht braucht, speziell wenn man nicht gewonnen hat, ist ein Robert Breads mit schlechter Laune. Leider ist das Leben kein Wunschkonzert.

Robert Breads: "Nach der Performance habe ich ja nun wirklich Angst."

Der GFCW World Heavyweight Champion erblickt Breads und wirkt nicht zwangsläufig begeistert.

Robert Breads: "Du hast es ja wirklich fast geschafft... in die Nähe eines Sieges zu kommen. Grandios. Ich zittere."

Der Behüter von Kultur wirkt leicht überrascht, aber irgendwie ist er es doch nicht. Sein Gesichtsausdruck lässt zumindest vermuten, dass er mit etwas in dieser Art rechnete.

Antoine: "Mein Lieber, ich könnte inhaltslose Phrasen à la am Ende der Schlacht und bla, bla, bla dreschen, aber mir ist gerade nicht danach mich selbst damit noch mehr zu langweilen, als dich. Also warum erwiderst du nicht diesen großherzigen Zug von mir und schaust auf jemand Anderen von deinem Ross herab, nur, damit du vielleicht für eine einzige Sekunde vergessen kannst, dass du eigentlich nicht mehr als ein Häufchen Elend bist dieser Tage. Ich gehe jetzt meinen Weg und du deinen, was hältst du davon?"

Robert Breads: "Oh, ich werde gleich von hier verschwinden. Bis zur nächsten Vendetta, wo ich einem der schwierigsten und anstrengendsten Matches der PCWA-Geschichte stehen werde und das nicht tun werde, was du hier gerade getan hast - nämlich verlieren."

Der Kanadier verschränkt die Arme vor der Brust, seine Stimme trieft ebenso wie sein herabschätzigender Blick nur so vor Spott.

Robert Breads: "Und auch du wirst von hier verschwinden, aber nicht bis zur nächsten Vendetta, nicht wahr? Du wirst in die GFCW wieder verschwinden und das, was hier heute passiert ist, niemals erwähnen. Und dann wirst du frustriert herum sitzen, während du zuguckst wie ich in drei Matches am Stück nicht so oft verliere wie du in einem hier in der PCWA. In einer Liga, die offenbar eine Nummer zu groß für dich ist, hm?"

Antoine: "Frustriert werde ich sicherlich nicht sein, Robert. Schließlich sind wir wahrhaftige Freunde, sind wir das nicht?"

Ein sarkastisches Grinsen blitzt durch den Bart, ehe es auch schnell wieder verschwindet.

Antoine: "Wie könnte ich diesen großartigen Moment von dir verpassen wollen? Freunde stehen sich bei, ja, das tun sie, ich werde natürlich in meiner 'kleinen' GFCW mitfiebern, so gut es geht. Deine PCWA ist so groß, so schön und fantastisch Propaganda kannst du RM erzählen, der wäre da sicher Feuer und Flamme. Aber ich habe ein Hirn, du verstehst? Bei mir ziehen solch' inhaltslosen Dinge nichts, da stehe ich lange drüber, vor allem, wenn sie von einem Mann kommen, der wie ich bereits sagte, nur ein Häufchen Elend ist, welcher frustriert sein Dasein fristet und jemanden sucht, der ihm endlich mal wieder den einen 'Kick' gibt um sich noch einmal so zu fühlen, wie früher. So ist es doch, mein Lieber, ist es das nicht?"

Robert Breads: "Ich denke das ist gar nicht mal so falsch."

Zustimmung von Seiten von "Canada's Own" war nun nicht unbedingt zu erwarten, doch der Mann aus Toronto nickt.

Robert Breads: "Weißt du was uns Aufschluss über die Sache mit dem Singles Match geben würde?"

Der Blick von Breads ist kalt. Eiskalt.

Robert Breads: "Ein Singles Match."

Er lächelt.

Robert Breads: "Wenn du dich schon nicht zum Brawlin' Rumble traust, wenn deine Angst zu groß ist... dann sieh doch was für eine Chance sich dir bei der nächsten Show bieten würde."

Mit großen Augen schaut der GFCW World Heavyweight Champion den Kanadier an. Er wartet nur darauf, dass Robert endlich kleinbei gibt und das ausspricht, was jeder, ihm selbst eingeschlossen, hören will.

Robert Breads: "Nun, du hast offensichtlich nicht den Mut dich mir so zu stellen wie du es eigentlich müsstest..."

Es überrascht Antoine allerdings nicht, dass Robert es wieder nicht über die Lippen bringen konnte.

Antoine: "Ja, gib mir die Schuld."

Breads übergeht das.

Robert Breads: "...also nimm doch die Chance wahr, die sich jetzt bietet. Drei Matches, Antoine. Drei Stück."

Er hält drei Finger in die Luft.

Robert Breads: "Das bedeutet automatisch dass irgendwer ein Match mit mir bekommen wird nachdem ich schon zwei Matches in den Knochen habe. Irgendwer wird die Möglichkeit kriegen einen geschwächten Robert Breads zu bekämpfen, die vielleicht einzige Möglichkeit mich zu schlagen. Natürlich werde ich trotzdem nicht verlieren, egal, wer da auftaucht..."

Der Ex-Gerasy Champion wirft Schwanenburg einen vielsagenden Blick zu.

Robert Breads: "...aber es ist eine Möglichkeit. Alles oder nichts. Entweder man kann es irgendwie doch schaffen, den großen Robert Breads zu schlagen... oder man blamiert sich bis auf die Knochen und kann ihn nichtmal besiegen nachdem dieser schon zwei Duelle hinter sich gebracht hat. Der ultimative Beweis für dein Können. Oder das ultimative Versagen und der Beweis für meine Überlegenheit. Du hast die Chance, Antoine."

Mit einem Schulterzucken wendet sich Robert Breads ab.

Robert Breads: "Das ist deine letzte Chance zu zeigen dass du kein Feigling bist. Entscheide dich besser richtig wenn du nicht für immer bereuen willst was du getan hast. Du hast diese Chance. Eine Chance. Eine Letzte."

Und mit diesen Worten zieht der Mann der bei der nächsten Vendetta vor einer unfassbaren Mammut-Aufgabe steht von dannen und lässt den GFCW-Titelträger zurück. Emotionslos steht er nun da, aber er hat verstanden. Verzweifelt versucht man aus seinem Blick Dinge zu lesen und interpretiert Sachen hinein, welche so allerdings wahrscheinlich niemals geschehen werden.