Scene

Id
910  
Name
24h-Günther-Playlist  
Summary
 
Position
10  
Scenetype
Live  
Created At
2013-08-16 14:50:18  
Edited At
2013-08-23 22:47:17  
Show
Vendetta 95  


Oooohhhh!!! You touch my tralala!

Mmmhhh!!! My ding ding dong!

 

Die generischen Plastikbeats drücken aus den eingebauten Lautsprechern des Macbooks, dazu säuselt und schmachtet Günther über seine erotischen Fantasien, während zwei braungebrannte Hupfdohlen so vor sich hinträllern, dass einem vor übermäßiger Zuckerwatte im Gehörgang das Trommelfell platzen könnte. Wenn man normal wäre. Aber wer in der PCWA ist schon normal?! Im Einklang mit dieser Musik hebt und senkt sich die stählerne Langhantel mit den massiven Gewichten in beachtlicher Geschwindigkeit. Zu dem musikalischen Schaffen des größten schwedischen Künstlers aller Zeiten, Günther und seinen Sunshine Girls, mischt sich immer wieder ein angestrengtes Ächzen und Stöhnen. Es riecht nach Schweiß, dem Duft der Maskulinität, dem Preis der Arbeit.

Graham McKenzie: „Ja, genau so, Declan!!! Ein paar Züge nur noch, hörst du?“

Der Schweiß rinnt wie hunderte kleine Talflüsse zwischen der definierten Muskelgebirgskette des Adoniskörpers und bahnt sich seinen Weg wie ein heißer Sommerregen auf den Hallenboden. O’Kelly prustet und kämpft und beißt die Zähne zusammen, während er in die kaltweiße Sonne der Leuchtstoffröhre an der Decke starrt. Sein gesamter nassglänzender Körper verkrampft sich, doch der top produzierte Eurodance-Sound peitscht ihn weiter an, steil zu gehen.  Er zieht durch und drückt die mit den gusseisernen Gewichten bestückte Stange erneut nach oben.

 

La!

Lalala! Lalala!

Lalalalalalaaaa!

 

Graham McKenzie: „297... 298... Los, Declan! Nur noch zwei! STRENG DICH AN!"

Unbemerkt von den trainierenden Kelten steht Ian Christopher Edwards - wie immer modisch absolut erhaben in Anzughose und Kragenhemd -  im Türrahmen und lässt bei dem Bild, das sich ihm bietet, seine Kinnlade zu Boden klappen. Die Skurrilität seiner neuen offiziellen Stablemates kennt offensichtlich keine Grenzen. Zu den Klängen des "Ding Dong Songs", liegt Declan O'Kelly auf einer Hantelbank und stemmt die Eisen wie Kollegah und Farid Bang, während Graham McKenzie mit dem Fuß wippend vor seinem Protegé steht und ihn brüllend anfeuert.

ICE: "Ich bin auf dem Mars gelandet. Ich muss auf dem Mars sein!"

Graham McKenzie: "299... 300!! JA!"

McKenzie springt begeistert von dieser großartigen Leistung auf und klatscht in die Hände. Dann hilft er seinem irischen Schützling dabei, die Hantel auf der Halterung abzulegen und wendet sich zu dem Neuankömmling um, der immer noch versteinert dasteht und verarbeiten muss, was sich ihm da wieder einmal für eine Abstrusität beim Öffnen der keltischen Pforte offenbarte.

Graham McKenzie: "Ahaa! Da ist ja das fehlende Mitglied des Clans! Nun sind wir komplett. Was schaust du denn so, Ian?"

ICE: "Was wird hier gespielt? Was soll diese Musik? Warum trägt Declan sein Ringoutfit? Er hat doch heute kein Match?"

Und noch tausende andere Fragen schwirren dem Mann aus Cardiff durch den Kopf, als sein leicht verstörter Blick zum Irish Adonis wandert, der im Schein der Raumbeleuchtung durch das ganze Öl und den Schweiß so hell erstrahlt, als wäre er von einer heiligen Aura umgeben. Ein himmlisches Wesen, das auf die Erde gekommen ist, um den Menschen Perfektion zu bringen. Declan O'Kelly erhebt sich von der Hantelbank, schnappt sich die zwei dicksten Hantelscheiben, die an einem angrenzenden kniehohen Gerüst angebracht sind und beginnt dann auf einer auf dem Boden ausgebreiteten Übungsmatte mit den Scheiben vor der Brust, Sit-Ups zu pumpen. Viele Sit-Ups. Verdammt viele Sit-Ups! Der schottische Manager nickt der Inkarnation des syro-phönizischen Vegetationsgottes zufrieden zu, während das Macbook die nächste Hymne in der Günther-Playlist abspielt.

 

It's a crazy, crazy night,

having you here right by my side.

It's a crazy summer night,

cause you make me feel so alive!

