Scene

Id
4445  
Name
My name is Juliette  
Summary
 
Position
29  
Scenetype
Live  
Created At
2020-02-05 21:34:39  
Edited At
2020-03-05 23:03:05  
Show
Imperial Impact 13  


Barry Wilson jr. steht grummelnd alleine vor einem Getränkeautomaten, den man häufig im Backstage findet. Er knurrt die Maschine verärgert an.

Stem: „Ich… hasse... alle... Automaten... der... Welt! NIE FUNKTIONIERT WAS!!!“

Was ihn so beunruhigt ist der Schokoriegel, der halb aus der Halterung hängt. DEN Schokoriegel, für den er bezahlt hat.

Er fasst den Automat mit beiden Pranken an und schüttelt die arme Maschine kräftig durch und murmelt dabei wüste Flüche. Wären sie hörbar, wären sie wahrscheinlich nur als durchgehendes *Beeep* zu hören.

Doch der Riegel will nicht. Nein. Der SCHEISS Riegel will einfach nicht.

Stem: „Komm' schon... beweg' dich... BEWEG DICH, FOR CHRIST'S SAKE!!!"

Plötzlich geht das Licht aus, selbst die Beleuchtung des Automaten verschwindet kurzzeitig, aber die Normalität ist wieder schnell zurück, inklusive des verklemmten Riegels. Der rothaarige Riese lässt seinen Kopf seufzend sinken, während er immer noch die Maschine hält. Nur eine Person liebt derart dramatische Auftritte. Und daher weiß er, wessen Stimme nun hinter ihm ertönt. Miss DeWynters'.

DeWynters: „Mr. Wilson, mit roher Gew…“

Stem: „ALS OB ICH DAS NICHT WÜSSTE!“

Brüllt er und dreht sich mit beiden geschlossenen Fäusten um, um DeWynters mit überschlagenen Beinen auf einer Kiste sitzend vorzufinden. Sie trägt natürlich wie immer ein hinreißendes Businesskostüm mit Rock und Nylonstrümpfen in Peeptoes, alles in dunklen Farben gehalten.

Barry schließt die Augen und atmet durch, um sein Wut herunterzuregulieren. Worauf ist er eigentlich überhaupt wütend? Warum lässt er sich von einem verdammten Schokoriegel überhaupt aufregen? Ärgert ihn das Erscheinen von DeWynters so sehr?

Er streicht sein Bart langsam glatt und zuckt schließlich die Achseln.

Stem: „Miss DeWynters, bitte keine Sprüche heute, okay? Deine Geliebte raubt mir ne Menge Nerven.“

DeWynters: „Das kann ich sehr gut nachvollziehen, Mr. Wilson. Miss Lee ist eine besonders… anspruchsvolle Persönlichkeit. Es gibt durchaus Zeiten, wo ich über Handgreiflichkeiten nachgedacht habe, um sie wieder zur Vernunft zu bringen.“

Stem: „Sie meinen, manchmal möchte man ihr einfach mal nur eine Ohrfeige geben, damit Lara zur Besinnung kommt?“

DeWynters lächelt dünn und richtet sich von der Kiste auf, um ein paar Schritte auf Stem zu zugehen… doch sie geht an ihm vorbei und schnippt leise mit den Fingern. Der Schokoriegel fällt wie von selbst herunter. Sie macht sich sogar die Mühe, den Riegel aus dem Fach zu nehmen und ihn dem konsternierten Mann zu übergeben.

DeWynters: „Wir verstehen uns. Wie fühlen Sie sich denn? Sind Sie bereit für das kommende Match?“

Stem: „Ich… wie haben sie… aber…“

Barry starrt auf den Riegel in der Hand und schüttelt den Kopf. Doch dann ergreift er die Schokolade, reißt die Verpackung auf und schlingt den Riegel gierig hinunter. Völlig egal, wie sie das gemacht hat. Er spürt, wie sich sein Zuckerhaushalt reguliert. Dann fixiert er Laras Freundin.

Stem: „Ich bin auf jeden Fall bereit, das Match des Abends zu liefern. Allerdings frage ich mich immer noch, wie es bei Lara aussieht. Ich habe das Gefühl, dass sie irgendwie hin- und hergerissen ist. Zwischen Carnageddon und ihrer eigene Karriere.“

DeWynters: „Diese Befürchtung teile ich auch. Miss Lee braucht absolute Konzentration, sonst haben wir ernsthafte Probleme.“

Der große Mann runzelt die Stirn.

Stem: „‘Wir‘? Was meinen Sie mit 'Wir'?“

DeWynters: „Wenn Lara nicht bald ihre innere Ruhe findet, wird sie explodieren und Dinge tun… die zu bereuen sind. Dinge, die sie mir und ihnen antun könnte.“

Wilson nickt verstehend.

Stem: „So sehe ich das auch. Deshalb habe ich versucht, heute auf sie Rücksicht zu nehmen, aber sie macht mir das unheimlich schwer – ja fast unmöglich! Sagen Sie, Miss DeWynters... sie und Lara sind doch nun schon eine Weile zusammen… ist ihnen eigentlich gar nicht aufgefallen, wie Lara sich verändert hat… und zwar nicht unbedingt zum Positiven hin.“

Die schwarzhaarige Frau wendet sich von ihm ab und mustert stattdessen den Süßigkeitenautomaten.

