Scene

Id
4860  
Name
Inter arma enim silent legis ...  
Summary
Shadow erscheint in Jona Varks Büro, um sich "zurück zu melden". Die CEO bleibt allerdings skeptisch.  
Position
3  
Scenetype
Off Camera  
Created At
2021-03-28 15:01:13  
Edited At
2021-04-27 09:42:13  
Show
Vendetta 155  


Kein unheilschwangeres Geräusche-Konglomerat diesmal - sie blickt kurz auf und über die Schulter: jenseits der noch nicht zugezogenen Fenster kündet die Dämmerung dank der tiefhängenden Wolken von einer wohl recht finsteren Nacht. Ein zynisches Lächeln huscht über ihr Gesicht, welches der stoische Bodyguard zum Glück nicht bemerkt. Augenscheinlicher konnte ein Sinnbild nicht sein. Dem Gewitter, welches während einer der letzten Shows das Phoenix Center heimgesucht hatte, folgten nun dunkle Stunden ohne Stern- und Mondschein. Fast so wie …
Sie lässt den Gedanken verfliegen und wendet sich erneut ihren Unterlagen zu. Zumindest auf den ersten Blick.

Doch so sehr sich Jona Vark auch auf ihre Aufgabe konzentriert: es geht ihr nicht aus dem Kopf. Wie auch. Vor nicht mal einem Jahr hatte sie der XAW ausgeholfen, als diese sich neu organisierte - und schickte sich zum Dank nun dahingehend an, die einst fütternde Hand nicht nur zu beißen, sondern gleich ganz auszureißen. Aber nicht mit ihr!

Die CEO legt ihren goldfarbenen Füllfederhalter beiseite, steht auf und stellt sich direkt an das Fenster hinter ihrem Schreibtisch - von den wachsamen Augen Joshuas hinter der Sonnenbrille beobachtet. Auch wenn draußen eine Düsternis hereinbrechen mag, wird sie es nicht zulassen, dass auch eine solche die PCWA heimsucht. Ihre Liga. Ihr … Vermächtnis.
Deswegen war sie auch den Schritt mit Uriel Genesis gegangen - wenn ihr schon sonst kaum einer blieb, um die Promotion zu verteidigen. An Kriegern mangelte es da nicht - an richtigen Häuptlingen mittlerweile schon. Wo auch immer sie sich gerade tummelten … 
Vark hat es Jahre und vielen Mühen gekostet und sie hat Opfer gebracht, um die Promotion zu der zu machen, welche sie heute ist. Und sie ist bereit jedes Mittel einzusetzen, dass es auch so bleibt.
In der Wolkendecke bildet sich ein kleiner Spalt, welcher das Mondlicht einem Spotscheinwerfer gleich herablässt … nein! Derlei Symbolik ließ sie erst gar nicht an sich heran.

„Mein Charakter und mein guter Name liegen in meiner eigenen Obhut. Leben mit Schande ist schrecklich, ein ruhmreicher Tod dagegen beneidenswert…“

Das Rascheln seines Anzuges bestätigt Jona die Bewegung Joshuas - ergo hat er den weiteren Augenblick verstohlenen Lächelns bei ihr nicht bemerkt.
Sie weiß dagegen Bescheid - Wortwahl, Stimme … na endlich!

„Als Lord Nelson sich in die Schlacht von Trafalgar stürzte, ging sie für ihn siegreich aus - obgleich er dabei sein Ende fand. Ein schönes Gleichnis - fragt sich nur, für wen von uns…“

Es gelingt ihm noch den Satz zu Ende zu bringen, bevor er vom Leibwächter Varks schroff am Revers gepackt und leicht ausgehoben wird. Er bleibt allerdings auf den Beinen und nun in ein etwas besseres Licht gerückt fallen die Stellen fahlen Gesichts sichtbar auf, welche hinter dem langen vorhängenden Haaren durchschimmern. Ansonsten sind Outfit und Farbe des Seelenüberlebenden mal wieder eine nahezu perfekte adaptive Tarnung zum im Dunkel liegenden restlichen Büroraum, welcher bald noch schummriger zu werden drohte.
Fast auf Augenhöhe gezogen hält Joshua Shadow im Klammergriff - gegen den der Schatten sich allerdings überhaupt nicht wehrt. Beider verborgene Augenpaare suchen den jeweils anderen, ehe sich der Hüne zu seiner Chefin umdreht. Jona steht wieder an ihrem Schreibtisch, stützt sich auf diesem ab und blickt beide stumm an. Dann, fast unmerklich, gibt sie Joshua ein nickendes Zeichen. Der Bodyguard schaut noch einmal vergewissernd zwischen beiden hin und her, dann lässt er den Schatten los und begibt sich zurück auf seine übliche Lauerposition.

