RISING PHOENIX

Die NR.1 PRE-SHOW im Wrestling Business!

Exklusives Material von VENDETTA 84!

Nur für ECHTE Fans!

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OFF-CAMERA

Flashback
Kurz nach dem Brawlin Rumble 8

Krankenhäuser! Wie sehr er sie doch verabscheut. Zu oft hat er schon in ihnen verweilen müssen. Sei es wegen eigenen Verletzungen oder wegen seiner vor kurzem verstorbenen Mutter. Niemals wird er sich an diese schrecklich kalten, weißen Wände oder an diesen ekelhaften, sterilen Geruch gewöhnen können. Normalerweise bringen ihn keine zehn Pferde in solch ein Gebäude, man muss ihn schon dazu zwingen.
Doch was ist schon normal in diesen Zeiten? Zeiten, in denen der dunkle Schatten des Schlächters, der nun schon so lange über der PCWA lag, endlich ein Gesicht – eine Identität – bekommen hat. Robert fuckin‘ Barker ist dieser Psychopath. Er hat all das geplant und eiskalt ausgeführt. Doch vielleicht wird sein letztes Opfer doch noch zu seinem Verhängnis werden. Who knows?
Zahlreiche Gänge hat er nun schon passiert. Fast schmerzhaft hat sich das Weiß der Wände in sein Hirn gebrannt. Díego Alejandro Sanchéz hat sich ein Herz gefasst und das Hospital Galenia in Cancun, Mexico betreten. Nach schier endlos wirkenden Minuten hat er auch endlich sein Ziel erreicht. Das Schild auf der Tür verkündet einen Namen, der jedes PCWA Herz höher schlagen lassen würde: „A. + D. Ortega“!
Kaum betritt der Deutschmexikaner das Krankenzimmer bleibt er auch schon wie angewurzelt stehen. Er kennt die dramatischen Live-Bilder vom Brawlin‘ Rumble, doch jetzt und hier, live und in Farbe schockt ihn der Anblick seines Freundes.
Die PCWA-Legende Diego „Desperado“ Ortega liegt in seinem Krankenbett und auch wenn die Bettdecke den Großteil der Wunden verbergen kann, die ihm der Schlächter zugefügt hat, kann man die Spuren der Attacke im Gesicht und an den Armen des Mexikaners noch sehr deutlich erkennen. Auch wenn die Ärzte scheinbar gute Arbeit geleistet haben, wird noch einige Zeit vergehen, bis der berühmteste Mexikaner der PCWA wieder der Alte sein wird.
In Bett daneben liegt sein Bruder Antonio. Die Augen geschlossen und Dank seiner Erkrankung so teilnahmslos wie man ihn zuletzt immer antreffen konnte. Lange Zeit ist Diego immer wieder mit Ortega hier gewesen um Antonio zu besuchen, doch heute soll sein Besuch einzig und allein dem „Desperado“ gelten.
Als der Mexikaner das ehemalige Aushängeschild der Firma sieht, fangen seine Augen an zu strahlen. Er versucht zu Lächeln, doch diese Geste verzerrt sein Gesicht zu einer erschreckenden Fratze.

Ortega: „Díego. Was für eine schöne Überraschung. Es tut gut dich zu sehen, Amigo!“

Sanchéz lächelt verlegen und tritt an das Bett des ersten PCWA Gerasy Champions. Der Anblick der sich ihm bietet nimmt ihm die Freude des Wiedersehens. Irgendwann wird Barker dafür bluten müssen.

Sanchéz: „Ich kann einen Freund doch nicht einfach hier allein lassen, oder? Sag, wie geht’s dir?“

Der „Desperado“ verzieht das Gesicht.

Ortega: „Der Arzt würde wohl sagen ‚den Umständen entsprechend‘. Aber mir geht’s scheiße, Amigo. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sich das anfühlt. Nicht der Schmerz an sich, nein! Du kennst mich. Aber diese Hilflosigkeit. Du willst dich wehren, aber du kannst dich nicht bewegen. Eingeschnürt mit Stacheldraht und diesem kranken Psychopathen vollkommen ausgeliefert…“

Seine Worte verstummen. Zu frisch sind die Erinnerungen. Einzig der Blickkontakt zu Díego A. Sanchéz bleibt bestehen. Und dieser liest in den Augen wie in einem Buch. Zu gut kennt er diesen Ortega. Sanchéz spürt die Intensität in dem Blick, er sieht den Schmerz in den Augen seines Freundes.  Er hält es nicht aus. Der Augenkontakt bricht nun auch. Der Deutschmexikaner ballt die Fäuste. Seine Fingerknöchel laufen weiß an, die Fingernägel bohren sich schmerzhaft in die Handflächen und hinterlassen blutige Spuren.

Sanchéz: „Ich werde diesen verdammten Bastard stellen, amigo. Ich werden diesen hijo de puta büßen lassen, ihn für das bestrafen was er dir und den anderen angetan hat.“

Diego entfährt ein ungewohnt kratziges Lachen.

Ortega: „Du bist nicht mal mehr ein Teil der PCWA, Díego. Versprich nichts, was du nicht halten kannst!“

Trotz mischt sich in den Blick des Deutschmexikaners.

Sanchéz: „Sie werden mich wieder einstellen. Das lass mal meine Sorge sein. Ich werde einen Weg zurück in den Schoß des Phönix finden.“

Schließlich muss sein Spiel mit Gabriel irgendeinen Nutzen haben. Er würde die Zahlen für die Truhe mit den Firmengeheimnissen  wieder in die PCWA tragen. Das sollte für Gabriel eigentlich Anreiz genug sein sich etwas einfallen zu lassen.

Ortega: „Selbst wenn. Bis dahin bist du längst eingerostet. Der Bastard wird dich weder ernst nehmen, noch hättest du eine Chance gegen ihn. Es ist keinem geholfen, wenn du auch in einem Krankenhaus landest.“

Fast ist er gerührt von den Sorgen, die sich der Desperado um ihn macht. Doch Díego weiß, auf was er sich einlassen will. Er ist überzeugt von sich und seinem Plan, der langsam immer konkretere Formen annimmt.

Sanchéz: „Mach dir keine Sorgen, Diego. Ich werde mich in den USA fit halten. Die XAW hat Interesse bekundet. Außerdem werde ich mich natürlich nicht direkt auf Barker stürzen, sobald ich wieder unter den Flügeln des Phönix wandle. Das wäre Selbstmord. Nein, ich muss mir Elroys einzige Eigenschaft zunutze machen, die ihm wirklich niemand abstreiten kann: Geduld. Ich werde geduldig sein und zuallererst mir beweisen, dass ich ihm gewachsen bin. Schließlich werde ich dieses Mal komplett auf mich allein gestellt sein!“

Keine Firma wird ihn hochpushen, ihm eine Rolle auf den Leib schneidern, die ihm den Weg ebnet. Vielmehr befürchtet er Felsbrocken und Fallen auf seinem Weg, sollte er je wieder ein Teil dieses Haifischbeckens werden.

Ortega: „Das klingt als hättest du einen Plan.“

Ein leichtes Lächeln zeigt sich auf den Lippen des Deutschmexikaners.

Sanchéz: „Si, amigo. Aber ob dieser mich wirklich an die Spitze bringt, werde ich erst erfahren, wenn ich Barker irgendwann gegenüber stehe.“

Sein Blick ruht auf dem „Desperado“ und in ihm zeigt sich pure Entschlossenheit.

Sanchéz: „Ich verspreche dir, mein Freund, ich werde dich rächen. Dann wird es Barker sein, der kennen lernen wird, was Angst tatsächlich bedeutet!“

Er klopft dem Mexikaner auf die Schulter, wobei sein Blick sich auf das Fenster richtet. Doch sein Blick geht viel weiter. Er steht im überfüllten PCWA Dome, blutüberströmt, und die Fans jubeln ihm zu. Zu seinen Füßen liegt ein Robert Barker, der schlimmer zugerichtet ist, als all seine bisherigen Opfer zusammen…


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Zwei Stunden vor Showbeginn

„Das Ende der PCWA ist nah … ER hat das Biest losgelassen, das den Untergang herauf beschwören wird ...“

Der Ort: Das Phoenix Center zu Berlin, die Heimat der PCWA. Genauer genommen: Der Platz direkt vor der großen Statue des Elroy Schmidtkes. Hier hat sich an diesem Tag eine seltsame Gestalt seine Bühne gesucht. Ein Mann Mitte Fünfzig, von Alter und Wetter gezeichnet. Ansonsten eher schäbig gekleidet, Second- und Third-Hand, wenn man so will. Die Kamera fängt besagten Mann aber eher nur am Rande ein, eigentlich interessiert hier jemand ganz anderes.

Es geht um einen Wiederkehrer. Es geht um den ehemaligen Tribun des Volkes. Es geht um James Godd! Auf Krücken gelehnt, steigt dieser aus einem Wagen aus und bewegt sich langsam auf die Halle zu. Sofort wird er von fragenden Journalisten umzingelt, einschließlich Anna Richmond. Diese will dem Engländer auch sogleich einige Fragen stellen, die dieser auch zu beantworten zu gedenkt, als die Stimme des Mannes in der Nähe in ablenkt.

„Das Ende der PCWA ist nahe …“

Godd dreht den Schädel um und betrachtet den Mann kurz, dann wendet er sich neugierig von Anna Richmond ab. Er will wissen, was es mit diesem Unbekannten auf sich hat. Weshalb verkündet der das Ende der PCWA? Weiß er etwas? Unmöglich! Langsam nähert der Brite sich dem Anderen auf seinen Krücken. Schließlich macht er vor dem Mann halt und mustert ihn. Die Blicke beider Männer treffen sich, der Unbekannte scheint jetzt erst zu realisieren, wen er da vor sich hat. Als der selbsternannte Prophet des Untergangs der PCWA sein Gegenüber mit einem kurzen Nicken und Lächeln begrüßt, sieht man sein ziemlich lädiertes Gebiss.

Prophet: „James Godd—einst auch ein Kind der Firma, das fast von ihr gefressen worden wäre. Und nun doch wieder in ihren Schoss zurückkehrt. Ein Einäugiger unter den Blinden, wenn man so will. Fast hättest du die Zeichen der Zeit erkannt und wärst für immer hier weggeblieben…“

Der alte Mann wiegt seinen Kopf hin und her.

Prophet: „Aber nun bist auch du wie der Rest dieser Liga verdammt zum Untergang.“

Godd sieht den Anderen ungläubig an. Woher will der Kerl wissen, dass die Liga dem Untergang geweiht ist? Er kann es nicht wissen! Mit fester Stimme schenkt er ihm eine Antwort.

James Godd: „Ich verachte die Firma! Gäbe es nicht diesen verfluchten Vertrag, der mich an sie binden würde, dann wäre ich schon längst aus diesen Gefilden verschwunden! Die Firma war es, die mich meinen Titel gekostet hat! Sie war es die für meine Verletzungspause gesorgt hat…die hierfür gesorgt hat!“

Er deutet mit seinem Finger auf die Krücken, auf die er nach wie vor angewiesen ist um sich zu bewegen. Er denkt an den Moment des Titelverlusts zurück…daran wie ihn die Firma um seinen Schatz betrogen hat! Zorn kocht in ihm auf und ist ihm auch deutlich in den Gesichtszügen abzulesen! Seine Stimme wird nun etwas lauter.

James Godd: „Also erzähl mir nichts davon, dass ich in den Schoss der Firma zurückkehre. Ich werde nicht eher ruhen, ehe ich mich aus den Fesseln dieser dreckigen Firma befreit habe! Whatever…du hast mich neugierig gemacht…wovon sprichst du alter Mann? Etwa von Barker?“

Er schenkt dem Propheten einen fragenden Blick.  Der Unbekannte hat nur ein müdes Lächeln übrig für sein Gegenüber.

Prophet: „Robert Barker, der ‚Schlächter‘? Nein, warum sollte er die Hand abbeißen, die ihn füttert? Er hat dafür hier viel zu viel Erfolg. Nein…“

Wieder dieses etwas schiefe, leicht beunruhigende Lächeln.

Prophet: „Das Ende wird aus einer anderen Richtung kommen. Jemand, der die Firma von Innen kennt. Jemand, der weiß, wie das Biest tickt…“

Godd sieht den Propheten an. Kann er es wissen? Wenn ja woher? Die Fragen zermartern sein Hirn und er findet einfach keine passende Lösung.

James Godd: „Meinst du…Jemanden wie mich?“

Er hebt fragend die Augenbraue. Was für ein seltsames Treffen es doch ist, dass sich hier gerade abspielt. Er hatte sich seine Rückkehr hierher etwas anders, wenngleich auch nicht weniger interessant vorgestellt. Sein Gegenüber nickt nur kurz.

Prophet: „Fast. Doch du bist noch nicht tief genug gefallen. Du hast dem Biest der Firma noch nicht tief genug in den Rachen geblickt.“

Der Engländer wirkt etwas empört. Wie kann dieser Prophet nur behaupten er habe der Firma nicht tief genug in den Rachen geblickt? Nach allem was geschehen ist! Leicht angesäuert schenkt er dem alten Mann eine Antwort.

James Godd: „Du hast doch nicht die geringste Ahnung wovon du überhaupt sprichst alter Mann! Ich weiß wozu die Firma fähig ist! Sieh mich nur an! Sieh dir an, was sie mit mir getan haben! Wenn du der Meinung bist ich würde das auf sich beruhen lassen, dann sind deine prophetischen Kräfte nicht so stark wie du selbst zu glauben scheinst!“

Godd sieht ihn zornig an und wendet sich dann ab. Er hat genug Zeit vergeudet. Es ist an der Zeit die Show zu genießen und den alten Mann mit seinen Hirngespinsten alleine zu lassen. Soll er doch Anderen damit auf den Geist gehen! Ein simples Schulterzucken.

Prophet: „Ihr werdet euch alle an meine Worte erinnern…“

Spricht der selbsternannte Prophet, steht vom kalten Boden auf, auf dem er bis gerade eben noch saß, und geht von dannen.

Prophet: „…aber dann wird es vielleicht schon zu spät sein.“

Und verschwindet zwischen den Gebäuden des Phoenix Centres. Der Engländer blickt ihm nach und wendet sich schließlich wieder Anna zu, die ihm bis hierher gefolgt ist. Scheinbar ist sie nicht gewillt ihren Ursprünglichen Plan vom Interview abzubrechen. Lächelnd sieht sie ihn an. Godd nickt ihr gütig zu und schon sprudelt die erste Frage aus ihrem Mundwerk.

Anna Richmond: „James, schön, dass du wieder da bist! Dürfen wir denn in naher Zukunft damit rechnen dich wieder in Aktion zu erleben?“

Godd lächelt und das Lächeln wirkt nicht unbedingt sehr freundlich. Die Gesichtszüge werden kurz darauf äußerst ernst, ehe der Brite mit fester Stimmlage antwortet.

James Godd: „Schneller als du denken magst Anna! Ich habe nicht vor untätig zuzusehen wie hier alles vor die Hunde geht. Das Volk braucht Helden!“

Er sieht Anna aufmerksam an ohne ein weiteres Wort hinzuzufügen. Sie erwidert den Blick und stellt fest, dass die Haarpracht des Engländers seit seinem letzten Auftritt an Länge gewonnen hat. Die Haare gehen Godd nun bis kurz unter die Schultern. Er wirkt dadurch etwas düsterer als früher. Anna versucht sich ihre Feststellung nicht anmerken zu lassen und verschleiert diese hinter einem hübschen Lächeln, welchem eine weitere Frage folgt.

Anna Richmond: „Demnach haben sie die Ereignisse der letzten Wochen mit verfolgt. Haben sie denn eine Meinung bezüglich Robert Barker und seinen Partnern?“

Godd lacht kurz auf ehe er ihr eine Antwort präsentiert.

James Godd: „Meine Meinung ist die eines jeden Anderen. Barker ist Abschaum und er hat noch nicht dafür zahlen müssen, dass er mich damals geschlachtet hat wie ein Tier. Doch ich habe nicht vergessen…und ich habe auch nicht verziehen!“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren dreht der Engländer sich um und verlässt mit energischen Schritten den Parkplatz. Es ist an der Zeit sich der Show zu widmen. Wieder in die Welt der PCWA einzusteigen. Es ist an der Zeit dafür zu sorgen, dass man sich an ihn erinnert. Mit diesem Gedanken im Schädel verschwindet James endgültig und lässt Anna alleine zurück.


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„Letzte Vendetta starb Azrael Rage.“

Die alte U-Bahnanbindung an das Phoenix Center. Schon seit einiger Zeit wird sie nicht mehr wirklich benutzt. Nur noch selten gibt es hier mehr zu finden als Obdachlose, Dreck und Leute die nicht gefunden werden wollen. Sie wurde seit einem Umbau durch eine neuere Verbindung ersetzt… eigentlich benutzt den Weg über die Gleise nur noch einer… zu Fuß… es ist der einsame Komödiant, der vor einem Publikum spielt, das Angst hat zu lachen… Gabriel Lucifer.

Verblüfft blickt dieser auf einmal von den Schienen empor, sieht einen Mann in einer schwarzen Kutte. Die Hände in weiße Handschuhe gehüllt und das Gesicht durch eine weiße Porzellanmaske verhüllt, sowie eine Kapuze fast über seinen ganzen Kopf hängend. Die Gestalt in Schwarz starrt auf den ehernen Mythos herab und beginnt gespenstisch zu flüstern.

„Letzte Vendetta starb Azrael Rage.“

Unbeeindruckt gibt sich Lucifer, tut so als hätte er nicht verstanden. Auch wenn das Spielchen sofort durchschaut wird, wiederholt der Kuttenträger seine Aussage nochmal…und zwar nachdringlicher, mit sonorer Stimme. 

 „Letzte Vendetta starb Azrael Rage… sagte ich.“

Ein bejahendes Nicken, dann stützt Gabriel sich auf die Steigkante und zieht sich nach oben, bleibt auf dem steinernen Boden sitzen und lässt die Beine baumeln. Beteiligungslos zischt er einige Töne nach hinten.

Gabriel Lucifer: „Ist dem so?“

Die Figur in der Kutte wabert umher, fast tänzelnd, kichernd, mit der Kutte im Wind vereint.

„O ja, dem ist so. Ihr habt ihn getötet. Zurück blieben nur Scherben, Träume und Blut.“

Der Kuttenträger dreht sich einmal um die eigene Achse und ihm entgeht dabei ein leises „la, la, la“, welches fröhlich wirkt.

„Es war seine gerechte Strafe, weißt Du? Um genau zu sein, war ihn ein solches Schicksal schon seit Jahren vergönnt. Es war nur niemand da, der es ausführte.“

Natürlich hat Gabriel schon an der Stimme erkannt, wer unter der langen dunklen Kutte steckt. Aber eigentlich hätte er nach dem Ende der letzten Vendetta eher mit einem Angriff als mit einem Gespräch gerechnet. Ein gequältes Lächeln beim ehemaligen Principal.

Gabriel Lucifer: „Fast wäre ich vor Tristesse eingegangen, aber dann kommst du und erhellst mich mit dieser sagenhaften Neuigkeit. Welch unvorhersehbare Veränderungen da urplötzlich auf mich einschießen…“

Da ist es wieder, dieses unnachahmliche Lächeln. Diesmal jedoch durchdrungen von sanfter Ironie. Schnell wandelt es sich jedoch zu einer ernsthaften Fratze.

Gabriel Lucifer: „Veränderung ist das Stichwort in diesen unruhigen Zeiten. Die Welt ums uns herum hat sich nämlich massiv verändert. Die PCWA ist eine gänzlich andere geworden. Und wir sind anders geworden – schwächer, sentimentaler, paranoider, ja, und vor allem langweiliger, degradiert zu Randfiguren in der Heimat, die wir selbst erschaffen haben. Doch es gibt Hoffnung, denn Einer von Uns ist jetzt wieder zur Hauptfigur aufgestiegen und nicht länger mehr nur einer dieser vergessenen Ex-Champions, uninteressant für all diese respektlosen Neulinge. Oh, Ich höre noch ihre Stimmen damals nach der Rückkehr von Azrael Rage: ‚Wer zur Hölle ist denn bitte schon der Teufel?‘, ätzten sie in meine geschundenen Ohren!“

Es schwingt eine gehörige Portion Verachtung in seiner Stimme gegenüber all den jungen Talenten mit. Der Blick Lucifers wandert hoch zu dem neben ihm stehenden Gegenüber.

Gespielt verwundert geht dessen rechter weißer Handschuh vor den Porzellanmund und wieder entweicht ein leises Lachen der Maske.

„Der Teufel musste sterben… schon so lange. Illusionen mussten zerbrechen… schon so lange. Diese Bestrafung für seine Taten hatte er verdient. Nun weiß er endlich, wie es ist auf der anderen Seite zu stehen… leider ist er dabei vergangen… ABER trauere nicht, liebliche Gestalt. Ich habe Dir einen Chianti mitgebracht. Er würde es mögen, dass Du auf ihn trinkst… wo auch immer er jetzt sein mag.“

Während die eine weiße Hand nach links zu einem Tisch mit Kerzen, einem Glas und einer Flasche Wein zeigt, bewegt sich die rechte Hand gen Lucifer, um ihm komplett zum Bahnsteig hoch zu helfen.

„Komm, komm, keine Scheu, unser Gespräch wird Dir Grund zum feiern geben. Ich will Dir nichts Böses, das versichere ich, lieblicher Gabriel.“

Irritiert, fast ein wenig beleidigt schaut Gabriel drein.

Gabriel Lucifer: „So alt bin ich nun auch noch nicht…ach, was soll’s!“

Vorsichtig greift Lucifer dann doch die Hand des Mannes mit der Maske und Kapuze und tatsächlich zieht dieser ihn nur hoch und lässt ihn dann los. Wieder tanzend und dabei eine Melodie summend bewegt sich das weiße Porzellangesicht zum Tisch und schenkt sofort ein Glas mit dem Wein ein.

Gabriel Lucifer: „Nehmen wir mal an… Azrael Rage ist wirklich gestorben. Wer bist du dann?“

„Ich?!“

Wieder ein amüsiertes Lachen.

„Ich dachte eigentlich das wäre offensichtlich. Wir aber sind diejenigen, die zurückgelassen wurden mit Scherben, Träumen und Blut. All das nahmen wir, flickten wir und brachten zurück, was hier an diesen Ort gehört.“

Ein kurzes Hüpfen, eine Wellenbewegung mit der rechten Hand und der langen Kutte. Währenddessen kann man bei Lucifer deutlich das Fragezeichen im Gesicht sehen… auch wenn dieser das natürlich nie zugeben würde.

„Ich bin nicht einfach mehr Azrael Rage. Wir sind ein Hauch Vergangenheit, eine Priese Jetzt und ein Tropfen Zukunft. Wir sind der Regenläufer. ICH BIN AZRAEL RAGE.“

Amüsiert nimmt Gabriel einen Schluck des feinen Chiantis, nachdem er zuvor am köstlichen Gesöff gerochen hatte.

Gabriel Lucifer: „Oh, das ist wirklich großartig. Du bist endlich noch verrückter als ich. DAS ist wahrlich ein guter Grund zu trinken!“

Azrael Rage: „Prost… Von einem Verrückten zum anderen.“

Ein Schnippen mit den Fingern.

Azrael Rage: „Lieblicher, o lieblicher Gabriel, ich war mir sicher, Du würdest verstehen. Azrael Rage ist Vendetta 83 Zwei Meter über dem Ring verblutet. Anstatt ihm aber Angst, Alpträume und Schmerzen zu geben, habt ihr nur die Geburt von Azrael Rage dem Regenläufer eingeleitet. Ihr habt ihn befreit… indem ihr alles, was ihn noch an die Vergangenheit gebunden hat, aus ihm hinaus bluten lassen habt.“

Der Fingerzeig auf den Wein.

Azrael Rage: „Genieße ihn. Er ist ganz alleine für uns. Mit wem könnte ich denn meine…  unsere… Wiedergeburt besser feiern, als mit Dir?!“

Wieder ein schelmisches Lachen. Lucifer hingegen guckt erneut irritiert. Dann zuckt er leidenschaftslos mit den Schultern und schleicht ekelhaft lächelnd um seinen ehemaligen Partner herum, bleibt nach einer Weile direkt vor ihm stehen.

Gabriel Lucifer: „Zeig mir dein Gesicht!“

Azrael Rage: „Nein, nein, nein, nein. Mein Gesicht soll als erstes von meinem Erschaffer bewundert werden. Eigentlich müsste ich ihm dankbar sein. All der Zweifel, all die Furcht und vor allem all die Schwäche liefen in roten Flüssen aus der Vergangenheit und fanden keinen Platz im Heute. Hfff…“

Luft wird durch die Mundöffnung gesaugt.

Azrael Rage: „Leider kann aber auch ich, so wie vor kurzen Azrael, mich nicht mit dem Kläffer anfreunden. Stattdessen bleibt eine Restschuld. Eine Aufgabe, die ich nun vollends übernommen habe. Guck nicht so fragend, ich erzähl es Dir.“

Kurz neigt sich der Kopf spielerisch nach rechts und dann nach links.

Azrael Rage: „Ich bin so voller Freude… ah, ich schweife ab. Ich muss immer noch Barker bestrafen… ich bin nun das Schild, der Regenläufer, der Azrael Rage… und ein Azrael Rage kann nur an einem Platz endlich die Sonne erblicken… an der Spitze. Mit dem Undisputed Gerasy Title!“

Jetzt ist es zum ersten Mal ein wirkliches Lachen von Gabriel und zwar ein wahrlich Herzhaftes. Mit ernster Miene gafft er den Maskenträger an.

Gabriel Lucifer: „Du kannst Robert nicht entthronen!“

„Kann ich nicht?“, flüstert Azrael Rage leise.

Azrael Rage: „Kann ich nicht?“

Die Porzellanmaske kommt ganz nah zu Gabriels Tränengesicht.

Azrael Rage: „KANN ICH NICHT?“

Laut schallen die Worte durch die einst belebten Bahnsteige der Station. Das Echo erschreckt Gabriel kurz, er beugt sich leicht nach hinten. 

Azrael Rage: „Ich kann und ich werde. Wir werden… Der Regen und ich. Ich werde in seinen Kopf als erstes eindringen, so wie ich es auch immer wieder in Deinen kann… denn wir beide wissen, dass keins der kleinen Stelldichein in der Vergangenheit von Rage und Dir Zufall waren. Oder ist das hier heute etwa Zufall, lieblicher Lucifer?“

Ein genervtes Kopfschütteln. Erneut schleicht Gabriel um seinen vielleicht einzigen Seelenverwandten herum und betrachtet die Verkleidung des einstigen Todesengels, während man unter der Maske ein leises Kichern hört.

Gabriel Lucifer: „Es ist wahrlich seltsam mit uns beiden, mein ewig treuer Azrael. Erst haben wir nach deiner spektakellosen Rückkehr keinerlei Kontakt und nun, ja nun treffen wir uns direkt ein zweites Mal hintereinander – im Grunde gar bereits zum Dritten, wenn wir das kleine aber feine Intermezzo nach deinem Main Event gegen MEINEN Jungen mitzählen.“

Der ehemalige Principal schüttelt den Kopf, fast so als wolle er die Gedanken an Milton gleich mit abschütteln. Seine Konzentration wandert wieder zu seinem derzeitigen Gesprächspartner. Kurz hält Gabriel inne.

Gabriel Lucifer: „Sage mir, warum nur können wir zwei nicht voneinander lassen? Ah, ich weiß es. Buh…“

Gespielt überrascht spreizt der eherne Mythos die Finger an beiden Händen in Richtung seines Gegenübers. Es soll sowas wie ein Erschrecken imitieren, um von seiner einsetzenden Unkonzentriertheit abzulenken.

Gabriel Lucifer: „…Azrael, du hast es all diesen Jungspunden gezeigt, alle reihen sie sich nun wieder hinter dir ein. Was glaubst du wohl wie John oder Díego oder Elroy oder Valkos oder… ja… UND insbesondere ICH DICH darum beneiden? DU hast es geschafft. Die quälende glorreiche Vergangenheit muss nicht mehr länger herhalten, um endlose Passagen deiner epischen Monologe zu füllen. Hurra, es gibt was Neues, Frisches, Besseres. Und Unsere unendlich erscheinende Vergangenheit spielt  nun auch keine Rolle mehr, denn seit Deiner Schlachtung letzte Vendetta haben wir beide endlich in der Gegenwart zusammengefunden, deine Narben sind meine Zukunft. Unser Treffen auf dem Dach zuvor war nämlich sowas wie ein Abschied – von Uns, zumindest von dem was wir früher als ‚Uns‘ bezeichnet haben!“

Azrael Rage: „Wie lieb. Du denkst also doch öfters an mich?!“

Ein gar freudiges Lachen…

Azrael Rage: „Aber all diese Worte von Dir, diese Monologe. So schön. So nichts sagend, so kryptisch, sie haben alle letzte Vendetta ihre Bedeutung verloren und das weißt Du auch. Nicht nur, dass Azrael sich gegen Barker stellte und dir den Wunsch gewährte Blake zu schützen… nein, bei all den guten Tropfen, die in deiner Kehle verendeten, haben diese Worte selten die Wahrheit erläutert. Dabei sagt man doch, dass in Wein Wahrheit liegt. Einerlei! Es ist, wie es immer war…“

Das Glas wird von Gabriel hastig zur Hälfte geleert, während er erst nur aufmerksam zuhört, dann jedoch selbst etwas sagen will.

Azrael Rage: „SCHWEIG STILL! SCHWEIG STILL! SCHWEIG STILL!“

Die weißen Handschuhe von Rage gehen an die Kehle von Lucifer und drücken diesen zu Boden. Dabei schwappt zwar etwas vom Chianti über, das Glas jedoch zerklirrt nicht, sondern verbleibt in Lucifers kalter Hand.  

Azrael Rage: „Du wirst mich ausreden lassen… Es ist nicht höflich Menschen zu unterbrechen und ich lege großen Wert auf Etikette… Oder ich werde das Glas in deiner Hand mit deinem Blut füllen.“

Erst jetzt lassen die Hände die Kehle von Rage Lucifer wieder los und die rechte Hand bleibt vor Lucifer.

Azrael Rage: „Komm hoch! Du siehst erbärmlich aus, wenn Du da auf dem Rücken im Dreck liegst.“

Wütend wird die Hand von Rage weg geschlagen und zischend erwidert Lucifer: „Ich brauche deine Hilfe nicht – ICH WILL SIE NICHT!“

Angewidert schüttelt er sich als er aufsteht und klopft seinen Mantel ab. Rage hingegen steht entschlossen vor dem vermeidlich allwissenden Erzähler der PCWA und fokussiert diesen wie ein Jäger seine Beute.

Azrael Rage: „Es ist wie es ist. Ich gegen Deinen Anführer… den Schlächter… Einer muss diese Bestie aufhalten und vielleicht reichen manchmal dafür Helden nicht aus. Vielleicht braucht es dieses Mal eine andere Bestie. Eine andere Dunkelheit…“

Mitleidig senkt Lucifer sein Haupt.

Gabriel Lucifer: „Das wird nicht passieren, Azrael. Ich weiß das. Du weißt das.“

Sprach der entmachtete Principle und macht auf dem Absatz kehrt, in fester Absicht zu gehen. Mit dem Rücken zu Azrael gerichtet, spricht er dennoch weiter.

Gabriel Lucifer: „Weil ich es nicht zulassen kann. Denn mit dem Verlust seiner Krone, stirbt der neue große Mythos des Schlächters, der nun auch meiner ist. Und die PCWA kann ohne einen Mythos nicht überleben und der Mythos nicht ohne sie. Ja, Diese Liga braucht mich und ich brauche sie!“

Eine abwinkende Bewegung des Regenläufers. Nur die Maske verdeckt ein morbides Lächeln.

Azrael Rage: „Ach, tatsächlich?“

Mit der trockenen Zunge schleckt Gabriel sich über die spröden Lippen und beginnt leidenschaftlich zu lachen. Ihm ist bewusst, dass Rage gerade Lucifers Frage vom Beginn ihres Gesprächs zitiert hat und das gefällt ihm. Er wendet sich wieder zu ihm und geht nochmal auf den Kuttenträger zu, neigt sein Haupt leicht nach links, versucht einen Blick unter die Maske zu erhaschen. 

Gabriel Lucifer: „Azrael, hast du es denn noch nicht gehört? Ich bin nur noch ein stinknormaler Wrestler, der nachher mit zwei anderen herkömmlichen Menschen in der ersten Runde des Quest 4 the Best Turniers steht. Und ich werde beide besiegen…denke ich! So tun das normale Wrestler doch, sie gewinnen ihre Kämpfe gegen andere normale Wrestler, oder? Du musst es wissen. Du warst doch immer ‚nur‘ normal…und Du stinkst noch immer nach Angst… Pfui Teufel!“

Angewidert spuckt Gabriel vor die Füße des Nummer Eins Herausforderers auf den Undisputed Gerasy Title.

Azrael Rage: „…Weder Rage, noch Du, waren je gewöhnlich… normal!“

Gabriel Lucifer: „Wenn du das sagst, klingt es fast wie eine Beleidigung!“

Azrael Rage: „Und so wie du es sagst, klingt es irgendwie nach einer perfekten Tarnung für etwas weitaus Größeres!“

Mit dem Zeigefinger deutet Lucifer erst auf Rage und dann auf seinen Kopf als wolle er zu seinem eigenen Hirn durchdringen.

Gabriel Lucifer: „Alle warten auf den großen Gabriel Lucifer typischen Twist, was? Nun, ich muss dich und all die anderen leider enttäuschen. Robert Barker beim Imperial Impact die Krone zu schenken, war mein letzter Streich. Es gilt nun nur noch, den Schlächter solange wie möglich am Leben zu halten, da Ich alles für Ihn geopfert habe. Die ausgelobte Belohnung für den Quest Sieg ist da für einen amtierenden Undisputed Gerasy Champion eine riesengroße Gefahr und mein Job ist es, Gefahr vom Schlächter abzuwenden - Ich bin Robert Barkers Schild…hörst Du – Ich bin SEIN Schild!“

Sein Gesprächspartner hört ihm gar nicht mehr richtig zu und das stört Gabriel gewaltig. Doch der Regenläufer wendet sich einfach von ihm ab, beginnt zu summen. Beleidigt trabt Gabriel ihm hinterher.

