Scene

Id
5009  
Name
Just a kid and a muscle chick  
Summary
 
Position
15  
Scenetype
Off Camera  
Created At
2021-08-25 20:48:30  
Edited At
2021-11-30 14:31:21  
Show
Vendetta 157  


Norsk Teknisk Museum, Oslo

Nie hätte die Red Queen gedacht, dass sie sich noch einmal für Technik und Ausstellungsstücke aus vergangenen Zeiten begeistern könnte, aber sie kann insgeheim ihre anscheinend nie gestorbene Begeisterung für Technikmuseen nicht verleugnen. Mit wachsamen und zugleich neugierigen Augen schlendert Lara Lee so in lässigen Jeans, knallrote Sneakers und schwarzer Lederjacke in der dritten Etage des durchaus gewaltigen Museums entlang. In dieser Etage ist nämlich das Transport- und Verkehrswesen untergebracht und so reihen sich Autos und Oldtimers aneinander wie damals in Showrooms der Auto-Messen, als Glanz und Glitzer der Hollywood-Ikonen das A und O der erfolgreichen Präsentationen waren.

Mit ebenfalls großem Interesse springt der junge Jeffrey von einem Olditmer zum nächsten. Sie lächelt vor sich hin. Sie hat erfolgreich den Sohn von diesem Köter an ihrer Seite gewinnen können und mit jedem Tag wächst dessen Sympathie für die muskelbepackte Frau. Und Lara wird dies eines Tages nutzen, um Mad Dog endgültig und für immer zu zerstören. Sie kann regelrecht sehen, wie ihr Plan sich entfaltet und ihre Wirkung wie ein Virus von einem Punkt zum nächsten Punkt überspringt. Yai anfänglich noch skeptisch und misstrauisch, wechselt immer mehr zu Laras Seite und fängt sogar an, die Ratschläge der anderen in den Wind zu schlagen. Besser noch, Yai hat angefangen sich mehr und mehr von MD abzuschotten. Früher war es noch „Wauwau“, heute ist der höfliche „Mad Dog“.

Plötzlich bleibt Mr. PCWAs Sohn vor einem klassischen Rennwagen der 60er Jahren stehen. Es handelt sich um ein Saab-Modell und der Rennwagen besteht eigentlich aus nichts weiter als einem plattgedrückten Rohr mit ein paar Flügeln, ausgestattet mit einem bärenstarken Motor und einem winzigen Cockpit. Sicherheitssysteme vorhanden? Nein, der Rennpilot war dies selbst.

Immer noch lächelnd steht Lara neben ihm und legt eine Hand sanft auf seine zierlichen Schultern.

Lara: „Hey, Kumpel. Das ist ein waschechter Formel-1-Rennwagen. Kannst du dir das vorstellen, wie das damals auf der Rennstrecke aussah?“

Der Kleine zuckt die Achseln.

Jeffrey: „Weiß nicht… heute sind die Rennwagen doch viel schneller und viel stärker!“

Die Kanadierin ringt sich zu einem täuschend echten Kichern und geht ins Knie. Sie seufzt und blickt für einen Moment auf den auf Hochglanz gebrachten Saab-Rennwagen.

Lara: „Hmm. Vielleicht. Aber ich denke, die Männer die damals drin saßen, die waren bedeutend viel mutiger.“

Jeffrey: „Wie das denn?“

Lara: „Naja, Jeffrey, stell dir doch mal einen Piloten vor, der in so einem Wagen sitzt. Dein Hintern küsste praktisch den Asphalt, dazwischen war nur ein dünnes Aluminiumblech. Direkt hinter dir ein heulender Motor, der Feuer im Leerlauf brüllend spuckte. Du rochst frisch eingefülltes Benzin. Auf deiner Augenhöhe waren links und rechts die nackten dicken Gummireifen, bereit sich in die Straße festzufressen. Airbag? Fehlanzeige. Überrollbügel? Das Wort kannte man damals nicht einmal. Der Helm schützte nicht deinen Schädel, sondern vor herumfliegendem Dreck, der von kreischenden Reifen hochgewirbelt wurde. Ein leichtes Tippen aufs Gaspedal und du würdest heftig nach hinten gerissen bei der Beschleunigung. Das Einzige, mit dem du so ein Rennwagen kontrollieren konntest, war ein simples Steuerrad aus Stahl. Mehr nicht. Du bestimmtest darüber, was mit dem Rennwagen passierte. Links und rechts deine Gegner, die dir auf die Pelle rücken wollen. Was damals zählte, waren nicht die Feineinstellungen der Motoren oder Getriebe, nicht die Elektronik und auch nicht wie hoch der Spoiler stand. Sondern einzig und alleine nur deine Fähigkeiten. Wie schnell du reagierst. Wie richtig du die Situationen im Bruchteil einer Sekunde einschätzt.“

Sie deutet auf ein imaginäres Rennauto vor sich.

Lara: „Will er dich blockieren? Oder dir die Kurve schneiden? Oder davon rauschen? Du weißt es nie. Du konntest damals nur auf deinem Instinkt vertrauen. Und was du über dein eigenes Auto wusstest. Heute springt so ein Rennfahrer in irgendeinen ziemlich teuren Rennwagen und fährst los und hofft, dass er Glück hat und dass es heute nicht zu viel regnet, damit die Reifen nicht zu schnell abnutzen. Damals aber bist du auf Überleben gefahren. Du fuhrst solange, bis entweder dein Auto oder du selbst aufgegeben hattest.“

Dann grinst sie breit zu Jeffrey und richtet sich wieder auf.

Lara: „Oder bis du das komplette Rennen gefahren und gewonnen hattest.“

Die Augen des kleinen leuchten bei den mitreißenden Schillderungen von Lara. Diese aber kichert belustigt in sich hinein.
Dann denkt sie bei sich, dass sie das "Rennen" mit Mad Dog genauso angehen wird. Bis er aufgibt, bis sie gewonnen hat. 

Bis sein verficktes Auto den Geist aufgibt.



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