DeWynters: „Sie ist für mich nach wie vor die gleiche Frau, in die ich mich verliebt habe. Allerdings sind mir die Veränderungen ihres Verhaltens gegenüber anderen durchaus aufgefallen. Nur – was sollte ich denn da tun?“

Stem: „Als Partnerin... nun, vielleicht mal mit ihr reden? Ihr sagen, dass ich nicht Unrecht habe und eben nicht der Einzige bin, dem das aufgefallen ist? Das wäre zumindest ein Anfang gewesen.“

DeWynters wendet ihren Kopf zu Stem hinüber.

DeWynters: „Das ist genau das Problem, Mr. Wilson. Lara will ihren eigenen Weg gehen und demzufolge will sie nicht mehr auf anderen hören. Wenn ich – ihre einzige wahre Liebe – auch noch sagen würde, was falsch oder richtig ist, dann mag ich mir die Konsequenzen gar nicht ausmalen.“

Stem: „Also nehmen sie ihr Verhalten einfach so hin? Was sie tut und wie sie mit anderen umgeht?“

DeWynters: „Nein, aber sie ist absolut liebenswürdig zu mir und würde alles tun, damit es mir gut geht.“

Stem: „Alles? Daran zweifle ich aktuell. Meinen sie nicht, dass sie ihre Ambitionen möglicherweise über die Liebe zu ihnen stellen würde? Im Moment scheinen ihr einfach alles egal zu sein. Sie sieht nur noch das Gold. Shades of Kevin Sharpe. Der war genauso. Und das finde ich beängstigend.“

Das hat gesessen. Miss DeWynters schweigt und blickt wieder auf die Süßigkeiten und Getränke. Diese Möglichkeit besteht durchaus, das muss sie widerwillig zugeben. Aber vielleicht irrt sich Barry Wilson auch nur. Vielleicht sehen andere Menschen nur die eine unschöne Seite von Lara Lee, aber DeWynters nur die andere?

Stem: „Um ehrlich zu sein, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie die Einzige sind, die Lara vom endgültigen Realitätsverlust abhält. Nicht mehr viel und sie beschreitet den Pfad der Unfairen und Ungerechten. Wir haben heute ein paar Gespräche gehabt und wenn ich es mir nicht einbilde, zeigt sie ein paar Anzeichen von Reue… oder wenigstens Vernunft.“

DeWynters: „Mr. Wilson, Sie sollen Ihre eigene Bedeutung für Lara nicht komplett in den Schatten stellen. Sie sind immerhin ihr bester Freund hier in der PCWA… und darüber hinaus.“

Beide schweigen für ein paar Augenblicke. Erinnerungen steigen im Kopf des Rothaarigen auf... das Barbecue mit seiner Familie war wunderschön gewesen. Und wenn er sich an ihre Abenteuerausflüge erinnert, dann zaubert dies ein Lächeln auf sein Gesicht. Er seufzt.

Stem: „Also... was tun wir?“

DeWynters: „Kämpfen… und ihr einen Spiegel vorhalten. Wir können ihr nicht sagen, was das Richtige für sie ist. Sie ist selbst die einzige Person, die entscheiden muss, was richtig und falsch ist. Ihre Freundschaft und meine Liebe werden ihr helfen, die Entscheidung zu treffen.“

Der Riese nickt zustimmend. DeWynters zeigt abermals ein bleistiftdünnes Lächeln und berührt ihn ganz sanft an seiner Schulter.

DeWynters: „Dieses Gespräch war äußerst aufschlussreich. Wissen Sie was? Sie kennen zwar meinen vollständigen Namen, aber es würde mich freuen, wenn Sie mich zukünftig Juliette nennen würden.“

Sie macht ein paar Schritte rückwärts und ihr Gesicht kehrt zur Neutralität zurück.

DeWynters: „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg… Barry.“

Noch ein Schritt, dann verschwindet sie komplett in den Schatten. Zwei katzenhaften Augen leuchten und klimpern für ein paar Sekunden, bevor diese sich auch in die Dunkelheit verlieren.

Wilson starrt in die dunkle Ecke. War da schon vorher so ein Schatten?

Stem: "Danke... Juliette."

Aber er denkt aktuell nur an eines.

Barry… sie hat mich Barry genannt.


Vincent Craven: "Hier sehen wir mal eine andere Seite von Miss DeWynters. Und sie bietet Stem sogar das "Du" an - da bröckelt doch die sonst dargebotene Distanz der ehemaligen Lafayette Botin."

Mike Garland: "Das liegt natürlich an ihrer Liebe zu Lara Lee. Das ist etwas ganz anderes als die Business Entscheidungen, die sie für ihren Klienten Mad Dog treffen muss, die dieser allerdings nicht umsetzen will..."

Vincent Craven: "Stem jedenfalls scheint die Geste gefreut zu haben und vielleicht überzeugt das auch Lara, sich wieder mehr als Einheit zu präsentieren und heute Abend geschlossen die Cotatores zu verteidigen."

Mike Garland: "Wunschdenken, denn Lara schielte ja eben lieber auf die Cryption Crown von Shadow, die dieser im nun folgenden Match gegen Tony Graves und Jimmx Maxxx aufs Spiel setzt. Es wäre doch eine Ironie des Schicksals, wenn Maxxx das Silber holt und er damit doch noch das Match gegen Lee bekäme - wenn sie bei ihren Karrierezielen bleibt."

Vincent Craven: "Das hätte in der Tat was. Aber dafür müsste sie erstmal als richtiger Contender durchgehen. Und falls wir das voraussetzen, fände ich die anderen Kombinationen ebenfalls ziemlich reizvoll."

Mike Garland: "Tony Graves, Jimmy Maxxx oder Shadow? Wer nimmt die Krone heute Abend mit nach Hause?"



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