Gabriel Lucifer: „Im Gegensatz zu Allen anderen in diesem Turnier ist mein von allen so heiß ersehntes Motiv für einen Turniersieg das denkbar simpelste…und es ist so furchtbar selbstlos…Ich muss gewinnen, damit KEIN anderer gewinnt! Ist das nachvollziehbar für dich?“

Azrael Rage: „La, la, la, la… hörst Du es? Es ist das Lied des Untergangs…“

Vorsichtig nimmt sich jetzt Rage die Flasche Chianti, dreht sich weg und schiebt offenbar seine Maske zur Seite. Dann nimmt er wohl einen kräftigen Schluck.

Azrael Rage: „Mit trockenem Hals können wir so schlecht mitsingen. Dabei ist es doch ein so freudiger Grund zum singen…

Noch ein Schluck wird genommen und dann wird die Maske wieder an ihrem Punkt gebracht. Kurz konnte Lucifer nun tatsächlich einen Blick auf das Gesicht erhaschen und es scheint selbst ihn schockiert zu haben. Seine Augen bohren sich fest, er kann immer noch nicht wegschauen. Rage bemerkt dies.

Azrael Rage: „…Wie unhöflich, Gabriel, Du hast doch wohl nicht etwa zu genau hingesehen?“

In hohen Bogen wird die Flasche beiseite geschmissen und ein lautes Lachen gibt der Regenläufer von sich, während das Glas zerbricht. Begeistert klatscht Rage kurz in die Hände. Lucifer hingegen steht einfach nur da, beobachtet die selbst für Azrael skurrile Szenerie. Kurz bewegt dieser die Hände so, als ob er eine Kugel vor sich hätte und diese streicheln würde.

Azrael Rage: „Ich sehe was, das du nicht siehst! Ich sehe den Schlächter… wie er gegen mich in die Schlacht zieht… und fällt. Ich sehe ebenfalls, wie ich das große Gold hochhalte… und dann bist da noch Du. Du, immer wieder, Du, mein liebster Gabriel. Möglicherweise erringst auch Du Erfolg und gewinnst in der Tat das große Turnier… Dann könnten wir Beide in Hauptrollen schlüpfen und Du könntest auf die Neuankömmlinge spucken… Und ich könnte Dich endlich wieder vor aller Welt in den Rollstuhl bringen und zwar im Gegensatz zum Schlächter für immer!“

Endlich ist wieder ein Lächeln auf den schwarzen Lippen Lucifers zu erkennen.

Gabriel Lucifer: „Oh, mein Gedächtnis ist nicht mehr das beste. Berichtige mich, aber warst du es nicht, der sagte, dass er niemanden verletzten will für die PCWA?“

Azrael Rage: „Das war Azrael Rage, der das sagte… nicht ich, nicht wir. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass ich Dich verletzen will… ABER ERST… will ich das Gold von Barker. Ich will es selbst mehr, als endlich Deinen kümmerlichen Hals zu erdrücken.“

Der Mann in der dunklen Seide dreht sich um und bereitet sich vor zu gehen.

Azrael Rage: „Ach eins noch. Was Du da die ganze Zeit riechst, ist nicht meine Angst. Es ist Deine! Du hast Angst, dass diese Liga Dich nicht mehr braucht. Deshalb der Wille den Quest zu gewinnen, die Herausforderung hält Dich am Leben. Darum wandelst Du wie ein Geist durch diese heiligen Hallen. Du hast einfach nur Angst zu gehen. Nicht weil die PCWA ohne Dich nicht existieren kann – sondern, weil du weißt, dass sie es kann!“

Tänzelnd bewegt sich Azrael die paar Stufen hinauf, in Richtung einer Limousine, vor der zwei PCWA Securitys warten.

Azrael Rage: „Ist ein Tanz im Regen nicht deutlich schöner, als einer bei hellem Mondschein?“

Ein verabschiedender Blick über die Schulter. Lucifer ist ihm gefolgt, steht auf der Treppe.

Azrael Rage: „Du kannst das Glas jetzt loslassen. Der Wein ist vergossen… Ich bin wirklich froh, dass Du offensichtlich doch keine Angst hast.“

So geht er singend: „Bald werde ich Undisputed Gerasy… Gerasy.“

Jetzt blickt Lucifer zu seiner rechten Hand und tatsächlich trägt er immer noch das Glas mit sich. Er hielt es die ganze Zeit fest. Erst nach einer Sekunde öffnet er die Hand und das Glas vermehrt sich auf dem Boden zu Scherben. Er steigt die letzten Stufen hinauf, bewegt sich hinaus. Sein Blick wendet sich dem bewölkten Himmel zu. Der Mond erscheint nur noch schemenhaft verdeckt. Auf die Erde prasselnder Schneeregen ist nur noch eine Frage der Zeit.

Gabriel Lucifer: „Verdammter Regen…“


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KILL EACH OTHER / LIVE FOREVER

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I am the one that's calling inside of your brain
I am the one that makes you feel all the shame
Never mind my name

We don't wanna believe
That the world can still move on
We don't wanna believe
That the sun can still shine on

If we gonna kill each other, how we gonna live forever?
If we gonna live forever, how we gonna kill each other?

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LIVE

Aus dem PCWA THEATER, Phoenix Center!

BERLIN, Deutschland.

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Cause the GCWF will never die!

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Stille.

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proudly presents

VENDETTA 84

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Today with:

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Wer ist der Beste? – Zu allermeist
Hüt' dich, zu glauben, daß du es sei'st, –
Wenn du es wärest, sieh, ich mein':
Wie schlecht müßten dann wohl die andern sein!

Johann Meyer

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Opener
-Möge der Beste gewinnen-

Quest for the Best - Viertelfinale 3
Triple Threat Match

vs.

PCWA Tribune Champion
vs.
(
Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Sven Nitzschke)

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2nd Match
-Möge der Beste gewinnen-

Quest for the Best - Viertelfinale 4
Triple Threat

vs.

vs.

(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Johannes Ullrich)
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Main Event
-Inflection Scale vs. ANGST-
No Holds Barred Tornado Tag-Team Match

&
vs.
&
Undisputed Gerasy Champion & Living Dead Girl von den NCG

(Sieg durch Pin oder Aufgabe. Keine Disqualifikation und kein Count Out. Alles ist erlaubt! - Referee: Nelson Frider)
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Vendetta 83

Vendetta 84

PCWA Core

VF1: Mad Dog vs. Jamie Hudson vs. Patricia Selladore

VF2: John Smith vs. Pavus Maximus vs. Blaze

VF3: Caleb Yuma vs. Alistair Brunswick vs. Blake Milton

VF4: Gabriel Lucifer vs. Diego Sanchéz vs. Nelson Friedrich Töle

HF1: Mad Dog vs. Blaze

HF2: Sieger VF3 vs. Sieger VF4

Finale: Sieger HF1 vs. Sieger HF2

 

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Letzte

Show

vor

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Flashback – Vendetta 83

Als Rages Kopf etwa auf Augenhöhe mit dem des Schlächters ist, zeigt dieser eine Cutthroat Geste und sofort hört der Anstieg des bluttriefenden Herausforderers auf. Ohne das er irgendwas sagen muss, reicht ihm Lucifer ein Mikrofon und Patricia seinen Undisputed Gerasy Gürtel. Zum Leidwesen der Fans hält er das Gold triumphierend in die Höhe.

‚Schlächter‘: „Ist es das, was du willst, Rage?“

Mit voller Wucht schlägt er dem Regenläufer seinen Gürtel ins blutige Gesicht. Amüsiert betrachtet er das Muster, dass die Blutspritzer auf dem Gold hinterlassen haben.

‚Schlächter’: „Schlag es dir aus dem Kopf. Du wirst den Undisputed Gerasy niemals zurückbekommen! NIEMALS! Ich bin der gottverdammt Beste in diesem Business und du wirst als weiteres Opfer enden, als Mahnmal für alle anderen, die mich herausfordern wollen, was passiert, wenn man den Schlächter beleidigt! FÜRCHTE MICH!“

 

Mike Garland: „Hallo liebe Freunde der PCWA zur vierundachtzigsten Ausgabe von Vendetta!“

Vincent Craven: „Die Zeichen stehen schon eindeutig in Richtung Core. Wie uns gerade nochmal in Erinnerung gerufen wurde tritt dort Azrael Rage als Herausforderer auf Robert Barkers Gerasy Title an.“

Mike Garland: „Ja. Er konnte sich im letzten Monat gegen Blake Milton durchsetzen, nachdem beide bei Vendetta 82 in einer Battle Royal einander eliminierten.“

Vincent Craven: „Robert Barker machte nach dem Match seinem Beinamen mal wieder alle Ehre und schlachtete den ehemaligen Teufel der PCWA.“

Mike Garland: „Ein eindeutiger Beweis, dass momentan niemand Barker das Wasser reichen kann und sollte!“

Vincent Craven: „Ach ja? Ob solche feigen Aktion aber das Nonplusultra unser Liga darstellen sollte, würde ich bezweifeln.“

Mike Garland: „Bezweifele, was du willst. Er ist das Nonplusultra. Punkt.“

Vincent Craven: „Naja… Rage hat auf jeden Fall Folgen daraus getragen, wie wir eben in der Pre Show gesehen haben. Warum zeigt er sein Gesicht nicht?“

Mike Garland: „Wahrscheinlich weil es kein allzu schöner Anblick seit der Schlachtung von Barker ist.“

Vincent Craven: „Aber es scheint ja schlimm zu sein. Selbst Lucifer schien sich kurz zu erschrecken, als er einen Blick darauf erwischte.“

Mike Garland: „Viel interessanter als das finde ich die beiden neuen Rollen, die beide sich verpasst haben. Rage jagt Barker… vermutlich ist nur scheinbar seine Angst gebändigt. Lucifer hingegen will Barker schützen. Eine Kollision der Beiden ist dadurch praktisch schon vorprogrammiert.“

Vincent Craven: „Aber ich bin noch nicht sicher, wie der neue Rage sich einfügt. Er wirkte irgendwie komplett neben der Spur, aber dennoch… gefährlich. Vielleicht auch gerade weil er so neben der Spur ist, wirkt er gefährlich.“

Mike Garland: „Barker ist auch ein gefährlicher Mann…“

Vincent Craven: „Mal sehen, ob er es nach Core noch ist. Außerdem haben wir auch heute ein interessantes Matches, dessen Ausgang am Image der ANGST kratzen könnte.“

Mike Garland: „In der Tat könnte die Inflection Scale endlich mal beweisen, dass sie ein Team sind. Mad Dog und Blaze zusammen gegen Barker und Selladore.“

Vincent Craven: „Pikant an der Angelegenheit ist, dass Blaze und MD ja bei Core im Halbfinale des Quest 4 the Bests aufeinandertreffen.“

Mike Garland: „Und damit sehe ich auch schon schwarz für ein erfolgreiches Bündnis. Die ANGST wird die Inflection Scale heute ein für alle Mal einstampfen.“

Vincent Craven: „Was bist du heute so ‚anti‘ eingestellt?“

Mike Garland: „Ich bin nur realistisch! Seit dem Brawlin Rumble treibt Barker sein Spiel. Davon hat ihn niemand abgehalten und so hat er folgerichtig beim Imperial Impact den Gerasy gewonnen. Bisher sehe ich niemanden, der daran etwas ändern könnte. Und Rage so wie er sich zeigt schon einmal gar nicht.“

Vincent Craven: „So pessimistisch bin ich nicht! Rage ist wie gesagt gefährlich und hat durchaus eine Chance bei Core. Heute ist er doch schon ganz anders aufgetreten. Das wird in Angesicht von Barker nicht anders sein… glaube ich.“

Mike Garland: „Und Glauben tut man bekanntlich in der Kirche. Sei’s drum… Vielleicht überrascht uns die zweite Runde des Turniers ein wenig!?“

Vincent Craven: „Gut, dass du es ansprichst! Im ersten Match treten Blake Milton, Caleb Yuma und Alistair Brunswick an. Nach dem großen Erfolg bei den letzten beiden Vendettas gilt hier Blake Milton als Favorit.“

Mike Garland: „Allerdings hat Brunswick ebenso Erfolge feiern können. Gegen Sanchéz letzte Vendetta und zuvor gegen Pavus. Ich glaube er hat den Tribune Titel jetzt schon häufiger aufs Spiel gesetzt als sein Vorgänger, James Godd.“

Vincent Craven: „Na, wohl kaum. Zu Gute halten muss man ihm seine Fighting Mentalität allerdings. Wenngleich er bisher nur mit unfairen Methoden verteidigen konnte – und diese zählen im Quest bekanntermaßen nicht.“

Mike Garland: „Warten wir es ab.“

Vincent Craven: „Zu guter Letzt wäre da noch Caleb Yuma. Er hat selbst den Fokus auf das Turnier gelegt und wollte hier gewinnen. Und so schlecht sind die Chancen nicht. Wir erinnern uns an die Duelle mit den Next Century Gods zurück… Patricia konnte er bereits hinter sich lassen, vielleicht folgt heute schon Alistair Brunswick.“

Mike Garland: „Und da er Blake Milton beim Wrestling geholfen hat, dürfte er seine Kniffe auch kennen und sich nicht so überraschen lassen wie Rage.“

Vincent Craven: „Weitgehend ausgeglichen also die Favoritenlage im Opener. Anders sieht es dabei im zweiten Kampf des Abends aus.“

Mike Garland: „Hier sind Lucifer und Sanchéz die großen Namen und auf dem Papier müsste einer der beiden es machen. Allerdings ist der Mexikaner gerade erst zurückgekehrt und der Mythos Gabriel Lucifer lag ewig im Bett. Muskelschwund olè.“

Vincent Craven: „Also geht dein Tipp an Töle?“

Mike Garland: „Das würde ich auch nicht sagen. Aber dadurch, dass er noch relativ neu ist, ist er auch schwer einzuschätzen.“

Vincent Craven: „Ich denke, dass der Mexikaner gewinnt. Er ist heiß und wird hier alles daran setzen im Quest eine Runde weiter zu kommen.“

Mike Garland: „Dann geht mein Tipp an Gabriel. Er ist immer noch unberechenbar und wird seine Defizite längst wettgemacht haben. Wenn Lucifer auch noch das Turnier gewinnt, hat die ANGST jegliche Konkurrenz ausgehebelt. Und bei der momentanen Verfassung der Konkurrenz sollte man wohl davon ausgehen.“

Vincent Craven: „Du dramatisierst das Ganze etwas zu sehr, aber warten wir es ruhig ab. Diese Show wird bereits einige Weichen stellen und Antworten geben. Danach sind wir wie immer ein Stück weit schlauer.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Die Halle wird komplett verdunkelt. Kurze Riffs, wie von Messerschnitten gestückelt schneiden sich in die Ohren ihrer Opfer, bevor sich der Klang einer Stimme so süß wie eine Lüge in ihre Gedanken schmeichelt…

Je ne m'entends plus
Je ne m'en sors plus!
Aide-moi, rien qu'une autre fois!
J'ai mâché mes mains
Je ne sens plus rien
Éteints moi!
Je sais la vérité, l'ai toujours honorée
Je sais la vérité, je l'ai toujours détestée

…bis er abgelöst wird von der rauen, kratzigen Stimme, der Stimme der Wahrheit abgelöst wird und droht die Hirne der Ungläubigen, der Zweifler und der Opfer zu sprengen.

J'ai sali les amants de ma langue de serpent
J'ai enflammé nos chairs avec nos amours passées
J'ai pleuré les avants, la rage des pères
J'ai brûlé nos bancs, de toute ma haine, je me lève

Während auf den Leinwänden blutige Highlight aus der Karriere des Schlächters präsentiert werden, während Szene um Szene durch einen Effekt wie herablaufendes Blut übergeleitet wird, betritt der Schlächter das Gebäude.

Ce que tu ne peux sentir
Tu n'as pas compris
Tout ce qui me fait languir
Tu n'as pas compris
La vérité, tu ne l'as pas comprise

Barker umkreist den Ring halb und lässt dabei nie den Blick vom Ring. In seinem Hirn sieht er das Blut bereits vom Himmel tropfen, während er, mit dem Titelgürtel um die Hüften geschnallt, in den Ring slidet. Er lässt sich mit einem grimmigen Blick ein Mikrofon zuwerfen, räuspert sich in tiefem Ton, setzt das Mikro an und beginnt.

‚Schlächter‘: „Ich bin aus zu vielen Gründen durch das Meer eures Versagens in diesen Ring gewandert, als dass ich von euch Verlangen könnte sie alle zu verstehen und deshalb…“

Weiter kommt er nicht, bevor ihn der Hass des Publikums erreicht. Das ist keine Cheap Heat, das ist ehrliche Verachtung und deshalb geht er gar nicht weiter darauf ein, sondern schüttelt diese gesammelte Wucht an Emotionen mit einer leichten Schulterbewegung ab.

‚Schlächter‘: „…deshalb möchte ich ganz einfach mit dem Main Event anfangen, bevor ich zu bedeutenderem komme. Man hat sich gezwungen gesehen, diesem Match einen Titel zu geben, was angemessen wäre, für einen Kampf des Schlächters, wenn es denn nicht ebenso für jeden zweitklassigen Hinterhofkämpfer, der sich in der PCWA blicken lässt gemacht werden würde. Es hat keinen Wert und deshalb vergesse ich diese Titel für gewöhnlich noch bevor ich sie zu Ende gelesen habe, doch der Titel des heutigen Main Events lautet „Inflection Scale versus ANGST“.

Man ist nicht ganz sicher, worauf der Schlächter hinaus will, doch die einfache Masse des Durchschnitts hört den Namen „Inflection Scale“, hört „Main Event“ und jubelt vorsichtshalber. Zugehörigkeit ist ein Muss für den eingefleischten Fan von Wer-auch-immer-gerade-beliebt-ist. Kaum jemand von Ihnen würde sich in zehn Jahren noch an einen von ihnen erinnern.

‚Schlächter‘: „Inflection Scale… versus ANGST… Die ANGST ist die Versammlung des Besten, was die Wrestlingwelt zu bieten hat. Die Inflection Scale ist… gar nichts. Und sie war auch noch nie etwas, denn noch bevor sie irgendwas erreichen konnte, ist sie schon wieder in ihrer Unwichtigkeit versunken. Ich frage euch also, was die Scale getan hat, um im gleichen Main Event wie die ANGST zu stehen?“

Nein, er fragt sie nicht wirklich, meint es natürlich rhetorisch, ist er doch der felsenfesten Überzeugung, dass der kollektive Intellekt der Masse um ihn herum nicht reichen würde, um ihn seinen wohlverdienten Undisputed Gerasy Titelgürtel um die Hüften zu schnallen.

‚Schlächter‘: „Nichts! Absolut nichts! Die einzig nennenswerte Erwähnung in der letzten Zeit haben sie durch ein paar Graffitis bekommen, alles Weitere kann man nur als schleichenden Tod bezeichnen. Ihr Anwalt ist abgetaucht, ihre Gründungsväter wollen nichts mit ihr zu tun haben und ihre Security ist nicht mehr als die Parodie eines Wrestlers.“

Spöttisches Schnaufen des Schlächters im Gedanken an den Mann, der angeblich eine Schwäche bei ihm entdeckt haben will. Vielleicht sollte er darum bitten, dass es ein Handicap Match wird, damit er ihm noch ein wenig mehr Angst einprügeln könnte?

‚Schlächter‘: „Und was hat die ANGST erreicht?“

Nichts. Laut Aussagen vieler Fans in der Halle. Diese dumme, dumme Äußerung zwingt den Schlächter zu einiger Anstrengung, damit er niemandem wehtut.

‚Schlächter‘: „Alles was wir wollten! Alistair Brunswick? Tribune Champion und gottverdammter Superstar. Er ist der erste echte Fighting Champion der PCWA seit Ewigkeiten und ist heute nur ein lächerliches Opfer davon entfernt das Halbfinale des Quest for the Best zu erreichen!“

Einige Mädels beginnen entgegen der allgemeinen Stimmung zu kreischen. Der Superstar hat zumindest bei einer bestimmten Zielgruppe Eindruck hinterlassen.

‚Schlächter‘: „Patricia Selladore? Die Tochter einer Legende. Hat den ach so großen Mad Dog, von dem aus irgendeinem Grund erwartet wird, dass er uns heute aufhalten könnte, komplett zerlegt. Hat Dinge getan und gesehen, die jeden von euch bis an euer Lebensende mit Alpträumen verfolgen würden!“

Entgegen der geteilten Stimmung zu ihrem Tag-Partner, bekommt Patricia eine äußerst einstimmige Meinung dargeboten. In ihrer vergleichsweise kurzen Zeit, hat sie viele Leute erzürnt, hat zu viele Grenzen übertreten, zu viel Vergangenheit geschaffen.

‚Schlächter‘: „Gabriel Lucifer? Hat dem Tod in die Augen gesehen und auf ihn gespuckt. Hat meine schönste, vielleicht sogar meine beste Schlachtung überlebt und steht heute wieder auf seinen eigenen zwei Beinen und wird heute der zweite Quest Halbfinalist aus dem Haus der Angst.“

Der Schlächter fühlt eine seltsame Art der Verbundenheit zum Mythos. Jede Schlachtung hat eine Verbindung zu seinen Opfern geschaffen, doch Lucifer ist anders. Lucifer geht tiefer. Ihn hat er nicht nur vernichtet, sondern auch noch neu erschaffen. Bei ihm fühlt sich der Schlächter wie Gott.

‚Schlächter‘: „Robert fuckin Barker?“

Vier simple Buchstaben. Hass.

‚Schlächter‘: „Hat seine schwache Vergangenheit abgestriffen und ist zu etwas größerem, als einem einfachen Wrestler mutiert. Ist der Schlächter geworden! Ist Undisputed Gerasy Champion geworden! Hat die gesamte, verdammte PCWA verändert!“

Die Lautstärke nimmt noch einmal zu.

‚Schlächter‘: „Könnt ihr das mit eurem niederen Intellekt überhaupt erfassen? Seht ihr den bahnbrechenden Einfluss, den ich auf die PCWA habe? Auf die Welt in der wir leben?“

Und sie alle schreien nein, schreien, dass er Unsinn erzählt, schreien weil er nicht Gott, sondern der Teufel ist und sagen damit unfreiwillig ja.

‚Schlächter‘: „Habt ihr die letzte Vendetta gesehen? Gehört ihr auch zu den angsterfüllten Versagern, die nicht hingucken konnten, als einer nach dem anderen zerfleischt wurde? Als das Blut in Strömen floss und der Schlächter am Ende alles auf seine eigene Art abgeschlossen hat? Habt ihr das gesehen? DAS ist der Einfluss des Schlächters! Das ist die ANGST!“

Man sieht dem Mann ohne Grenzen ganz deutlich den Spaß daran an. Er giert nach mehr und die PCWA wäre nicht die PCWA, wenn sie ihm nicht geben würde, was er sich ersehnt.

‚Schlächter‘: „Die Welt hat gesehen, dass es in der heutigen Zeit nur noch einen Weg gibt, um an das zu kommen, was man haben will. MEINEN Weg! Du willst etwas? Dann nimm es dir! Und wenn man es dir nicht geben will, dann zerstöre alles in deinem Weg, bis es keiner mehr wagt. DAS ist der neue Leitfaden der PCWA und ihr alle habt das zu akzeptieren! Denn tut ihr es nicht, werdet ihr niemals wieder sicher sein. Nicht in dieser, nicht in MEINER PCWA!“

Der Schlächter breitet die Arme zur Cruzifixpose aus, legt den Kopf in den Nacken und gönnt es sich für einen Moment im Hass zu baden.

‚Schlächter‘: „Wenn ich heute Abend also mit Patricia zusammen in den Ring steigen werde, um ein Match gegen die Scale zu bestreiten und mit ihren Kadavern den Boden zu verschmutzen, dann fragt euch: Womit hat die INFLECTION SCALE das verdient? Wem haben sie Unrecht getan, um der ANGST zum Fraß vorgeworfen zu werden? Fragt euch, warum niemand etwas unternimmt. Fragt euch, warum Monster wie das Living Dead Girl und der Schlächter frei herumlaufen dürfen. Zittert, jammert, fürchtet euch… denn die simple Antwort auf all diese Fragen wird dieselbe sein…“

Die Augen richten sich während der kurzen dramaturgischen Pause direkt auf die Linse der Kamera.