 

Graham McKenzie: "Trainieren, trainieren, trainieren! Er bereitet sich JETZT schon auf sein zukunftsbestimmendes Quest 4 the Best-Match in einem Monat vor. Die anregende Musik hilft Declan dabei, bei seinen Übungen fokussiert zu bleiben. Etwas, was du von nun an auch bei deinen Trainingseinheiten tun solltest."

ICE: "Bei meinen Trainingseinheiten?"

Declan O'Kelly: "Wir... uff... 24... müssen... 25... immer... 26... bereit sein... 27..."

Mit schnellen Schritten überquert der schottische Wrestlingveteran die Distanz zu seinem neuesten Klienten, welcher ihn bloß fragend anschaut, als Graham McKenzie wie aus dem Nichts einen ultrastiffen Chop abfeuert, der Edwards aufschreien lässt und ihn dazu bringt zwei Schritte nach hinten zu wanken.

ICE: "WAS ZUM??? Wofür war das jetzt?"

Mit kritischem Blick mustert der Mann aus den schottischen Highlands seinen Gegenüber, seine Statur, seine Haltung, seine Brust. Dann schüttelt er enttäuscht den Kopf.

Graham McKenzie: "Deine Brustmuskeln haben nachgegeben. Ich habe es sogar durch den Stoff gespürt. Der Körperfettanteil deiner Brustmuskulatur ist zu hoch und ich will gar nicht erst wissen, wie schwabbelig sich dein Bizeps anfühlt. Das muss sich schleunigst ändern, Ian! Ich werde dir einen geeigneten Trainingsplan zusammenstellen, an den du dich in Zukunft halten wirst, und ich fürchte, dass wir auch deine Ernährung komplett umstellen müssen. So eine Nachlässigkeit kannst du dir als Teil des Clans ab jetzt nicht mehr erlauben!"

ICE: "Und darüber wolltest Du jetzt mit mir reden?"

Graham McKenzie: "Nicht nur über das, mein walischer Freund!"

Freundschaftlich legt Graham McKenzie ICE den Arm über die Schulter, hebt aber gleichzeitig in mahnender Art und Weise seinen Zeigefinger und schreitet mit ihm zusammen zu dem Tisch hinüber, auf dem das Macbook steht, während Declan O'Kelly weiterhin wie ein Bessener zu der Musik von Günther seine Sit-Ups durchzieht.

 

You can make me do

all those crazy things I'll never dare.

It's a no-no and you like it.

Darling, you're the one and only, yes I swear.

Tutti frutti summer love!

 

Graham McKenzie: "Von nun an, muss sich noch einiges mehr ändern, wenn du garantierten Erfolg in der PCWA haben willst! Das willst du doch noch, oder?"

Er hält einen Moment lang inne und hebt fragend die graumelierte Augenbraue.

ICE: "Freilich."

Graham Mc Kenzie: "Die Zeichen der Zeit haben sich gewandelt. Hinter der PCWA steht wieder ein großer Geldgeber und wir sind nicht länger auf irgendwelchen Internetstreams zu sehen. Wir sind nun wieder im Fernsehen. Das heißt für uns nicht nur, dass wir in Zukunft wieder eine größere Bühne für uns zur Verfügung haben, sondern es bedeutet auch, dass wir uns für all die Zuschauer perfekt verkaufen müssen. Dazu gehört nicht nur ein makelloses Erscheinungsbild, wir müssen auch in anderen Dingen vermarktbar sein."

ICE: "Vermarktbar?"

Declan O'Kelly: "87... 88... 89..."

McKenzie löst sich von Edwards und stellt sich ihm nun gegenüber.

Graham McKenzie: "Ganz recht! Wir sind eine Investition von VARK Enterprises, sie wollen in erster Linie mit uns Geld verdienen, was bedeutet, dass wir beweisen müssen, dass wir dieses Geld wert sind."

Ein weiteres Mal wechselt der Song und abermals dürfen sich alle Anwesenden (und auch Du, liebe/r LeserIn!) an einer weiteren Komposition von Günther erfreuen, die den menschlichen T-800 auf der Übungsmatte nach wie vor zu athletischen Großtaten motiviert und der bei seinen Sit-Ups schon längst im oberen dreistelligen Bereich angelangt ist.

 

Ola ola! Rata rata raaa!

Viva la summer holiday,

let's have a sun trip together.

Viva la summer far away,

let the sun shine forever.

 

Graham McKenzie: "Und so leid es mir tut, dir das jetzt sagen zu müssen aber mit 'Langweilern' kann man kein großes Geld verdienen."

Edwards stemmt die Hände in die Hüften und blickt seinen neuen Mentor mockiert an.

ICE: "Was soll das nun wieder heißen? Was ist an mir bitteschön so langweilig?"

Der Schotte betätigt die Leertaste auf der Tastatur des Macbooks und augenblicklich stoppt die Musik.

Declan O'Kelly: "Graham, was soll das? Warum hast du das ausgemacht?"

Auf einmal packt McKenzie seine Neuakquise aus Wales an den Schultern. Seine Miene ist so finster wie ein Tag ohne Internetzugang, weil man dann keine Videos von Günther & The Sunshine Girls auf Youtube schauen kann.

