Scene

Id
52  
Name
Alistair, Patricia und Cuts  
Summary
 
Position
43  
Scenetype
Live  
Created At
2012-03-29 08:56:53  
Edited At
2012-04-01 22:37:13  
Show
CORE 2012  


„So, und jetzt wollen wir einmal sehen, ob unser Superstar überall so eine gute Figur macht wie im Ring…“

Ein Kichern, sechsfach.

Wir befinden uns in der Umkleidekabine von Alistair Brunswick. Der große Whirlpool, den er sich hat einbauen lassen, ist mit acht verschiedenen Dingen gefüllt:

  1. Blubberndem Wasser.
  2. Alistair selbst.
  3. Sechs aufregenden splitterfasernackten Masseurinen.

 

Letztere können es offenkundig nicht erwarten, mehr von Alistair zu bekommen. Er spürt Hände, die über seinen Körper wandern, Lippen, die ihn liebkosen, pralle… ach, den Rest könnt ihr euch sicherlich denken.

Aber gedanklich ist er ganz woanders. Alistairs Blick geht ins Leere, vorbei an dem sprudelndem Wasser und den atemberaubenden Körpern dieser willigen engelsgleichen Geschöpfe. Auch wenn die anwesende Damenwelt durchaus die gewünschten körperlichen Reaktionen bei ihm hervorruft, so ist sein Kopf nicht bei der Sache.

Cinderella.

Warum muss er nur die ganze Zeit an sie denken?

Bedeutet dieser eine viel zu oft gebrauchte Satz vielleicht doch mehr, als Alistair sich selbst eingestehen will?

Just in diesem Moment wird die Tür seiner Kabine aufgestoßen. Nicht schon wieder, schießt es Alistair durch den Kopf, aber diesmal ist es keiner seiner Wrestlerkollegen, sondern Patricia Selladore. In der Hand hält sie eine Waffe.

Patricia: „Los, komm, raus aus dem Wasser. Mit diesen Schlampen da kannst du dich später noch beschäftigen.“

Alistair will etwas entgegnen, aber Patricia herrscht ihn sogleich an und fuchtelt dabei mit der Waffe in ihrer Hand.

Patricia: „Wir haben heute noch jemanden umzulegen.“

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Einige Zeit später.

Die Kamera zeigt nun einen Mann im Bild, dessen Gesicht heute nun wahrlich nicht zum ersten Mal über den TV-Schirm flimmert. Es ist Wiley Cuts, der mit einem gedankenversunkenen Gesichtsausdruck und einer Hand in der Hosentasche durch den Backstagebereich schlendert. Doch trotz seiner offenkundigen Nachdenklichkeit ist er aufmerksam genug, die Töne einer leisen Unterhaltung und eines leichten Kratzens zu hören, die von dort zu ihm dringen, wo der Gang eine eckige Form annimmt.

Er folgt dem Geräusch und späht neugierig um die Ecke, wobei ihm Alistair Brunswick und Patricia Selladore auffallen. Die Zwei scheinen sich, wie Wiley sofort auffällt, Zutritt zu einer Kabine verschaffen zu wollen und der Weg, wie sie es angehen, spricht nicht dafür, dass es ihre eigene ist...

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Vorsichtig führt Patricia den gebogenen Draht in das Schloss ein.

Patricia: „Lächerlich. Ein Einsteckschloss, Sicherheitslevel 3. Warum kleben die die Türen nicht gleich mit einem Kaugummi zu?“

Ein leises Klicken bestätigt ihre Worte. Zufrieden zieht sie den Draht wieder heraus und blickt Alistair an.

Patricia (flüsternd): „Auf drei?“

Alistair nickt nur. Noch immer wirkt er nachdenklich, aber der Reiz des Verbotenen sorgt schon wieder dafür, dass ihm die Sache hier Spaß macht.

Patricia: „Das wird eine nette Überraschung für Heritage. Und auch seine letzte. Eins… zwei…“

Alistair (etwas lauter): „Drei!“

Er stößt die Tür mit einem Ruck auf und wirft sich in den dahinter liegenden Raum. Patricia richtet die Waffe sofort hinein.

Fehlanzeige. Der Raum ist leer.

Alistair rappelt sich auf.