‚Schlächter‘: „ANGST!“

~~~Denn ich laufe im Regen ~~~

~

Immer

~

Ich bin der Wanderer in Sturm und Nacht

~

Ich bin…

~

 

Marilyn Manson – Four rusted Horses

Who’ll ride this dying carousel?
Four Rusted Horses strangled by their own rope,
When children love our singing

We’ll know that their tired hearts have broke?
That their tired hearts have broke

Everyone will come,
everyone will come to my funeral to make sure that I stay dead,
Everyone will come,

everyone will come to my funeral to make sure that I stay dead,

- dead - –

Es ist für Barker sicherlich ein ungewohnter Anblick. Eine schwarze Kutte mit Kapuze, die bis auf kleine Ausschnitte bei Gesicht und Händen alles verhüllt. Die Hände tragen weiße Handschuhe und im Gesicht ist eine weiße Porzellanmaske. Im Ring bleibt er stehen… keinen Meter von dem Mann entfernt, der ihn letzte Vendetta schlachtete… er sagt nichts, tut nichts. So steht er einfach da… der Regenläufer Azrael Rage.

Der Schlächter geht dicht, seeehr dicht an ihn heran. Blickt zu ihm hoch. Führt das Mikro wieder zum Mund.

‚Schlächter‘: „Was willst du hier? Huh? Rage? Was zum Teufel willst du hier?“

Der Grenzenlose schubst den deutlich größeren Rage von sich fort. Die Reaktion darauf ist einfach… Rage geht zurück an dem Punkt, wo er eben schon stand, so dass er wieder nah bei Barker ist.

‚Schlächter‘: „Willst du, dass wir die Aktionen der letzten Show wiederholen? Willst du mir schon jetzt ein weiteres Bad in deinem Blut gönnen? Soll ich es wieder regnen lassen?“

Der Schlächter beginnt um ihn herum zu tigern, aber keine Reaktion des Mannes im Regen.

‚Schlächter‘: „Nein, das willst du nicht, nicht wahr? Das letzte Mal hat dir sicher gereicht, oder, Regenläufer?“

Spott trieft aus dem letzten Wort.

‚Schlächter‘: „Sie es als mein Abschiedsgeschenk an dich an, dass du eigentlich nicht verdient hättest, weil du dich meinen Befehlen widersetzt hast. Ich habe dir einen Ausweg geschaffen. Du musst dich nicht mehr gegen mich blamieren, kannst wieder den leichten Weg nehmen, so wie damals, als du dich hast suspendieren lassen, weil der Druck des Titels für dich und deine lächerliche Psyche zu viel war. Sag, dass du verletzt bist und nicht antreten kannst…“

Immer noch kein Wort des Riesen.

‚Schlächter‘: „Habe ich dir auch dein Stimmband rausgerissen, Rage? Sprichst du deshalb nicht? Du musst wissen, wenn ich beginne eine verlorene Seele in Stücke zu reißen, verliere ich mich manchmal in meinem Rausch und bekomme nicht mehr alles mit, was ich so tue. Aber hey, jeder hat sein Laster, nicht wahr? Du rauchst Zigarren und ich zerstöre Menschen.“

Ein zustimmendes Nicken von Rage… wirkte irritierend, aber Barker versucht sich davon nicht ablenken zu lassen.

‚Schlächter‘: „Du langweilst mich und das habe ich nicht nötig. Die Zeiten in denen ich deinen ellenlangen Theatermonologen lauschen musste, weil du in dieser Liga ein Jemand warst sind vorbei. Heutzutage bist du nichts weiter als ein Haufen Scheiße, der irgendwie am Schuh der Geschichte kleben geblieben ist und nicht abgehen will. Aber du kennst mich, ich bin Spezialist darin Probleme zu beseitigen.“

Der Schlächter formt seine linke Hand zur Abstraktion einer Pistole, hält sie sich an den Kopf und ‚drückt ab‘.

‚Schlächter‘: „Und wenn du es wirklich drauf anlegst, wenn du mein Angebot das Match abzusagen nicht annimmst, sondern darauf bestehst beim CORE von mir bloßgestellt zu werden, dann werde ich diesen Haufen Scheiße notfalls auch los, indem ich den ganzen verdammten Fuß abschneide. Ich schrecke nicht davor zurück etwas über das Ziel hinauszuschießen, denn so etwas passiert leicht, wenn man keine Grenzen hat, weißt du?“

Der Schlächter ist wieder vor der Front des Regenläufers angekommen und versucht ihm tief in die Augen zu sehen, was dank Kapuze und Maske nicht möglich ist.

‚Schlächter‘: „Es gibt jetzt zwei Optionen für unser weiteres Vorgehen, Rage. Entweder du erinnerst dich daran, wie du sprichst und gibst mir endlich einen guten Grund, warum ich mich noch weiter mit deiner armseligen, lächerlichen Visage abgeben sollte, oder…“

Er lässt dem Teufel eine Pause, doch Rage schweigt weiter. Der Schlächter wirkt fast enttäuscht, als er mit dem Arm ausholt und… das Mikro fallen lässt. Ganz im Gegensatz zu seinem gewalttätigen Ich rempelt er Rage einfach nur an und geht. Lässt ihn stehen. Ignoriert den Nummer Eins Herausforderer auf den Undisputed Gerasy Titel… weil er gelangweilt ist.

Als Barker dann den Ring verlässt, dreht sich Rage zu ihm hin, scheint ihn genau anzugucken und schlussendlich wirft er sich herunter und klopft mit beiden Fäusten abwechselnd auf den Ringboden, bis sich Barker, während seines Rückweges, wieder zu ihm umdreht. Erst als er dessen Aufmerksamkeit hat, zeigt Rage die allgemein bekannte „Kopf ab“ Geste. Allerdings lässt sich der Mann ohne Grenzen davon nicht beeindrucken, sondern er geht einfach weiter.

Vincent Craven: „Da hast du den Beweis: Rage ist da und er will Rache!“

Mike Garland: „Wenn die Worte fehlen müssen eben die Gesten sprechen, oder wie?“

Vincent Craven: „Ja, du hast es gesehen. Barker wird sich noch wundern… und ganz so gelangweilt, wie er tut, hat ihn Rage gerade auch nicht. Das kann er mir nicht erzählen.“

Mike Garland: „Mir aber! Letzte Woche macht sich Rage beinahe in die Hose als er Barker gegenüber tritt. Gerade bekommt er kein Wort raus. Nur diese Verlegenheitsgeste. Da kann er gegenüber Lucifer sagen, was er will. Ich glaube ihm erst, wenn er bei Core wirklich was auf die Matte bringt!“

Vincent Craven: „Während sich Barker schon als sicherer Sieger sieht, wird Rage ihn übertrumpfen. So einfach kann dieses Geschäft sein. Ganz unabhängig von diesem Angsteingejage.“

Mike Garland: „Ja? Ich dachte die Underdog-Rolle wäre was fürs Herz und in erster Linie dazu da, um den hohen Favoriten ein bisschen abzulenken!? Also wenn man ihm das schon als Vorteil auslegen muss, dann gute Nacht, alter Teufel.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

„Und sie sind echt gleich da? Die komplette Busladung?“

„…“

„Haben sie denn auch die… Utensilien dabei?“

„…“

Wir befinden uns im Backstage-Bereich des PCWA Theatres, genauer gesagt auf einem Flur im Trakt mit den Umkleidekabinen. Gerade eben haben wir den selbsternannten „Superstar“ Alistair Brunswick bei einem Telefonat belauscht, welches offenbar zufriedenstellend für ihn verlaufen ist. Nach einer letzten Antwort huscht ihm ein breites Grinsen über das Gesicht. Selbstgefällig beendet er das Gespräch und steckt das Handy wieder in die Tasche, um seinen Weg fortzusetzen. An einem Spiegel hält er kurz, um seine Frisur zu richten.

„Oh scheiße, sehe ich gut aus.“

Wie immer gefällt ihm, was er dort sieht. Alistair trägt bereits seine Ringkleidung, die diesmal nach dem Motto „Mehr zeigen ist besser als weniger“ zusammengestellt ist. Die schwarze nietenverstärkte Lederhose liegt hauteng an und lässt kaum Spielraum für schmutzige Phantasien. Über die Schultern hat er eine Jacke mit einem dicken Pelzbesatz geworfen, die uns einen nicht nur flüchtigen Blick auf seinen perfekt durchtrainierten Oberkörper gewährt, der noch vom Schweiß eines harten Aufwärmprogramms glänzt. Zufrieden wirft Alistair sich selbst einen nach oben gestreckten Daumen zu, schiebt sich die verspiegelte Sonnenbrille ins Haar und zieht dann etwas aus der Tasche.

Ein Plektrum. Passend zu der Gitarre in seiner anderen Hand.

Ein paar schnelle Schritte noch und schon hat er sein Ziel erreicht. Eine Umkleidekabine.
IHRE Umkleidekabine.

Alistair räuspert sich etwas verlegen und wirft noch einmal einen Blick nach links und rechts. Niemand ist zu sehen. Er hat also freie Bahn. Freie Bahn, alle seine Gefühle, seine gesamte Leidenschaft und seine Beharrlichkeit in die Waagschale zu werfen und der einzig wichtigen Person auf der Welt zu zeigen, dass er mehr ist als nur der Sonnyboy von nebenan. Zu zeigen, dass auch er nur ein wehrloses Opfer ist, wenn es um wahre Gefühle geht. Zu zeigen, dass Männer in Wirklichkeit das schwache Geschlecht sind, wenn es um das berühmte „Five Letter Word“ geht.

P – E – N – I – S.
Unsere gute alte Hiroshima-Rakete wieder einmal.

Leise beginnt Alistair zu spielen. Fast zärtlich zupfen seine Finger die Saiten. Dazu singt er – und das überraschend gut – ein Lied, zu dem vermutlich seit 1997 mehr kostbare junge Weine entkorkt wurden als zu jedem anderen.

I sit and wait
Does an angel contemplate my fate
And do they know
The places where we go
When we're grey and old
'Cause I have been told
That salvation lets their wings unfold
So when I'm lying in my bed
Thoughts running through my head
And I feel the love is dead
I'm loving angels instead

Robbie Williams, “Angels”. Mit jeder Zeile ist Alistairs Stimme kräftiger geworden und gerade, als er fortsetzen möchte, werden seine Gebete erhört und die Tür vor ihm öffnet sich.

Und dann steht sie einfach so vor ihm. Cinderella Rage. Die Tochter des Teufels scheint gerade aus der Dusche zu kommen, denn sie trägt einen weiten Bademantel und hat sich ein Handtuch wie einen Turban um den Kopf gewickelt. Sie mustert den Musikanten mit einer Mischung aus Neugier und Belustigung. Alistair lässt die Gitarre sinken und blickt sie schüchtern lächelnd an.

Cinderella Rage: „Hm. Hi, Alistair.“

Alistair: „Hi, Cinderella. Ich hoffe, ich störe dich nicht. Magst du Robbie Williams? Ich… konnte einfach nicht anders.“

Übrigens eine Lüge. „Closer“ von den Nine Inch Nails hatte er, auch wenn es seine Gefühle eigentlich besser beschrieb,  kurz vor dem Auftritt von seiner möglichen Playlist gestrichen.

Ein Lächeln huscht über Cinderellas Gesicht. Ein Lächeln, das Alistairs Herz sogleich einen kleinen Hüpfer machen lässt. Im Wesentlichen deshalb, um Blut in ein tiefer gelegenes Körperteil pumpen zu können.

Cinderella Rage: „Oh, guck mal, da ist ja auch Blake!“

Okay, stoppen wir die Blutzufuhr.

Alistair: „Blake Milton?“

Alistair wirbelt herum. Tatsächlich: Der Sicherheitschef der PCWA, zugleich Gegner im heutigen Opener, kommt gerade den Gang hinuntergelaufen. Er tippt auf seinem Smartphone herum, tut so, als wäre er beschäftigt, und es fällt auf, dass er nicht seine gewohnte Security-Jacke trägt. Nur ein viel zu weites Oberteil mit langen Ärmeln, die ihm die Hände bedecken, mit denen er sich an das kleine, schwarze Blackberry klammert.

Erst bemerkt er Cinderella und Alistair nicht – absichtlich. Zu tief ist er in Gedanken versunken, fährt sich durch das gekürzte Haar und vermisst es so sehr, Gabriel Lucifer kleine Dienste zu erweisen. „Tu mir einen Gefallen und lass dir die Haare schneiden“, hatte er gesagt. Seitdem war der Junge sechs Mal beim Friseur. „Nur die Spitzen, bitte.“ Mit jedem Besuch nur fünf Millimeter weniger. „Ich weiß. Das ist jetzt schon das sechste Mal, Herr Milton.“ Mit jedem Besuch das befriedigende Gefühl, Gabriel einen Gefallen zu tun.

Dann fallen die Augen des jungen Sicherheitschefs auf Cinderella, die er schon vor Tagen am Telefon wissen ließ, dass es ihm Leid täte, das mit ihrem Vater. Ihre Antwort war lediglich ein schluchzendes Kichern. Sie sagte: „Das ist ganz allein seine Schuld!“ Sie sagte: „Vielleicht öffnet ihm das endlich die Augen, wie lächerlich es ist, seine wahre Natur zu verleugnen!“

Mit zwei schnellen Schritten ist sie an Alistair vorbeigetreten, packt Blake am Arm und hält ihn fest.

Cinderella Rage: „Das ist ja ein lustiger Zufall, dass ausgerechnet ihr beide hier seid. Ich wollte euch nämlich etwas zeigen…“

Sie blickt in zwei fragende Gesichter. Flink dreht sie sich um und holt etwas aus ihrer Kabine. Für einen kurzen Moment sind Alistair und Blake allein.

Alistair (flüsternd): „Verzieh dich, du schwächlicher Wicht. Hier wird gerade ein spektakulärer Fick vorbereitet.“

Milton wirft seinem Gegenüber einen strafenden Blick zu. Der selbsternannte Superstar ist ein Stück größer als er, hat mehr Erfolg und scheint auch sonst alles besser zu machen, während Blake nur dieses viel zu weite Oberteil bleibt. Und der Neid.

Alistair (immer noch flüsternd): „Hast du nicht gehört?“

Blake ist neidisch auf Alistair, denn dieses nCg-Arschloch darf in Gabriels Nähe sein, wann und wo immer er will. Es ist nicht zum Aushalten. „Ich will doch nur bei ihm sein“, hatte er Caleb als letztes anvertraut und dieser meinte: „Ich mache mir langsam Sorgen um dich, Blake.“

Der Junge erträgt es einfach nicht, will gehen und wird erneut von Cinderella, die just in diesem Moment zurückkehrt, am Ärmel gepackt und gestoppt. In der Hand hält sie ein zusammengerolltes Magazin. Als sie es entrollt, erkennen wir Robert Barker. Das aktuelle PCWA-Magazin. Noch druckfrisch und ab morgen im Handel.

Cinderella Rage: „Ihr habt doch beide letzte Woche Shootings gemacht, oder? Ich bin ja so gespannt, welche Bilder sie genommen haben…“ – Ach bitte! Als hätte sie nicht schon längst nachgeschaut!

Alistairs Miene erhellt sich deutlich. Zu gut kann er sich an die zurückliegenden Fotoaufnahmen erinnern. Seine Aufnahmen waren sehr freizügig geworden und die hübsche Fotografin hatte ihm gesagt, dass er ein wenig wie Chris Evans aussehe. Am Abend hatte Alistair dann mit ihr Sex gehabt, aber das ist eine andere Geschichte.

Cinderella Rage: „Ach, da!“

Nach kurzem Blättern hat sie das große Mittelposter des Magazins gefunden. Mit einem Lächeln klappt sie es auf…

Alistairs selbstgefälliges Grinsen erstarrt zu Eis. Blake hält nur ein Stück weit sein schwarzes Shirt nach oben, gerade mal so viel, dass man auf alle Fälle seine Hose sehen kann, die auf seinen Hüften beinahe schon unanständig weit nach unten gerutscht ist. Die hübsche Fotografin meinte, das wäre als Postermotiv perfekt. Anvisierte Zielgruppe: Fangirls. „Heb das Shirt bis über den Bauchnabel!“ Knips. „Dieser irritierte Unschuldsblick ist prima! Bleib so!“ Knips. „Ja, genau so!“ Knips. „Perfekt!“ Knips. Dann – es war schon spät – musste sie plötzlich weg, weil sie noch ein wichtiges Date mit irgendjemandem hatte, aber das ist ja eine andere Geschichte.

Peinliche Stille.

Cinderella Rage: „Also, ich finde die Aufnahmen super-süß.“

Sie streicht Blake kurz über den Arm. Irgendwie scheint sie sein weites Oberteil zu mögen. Vielleicht ist das der Grund, warum sie es immer wieder greifen und anfassen möchte. Es erinnert sie an jemanden, aber an wen? Verlegen murmelt „Lucifers Schützling“ etwas in sich hinein, während sie leise kichert und dann ihre stahlblauen Augen auf Alistair richtet.

Cinderella Rage: „Ich bin mir sicher, deine Aufnahmen sind auch super geworden. Vielleicht kommen die dann ja in die nächste Ausgabe.“

Alistair kann mühsam ein „vielleicht“ heraus pressen, innerlich aber kocht er. Verstohlen harrt sein Blick auf Blake Milton.

Blake Milton: „Es tut mir leid, aber ich muss jetzt wirklich weiter.“

Alistair sieht ihn an. Wenn Blicke töten könnten, dann würde Milton jetzt vermutlich umkippen.

Cinderella Rage: „Dann wünsche ich meinen beiden Jungs viel Erfolg!“

Sie beugt sich nach vorne und haucht erst dem einen und dann dem anderen einen Kuss auf die Wange.

Cinderella Rage: „Ich mag übrigens Gewinner.“

Mit einem koketten Lächeln verschwindet sie in ihrer Kabine, während die beiden Kontrahenten alleine auf dem Flur zurück bleiben. Alistair blickt sein Gegenüber an.

Alistair: „Ach ja.“

Ohne groß auszuholen, verpasst er Blake einen kraftvollen Schwinger mitten ins Gesicht. Der Australier, vollkommen überrascht von diesem Schlag, taumelt zurück und nur die Wand hinter ihm verhindert, dass er zu Boden geht.

Alistair: „Das nur als Vorgeschmack. Mach dir erst gar keine Hoffnungen, dass du im Ring gegen mich eine Chance hättest. Eines schwöre ich dir: Nach dem Match gleich, wird deine Visage nur noch in medizinischen Fachwerken für plastische Wiederherstellung abgebildet werden.“

Blake greift sich benommen an die Schläfe und Alistair will gerade noch einmal ausholen, als sich schwere Schritte nähern. Ein Security-Trupp. Es ist also besser, den Rückzug anzutreten.

Alistair: „Man sieht sich dann gleich, Kleiner. Ich freue mich schon darauf.“

Lachend macht er sich von dannen, bevor die heraneilenden Sicherheitskollegen vor „Lucifers Schützling“ zum Stehen kommen.

Die Fragen überschlagen sich: „Was ist passiert? Bist du ok? Sollen wir ihm folgen?“

Eine Security legt Blake besorgt die Hand auf die Schulter und greift in den schwarzen Stoff seines Oberteils. Der Junge schließt genervt die Augen. Warum wollen ihn ständig alle anfassen? Er hasst das! Verstört schlägt er den Arm seines Kollegen beiseite und stößt sich von der Wand ab. Die beiden Sicherheitsmänner sehen sich fragend an, während der Junge seine Kleidung richtet und beinahe schon liebevoll die Falten in den viel zu langen Ärmeln glattstreicht. Kommentarlos läuft er los.

Vincent Craven: „Da haben wir doch wieder diese interessante Dreiecksgeschichte… und außerdem zwei Männer, die gleich im Opener um den Einzug ins Quest 4 the Best Halbfinale kämpfen.“

Mike Garland: „Alistair hat Blakes Poster im neuen PCWA Magazin, der Fanatic, sichtlich gewurmt. Eigentlich war er ja dafür vorgesehen…“

Vincent Craven: „Aber die Leser wollten eben Blake. So wie Cinderella auch, nach meinem Dafürhalten.“

Mike Garland: „Es sei denn Alistair kann sie gleich mit einem Sieg überzeugen. Und sportlich hat er für mich auch die Nase vorne. Wie Milton sich von diesem Schwinger überraschen ließ…“

Vincent Craven: „Na, Blake hat nicht nur einen anderen Wrestler, sondern uns alle überrascht. Das solltest du bedenken.“

Mike Garland: „Er hat bei einer Battle Royal durchgehalten und sich am Ende an Rage geklammert. Letzte Show, als es drauf ankam, hat er versagt. Er ist einfach noch zu grün.“

Vincent Craven: „Ich denke du unterschätzt ihn. Und das wird er gleich im Opener beweisen, glaub es mir.“


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Mit ärgerlicher Meine blättert der Mann, der eigentlich zum Interview bereitstehen sollte, bereits seit einer geschlagenen Minute hektisch durch das PCWA-Magazin und lässt Luke Tyler, der mit einem Mikrofon in der Hand bereits Stellung bezogen hat, unbeachtet.
Der langjährige Fragensteller der Liga betrachtet den Vorgang schweigend, auch wenn man die Ungeduld im Gesicht ablesen kann. Doch sein Gegenüber blättert weiter lieber durch die Berichte der Schrift, auch wenn er die meisten nur kurz überfliegt und dann die nächste Seite anvisiert. Sehr zum Leidwesen Tylers, der nun aber merkt, dass man schon auf Sendung ist.

Luke Tyler: „Bei der vergangenen Vendetta konnten wir einen jungen Mann erleben, der sein Debut gefeiert hat. Und nun wollen wir doch ein wenig mehr von ihm hören, also freue ich mich auf dieses Interview mit...-“

Er stoppt nicht, sondern wird einfach von der Stimme des Anderen unterbrochen.

Wiley Cuts: „WILEY CUTS!“

Wer nun denkt, dass Cuts sich selbst ankündigen wollte, liegt komplett falsch, denn der Neuling ist weiterhin in das Studium des Magazins vertieft. Doch nun deutet er mit dem Finger auf einen kurzen, nicht weiter auffälligen Artikel, der sich unter einem langen Text mit der Schlagzeile „Wer ist der neue Schlächter?“ befindet.

Wiley Cuts: „So ein kleiner Text für mein Debut!“

Um seine Aussage zu untermalen zeigt er mit zwei Fingern einen kleinen Abstand, der die Kürze des Textes verdeutlichen soll. Das Tyler neben ihm steht, interessiert ihn offenbar weiterhin nicht. Ihm ist nur wichtig, dass irgendwo ein Mikrofon in der Nähe ist, in das er sprechen kann.

Wiley Cuts: „Nicht einmal zehn Zeilen für Wiley Cuts. Und dann noch so ein standartformuliertes Geschreibe von „jungem Mann“, „großes Selbstvertrauen“ und sonstigem Mist. Keine Begeisterung zu lesen...NICHTS!“

Er schüttelt enttäuscht mit dem Kopf.

Wiley Cuts: „Es ist ja nicht so, dass mein Debut die Welt verändert hätte, aber stattdessen widmet man Unmengen von Seiten Sachen wie...“

Cuts beginnt im PCWA Magazin zu blättern, bis er zu einem Bericht gelangt, welcher ein großes Bild von Elroy Schmidtke mit einem Fragezeichen daneben zeigt.

Wiley Cuts: „Hier wird stattdessen über eine Doppelseite die Frage gestellt, wie die „Firma“ von Ausfall eines Schmidtkes verkraftet oder ob sie nun in den Shows an Einfluss verliert...alleine diese Fragegestellung schon!“

Seine Augen treffen zum ersten mal direkt den Blick von Luke Tyler.

Wiley Cuts: „Muss es denn immer so sein, dass diese Macht so präsent ist und Entscheidungen aus dem Ring nach draußen verlegt werden?“

Auch wenn seine Formulierung wie eine Frage klingt, so wartet er nicht auf eine Antwort von Tyler, sondern wendet sich erneut kurz von der Kamera ab um einen anderen Artikel blätternd zu suchen.

Wiley Cuts: „Oder hier!“

Diesmal schlägt er den bereits vorher kurz gezeigten „Schlächter“-Artikel auf. Und auch wenn es nur ein bedrucktes Papier ist, so scheint ihn der Inhalt anzuekeln, so wirft er das Magazin auf den Boden.

Wiley Cuts: „Im Stile einer Kriminalserie wird da wirklich drüber diskutiert, wer jetzt der neue Schlächter ist! Es wird sogar als die „spannendste Frage“ der Liga bezeichnet...“

Wütend schnaubt Wiley und schüttelt den Kopf.

Wiley Cuts: „Als spannendste Frage einer Wrestlingliga...eine Geschichte eines Verrückten, der es offenbar im Ring nicht bringt und daher backstage Kopfspielchen spielen muss. Anstatt es zu achten, wird darauf noch aufgebaut, gleichzeitig werden mögliche Retter in kurzen Absätzen abgetan. Eine ganz und gar ekelhafte Entwicklung!“

Er hebt das Magazin auf. Blickt es an, als ob es all das Schlechte der PCWA sei und schmettert es erneut zu Boden, so dass es diesmal zerfleddert. Für einen Moment starrt er es an, dann wandert sein Blick zurück zu Luke Tyler.

Wiley Cuts: „Es ist ein Fiasko! Eine Liga, die so viel zu bieten hätte, versinkt in einem Schlachtfest und die blutrünstige Allgemeinheit scheint es noch zu befürworten!“

Tiefes Einatmen.

Wiley Cuts: „Doch ich will mich nicht aufregen, dieser Umstand war mir ja schon vor meinem Einstand bekannt. Und daher ist es vielleicht sogar besser, dass ich nun meine Kritik an dieser Liga direkt in meiner ersten Show noch einmal mit dem Presslufthammer ein geprügelt bekommen habe.“

Der Mann aus Marion, Indiana zieht seinen Mundwinkel nach oben, während er sich zentral vor die Kamera stellt.

Wiley Cuts: „Denn es motiviert mich, dass man in einem Jahr, oder vielleicht schon nach dem Brawlin Rumble, über mich als den Mann spricht, der von all diesen Sachen unbeeindruckt blieb und seinen Eindruck ganz ohne Backstagegeschehen hinterließ.“

Damit wendet er sich ab, klopft Tyler im Abgang noch auf die Schulter. Die Kamera fadet nach diesen Bildern aus und schaltet zum nächsten Segment.

Vincent Craven: „Wiley Cuts, unser Debütant aus der letzten Show. Heute legt er den Finger gleich in die Wunde. Schon im Internet wird stark über das Bild der PCWA diskutiert. Zu viel Blut, zu viel obszönes Gehabe und zu wenig Wrestling. Die Bayrische Medienanstalt hat bereits bei Aliera TV angeklopft…“

Mike Garland: „Meine Güte, wir leben doch nicht in solch einem scheinheiligen Land wie den vereinigten Staaten. Vielleicht möchte dieser Wiley Cuts seine amerikanischen Verhältnisse hier durchsetzen… damit wird er aber gehörig auf den Mund fallen.“

Vincent Craven: „Ich bin ehrlich gesagt auf seiner Seite und gegen diese Schlachtungen. Was soll das? Das hat mit Wrestling nichts zu tun!“

Mike Garland: „Ich glaube Robert Barker ist das klare Gegenbeispiel für deine These. Natürlich hat es was mit Wrestling zu tun. Wie Barker eben sagte… er hat die ganze Liga revolutioniert.“

Vincent Craven: „Und sie daher wie eben beschrieben in gehörige Probleme gebracht.“

Mike Garland: „Und ein Wiley Cuts soll dafür sorgen, dass es besser wird? Er sollte erst mal im Ring zeigen, was er kann, bevor er sich hier als Messias aufspielt. Da hatten wir doch schon ganz andere…“

Vincent Craven: „Das stimmt, aber er muss ja nicht alleine dafür kämpfen, sondern kann für eine Bewegung stehen, die eben eine andere Sicht vertritt.“

Mike Garland: „Hört sich ja fast so an, wie bei der ach so erfolgreichen Inflection Scale. Tzzz.“


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Er kennt diese Musik. Nur zu gut.

And now, the end is near;
And so I face the final curtain.
My friend, I'll say it clear,
I'll state my case, of which I'm certain.

Und ob in ihm immer noch die Wut tobt heute jemanden zur Rede zu stellen, folgt er der Musik. Wenn sie hier schon läuft, dann sollte man sie auch genießen. Frank Sinatras “My Way”. Old Blue Eyes vielleicht bekanntester Song. Er muss der Musik einfach folgen. Es geht nicht anders. Als er die die Quelle scheinbar gefunden hat, ist er nur noch eine Tür von ihr entfernt. Eine Tür ohne Namen. Soll er oder soll er nicht? Was soll schon passieren? Will ihn wieder jemand niederschlagen?


I've lived a life that's full.
I've traveled each and ev'ry highway;
But more, much more than this,
I did it my way.

Langsam öffnet er die Tür und findet einen hellen, Licht durchfluteten Raum, der eher spartanisch eingerichtet ist.  Auf einer ihm gegenüber liegenden Fensterbank steht ein kleines Kofferradio. Da er sonst niemanden in dem Raum erkennen kann, betritt der „Renegade“ Chris McFly Jr. den Raum und geht in Richtung des Radios. Neugierig schaut er auf das Gerät.

I planned each charted course;
Each careful step along the byway,
But more, much more than this,
I did it my way.

Ein Lächeln umspielt seine Lippen als er der Stimme von Old Blue Eyes lauscht und selbst mit anstimmt.

Chris McFly Jr.: Regrets, I've had a few, But then again, too few to mention.”

„Betrittst du eigentlich immer fremde Umkleidekabinen, ohne vorher anzuklopfen?“

Wie vom Blitz getroffen wirbelt Chris herum. Direkt hinter ihm, bisher durch die Tür verdeckt, steht ein hochgewachsener Mann, der ihn nun mit einer Mischung aus Verschmitztheit und neugieriger Erwartung anblickt. Immer noch eine imposante Erscheinung, schießt es Chris durch den Kopf, auch das schulterlange und zu einem Zopf zusammengebundene Haar des Mannes genau wie sein Dreitagebart mittlerweile deutliche graue Spuren zeigen.

Der „Last Warrior“ Adam Reynolds.

Chris McFly Jr.: Ich… äh… also ich… liebe diese Musik… einfach und…”

Adam tritt einen Schritt auf ihn zu. Ein Lächeln umspielt seine Lippen, als er die aufsteigende Unruhe im Träger der Cryption Crown bemerkt. Denn der stolze McFly wirkt wie ein Kind, das dem Weihnachtsmann gerade höchst selbst begegnet.

Adam: „Aber ich könnte auch sagen: Wer Türen so offen stehen lässt, der erwartet schließlich Besuch. Nun. Es hätte schlimmer kommen können.“

Er wendet sich kurz um, holt in aller Seelenruhe zwei Gläser aus einem Schrank und eine Flasche schottischen Single Malt aus der Minibar.

Chris McFly Jr.: Draußen stand kein Name, ich habe nur diese Musik, die mir viel gegeben hat, gehört, Mr. Reynolds…

Adam blickt auf. Die vielen kleinen Fältchen um seine Augen lassen ihn freundlich erscheinen, aber in diesem Moment wirkt er irritiert.

Adam: „Bursche, du hast mich nicht gerade gesiezt, oder? Du hast verdammtes Glück, dass ich gerade nicht in der Stimmung bin, das als Beleidigung aufzufassen.“

Schwungvoll füllt er die beiden Gläser. Ohne sein Gegenüber überhaupt zu fragen, drückt er ihm eines davon in die Hand. Doch nun wirkt der „Swingin’ Wrestler“ irritiert. Der Mann, den viele als Legende betrachten, mit ihm ungestört in einem Raum und drückt ihm einen Drink in die Hand.

Adam: „Sláinte.“

Er setzt das Glas an und leert es in einem einzigen Zug. Der Chicagoer hingegen nippt erst an dem Single Malt bevor er ihn ebenfalls trinkt. Jedoch etwas langsamer als Reynolds. Als wolle der „Renegade“ diesen Moment genießen.

Adam: „Gut. Trinkfest bist du auf jeden Fall. Gefällt mir, genau wie die Sachen, die du so im Ring ablieferst.“

Chris McFly Jr.: Danke, Sir. Das Lob bedeutet mir wirklich viel wenn jemand wie Sie mit einer  solchen Erfahrung so über jemanden wie mich denkt.“

Adam verdreht die Augen.

Adam: „Spreche ich eigentlich Suaheli? Das ‚Sie’ kannst du dir schenken.“

McFly schaut peinlich berührt dem Last Warrior ins Gesicht. Er scheint noch zu überlegen was er antworten soll. Doch schließlich sprudelt es aus ihm heraus.

Chris McFly Jr.: „Sir… ich habe sehr großen Respekt vor ihnen und den Dingen die sie getan haben lange bevor ich ein Wrestler wurde. Als ich Mitte 2008 den Schritt vom tumben Schläger zum Wrestler machte und meine ersten Gehversuche machte, waren sie schon nicht mehr aktiv, leider. Es ist für mich wirklich eine große...“

Adam unterbricht ihn rüde.

Adam: „C’mon, WAS sagst du da?“

Hastig fährt McFly fort, seine Stimme überschlägt sich fast dabei.

Chris McFly Jr.: „Sir? Habe ich sie irgendwie beleidigt? Was ich nicht vielen erzähle ist, das ich mich selbst immer als einen „Student of the Game“ sehe. Ich bin schon weit gekommen, aber ich bin nie so zufrieden mit mir dass ich aufhöre nach der nächsten Verbesserung zu suchen. Ich habe viel von ihnen gehört und habe nie erwartet in meiner Karriere jemanden wie ihnen zu begegnen. Männer wie sie sind es jedoch an denen ich mich orientiere. Jeder sollte Vorbilder haben.“

Nichts ist nun mehr von der eben noch offen zur Schau getragenen Freundlichkeit des letzten Kriegers zu sehen.

Adam: „Nein… nein… NEIN! Du solltest dir deine Vorbilder mit weitaus mehr Bedacht suchen. Ich bin kein Vorbild, bin es niemals gewesen. Ich bin nur ein alter Mann, der nichts anderes hat im Leben als dieses Business hier und sich daran klammert wie ein Alkoholiker an seine letzte Flasche. Du bist noch jung, du hast noch eine Chance. Begehe nicht dieselben Fehler wie ich!“

Während seiner Worte ist er auf Chris zugetreten und wirkt nun fast bedrohlich.

Adam: „Du bist Chris McFly jr. und niemand sonst. Versuche nicht, jemand anderes zu sein, sonst wirst du dich eines Tages selbst verlieren.“

CMJ nickt nur stumm. Doch seine Augen mustern den Last Warrior. Langsam beginnt er wieder zu sprechen.

Chris McFly Jr.: „Sir, so wie ich es sehe haben sie doch weitaus mehr als dieses Business. Sie haben zum Beispiel eine starke und außergewöhnliche Tochter. Und auch wenn sie ebenfalls im Business ist, dem sie gerade so skeptisch gegenüber stehen. Sie haben wenigstens eine Familie…“