Graham McKenzie: "Ich werde nicht weiter um den heißen Brei herumreden. Ian! Dieser Weltretter-Quatsch muss noch heute aufhören!"

ICE: "Was meinst Du mit 'Weltretter-Quatsch'?"

Edwards will protestieren aber McKenzie redet munter weiter.

Graham McKenzie: "Es hat dich kein Stück weiter gebracht. Wegen deiner utopischen Träumerei hast du eine Reihe falscher Entscheidungen getroffen, die dich aufs Abstellgleis der PCWA geführt haben. Sie reden und lachen hinter deinem Rücken über dich und deine Misserfolge, Ian. Schon die ganze Zeit. Man sieht es ihren abfälligen Blicken an, wenn man im Backstagebereich auf dich zu sprechen kommt. Für Leute wie Grizz Lee, Kevin Sharpe oder diesen Mason bist du nur eine gescheiterte Existenz. Du bist nur der Lockerroom-Hofnarr für sie."

Der Lockerroom-Hofnarr... Wirklich? Was wäre wenn?

ICE: "Nonsens!"

Graham McKenzie: "Glaub es oder glaub es nicht! Letzten Endes kann es dir aber auch egal sein, was die Schandmäuler über dich reden. Du brauchst diese Leute nicht, denn mit Declan und mir hast du Freunde, die dir den Rücken freihalten werden. Wir lehnen dich nicht aus Prinzip ab, weil du mal mal ein K&G-Mitglied warst. Wir sind hier, um dich auf die richtige Schiene zurückzuführen, denn wir Kelten unterstützen einander. Aber damit das auch von Erfolg gekrönt ist, musst du in erster Linie auf das hören, was ich dir sage, verstehst du? Nur wenn du dich an mich hältst, wirst du im Haifischbecken der PCWA erfolgreich bestehen können. Das heißt aber, dass mit dieser Mr. Nice Guy-Nummer von hier an Schluss sein muss. Wie willst du sonst jemals von deinen Kollegen, den Fans oder Mike Garland ernstgenommen werden?"

ICE: "Es ist mir eigentlich nicht so wichtig, was Mike Garland über mich denkt."

Der Veteran aus dem Vereinigten Königreich schüttelt langsam den Kopf, lässt den Waliser, dann aber doch los. Mahnend hebt er einmal mehr den Finger.

Graham McKenzie: "Das sind alles sehr wertvolle Ratschläge von jemandem, der dieses Business viele Jahre miterlebt und sowohl seine hellen, wie auch schattigen Seiten bereits kennengelernt hat. Präge dir meine Worte also gut ein!"

Und genau das scheint in diesem Augenblick auch zu geschehen. Nachdenklich senkt der Waliser sein Haupt und lässt die Gedanken um die gesprochenen Sätze McKenzies kreisen, obwohl er sie doch lieber verdrängen und so weitermachen würde wie bisher. Schließlich war das Ziel einer selbstheilenden Gesellschaft noch so fern. Der Schotte hingegen ist sich sicher. Seine Worte werden Ian Christopher Edwards noch weiter an den Clan binden. Er wird aus den bisherigen Misserfolgen des Waliser noch Kapital schlagen.

Ein Tastendruck später ertönt wieder Musik. Ein neues Lied aus jener Playlist, die sich Graham McKenzie mit Declan O'Kelly schon den ganzen Tag anhört. Einen Moment lang kann man alle drei Kelten noch zu den anfänglichen Klängen des Liedes beobachten, dann blendet die Kamera ab.

Uuuh Lala! Teeny weeny string bikini!

 

Mike Garland: "Hey. Was soll das heißen, es sei ihm nicht so wichtig, was ich über ihn denke. Gibt es hier etwas Wichtigeres?"

Vincent Craven: "Der Celtic Clan scheint sich wirklich gut auf die kommenden Matches vorzubereiten. Man hat Blut geleckt und darauf will man nun aufbauen. Mir gefällt diese Verbindung immer besser."

Mike Garland: "Come on. Hast du diese furchtbare Musik nicht gehört? Ich war kurz davor, mir die Trommelfelle herauszureißen, anstatt mir das noch weiter anhören zu müssen. Blute ich eigentlich aus den Ohren?"

Vincent Craven: "Das nächste Mal solltest du vielleicht einfach dein Headset abnehmen. Das erspart die die Langzeitfolgen. Wenn man von ihrem etwas... seltsamen Musikgeschmack einmal absieht, dann haben MacKenzie, O'Kelly und Edwards vielleicht nicht den schlechtesten Weg eingeschlagen."

Mike Garland: "Wenn sie sich darüber einmal nicht in die Wolle bekommen."

Vincent Craven: "Kelten halten zusammen. Die werden sich nicht streiten, darauf würde ich wetten."

Mike Garland: "Da halte ich gegen. Aber so was von."

 



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