Scene

Id
3780  
Name
Wolf Den Twilight  
Summary
Shadow bekommt seinen Termin bei Jona Vark - und versucht ihr auf unkonventionelle Weise einen Gefallen zu entlocken.  
Position
8  
Scenetype
Live  
Created At
2018-07-17 11:28:13  
Edited At
2018-08-06 14:06:19  
Show
Vendetta 135  


Es war … eine Mausefalle. Da konnte er sich drehen und wenden, wie er wollte: es änderte nichts an der Situation. Doch selbst das würde Ottonormalverbraucher nicht wirklich in den Sinn kommen, befände er sich dereinst in dem hellen und futuristisch eingerichteten Büroraum. Er war nicht sonderlich groß, dafür in spartanischem Ordnungsfanatismus auf das Wesentliche reduziert: Schreibtisch, Designer-Drehsessel, zwei Stühle, drei große geschlossene Schränke. Dazu in einer Ecke eine Sitzgarnitur mit Tischchen und undefinierbarer Zimmerpflanze. Mehr brauchte es nicht – mehr brauchte SIE nicht.

Und doch – er brauchte mehr. Denn in dem klinisch rein eingerichteten und ebenso beleuchteten Raum ließ die zusätzlich große Fensterfront nur wenig Spielraum für unbeleuchtete Ecken … oder Schatten.
Unter seinen dichten schwarzen Haaren war Shadow der suchende Blick und sein unbehagliches Gefühl zumindest nicht anzumerken. Er saß wirklich gefühlt in der Falle – eine, in die er sich freiwillig begeben hatte. Normalerweise hielt er sich stets die Option eines möglichen Rückzuges offen – aber das war hier ein Ding der Unmöglichkeit. Oder … war es Absicht?

Seine verborgenen Augen suchten die goldenen Lettern des hölzernen Namensschildes, welches „Jona Vark – Geschäftsführerin“ auswies. Selbst schuld, raunte er sich gedanklich zu – denn diesen Termin hatte er sich ja auf eigenen Wunsch geben lassen. Und schon da war ihm klar, dass es ein zweischneidiges Schwert für ihn werden würde. Noch mehr indes nachdem, was am Anfang der Show mit Poe geschehen war … weshalb der weibliche Leitwolf der Liga unter Umständen noch eine Spur aggressiver reagieren dürfte.

Er schielte zur Tür – noch hatte er die Möglichkeit …
… aber zeitgleich spulten sich auch die Erinnerungen wie Flashbacks vor seinem inneren Auge ab:

 

…… Marc Poe: "… Ich will dir einfach nur den Gerasy vor die Fratze halten. Das reicht mir völlig aus." ……

…… dieser einsame Moment, welchen keiner bemerkte … als Poe freudestrahlend seinen gerade gewonnenen Gürtel in die Höhe streckt – und niemand den abgekämpften Schatten bemerkt, welcher das Ganze von der abgedunkelten Stage aus betrachtet ……

 

… in dem Augenblick, als die Tür geöffnet wird, ist er wieder im Hier und Jetzt. Und nun ist er sich doch sicher, das für ihn Richtige zu tun.

Jona Vark: "Entschuldigen Sie, Shadow, dass ich Sie warten ließ, aber die Ereignisse von vorhin haben einiges durcheinander gebracht."

Die Präsidentin wirkt gehetzt, sie hatte sich noch nach Marc Poes Gesundheitszustand erkundigt. Nun begibt sie sich schnurstracks zu ihrem Arbeitsplatz. Das Business-Kostüm in perfektem Sitz wird noch einmal zurechtgezupft, bevor sie sich setzt.

Jona Vark: "Von daher muss ich Sie auch bitten, sich möglichst kurzzufassen, da ich noch zu unserem Gerasy in der Krankenstation möchte. Aber ich denke, das mit dem Kurzfassen dürfte für Sie nicht das Problem sein, oder?“

Shadow erwidert nichts, nickt lediglich, was Miss Vark als Zustimmung wertet.

Jona Vark: "Nun denn, was kann ich für Sie tun?"