McFly schluckt in seinem Kopf sind wilde Gedanken. Und es wirkt als wenn er mit sich selbst ringt. Doch auch hier kann er es nicht zurück halten was ihn gerade bewegt und was er gerade denkt.

Chris McFly Jr.: „Ich bin seit sehr vielen Jahren Vollwaise. Mein Vater verstarb als ich drei Jahre alt war. Und meine Mutter ging wieder zur Army um Geld zu verdienen. Sie starb bei einem Einsatz im Jugoslawienkrieg. Ich glaube ich kann sagen, dass eine Familie etwas sehr wichtiges ist. Und sie haben eine. Ich habe keine mehr. Sie haben wenigstens eine Tochter.“

In Adams Miene zeigt sich tatsächlich eine Spur Mitleid.

Adam: „Ich sehe, das Leben hat uns beide hart rangekriegt. Aber Männer wie wir geben nicht so einfach auf. Wenn wir umfallen, dann rappeln wir uns wieder auf. Ich werde alles daran setzen, dass Patricia nicht dieselben Fehler begeht. Ich habe viel zu viel falsch gemacht, das habe ich nun wieder wettzumachen. Ich befürchte nur, dass meine Anwesenheit für sie auch ein Risiko birgt…“

Chris McFly Jr.: „Ein Risiko? Sir, von welchem Risiko sprechen sie?“

Adam: „Es gibt Männer in diesem Geschäft, die über Leichen gehen, um das zu bekommen, was sie erreichen wollen. Heritage. Er will mich im Ring und…“

Er bricht ab, seine Miene wird von Sorge bestimmt.

Chris McFly Jr.: Meinen sie wirklich, dass Valkos Heritage Patricia etwas antun könnte? Nein, das glaube ich nicht. Er hat selbst zuviel schlimmes erlebt, um solche Wege zu beschreiten. Es gibt hier in Berlin andere Männer die das tun würden. Aber nicht Valkos Heritage. Außerdem sollten sie ihn mir überlassen.“

Adam nickt. Es ist aber keine Spur von Erleichterung bei ihm zu sehen.

Adam: „Es ist so eine Ahnung… und ich habe mich bei so etwas selten getäuscht. Es liegt etwas in der Luft, ich kann es nur nicht greifen.“

Chris McFly Jr.: „Sir, wenn sie sich solche Sorgen machen… vielleicht sollten sie nach Patricia sehen. Ich bin mir sicher, dass bei ihr alles in Ordnung ist. Sie scheint eine starke und wehrhafte junge Frau zu sein…“

„…die außerdem verdammt gefährlich ist und für andere eine wesentlich größere Gefahr ist als andere für sie!“ denkt sich der „Renegade“ in diesem Moment. Doch das würde er jemandem vor dem er so viel Respekt hat nie, niemals ins Gesicht sagen. Schließlich will er die Gefühle von Reynolds nicht verletzen.

Adam: „Das werde ich.“

Kurz schaut McFly sich das Glas noch einmal an und beschließt das Gespräch zu beenden. Ist er doch hier herein geplatzt ohne dass er hier herein gebeten wurde.

Chris McFly Jr.: „Sir, wenn sie gestatten, werde ich jetzt gehen. Denn es gibt hier jemanden, um den ich mich kümmern muss. Jemand der Valkos Heritage wohl nahe steht.“

McFly’s Finger streichen über eine Wunde an seinem Kopf. Sie ist gut verheilt in den vier Wochen seit Vendetta #83. Doch man sieht sie und wenn man jetzt in McFly’s Kopf schauen könnte würde man ein Bild des jungen Mannes sehen, den er dafür verantwortlich macht. Caleb Yuma.

Adam: „Mach’s gut, Chris McFly jr. Wir sind uns sicherlich nicht zum letzten Mal begegnet…”

Mike Garland: „Ein erstes Treffen zweier Weitgereisten. Dabei ist McFly im Gegensatz zu Reynolds gerade erst ins Geschäft gekommen. Der Last Warrior ist hingegen schon am Ende seines Weges.“

Vincent Craven: „Nicht, wenn es nach Valkos Heritage ginge.“

Mike Garland: „Ja, aber glaubst du, er würde Patricia etwas antun? Ich glaube doch wohl kaum…“

Vincent Craven: „Das sehe ich auch so. Chris McFly ist aber auch noch auf der Suche nach jemandem, der ihm etwas angetan hat.“

Mike Garland: „Ja, man spricht bereits vom zweiten Schlächter. Ob dieser sich heute wohl auch nochmal in irgendeiner Form zeigt?“

Vincent Craven: „Ich hoffe nicht.“


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„BLAKE!“

Der Junge nimmt einen Tiefen Zug von seiner Zigarette und blickt sich gar nicht erst um. Er kennt diese Stimme. „Gerechtigkeit definiert sich in unserer Welt anders als in deiner als Security“, hatte sie mal gesagt. „Ich werde dir zur Seite stehen“, hatte sie ihm daraufhin versprochen, die Stimme.

Aufmerksam beobachtet Blake die ersten Scheinwerfer, die einbiegen. Sie blenden ihn, bevor ein silberner Mercedes sichtbar wird – nicht der Wagen, auf den Milton hier unten wartet. Also senkt er seinen Kopf, während der Mercedes ungeachtet vorbeifährt und etwas weiter hinten, in einer schmalen Parklücke seinen angewiesenen Platz findet, wie zu jeder Show.

Blake schiebt den viel zu langen Ärmel seines Oberteils hin – ein Blick auf die Uhr – und her. Die Zeit vergeht eindeutig zu langsam und es ist erstaunlich, aber man könnte vor dem Opener tatsächlich drei Kapitel einer Geschichte schreiben, wenn man wollte. Man könnte darüber erzählen, wie dieser Junge namens Blake Milton es nicht abwarten kann, endlich in den „Quest 4 the Best“ zu kommen und diesen auch zu gewinnen, genau wie Blaze damals, 2010. Der Kubaner räuspert sich.

Blaze: „Blake! Ich habe dich schon überall gesucht!“

Es hat knapp zwanzig Minuten gedauert, bis er Blake hier unten, im verglasten Zwischenraum zur Tiefgarage, gefunden hat. Reue liegt in der Stimme des Rächers, als er weiterspricht.

Blaze: „Ich …“

Leises Schlucken in seiner Kehle.

Blaze: „Es tut mir leid.“

Sein Gegenüber dreht sich zu ihm und hebt fragend eine Augenbraue. Der Heizgeruch von warmen Metallrohren liegt in der Luft. Ganz unüblich für den ehernen Pyromanen, weicht er dem Blick seines jungen Kollegen aus.

Blaze: „Ich hätte für dich da sein müssen im Main Event von Vendetta 83, ich habe es dir einst versprochen. In meinem Wahn das Quest 4 The Best Turnier erneut zu gewinnen, hatte ich alles andere aus dem Blick verloren. Nur weil ich diesen Weg allein gehen will, heißt das aber noch lange nicht, dass du das auch musst! Mit dem Vertrag als Wrestler, den du durch mich erhalten hast, bin ich auch Verpflichtungen eingegangen.“

Blake weiß Bescheid.

Blaze: „Es tut mir leid, dass ich diesen Pflichten an Vendetta 83 nicht nachgekommen bin. Ich wurde aufgehalten.“

Blake weiß Bescheid. Sicherheitspersonal hat den Rächer hinter den Kulissen zurückgehalten.

Blaze: „Es waren die Sicherheitsleute von Kerry & Gaelic. Sie sagten, die Firma wolle nicht, dass die Situation da draußen im Ring noch mehr ausartet, wenn jetzt auch noch Barkers Erzfeind da rausgeht. Sie sagten, es wurde schon zu viel Blut vergossen.“

Und es war der Befehl von „Lucifers Schützling“, nicht der von Kerry & Gaelic, Blaze nicht in den Ring zu lassen.

Blaze: „Wegen ihnen konnte ich dir nicht helfen. Das soll aber keine Rechtfertigung sein, ich hätte einen Weg finden müssen. Das ist die Bürde, die ich mir auferlegt habe. Es schmerzt mich einzugestehen, dass dir ohne Azrael Rage vielleicht sogar noch Schlimmeres passiert wäre. Und es beißt in mir, wenn ich daran denke, dass er damit meine Pflichten übernommen hat. Doch ich muss zugeben, damit hat er auch seinen Worten zum ersten Mal Taten folgen lassen. Das muss ich respektieren, so sehr ich ihn auch verdamme. Wie auch immer, wie geht es dir?“

Blake nimmt wieder einen Zug von seiner Zigarette und beobachtet erneut die Einfahrt der Tiefgarage, wo ein weiteres Fahrzeug einbiegt. Noch einmal wirft Blake einen Blick auf seine Armbanduhr. Manche Menschen wiederholen sich so oft, machen immer das gleiche und immer zur selben Zeit, dass man sie ohne Probleme stalken könnte.

Blake Milton: „Ich muss da jetzt raus. Kommst du kurz mit?“

Der Junge deutet nach draußen in die Tiefgarage, wo gerade ein alter Skoda Felicia durchfährt. Der Rächer nickt, will Blake noch so viel sagen und scheint das Auto mit dem Kennzeichen „B – MD 476“ gar nicht zu realisieren. Er ist besorgt, will Blake noch so viele Ratschläge geben und folgt ihm einfach.

Blaze: „Ich würde dich heute gern zum Ring begleiten. Ich weiß, dass du einen fairen Kampf haben möchtest, ohne Störungen. Lass mich dafür sorgen, dass du diesen Kampf bekommst. Lass mich dein Schild vor der ANGST sein, wenn du gegen Alistair im Ring stehst.“

Die Karosserie des Wagens scheppert rhythmisch zu irgendeinem Song im Fahrgastraum. Blaze zieht seinen jungen Stablekollegen am Arm zurück, krallt sich mahnend in den schwarzen Stoff des langen Ärmels.

Blaze: „Hör zu, Blake! Ich kenne Robert Barker! Ich weiß, dass er seit der letzten Show ein ungesundes Interesse an dir hegt – Azrael Rage hin oder her! Barker wird dich im Auge behalten und wenn du auch nur einmal nicht aufpasst, wird er das nutzen, um dir zu schaden! Und dann kann dir auch kein Gabriel Lucifer mehr helfen, wenn du das glaubst. Gabriel ist nur mehr eine Marionette, gesteuert von der Angst, an der er teilnehmen will.“

Die Fahrertür des Wagens springt auf und „So what? I’m still a rock star! I got my rock moves! And I don’t need you!”, gesungen von Pink, hallt durch die Garage. „So what? I’m still a rock star! I got my rock moves! And guess what? I’m having more fun!”, grölt Mad Dog völlig aggro weiter, als er schon längst das Radio ausgemacht hat und den Zündschlüssel abzerrt.

Überrascht sieht Blaze zu ihm rüber, während „Mad Dogs Zögling“ nichts anderes erwartet hat.

„Was ist!?“, kläfft der verrückte Hund und schält sich wie selbstverständlich aus dem viel zu engen Auto. Wie gewöhnt man sich als Superstar an so ein Fahrzeug? Es ist grün und langweilig.

Blaze: „Mad Dog…“

Mad Dog: „Begeisterung hört sich anders an, huh!?“

Brüllt MD Blaze aus einiger Entfernung entgegen. Der ehemalige cWc Champion öffnet den Kofferraum und nimmt seine zwei Sporttaschen heraus. Sein Blick fällt auf die heutige Card, die in ausgedruckter Form aus der offenen der beiden Taschen hervorblitzt.
Ein Kopfschütteln beim verrückten Hund.

Mad Dog: „Es musste ja so kommen…“

Wütend ballt er die rechte Faust und scheppert mit dem linken Arm die Kofferraumtür zu. Der rechte Arm ist noch von der miesen Attacke Patricia Selladores lädiert. Ob dies die schlechte Laune des Nachtkämpfers hervorrief? Oder rührt sie noch immer daher, dass der Fighter eine neue Maske anziehen musste, da Patricia seine alte Maske in der letzten Show besprühte.
Ein lautes beruhigendes Ausatmen stößt MD hervor, ehe er sich zu den anderen beiden umdreht.

Mad Dog: „Na…“

Stößt MD Blake entgegen und übergeht ihn sogleich, um sich Blaze zu zuwenden.

Mad Dog: „Und? Auf wen wartest du?“

Zugegeben, mit Blake hat MD gerechnet, aber dass der Rächer es nicht erwarten kann, ihn zu sehen, ist neu.

Blaze: „Auf dich, mein … Tag-Team Partner.“

Es ist ungewohnt für Blaze, Mad Dog so zu nennen, überhaupt jemanden so zu nennen. Er hat schon immer allein gekämpft. Die plumpe Lüge ringt MD gar ein Lächeln ab. Er stellt die Sporttaschen ab, als sich aufgrund der Gedanken an den heutigen Main Event seine Miene wieder verfinstert. Sein Blick fällt auf den rechten Unterarm, die Stelle, die es am härtesten getroffen hat.

Mad Dog: „Weißt du was, Blaze. Ich glaub‘ ich wäre so naiv heute gegen diese beiden Arschlöcher alleine anzutreten! Wahrscheinlich würde ich ein weiteres Mal blutend zurückgelassen, aber SO WHAT?“

Adrenalin schießt durch seine Adern. Er zieht an dem beschissenen Verband. Reißt ihn ab. Der Mantel fliegt zu Boden. Das T-Shirt wird auseinander gezogen. MD spannt die Muskeln an. Sein Oberkörper ist von Krusten überfüllt. Schwarz. Blutschwarz.

Mad Dog: ARRGH! FUCK OFF! VERDAMMTE PUSSIES? WAS GLAUBEN SIE, WER SIE SIND, HUH!? WER GLAUBEN SIE, MIT WEM SIE HIER SPIELEN? HUH!? BLAZE??? HUH!?? SCHAU MICH AN, FUCKIN RÄCHER! SCHAU MICH AN!!!“

Der Blick des Kubaners bleibt ernst. Er sieht sich auf Messers Schneide balancieren. Berlins eisige Kälte prallt am nackten, hochroten Hundekörper ab.

Mad Dog: „JAHRELANG HAB ICH MICH AUFGEOPFERT! JAHRELANG!“

Ehe die Halsschlagader zu explodieren droht, wendet sich MD ab und schlägt knurrend in die Leere.

Mad Dog: „FUCK IT!“

Wütend verpasst er sich eine Ohrfeige. Die Fäuste sind geballt, als er wieder umdreht.

Mad Dog: „ICH HAB NICHT MEINE FRAUEN VERLASSEN… ICH HAB NICHT MEINE TOCHTER! MEINE TOCHTER AUFGEGEBEN, UM MIR VON DIESEN PUSSIES ERKLÄREN ZU LASSEN, WAS ANGST BEDEUTET… um mir von diesen Pussies vorschreiben zu lassen, was verlieren bedeutet…“

Laut ein- und ausatmend senkt sich der Kopf des sogenannten ‚ewigen Zweiten‘.

Mad Dog: „Blaze, es ist ja in Ordnung, wenn jeder für sich kämpft… wenn du dich bei mir verabschiedest, um schließlich zurück zu kommen und ein paar Kerzen anzuzünden. Dabei frag‘ ich mich nur, ob du dein Gequatsche vom gleichen Ziel überhaupt noch selbst glaubst. Ich hab dir schon gesagt: Gleich würde ich auch alleine kämpfen, selbst wenn ich deshalb bei Core gegen dich verliere. Du aber nicht, du willst den Quest, Kuba? Huh!? Lass den Hund doch bluten… den SCHEISS KÖTER!“

Der Kopf ist aufgerichtet. Wütend und traurig zugleich fixiert MD den Pyromanen. Ein Seufzen von der Seite. Der letzte Rest Nikotinqualm aus Blakes Lungen platziert sich zwischen den beiden. Plötzlich ist es Blaze, der ausbricht, seinen tief vergrabenen Zorn einmal heraus lässt und Emotionen zeigt.

Blaze: „WAS WILLST DU, MAD DOG?!?! Glaubst du, ich habe das alles so geplant? Denkst du, ich wollte verlieren? DU BIST NICHT DER EINZIGE, DER ZWEIFEL HEGT!! Ich bin kein verdammter ÜBERMENSCH, ICH MACHE FEHLER!! Ich bin nicht anders als du, ich hab auch mit meinen Niederlagen zu kämpfen!! Verdammtes, arrogantes Arschloch! ICH VERSUCHE WENIGSTENS, BESSER ZU SEIN ALS DAS! DU DREHST DICH IM KREIS! Glaubst du, nur du hast das RECHT, HIER RUMZUBRÜLLEN?!?!“

Grimmig lehnt sich Blaze zu Mad Dog vor.

Blaze: „HUH?!?!?“

Der Ausbruch endet.

Blaze: „Wir dürfen uns nicht gegenseitig im Weg stehen.“

Eine unangenehme Gesprächspause entsteht. Unter der Maske des Night Fighters scheint sich so etwas wie Schock in den Augen auszumachen. So kennt er Blaze nicht, der so selten ausbricht, der fast immer gefasst erscheint. Doch auch Blaze ist nur ein Mensch. Betrübt blickt die Rache zu Boden. Ein erneutes Seufzen vom Sicherheitschef. Blake lässt zuerst die Schultern hängen, dann den Kopf und der Kubaner ist der erste, der darauf anspringt, um seine Fassung ringt und doch nicht aufgeben will.

Blaze: „Was hast du?“

Blake Milton (murmelnd): „Wir werden verlieren, oder? Wir werden alle verlieren.“

Blaze schüttelt energisch das Haupt. Mad Dog rollt sarkastisch mit den Augen.

Mad Dog: „Fürchtest du dich?“

Ein launisches Grinsen. Dennoch meldet sich irgendwie sein Beschützerinstinkt – eine Eigenschaft, die ihm, seitdem er Vater ist, einfach nicht loslassen will. Seine Tochter hat er für seine Ziele aufgegeben, mehr und mehr keimt das Verlangen sich um andere einsame Seelen zu sorgen. Wiedergutmachung.
Argwöhnisch blickt der Kubaner seinem Freund in die Augen. Er klingt grimmig, als er ihn zurechtweist.

Blaze: „Warum sagst du so etwas? Hör auf damit.“

Mad Dog (abweisend): „Aye, aye, SIR!“

Abfällig schaut MD zu Blaze herüber und schüttelt nur mit dem Kopf. Er greift sich seinen Mantel und zieht ihn über. Dabei streift der Stoff die noch nicht verheilte Stelle, sodass sich der Hund vor Schmerz auf die Zähne beißt.

Blake Milton: „Warum willst du mich nicht mehr an deiner Seite haben? Warum magst du mich nicht mehr?“

Mad Dog hatte ihn auf diese Frage hin schon einmal mit seiner herrischen Stimme angeschrien: „Blake, das habe ich dir bereits tausendmal erklärt! HÖR AUF, MICH STÄNDIG ANZURUFEN!“ Im letzten Monat zwanzig Mal, und der verrückte Hund hat immer wieder abgenommen, als würde es ihm fehlen den Jungen anzuschreien.

Blaze: „Du kannst deine Pflichten als Mentor nicht einfach so von dir schieben, Mad Dog. So wie ich auch meine Pflichten nicht einfach über Bord werfen kann.“

Mad Dog: „Sagt wer!? DU!? DU, der die Inflection Scale einfach so von sich weggeschoben hat, um den Quest zu gewinnen?“

Getroffen zucken Lippen und Augenbrauen der Rache. Dieser Treffer hat gesessen, vor allem auch die auf seinen Egoismus münzenden letzten Worte.

Blaze: „Ihr versteht mich falsch, sie alle haben mich falsch verstanden.“

Flehend will der Kubaner sich erklären.

Blaze: „Ich will die Inflection Scale doch nicht aufgeben! Ganz im Gegenteil – ich stehe nach wie vor zu unseren Zielen. Was ich gesagt und in den letzten Shows getan habe, das war der Versuch, mich zu befreien.“

Leise und frustriert fährt er fort.

Blaze: „Nach meiner Niederlage am Imperial Impact schien für mich zunächst alles vergeblich. Einerseits freute ich mich, weil es mir gelungen war, meine Angst vor dem Abgrund zu überwinden, gleichzeitig stellte ich fest – nein – ich kann nicht zurück nach Kuba. Ich sah mich im Spiegel und wusste es endlich, sagte es mir selbst immer wieder. Was sollst du in Kuba, José? Du bist Wrestler und du liebst es Wrestler zu sein. Du willst die PCWA verändern, nicht deine Heimat. Und du willst Undisputed Gerasy Champion sein… ein Leuchtbild … ein Symbol … für Veränderung.“

Der starke Willen – das Feuer – keimt nun wieder in der Stimme des Pyromanen auf.

Blaze: „Und dazu brauche ich das Quest 4 The Best Turnier, brauche ich meinen ganzen Fokus dort, darf den Blick für das, was zählt, nicht wieder verlieren. Doch die Inflection Scale, sie lebt. Vielleicht ist es nur besser, dachte ich, wenn wir eine Zeit lang alleine unsere Ziele verfolgen. Doch der Main Event von Vendetta 83 hat mir die Augen geöffnet. Ich kann meinen Weg alleine gehen, doch ich bin Verpflichtungen eingegangen und die werde ich jetzt wieder erfüllen.“

Wieder an Blake Milton gewandt, beendet er seinen kurzen Monolog.

Blaze: „Und deswegen werde ich dich heute zum Ring begleiten, Blake!“

MD hat aufmerksam zugehört, wertet die letzten Worte aber eher gegen als für sich. So dreht er sich zu Blake und klopft ihm auf die Schulter.

Mad Dog: „Da hast du doch nen Mentor! Was brauchst du mich?“

Blake verschränkt die Arme vor seinem Oberkörper, umklammert sich selbst und das viel zu weite Oberteil, das sich ja so unsagbar gut anfühlt, auf seiner Haut. Die Situation scheint ihn zu überfordern und seine folgenden Worte richtet er eher an sich selbst als an seine Umgebung.

Blake Milton (murmelnd): „Vielleicht sollte ich ja die Seiten wechseln… zu Gabriel. Zur ANGST…“

Abrupte Stille! Mad Dog und Blaze starren den Jungen an – sie müssen sich verhört haben!

Mad Dog und Blaze: „WAS!?“

Blaze und MD starren sich an. Gemeinsamkeit?

Blake Milton (murmelnd): „Machen wir uns nichts vor. Die Inflection Scale war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Was bleibt uns also noch, hm? Was bleibt mir noch? Der ‚Quest 4 the Best‘? Ich kann noch nicht mal einen zahmen Teufel besiegen, habe keine Ahnung, wie ich heute gegen meinen besten Freund angehen soll und habe bereits einen Schlag von Alistair kassieren müssen. Was mache ich erst, wenn ich dann im ‚Fingers, Legs & Skull‘ stecke, oder im ‚Brawlin Rumble‘? Was mache ich dann, hm? Sagt’s mir!“

Der Junge nimmt auffällig nervös einen Zug von seinem Filter und reibt sich dann mit dem Handballen das Auge. So langsam aber sicher fängt es an anzuschwellen, da, wo ihn Alistair volle Breitseite erwischt hat.

Blake Milton (murmelnd): „Barker hatte Recht – ich bin nur eine Sicherheitskraft. Vielleicht muss ich es tatsächlich wie Gabriel machen – sich immer auf die Seite der Gewinner stellen. Ist es nicht so?“

Blaze verzieht das Gesicht. Ungewöhnlich zu sehen, dass ausgerechnet Blake, der bis vor kurzem noch DER Number One Contender für den Gerasy Title hätte sein können, ebenso verzweifelt sein kann, wie emotionslos.

Blaze: „Unfug, Blake! Besinne dich!“

Der ‚ewige Zweite‘ verschränkt gekränkt die Arme.

Mad Dog: „Wir sind wohl keine Gewinner, huh!?“

Der Night Fighter mustert Blakes Oberteil von oben bis unten, kann es nicht leiden und schnauft verächtlich. Klar mag er den Jungen, keine Frage. Nowak hat er einfach weg gehen lassen und man sieht wo es geendet ist. Dies darf ihm mit Blake nicht passieren, Kindersatz hin oder her. Er ist für ihn verantwortlich, auch wenn ihm erst ein großer Sieg, ein wahrer Triumph das Selbstbewusstsein für diese Verantwortung zurückgeben könnte. Erst dann weiß er auch, ob es sich überhaupt noch lohnt…

Blaze: „Mad Dog wird dich sicherlich ebenfalls mit zum Ring begleiten!“

Abrupt wendet sich der Night Fighter Blaze zu.

Mad Dog: „Ich werde WAS!?“

Der ballt seine Hand zur Faust, schaut eindringlich nach vorne.

Blaze: „Wir werden ihn zum Ring begleiten! Wir werden der ANGST zeigen, dass wir, egal welchen Weg jeder einzelne von uns geht, dennoch immer wieder zusammenfinden, wenn es darauf ankommt! Wir werden Blake beistehen! Wir werden Sorge dafür tragen, dass zumindest dieses Match heute fair zugehen wird. Vielleicht waren unsere Ziele einfach zu hoch gesetzt für den Anfang. Wir machen es Stück für Stück, Match für Match, Tag für Tag – bis die Veränderung der Zukunft zur Gegenwart wird!“

Der Wandlung des Pyromanen traut MD keinen Meter mehr.

Mad Dog: „WIR werden gar nichts mehr! Es gibt nämlich kein Wir, was nicht von deinem größeren Ich umschlossen wäre, Blaze. Und der Junge… ach… Das bisschen Niederlage gegen Rage hat noch niemandem geschadet!“

Er schultert seine Sporttaschen, die er vorher aus dem kleinen Skoda geholt hatte und betrachtet „seinen Zögling“ mitleidig.

Mad Dog: „Blake, nett, dass du bei mir warst und danke für die Medikamente!“

Blake war letzte Vendetta, nach der Attacke der ANGST, bei ihm auf der Krankenstation. Er fragte: „Wo ist Doktor Häuser?“ Er fragte: „Was ist passiert?“ Aber der Hund wollte darauf nicht antworten. Doktor Häuser war kurz abstinent und das einzige, was MD interessierte war der Junge, den er von allen als letztes sehen wollte: „Verschwinde!“ Blake wühlte im Medizinschrank und drückte ihm irgendeinen Tablettencocktail in die Hand: „Wenn du Schmerzen hast, dann nimm eine von denen hier und eine von denen“, was Mad Dog nach kurzer Zeit in einen leicht euphorischen Schock versetzte und ihn von der Krankstation fliehen ließ.

Der Sicherheitschef hatte ihm geholfen, auch wenn sein Mentor ihn kurz vorher abgeschrieben hatte. – Warum ist dieser Junge nur so verdammt anhänglich!?

Mad Dog: „Gib mir einen Grund, Blake! Einen triftigen Grund. Warum ich!? Die unbekannte Konstante? Huh!? Ich, der nach aller Leute Maßstab bisher nichts erreicht hat, außer Zweiter zu werden. Ich, der aber unbedingt das erreichen muss, weil sonst sein Leben…“

Ein Seufzen beim Night Fighter. Er schaut zu Milton.

Mad Dog: „Einen Grund, Blake!“

Und schon läuft er los, während Blaze ihm hinterher will, um diesem verrückten Hund die Leviten zu lesen. Doch Blake hält ihn zurück, emotionslos wie eh und je.

Blake Milton: „Lass ihn.“

Der Rächer überlegt kurz, bis ihm – klick – ein Licht aufgeht.

Blaze: „Das ist ein Trick, oder? Ich meine das mit deinem Gerede über das Seiten wechseln…“

Gefühlskalte Antwort: „Ich will ihn als Mentor. Keinen anderen.“

Für diese Antwort hat die Rache jedoch nur ein Kopf schütteln übrig.

Blaze: „Du glaubst ernsthaft, dass du ihn mit einer ‚Drohung‘ an dich binden kannst? Dass er nur wieder dein Mentor wird, weil er dich nicht an die ANGST verlieren will? Dann kennst du Mad Dog nicht gut!“

Und Blaze kennt ihn wahrscheinlich selbst nicht gut genug. Hat er gerade den einzigen, den er hier einen Freund nennen könnte, verloren? Die nächsten Worte Blakes nimmt der Rächer eigentlich kaum mehr wahr, zu aufgewühlt hängt er in seinen Gedanken fest.

Blake Milton: „Bei dir hat es doch auch funktioniert.“

Mike Garland: „Oh man, ganz dünnes Eis. Ganz dünnes Eis… ehe Milton die beiden Streithähne wieder ein bisschen beruhigen kann.“

Vincent Craven: „Vielleicht stimmt ja doch der Vergleich, dass Blake der Kleber zwischen den beiden Säulen ist, so wie es Mad Dog mal gesagt hat.“

Mike Garland: „Wie es auch immer ist… Blaze und MD sympathisieren vielleicht miteinander, aber ein Team sind sie nicht. Und deshalb werden sie heute auch verlieren.“

Vincent Craven: „Du meinst nicht, dass sich MD durch Miltons Trick nochmal umstimmen lässt?“

Mike Garland: „Das spielt doch keine Rolle. Der Night Fighter ist angeschlagener denn je. Hast du ihn nicht gesehen? Er ist am Ende… körperlich und psychisch. Und Blaze ist mittlerweile weit davon entfernt wieder ein ebenbürtiger Gegner für Barker zu sein.“

Vincent Craven: „Und wieso, wenn ich fragen darf?“

Mike Garland: „Weil er nicht weiß, was er will. Momentan droht er alles zu verspielen.“

Vincent Craven: „Oder alles zu gewinnen! Er steht im Halbfinale des Quests und kann innerhalb von zwei Kämpfen zurück an die Spitze gelangen.“


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Die Kamera fängt ein Standbild eines „RM“ Graffitis ein. Schnell wird klar, dass der hier geehrte auch wieder mal die Kamera selbsthält.

RM: „Schaut sie kennen mich noch!“

Nun wackelt die Kamera als der Kuchen sie auf dem Stativ befestigt. Und dann stellt er sich vor das Graffiti.

RM: „Ein Jahr lang habe ich niemanden Interessiert. Ein Jahr konnte ich über die Straße laufen und niemand hat mich angesprochen. Ja gut sie haben getuschelt, aber keiner hat mich angesprochen und nun...“

Der Kuchen zeigt auf das Graffiti.

RM: „Seit letzte Woche ziert dieses Bild einen Schuppen hier in Halle.“

Der Kuchen lächelt...

RM: „Ist es nicht schön, dass sie sich an einen erinnern...“

Noch immer grinst er dann verfinstert sich seine Miene. Und er schlägt wie Wild gegen die Wand.

RM: „Ist es nicht! Ihr seid alles Heuchler!“

RM reißt sich an den Haaren.

RM: „Heuchler! Ihr alle!“

Dann sackt er vor dem Schuppen zusammen.

RM: „Genau wie ich!“

Er dreht den Kopf zum Graffiti. Und richtet sich langsam wieder auf. Er steht nun mit dem Rücken zur Kamera und spricht zur Wand.

RM: „1 Jahr lang hat keiner von ihnen sich auch nur für mich interessiert und dann treff ich diesen Typ vom PCWA Produktionsteam...“

Er dreht sich wieder zur Kamera.

RM: „Ich war fast schon drüber weg und dann sagt er zu mir: ‚Dreh doch ein Video ich sorg dafür, dass es in die Show kommt...‘“

Ein Grinsen, das doch sehr seltsam wirkt, zeichnet das Gesicht des Kuchens.

RM: „Er gab mir die Kamera und was sage ich, nicht nein. Ich sag Okay und ich geh los und drehe ein Video und Zack!“

Der Kuchen schlägt die Hände vor dem Gesicht zusammen.

RM: „Auf einmal hat es mich wieder in seinen Klauen, aber es wird noch schlimmer. 1 Woche später ist ein Boote bei mir und hat einen Vertrag der PCWA für mich in der Tasche...“

Ein hysterisches Lachen unterbricht den Monolog.

RM: „Ich hab ihn unterschrieben.“

Aus dem Lachen wird ein Schluchzen.

RM: „Und nun bin ich wieder mittendrin in dem, von dem ich weg wollte.“

Er schüttelt den Kopf.

RM: „Sie sagen dir, sie geben dir Vertrag, um dir zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen.“

RM schaut nun in die Kamera und schreit sie an.

RM: „Das ist eine Lüge!“

Tief atmet er durch und wird wieder ruhiger.

RM: „Sie lügen dich an. Sie wollen nicht, dass du auf die Beine kommst. Sie wollen nur Geld aus deinen Scheitern machen. Sie wollen sehen wie ein ehemals Großer auf dem Boden liegt. Und sie wollen noch auf ihn drauf spucken. Und natürlich wollen sie, dass es die Welt sieht. Und da bin ich!“

Der Kuchen deutet auf sich und setzt ein falsches Lächeln auf.

RM: „Und nun bin ich einer von ihnen. Ich bin ein...“

Der Kuchen grinst und dann schreit er in die Kamera.

RM: „Wälkoss Häritätsch!“

Er imitiert am Ende das Geräusch des Brechens.

RM: „Oh glaubt mir ich bin nicht in seiner Liga! Wenn er die Bundesliga ist, bin ich wohl ehr Regionalliga, aber uns verbindet ab jetzt etwas.“

Fast schon ironisch scheint der Kuchen zu denken. Früher hätte er sich nie mit ihm verglichen und er glaubt auch nicht das Valkos wirklich je einen Vergleich zum Kuchen in Betracht ziehen würde.

RM: „Wir sind 2 alternde Männer, die noch einmal im Scheinwerferlicht stehen wollen. Sie gaben uns vor Jahren die Einstiegsdroge und nun kommen wir nicht mehr los.“

Der Kuchen geht auf die Knie.

RM: „Niemand kommt davon los!“

Vincent Craven: „RM versinkt immer noch im Selbstmitleid.“

Mike Garland: „Ja, aus dem Kuchen ist eine Tränchen-Torte geworden.“

Vincent Craven: „Mmmm… das ist doch dieser Käsekuchenverschnitt, oder?“

Mike Garland: „Keine Ahnung. Auf jeden Fall hätte ich lieber ein Stück davon, als dieses Häufchen Elend vom Kuchen, den wir gerade gesehen haben.“

Vincent Craven: „Ach, jetzt mach aber Mal halblang. Wieso sollte solch ein Großer wie RM nicht nochmal ins Spotlight kommen?“

Mike Garland: „Er sagt es doch selbst… Sie wollen sein Scheitern dokumentieren. Und noch einen Scheiternden brauchen wir hier nicht!“

Vincent Craven: „Hat er denn nicht die Option, wieder Erfolge zu feiern?“  


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Patricia betritt gerade ihre Kabine. Unter dem Arm hält sie einen Rucksack und eine mittelgroße Ledertasche, die sie beide erst einmal auf einem Tisch ablegt. Dann steckt sie sich die Haare zusammen und betrachtet ihr Gesicht kurz in dem großen Wandspiegel vor ihr. Man könnte ihr eine „vornehme Blässe“ unterstellen, aber in Wirklichkeit ist die letzte Nacht kurz gewesen. Sehr kurz.

Ungeachtet der Kameras beginnt Patricia, sich ihrer Straßenkleidung zu entledigen. Aus dem Rucksack zieht sie ihre Ringsachen hervor, ein dunkles Tank Top, graue Combat Pants und die obligatorischen Doc Martens. Sie zögert kurz, betrachtet ihren nackten Körper. Nicht besonders muskulös, aber auch kein Gramm Fett zu viel am Leib. Gott, wie sie diese Frauen hasste, die sich gehen ließen und zu einem schwammigen Etwas wurden, spätestens sobald sie das dreißigste Lebensjahr erreicht oder sich einen wohlsituierten Mann geangelt hatten. Aber ihr Blick fällt auch auf die zahlreichen kleinen Narben, Blessuren und Schwellungen, die sie sich zugezogen hatte. Der Körper einer Kämpferin, wenn da nicht auch die schlecht abgeheilten Einstichlöcher und die vielen selbst zugefügten Schnitte in den Armen wären. Sind das Zeichen einer Kämpferin?

Patricia verwirft diese düsteren Gedankengänge. Sie wühlt weiter in ihrem Rucksack, zaubert eine Tube Hautlotion hervor und beginnt, sich damit einzureiben. Jede Stelle ihres Körpers ist dran, zuletzt auch der Nacken und die Schultern. Als Patricia den Kopf wieder hebt, bleibt ihr Herz vor Schreck fast stehen. Mit weit aufgerissenen Augen starrt sie das Spiegelbild an.

