Scene

Id
4492  
Name
You won't fool me again  
Summary
Kevin Sharpe schließt seine Kellergewölbe ab - wie auch mit seinem alten Dasein. Shadow, welcher ihn abpasst, glaubt ihm dies nicht so ganz und macht das auch unmissverständlich klar.  
Position
17  
Scenetype
Live  
Created At
2020-03-16 20:45:30  
Edited At
2020-04-14 22:59:07  
Show
Vendetta 147  


Es ist gespenstisch. Natürlich sind die Kellergewölbe der PCWA auch sonst nicht stark frequentiert, aber die aktuelle Situation hat den unteren Teil der Halle fast komplett leer gefegt. Kevin Sharpe stapft dennoch unverdrossen weiter, die Kapuze des Hoodies tief in's Gesicht gezogen. Zielstrebig steuert er durch die verwinkelten Gänge, bis er schließlich vor einer Tür stehen bleibt.

Der Magen der Bestie. Der Ort, an dem sich über die Jahre hinweg immer wieder der Dorn im Rückgrat der PCWA eingenistet hat. Er holt einen Schlüssel aus der Tasche, als die Neonröhren im Gang leicht flackern. Ein beinahe unmerkliches Grinsen unter der Kapuze. Natürlich. Wer sonst. Er kennt seine Auftritte nun schon zu gut, doch ohne zu zögern steckt er den Schlüssel in das Schloss und öffnet die Tür.

Ein muffiger Geruch schlägt ihm entgegen, als wäre schon lange niemand mehr hier unten gewesen. Er drückt den Schalter links und die Treppen nach unten werden durch eine Energiesparlampe spärlich beleuchtet. Dann begibt er sich nach unten und verschwindet in der Dunkelheit. Gefühlt eine Ewigkeit zeigt die Kamera nur ein schwarzes Bild aus dem Bauch der Bestie, bis die Stimme von Blackheart ertönt.

Sharpe: "Willkommen. Oder sollte ich sagen... Willkommen zurück... "

Pause.

Sharpe: "… Shadow."

Nur der Einfall eines opaken Lichtechos macht deutlich, dass sich die Kamera tatsächlich bewegt. Und das ohne Eigenlicht.
Der ferne Treppenzugang kommt im Hintergrund ins Bild – und sei es nur als Raster einzelner Lichtstrahlen, welche von den Gangwänden reflektiert sich als ermattende Strahlen der Leuchte entpuppen, die sich in der Unendlichkeit des Kellerdunkels verlieren.
Und in diesem Lichtecho … scheint sich wie von Geisterhand eine Gestalt zu materialisieren. Schwarz – wie er nun einmal ist. Wie das Herz, das die unheiligen Gewölbe einst sein Eigen nannte.

Dann, wie ein Donnerhall, durchschneiden harte Klänge die von Düsternis durchtränkte Stille. Das Klatschen zweier behandschuhter Hände. Ein leises Glucksen.

Shadow: „Sei freundlich beflissen, in deinem Hause den Pilger zu laben. Weil ohne es zu wissen, schon manche so Engel bewirtet haben … Schade nur, dass wir beide weder das eine noch das andere sind. Gruß auch dir, wackerer Alpha-Kevin. Vor allem für diese formvollendete Charade, welche nur leider deinen größten Kritiker nicht über das Schmierentheater-Niveau hinwegtäuschen konnte. Wie hatte ich so schön im Krankenhaus noch geunkt: der Hirtenjunge hat mal wieder vor dem Wolf gewarnt. Der Kreis des unruhigen Lebens … wie auch das Böse doch immer wieder an seinen Ursprung zurückkehrt. Berechnung kann eine Geißel und ein Segen sein.“

Aus dem Dunkel ist keine Reaktion zu erkennen. Dann... ein kurzes Klicken... und der Keller erhellt sich.

Sharpe: "Ist das so?"

Das gleißende Licht taucht die beiden Anwesenden in vollkommene Sichtbarkeit. Der wiedergekehrte Sharpe schielt grinsend unter der Hoodie-Kapuze hervor - auf Shadow. Wie er es vermutet hatte: der dunkle Krieger steht gleich einer nachtschwarzen Statue in dem Keller Blackhearts und sieht sich um …

… sieht sich um und bestaunt die sich ihm nun aufzeigende gähnende Leere. Ein großer, für die Verhältnisse relativ sauberer … und vor allem leerer Raum. Jegliche Accessoires und Einrichtungsgegenstände, welche ihn einst als Refugium des dirtiest tacticians in the game ausmachten, wurden scheinbar entfernt.

Kevin nimmt die Kapuze ab und lächelt dem Schatten unverhohlen in's Gesicht.

Sharpe: "Ich bin kein Mensch, der sich in alte Gepflogenheiten zurückbegibt. Die Zeit hier unten ist vorbei. Es ist nun Zeit, wieder nach vorne zu schauen."

Und so geht er am Schatten vorbei die Treppe hinauf. Als er schon fast die Tür erreicht hat, dreht er sich um.

