Scene

Id
960  
Name
No Never Say Never Cause I'd Do It Again  
Summary
 
Position
39  
Scenetype
Off Camera  
Created At
2013-09-17 22:38:28  
Edited At
2013-09-21 21:00:59  
Show
Vendetta 96  


LiViNG DEAD SOCiETY
T-9
Crescendo.

 

Seine Schritte sind ungelenk, sein Gang taumelnd.
Langsam setzt er einen Fuß vor den anderen, hebt ein Bein in die Luft, um es dann in einer grotesken Bewegung wieder auf den Boden zu setzen, ohne dabei auch nur einen Schritt voran zu kommen.  Wild schlackern seine kraftlosen Arme bei jedem einzelnen Versuch, doch es ist sinnlos.

Die Schnüre, die an seinen Armen und Beinen befestigt sind, lenken ihn, nicht sein eigener Wille. Und sie lassen ihn tanzen, ganz nach ihrem Willen. So wie es einer Marionette bestimmt ist.

Einer Marionette, die Alistair heißt.
Sein Antlitz trägt.

Unser Blick wandert an den Seidenschnüren nach oben, dorthin wo sie an einem Gerüst aus schmalen Holzstäbchen befestigt sind. Diese lassen sich in verschiedene Richtung drehen und kontrollieren damit seine Bewegungen.

Vernarbte Hände mit schwarz lackierten Fingernägeln halten dieses Konstrukt. Ein Freundschaftsbändchen baumelt am Handgelenk, gewebt aus feinen grauen Fäden.

„Ist das alles nur ein Spiel für dich?“

Die tief-sonore Stimme hat etwas beruhigendes, wenn auch verbittertes. Vom Schein einer kleinen Lampe erhellt erkennen wir das Gesicht von Adam Reynolds. Sein graues Haar hebt sich hell vor dem dunklen Sternenfirmament ab. Wir befinden uns auf dem Dach des PCWA Theatres, wieder in der von Alistair eingerichteten Himmelsbar.  Unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Patricia lächelt. Das ‚Living Dead Girl‘ blickt zu dem Mann auf, der einmal ihr Vater war. Und irgendwie auch immer noch ist. Es gibt engere Bande als das eigene Blut.

Patricia: „Ein Spiel kennt einen Gewinner. Bei diesem hier gibt es nur Verlierer.“

Ein böses Grinsen umspielt ihre dunklen Lippen. Mit ihrer aschfahlen Haut, den kurzgeschorenen Haaren und den tief in den Höhlen liegenden Augen wirkt sie mehr tot als lebendig. Mit einigen schnellen Bewegungen ihrer Finger lässt sie die Marionette einige Salti schlagen. Adam, der das ganze zunächst mit stoischer Ruhe betrachtet hat, wird es allerdings zu bunt und er greift nach den Schnüren. Mit einem Ruck durchtrennt er sie. Das kleine Holzpüppchen mit dem Antlitz von Alistair purzelt zu Boden und bleibt regungslos dort liegen.

Patricia blickt traurig auf.

Patricia: „Was ist falsch daran, ihn nach unseren Regeln tanzen zu lassen?“

Adam seufzt. Ja, was wäre daran eigentlich so schlimm?

Adam: „Das tut er bereits. Auch ohne Fäden. Er braucht aber noch Zeit."

Patricia stösst einen verächtlichen Laut aus. Trotzig schiebt sie die Unterlippe nach vorne und verschränkt die Arme vor der Brust.

Patricia: „Aber wenn ich nicht warten will?“

Ihre Augen funkeln wie die einer Raubkatze und erstmals scheint Leben in sie zu kommen. Adam aber hebt herrisch eine Hand und bedeutet Patricia zu schweigen.

Adam: „Es gibt für jedes Tun den richtigen Moment. Und unser Moment, der wird noch früh genug kommen. Unsere Bühne wird so viel größer sein als das alles hier. Der Brawlin' Rumble X."

Er lacht dunkel und breitet die Arme aus. Sein Blick wandert über das Dach des PCWA Theatres. Patricia legt den Kopf schief und sieht ihn fragend an.

Patricia: „Und dann geht es los?“

Adam schüttelt sachte den Kopf.

Adam: „Nein. Dann endet es. Unsere Geschichte. Und…“

Er deutet mit dem Zeigefinger auf die reglos am Boden liegende Marionette.

Adam: „… seine. Die Geschichte eines Superstars. Und die Menge wird jubeln.“

Patricia kichert.

Patricia: „Das ist schon eine tote Gesellschaft.“



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