Dort, wo sie eben noch sich selbst sehen konnte, sitzt jetzt ein kleines Mädchen. Das lange, leicht lockige Haar der Siebenjährigen verleiht ihr ein engelsgleiches Aussehen, aber aus ihren Augen spricht nur Bosheit. Ihre kleinen Hände hat sie um die Puppe verkrampft, die sie ihrer Klassenkameradin gestohlen hatte. Patricia erkennt sich. Patricia erkennt die kleine Jessie DeLarge, damals mit etwa 7 Jahren in Yuma, Arizona.

„Das kann nicht sein…“

Die Augen der Kleinen blitzen bei Patricias ungläubigem Stöhnen kurz bösartig auf.

„Ich bin wahr. Ich bin ein Teil von dir. Ich wollte nicht nur Patricias Puppe, ich wollte Patricias Leben. Danke, dass du uns das möglich gemacht hast.“

Patricia steht ruckartig von dem Stuhl auf und taumelt einige Schritte zurück, wobei sie ihren Rucksack dabei zu Boden reißt. Sie wendet den Kopf ab, kramt fahrig in ihren Taschen nach einigen Tabletten, aber die Kleine ist keine Illusion. Unvermittelt steht sie direkt neben ihr.

„Du läufst vor mir weg? Aber du müsstest doch wissen, dass so etwas keinen Zweck macht. Alles ist vorherbestimmt.“

Alles, was Patricia in diesem Moment heraus bekommt, ist ein tränenersticktes Wimmern.

„Erinnere dich zurück. Du bist vielen dieser Leute hier schon einmal begegnet. ICH bin ihnen schon einmal begegnet, auch wenn die meisten von ihnen sich nicht mehr erinnern dürften. Und das soll Zufall sein? Kinder, einmal quer über den Erdball verstreut, die sich Jahre später alle in der derselben Wrestling-Liga wiederbegegnen, ohne voneinander zu wissen?“

Die Kleine kichert. Patricia dagegen beginnt sich zu erinnern. Australien. Kanada. Hamburg. Ja, ihr junges Alter Ego hat Recht: Sie war ihnen tatsächlich vorher schon begegnet. Nur, warum erinnerte sie sich erst jetzt daran?

„Du wirst nachlässig. Die Erfolge an Barkers Seite haben dich unvorsichtig werden lassen. Ausgerechnet ein Mad Dog steht nun in dem Turnier an dem Platz, an dem du eigentlich sein solltest!“

„Nein… nein…“

„Du verdienst Bestrafung.“

Drei einfache Worte, die aber so endgültig sein können. Die Kleine blickt sich um und entdeckt schließlich die Ledertasche, die immer noch auf dem Tisch liegt.

„Du hast es mitgebracht, also benutze es auch!“

Die Stimme der Kleinen ist nach und nach zu einem schrillen Kreischen geworden. Mit zitternden Händen öffnet Patricia das Lederetui und zieht etwas darauf hervor.
Ein Skalpell.

„Tu es!“

Auf einmal ist Patricia ganz ruhig. Nur zu gut weiß sie, wie sie die Schnitte anzusetzen hat, damit zwar Narben auf der Haut bleiben, aber keine Nervenbahnen zertrennt werden. Mit stoischer Gelassenheit setzt sie schließlich Schnitt um Schnitt. Würden die Kameras das Endergebnis auch nur andeuten, könnte man nun, als Schriftzug rund um ihren Oberbauch lesen

ICH HABE KEINE ANGST

Als sie die Tortur vollendet hat, öffnet Patricia ihre Augen. Ihr jüngeres Alter Ego ist fort. Allerdings erkennt sie im Augenwinkel etwas anderes, was zuvor nicht dort war. Auf dem Boden ihrer Umkleidekabine liegt eine mit roter Farbe besprühte Maske, wie sie Mad Dog trägt.

Seltsam, schießt es Patricia als letzter Gedanke durch den Kopf, bevor der Blutverlust sie ohnmächtig werden lässt.

Die Maske bleibt natürlich auch ihrem Vater nicht unverborgen. Der Mann, der einmal der „Last Warrior“ Adam Reynolds war, kommt etwa zehn Minuten später in die Kabine und findet seine Tochter blutüberströmt und verstümmelt vor.

Nicht gerade der Moment, den sich ein Vater wünscht.

Und so, nachdem er seine Tochter auf der Krankenstation abgegeben hat, macht er sich auf die Suche nach den Verantwortlichen…

Mike Garland: „Oh nein…“

Vincent Craven: „Patricia war mir ja schon immer nicht ganz geheuer, aber jetzt bin ich noch mehr davon überzeugt. Sie hat ein gewaltiges Problem.“

Mike Garland: „Manchmal liegen Genie und Wahnsinn wohl wirklich nah beieinander. Die Szene könnte die Chancen der Inflection Scale heute im Main Event vielleicht doch nochmal steigern.“

Vincent Craven: „Womöglich, aber hast du auch Reynolds gesehen? Nach dem Gespräch mit McFly könnte er hier auf eine falsche Fährte gelangen.“

Mike Garland: „Auf jeden Fall ist er von der Krankenstation schnell wieder abgedampft. Dabei ist doch Patricia selbst Schuld an dem Blutbad.“


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Und erneut hatte er versagt, konnte nicht sein komplettes Potential abrufen und damit den Sieg einfangen. Sein Name hätte sich so gut gemacht. Neben Blaze, neben Azrael Rage – doch es sollte nicht sein. Tapfer gekämpft hatte der Nordmann, ausreichend war es jedoch nicht, Blaze war nicht zuletzt wegen seiner Erfahrung das entscheidende Stückchen besser.

Tapfer, ja das war er und immerhin hat er einige Leute beeindruckt, hat neue Fans hinzugewonnen. Es gibt mehr Menschen die ihn lieben. Tapfer ist auch ein anderer Mann, der sich in dieser Liga eine eigene kleine Welt aufgebaut hat, der es geschafft hat sich hochzuarbeiten und nicht mehr nur in seinem kleinen Kabuff sitzt, wenn auch genau dorthin gerade der Weg des Nordmanns ihn geführt hat.

Dem Hamburger fällt auf, dass er noch das druckfrische PCWA-Magazin, das es ab morgen in allen gutsortierten Zeitschriftenläden endlich zu kaufen gibt, in der Hand hält. Kurz überlegt er wo er es denn verstecken könnte und schiebt es dann einfach zusammengerollt in eine der hinteren Hosentaschen. Shirt drüber – fertig! Fällt gar nicht auf!

Fast schon etwas aufgeregt klopft er an die Tür des Überwachungsraums und wird hereingebeten. Das Gesicht von Pavus verzieht sich zu einem freudigen Lächeln. Gut sieht Blake aus, mit seinem viel zu blassen Gesicht und den viel zu dunklen Augenringen. Und auch wenn sein Auge leicht geschwollen ist und sich langsam aber sicher lila färbt, ist und bleibt er ein attraktiver, junger Mann, wie Pavus findet.

Pavus: „Blake!“

Es wird auf das Auge gedeutet.

Pavus: „Was ist passiert? Das ist doch nicht von der letzten Show, oder?“

Der Junge sah so gut aus vor seinem Match, genau wie auf dem Poster in der Heftmitte, welches sich an der Kehrseite des Hamburgers einen Platz gesucht hat.
Blake bietet ihm einen Platz an. Der Stuhl ist klein und unbequem – ein Überwachungsraum eben, keine Luxuskabine. Der Junge winkt ab.

Blake Milton: „Ach, das? Das ist nichts.“

Er und Pavus kennen sich schon länger, auch wenn man kaum dazu kommt, sich aufgrund der Umstände mal in Ruhe an einem Tisch zusammenzusetzen. Vor ein paar Monaten sah das noch ganz anders aus. „Seite an Seite mit @CalebYuma heute Abend. Gespannt wie wir harmonieren – Abends auf n Bier mit @CalebYuma & @BlakeMilton“, hatte @Pavus_Maximus da noch irgendwann im August getwittert.

Pavus: „Nichts sieht für mich aber anders aus. War das Mad Dog?“

Blake Milton: „Wie kommst du auf Mad Dog?“

Der Hamburger lehnt sich zurück, verdreht die Augen leicht spielerisch beim Anblick der Security.

Pavus: „Typisches Hamburger Bauchgefühl - Hab geraten.“

Dann lehnt er sich wieder vor, lässt die Augen über den Körper seines Gegenübers wandern, begutachtet ihn. Wer hat ihm diesen Hieb verpasst, der ihn trotzdem immer noch anziehend aussehen lässt.

Pavus: „Ihr beide seid ein seltsames Gespann. Erst weigert er sich dein Mentor sein, dann will er doch, dann wieder nicht, dann doch, dann nicht und du machst dieses ganze Hin und Her immer wieder mit. Ich weiß auch, dass er nicht gerade ein ‚Welpe‘ ist und nicht gerade zimperlich mit dir umgeht. Aber irgendwie findet ihr immer wieder zusammen, so schräg eure Schüler-Mentor-Beziehung auch sein mag, sie funktioniert – besser als bei Heritage und Caleb, besser als bei Rage und mir. Warum? Sag mir wie das funktionieren kann.“

Die Gedanken des Hamburgers schweifen ab zu seinem eigenen Mentor, widmen sich Azrael Rage. Wieso läuft das nicht so wie es soll, woran genau mag es liegen?
Milton setzt sich auf einen Stuhl weiter weg, halb umringt von flackernden, leuchtenden Monitoren. Ein Schulterzucken.

Blake Milton: „Wir machen uns keine Vorschriften. Ich sage ihm nicht, wie er als Mentor zu sein hat und er sagt mir nicht, wie ich als Schüler zu sein habe.“

Pavus: „Aber er ist eine furchtbar launische Person!“ – Genau wie Hate!

Blake Milton: „Ja, das ist er.“ – Genau wie Gabriel.

Der Hamburger betrachtet „Lucifers Schützling“ aufmerksam. Er sieht in diesem weiten Oberteil mit den viel zu langen Ärmeln irgendwie so unschuldig aus, wirkt so anziehend.

Pavus: „Wenn es nicht Mad Dog war, wer war es dann?“

Blake Milton: „Mach dir mal keinen Kopf.“

Pavus: „Aber seit der letzten Show hab ich so ein komisches Gefühl. Du solltest unbedingt auf dich aufpassen, Blake. Aber wem erzähl ich das? Du scheinst hier ja über alles bestens im Bilde zu sein.“

Er blickt sich im Überwachungsraum um.

Pavus: „War es Alistair? Ich meine, das mit deinem Auge. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag’s mir! Immerhin ist zwischen mir und diesem Möchtegern-Superstar auch noch nicht alles geregelt und es wäre mir eine Freude, ihm in die Suppe zu spucken.“

Und was für eine Freude es ihm wäre.
„Lucifers Schützling“ lächelt ihn tatsächlich undefinierbar an.

Blake Milton: „Ich weiß. Lass uns das ein andermal besprechen.“

Noch immer mustert Pavus das Oberteil von Blake. Nicht, weil er sich seinen Teil darunter denkt, sondern weil es dem Jungen irgendwie sehr gut zu Gesicht steht. Genau wie seine gekürzten Haare, aber noch bevor der Hamburger etwas klischeehaft Nettes darüber sagen kann, klopft es auch schon an der Tür. Ohne auf Antwort zu warten, tritt die Person aber auch direkt ein. Es handelt sich um den Social Media King of the Ring Caleb Yuma. Fröhlich sieht definitiv anders aus. Der Gewinner der Prestige Challenge 2011 wirkt ganz im Gegenteil ziemlich genervt.

Caleb Yuma: „Du hast mir vorhin eine Nachricht geschickt von wegen es sei wichtig. Also, hier bin ich! Mach’s kurz!“

Erst jetzt bemerkt der New Media Star den Hünen, der sich von seinem Stuhl erhebt.

Caleb Yuma: „Pavus… auch wenn es schwer ist, hab ich dich glatt übersehen. Wie läuft es im Rennen um den Tribune Title? Super, dass du dich in diese Riege hinein manövriert hast! Da hat sich unser Plan für die Cryption Crown dann ja auch für dich zum Positiven entwickelt. Leider bin ich kurz angebunden, also…“

Pavus: „… Aber sonst geht´s ja? Du hast mich in das Match um den Cryption befördert, zumindest hattest du insofern Anteil, dass ich zu Denjenigen gehören durfte, für die man seine Stimme abgeben konnte, aber im Endeffekt hast du mich um den Sieg betrogen.“

Beide wirken angespannt. Yuma quittiert den letzten Satz mit einem milden Lächeln. Der Nächste, der sich ihm gegenüber undankbar erweist. Nicht, dass er es nicht schon gewohnt wäre. Irgendwie hat sich für alle, die von seinem Plan um die Cryption Crown profitiert haben, alles zum Besten gewandelt. Der Eine ist Champion und momentan der angesagteste Wrestler im Business, der andere ist vom Tag Team Partner des Rebellen, den sie Hate nennen, zum angesehenen Contender auf den zweithöchsten Titel der PCWA aufgestiegen. Aber Caleb Yuma wird indes ein Vorwurf nach dem anderen gemacht.

Der Hamburger will das Feld räumen, eigentlich hat er jetzt schon genug gehört vom Twitter-Junkie, doch dann, plötzlich, rutscht ihm das PCWA-Magazin aus der Hosentasche und landet – klatsch – auf dem Fußboden. Blake hebt eine Augenbraue, während Pavus so tut, als würde es nicht ihm gehören und Caleb sichtlich genervt mit den Augen rollt.

Caleb Yuma: „Dude, tust du gerade wirklich so, als würde das Magazin nicht dir gehören? Jesus…“

Dem Hamburger platzt der Geduldsfaden.

Pavus: „Sag mal, was ist eigentlich dein verdammtes Problem?“

Energisch geht er auf Yuma zu und blickt diesem in die Augen.

Caleb Yuma: „Mein Problem? Wieso meint in letzter Zeit eigentlich jeder, er müsste mich analysieren und mein Verhalten beurteilen. Ich müsste mich hier entschuldigen, ich hätte da ein Problem. Wie es aussieht, haben die Leute eher ein Problem mit mir. Also was ist dein Problem? Dass du plötzlich dank deiner von mir initiierten großartigen PPV Performance im Rennen um die Cryption Crown, mittlerweile zu einer Art Number One Contender auf den Tribune Title aufgestiegen bist? Sorry, dass deine Karriere hier in der PCWA mit der Geschichte rund um den Imperial Impact einen Riesenschub genommen hat!“

Während er die Worte spricht tippt Yuma einige Male auf seinem Smartphone.

Caleb Yuma: „Aber ich kenne das bereits: Quis ullam pro beneficiis deberi putat gratiam…“

Parallel dazu hält er seinem Gesprächspartner das Display vor die Nase. Seine Übersetzungsapp zeigt in großen Lettern folgende Worte: „Undank ist der Welten Lohn.“

Pavus: „Du hast mir die Chance verschafft, aber sie mir auch direkt wieder versaut und nun laberst du so eine gequirlte Scheiße, von wegen du hättest Anteil an meiner Leistung, die ich gezeigt hab?“

Blake hebt kommentarlos das Heft auf, klopft es ab und drückt es Pavus in die Hand. Dieser steht schon längst in der Tür und verabschiedet sich giftig von Caleb.

Pavus: „So einen Mist muss ich mir von dir wirklich nicht anhören! Da hab ich wichtigeres zu tun. Blake, wir sehen uns…“

Ein kurzes Nicken rüber zu Blake, dann tritt er ab. Der New Media Messenger zieht seine rechte Augenbraue hoch und wendet sich zu seinem Buddy.

Caleb Yuma: „Ist das zu fassen? Aber egal. Also, was willst du!? Ich bin wirklich im Stress.“

Sein bester Freund schließt die Tür und zieht ihn weiter hinein, in den Überwachungsraum. Caleb ist umzingelt von kleinen bewegten Bildchen aus der PCWA.

Blake Milton: „Ich… brauche deine Hilfe.“

Der Social Media King of the Ring schaut sich gespielt theatralisch im Raum um, ehe er die Arme vor seiner Brust verschränkt und den Kopf etwas schief legt.

Caleb Yuma: „So, so…“

Blake Milton: „Ich muss diesen ‚Quest 4 the Best‘ gewinnen!“

Der New Media Messenger stößt ein kurz, verschlucktes Lachen aus.

Caleb Yuma: „…wer will das nicht?“

Blake Milton: „Caleb, bitte! Ich brauche wirklich deine Hilfe! Ich glaube nicht, dass Rage gegen Barker bestehen wird. Der Schlächter wird weiterhin Undisputed Gerasy Champion bleiben. Und das muss ich verhindern. Robert muss entmachtet werden. Und mit dem Sieg beim ‚Quest 4 the Best‘ bekomme ich ein Titelmatch gegen ihn.“

Caleb Yuma: „Cool, du brauchst also Hilfe?! Klar, Caleb Yuma kann jedem helfen, ganz nach oben zu gelangen. Er ist der Go To Boy der PCWA. Aber sag‘ mal, wo warst du, als ich Hilfe brauchte? Als ich mit einer Entscheidung bezüglich der Battle Royal zu kämpfen hatte?

Energisch haut Yuma mit seiner Hand mehrmals gegen die Eingangstür.

Caleb Yuma: „Ich stand vor einer verschlossenen Tür, meine Nachrichten blieben unerwidert. Erstaunlich, du willst jetzt aber meine Hilfe. Und das, nachdem ich mich selbst eliminiert habe – eine dumme Entscheidung, die mithilfe meines besten Freundes oder Mentors hätte vermieden werden können.“

Der Social Media Superstar redet sich förmlich in Rage.

Caleb Yuma: „Aber hey, dadurch dass mich keiner von diesem dummen Plan abgehalten hat, konntest du ja die Battle Royal gemeinsam mit Rage gewinnen. Tja, und letzte Vendetta? Da lief es wohl nicht ganz so gut!? Und jetzt willst du meine Hilfe, um gegen Robert Barker anzutreten!? What the fuck!?“

Blake setzt sich wieder auf seinen Stuhl.

Blake Milton: „Ich bitte dich.“

Caleb Yuma: „Um was denn?“

Blake Milton: „Dass wir gemeinsam Alistair aus dem Rennen werfen und dass du dann… für mich jobbst.“

Caleb muss kurz lachen. Dann gefriert im dieses Lächeln auf dem Gesicht und weicht Schock. Denn Blake meint es ernst. Der Mund steht dem nie um Worte verlegenen Yuma offen, als er die Worte Blakes in seinem Kopf rekapituliert.

Caleb Yuma: „Bitte?“

Blake Milton: „Für mich… und für die PCWA.“

Als Caleb noch einmal lachend den Kopf schüttelt, setzt sein bester Freund nach.

Blake Milton: „Caleb, bitte! Ich muss Robert diesen Titel streitig machen, damit Gabriel sieht, dass der Schlächter nichts Besonderes ist! Damit Gabriel wieder das wird, was er mal war! Damit die PCWA wieder das wird, was sie mal war! Verstehst du?“

Aber sein bester Freund weiß schon längst, was hier läuft und deutet mahnend auf die Monitore.

Caleb Yuma: „Du musst mich verarschen!? Ich Caleb Yuma – der PCWA Wrestler, der bereits vor Wochen vom Quest 4 the Best Turnier sprach, als noch niemand auch nur einen Gedanken dafür erübrigt hat – ich soll jetzt das Turnier schmeißen? Hast du in den letzten Wochen irgendeine Show gesehen? Hast du mich mal irgendwo gehört? Nein? Ich sage seit Wochen, dass ich nur ein Ziel habe: den Sieg im Quest 4 the Best Turnier. Dafür habe ich diese gottverdammte Battle Royal geschmissen, die du gewonnen hast. Die deine eine große Chance war. Das kann nicht dein Ernst sein!“

Doch! Denn Blake hat Angst, Angst um den ehemaligen Principal, Angst um die PCWA. Er hat Angst vor dem Einfluss, den der Schlächter auf den Mythos hat. „Lucifers Schützling“ seufzt. Was soll er auch anderes machen?

Robert Barker hat durch den Titel so unendlich viel Macht, er hat Erfolg und scheint auch sonst alles besser zu machen, während Blake nur dieses viel zu weite Oberteil bleibt. Und die Eifersucht.

Blake Milton: „Du weißt, dass mir das hier wirklich schwerfällt… dich darum zu bitten. Aber ich… ich darf nicht verlieren! Ich darf einfach nicht verlieren!“

Blake ist eifersüchtig auf den Schlächter, denn Gabriel mag Robert viel lieber als ihn, mit Sicherheit, er weiß es. Und der Junge erträgt das nicht. „Warum mag mich denn keiner?“, hatte er Caleb als letztes anvertraut und dieser meinte: „Aber ich, ich mag dich doch.“ Doch dieser Abend ist einfach schon zu lange her.

Yuma stützt die Hände in die Seiten.

Caleb Yuma: „Warum sollte ausgerechnet ICH dir helfen? Du warst doch auch nicht für mich da, als ich dich gebraucht habe!“

Blake Milton: „Aber die PCWA braucht ihn…“

Caleb Yuma: „Du meinst wohl, DU brauchst ihn! Du bist von Lucifer geradezu besessen, verdammt! Frage Ihn doch mal, ob er für dich jobbt beziehungsweise dir seinen Platz überlässt oder whatever!“

Er greift sich fassungslos an den Kopf. Sein Ton ist eine Mischung aus Wut und Besorgnis.

Caleb Yuma: „Und jetzt soll ich für diese Besessenheit büßen?! Vergiss es! Nicht auf diese Weise. Ich werfe meine große Chance nicht für dich weg. Schon gar nicht für Lucifer. Dies ist mein Abend, mein Turnier!“

Blake lehnt sich langsam nach vorn. Er zittert, seine Stimme ist gebrochen und die Sehnsucht nach SEINEM Gabriel quält ihn so sehr, dass er sich der ANGST fast ergeben möchte.                                                                                                              

Blake Milton: „Es geht hier um die PCWA…“

Caleb Yuma: „Nein, geht es nicht! Es geht um mich! Meine Chance. Aber erneut stehe ich jetzt gerade vor einer verschlossenen Tür, wenn ich einen Freund brauche. Genau wie vor der Battle Royal.“

Blake Milton: „Caleb, bitte! Ich bitte dich! Hilf mir! Ich…“

Die Tür schlägt zu.

.

.

.

Stille.

.

.

.

Sein bester Freund ist einfach gegangen.

Mike Garland: „Richtig so! Dieses Quengeln kann man sich doch nicht anhören!“

Vincent Craven: „Blake ist eben ein verzweifelter junger Wrestler…“

Mike Garland: „Und ganz schön großspurig dazu. Wieso glaubt er, dass er eine Chance gegen Barker hätte? Hat er nicht, er ist ein dummer Security!“

Vincent Craven: „Nein, er ist ein Wrestler. Und er hat ein Ziel.“

Mike Garland: „Das hat Yuma auch. Aber trotzdem sind alle auf Blakes Seite und sogar Pavus opponiert gegen den New Media Superstar.“

Vincent Craven: „Pavus wirkte mir nur ein bisschen angefressen von seiner Niederlage in der letzten Show. Das gibt sich sicherlich wieder.“

Mike Garland: „Pavus hat einfach überreagiert, wie wäre es damit? Aber egal… kommen wir zum Match.“


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Nachdenklich spaziert Mad Dog durch den Backstagebereich. Mit Sicherheit war Blaze der falsche Ansprechpartner für seinen Wutausbruch zu Beginn der Show. Daher ist er nun auf dem Weg zum Entrancebereich um vielleicht doch dem Wunsch des Jungen nachzukommen und im Opener für einen fairen Ablauf zu sorgen. Auch wenn Blake ihm einen Grund schuldig ist. MD geht einfach immer weiter, eine Alltäglichkeit…

Mike Garland: „…Lucifer…Lucifer springt Mad Dog an…es sieht so aus, als hätte er ihm aufgelauert…“

Vincent Craven: „…Das kam wie aus heiterem Himmel…und wo sind die zwei jetzt…“

Mike Garland: „…Keine Ahnung…Gabriel hat ihn in eine Ecke gezerrt, wo keine Kameras sind…“

Vincent Craven: „…Dieser Schweinehund kennt jeden Winkel, weiß genau, wo es keine Zeugen gibt…“

Mike Garland: „…Du meinst doch nicht etwa, dass Gabriel den armen Mad Dog schlachtet?“

Vincent Craven: „Auszuschließen ist nach der letzten Vendetta gar nicht mehr…aber dann würden wir doch wenigstens Schreie hören, oder?“

OFF CAMERA

Lucifer liegt auf dem leicht benommenen Mad Dog und hält ihm die Hand vor den Mund.

Gabriel Lucifer: „Ich will nur kurz mit dir reden. Höre mir jetzt genau zu! “ 

Er zieht den überwältigten Mad Dog nach oben und  drückt ihn gegen die Wand.

Gabriel Lucifer: „Kümmere dich um meinen Jungen. Ich kann es nämlich nicht mehr. Blake wollte Dich als Mentor und wenn Du klug bist, dann erkennst du, dass der Junge dein Schlüssel zum Erfolg ist. Er wird dich bereichern. Und er braucht Dich, Mad Dog. Er braucht einen Mentor. Also stoße ihn nicht weg, sondern passe anständig auf ihn auf. Hast du das verstanden?“

Überrascht starrt Mad Dog sein verzweifelt dreinblickendes Gegenüber an, schüttelt irritiert den Kopf, wirkt immer noch leicht vernebelt, ob der Attacke Lucifers.

Mad Dog: „Hast du den Verstand verloren? Was soll der Mist? Ich denke Blake Milton interessiert dich nicht mehr seit du mit Barker koalierst?“

Wütend drückt der Peiniger Mad Dog fester an die Wand.

Gabriel Lucifer: „Trage dafür Sorge, dass Blake sich endlich von Robert fernhält und auch von mir – insbesondere von mir. Es ist deine verdammte Pflicht als sein Mentor, ihm klarzumachen, wo seine Grenzen liegen. Werde also deiner Verantwortung gerecht…du weißt, ich mochte dich immer!“

Jetzt muss Mad Dog lachen. Den Spruch hört er nicht zum ersten Mal von Gabriel. Er neigt seinen Kopf leicht nach links und schubst Lucifer von sich. Gabriel lehnt sich an die gegenüberliegende Wand und fängt sich dann einen überraschenden Faustschlag ein. Er fasst sich an die Wange, grinst dabei.

Gabriel Lucifer: „Das habe ich verdient…und wenn nicht, dann verdiene ich es mir eines Tages sicher noch, vermutlich spätestens im Finale des Quest 4 the Best Turniers!“

Ein Nicken des verrückten Hundes.

Mad Dog: „Anscheinend hast du doch noch nicht all deinen Verstand an Barker abgegeben und dich völlig unterjochen lassen. Blake scheint dir wirklich was zu bedeuten…“

Urplötzlich fängt sich Mad Dog einen Headbutt ein, gefolgt von einem fiesen Tritt in den Unterleib.

Gabriel Lucifer: „…Das Thema Blake Milton ist beendet und solltest Du auch nur ein Sterbenswörtchen über unser Gespräch verlieren, würde ich es nicht nur leugnen, sondern dafür  sorgen, dass Du in der PCWA wirklich niemals irgendwas werden wirst – bedenke, Gabriel Lucifer spricht stets die Wahrheit – und erinnere dich nur an den Main Event des vergangenen Imperial Impact als ich dich den Gerasy Belt gekostet habe…Also, kümmere dich um Blake…“

Mit dem Knie kickt Gabriel seinem gebeugten Opfer ins Gesicht und Mad Dog torkelt nach hinten. Lucifer stößt ihn zurück in den Kamerabereich, ehe er sich selbst den Kopf gegen die Wand hämmert, so dass eine klaffende Platzwunde auf seiner Stirn entsteht. Anschließend torkelt er ebenfalls ins Kamerasichtfeld zum angeschlagenen Mad Dog.

ON CAMERA

Mike Garland: „Oha, die beiden hatten wohl eine wilde Schlägerei!“

Vincent Craven: „Dafür war es aber ziemlich ruhig – und Mad Dog hat Gabriel wohl weitaus deftiger zugesetzt!“

Mike Garland: „Vermutlich wollte Gabriel ihn für den Main Event schwächen, damit sein Herr und Meister leichteres Spiel hat!“

Vincent Craven: „Kann schon sein. Auf alle Fälle lässt Mad Dog sich kein weiteres Mal schlachten…“

Mike Garland: „…Im Gegenteil…er stürmt auf Gabriel zu und…“

Vincent Craven: „…Front Kick gegen den Kopf…der blutende Lucifer wankt nach hinten und wird von Mad Dog gegen die Wand gedrückt!“

Wütend hämmert Mad Dog seinem ehemaligen Aushängeschild aus gemeinsamen Firmenzeiten seinen Kopf gegen dessen Stirn.

Mad Dog: „Du wirst mir nie wieder etwas so versauen wie beim Imperial Impact. Ich habe die Schnauze voll von dir, von deiner Selbstgerechtigkeit! Ich werde den Quest gewinnen und dann werde ich Barker den Gerasy-Title abjagen und eine neue PCWA erschaffen! Es ist dieser wahre Triumph, den du mir beim Impact genommen hast – du wirst es nicht ein zweites Mal schaffen, Mythos.“

MD spricht die letzten Worte abwertender denn je. Gabriel brummt der Schädel, dennoch lächelt er, wenn auch gequält.

Gabriel Lucifer: „Immer die gleiche Leier. Alle wollen sie nur Robert Barker an die Wäsche. Ihr denkt nur an den Schlächter. Bloody Robby ist euer einziges Motiv für den Quest-Sieg! Damit seid ihr sein endgültiger Triumph. Er ist in euren Köpfen. Immer und überall denkt ihr an Rache! Der große Antagonist der PCWA macht seinem Name damit alle Ehre, denn er ist euer größter Gegner in diesem Turnier und das obwohl er gar nicht am Quest 4 the Best teilnimmt. Wie töricht von euch und wie gut für mich.“

Abartig grinst der blutverschmierte Gabriel seinen Peiniger an und fängt sich dafür einen bösen Faustschlag in die Magengegend ein. Lucifer krümmt sich, prustet als ihm die Luft wegbleibt. MD hält sich den rechten lädierten Arm. Wo soll das heute im Kampf enden?

Mad Dog: „Er ist nicht mein Gegner, sondern mein Ziel. Du weißt, dass ich ein Match gegen ihn will – und du weißt ebenso, dass er es will! Das heute ist nur Vorgeplänkel, aber auch heute wird er meinen Zorn bei jedem Faustschlag spüren. Auch heute wird er wissen, dass er sich diesem verrückten Hund nicht hätte in den Weg stellen sollen. And when he enters the night, he will know how they call me. My name is…“

Kurz lächelt MD. Und die Fans in der Halle vollenden den Satz mit: „MAD DOG!“ 

Mad Dog: „Doch noch eher als Barker ist der Gerasy mein Ziel. Das große Gold, der wahre Triumph, nach dem ich seit meinem Debüt trachte. All die kleinen Titel und Pokale vermochten meinen Durst nicht zu stillen. Der cWc World Title war ein Geschenk, nicht selbst erkämpft. So wie du Barker beschenktest, dem das aber scheinbar nichts ausmacht. Ich will diesen ewigen Sieg! Diesen Gerasy! Mehr als Rache, mehr als Liebe, mehr als… Vatersein.“

Die letzten Worte reißen einen Schnitt in sein Herz. MD japst nach Luft.

Mad Dog: „…Was… dagegen… was willst du schon, Gabriel? Huh? Was soll schon dein Motiv sein?“

Der letztjährige Quest 4 the Best Finalist, der an Blaze und Rage scheiterte, richtet den an Keevan gescheiterten Finalteilnehmer des vorletzten Turniers wieder auf, damit er ihm in die Augen gucken kann. 

Der letztjährige Quest 4 the Best Finalist Mad Dog, der an Blaze und Rage scheiterte, richtet Gabriel Lucifer, den an Keevan gescheiterten Finalteilnehmer des vorletzten Turniers, wieder auf, damit er ihm in die Augen gucken kann. 

Gabriel Lucifer: „Oh, ihr und eure Geilheit auf Motive. Genügt es denn nicht, dass dieses Turnier über unendliches Prestige verfügt? In einer Ahnenreihe mit Leuten wie Clawrik Uriel Amon, Mike Novoselic, Azrael Rage oder Keevan stehen zu dürfen, sollte doch für jeden Anreiz genug sein, oder? Für mich zumindest ist es das.“

Ein wenig leidenschaftslos zuckt der eherne Mythos mit den Schultern, verzieht dann  verspielt die Mundwinkel nach unten.

Gabriel Lucifer: „Aber wenn es sein muss, könnte ich da zum Beispiel noch meine tote Ex-Verlobte aufbieten, indem ich einfach behaupte Blaze oder Du hätten Runa ermordet, um euch an mir zu rächen. Jedoch finde ich, es reicht schon, wenn Valkos hier mit der Trauergeschichte Mitleidspunkte macht. Ja, wie ich schon fragte - Muss ich denn zwingend noch irgendeinen anderen verrückten Reiz als den Quest-Sieg an sich setzen, nur um die irren Ansprüche der Zuschauer in dieser kranken Zeit zu befriedigen?“

Mad Dog: „Ausgerechnet du redest von einer kranken Zeit? Letzte Vendetta bist du doch daran schuld gewesen, dass die Show völlig ausgeartet ist. Ihr habt mich erneut feige geschlachtet. Diese Patricia…“

MD streicht sich über den verkrusteten Bauch und umfasst dann den rechten Arm.

Gabriel Lucifer: „…Hey, hey, ich habe DIR die letzte Vendetta mal gar nichts getan…“

Die blutige Fratze Gabriels glänzt gespenstisch im Scheinwerferlicht. Mit der Zunge schleckt er nach etwas des vom Gesicht zum Mund hinunterlaufenden roten Saftes. Dann neigt er seinen Kopf leicht nach links und setzt seinen bestmöglichen Unschuldsblick auf.

Gabriel Lucifer: „…In all diesem Schlachten, der Furcht und der Brutalität einer immer perfider agierenden ANGST bin ich doch sowas wie das Normale Element!“

Ein heiteres Lachen erklingt und Mad Dog will es sofort ersticken, indem er Lucifer die Hand vor den Mund hält. Dieser beißt ihn jedoch und so löst das Mitglied der Inflection Scale die Umklammerung. Gabriel nutzt den kurzen Schock-Moment allerdings nicht für einen Angriff seinerseits. Stattdessen geht er in die Hocke und schaut auf seinen sich die Pranke schüttelnden Gesprächspartner. 

Gabriel Lucifer: „…Ja, Mad Dog, normal! Und normale Wrestler nehmen einfach nur an Turnieren teil, um diese zu gewinnen. Ich weiß, bei dir ist das anders, du gewinnst ja nie…“

Wütend stürmt  Mad Dog auf Gabriel zu und trifft diesen mit seinem Knie im Gesicht, so dass der Mythos nach hinten wegkippt und auf dem nackten Boden liegen bleibt. Er fasst sich an den Kiefer und spuckt etwas Blut zur Seite aus.
MD spannt all seine Muskeln an, wirkt monströs.

Mad Dog: „SHUT UP! Erhebe dich nicht ständig über Mad Dog! Schon zu meinen Anfangszeiten bei Kerry & Gaelic hast du versucht mich unten zu halten, klein zu reden, indem du mich in deinem Kleinkrieg um das Aushängeschild mit Díego auf deiner Seite wissen wolltest. Doch ich ließ mich nicht lenken. Es ist wohl Ironie des Schicksals, dass ihr beiden Möchtegernanführer heute darum kämpft ausgerechnet gegen MICH im Finale des Quest 4 the Best Turniers anzutreten! Gegen den Bauer, huh?! So hast du mich doch in deiner Zeit als Principal bezeichnet, als du wieder versucht hast, mich zu dir zu ziehen. Doch wieder machte ich aus dem einfältigen Bauern etwas anderes als du erwartet hast. Die Figur steht bis heute für mich, die unbekannte Konstante. Der Bauer steht für mich, denjenigen, den du nie durchschaut hast und nie durchschauen wirst!“