Sharpe: "Kommst du? Oder willst du, dass ich dich hier unten einschließe?"

Der Ex-Gerasy kann sich ein erneutes Grinsen nicht verkneifen. Der Punkt ging eindeutig an ihn.
Er lauert eine Weile auf der Treppe, wartet auf den nächsten Move des Schattens … welcher allerdings auch auf sich warten lässt.
Dann – bewegt er sich. Allerdings nicht auf Sharpe zu, sondern noch einmal quer durch den Raum. Als er außer Sicht von Kevin läuft schlägt der schon die Stirn in Falten … Klick!
Er lächelt wieder - beflissen wie sonst etwas, das unergründliche Dunkel.

Aus dem nun wieder dunklen Keller kommt Shadow heraus die Treppe hinauf, geht ohne ein weiteres Wort an Blackheart vorbei.
Als beide Männer wieder aus dem Keller heraus sind, schließt Sharpe die Tür und dreht den Schlüssel im Schloss um.

Shadow: "Das war's also?"

Kevin lächelt. Dann führt er einen schnellen Tritt gegen den Schlüssel aus, welcher abbricht und den Keller vorerst unwiderruflich verschließt. Dann atmet er tief durch.

Sharpe: "Ja. Dieses Kapitel ist beendet."

Und es schlägt sich ein Neues auf. Er muss nochmal an diesen komischen Anruf von Kevin Smash denken. Ein undefinierbares Stimmengewirr... er glaubt sogar, Mike Garland erkannt zu haben. Er wischt den Gedanken weg und konzentriert sich wieder auf das Hier und Jetzt. Beide gehen nebeneinander, aber in gebührendem Sicherheitsabstand, durch die Gänge des Theatre.

Shadow: „…. fragt sich nur wie lange…“

Blackheart lächelt... beinahe milde.

Sharpe: "Scharfsinnig wie immer. Und dir ist allem Anschein nach immer die Doppeldeutigkeit meiner Aussagen bewusst. Dennoch... zum Zeitpunkt deines Besuches bei mir im Krankenhaus war ich wirklich sicher, nie wieder in den Ring steigen zu können. Ich habe dich also niemals belogen, Schatten."

In dem Moment tritt der Schatten einige Schritte vor: sie befinden sich an einer Gang-Einmündung, von der man sowohl zum Foyer- als auch direkt zum eigentlichen Halleninneren gelangen kann.
Er stellt sich Sharpe genau gegenüber, breitet beide Arme aus und deutet jeweils in eine Richtung.

Shadow: „Lügen und Halbwahrheiten sind Winkelgänge, von denen man durch eine Hintertreppe zur Wahrheit gelangen kann. Manchmal im wahrsten Sinne des Wortes … denn auch deine halleneigene Bat-Höhle der Untugenden hat nicht nur einen Zugang, wie man anhand mir gesehen hat.“

Er lässt die Arme wieder sinken. Mit dem Rücken an die Wand gelehnt steckt er die Daumen beider Hände in seinen Gürtelbund.

Shadow: „Abgebrochene Schlüssel sind kein Beweis. Vor allem nicht für jemand, der wie eine bekannte britische Rockband mehr als ein Dutzend Mal das weiße Tuch des Abschieds geschwenkt hat – um nur wenige Monate später sein triumphales Comeback zu feiern. Dazu ein paar Perlen vor Säue, um Tränen und Wut des Betruges zu schmälern – fertig ist der Prototyp des doppelzüngigen Strategen. Aber glaub mir … kein Einsatz in vier Wänden täuscht die Leute, welchen wachen Auges durch die Lande gehen.“

Kevin zieht die Kapuze des Hoodies wieder über.

Sharpe: "Wie heißt es so schön? Man kann einem alten Hund keine neuen Tricks mehr beibringen?"

Dann wendet sich Kevin ab und will in Richtung des Foyers gehen. Doch dann stoppt er, dreht sich um und fixiert den Schatten unter der Kapuze hervor.

Sharpe: "Um Bachman Tuner Overdrive zu zitieren... you ain't seen n-n-n-n-n-nothing yet."

Während Sharpe seinen Weg fortsetzt verbleibt der Schatten noch in seiner vorherigen Position.
Dann aber folgt auch er ihm, in gebührendem Abstand und Hörweite.

Shadow: „Davon bin ich überzeugt … umsonst kehrst du schließlich nicht wieder und schmiedest ausgerechnet mit dem Fighter neue Bande, mit welchem du dich vor seinem schleichenden Abgang bis aufs Messer um den Titel gestritten hast, welchen auch du nicht mehr trägst. Euer kleiner Einakter vorhin war diesbezüglich ja mehr als aussagekräftig. Alles … eine Reprise. Monotone Floskeln, welche sich ständig zu wiederholen scheinen.“

Mittlerweile haben beide das Foyer erreicht, welches in seiner ganzen Größe ohne Fans und Zuschauer gigantisch einsam wirkt.
Kevin steuert einen der Imbissstände an, greift sich eine Popcorntüte und legt Geld hin.
Dann geht er weiter - Richtung eigentlicher Halle.