Der Schatten atmet noch einmal tief aus, bevor er den verhangenen Kopf hebt.

Shadow: "Ich möchte im Grunde nur eines wissen: haben Sie, hat die PCWA den „Tempest“ Trent Cardigan unter Vertrag genommen?"

Das in dezentem Makeup gehaltene Gesicht Varks umspielt der Anflug eines kecken Lächelns.

Jona Vark: "Irgendwie habe ich schon darauf gewartet, dass Sie mir früher oder später diese Frage stellen. Nun gut. Ich weiß natürlich, warum Sie fragen. Warum Sie das so brennend interessiert und dass Sie, um es herauszubekommen, auch mal unkonventionelle Wege gehen."

Treffer! Der angriffslustige Blick der Präsidentin mag vielsagend sein – Shadow hat den Wink verstanden.

Jona Vark: "Aber dennoch, dies ist eine Sache des Business. Die PCWA, vertreten durch meine Person, betreibt ihre Personalplanungen nach bestem Wissen und im Sinne der gesamten Company. Und auch unabhängig jedweder individueller Einstellungen und Ansichten. Sicher mögen Sie Gerüchte gehört und Indizien gefunden haben, welche auf etwas Derartiges hindeuten. Trotz allem sind es lediglich Gerüchte. Mutmaßungen, welche noch nicht durch offizielle Kommuniqués des Office belegt wurden. Und bis diese bekanntgegeben werden, müssen Sie, müssen sich alle noch ein wenig gedulden. Ich hoffe, Sie verstehen das."

Shadow: "Selbstverständlich…."

Der Schatten nickt noch immer – während er in die Taschen seiner Hosen langt und zwei weiße Briefkuverts hervorholt.
Die zuckende Braue Jonas geht in die Höhe.

Jona Vark: "Inzwischen sollten Sie wissen, dass Sie mit Bestechung bei mir gar nichts erreichen. Maximal das Gegenteil."

Shadow, der beide Briefe auf die Tischplatte gelegt hat, stockt kurz – schiebt sie dann aber wortlos in Varks Richtung und lässt sich wieder in regungsloser Lethargie auf den Stuhl zurücksinken.
Die Präsidentin nickt mit dem Kinn zu den Kuverts.

Jona Vark: "Was ist das?"

Shadow: "Schauen sie hinein!"

Mit sichtlichem Unverständnis öffnet Vark den ersten Umschlag, welcher mehrere Din A4 – Seiten Ausdrucke enthält voll von kryptischen Zeichenreihen. Sie blickt auf.

Jona Vark: "Ich verstehe immer noch nicht."

Shadow: "Vielleicht wäre es besser, wenn wir diesen Dialog unter vier Augen weiterführen würden…"

Jonas Blick folgt den Händen des Schattens, welche auf die Überwachungskameras in der Ecke – sowie den Live-Kameramann deuten.
Süffisantes Grinsen.

Jona Vark: "Ich habe vor dem PCWA Publikum keine Geheimnisse."

Shadow: "Dann ist ja gut …"

Seine Hand bedeutet ihr, nun auch das zweite Kuvert zu öffnen.
Auch dieses enthält bedruckte Seiten – allerdings mit Text, offizieller Note und verschiedenen Unterschriften.

Shadow führt seine Hände wieder zu einer Art Gebetshaltung zusammen – und seine Augen hinter dem Haarvorhang kommen nicht umhin zu bemerken, wie sich die Brauen auf Varks Stirn unweigerlich zusammenziehen. Während die Präsidentin liest, lehnt sie sich ein wenig mehr in ihren Sessel zurück. Wenn, sind es unmerkliche Bewegungen – und ein Blick Shadows in die Zimmerecke bestätigt ihm: die Kameras schalten sich …

… aus!

Vark legt das Schreiben auf die Platte, erhebt sich und gibt dem Kameramann mit einem Fingerzeig zu verstehen, dass er draußen zu warten hat. Ein Griff zum Telefon:

Jona Vark: "Alexa, ich möchte bis auf weiteres nicht gestört werden. Von niemandem!"