Nach seiner Niederlage beim Imperial Impact 8 hatte er den Bauern wieder unmittelbar vor das finale Feld gestellt. Darunter prangert das Symbol des QftB. Auf dem letzten Feld klebt der Gerasy Title – mit ihm kann die Metamorphose beginnen. Nur seit Vendetta 83 vermisste er die Figur. Wo war sie geblieben?  

Mit dem Knie auf der Brust des ehernen Mythos hält Mad Dog diesen am Boden, lässt ihn aber reagieren.

Gabriel Lucifer: „Alte Kamellen. Die unendliche Vergangenheit holt doch keinen Hund mehr aus seiner Hütte. Schon gar nicht bei der Kälte da draußen. Sieh mal, mit Díego treffe ich mich heute nicht mal, dabei hätten wir so viele Themen. Diese ominöse Truhe zum Beispiel. Aber hey, wer erinnert sich daran bitte noch? Ach ja, und dann wäre da sogar noch unser letztes Match vom vorvergangenen Imperial Impact. Der Mexikaner besiegte mich. Jedoch ist dieser Pay Per View im Archiv verschwunden und der weißeste Fleck auf meiner schwarzen Weste damit genauso vergessen wie Eleven…Wer? Ja, genau, Wer? Warum immer so kompliziert?“

Natürlich handelt es sich hier um eine dieser berühmten rhetorischen Fragen auf die der ehemalige Cotatores und Tribune Champion keine Antwort von seinem Gegenüber erwartet. So redet er auch sogleich weiter. 

Gabriel Lucifer: „Das normale Wrestling, abseits unseres kleinen Ausfluges in die Snuff-Ecke letzte Vendetta, ist ganz einfach. Es geht nur darum einen Kampf zu gewinnen, so wie es beim Quest 4 the Best insgesamt nur darum geht, ein Turnier zu gewinnen. Also werde ich gewinnen. Heute gegen Díego Alejandro Sanchéz und Nelson Friedrich Töle, der, nun ja, der mir sogar sympathisch ist. Er erinnert mich in seinem Durst nach Gewalt an meine Anfangszeiten als Wrestler…“

Mad Dog: „…Alte Kamellen. Das ist zehn lange Jahre her. Finde dich damit ab, dass du im Ring ein alter Mann geworden bist!“

So wie der Fighter selbst? So wie MD es John Smith und Adam Reynolds letzte Vendetta vorwarf? Der immer noch auf den Boden gedrückte Lucifer kann sich ein Lachen nicht verkneifen.

Gabriel Lucifer: „Das weniger ein Problem für mich als für dich. Ich suche im Quest nicht wie Blaze, Sanchéz – und vor allem Du – den ewigen Neubeginn im Herbst der Karriere oder wie all die respektlosen Neulinge den großen Durchbruch im Frühling der selbigen! Der Quest ist ein wichtiger Part meines Abgesangs, denn ich befinde mich längst im Winter meiner Laufbahn. Dieses Turnier konnte ich noch nie gewinnen und fände es daher einfach nur schön, dies noch einmal erleben zu dürfen, bevor ich ein- für alle Mal gehe. Ich stelle mich dieser Herausforderung wieder, weil es mich fühlen lässt, dass ich noch am Leben bin! Was für euch eine Qual darstellt, erfüllt mich mit wahrhaftiger Freude!“

Ein ehrliches und glückliches Lächeln macht sich auf seinen Lippen breit.

Gabriel Lucifer: „Ja, bei Vendetta 69, als Barker, noch jenseits seiner Schlächter-Epoche, mir den Tribune-Title abnahm, da warf er mir vor, ich wäre weich geworden, ein Politiker, kein Wrestler mehr. Tief in mir verabscheute ich für diese Aussage nicht ihn, sondern mich, denn er hatte Recht. Er sagte: ‚Lass mich dein Alibi sein‘! Er wurde es. Ich opferte alles für SEINE ANGST – und heute bin ich wieder ein einfacher Wrestler. Im Quest 4 the Best habe ich nun direkt die Möglichkeit das gesamte Roster dieser Liga hinter mir zu lassen! Das allein gibt einem nämlich Stärke und Macht in diesem Business. So habe ich mir einst alles erkämpft. Alles andere ist nur Gerede – ein Mythos. Letztlich erschafft allein der Triumph die wahre Angst!“

Der alkoholgetränkte Atem Lucifers fuselt Mad Dog ins Gesicht. Er dreht sein Gesicht ein wenig zur Seite. Nun lacht die unbekannte Konstante.

Mad Dog: „Den Satz könnte ich mir merken, habe ich nicht immer vom wahren Triumph gesprochen und meinte genau das? Ja, ich wusste es! Es geht dir, wie mir, um die Macht des Triumphs. Deshalb steckst du derzeit zurück, so wie ich. Du willst Barker in Sicherheit wiegen. Du willst wie wir alle einfach nur die Belohnung abgreifen – einen Spot deiner Wahl. Das stärkt deine Position gegenüber Barker, du kannst ihn gar entmachten. Ist das der berühmte Twist? Du erschaffst den größten Antagonisten aller Zeiten und erlöst die PCWA am Ende von ihm? Grandios – dann wärst du doch noch der Held, der du immer sein wolltest. Dann könntest du deine Maske ablegen, das Böse und Schreckliche hinter dir lassen und anstatt dessen im Lichte des Guten erscheinen. Schlecht Maskierter, mach dir nichts vor: Wie alle, stehst Du wegen Barker in diesem Turnier!“

Und zeitgleich deutet MD auf seine Maske.

Gabriel Lucifer: „Aber natürlich tue ich das. Ich stehe in diesem Turnier, um zu verhindern, dass einer von euch ihm gefährlich werden kann! Der Spot der Wahl ist die mächtigste Waffe gegen den amtierenden Undisputed Gerasy Champion! Wenn ich ihn habe, hat ihn garantiert keiner seiner Feinde. Ein sinnvoller Nebeneffekt. Ich schütze Robert…“

Mad Dog: „…Und wer schützt diesen Bastard vor dem, der ihn schützt?“

Gabriel Lucifer: „Oh, ein abgewandeltes Filmzitat. The Watchmen. Und wie passend. Du erinnerst nämlich an diesen Rorschach. Du wirst nach dem Quest 4 the Best wie er nur noch ein Fleck im Schnee sein. Der nächste Frühling naht und wird dich komplett auslöschen. Irreversibel, denn Du wirst den Quest nicht gewinnen, Mad Dog. Díego wird den Quest nicht gewinnen. Blaze erst Recht nicht, denn der Teufel scheißt nicht zwei Mal auf den gleichen Haufen. Sollte er ins Finale kommen, werde ich ihn schlagen, so wie ich ihn bereits beim vorletzten Quest 4 the Best Turnier im Halbfinale besiegte! Oder nehmen wir…ja… Blake…

Jetzt muss Mad Dog schmunzeln und lässt von einem arg malträtierten Lucifer ab. Dieser stützt sich auf und sitzt nun auf dem schmutzigen Boden.

Mad Dog: „Womöglich müsste ich nochmal in die Videothek gehen. Aber wie mein alter Freund, RM, mal sagte: Das hier ist real! Vielleicht begreifst du es auch irgendwann…“

MD erinnert sich an die Szene abseits der Kameras, die unreale Welt. Er deutet auf die Kamera, die sich hinter den beiden Protagonisten positioniert hat.

Mad Dog: „…Ich dachte Blake Milton soll kein Thema sein!“

Gabriel starrt seinen über ihm stehenden Ex-Stable-Kollegen undefinierbar an und verschwindet dann in seiner Gedankenwelt, während Mad Dog ein wenig Anlauf nimmt…

…Es ist ihm nicht entgangen, dass „sein Schützling“ dieses schwarze Oberteil trägt. Gabriel seufzt. Es ist Blake sichtlich zu weit und hat viel zu lange Ärmel.

„Ich kann dir nicht versprechen, dass wir immer auf derselben Seite stehen werden“, hatte er gesagt. Der Junge hat ihn daraufhin einfach nur umarmt und gemeint: „Ich bin so froh, dass es dir gutgeht.“ Das war noch, bevor Lucifer zum Verräter wurde.

Dieses schwarze Oberteil, das gehört eigentlich ihm. Der Mythos hatte es getragen, als er im Sick Room versucht hat, Blakes Nasenbluten zu stoppen.

Nach der Show kam der Junge zu ihm und fragte: „Ist das mit Robert Barker wirklich dein Ernst?“ Gabriel bat ihn daraufhin Platz zu nehmen. Über der Stuhllehne hing noch immer das Oberteil, durchnässt von seinem Schweiß der letzten Stunden. Er hatte es irgendwann ausgezogen und dort abgelegt. Blake nahm den schwarzen Stoff in die Hand, hielt ihn fest und betrachtete ihn, als wäre es so etwas wie ein goldener Titel…

…Der ehemalige Principal schüttelt den Kopf. Er hätte nicht gedacht, dass der Junge dieses Oberteil trägt, und das nur, um ihm nah zu sein…

Mad Dog: „Und Du solltest auch kein Thema mehr in der PCWA sein!“

…Ein deftiger Kick gegen den Kopf katapultiert Gabriel aus seinen Gedanken zurück in die Realität. Das Schmunzeln auf den Lippen des verrückten Hundes ist längst verschwunden und der am Boden liegende Lucifer fängt sich gleich noch einen fiesen Tritt, diesmal in den Magen ein.

Gabriel Lucifer: „Lass deine Wut raus, du Bauer...zeige mir deine Angst...die Angst vor der Bedeutungslosigkeit in der du zu versinken drohst, ich rieche sie, egal wie sehr du versucht es zu vertuschen..."

Mad Dog: „…Dann hätten wir ja was gemeinsam! Ich rieche es im Alkohol, den du ausschwitzt...“

Gabriel Lucifer: „…Nein, das ist die Aura des Schlächters an der ich partizipieren darf! Eine Aura, die er UNS allen, seinen Opfern, mit den Schlachtungen genommen hat und die nun all das in der ANGST vereint. Er lässt mich daran teilhaben. Wer lässt dich an etwas teilhaben, Mad Dog? Und wen lässt du teilhaben? Wie ich sagte, Mad Dog. Ich mochte dich schon immer.“

Irritiert schaut Mad Dog drein, erinnert sich an das Offside-Gespräch mit Gabriel. Seine Gedanken kreisen um Blake Milton. Warum will Gabriel unbedingt, dass ausgerechnet Mad Dog sich um ihn kümmert, wenn Lucifer den Jungen so sehr mag, wo er doch ihm gegenüber stets abwertend gegenübertritt? Und warum will Blake ihn und Lucifer… Das ist doch verrückt hoch zwei. Wen lässt er teilhaben? Er hat Teilhabe geopfert, er hat Teilnehmer geopfert! Das war sein Weg an die Spitze. Doch solange der Weg ungekrönt bleibt, solange scheinen die Opfer umsonst gewesen.

Während Mad Dog darüber nachdenkt, zieht sich Lucifer an der Wand empor. Er  schüttelt sich kurz, wischt sich mit dem Mantelärmel über die blutverschmierte Stirn. Dann wendet sich der eherne Mythos ab als wäre nichts passiert, stoppt aber nochmal bevor er die Szenerie verlässt, lässt seine schwarzen Pupillen zum nachdenklichen Mad Dog schweifen.

Gabriel Lucifer: „Hast du Runa getötet?“

Er beginnt dabei böse zu lachen und winkt erheitert ab, als wenn er keine Antwort erwarten würde. Mad Dog hingegen setzt eine versteinerte Miene auf.

Mad Dog: „Ich bin die unbekannte Konstante… Was bist du noch?“

Starr erfassen sich die Sichtkegel der beiden und tanzen ihren Tanz.

Mad Dog: „Hast du sie ermordet?“

Die Miene des einstigen Schwagers in Spe von Valkos Heritage verfinstert sich von einem Moment auf den anderen. Er beißt sich auf die Lippe und macht auf dem Absatz kehrt.

Gabriel Lucifer: „Nein, aber es tut weh. Valkos weint um sie. Ich steige stattdessen in den Ring und…“

Mad Dog: „…Jeder trauert anders.“

Wie trauert er? Seine Tochter ist verloren, wird auch MD irgendwann von ihrem Tod erfahren und nur noch in der Vergangenheit mit ihr zusammen sein können?

Gabriel Lucifer: „Und jeder schlachtet anders. Ich bin nicht Robert, der die Leute von hinten attackiert. Ich bin nicht Patricia, die ein Messer im Keller benutzt. Ich bin Gabriel Lucifer. Ich war gelähmt und alle hatten Angst vor mir. Jetzt bewege ich mich und alle meinen, ich wäre dennoch weniger furchteinflößend als zuvor. Sie werden mich nun im Ring erleben. Viele kennen mich dort noch nicht. Dort schlachte ich! Und nachher wird die ganze PCWA wissen, wie das aussieht Au revoir, Mad Dog!“

Sprach der nach Valkos Heritage zweitlängste Aktive in der PCWA und verlässt die Szenerie. Zurück bleibt ein nachdenklicher Mad Dog.

Vincent Craven: „Gabriel Lucifer und Mad Dog… irgendwie passten sie noch nie richtig zusammen.“

Mike Garland: „Und je öfter sie sich sehen, desto mehr eskaliert es, hab ich das Gefühl.“

Vincent Craven: „Die zwei sprechen schon von Finale… Ob das nicht etwas zu früh ist. Es steht gerade erst ein Halbfinale fest.“

Mike Garland: „Dafür wissen wir jetzt gleich aber den dritten Halbfinalisten. Blake Milton, Caleb Yuma oder Alistair Brunswick.“

Vincent Craven: „Es kann losgehen…“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Die Lichter gehen aus und unbekannte Klänge dringen an die Ohren der Anwesenden. Auch Mike und Vincent schauen sich etwas ratlos an.

http://www.dailymotion.com/video/xp0p2d_cyltb_creation

Vincent Craven: „Ist das Beethoven?“

Mike Garland: „Es klingt so – also nicht völlig, aber irgendwie doch!“

Vincent Craven: „Aber was soll das?“

Währenddessen erscheinen auf der Leinwand erscheinen Bilder Caleb Yumas, welche sich mit verschiedenen Beschreibungen abwechseln.

Die Leute sagen er sei der Anti-Traditionalist der PCWA.

Die Leute sagen er hätte kein Gefühl das Großartige der Vergangenheit.

Die Leute sagen Caleb Yuma sei junger Neuling, der alles Vergangene hasst.

All Wrong!

Caleb Yuma ist lediglich der Anti-Nostalgiker.

Caleb Yuma mag Althergebrachtes, er sträubt sich gegen den nostalgisch-verklärenden Blick auf Vergangenes

So Listen To  Beethoven

Yuma erscheint am Entrance und macht sich ohne Umschweife auf den Weg zum Ring. Dort angekommen, rollt sich der New Media Superstar in den Ring, um dort in der Mitte kurz mit ausgebreiteten Armen zu knien, während das Publikum ihm größtenteils zujubelt. Es mischen sich jedoch auch einige Negativreaktionen dazu.

In wenigen Wochen hat es dieser Neuling geschafft unglaublich viele Fans von sich einzunehmen. Niemand weiß so genau wie er es geschafft hat, aber er ist in der PCWA eine nicht zu unterschätzende Größe. Doch seine unvorhersagbaren Aktionen in den letzten Wochen sowie eine ihm unterstellte zunehmende Arroganz scheinen auch einige Leute gegen ihn aufzubringen.

Yuma begibt sich in eine der Ringecken während Beethovens abgewandelte Klänge langsam verstummen.

Es folgt Kontrahent Nummer zwei. Als amtierender Tribune Champion ebenfalls nicht zu unterschätzen. Mit einem Rauschen fährt der große Screen am Entrance hoch und aus den Boxen hämmert „Here“ von VAST.

NO respect

NO loyality

NO regrets

 

 

Alistair Brunswick

Superstar

Der Vorhang wird zur Seite geschlagen, doch statt des Kaliforniers tritt eine aufregend gebaute Blondine heraus, gekleidet nur in einen zarten Hauch weißer Spitzenunterwäsche. Auf ihren High Heels stöckelt sie ein paar Schritte nach vorne, wirft einen Kussmund in die Kamera und winkt dann schließlich hektisch in Richtung der Rampe. Was unter der knappen Unterwäsche hüpfen kann, hüpft auch.

Mike Garland: „Ähm. Laut meinem Zettel hier wird unser Tribune Champion heute begleitet von… äh… der schwedischen Damen-Nationalmannschaft im Unterwäsche-Volleyball…“

Vincent Craven: „…“

Mike Garland: „Vincent!“

Vincent Craven: „Ein… hm… ernstzunehmender Sport…“

Erneut öffnet sich der Vorhang und da ist er nun endlich: Alistair Brunswick. Er sitzt, nein, er liegt vielmehr auf einer Art Sänfte, die von sechs weiteren knapp bekleideten Blondinen die Rampe herab getragen wird. Ein Lächeln umspielt sein Gesicht, als ihm von einer siebten Schönheit einige Trauben gereicht werden. Als der Trupp den Ring erreicht hat, setzen die Damen die Sänfte vorsichtig ab und Alistair erhebt sich langsam. Wie vorhin bereits gesehen, trägt er diesmal eine eng sitzende schwarze Lederhose und dazu eine Jacke mit einem dicken Pelzbesatz. Die Schwedinnen hüpfen aufgeregt auf und ab, als er diese lässig abstreift und mit einer beiläufigen Handbewegung zu Boden gleiten lässt. Sofort beginnen zwei der Blondinen, sich um die Jacke zu streiten.

Alistair entert den Ring, breitet die Arme aus und deutet eine Verbeugung an.

where do i put the lies
there's so many i could say
but it seems they're in the books

 

Dort greift er noch einmal kurz zum Mikrofon.

Alistair: „Tschtsch… später werdet ihr alle noch etwas von Alistair Brunswick bekommen.“

Aufgeregtes Hüpfen, welches die knappe Unterwäsche erneut auf eine harte Zerreißprobe stellt. Er wendet sich Caleb Yuma zu.

Alistair: „Und genau deswegen bin ich der Tribune Champion und du nur ein Internet-Nerd ohne Eier.“

Lachend wirft er das Mikrofon weg. Keine Sekunde zu früh, denn nun kommt Kontrahent Nummer drei ins Spiel.


Die „Unreleased First Edit“ des Daft Punk Tracks „End of Line“ wird eingespielt und ein emotionsloser Blake Milton betritt die Rampe. Sofort tauchen pechschwarze Fansigns mit lichtreflektierenden Schriftzügen auf und das Gekreische der weiblichen Fangemeinde übertönt nahezu mühelos die allgemeine Begeisterung des Publikums.

Das Wort „Security“ zieht sich in weißen, strahlenden Lettern über die Rückseite seines schwarzen Shirts, genau wie bei all den anderen anwesenden PCWA-Sicherheitskräften, die statt ihrer herkömmlichen Uniform das gleiche markante Oberteil tragen.

Die Zuschauer vergessen sich, als sich Blaze an die Seite des Jungen stellt – wie zuvor versprochen. Und – wer hätte das gedacht – auch Mad Dog findet den Weg an die Seite „seines Zöglings“. Ein Blick auf den Titantron macht klar, wer sich hier eben versammelt hat.

Mike Garland: „Die Inflection Scale ohne Rechtsbeistand!“

Vincent Craven: „Ein seltenes Bild, sie mal zusammenzusehen.“

Mike Garland: „Scheinbar hat Miltons ‚Trick‘ nicht nur in Bezug auf Mad Dog funktioniert, der sich mit diesem Auftritt wohl erneut als Mentor versuchen will.“

Vincent Craven: „Egal wie, Hauptsache ist, dass sie gemeinsam auftreten und damit wohl schon hier ihren Auftakt für den Main Event geben! Spannend, spannend!“

Blake wirft verlegen einen Blick zu seinem Mentor und es dauert nicht lange, bis alle drei sich in Bewegung setzen, während die Kameras in eine medienwirksame Zeitlupe schalten.

Opener
-Möge der Beste gewinnen-
Quest for the Best - Viertelfinale 3
Triple Threat Match

vs.

PCWA Tribune Champion
vs.


(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Sven Nitzschke)

Damit beginnt das dritte Qualifikationsmatch für das Quest 4 The Best Turnier. Wie zu einem perfekten Dreieck stehen die drei Kontrahenten im Zentrum des Ringes. Augenpaare wandern von links nach rechts und zurück. Schließlich ein Lock Up zwischen Alistair und Blake! Der kräftigere Tribune Champion behält die Oberhand und schleudert sein Gegenüber in die Seile. Whip In! Milton federt zurück, direkt auf Caleb Yuma zu… aber der weicht einfach nur einen Schritt zur Seite aus. Schnell ist Alistair wieder da, packt Milton am Oberkörper und schleudert ihn über sich hinweg – German Suplex! Er geht kurz in die Brücke, drückt seine Schultern auf den Boden… nein, da ist Caleb Yuma! Mit einem Tritt gegen Alistair hilft er Blake Milton aus der Klemme! Alistair rollt sich schnell zur Seite, um einem weiteren Tritt von Yuma zu entkommen. Währenddessen rappelt Blake Milton sich wieder auf, wachsam beäugt von Caleb Yuma, der ihn dabei vor Alistair abschirmt. Der Security-Chef pusht sich selbst wieder auf und scheint es langsam angehen zu wollen. Aufforderung zum Lock Up gegen Alistair, es scheint so, als wolle er eine Revanche haben. Lock Up! Aber da ist wieder Caleb Yuma zur Stelle mit einem Tritt in den Magen Alistair Brunswicks!

Mike Garland: „Die Rollen in diesem Kampf scheinen klar verteilt zu sein. Auf mich wirkt das ganze eher wie ein Handicap-Match als ein Triple Threat. Blake Milton und Caleb Yuma scheinen eine klare Abmachung getroffen zu haben, wer in diesem Kampf als Gegner anzusehen ist.“

Vincent Craven: „Ein durchaus legitimes Vorgehen, auch wenn dies eigentlich dem fairen Sportsgeist entspricht. Aber warten wir einmal ab…“

Mike Garland: „Richtig – Allianzen im Wrestling sind bekanntermaßen dazu da, um gebrochen zu werden. Schließlich werden sowohl Caleb als auch Blake den Sieg nicht freiwillig verschenken wollen.“

Schläge prasseln auf den Rücken von Alistair ein. Gemeinsam haben Yuma und Milton ihn in der Mangel. Hip Toss von Blake Milton und Alistair landet auf der Ringmatte. Blake nimmt Anlauf… Flying Elbow! Alistair wird voll erwischt! Blake zögert einen Moment, sucht den Blickkontakt zu Caleb Yuma, aber der hat sich ein wenig zurückgezogen und lauert nun in einer Ringecke auf seine Chance. Milton wendet sich wieder seinem Gegner zu, wird aber nun von ihm überrascht! Blitzschneller Nelson Suplex von Alistair Brunswick gegen den Security-Chef! Schnell ist der Tribune Champion wieder auf den Beinen, aber er setzt nicht sofort gegen Milton nach. Stattdessen wendet er sich dem kampfbereiten Caleb Yuma zu. Der empfängt ihn mit einer Clothesline, aber Alistair taucht darunter hindurch! Alistair ist nun hinter ihm, verpasst ihm einen Kick, der Yuma ein wenig taumeln lässt… und Olympic Slam! Caleb Yuma kracht auf die Matte!

Vincent Craven: „Dafür, dass er hier gegen zwei Gegner antritt, kann Alistair hier erstaunlich gut mithalten, nicht wahr, Mike? Mike!“

Mike Garland: „Uh, habe ich etwas verpasst? Diese Inga hier wollte mir gerade ihre Telefonnummer geben, um mir heute Abend zu zeigen, wie man das mit den Bällen…“

Vincent Craven: „Mike! Wir sind familienfreundliche Unterhaltung!“

Alistair will Yuma schultern, aber dieser kontert und kann sich befreien. Yuma kriegt Alistair am Hals zu fassen und unterbindet somit eine Schlagserie, bevor diese überhaupt erst richtig begonnen hat. Geschickt windet er sich heraus und kehrt die Situation um! Es setzt Schläge für Alistair! Das finden auch die Fans eindeutig besser und zählen fleißig mit. Der New Media Superstar lässt nun vorerst von Alistair ab und erhebt sich. Da kommt auch schon Blake Milton herangestürmt! Mit einem Crossbody Block fegt er ihn von den Beinen! Alistair liegt am Boden und Milton setzt zu einem weiteren Move an! Springboard Moonsault!

Mike Garland: „Blake Milton jetzt mit einem echten Feuerwerk an Manövern! Sieht so aus, als wolle er sich hier gleich einmal möglichst viel Eindruck verschaffen!“

Vincent Craven: „Und was macht Caleb Yuma derweil? Der hat sich erneut zurück gezogen und sitzt nun wie ein Unbeteiligter auf einer der Ringecken.”

Mike Garland: „MILTON NUN MIT EINEM ERSTEN COVER! Sven Nitzschke ist sofort zur Stelle und zählt!“

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KICK OUT!!!

Schwedinnen: „DET VAR NÄRA!”

Im letzten Moment kann Alistair sich noch einmal befreien! Wütend packt er seinen Gegner am Fuß und verdreht diesen! Blake Milton schreit vor Schmerzen! Alistair stemmt sich mit seinem gesamten Gewicht dagegen, zieht fester an – aber da ist wieder Caleb Yuma! Mit einem Headbutt kommt er angeflogen und erwischt Alistair! Er dreht sich einmal um die Achse und packt Alistair – Stretch Muffler! Ein hart durchgezogener Griff des Submission Experten! Alistair versucht sich zu wehren… und tatsächlich, er bekommt Caleb Yumas Arm zu fassen und entwindet sich dem Haltegriff! Alistair kann Caleb hier ringerisch tatsächlich Paroli bieten! Alistair kommt wieder auf die Füße… aber ein schneller Kick in die Kniekehle von BLAKE Milton! Sofort greift Blake sich das getroffene Bein und setzt einen Dragonscrew hinterher. Nun ist auch Yuma wieder auf den Beinen. Er geht ein paar Schritte auf Blake und Alistair zu, wendet sich dann aber um und setzt sich wieder auf eine der Ringecken. Alistair und Blake nun im Gerangel! Beide drehen sich gleichzeitig herum. HIP TOSS gegen Milton und der Security-Chef landet auf dem Allerwertesten.

Vincent Craven: Und da ist Alistair! HOHER LARIAT GEGEN MILTON! Dieser taumelt ein wenig zurück und wird dann von Alistair mit einer Powerbomb zu Boden geschleudert!

Mike Garland: „Er zieht Milton von hinten hoch auf die Knie. Er überstreckt ihm den Rücken und rammt ihm seinen Ellbogen auf die Stirn. Kaum lässt er den Security-Chef los, kippt dieser wie ein gefällter Baum!“

Vincent Craven: „Aber Alistair gönnt sich selbst keine Pause. Instinktiv wirbelt er herum – und erblickt somit gerade noch rechtzeitig den heranstürmenden Caleb Yuma, der zugunsten Blake Miltons eingreifen möchte!“

Alistair: „Du miese kleine Sau.“

Mike Garland: „Gerade noch rechtzeitig taucht Alistair unter der Clothesline von Caleb Yuma hinweg. Und nun ist er auf einmal hinter ihm! Er packt ihm zum Belly-to-Belly-Suplex! Das ist eines seiner Trademark-Manöver, der SONNYBOY!“

Vincent Craven: „Und er schleudert Caleb Yuma direkt auf Blake Milton! Beide Männer gehen zu Boden!“

Alistair: „Nicht einmal zu zweit habt ihr eine Chance!“

Mike Garland: „Alistair reißt die Arme in die Höhe und feiert sich selbst! Die Schwedinnen am Ring hüpfen und feiern ihren Helden. Alistair beugt sich lässig über die Seile und schäkert ein wenig mit den Damen…“

Vincent Craven: „Das hätte er besser nicht gemacht! Da ist Blake Milton! Er packt Alistair von hinten! Stunner von Blake Milton gegen Alistair Brunswick!“

Blake rollt Alistair unter sich auf den Rücken und drückt ihn auf die Ringmatte! Er hat seine Schultern auf die Matte gedrückt und schon ist der Ringrichter zur Stelle!

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SHOULDER UP!!!

Im letzten Moment ist es Alistair gelungen, eine seiner Schultern nach oben zu bekommen. Blake zieht ihn zu sich nach oben. Alistair wird in die Ringecke geschleudert und versucht sich am Seil festzuhalten. Der Security-Chef rennt auf ihn zu und landet zielsicher sein Knie in dessen Magen. Jetzt geht’s eine Etage tiefer für Brunswick und Blake rammt ihn das Knie ins Gesicht. Es sieht so aus, wirkt so, als hätte er es in diesem Kampf besonders darauf abgesehen, Alistairs Gesicht zu malträtieren. Die Fans zählen begeistert mit und auch Caleb Yuma feuert ihn an. Anerkennend klatscht er Blake Milton Applaus und geht einige Schritte auf diesen zu. Blake Milton dreht sich zu ihm um, beide nehmen Anlauf…

Vincent Craven: „Double Clothesline gegen den sich gerade wieder aufrappelnden Alistair Brunswick! Der geht über das oberste Ringseil nach draußen und landet auf dem harten Boden der Halle!“

Mike Garland: „Yuma und Milton verständigen sich kurz mit Blicken und schließlich ist es der New Media Superstar, der aus dem Ring slidet, um sich um Alistair zu kümmern. Er verpasst ihm einige harte Tritte und packt ihn dann schließlich!“

Vincent Craven: „Piledriver gegen Alistair Brunswick! Er rammt ihm mit dem Kopf direkt auf die Ringtreppe, die scheppernd umkippt!”

Schwedinnen: „ÅHHH NEJ!”

Mike Garland: „Das ganze unter dem wachsamen Blick von Mad Dog und Blaze, die hier scheinbar ein Eingreifen von außerhalb verhindern sollen.“

Vincent Craven: „Nun, dazu hatten sie bisher keine Gelegenheit!“

Mike Garland: „Alistair scheint restlos bedient zu sein. Ächzend hält er sich den Kopf, während Caleb Yuma ihn in den Ring zurück rollt, wo Blake Milton bereits wartet!“

Milton zieht Alistair von den Seilen weg und positioniert ihn sich zurecht. Er nimmt Anlauf... Flying Kneedrop, aber der geht ins Leere! Blake Milton landet in der Ringecke! Leicht humpelnd richtet Blake Milton sich wieder auf. Alistair geht auf ihn zu und versucht ihn in die Seile zu schleudern, aber ein schnelles Reversal von Blake Milton und Alistair wird in die Mitte des Ringes geschleudert. Hier hat sich bereits Caleb Yuma positioniert, der ihn sogleich in Empfang nimmt! Yuma erwartet ihn mit einer Clothesline, Brunswick kriegt den ausgestreckten Arm aber zu fassen. Hammerlock gegen den New Media Superstar! Der versucht sich mit Schlägen nach hinten zu befreien, die gehen aber ins Leere, weil Alistair immer wieder ausweichen kann. Doch Yuma nutzt Alistairs Bewegung aus und kann sich mit dessen Schwung aus dem Hammerlock winden. Versuch der gleichen Aktion bei Brunswick. Doch der ist vorbereitet und kriegt den Kopf von Yuma zu fassen...

Mike Garland: „… und was wird das?“

Vincent Craven: „HALF NELSON SUPLEX! ALISTAIR SCHLEUDERT CALEB YUMA ZU BODEN!!”

Mike Garland: „Der erste Versuch eines Covers von Alistair in diesem Kampf!“

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SAVE VON BLAKE MILTON!

Vincent Craven: „DA IST BLAKE MILTON! ER UNTERBRICHT DAS COVER, INDEM ER ALISTAIR VON HINTEN PACKT UND IHN EINFACH VON YUMA WEGZIEHT!”

Mike Garland: „DAS WAR KNAPP!“

Schwedinnen: „DET VAR ORÄTTVIST!”

Yuma ist auch wieder auf den Beinen und läuft auf Brunswick und Milton zu. LOCK UP zwischen ihm und Alistair und Yuma macht einen Side-Headlock draus. Er schickt Brunswick in die Seile. Drop Toe Hold und Brunswick landet auf der Matte! Wieder zieht sich Caleb Yuma ein wenig zurück und überlässt Blake Milton das Handeln. Dieser hat Anlauf genommen und zeigt einen Missile Dropkick! Alistair geht zu Boden, aber auch Blake Milton scheint sich wieder dieser Aktion etwas wehgetan zu haben. Aber schnell sind beide wieder kampfbereit. Blake greift sich Brunswick und zeigt einen Snap Suplex. Er geht ihm hinterher und wartet bis er sich erhebt. Er nimmt ihn sich zum Bodyslam, aber Alistair wehrt sich mit allen Leibeskräften! Blake gerät leicht ins Taumeln… und wieder ist Caleb Yuma zur Stelle und stellt Alistair Brunswick mit einem gezielten Tritt an den Kopf ruhig! Milton setzt den Bodyslam neu an… und diesmal sitzt er! Er schleudert den Tribune Champion genau gegen den Ringpfosten! Alistair kommt hart auf und landet schließlich auf dem Boden! Schnell zieht ihn Milton wieder nach oben, um ihn in die Seile zu schleudern…

Mike Garland: „Brunswick federt in die Ropes, taumelt in die Ringmitte zurück! CLOTHESLINE-VERSUCH VON BLAKE MILTON!! Aber Alistair taucht unter dessen Arm hinweg, wirbelt herum!“

Vincent Craven: „Schnell ein paar Fists mitten in das Gesicht seines Gegners!! ARMDRAG TAKEDOWN VON BRUNSWICK GEGEN BLAKE MILTON!! Der kracht auf die Matte, ist aber schnell wieder oben!“

Mike Garland: „Alistair hat sich schnell in die Seile geworfen, jagt auf BLAKE MILTON zu!! Er springt ab! FLYING ELBOW!!! Aber BLAKE MILTON zieht schnell den Kopf ein, so dass BRUNSWICK drüber weg fliegt!“

Vincent Craven: „Brunswick prallt auf die Matte, federt aber sofort wieder auf die Beine!! DOCH BLAKE IST BEREITS VOR IHM!! SUPERKICK von BLAKE MILTON!“

Mike Garland: „Alistair kann dessen Fuß aber abfangen!! Er wirbelt Blake Milton herum, der kracht rücklings auf die Matte!! Brunswick springt in die Höhe aus dem Stand!! ELBOWSMASH!“

BLAKE rollt sich allerdings blitzschnell zur Seite!! BRUNSWICK kracht ins Leere. Sein Gegner nutzt die Chance, ist wieder auf den Beinen! Und sofort ist auch schon wieder Caleb Yuma zur Stelle. Er bekommt Brunswick zu fassen und hält ihn fest, während Blake Milton auf das oberste Ringseil klettert! Kurz hält er dort inne und springt dann ab – Headscissors gegen Alistair Brunswick! Diesen reißt es direkt zu Boden, wo er auch gleich noch einen European Uppercut von Caleb Yuma verpasst bekommt! Blake Milton ist jetzt auch wieder auf den Beinen und hämmert Alistair einen FOREARM direkt ins Gesicht! Dann zieht er ihn zu sich heran, hebt ihn herum und dreht sich dabei!

Vincent Craven: „KRACHENDER SPINEBUSTER GEGEN ALISTAIR BRUNSWICK! Der krümmt sich vor Schmerzen, während BLAKE sofort wieder auf die Füße springt!“