Der Schatten hat mittlerweile zu ihm aufgeschlossen.

Shadow: „Von dem Standpunkt aus betrachtet … empfinde ich es als ernüchternd … und auch ein wenig herunterputzend, sollte sich bewahrheiten, dass Simon & Garfunkel zusammen ihre Reunion Tour feiern, um die Cotatores dann wie ein notwendiges Übel fallenzulassen, weil mal wieder eloquentere Titelsphären wichtiger erscheinen. Von daher … und um auch eine musikalische Zitiernote zu verwenden … sogar eine, welche auf mein Beispiel zu dir passt: you can’t always get want you want!!!“

Im Übergang zur Arena bleiben beide stehen. Das Blackheart fixiert den Soul Survivor.

Shadow: „Und glaub mir: es gibt etliche, welche dich bzw. euch davon zu überzeugen wissen.“

Ein kurzes Auflachen beim schwarzen Herzen. Dann setzen sich beide wieder in Bewegung.

Sharpe: "Als ob ich das nicht wüsste. Aber wie bereits erwähnt... Robert und ich haben mit dem Gewinn der Cotatores Trophy alles gewonnen, was es in dieser Liga zu gewinnen gibt. Nenne mir ein erstrebenswerteres Ziel als das. Somit werden wir natürlich alles daran setzen, die Cotatores zu verteidigen. Denn diese Trophy ist ein Zeichen für unsere absolute Überlegenheit. Dennoch... "

Er schielt unter der Kapuze in Richtung der Hüfte des Schattens.

Sharpe: "… never say never. "

Dann bleibt er abrupt stehen.

Sharpe: "Hier trennen sich unsere Wege. Doch nur für heute, dessen sei dir bewusst."

Er wendet sich um, läuft in den langen Gang unter den Tribünen entlang, bis er scheinbar seinen Locker erreicht. Er öffnet die Tür - und lässt diese krachend ins Schloss fallen.

Der Schatten blickt ihm noch eine Weile nach, bevor er gedankenverloren ein paar Schritte nach vorn geht und sich am Balustraden-Geländer zu den Reihen abstützt. Er hatte es geahnt - und doch glaubte ihm niemand. Und als sich seine Kassandra-Rufe nach Blackheart nun bewahrheiteten … blieb es genauso still. Resignation und Scham lagen akustisch halt dicht beieinander. Aber er machte dem Universe keine Vorwürfe - dem Rückkehrer schon.
Er denkt zurück an die Geschichte Alexanders des Großen … der zu weinen begann, als er die Größe seines Reiches sah - weil es nichts mehr zu erobern gab. Keine Ahnung, wem er diese Allegorie dereinst geschildert hatte. Sollte es Sharpe gewesen sein … dann waren seine Worte vermutlich umsonst gewesen.
Und seine Gedanken schweifen nochmals ab: zum Dach der Londoner O2 World … wo er Kevin die Hand gereicht hatte. Und vermutlich hatte der Regen ihn darüber getäuscht, dass der Handschlag derart glitschig daherkam. Passend zu dem, wie es alle vergangene Vendetta erlebt hatten.

Shadow: „Um etwas desto gewisser zu gewinnen, muss man stets ein anderes aufgeben …“

Die Worte sind nur für sich bestimmt, entfliehen ihm wispernd im Selbstdialog.

Shadow: „… täusche, wen du willst. Von mir aus dich selbst. Kreuze meinen Weg - ich bin vorbereitet.“

Damit stößt er sich wieder vom Geländer ab. Er dreht den Kopf, blickt zur Digitaluhr an der Decke. Es wird Zeit …

Vincent Craven: "Die beiden werden sich wohl nie einig werden."

Mike Garland: "Das stimmt wohl, Vince. Shadow glaubt Sharpe kein Wort und der beteuert, zumindest teilweise, die Wahrheit zu sagen und gesagt zu haben."

Vincent Craven: "Dennoch hat das alles einen doch sehr faden Beigeschmack, findest du nicht?"

Mike Garland: "Ich verstehe eher die Sturheit vom Schatten dahingehend nicht wirklich."

Vincent Craven: "Wieso stur? Er ist nur vorsichtig. Kevin Sharpe hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass man ihm absolut nicht trauen kann."

Mike Garland: "Du glaubst also auch, dass die Verletzung ein Fake war?"

Vincent Craven: "Das nicht, aber ich behaupte er hat zumindest Mad Dog belogen was das angeht."

Mike Garland: "Ohje, die arme Töle. Soll ich Taschentücher bereit halten?"

Vincent Craven: "Wie willst du die aus deinem Anzug befördern?"

Mike Garland: "Themawechsel. Auf jeden Fall ist Blackheart wieder da. Mit Breads. Was gibt es Schöneres?"

Vincent Craven: "Klarheit über die Ziele, die die Beiden verfolgen?"

Mike Garland: "Sollen wir uns nochmal die Promo von vorhin anschauen?"

Vincent Craven: " "Hör' doch auf, in der Vergangenheit zu leben! Das ist erbärmlich."

Mike Garland: "Touché."



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