Sie legt auf, setzt sich aber nicht. So steht die höchste Frau der Liga nun da: die Arme weit abgespreizt und diese auf den Schreibtisch gestützt, der Kopf nach unten gerichtet. Ihre Nasenflügel weiten sich im aufgeputschten, aber flachen Atem. Dann sieht sie mit eisigem Blick auf.

Jona Vark: "Die mutmaßliche Tendenz, in die sich dieses Gespräch entwickeln könnte, gefällt mir ganz und gar nicht. Aber ich lasse es darauf ankommen. Also..."

Sie greift das Schreiben und hält es auf Gesichtshöhe.

Jona Vark: "Was ist das?"

Scheinbar unbeeindruckt entfaltet Shadow seine Hände wieder und deutet auf die Zeichen-Ausdrucke.

Shadow: "Was sie dort sehen sind Print-Ausgaben der Daten-Inhalte des USB-Sticks von Tony Graves und Rob Collins. Also des Sticks mit den personenbezogenen Daten unseres amtierenden Champions Marc Poe. In der PCWA arbeitet man anscheinend akkurat und nachvollziehbar, alles wird dokumentiert und nötigenfalls gespeichert. Der USB-Stick ging beim Office als … notwendiges Pfand für den Kampf der drei ein – und nach dem Sieg wieder an Poe zurück, welcher damit seine Identität beweisen und – nach dem Verlust alles Personaldokumente – auch aufrechterhalten konnte."

Er deutet zu dem Brief in Varks Hand.

Shadow: "…. Und dies ist einerseits ein Sachverständigen-Gutachten eines unabhängigen EDV-Dienstleisters als auch die eidesstattliche Erklärung von Referee Johannes Ullrich, welcher den Stick offiziell in Empfang nahm, entsprechend bei Erhalt und vor dem Match überprüfte und später dem Sieger übergab. Diese Überprüfungen sind die Print-Ausgaben, die sie dort haben."

Jona legt den Brief wieder auf den Tisch.

Jona Vark: "Und was hat das jetzt alles miteinander und vor allem mit mir zu tun?"

Shadow: "Ullrich bestätigt, dass, nachdem der Stick von Collins & Graves in amtliche Verwahrung beim Office überging, dort bis zum Match verblieb. So … wie es sein muss. Die Überprüfung ergab keine Besonderheiten sowie die Echtheit – auf den ersten Blick. Auf den Zweiten hin aber wiederum nicht: der aktive Schreibschutz und verschiedenste Firewall-Sicherungen verhinderten eine Veränderung … allerdings keine Vervielfältigung. Die Vermutung, welche auch ich hatte, bestätigt das Gutachten: von den Daten wurde eine Kopie gezogen. Und diese Diskrepanz zwischen Erhalt- und Match-Zustand ebenfalls. Ergo: wenn der Stick in Verwahrung beim Office einging, dabei im Originär-Zustand war und dann beim Match die Signatur möglicher Vervielfältigung hatte, lässt das für mich nur einen Schluss zu: der Stick wurde während der Aufbewahrungsphase beim Office vervielfältigt."

Der Schatten bleibt regungslos sitzen, so dass sich Vark etwas vorbeugen muss. Ihre Stimme ist fest, aber gedämpft.

Jona Vark: "Und Sie vermuten, dass es einer von dort war, da das Office ja personell so überschaubar ist, korrekt?"

Shadow hebt beide Hände auf die Lehnen gestützt und offenbart die leeren Handschuhinnenflächen.

Shadow: "Vermutungen, Andeutungen … Wellenschläge unterdrückter Informationen. Von Neidern erfunden, von Dummen verbreitet und von Idioten geglaubt. Ich behaupte gar nichts – ich philosophiere und spekuliere nur ein wenig vor mich hin. Über gewisse Tendenzen, den Wahrheitsgehalt von Gerüchten … beispielsweise das Faible bestimmter Leute zueinander, von denen man nur die eine Seite der Einschätzung kennt, die andere aber im Verborgenen liegt … da wird für manche Personen aus so einem Stick beispielsweise eine Option, eine Möglichkeit. Weil an gewissen Gerüchten eventuell doch mehr Wahrheitsgehalt steckt, als man angenommen hat …… aber das alles hat im Endeffekt nur marginalen Beweiswert. Fakten liefert stattdessen eher die unerschütterliche Welt digitaler Daten. Wenn man wissen will, wo sich etwas befindet oder befunden hat oder was damit geschehen ist, muss man nur nachsch…"

RUMMS! Mit einer ungeahnten Wucht donnert Vark ihre Faust auf die Tischplatte, dass es durch das ganze Zimmer halt.