Mike Garland: „Dabei klatschen Mad Dog und Blaze ihm von außerhalb des Ringes Applaus! Auch die Fans feiern jeden gelungenen Move von Blake Milton gegen den jetzt verhassten Alistair Brunswick!“

Vincent Craven: „Ja, aber man merkt, dass viele nicht gerade glücklich mit diesem Kampf hier sind. Es ist mehr als deutlich, dass Caleb Yuma diesen Kampf hier offensichtlich gar nicht gewinnen möchte…“

Mike Garland: „Es fragt sich nur, welchen Plan er damit verfolgt.“

Aber Alistair ist noch nicht am Ende, langsam drückt er die Fäuste in die Ringmatte!! Verbissen kämpft er sich hoch! Er bekommt die rechte Hand von Blake in seinen Haaren zu spüren. Er wird nach oben gezogen!! Elbow aus dem Stand in den Rücken des Tribune Champions! Whip In gegen Alistair Brunswick! Mit viel Schwung geht es in die Seile! Blake Milton selbst nimmt auch Anlauf und läuft seinem Gegner entgegen!! Elbow Strike aus dem Lauf heraus! Aber Alistair duckt sich ab, taucht unter dem Elbow ab! Jetzt wirft er sich hinter Blakes  Rücken nach oben!

Vincent Craven: „SPEAR TACKLE GEGEN BLAKE MILTON!“

Schwedinnen (hüpfend): „ALISTAIR, DU ÄR VÅR HJÄLTE!“

Mike Garland: “ALISTAIR BRUNSWICK zieht seinen Gegner zum Cover auf die Schultern!!!!!!! Der Referee ist zur Stelle!!“

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SAVE VON CALEB YUMA!

Vincent Craven: „Im letzten Moment! Caleb Yuma unterbricht das Cover mit einem European Uppercut!“

Mike Garland: „Alistair rollt sich getroffen zur Seite! Er wirkt recht verzweifelt – so wird er dieses Match auf keinen Fall beenden können! Immer, wenn er überraschend zu einem Cover ansetzen will, ist sein zweiter Gegner zur Stelle. Und seine Kräfte schwinden und schwinden…“

Alistair kommt wieder auf die Füße und geht fluchend auf Caleb Yuma zu, der nur unschuldig die Hände hebt. Einige harte Chops von Alistair gegen Yuma, er treibt ihn vor sich her bis in die Ringecke! Es folgt ein Kick in den Magen von Caleb Yuma! Alistair lässt sich nach hinten in die Seile fallen, holt sich Schwung und Anlauf! Er jagt auf Yuma zu!!! DDT gegen seinen Gegner! Caleb Yuma kracht mit dem Kopf voran in den Ringboden! Was für ein Aufprall! BRUNSWICK spießt seinen Gegner regelrecht in die Ringmatte! Aber man merkt deutlich, dass ihn dieser Kampf bereits viel Kraft gekostet hat, denn er setzt nicht schnell nach, sondern taumelt eher durch den Ring und wirft einen verachtenden Blick in Richtung Blake Milton, der sich ihm auch schon wieder nähert. Er schaut zu den Seilen, läuft geradewegs auf diese zu und springt auf das mittlere Seil, um sich von dort abzustoßen! Flying Shoulder Block, aber er verfehlt Blake Milton! Blake ist sofort bei ihm und packt ihn sich! Armdrag gegen den Tribune Champion, aber Alistair kann sich dem griff entwinden! Er hechtet zur Seite und kommt nun hinter Milton zum Stehen! Sidekick von Brunswick aus der Drehung!!! Doch diesmal fängt Blake den Fuß von Alistair ab und lässt diesen auch nicht mehr los! Stattdessen zieht Blake Alistair zu sich heran!! Headbutt mitten in das Gesicht von Brunswick! Er packt ihn sich… Double Knee Chinbreaker!

Mike Garland: „Einer seiner Trademark Moves! Und der hat gesessen!“

Vincent Craven: „Böser Aufprall für Alistair! Blake Milton wirft sich zum Cover auf seinen Gegner!”

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SHOULDER UP!!!

Mike Garland: „NEIN! NEIN! IM ALLERLETZTEN MOMENT BEKOMMT ALISTAIR DIE SCHULTER NACH OBEN! MAD DOG UND BLAZE AUSSERHALB DES RINGES FEUERN IHREN KAMERADEN WEITERHIN LAUTSTARK AN!“

Vincent Craven: „Milton steht auf und geht ein paar Schritte auf Caleb Yuma zu… ein schneller Blickwechsel… und sofort stürmen beide auf Alistair zu! DOUBLE DROP KICK GEGEN DEN TAUMELNDEN ALISTAIR BRUNSWICK!!“

Mike Garland: „ABER DER WIRFT SICH MIT LETZTER KRAFT ZUR SEITE! BLAKE UND CALEB FLIEGEN AN IHM VORBEI UND STÜRZEN AUS DEM RING – DIREKT AUF MAD DOG UND BLAZE, DIE NICHT MEHR AUSWEICHEN KÖNNEN!“

Vincent Craven: „DAS GIBT ALISTAIR EIN WENIG LUFT! WÄHREND SICH SEINE GEGNER WIEDER AUFRAPPELN, ROLLT ER SICH AUS DEM RING UND ZIEHT ETWAS UNTER DEM RING HERVOR! ES IST SEINE GITARRE!“

Mike Garland: „KRACHEND LÄSST ER DIESE AUF CALEB YUMAS KOPF SAUSEN!“

Vincent Craven: „DA IST MAD DOG! ER ENTREISST ALISTAIR DIE GITARRE UND SCHLEUDERT SIE WIEDER UNTER DEN RING! ABER FÜR CALEB YUMA IST ES ZU SPÄT, ER LIEGT AUSGEKNOCKT AM BODEN!“

Mike Garland: „BLAZE WILL SICH ALISTAIR PACKEN, ABER DIESER TÜRMT EINFACH IN DEN RING, WOHIN SICH AUCH BLAKE MILTON WIEDER BEGEBEN HAT! BLAZE WILL IHM HINTERHER, ABER REFEREE SVEN NITZSCHKE HÄLT IHN DAVON AB!“

Vincent Craven: „OH, NUN MUSS ER ABER AUFPASSEN, DASS BLAKE MILTON HIER NICHT WEGEN SEINES UNÜBERLEGTEN HANDELNS DISQUALIFIZIERT WIRD! ABER WAS IST DAS? HINTER DEM RÜCKEN DES REFEREES ZIEHT ALISTAIR ETWAS AUS SEINER HOSE!“

Schwedinnen (erwartungsvoll): „OHHHHHHHH!“

Mike Garland: „ES IST… TOM NOWAKS SCHLAGRING!!“

Schwedinnen (enttäuscht): „AHHHHHHHH!“

Vincent Craven: „UND ER SCHLÄGT BLAKE MILTON DAMIT NIEDER! MILTON GEHT ZU BODEN! HINTER DEM RÜCKEN DES REFEREES! ICH GLAUBE ES NICHT!!! ALISTAIR LÄSST DEN SCHLAGRING FALLEN UND WIRFT SICH ZUM COVER AUF BLAKE MILTON!!“

Mike Garland: „NEIN! NEIN! NEIN!! DA IST PAVUS MAXIMUS! ER IST AM RING AUFGETAUCHT UND HAT ALISTAIR AM KNÖCHEL GEPACKT! MIT SEINER RIESIGEN PRANKE ZIEHT ER IHN EINFACH VON BLAKE MILTON HERRUNTER!“

Vincent Craven: „UND ER HAT SICH AUCH DEN SCHLAGRING GESCHNAPPT! UND DAMIT VERPASST ER ALISTAIR BRUNSWICK NUN EINEN KRÄFTIGEN SCHWINGER!!“

Mike Garland: „ALISTAIR GEHT ZU BODEN! PAVUS SCHNAPPT SICH DEN SCHLAGRING, SPRINGT ÜBER DIE RINGABSPERRUNG UND VERSCHWINDET DURCH DAS PUBLIKUM!“

Vincent Craven: „UND ENDLICH DREHT SICH AUCH SVEN NITZSCHKE UM! ER ERBLICKT BLAKE MILTON IN DER MITTE DES RINGES, WÄHREND SOWOHL CALEB YUMA ALS AUCH ALISTAIR BRUNSWICK ANGESCHLAGEN DRAUSSEN LIEGEN!!!“

Mike Garland: „UND ER ZÄHLT BEIDE AN!“

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Vincent Craven: „ALISTAIR SCHEINT LANGSAM WIEDER ZU SICH ZU KOMMEN! ER REALISIERT SEINE LAGE UND VERSUCHT WIEDER AUF DIE BEINE ZU KOMMEN! EIN ÄUSSERST WACKELIGER VERSUCH!“

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Mike Garland: „AUCH CALEB YUMA IST WIEDER AUF DEN BEINEN! ABER WAS MACHT ER? ANSTATT SICH WIEDER IN DEN RING ZU ROLLEN, TAUMELT ER IN RICHTUNG ALISTAIR!“

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Vincent Craven: „ALISTAIR WILL WIEDER IN DEN RING ZURÜCK, ABER SEINE BEINE VERSAGEN IHM DEN DIENST! UND DA IST AUCH NOCH CALEB YUMA, DER SICH NUN AUF IHN STÜRZT!“

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Mike Garland: „AUS! AUS! AUS! BLAKE MILTON SIEGT DURCH AUSZÄHLEN UND ZIEHT DAMIT IN DAS HALBFINALE DES QUEST 4 BEST TURNIERS EIN!!!“

Vincent Craven: „Blake Milton wird von seinen Fans gefeiert… aber in den Jubel mischt sich auch ein gellendes Pfeifkonzert darüber, wie dieser Sieg zustande gekommen ist.“

Fluchend hat sich Alistair mittlerweile aufgerappelt. Er will in den Ring klettern, aber erneut versagen ihm seine Beine den Dienst. Sofort ist er von besorgten Unterwäsche-Volleyballerinen umringt, die ihn stützen, tastend nach seinen Wunden fühlen und ihm nicht ganz jugendfreie Dinge ins Ohr flüstern, während sie ihn in den Backstage-Bereich begleiten.

Schwedinnen (besorgt): „OH, ALIIIIISTAAAAAAIIIIIR…“

Ohne das Ende wirklich abzuwarten, rollt sich Blake aus dem Ring. Und anstatt seinem besten Freund Caleb zu folgen, klammert sich der Junge – erschöpft vom Kampf – an seinen Mentor Mad Dog und murmelt diesem irgendetwas ins Ohr. Eine Augenbraue schießt über den Maskenrand des verrückten Hundes.

Mike Garland: „Konntest du verstehen, was er gesagt hat?“

Vincent Craven: „Leider nein! Ob es etwas mit Yumas mittlerweile echt absolut kontroversem Verhalten zu tun hat? Der Typ hat sich schon wieder aus dem Rennen genommen!“

Mike Garland: „Siehst du denn nicht, was hier gerade passiert ist? Yuma hat für seinen besten Freund das Feld geräumt! Das nenne ich selbstlos!“

Vincent Craven: „Der Typ hat sich schon wieder eine riesen Chance versaut!“

Mike Garland: „Warten wir ab! Außerdem steht Milton jetzt in seiner Schuld und so einen Sicherheitschef in der Hinterhand zu haben, kann schließlich auch nicht verkehrt sein."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Es sind nur noch wenige Augenblicke bis zum 2. Match des heutigen Abends, dem letzten Vorrundenmatch im Quest 4 The Best. Wir befinden uns backstage, nicht weit vom Entrance-Bereich entfernt. Dort sehen wir Anna Richmond, die bereit steht für ein Interview. Ihr Gesprächspartner? Ein Mann, der seit einer Ewigkeit kein Interview mehr in der PCWA gegeben hat, was vielleicht auch an seiner langen Pause gelegen haben mag. Der Rückkehrer und ehemalige Tribune Champion, Díego Alejandro Sanchéz stellt sich so kurz vor seinem Match den Fragen der attraktiven Reporterin.

Anna Richmond: „Einen wunderschönen guten Abend, Díego Alejandro Sanchéz. Schön, dass du dir die Zeit nimmst für ein Interview, obwohl du gleich dort raus gehen und dich der ANGST stellen musst.“

Díego wirkt hoch konzentriert, jedoch kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Sanchéz: „Vielen Dank, Anna, das tu ich doch gern. Doch ich muss dich korrigieren. Ich muss doch nicht raus gehen, ich WILL dort raus gehen. Ich will zu diesem Ring gehen, die Stimmung in der Halle in mich aufsaugen und der sogenannten ANGST das Fürchten lehren.“

Anna Richmond: „Was macht dich so selbstbewusst? Deine letzten Auftritte waren schließlich nicht von Erfolg gekrönt.“

Sein Blick verfinstert sich etwas und er atmet genervt aus.

Sanchéz: „Nun, es gab eine Battle Royal, in der ich mich recht gut geschlagen habe. Schließlich war es mein erstes Match in der PCWA seit so langer Zeit. Das hier ist eben doch ein etwas höheres Niveau, als ich es zuletzt in der XAW hatte. Und was das letzte Match angeht. Nun ja, wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn der Wikinger sich nicht eingemischt hätte? Daraus lässt sich nicht das geringste für den heutigen Abend ableiten. Ganz im Gegenteil…“

Er fokussiert sich nun vollkommen auf die Kamera. Wendet sich an seine Gegner und seine treuen Fans. Seine linke Hand legt sich auf das Gesicht von Ortega, das immer noch sein Shirt ziert.

Sanchéz: „Ich bin motiviert wie lange nicht mehr. Ich brenne förmlich auf dieses Match und das werden Gabriel Lucifer und diese Töle gleich zu spüren bekommen. Es geht heute um sehr viel mehr als nur um den Einzug ins Halbfinale. Es geht heute um Leidenschaft für die PCWA, um Mut im Angesicht der Angst und um unbedingten Willen.

Nach langer Zeit ist endlich wieder das Feuer in seinen Augen zurück. Die letzten beiden Shows waren für ihn lediglich eine erste Standortbestimmung, ein Abtasten. Doch damit ist es heute vorbei.

Sanchéz: „Ich bringe alles mit, um dieses Match heute zu gewinnen und deshalb werde ich heute ins Halbfinale des Quests einziehen!“

Plötzlich ertönt seitlich ein Poltern, sodass Anna und Diego überrascht nach links schauen. Auch die Kamera fährt herum, um schließlich nichts vor die Linse zu bekommen, was Aufmerksamkeit verdient hätte.
Anna schüttelt den Kopf und wendet sich wieder dem Mexikaner zu.

Anna Richmond: „Dafür musst du an Gabriel Lucifer und Nelson Friedrich Töle vorbei!“

Sanchéz: „Ja in der Tat. Ich treffe heute erneut Gabriel Lucifer, der einen unbändigen Willen hat. Er ist unfassbar hartnäckig, steckt ein, wo andere längst aufgeben würden. Und doch habe ich ihn schon zweimal geschlagen.“

Sein erster Sieg war gleichzeitig sein erster Titelgewinn. Mai Eht, ein Alter Ego von Gabriel war damals sein Gegner. Doch der zweite Sieg war um Längen wichtiger. Ging es doch um die geheimnisvolle Truhe der Firma und damit auch irgendwie um die Zukunft der PCWA. Kaum vorzustellen, wäre Gabriel Lucifer jetzt im Aufsichtsrat der Firma.

Sanchéz: „Er ist ein störrischer, alter Dickschädel und doch werde ich ihm beweisen, dass ein mexikanischer Dickschädel noch viel mehr aushalten kann. Und falls unser werter Undisputed Gerasy Champion, seine Schnalle oder unser allseits beliebter Fighting Tribune, der es bisher immer noch nicht geschafft hat, ein Tribune Match sauber zu beenden, versuchen sollten, das Match zugunsten der ANGST zu beeinflussen, vertraue ich darauf, dass unser Pyromane sich an sein Wort hält und für ein faires Match sorgt.“

Er lässt keinen Zweifel daran, dass er sich diese schwierige Aufgabe zutraut. Er sprüht vor Selbstvertrauen.

Sanchéz: „Doch es gibt noch einen weiteren Gegner, auf den ich aufpassen muss…“

Sein Gesicht wird wieder ernster, doch das Leuchten in den Augen bleibt.

Sanchéz: „…diese Töle…“

BUMM!

Anna: „AAAAAAHHHHHHHHRRRRRRRRRRR!!!“

Laut schreit Anna auf. Gegenstände fliegen durch das Bild. Die Interviewerin ist von der Wucht des Knalls zu Boden geflogen, während der Deutschmexikaner einen heftigen Sprung nach hinten machen musste, um das Gleichgewicht zu halten. Der Schreck lässt sein Herz deutlich schneller schlagen als normalerweise. Eilig geht er zu Anna und hilft ihr zurück auf die Beine ohne dabei das Loch aus den Augen zu verlieren, welches soeben in die Wand gesprengt wurde. Die Wand, die eben noch keine Aufmerksamkeit erregte.

„Alter Falter!“

Laut ein- und ausatmend starrt Díego weiterhin auf das Loch. Er ist in Kampfstellung. Die Worte kamen aus dem Raum, der nun einen zweiten Eingang besitzt. Der ganze Boden ist mit Staub bedeckt. Daneben ein paar Steinklötze und gebröckelter Putz.
Ein grauer Mann steigt aus dem Loch auf den Flur, kurz schlägt er sich mit roten Händen den Staub vom Kostüm.

„Töle, Töle, Töle, du Teufelskerl!“

Mit einem heftigen Schlag hämmert sich NFT auf die Mitte des Brustkorbs und wirbelt damit erneut einiges an Staub auf!

NFT: „WOOOOOOAHHHAAAAOOOOAAAAAHHHAAAA!“

Plötzlich erfasst ihn ein heftiger Stoß von hinten. Töle stolpert nach vorn, kommt erst an den Überbleibseln der Wand unsanft zum Halt. Sanchéz, der sich das Spiel nicht weiter mit ansehen konnte, hat seinen Ellenbogen fest unter das Kinn der Töle gedrückt, sodass sich NFT nicht mehr rühren kann. Der Latex spannt sich aufgrund des Drucks mehr als deutlich und zum ersten Mal ist seine normale weiße Hautfarbe durch den Stoff zu erkennen.

Sanchéz: „Hijo de puta, was soll der Scheiß?! Hast du nicht mehr alle Knochen in der Hütte?“

NFT bekommt kaum Luft, atmet schwer. Räuspert sich.

NFT: „Kerry… Kerry… arrrrpfff…. Und…“

Sanchéz löst den Griff ein wenig und gibt Töle somit zumindest die Funktion seines Kehlkopfes zurück.

NFT: „Die Firma meinte, ich solle mir eine Kabine suchen… Wer konnte denn ahnen?“

Díego weiß für den Moment nicht, wie er reagieren soll. Ist das eine billige Provokation und gehört die Töle dafür gleich ins Land der Träume geschickt oder ist Nelson tatsächlich so naiv?

Sanchéz: „OOOOOOHHHH!“

Ein Lowkick trifft ins Ziel. Der Deutschmexikaner ist eine Millisekunde zu langsam beim Zusammenführen der Beine, sodass sich es der Tölenfuß in Díegos Familienplanung gemütlich machen kann. Die Überraschung nutzend windet sich Nelson aus dem Griff des ehemaligen Tribune Champions, der mit der rechten noch an der schmerzenden Stelle verweilt, während die linke nach oben geführt wird, um einem möglichen weiteren Angriff NFTs zu begegnen.
Doch der fährt nur den Kopf nach vorne.

NFT: „GRRR!“

Belustigt macht die Töle einen Schritt zurück. Ein befriedigtes Lachen hallt durch den Gang, so als wäre es eine lang gehegte Genugtuung Sanchéz so mies zu erwischen.

NFT: „Du glaubst wohl jetzt eine höhere Chance gegen die ANGST zu haben als gleich im Match. Aber Diego, selbst jetzt bist du gescheitert.“

Die Töle richtet sich den Latex, indem sie ein bisschen dran zupft, was unschöne Dellen hervorruft.

NFT: „Letzte Vendetta verlierst du gegen Brunswick, unseren Tribune. Den Tribune der ANGST, kapiert? Tribune der Angst. Tribune der Angst. Für das Volk ist da kein Platz mehr. HAR HAR!“

Der Gesichtsausdruck des Deutschmexikaners verfinstert sich immer mehr, sodass NFT vorsichtshalber noch einen Schritt zurück weicht. Es sieht so aus, als wolle er vor dem Match einer Konfrontation aus dem Weg gehen.

NFT: „Jetzt fällst du auf einen einfachen Bauerntrick rein, weil du Angst hast, Diego. Wo soll das nur gleich im Match enden, wenn du zwei von uns gegenüber stehst? Wo soll es enden, wenn deine Gefühle dich lähmen. Wenn du nur noch Gefahr spürst. Ey, Diego, spürst du mich? GRRR!“

Doch Díego stellt sich nun offenbar auf Konfrontation ein und verkürzt die Distanz zwischen sich und dieser Töle drastisch.

Sanchéz: „Vielleicht hast du ja noch Staub in den Ohren oder du willst es vielleicht nicht kapieren. Ich werde es sowohl mit dir und auch mit Gabriel aufnehmen. Ich habe keine ANGST!“

Sie stehen sich nun so nahe, dass Díego in ein bedrohliches Flüstern übergeht.

Sanchéz: „Und mit deinen Scherzen, amigo, solltest du gaaanz vorsichtig sein. Hier kann dich zur Not noch die Security retten. Im Ring dagegen, wird dich weder Gabriel, noch dein hoch verehrter Schlächter retten können, selbst wenn sie es denn wollten. Denn bisher habe ich nicht sonderlich viel davon mitbekommen, dass die ANGST an dir irgendein Interesse hätte. Und da, so ungern ich das zugebe, muss ich sagen, haben der Schlächter und ich was gemeinsam.“

Díego dreht sich blitzschnell um und geht schon mal in Richtung Entrance. Ein letztes Mal ruft er seinem heutigen Gegner noch etwas über die Schulter hinterher.

Sanchéz: „Wir sehen uns gleich im Ring und da mach ich aus dir Hundefutter, cabron!“

NFT: „HEY!? NEIN… DIE ANGST WILL MICH! DAS WIESS ICH!!!“

Die Töle schüttelt mit dem Kopf und läuft Diego hinterher.

NFT: „HEY!? Wir sind noch nicht fertig! Ich krieg dich noch. BEIM NÄCHSTEN MAL WIRST DU GESPRENGT, KAPIERT? DU WIRST GESPRENGT!!! SPÜRST DU DAS? EY, SPÜRST DU DAS??“

Die Töle ist fast beim Deutschmexikaner angekommen und brüllt ihm fast schon ins Ohr. Als Nelson nahezu neben Díego steht, wirbelt dieser plötzlich herum und jagt Friedrich mit einer heftigen Clothesline auf den staubigen Boden. Wütend starrt er hinab auf den Mann im Ganzkörperanzug, während der Applaus von Anna Richmond nicht zu überhören ist.
Diego winkt sie heran.

Sanchéz: „…diese Töle wird gleich spüren, was Angst WIRKLICH bedeutet!“

Mike Garland: „Und da treffen gleich die nächsten beiden Gegner des heutigen Tages aufeinander. Sanchéz und die Töle…“

Vincent Craven: „Töle versucht hier den Mexikaner zu überlisten, aber es gelingt ihm nicht wirklich. Sanchéz ist ein alter Hund in diesem Geschäft.“

Mike Garland: „Obwohl die Sprengladung war nicht ohne…“

Vincent Craven: „Total verrückt!“

Mike Garland: „Ja, aber auch beängstigend…“

Vincent Craven: „Ich hoffe Sanchéz verpasst ihm dafür gleich eine richtige Abreibung…“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Plötzlich ertönt eine uns wohlbekannte Musik.

NO respect
NO loyality
NO regrets

Alistair Brunswick

Superstar

Der amtierende Tribune Champion, den wir vor wenigen Minuten noch im Ring gesehen haben, tritt mit schnellen Schritten an den Ring. Sein Kopf ist mit blutgetränkten Bandagen umwickelt.

where do i put the hate?
to a pixilated screen
i can't watch anymore

Weiter kommen „VAST“ nicht. Mit einer herrischen Geste winkt Alistair ab, kaum dass er sich im Ring aufgebaut hat.

Alistair: „Stoppt die verdammte Musik, ihr Schergen.“

In der Tat: Die Musik wird abgebrochen und für einen Moment ist es ganz still im Ring. Dann setzt ein ohrenbetäubendes Pfeifkonzert ein.

Alistair: „Diejenigen von euch, die jetzt pfeifen, beweisen damit nur ihre eigene Dummheit.“

Mit dieser Aussage sorgt er natürlich nicht gerade dafür, dass die Menge ihm nun zujubelt. Alistair aber spricht entschlossen weiter. Das Mikrofon ist so laut eingestellt, dass seine Stimme sogar die lauten Unmutsbekundungen übertönt.

Alistair: „Wir alle haben gerade gesehen, dass ich drauf und dran war, dieses Match zu gewinnen und ins Halbfinale des Quest 4 The Best Turniers einzuziehen. Alistair Brunswick und dieses Turnier, das wäre vermutlich gewesen wie ein 22 Jahre alter Single Malt Whisky, serviert in einem Zahnputzbecher mit Cola. Ein Kobe-Steak zwischen zwei wabbeligen Burgerbrötchen. Ein hell leuchtender Stern in einem Teilnehmerfeld aus verrostenden Sputnik-Satelliten, welche die letzte Dekade voll und ganz damit ausgelastet waren, langweilig zu sein. Ein Alistair Brunswick hätte diesem Turnier etwas Glanz gegeben.“

Er senkt das Mikro kurz und sofort setzen die wohlbekannten „Asshole“-Rufe ein. Alistair schüttelt den Kopf und reckt kurz den Tribune Title nach oben.

Alistair: „Ihr seid keine Fans. Die Internet-Community feiert mich. Ich habe diesem Gürtel seinen Glanz zurückgegeben, nachdem er viel zu lange in den Händen eines Stümpers war. Die Foren da draußen sind sogar voller Lob über mich, sogar wenn ich nur ein missglücktes Date habe. Das muss schwer zu ertragen sein für Leute wie euch, die niemals den Glanz eines wahren Superstars erreichen werden. Ich bin ein Fighting Champion! Ich stelle mich jeder Herausforderung, nehme jede Herausforderung an – und wofür? WOFÜR? Dafür, dass ihr einen zu groß geratenen Teddybären zujubelt, der mich meiner verdienten Chance auf den Sieg in diesem lausigen Turnier beraubt? Gott, ihr kotzt mich so sehr an.“

Pavus! Pavus! Pavus! Pavus! Pavus!

Die Menge feiert ihren Liebling. Alistair nimmt dies mit einem angewiderten Gesichtsausdruck zur Kenntnis.

Alistair: „Ja, hörst du es? Hörst du, wie sie deinen Namen rufen? Komme heraus und stelle dich mir!“

Und wie der Nordmann ihn hören kann, denn sofort weitet sich ein blauer Lichtspot aus und erfasst den Entrancebereich, während die erste Töne und das sich wiederholende „ICH WILL“ durch die Boxen hämmert.
Der Vorhang wird zurückgeschlagen und aus dem Dunkel der Katakomben tritt der Hamburger Jung Pavus Maximus in die blau gefüllte Arena, betritt die Stage und ihm schlägt sofort der Jubel der Massen entgegen.

Pavus! Pavus! Pavus! Pavus! Pavus!

Der Hamburger setzt einen Fuß vor den anderen, setzt seine nicht unerhebliche Masse in Bewegung und schreitet langsam die Stage hinunter, während er ein leichtes Grinsen aufsetzt, sich in die Hosentasche fasst und den soeben „erbeuteten Schlagring in die Höhe streckt.

Ich will dass ihr mir vertraut.
Ich will dass ihr mir glaubt.
Ich will eure Blicke spüren.

Ich will jeden Herzschlag kontrollieren.

Mit der anderen, freien Hand klatscht Pavus mit seinen Fans ab, die ihm euphorisch die Hände entgegenstrecken, ihn berühren wollen und ihm so ihre Zuneigung entgegenbringen.

Ich will eure Stimmen hören
Ich will die Ruhe stören
Ich will dass ihr mich gut seht
Ich will dass ihr mich versteht

Bei diesen Lyrics, brandet lauter Jubel auf, die Crowd unterstützt das Verlangen des Textes, indessen der Hamburger am Seilgeviert angekommen ist, das Grinsen immer breiter wird und er über Ringtreppe, Apron und Toprope den Ring betritt.

Ich will eure Phantasie
Ich will eure Energie
Ich will eure Hände sehen
Ich will in Beifall untergehen

Mit immer noch erhobenem Arm, samt Schlagring stellt sich der Hamburger direkt vor den Tribune, legt den Kopf schief und grinst ihm kackend frech ins Gesicht als er die ersten Worte folgen lässt.

Pavus: „Du hast nach mir verlangt, Alistair? Liegt es daran, dass ich meinen Worten, dir jedes Mal in den Weg zu kommen sobald du dieses schöne Stück Metall einsetzen willst, auch Taten folgen lasse? Oder bist du einfach nur mal wieder angepisst ob einer Abfuhr des anderen Geschlechts?“

Die Hand wird gesenkt, in die Hosentasche gesteckt und kommt ohne Schlagring wieder hinaus. Ob Pavus ihn auch zurückweisen würde? Immerhin ist Alistair ja durchaus ein Schnuckelchen.

Für einen Moment stehen die beiden Männer sich im Ring gegenüber, face to face. Der Lärm um sie herum ist ohrenbetäubend. Schließlich ist es Alistair, der als erster wieder das Mikrofon zum Mund führt.

Alistair: „Es gibt nur eine Möglichkeit, diese Sache zwischen uns beiden aus dem Weg zu räumen. Und nur einen würdigen Rahmen.“

Pavus: „Das sehe ich ganz genau so!“

Forscht unterbricht der Hamburger seinen Gegenüber, rückt ihm noch mehr auf die Pelle und schminkt sich das Grinsen aus dem Gesicht.

Pavus: „Du bist der Champion, richtig, du bist ein Fighting Champion, richtig. Aber du bist definitiv NICHT der Champion des Volkes. Und du wirst es NIE werden!“

Laute Pops der Crowd, für sie ist klar, dass Pavus hier wahre Worte spricht, denn akzeptieren können sie Alstair schlicht und ergreifend nicht.

Pavus: „Du regst dich auf, dass du von diesen Leuten hier nicht den nötigen Respekt bekommst, dass du nicht akzeptiert wirst? Du regst dich darüber auf, dass Blake Milton als Poster in ein Heftchen kommt, während du dich mit dem zweiten Platz abfinden musst? Ist das wirklich dein Ernst, Champ?“

Kurzes Kopfschütteln des Hamburgers.

Pavus: „Du stellst dich auf eine höhere Ebene, als es dir überhaupt zugedacht ist, du greifst nach den Sternen, willst am Himmel deine Früchte ernten obwohl du eigentlich all diese Leute repräsentieren solltest! Du bist nichts Besonderes und das musst du einsehen, wenn nötig werde ich dir dabei gerne behilflich sein.“

Auch die letzte Distanz wird überbrückt, sanft legt der Hamburger seine Stirn an die seines Gegenübers.

Pavus: „Dieser Titel repräsentiert das Volk, er steht für unsere Fans, für jeden von ihnen, er drückt das aus was ein jeder von uns sein sollte – ein Teil dieser großen Gemeinschaft. Und ganz genau hier liegt dein Fehler Alistair. Du willst nicht Teil dieses Ganzen sein. Doch ich komme mitten aus diesem Volk, ich stehe für jeden einzelnen von Ihnen ein, würde mir den Arsch für jeden von Ihnen aufreißen.“

Pavus! Pavus! Pavus! Pavus! Pavus!

Pavus: „Du bist es einfach nicht wert, diesen Titel zu tragen und ich denke es gibt nur einen Weg diese Regentschaft der Überheblichkeit zu beenden, dich in deine Schranken zu weisen…“

Kurze Künstlerpause.

Pavus: „… einmal konntest du dich davonstehlen, doch das wird dir nicht noch einmal gelingen. Ich will dieses Match gegen dich, ich will für das stehen, was die Fans sich verdient haben – einen würdevollen Tribune Champion. Ich will diesen Titel!“

Bei diesen Worten klopft der Hamburger regelrecht auf den Tribune Titel, bewegt Alistair durch die Wucht dazu sich einige Schritte von Pavus zu distanzieren und schubst ihn regelrecht in Richtung der Ringseile.

Finster blickt Alistair ihn an.

Alistair: „Du sollst dieses Match bekommen. Alistair Brunswick vs. Pavus Maximus beim CORE um den Tribune Title!“

Sofort setzt lautstarker Jubel ein. Alistair wendet sich ab und Pavus dreht sich um, lässt sich von der Menge feiern. Allerdings bemerkt er so nicht, wie Alistair aus dem Seilgeviert slidet…

Mike Garland: „ALISTAIR ZIEHT SEINE GITARRE HERVOR, DIE IMMER NOCH UNTER DEM RING LAG!!“

Vincent Craven: „NEIN!! NEIN!! PAVUS WIRBELT HERUM, ABER ALISTAIR ZERSCHMETTERT DAS INSTRUMENT AUF SEINEM SCHÄDEL!! PAVUS TAUMELT!!

Mike Garland: „MODERN DISEASE! ALISTAIR MIT DEM IMPALER DDT, SEINEM FINISHING MOVE! ER SCHMETTERT PAVUS MAXIMUS AUF DIE RINGMATTE!!“

Vincent Craven: DER RING WIRD VON SECURITIES GESTÜRMT, WELCHE DIE BEIDEN VONEINANDER TRENNEN!“

Mike Garland: „Wir haben es gehört: ALISTAIR BRUNSWICK gegen PAVUS MAXIMUS beim CORE! Das große Finale dieser Fehde!“


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„Miau“

Mit diesen Lauten startet das nächste Segment. Wir sehen mal wieder die wackligen Kameraeinstellungen des Kuchens. Allerdings hält er diesmal nicht auf sich selbst, sondern auf einen Mann der bei Vendetta 83 sein Debut in der PCWA gab.

„Miau! Miau!“

Dem Neuzugang der PCWA, Wiley Cuts ist es natürlich nicht ergangen, dass er die Zielperson des „Anmiauens“ RMs ist. Doch dem jungen Mann aus Indiana scheint diese Art der Gesprächsaufnahme doch etwas zu wundern, was man an seiner Miene, die zwischen Verwirrung und Missgunst schwankt, erkennen kann, als diese von der Kamera im Zoom eingefangen wird. Cuts macht aber keine Anstalten sich zum Kuchen umzudrehen, auch wenn dieser nur wenige Schritte hinter ihm steht.

„Willi die Katze“

Nun scheint der junge Wrestler doch zu reagieren. Zunächst schüttelt er, offenbar leicht verwirrt vom Kuchen, den Kopf und dreht sich dann langsam zu seinem PCWA-Kollegen um.

Wiley Cuts: Cuts. Wiley Cuts. C-U-T-S. Nicht Katze, verstanden?

Er kommt einen Schritt auf RM zu. Dann streicht er einen imaginären Fussel vom Stoff seines blauen T-Shirts, was den Namen „Wiley Cuts“ in einer abstrakten Schriftart zeigt.
Der Youngster formt mit den Lippen noch einmal lautlos das Wort „Verstanden?“ und kommt erneut einen Schritt auf RM zu.

Der Kuchen weicht zurück. Er wollte eigentlich keinen Ärger. Er steckt die Kamera auf das Stativ und die Kamera fängt nun beide ein.

RM: „Mein Fehler!“

Der Kuchen fährt sich durch das fettige Haar.

RM: „Vielleicht sollte ich mich auch vorstellen.“

Der Kuchen streckt Cuts die Hand entgegen. Die selbe die er noch vor wenigen Sekunden durch sein Haar strich und die deshalb nun von einen schönen Fettfilm überzogen ist.

RM: „RM, früher als ich noch ein jemand war, nannten sie mich den Kuchen...“

Der Kuchen grinst.

RM: „Vor deiner Zeit!“

Wiley schaut auf die Hand des Kuchen und dieser merkt selbst, dass es vielleicht nicht so fein ist, die dreckige Hand anzubieten und wischt sie hastig am noch dreckigerem T-Shirt ab.

RM: „Besser so“

Er schaut stolz auf seine Hand und erwartet die Reaktion von Cuts. Dieser steckt seine Hände lässig in die Taschen seiner modischen Stonewashed-Jeans und zieht eine Augenbraue hoch.

Wiley Cuts: Dein Name ist mir bekannt. Den „Kuchen“ kennt man im Wrestlingbusiness, auch wenn dein jetziges Verhalten nicht auf den RM gemünzt zu sein scheint, dessen Charakter in den Magazinen des Business’ beschrieben ist.

Eigentlich ist der Hallenser nicht überrascht über die Reaktion von Wiley Cuts.

RM: „Eigentlich ist es auch gar nicht wichtig, wer ich bin. RM ist Geschichte, ich bin hier wegen dir. Ich bin hier, um dir zu helfen“

Helfen? Wiley Cuts wiederholt die bereits vorher gezeigte Augenbrauen-Geste, wirkt diesmal aber deutlich verwunderter.

Wiley Cuts: Wie möchtest du mir denn bitte helfen? Selbst wenn dies ein ernstes Angebot sein soll, so komme ich nicht darum, dich zu fragen, wie du bitte darauf kommst, dass ich Hilfe brauche…