Alistair: „Was ist das für eine verdammte Scheiße?“

Auch Patricia starrt ungläubig in die vor ihr liegende Umkleidekabine. Der Raum ist äußerst karg eingerichtet. Eine Holzbank, ein paar Holzschränke, mehr nicht. Nicht unbedingt die Kabine eines Superstars. In einer Ecke liegen zwei schwarze Sporttaschen, aber ansonsten deutet nichts darauf hin, dass diese Kabine überhaupt genutzt wird.

Patricia stößt einen kurzen unterdrückten Schrei aus und hämmert mit der Faust gegen den Türrahmen.

Patricia: „Verdammt! ER MUSS HIER IRGENDWO SEIN! ER MUSS!“

Alistair blickt sich um. Fast ein wenig erleichtert zuckt er mit den Schultern. Die Aussicht, hier in diese Kabine zu stürmen, um Valkos Heritage zu eiskalt ermorden, hatte ihn ohnehin nicht mit Begeisterung erfüllt. Ob Patricia das tatsächlich vorhatte?

Alistair: „Und du bist dir ganz sicher, dass er für das Verschwinden deines Vaters verantwortlich ist?“

Patricia blickt ihn wie eine Furie an. Dabei tritt sie mit dem Fuß nach der hölzernen Bank, die krachend umkippt.

Patricia: „Ja. Er ist es gewesen und dafür wird er bezahlen müssen.“

Sie blickt sich fahrig um. Nichts.

Alistair: Sieht so aus, als müsstest du das verschieben. Ansonsten…?“

Patricia nickt. Ein bösartiges Lächeln huscht über ihr Gesicht.

Patricia: „Die gute alte ‚Wir benehmen uns daneben‘-Nummer? Klingt großartig. Wenn wir ihn schon nicht selbst zu fassen bekommen, soll er wenigstens nichts als ein Trümmerfeld vorfinden, wenn er hier wieder auftaucht.

Gesagt, getan. Lachend stürzen sich die beiden next CENTURY gods auf die spärliche Einrichtung der Kabine.

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Wiley Cuts, der noch immer unbemerkt die Szenerie verfolgt, hat offenbar mittlerweile genug gesehen und ballt die Faust vor Empörung über den Akt der Beiden. Als Patricia und Alistair nun beginnen, die Kabine auseinanderzunehmen, tritt er über die Schwelle.

Die beiden scheinen zu sehr mit ihrem Werk der Zerstörung beschäftigt zu sein, um ihn wirklich wahrzunehmen. Beide drehen Wiley gerade den Rücken zu. Für einen Moment denkt er darüber nach, die Pistole, die Patricia unachtsam neben der Tür abgelegt hat, an sich zu nehmen, sieht dann aber davon ab.

Stattdessen nutzt er seine immer noch geballte Faust dazu, sie mit Wucht gegen die Tür so hämmern, die so laut zu scheppern beginnt, dass es keinem im Umkreis entgehen könnte.

Die beiden next CENTURY gods wirbeln herum. Irritiert, ja fast fragend blicken sie ihn an.

Patricia: „Wer… zum Teufel bist du?“

Auch wenn der Gesichtsausdruck Wileys darauf hindeutet, dass er davon ausgeht, bei Alistair und Patricia schon bekannt zu sein, nennt er noch einmal laut und verständlich seinen Namen.

Wiley Cuts: „Und abgesehen von der Tatsache, dass ich nun schon einige Auftritte hier auf dem Buckel habe, bin ich zudem jemand, der so etwas gar nicht gerne sieht, was ihr da macht...“

Herausfordernd blickt er die Beiden an, ehe er mit stark ironischem Unterton fortfährt.

Wiley Cuts: „Von einer Erlaubnis für so eine Aktion gehe ich mal nicht aus...“

Alistair zuckt mit den Schultern und lacht leise in sich hinein.

Alistair: „Erlaubnis? Wozu brauchen wir eine Erlaubnis?“

Wortlos schnippst Wiley in Richtung der Überwachungskamera, die zum Standartrepertoire der meisten Räume in der Halle gehört und wartet dann einen Moment, bis die Blicke der Anderen wieder zu ihm zurückgewandert sind.

Wiley Cuts: „Dieser kleine Freund hier hat sicherlich alles aufgezeichnet. Könnte euch nicht gut bekommen, wenn die Sache hier ans Licht kommt.“

Nun kann sich auch Patricia nicht mehr halten. Mit ein paar schnellen Schritten ist sie bei Wiley und blickt diesen mit funkelnden Augen von unten an.