Jona Vark: "Wie können Sie es wagen? Ich habe Ihnen in der PCWA ein neues Zuhause gegeben. Habe Sie so akzeptiert, wie Sie sind, mit all Ihren Ecken, Kanten und Marotten. Habe Augen zugedrückt, wenn Sie über die Stränge geschlagen haben. Und glauben Sie ja nicht, ich wüsste nichts von Ihrem nächtlichen Abenteuer im Archiv. Ich könnte Sie derart drankriegen, dass Sie für immer in einem dunklen Loch verschwinden müssten. Einem, das nicht einmal Ihnen gefallen würde. Und doch habe ich es nicht getan, habe Ihnen stattdessen noch einen Spot in der Elimination Chamber gewährt. Und SO danken Sie es mir?! Durch haltlose Phrasen und Anschuldigungen mich betreffend?"

Den Kopf noch immer leicht vorgeneigt schiebt Shadow ihr diesen ein wenig entgegen.

Shadow: "Um es in ihrem Geschäfts-Vokabular auszudrücken: das ist nicht persönlich - rein geschäftlich."

Zielgerichtet greift Vark nach den Dokumenten - und lässt sie ratternd durch den Reißwolf laufen.

Jona Vark: "Scheren Sie sich hinaus, bevor ich Ihre Kündigung aufsetze."

Shadow: "Es ist ihre Entscheidung. Aber glauben sie denn ernsthaft, dass ich bloß mit ner Wasserpistole zum Duell erscheine? Ich habe noch etliche Duplikate bzw. unterschriebene Abschriften.."

Jona Vark: "Und Sie meinen, die helfen Ihnen? Schauen Sie sich in der PCWA um. Dank Ihres blendenden Talents stehen Sie faktisch allein da. Isoliert auf die eigene unnachahmliche Art. Und selbst wenn Sie den kläglichen Rest halbwegs Verbündeter mobilisieren sollten, kämpfen Sie trotzdem gegen Windmühlen. Kein Office, kein Roster, und wenn Sie auf die Fans abzielen, die haben oft ein klareres Bild von den Dingen als der Beteiligte selbst. Sie sehen, Sie stehen allein auf weiter Flur, Don Quijote."

Der Schatten hebt den Kopf: für den Moment blinzelt ein leichtes Schimmern der Augen zwischen den Haarsträhnen durch.

Shadow: "Ich wüsste nicht, dass ich von der PCWA geredet habe."

Jona Vark: "Wovon dann bitte?"

Shadow nestelt nach einem der Merchandise-Kulis vom Tisch und wirbelt diesen über die Finger.

Shadow: "Schon mal von der vierten Macht im Staate gehört?! Zu Montesquieus Zeiten noch undenkbar - aber heute entwickeln Medien ein gewisses Eigenleben in allen Bereichen unseres Lebens. Die tückischste Spielart ist zweifellos die Virale - denn je nachdem, was man medial unter das Volk bringt, ob wahrhaftig oder utopisch - es bleibt immer etwas hängen."

Jona Vark: "Damit kommen Sie nicht durch."

Die Präsidentin umrundet langsam den Tisch.

Shadow: "Womit denn? Meinen paar Hirngespinsten, die gegen ihre Macht sowieso keine Chance haben? Wundere mich sowieso, dass sie so an die Decke gehen - wenn sie doch eigentlich nichts zu befürchten haben…"

Jona Vark: "Was wollen Sie!?"