Jona Vark: „Sie hätten sich einen Termin geben lassen sollen.“

Sie mustert ihn für eine mögliche Antwort … die aber ausbleibt. Stattdessen senkt sich Varks Blick für einen kurzen Moment, welchen sie nutzt, um wieder Platz zu nehmen. Passend dazu hält sie den Kopf schrägt und kräuselt die Stirn - so, als würde jemand wortlos „Na dann…“ ausdrücken wollen.
Mit verschränkten Händen hinter ihrem edlen Schreibtisch gleich einem Schutzschild startet sie einen neuen Versuch … auch, wenn sie sich ausmalen kann, worum es geht.

Jona Vark: „Ich höre.“

Auch jetzt bleibt eine mögliche Bewegung bei ihrem Gegenüber aus. Stoisch dastehend wie immer äußert er seinen Begehr mit der üblichen kalt-heiseren Stimme.

Shadow: „Machen wir es kurz, denn uns beiden wie auch der PCWA bleibt nur wenig Zeit. Wenn sie nach wie vor Poe und die XAW in die Knie zwingen und das Steuer in diesem Krieg noch rumreißen wollen - ich will das auch. Etliche Chancen habe ich schon liegengelassen - eine bleibt mir noch. Geben sie mir mein Rematch beim Rumble und ich sorge dafür, dass Homeboy zum letzten Mal gelächelt hat.“

Wenn es Überraschung ist, welche der Soul Survivor bei ihr auszumachen versucht, bleibt diese ihm genauso verborgen wie eine Reaktion angesichts möglicher Dreistigkeit.
Stattdessen hebt sie spielerisch die Brauen. Und nicht nur die.

Jona Vark: „Woher denn der plötzliche Sinneswandel?“

Ohne das unverkennbare Timbre des Sarkasmus näher zu würdigen, tritt Shadow einen Schritt näher und beugt sich leicht vor. Im Schein von Varks Schreibtischlampe sind seine Konturen nun deutlicher zu sehen.

Shadow: „Ja … oder nein?“

Jonas Miene bleibt ebenso reglos wie des Schattens Gehabe. Geschäftig ruht ihre Hand, ohne dass sie darauf blickt, für einen Moment klopfend auf einer Aktenmappe, bevor die CEO sich im Sessel zurücklehnt.

Jona Vark: „Nein … Mr. Shadow. Die Planungen für den Brawlin’ Rumble liegen bereits in den letzten Zügen - auch meine Vorstellungen vom Gerasy Titlepic … sofern ich sie einbringen konnte. Denn dank ihres … recht kühnen Alleingangs steht diese Championship ja gewissermaßen nicht mal auf dem Tableau. Stattdessen der XAW Titel. Champion gegen Herausforderer. Und keiner davon trägt ihren Namen. Tut mir Leid … auch dafür sind sie augenscheinlich zu spät.“

Als er sich vorbeugt und Mr. Joshua bereits wieder vorwarnend raunt, ist der gefühlte Temperaturabfall schon spürbar.

Shadow: „Wie diese … VORSTELLUNGEN … vom Titlepic aussehen, kann ich mir lebhaft ausmalen. Auch den entsprechenden Namen … sowie ihren Groll gegen Poe … und die Genugtuung, jede Vendetta für ihn zum Spießrutenlauf werden zu lassen. Setzen sie dem einfach noch das Krönchen auf: Poe gegen mich bei Behind the Blood. Und entweder hab ich bei einem Sieg dann den zusätzlichen Platz im Titlepic und Poes neuerliche Aufmerksamkeit oder bei einer Niederlage sie endlich ihre Ruhe.“

Während des Schattens Hände sich an der Tischplatte abstützen, legt Vark ihre Fingerkuppen zu einer Diamantraute aneinander. Aber sie ruhen nur kurz grübelnd an ihre Lippe gestützt.

Jona Vark: „Nein.“

Ein tiefer Atmer vom Schatten - wieder ein paar Grad weniger.

Shadow: „Dann geben sie mir halt die Poekings und irgendeinen Newcomer als Part…“

Jona Vark: „Mr. Shadow!“

Vark klatscht ihre Hände auf die Lehnen und beugt sich so vor, dass sich beider Gesichter so nahe wie erlaubt möglich sind. Auch der hünenhafte Bodyguard hat die Tischplatte erreicht …
… doch keiner der beiden anderen denkt daran den Blick abzuwenden.