Patricia: „Ach, komm schon. Du bist noch neu hier, oder? Also, höre gut zu, denn ich werde es dir nur einmal sagen: Wir sind die ANGST, wir sind das personifizierte schlechte Benehmen dieser Liga. Wir sind wie das Salz in der Suppe, ohne uns wäre dies ein fader und langweiliger Ort. Und deshalb halten wir uns nicht an eure spießigen Konventionen…“

Auch Alistair tritt an ihn heran.

Alistair: „Und das Beste daran: Wir kommen immer damit durch. Egal, was wir anstellen, niemand in der Firma hat die Eier, uns in irgendwelche Schranken weisen zu wollen. Hast du das erst einmal erkannt, dann…“

Er wirft den Kopf in den Nacken, breitet die Arme aus und beginnt schallend zu lachen.

Alistair: „… dann kannst du tun und lassen, wonach dir ist. Scheiß auf Regeln, scheiß auf Vereinbarungen. Das ist wahre Freiheit!“

Cuts' Gesichtsausdruck spiegelt nach dieser Aussage eine andere Stimmung wieder, so wirkt der junge Mann nun emotional zwischen Traurigkeit und Enttäuschung.

Wiley Cuts: „Das, ja genau das, ist es, was doch hier überall schief läuft. Das pure Chaos beherrscht die PCWA und es gibt keine Strafen, keine Kontrollen. Nichts. Und niemand macht sich daran, was zu ändern, selbst wenn er die Position dafür hat.“

Wütend schlägt Wiley mit der flachen Hand gegen den Türrahmen, ehe er sich räuspert und die schon bereits vorher gesehene Rolle mit seinen Verbesserungsvorschlägen aus der hinteren Hosentasche zieht.

Wiley Cuts: „Zum Glück ergreifen zumindest gut geratene Menschen wie Robert Breads oder ich nun die Initiative zur Befreiung aus dem Zirkel der Gewalt und der Politik. Ich habe hier bereits einmal zusammengetragen was die hohen Rösser der Liga unternehmen könnten, um zumindest etwas Ordnung in die Reihen zu bringen und mich bei meiner wichtigen und herrlichen Mission zu unterstützen!“

Mit einem Ruck reißt Patricia ihm die Blätter aus der Hand. Sie wirft einen schnellen Blick darauf und blickt ihn ungläubig an.

Patricia: „Holy shit. ‚Jeder, der einen anderen Wrestler vorsätzlich außerhalb des Ringes verletzt, muss dafür mit einer Suspendierung bestraft werden.‘ Meinst du diesen Mist wirklich ernst?“

Auch Alistair greift sich eines der Thesenpapiere und beginnt zu lesen.

Alistair: „Scheiße, wollen die uns dann jede Woche suspendieren? Oder das hier: ‚"Es muss eine Autoritätsperson eingesetzt werden, die vollkommen unparteiisch ist. Verstöße gegen die Anweisungen müssen ebenfalls bestraft werden‘. Hey, Wiley, ich wusste gar nicht, dass du so eine nette kleine Diktatur befürwortest…“

Brunswicks Gegenüber hebt mahnen den Zeigefinger, als Alistair das Wort „Diktatur“ in den Mund nimmt.

Wiley Cuts: „Ich nenne es „Ordnung“. Nicht mehr und nicht weniger. Und diese Ordnung ist der Standartstatus, der überall vorherrschen sollte. Aber in der PCWA klappt es ja leider nicht. Hier wird weiter der Brand der Gewalt befeuert. Sei es durch die Lethargie des Führungspersonals oder durch die bluttriefenden Schriften im PCWA-Magazin.“

Er macht mit der Hand eine Geste, die fast so aussieht, als wolle er Papier – idealerweise wohl das PCWA-Magazin – zerknüllen.

Wiley Cuts: „In diesem ganz und gar verachtenswerten Werk steht nicht nur vollkommener Mist. Nein...! Es ist vollkommener, GEFÄHRLICHER Mist. Jeder halbwegs Intelligente weiß doch um die Macht der Medien. Und das PCWA-Magazin verhält sich trotzdem vollkommen verantwortungslos, indem es sich den Verkaufszahlen wegen auf die Seite von Gewalttätern stellt und damit auch die Leser beeinflusst!

Wenn man die große Schlange der Brutalität besiegen will, muss man ihr auch die kleinen Giftzähne ziehen. Und der erste Giftzahn meines Feldzuges ist dieses Magazin...“

Patricia kann sich kaum noch einkriegen, aber Alistair ist auf einmal ernst geworden.