Vark ist inzwischen bei Shadow angelangt, greift die Lehnen des Stuhls und hält diese bebend und eisenhart fest. Der Schatten wirft gleichzeitig seine schwarze Mähne in den Nacken ... wonach Vark in sein weißes Gesicht blickt, aus dem sie dessen grüne Augen anstarren. In dem Moment lässt sie los, richtet ihr Kostüm und nimmt wieder Platz. Der Schatten seinerseits schüttelt erneut den Kopf - und seine Haare wieder vor's Gesicht.

Shadow: "Was ich will?! Ich will kreative Kontrolle über die Vertragsmodalitäten von Cardigan."

Jona Vark: "Das können Sie nicht ernsthaft verlangen. Selbst, wenn ich mich auf diese Halsabschneider-Diplomatie einlassen würde, da müssen mindestens…"

Mit seiner erhobenen Hand bringt er sie zum Schweigen.

Shadow: "Lassen sie mich erst erklären. Eventuell kommen wir zu einer Einigung, die uns beiden Vorteile bringt. Ich möchte wie gesagt Spielraum bei der Vertragsgestaltung - aber nur in der Hinsicht, dass er für seinen Kontrakt fighten muss …. GEGEN MICH!!! Ort und Zeit werde ich noch rechtzeitig bekanntgeben. Gewinne ich, war es für den Tempest ein einmaliges Gastspiel in Berlin. Ich bekomme zusätzlich das Backup von dem USB-Stick und es wird nie wieder ein Wort darüber fallen. Sollte er allerdings gewinnen, hat er seinen Vertrag, das Backup bleibt bei Ihnen und es wird … naja, sie wissen schon. Plus…"

Shadow schwenkt grübelnd den Kopf.

Shadow: "… sie bekommen kreative Kontrolle über mich eine ganze Vendetta lang…."

Er beugt sich ein wenig vor.

Shadow: "… wäre das eine Tendenz, die ihnen mehr behagt?"

Die Worte verhallen und lassen eine schweigende wie unbequeme Situation zurück. In diesen Moment zahlt es sich für den Schatten aus, dass er sein Antlitz im Verborgenen hält - und stattdessen mit dem der Präsidentin vorlieb nehmen muss, welche allerdings ebenfalls mit einem knallharten Pokerface kontert.
Schließlich öffnet sie eine Schublade, greift hinein und holt einen unbeschrifteten Aktenordner hervor, welchen sie Shadow hinschiebt. Dieser lauert erst, doch als keine weitere Antwort folgt, steht er auf und greift zu - in dem Moment legt sich die Hand Jona Varks nochmals darauf.

Jona Vark: "Damit eines klar ist. Der Deal, und nicht mehr! Sie werden jetzt und nachher nie wieder ein Wort darüber verlieren. Was ich allerdings wissen will, ist, wann das Ganze steigen soll. Klar soweit?!"

Shadow nickt knapp und zieht den Hefter zu sich heran - doch noch immer hält Vark fest.

Jona Vark: "Glauben Sie ja nicht, dass es damit vorbei sein sollte. Ich kenne Ihre Erfahrungen mit anderen Wrestling-Unternehmen nicht, aber in dieser, meiner Liga, springt man nicht so einfach mit mir um. Ihr Deal und Ihr Standing sind das eine, aber machen Sie sich darauf gefasst, dass die Steine, die man Ihnen in den Weg legt, womöglich größer werden, als Sie es sich vorstellen können. Quest for the Best, der Brawlin' Rumble, ich werde alles in meiner Macht stehende veranlassen, um Ihnen diese Zeit so unvergesslich wie nur irgend möglich zu machen. Und das Gleiche gilt für einen möglichen Tag unter meinem direkten Kommando. Ich werde dafür sorgen, dass Ihr jetziger Triumph so bitter wie eine Niederlage schmecken wird!"

Vark nestelt an einem versteckten Schalter, worauf die Videokameras wieder….

… eingeschaltet werden. Ein Knopfdruck an ihrer Telefonanlage - und schon erscheint der Kameramann erneut. Bereit, dass breiteste Unternehmer-Lächeln der Präsidentin wieder aufzunehmen.

Jona Vark: "Also dann, Shadow."

Sie streckt die Hand aus.