Jona Vark: „Anscheinend habe ich mich vorletzte Show nicht klar genug ausgedrückt. Das, was sie sich bei Vendetta 153 geleistet haben, war nicht nur ein lapidarer Schlag ins Gesicht von mir, sondern vor allem einer ins Gesicht der Liga und der Fans. Das kann, will und werde ich unter keinen Umständen als Lappalie ansehen. Also erwarten sie dementsprechend keine Freudensprünge und Gratis-Präsente, nur weil sie von ihrem Denkerfelsen heruntergestiegen sind, um, wie ich vermute, dann doch wieder ins Kampfgeschehen einzusteigen.“

Ein Griff zur Seite und die Akte des Soul Survivors liegt vor ihr.

Jona Vark: „Es bleibt dabei: sie müssen sich das Vertrauen der PCWA erst wieder verdienen!“

Die Leiterin der Liga hat ein unwiderlegbares Argument auf den Tisch gepackt. Verbal und manifestiert …
… und zumindest für sie. Shadow gegenüber scheint zunächst dem eiskalten Blick standzuhalten - bevor er sich langsam umdreht und in Richtung Joshua schaut. Dann, ganz sachte, drückt er sich vom Schreibtisch ab und begibt sich wieder nach dorthin, wo er zum Anfang des Dialogs stand.

Shadow: „Klug ist, wer stets zur rechten Stunde kommt, doch klüger, wer zu gehen weiß, wenn es frommt. Ich … habe ich in der Tat nicht erwartet, mit offenen Armen empfangen zu werden. Erst recht nicht von der Geschäftsleitung, welcher ich faktisch einen kleinen eigenen Strick gedreht habe. Und doch … bin ich nun hier, um die verdiente betriebsinterne Schelte dafür zu erhalten. Stehe ohne Gegenwehr und reuig vor dem brobdingnagischen Bollwerk der Geschäftsleitung, um ihr zu sagen, dass sie gewonnen und in Teilen recht behalten hat…“

Mit einer fließenden Handbewegung fördert der Schatten aus einer der Beintaschen eine Bügelflasche Malzbier. Das Entkorken kommt mit dem typisch dumpfen „Plopp!“ daher. Dann folgt ein langer Schluck, bevor er fortsetzt.

Shadow: „… aber DAS … wird alles sein, was an salomonischer Handreichung und Entgegenkommen von mir zu erwarten ist und auch dargereicht wird. Kein gen Bodenstaub buckelnder Angestellter, der devot um seinen Job bettelt. Keine überphantastischen Kabinettstückchen, mit der sie mich möglichst kreativ nach ihrer Pfeife tanzen lassen können für ein Ticket back to the sun. Lassen sie mich ihre Antipathie mit voller Härte spüren - in Ordnung. Geben sie mir ein Match, um mich zu beweisen - OK. Aber ich kehre ohne Wenn und Aber genau in dem Standing wieder, an welchem ich mich unlängst zurückzog. Fakt! …“

Er lässt die Flaschenhand sinken und deutet starr mit dem Zeigefinger der anderen zu Vark.

Shadow: „… denn - Hand aufs Herz, weil sie das vermutlich nicht vor Pressevertretern oder sonst in der Öffentlichkeit preisgeben würden - wollen sie, dass ich an dieser ihrer Front stehe … so - und jetzt sind sie dran."

Sie spitzt die Lippen, beinahe amüsiert.

Jona Vark: "Ich bin keine Idiotin, Mister Shadow. Daher erwarte ich auch weder Gebuckle noch dass Sie vor mir zu Kreuze kriechen. Dennoch ändert das nichts an meiner Haltung. Und an dem, was ich ihnen prophezeit habe. Maximal der Grad dessen, was ein Wrestler wie sie an Prestige für die Liga besitzt.“

Vark macht ein dezentes Duck Faces, mit welchem sie zur Seite schielt. Dann hat sie den Schatten wieder fest im Blick.

Jona Vark: „Aber... Sie möchten sich beweisen? Dann tun sie es. Ich bin sicher, es wird sich im Laufe der Show eine Möglichkeit dazu ergeben. Mehr werden Sie heute nicht von mir bekommen."

Sie lehnt sich zurück... lächelnd. Siegessicher.

Jona Vark: "So. Und jetzt sind Sie dran."

Shadow blickt stumm zur PCWA-Chefin hin, dreht dann ganz langsam den Kopf Richtung Mr. Joshua und schließlich wieder zurück. Dann … ein tiefes Ausatmen …

Jona Vark: "Ich nehme das als Zustimmung. Wir sind hier fertig. Guten Tag, Mister Shadow."



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