Alistair: „Was sagst du da?“

Etwas überrascht vom plötzlichen Interesse an seinen Ausführungen räuspert sich Cuts, doch beginnt dann bereits mit dem Gestikulieren, als er Alistair gegenüber einen Wortschwall folgen lässt.

Wiley Cuts: „Jeder hier in der Halle und am Bildschirm, auch wir Drei, sind potentielle Käufer des Magazins, denn wir stehen mit der PCWA in Verbindung und interessieren uns für die Belange der Liga. Doch jeder Cent, den wir in diese Teufelsbibel investieren, festigt das derzeitige Themenspektrum, denn das liebe Geld kontrolliert die Federn der Schreiber...

Doch wenn wir das Magazin boykottieren, sind die Autoren gezwungen, sich umzustellen und andere Themen zu erwähnen. Und für den genau den Fall stehe ich bereit. Auch wenn meine erste Fanaktion nicht so gut geklappt hat – ich gebe nicht auf und werde das Magazin verbessern, sobald sich die Gelegenheit bietet. Fernab von blutigen Artikeln.“

Das PCWA-Magazin. Nur zu gut kann Alistair sich an die Schmach erinnern, als Blake Milton und nicht er für das Mittelposter der letzten Ausgabe ausgewählt wurde. Was für eine Niederlage, gerade vor…

Cinderella.

Da ist er schon wieder, dieser Gedanke, den Alistair besser schnell zur Seite wischt.

Er drückt Wiley den Stapel Blätter wieder in die Hand und klopft ihm auf die Schulter. Man kann nie wissen, wann man jemanden wie Wiley Cuts noch einmal gebrauchen kann. Es kann nicht schaden, wenn das PCWA-Magazin einmal etwas Gegenwind bekam.

Alistair: „Schon gut. Du führst deinen Feldzug, wir unseren. Da ist nichts, weswegen wir uns miteinander anlegen müssten.“

Patricia starrt ihn ungläubig an.

Patricia: „Alistair, was soll das? Bist du jetzt unter die Pazifisten gegangen?“

Ihr Teampartner schüttelt den Kopf, während er Patricia den Rest der Papiere aus der Hand nimmt und dem Neuling reicht.

Alistair: „Nein. Aber ein Verbündeter ist vielleicht besser als ein weiteres Opfer. Davon hatten wir schon genug.“

Sein Blick wandert zurück zu Wiley.

Alistair: „Viel Glück bei deiner Mission. Vielleicht können wir ja mal in Zukunft voneinander profitieren.“

Er streckt Wiley Cuts die Hand entgegen, doch dieser macht nicht einmal Anstalten, die Geste zu erwidern.

Wiley Cuts: „Ich bezweifele, dass ein ‚Bündnis‘ gut gehen kann, wenn ihr direkt in meinem Fadenkreuz steht. Grundsätzlich kann sich zwar jeder ändern, aber ihr scheint mir doch eher hartnäckigere Fälle zu sein.“

Der Mann aus Marion, Indiana lächelt selbst bei dieser „Untertreibung“.

Wiley Cuts: „Hoffen wir stattdessen einfach, eine Konfrontation lässt noch möglichst lange auf sich warten...“

Damit dreht er sich um und verlässt die Kabine, in der Alistair und Patricia zurückbleiben.

Der selbsternannte ‚Superstar‘ blickt ihm noch eine Weile nach, bis er um eine Ecke gebogen ist. In diesem Moment sind Schritte von der anderen Seite des Ganges zu hören. Patricia horcht auf.

Patricia: „Das sind die Securities. Wurde ja auch langsam Zeit. Wir sollten besser verschwinden.“

Alistair nickt.

Alistair: „Ja. Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun.“

Mike Garland: „Im Grunde sind sie sich alle einig. Die Firma lässt die Zügel ziemlich schleifen! Den einen gefällt es, den anderen jedoch nicht."

Vincent Craven: „Kerry & Gaelic ist nur an Profit orientiert. Solange die Zuschauer einschalten, weil Chaos herrscht und nichts mehr vorhersehbar ist, dann werden sie nichts ändern."

Mike Garland: „Die Next Century Gods werden sich daran weiter erfreuen, denn wie Patricia sinngemäß sagte, haben sie die Lizenz zum schlechten Benehmen!"

Vincent Craven: „Wiley Cuts hingegen wird daran was ändern wollen und er wirkt sehr entschlossen."

 



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