Jona Vark: "Es war eine zähe Verhandlung, aber ich freue mich, dass wir zu einem gemeinsamen Ergebnis gekommen sind."

The Unfathomable Dark schnappt sich mit der einen Hand den Ordner, erwidert mit der anderen den Händedruck und begibt sich nach einem wortlosen Nicken zum Gehen…

Jona Vark: "Shadow!"

Er bleibt stehen, ohne sich umzudrehen.

Jona Vark: "Eine Sache noch. Warum?"

Der Schatten atmet hörbar durch, hat Vark allerdings weiterhin den Rücken zugedreht.

Shadow: "Lesen sie gerne Comics?"

Jona Vark: "Ich bevorzuge mehr geistreichere Literatur."

Shadow: "Die Schwarzweiß-Malerei von Gut und Böse ist inzwischen längst ein Relikt romantischer Abenteuervorstellungen früherer Generationen. Die bunten Bildergeschichten sind wie alle Formen literarischen Lesestoffs in der Realität angekommen. Helden- und Bösewicht-Schemata sind Einstellungen, Beweggründen und sonstigen Formen innerer menschlicher Antriebe gewichen. Keiner ist wirklich schlecht – manchmal nur falsch verstanden, da die Umwelt seine Sicht der Dinge nicht akzeptiert. Weil sie wider der Natur oder dem Interesse der Mehrheit sind. Und so geht er dahin: bestrebt für seine Sache zu fighten, womöglich das Richtige zu tun, aber auf unkonventionellem Weg..."

Der Schatten macht eine halbe Körperdrehung, wendet den Kopf Vark zu.

Shadow: "… tragisch an dieser Sache ist aber, dass die Vorurteile der Mehrheit scheinbar keine Transformationen in Grauzonen durchgemacht haben – und vielmehr wie Scheuklappen hochfahren, wenn es darum geht, mit dem Sonderling zu interagieren. So geht er weiter und erträgt sein aufgebürdetes Schicksal. Etwas, das er sich nicht anhaben lässt, aber das trotzdem immerfort auf ihn einwirkt wie ein tropfender Stein. Und irgendwann … holt er die verdrängten und ausgeblendeten Ansichten hervor. Hinterfragt sich: Was mache ich? Was tue ich? Und … tue ich das Richtige? Wenn man ständig gegen den Strom schwimmt … oder gegen Windmühlen kämpft – warum sollte man dann den Gedankengang verschwenden, ob man sein auf den Kopf zugesagtes Schicksal nicht doch als mögliche Option in Betracht zieht?"

Mehr lässt er nicht von sich hören, dreht sich wieder zur Tür um und geht hinaus.
Der Kameramann scheint für den Moment verwirrt, bevor er den Fokus wieder auf die Präsidentin legt. Die lugt ihn an, dann in die Kamera….
… und widmet sich dann wieder ihren Schreibarbeiten zu.

Jona Vark: "Vielen Dank!"

Damit fadet die Szene aus.


Vincent Craven: "Shadow und Jona Vark haben verhandelt, aber um was es ging und auch die Bewegungsgründe von Shadow bleiben mehr oder weniger im Dunkeln."

Mike Garland: "Dieses ganze kryptische Gequatsche, aus dem man nicht schlau wird, geht mir auf den Sack! Der Mann hat ein Match zu bestreiten - was sollen diese Verhandlungen?"

Vincent Craven: "Es scheint dem Schatten besonders wichtig zu sein, diese Angelegenheit zu klären. Welche es auch immer war. Zumindest wirkte er jetzt am Ende zufriedener als zu Beginn."

Mike Garland: "Für mich sah das zu Beginn ein wenig nach Bestechung aus, kann aber auch falsch sein. Nichtdestotrotz geht heute um den Quest for the Best..."

Vincent Craven: "Und um den Gesundheitszustand von Marc Poe, um den sich Jona Vark scheinbar auch noch gekümmert hat."

Mike Garland: "Die Frau ist viel beschäftigt. Und dabei kommen wir dem Opener und der Eröffnung des diesjährigen Quests immer näher."

Vincent Craven: "Einen der Mitstreiter hat die Regie auch im Backstage entdeckt.."



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