Ich hatte noch kein Match, ihr habt noch Nichts von mir gehört außer ein paar Worten der Kritik an der Rolle der Backstagepolitik in der letzten Ausgabe von Vendetta. Es ist schön, wenn jemand genauso denkt…aber Hilfe?

Er schüttelt den Kopf.

Wiley Cuts: Nein. Wirklich nicht. Der Bedarf geht gen Null.

Der Kuchen grinst die Ablehnung von Wiley Cuts einfach nur weg.

RM: „Siehst du und da irrst du dich!“

Er deutet mit seinen Händen an, dass Cuts ruhig bleiben soll, er wird sich gleich erklären.

RM: „Es ist nicht dein Fehler. Es ist der Fehler dieses Geschäfts!“

Bei dieser Aussage zieht Cuts die Hände aus den Taschen, verschränkt sie vor der Brust und blickt den Kuchen fragend an.

Wiley Cuts: Was spinnst du dir da zusammen? Was für Fehler bitte? Was an dem, was ich tat, war denn ein Fehler?

Abermals verkürzt er mit einem Schritt die Distanz zu seinem Gesprächspartner.

RM: „Hör mir zu!“

Der Kuchen wird nun zwar leiser, aber seine Stimme bleibt klar und man merkt an seiner Stimme, dass zumindest ihm etwas an seinen Worten liegt.

RM: „Ich will dich bewahren vor diesem Geschäft. Mach nicht denselben Fehler wie Ich!“

Der Kuchen deutet auf sich.

RM: „Schau mich an! Ich bin ein Has been! Ich hab dem Zeitpunkt verpasst dieses Geschäft zu verlassen. Und der Beste Zeitpunkt es zu verlassen ist bevor man je damit angefangen hat.“

Der Kuchen geht nun vor Cuts auf die Knie.

RM: „Ich flehe dich an, verlass dieses Geschäft! Würdest du Erfolg haben? Sicher du bist jung, athletisch und charismatisch. Vielleicht wirst du sogar mal ein Champion. Aber ist es das wert? Frag dich, ist es das wirklich wert?“

Der Kuchen schüttelt mit dem Kopf als wolle er die Antwort selbst geben.

RM: „Ich war an deiner Stelle, ich war jung, ich war ein Star, ich war ein Champion und was hat es mir gebracht.“

Die Stimme des Kuchens wird brüchig fast schon weinerlich.

RM: „Ich bin ein gebrochener Mann! Ich habe mein Haus verloren, mein Geld, meine Frau und mein Kind und für was?“

Eine Träne rinnt über das Gesicht des Kuchens

RM: „Drogen, Geld und Nutten...“

Er schnauft durch und wischt die Träne vom Gesicht.“

RM: „Jede menge Nutten! Aber dafür zerstört es dein Leben! Lass es nicht so weit kommen. Ich flehe dich an!!!“

Wären dem Gesicht eines jungen Menschen, wie es Wiley Cuts ist, durch die Genetik nicht natürliche Grenzen gesetzt, würde es ihm wohl komplett entgleisen. Mit jedem Wort von RMs Monolog begann er, den Kopf heftiger zu Schütteln. Nicht in Ablehnung, sondern in kompletter Fassungslosigkeit darüber, dass der Kuchen hier wirklich mit Tränen im Gesicht und auf den Knien vor ihm sitzt und die Tragik seiner Karriere ausbreitet.
Dann kann er die gelassene Mimik schlussendlich nicht mehr aufrechterhalten und seine Mundwinkel ziehen sich in ein schiefes Bildnis des Spotts.

Wiley Cuts: Oh…mein…Gott. Ich würde das Angebot der Hilfe gerne zurückgeben, aber für den Fall reichen meine Kompetenzen dann doch nicht.

Er schüttelt abermals den Kopf, aber RM weicht nicht von seiner Position.

Wiley Cuts: Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, RM.

Ohne weiteren Kommentar dreht er sich um und setzt zum Gehen an, während die Kamera langsam erneut an sein Gesicht zoomt.
Auf diesem bildet sich noch einmal der Ausdruck eines Grinsens. Schlussendlich wendet er sich noch einmal RM zu und zwinkert diesem zu.

Wiley Cuts: Miau.

Der Kuchen schaut Cuts hinterher, als man von dieser Szenerie weg schneidet.

       Mike Garland: „RM will Wiley Cuts ernsthaft dieses Geschäft ausreden… Was will der Kuchen noch hier, meine Güte.“

       Vincent Craven: „Vielleicht ist das ja sein neuer Lebenssinn. Neuen Leuten das Business ausreden. Und wie gesagt… das Business ist tatsächlich nicht mehr das, was es mal war.“

       Mike Garland: „Jetzt kommt das schon wieder. Natürlich nicht! Wie könnte es auch? Früher scheint ja auch nicht alles Gold gewesen zu sein, hör dir RM an!“

       Vincent Craven: „Ja, aber früher… gab es nicht diese Angst.“

       Mike Garland: „Tzzz. Wiley Cuts scheint zumindest keine Angst zu haben. Vielleicht ein Lichtblick, wenn man nach dir geht, Vincent. Ich lach mich schlapp.“


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„Hier bei der Schmidtke-Statue ist er nicht mehr.“

Die krächzende Antwort kommt aus einem Walkie-Talkie, das einer der beiden PCWA Securities hier drau0en in der Berliner Eiseskälte mit sich herumträgt.  Am anderen Ende der Funkleitung befindet sich Bernd Hohlmann, einer der Herren aus der namens- und gesichtslosen Truppe, die man immerhin kennt.

Bernd Hohlmann: „Roger. Sucht weiter. Der Freak ist unseren Vorgesetzten ein Dorn im Auge. Möglichst geräuschlos entfernen, wenn’s geht.“

Augenrollen bei den beiden dick eingehüllten Securities. Noch länger hier draußen im Schnee und in der Kälte dieser Berliner Winternacht herumstapfen? Nicht gerade der schönste Teil des Jobs. Und sowieso: Warum konnte man den Typen nicht einfach gewähren lassen? Ein stinkender, alter Penner, der irgendetwas vom Weltuntergang faselte—wieviel Schaden konnte so jemand schon anrichten?

Security A: „Roger. Machen wir.“

Das Walkie-Talkie wird wieder ausgeschalten und beide Männer sehen sich gegenseitig etwas arg genervt von der Situation an.

Security B: „Der ist wahrscheinlich irgendwo ins Warme gegangen und lacht sich einen darüber ab, dass wir immer noch nach ihm suchen...“

Darin ist man sich schnell einig. Aber was soll man machen, wenn der Druck von oben in der Hierarchie kommt? Eben. Also wird weiter gesucht von den beiden Herren. Irgendwohin muss der Mistkerl ja verschwunden sein, möchte man meinen.

Die Wege der beiden Securities führen sie also weiterhin quer über das Gelände des PCWA Phoenix Centres. Vorbei an bereits geschlossenen Imbissbuden—bei dem Wetter hält sich hier draußen eh keiner mehr auf—und anderen Buden, die hier im Sommer sicherlich noch offen hätten. Wieder schaut man sich mit diesem Schulterzucken an. Langsam gehen ihnen die Optionen aus, wo der Prophet ohne Berg sein könnte.

Security A: „In der Mall hätten sie ihn längst rausgeworfen...Hm, die einzige Bude, die noch auf haben könnte...Aber ne.“

Die beiden sehen sich an.

Security B: „Hm stimmt, der harrt da hinten immer aus, in der verfickten Kälte...“

Security A: „Gut für uns, dass er das tut ... Ohne den Glühwein wäre der Job doppelt so scheiße, mindestens.“

Wieder dieses Schulterzucken.

Security B: „Probieren wir’s. Dann können wir immerhin behaupten, wir hätten überall geguckt...“

Es sind noch einige wenige hundert Meter bis zur genannten Imbissbude. Man erkennt bereits von hier aus, dass  sich dort jemand befindet. Er scheint zwar auf den ersten Blick nicht die wirren Haare des Propheten zu haben, aber er scheint die erstbeste Spur für die beiden Männer zu sein.

Security A: „Hey, du da....“

Die Person dreht sich um, begrüßt die beiden PCWA Mitarbeiter mit einem freundlichen Lächeln. Im Gesicht hängen noch Teile des Gesichts des alten Propheten im Gesicht, bessergesagt der Maske, die diesen darstellte. Auch das Grinsen ist wieder hergestellt. Auch das falsche Gebiss wurde längst dem Mund entnommen und wir erkennen ein altbekanntes Grinsen. John Smith.

John Smith „Bringt mich zu eurem Chef...“

Security B: „Zu Milton?“

John Smith: „Zu DEM Chef.“

Wenig später

John Smith  ist mittlerweile von der PCWA Security in ein kleines Zimmer irgendwo im großen Komplex des Phoenix Theatres geführt worden, Dort hat man ihn mit einer Handschelle an einen Stuhl gefesselt und er wartet mit Geduld auf Person B. Er ahnt, dass dieser irgendwann auftauchen wird. Nein. Er weiß es.


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vincent Craven: „Was Smith wohl dort will?“

Doch gerade als Mike Garland ansetzen wollte wird er unterbrochen von einer gar nicht einmal so unbekannten Melodie. Trompeten schmettern über die Anlage.

Vincent Craven: „Hey hey den Theme kennen wir doch.“

Mike Garland: „Der Text ist aber anders.“

Es ist nicht die für die PCWA eigentlich gedachte Version des Songs. Nicht Harald Juhnke sonder Frank Sinatra „Old Blue Eyes“ erklingt als Sänger diesmal und damit dürfte auch klar sein um wenn es geht.

Well the south side of Chicago
Is the baddest part of town
And if you go down there, you better just beware
Of a man name of Leroy Brown

 

Vincent Craven: „Da, auf der Rampe, da ist McFly!“

Mike Garland: „Und er der sieht nicht glücklich aus.“

Langsam schreitet der Cryption Croen Holder die Rampe herunter. Und „nicht glücklich“ ist noch harmlos zur der Angepisstheit die aus seinem Gesicht spricht. Da ist jemand richtig geladen und man sieht das bei jeder Bewegung. Auch das Abklatschen mit den Fans fällt diesmal sehr knapp aus. Nur sein Rechter arm ist ausgestreckt und streift an den Händen der Fans in der Kategorie 1 entlang.

Now Leroy more than trouble
You see he stand about six feet four
All the downtown ladies call him: "treetop lover"
All the mens just call him Sir

 

Vincent Craven: „Seine Basecap ist tief ins Gesicht gezogen.“

Mike Garland: „Die ¾ Cargo ist heute einer Lederhose gewichen und das sonstige T-Shirt einer Motorradjacke, unter der Jacke kann man wieder diesen Renegade-Schriftzug auf einem Oberteil erkennen.“

He's bad, bad Leroy Brown
baddest man in the whole damn town
Badder than old King Kong
Meaner than a junkyard dog

 

Und während die beiden Kommentatoren seine ungewohnte Kluft beschreiben ist McFly an der Treppe zum Ring angekommen. Er nimmt sich das Mikro was man ihm an der Treppe bereit gelegt hat und steigt langsam zum Apron hoch. An der bekanntermaßen härtesten Stelle des Rings. Tritt er sich in guter alter Wrestling Tradition die Füße ab.

Now Leroy he a gambler
And he like his fancy clothes
He like to wave his diamond rings
In front of everybody's nose

 

Dann steigt er zwischen dem zweiten und dritten Seil hindurch und legt den Cryption Crown Gürtel, der die ganze Zeit auf seiner linken Schulter Ruhte mitten in den Ring und hockt sich mit dem Gesicht hin zur Hauptkamera hin.

Mike Garland: „Na dann bis ja mal gespannt was er heute zu erzählen hat.“

Vincent Craven: „Nicht nur du.“

Der Song verstummt und alle warten gebannt darauf was der Träger der PCWA Cryption Crown heute zu sagen hat. Langsam hebt er das Mikro an die Lippen. Seine Augen und die Stirn sind dabei immer noch unter der Basecap versteckt als er zu reden beginnt.

Chris McFly Jr.: „Weiß jemand von euch was am sechzehnten März zweitausend und elf war?“

Allgemeines Schweigen. Keine antworten, weder von den Kommentatoren noch von irgendwelchen Fans. Langsam blick der Renegade erst nach links und dann nach rechts bevor er wieder in die Kamera schaut und weiter spricht.

Chris McFly Jr.: „Nun ich will es euch sagen. Es war das Datum an dem Vendetta #76 ausgestrahlt wurde. Wisst ihr was damals noch passierte?“

Wieder schaut er in die Menge und erneut scheint ihm niemand eine Antwort geben zu können.

Chris McFly Jr.: „Nun Blaze kämpfte damals im Main Event gegen Rebel called Hate und verlor den Gürtel hier vor mir…“

McFly deutet mit seiner rechten Hand auf den Cryption Crown Titelgürtel der nur eine Armlänge von Ihm entfernt im Ring liegt.

Chris McFly Jr.: „…an den Rebelen der sich selbst Hass nennt. Seit dieser Zeit, dem sechzehnten März zweitausend und elf, hat kein Cryption Crown Titelträger mehr diesen Gürtel in einem Match verteidigt.“

Fakten. Das was McFly, der Renegade da sagt entspricht den Fakten. Langsam richtet er sich auf und zieht seine Basecap ein wenig nach hinten. Unter dem Schild der Kappe kommt ein Cut zum Vorschein. Das Überbleibsel der letzten Vendetta. Das Überbleibsel einer feigen Attacke die hier in Berlin ja allgemein nur Schlachtung genannt wird.

Chris McFly Jr.: „Fast ein Jahr ist vergangen seid ein Träger der Cryption Crown selbst diese 10 Pfund aus Leder und Metal in einem Match verteidigt hat. In fast einem Jahr hat es lediglich ein Match gegeben bei dem der vakantierte Titel zwischen Pavus und Mir ausgekämpft wurde. Dafür das der Titel der Cryption Crown von wirklich starken Champions wie Barqas oder Melina einmal an die Spitze der weltweiten Hardcore Titel gebracht wurde, wird er hier von den Verantwortlichen der PCWA mehr als sträflich vernachlässigt.“

Ein Argument das nicht von der Hand zu weisen ist. Einige Schritte geht McFly im Ring umher.

Chris McFly Jr.: „Ich bin kein Teil dieser Liga. Ich warte eigentlich darauf das MIR jemand sagt gegen wenn ich diesen Titel verteidigen soll. Doch stattdessen muss ich mit ansehen wie der Träger des Tribune Titels ein Titelmatch nach dem anderen bestreitet. Und ich? Ich werde hier an der langen Hand verhungern gelassen!“

Die Stimme hat sich verschärft. Keine Frage, da ist jemand überhaupt nicht einverstanden damit wie gewisse Ding ein Berlin zu laufen scheinen. Wütend gibt er dem Titelgürtel einen Tritt. Und ein Raunen geht durch die Menge.

Chris McFly Jr.: „Alles was ich will ist kämpfen! Alles was ich will ist diesem Titel wieder seine Geschichte zurück zu geben! Ich der Renegade! Der Freelancer! Ich wo ich hier gar nichts mehr zu suchen habe! Doch K&G ignoriert mich! Der designierte Herausforderer auf diesen Titel will lieber ein Turnier gewinnen! Der Führende der Ladder hat genug Probleme an der Backe! Und zum Dank das ich mich hinstelle und einfach eine simple, verschissene Titelverteidigung will, werde auch noch hinterrücks niedergeschlagen! MIR REICHTS! I HAVE ENOUGH! Echt jetzt!“

Wütend reist er seine Kappe vom Kopf und nun kann jeder diesen Cut an seiner Stirn sehen. Die Kamera zeigt ihn sogar auf den Tron und jeder der Fans kann sehen wie an der Seite seines Kopfes die Adern pulsieren. Sein Gesicht ist vor Wut feuerrot.

Chris McFly Jr.: „Das Valkos keine Zeit hat, sehe ich ein. Die eigne Schwester zu verlieren ist hart. Sehr hart. Aber wenn du nicht mehr kannst Valkos, dann tritt endlich ab. Geh in dich selbst und frag dich ob Adam Reynolds, eine verdiente fucking Legend of this Sport, nicht recht hatte in der letzten Show? Und was Yuma betrifft…“

Seine Stimme wird düster. Sehr düster.

Chris McFly Jr.: „Ich verwette meinen italo-amerikanischen Arsch darauf das du hinter dieser verfickten Attacke von letzter Vendetta steckst!“

Langsam erreicht man einen Level an Schimpfwörtern bei dem sich die Firma Gedanken machen muss ob die Sendung noch jugendfrei ist.

Chris McFly Jr.: „Du hast jetzt ein echtes Problem mit mir! Und keine Angst mein Junge, ich habe nicht in dein Match vorhin im Opener eingegriffen. Ich habe dich nicht Backstage attackiert und ich werde es auch jetzt nicht tun! Noch einmal für die die es immer noch nicht verstanden haben: Das ist weder der Stil des „Swingin’ Wrestlers“ noch der Stil des „Renegade“!!! Doch ich schwöre dir bei allen Göttern dieser Zivilisation dass ich nicht eher ruhe bis ich deinen Arsch in einem Match habe! Von MIR aus darfst du es sogar in den Indies versuchen und mir dort einen meiner anderen Titel streitig machen! Doch ich werde dir fair und ehrlich zeigen dass man sich nicht mit jemandem wie mir anlegt!! Du wirst dafür deine Starfe erhalten!! Und von wegen DU bist ein Meister darin andere zum Tap Out zu bringen? Sieh dir die verdammten Videos an  die meine Fans rund um diesen Planten in die Videoplattformen stellen. STF, Boston Crap, Chickenwings Crossface, Fujiwara Armbar, Sharp Shooter, Modified Sleeper Hold, ich beherrsche mehr als ein Manöver um dich zum Tap Out zu bringen! Ich bin einer der komplettesten Striker des Business und ich werde hier noch meinen Impact hinterlassen! Mark my words!“

Langsam hebt er den Titelgürtel wieder auf und legt ihn wieder auf seine Schulter.

Chris McFly Jr.: „Das hier ist jetzt endgültig persönlich! Caleb, du und ich werden uns noch über den Weg laufen und dann gnade dir Gott! Und ich schwöre dir ich kriege dich! Und auch diese Firma kann mich langsam mal da küssen wo die Sonne nicht scheint! Die Fans der PCWA sind klasse…“

Eine lange ausholende Geste. Er deutet in die Menge an Fans die ihm immer noch gebannt zuhören als wenn Dieter Bohlen bei DSDS mal wieder eine seiner Tiraden loslässt.

Chris McFly Jr.: „…ich fühle mich bei jedem Auftritt im Ring wohl! Doch die Organisation im Hintergrund ist nicht im Stande mir ein MATCH, nur EIN VERDAMMTES MATCH zu geben?“

Erste „Please don’t go“ – Sprechchöre sind im Hintergrund zu hören. Und McFly fühlt sich bestätigt.

Chris McFly Jr.: „Vor einigen Wochen habe ich ein Ultimatum gestellt. Und es läuft immer noch! Sollte ich beim PPV keinen Gegner haben, gegen den ich diesen Gürtel hier, den ICH übrigens schon ZWEIMAL Independent verteidigt habe, aufs Spiel setzen kann, dann bin ich weg! Dann ist der Original Titelgürtel weg und die PCWA kann sich Gedanken darüber machen wie sie ihre Glaubwürdigkeit weiter aufrechterhalten will! Aber was soll ich erwarten von einer Promotion in der es immer nur um diesen Main Titel geht. Immer wird der nächst beste Top Contender gesucht wird und der Rest wird vernachlässigt!“

Mike Garland: „Der soll sich mal nicht so aufblasen!“

Vincent Craven: „Was denn? Er hat doch recht! Wo ist Person B? Wo ist überhaupt jemand der Firma? Alle reden sie immer nur vom Gerasy, er hat recht.“

Der Blick des mehrfachen Champions schweift durch die Menge. Wieder beginnt er zu sprechen. Diesmal mit dem Rücken zu Hauptkamera und er deutet mit seiner freien linken Hand in die Menge.

Chris McFly Jr.: „Alle reden hier davon irgendjemandes Schild oder Schwert zu sein. Doch dabei wird vergessen dass man das große Ganze nur in guter Form halten kann wenn auch die kleinen Details gepflegt werden. Wenn jedes Zahnrad sich dreht. Nicht nur das große Schwungrad. Nicht nur die Oberste Trophäe sondern auch die kleinste muss poliert werden damit sie im Rampenlicht für die kommenden Wrestler scheinen kann. Das passiert hier nicht… Und Ich habe die so gestrichen Schnauze voll! Ich habe meinen Standpunkt mehr wie einmal jetzt erklärt. Und wenn es so sein soll das ich nach dem PPV weg bin, dann ist es eben so! Because…“

Er dreht sich wieder in die Hauptkamera und sein Gesichtsausdruck ist sehr ernst.

Chris McFly Jr.: „…I AM THE RENEGADE AND I MAKE THE RULES NOW! AND IF YOU DON’T LIKE IT, YOU CAN KISS ME NICE ITALIAN ARSE!!!”

Mit einer Handbewegung fliegt das Mikro wieder auf den Boden. Sichtlich angefressen steigt McFly erst wieder zwischen den Seilen hindurch bevor er mit einem Sprung vom Apron gehobst ist und sich auf den Weg in den Backstage-Bereich macht.

Mike Garland: „Wieder so eine Brandrede, bei der er sich weiter aus dem Fenster legt, als er es sich eigentlich erlauben kann.“

Vincent Craven: „Was will die Firma denn machen? Ihn entlassen? Ich bitte dich! Er hat doch mit fast allem, was er sagt, recht. Nur bei der Attacke auf ihn glaube ich nicht, dass es Yuma war.“

Mike Garland: „Wer den sonst? Töle?“

Vincent Craven: „Wer weiß? Ich fände es nur schade, wenn er wieder weggeht. Und die PCWA würde sich gründlich blamieren. Und mit der Nummer vom 16ten März hat er auch absolut recht.“


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Der Opener ist beendet und somit steht das Quest 4 the Best Halbfinale so gut wie fest. Lediglich sein Match muss noch entschieden werden. Doch das wird mit Sicherheit ein schwerer Brocken. Auch wenn seine Erfolge in der XAW ihm Mut und Selbstvertrauen geben, weiß er doch, dass diese hier gar nichts zählen. Das musste auch schon dieser Chris McWho erfahren.

Doch er schaut nach vorn, auf sein Match das gleich beginnen wird. Díego Alejandro Sanchéz hat es in seiner Kabine, die er sich immer noch mit einigen Jobbern teilen muss, nicht mehr ausgehalten. Auch auf die Gefahr hin, dass er doch auf Gabriel Lucifer trifft, wandert er schon langsam in Richtung des Entrance. Soll Gabriel doch kommen, er wird ihn nicht aus dem Konzept bringen. Das Treffen mit dieser Töle hat er schließlich auch gut überstanden. In diesem Moment reißt Blaze den Mexikaner aus seinen Gedankengängen.

Blaze: „Díego… nimm dir einen Moment Zeit für mich.“

Díego beäugt den Kubaner sehr skeptisch. Soweit er sich erinnern kann, von ihrem ersten bis zum letzten Treffen, gab es nie ein freundschaftliches Wort zwischen ihnen. Auch wenn dies anfangs von Blaze ausging, hatte sich Díego irgendwann dran gewöhnt und nicht weiter versucht, positive Signale zu setzen.

Sanchéz: „Was willst du Blaze?“

Kurz und knapp. Er soll wissen, dass Díego nicht vergessen hat, was damals passiert ist.

Blaze: „Dir ein Angebot unterbreiten und mit dir sprechen. Ich denke, es ist an der Zeit. Ich weiß, wir waren nie Freunde und zugegebenermaßen lag das wahrscheinlich mehr an mir als an dir. Doch die Dinge ändern sich. Ich habe mich verändert und ich kämpfe nun einen anderen Kampf, gehe einen anderen Weg und suche Gerechtigkeit. Hör mich an, es soll dir zum Vorteil gereichen.“

Sanchéz hört aufmerksam zu und erkennt, was es bisher nur vermutet hat.

Sanchéz: „Hör zu, Blaze. Ich mach dir keine Vorwürfe. Du selbst hast agiert wie du es für richtig gehalten hast, während ich getan habe, was andere für richtig gehalten haben. Als ich draußen war, war ich von euch allen enttäuscht. Niemand außer James war auf meiner Seite. Doch dann…ja ich habe gesehen, wie leicht ihr der Firma den Rücken gezeigt habt, wie leicht ihr euch davon lösen konntet. Sehr bewundernswert, ehrlich. Es zeigt mir jedoch auch, dass ihr nie wirklich so sehr involviert wart. Kerry & Gaelic hat mich in zig Seminare geschickt, mich soweit umgedreht bis von mir eigentlich nichts mehr übrig war. Selbst bei James hatten sie damit angefangen, wahrscheinlich um ihn als Nachfolger aufzubauen.“

Er bricht ab, schweift in seinen Gedanken zurück. Die Fäuste ballen sich, es fällt ihm schwer ruhig zu bleiben. Die Wut auf die Firma treibt seine Betriebstemperatur weit nach oben.

Sanchéz: „Sei froh, dass du nicht so benutzt wurdest.“

Blaze nickt dem Mexikaner verständnisvoll zu.

Blaze: „Weißt du, ich kann verstehen, was dich plagt. Du wurdest betrogen, ich kenne das Gefühl. Was zurück bleibt vom Verrat, ist zumeist die Pein, sind Angst und Zweifel. Für dich muss es noch schlimmer sein, so viel wie du verloren hast. Einst das Aushängeschild der Firma, jetzt einer unter vielen dieser Kabine. Du musst dich erneut beweisen und du willst dich rächen. Nun, wenigstens eins ist dir erspart geblieben, nicht wahr? Du wurdest nie geschlachtet.“

Der Deutschmexikaner winkt ab.

Sanchéz: „Als der Schlächter gewütet hat, war ich doch gar nicht mehr da. Klar, auch ich hätte sein erstes Opfer sein können. Doch was hätte er damit erreicht? Mein Abgang hatte sich doch abgezeichnet.“

Lächelnd stellt sich die Rache neben den Mexikaner. Ihre Hand deutet auf eine Plakatreihe an den Wänden. Plakate zum Quest 4 The Best Turnier.

Blaze: „Für dich ist es umso schwerer, dich erneut zu beweisen. Im Gegensatz zu mir hast du keine Freunde mehr, nicht einmal nur im Ansatz so etwas wie Verbündete. Und das in diesen Zeiten, wo die Angst regiert. Lass mich dein Schutzschild am Rande des Rings sein, wenn du gleich der ANGST im Ring begegnest. Lass mich dich zum Ring begleiten, so wie ich auch Blake heute zum Ring begleite.“

Die Stimme des Kubaners klingt jetzt eindringlich. Was er im Folgenden verschweigen wird, ist, dass es ihm gar nicht so sehr um Díego geht, nicht einmal so sehr um die ANGST, sondern um sich selbst. Wenn Blaze erneut siegen will, ist es ihm lieber, Díego im Halbfinale zu wissen, als ein Mitglied der ANGST. Die Fairness will Blaze für sich. Die Inflection Scale und Díego als dominante Kräfte dieses Turniers wiederum, das ist Blaze Rache. Welche Schmach muss das für Robert sein, wenn kein Mitglied der Angst es ins Halbfinale schafft.

Blaze: „Was ich dir anbiete in diesen Zeiten der Zweifel ist Sicherheit, Díego. Ich sorge für ein faires Match. Ich verhindere, dass Gabriel und Töle sich gegen dich verbünden, werde verhindern, falls Alistair, Patricia oder Robert eingreifen wollen. Willst du Sicherheit, amigo?“

Aufmerksam hat der Deutschmexikaner den Worten des Pyromanen gelauscht. Es klingt, als hätte sich der Kubaner das alles sehr genau durchdacht. Und wenn Díego ehrlich ist, hat er bei dieser Matchansetzung ziemliche Bauchschmerzen. Ein faires Match liegt natürlich in seinem Interesse, doch…

Sanchéz: „Dein Angebot, nun, es ist wirklich sehr verlockend, Blaze. Doch ich will mir dieses Mal nicht den Weg von irgendjemandem ebnen lassen. Ich muss es allein schaffen.“

Ein kurzes Lächeln überbrückt den Moment, den er zum Nachdenken braucht.

Blaze: „Als wollte ich dir den Weg ebnen, Díego, ich will doch selbst gewinnen. Ich sorge nur dafür, dass du eine faire Chance hast. Ohne Eingriff von außen. Wie willst du dich denn beweisen, wenn sich andere einen Dreck und Regeln scheren? Ich sorge für deine Sicherheit.“

…und ich sorge für meine, wenn die ANGST aus diesem Turnier verbannt ist. Wer sollte mich allein schon aufhalten – mich, die Rache? Díego ist sichtlich hin-und hergerissen. Das merkt auch Blaze. Wieder nimmt er sich einen Moment, um nachzudenken. Wie kann er den Mexikaner überzeugen?

Blaze: „Díego, ich verstehe, wenn du mir nach allem, was passiert ist, nicht vertraust. Du sollst es auch gar nicht! Doch überlege, vor wem du hier stehst. Wem glaubst du will ich mehr schaden? Dir oder der ANGST – und mit ihr auch Robert Barker. Ich schütze dich gerne, wenn ich ihm damit in die Suppe spucken kann.“

…und niemanden im Finale gegen mich habe, der unfair kämpfen würde, denn das ist mein Garant für den Sieg. Der Kubaner lässt seine Worte kurz wirken.

Blaze: „Also, was sagst du, Díego? Soll ich dich zum Ring begleiten?“

Im Deutschmexikaner arbeitet es. Er durchspielt gerade so ziemlich alle Optionen die er hat. Er will sich eigentlich unter gar keinen Umständen helfen lassen. Aber könnte er sich noch im Spiegel betrachten, wenn er sein Versprechen Ortega gegenüber nicht halten kann, nur weil er zu stolz war, diese Unterstützung anzunehmen? Was würde Diego sagen? Wie würde er in seiner Situation reagieren?

Sanchéz: „Ich glaube dir, Blaze. Und auch wenn diese Situation nicht einfach ist, muss ich einfach eine Runde weiter kommen. Ich MUSS es einfach. Außerdem bist du ebenso ein freier Mensch wie ich, Blaze. Selbst wenn ich es dir verbieten würde, würdest du doch sicher trotzdem am Ring erscheinen, oder?“

Ein Schmunzeln von Blaze ist ihm Antwort genug.

Sanchéz: „Also gut, von mir aus. ABER ich hab noch eine Warnung an dich, amigo. Wenn du mir hier irgendwas schenkst, wenn du nicht nur für ein faires Match sorgst, sondern aktiv eingreifst und mir den Sieg schenkst, dann wird das Konsequenzen haben.“

Ernste Worte, doch im Innern glaubt er zumindest, dass Blaze ihn versteht.

Blaze: „Ich habe keine Angst.“

Abrupt dreht sich die Rache nun um und geht, blickt durch den Sturm, den Fackeln entgegen.

Vincent Craven: „Da hast du es, Mike. Blaze ist bereit. Bereit, um den Quest ein zweites Mal zu gewinnen!“

Mike Garland: „Also für mich hört sich das eher nach der Suche nach neuen Verbündeten an. Und das spricht eigentlich nicht für das eigene Selbstvertrauen.“

Vincent Craven: „Sanchéz hat ja auch nicht angenommen. Diego will es alleine schaffen und alleine machen. Das hören wir doch gerne.“

Mike Garland: „Da hätte er Blake Milton auf jeden Fall etwas voraus…“

Vincent Craven: „Das ist doch was anderes.“

Mike Garland: „Was ist daran anders? Ich hoffe, dass es gleich mit rechten Dingen zugeht und wir nicht so etwas erleben wie im Opener. Und wenn Sanchéz das schafft, dann steht er auch mit Recht im Halbfinale. So einfach kann Wrestling sein.“


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„Diese Frau bereitet mir Unbehagen, Robert.“

Ernst schaut der stehende Gabriel Lucifer den auf einem Sessel sitzenden Schlächter an. Der weiß sofort, wen der eherne Mythos meint.

Der Schlächter: „Hast du etwa Angst vor ihr?“

Ein heiseres Lachen dringt aus seiner Kehle. Lucifer wendet sich daraufhin leicht genervt ab.

Gabriel Lucifer: „Nein, ich habe Angst um Dich! Frauen haben schon die mächtigsten Männer zu Fall gebracht und diese Patricia, aber auch ihr eigenwilliger Daddy, sind eine Gefahr für dich!“

Auch wenn er sitzt und Lucifer vor ihm steht, gibt es für den Schlächter keine Frage, wer hier über wem steht.

‚Schlächter‘: „Eine Gefahr für den Schlächter? Meinst du das ernst? Eine Frau, die den Boden anbetet auf dem er Blut verteilt und ihr alter Vater? Denkst du wirklich, dass diese beiden schaffen werden, was keiner vor ihnen konnte und den Schlächter aufhalten?“

Er gibt ihm etwas Zeit, doch bevor der Mythos antworten kann, beginnt der Mann ohne Grenzen erneut zu sprechen.

‚Schlächter‘: „Oder hast du Angst, Lucifer? Angst, dass Patricia mir wichtiger ist als du, Angst, dass Adam…“

Er benutzt absichtlich den Vornamen des Last Warrior, als wären sie einander schon ewig vertraut, während er Gabriel nur beim Nachnamen anspricht.

‚Schlächter‘: „…mir wichtiger werden könnte, wenn es um bedeutende Entscheidungen geht? Hast du Angst davor in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, nur weil Adam und ich einige konstruktive Gespräche hatten, Lucifer?“

Die kalten Augen blicken ihn fragend an. Wollen eine Antwort sehen. Unabhängig der gesprochenen Worte.

Gabriel Lucifer: „Mich interessieren eure lächerlichen Gespräche nicht, während diese abgedrehte Schlampe Mad Dog die Kehle aufschlitzt. Weißt du, während sich alle über diese ach so mörderischen Szenen mokiert haben, konnte ich mich vor Lachen kaum retten. Ich will jetzt lieber nicht zu weit ausholen, sonst bezichtigt mich Caleb Yuma noch des schweren Verbrechens der Nostalgie. Aber ich habe früher ganz andere Dinge mit meinen Gegnern veranstaltet als das, was heute von den Moralwächtern als schlimm empfunden wird. Man erinnere sich nur an den ersten Quest 4 the Best Sieger – sein Name längst vergessen – er hieß Clawrik Uriel Amon… doch ein wenig Nostalgie, ich nenne es Tradition… ja, Clawrik, er stürzte sich vor den Augen der Kameras von einer Klippe in den Tod. Ja, ich trieb ihn in den Selbstmord. Und auch dort ging es um eine Frau, die stürzte nämlich zuerst in den tiefen Abgrund, weil ich einfach ihre Hand losließ… und noch heute denke ich: ‚Mensch, das war wirklich grausam gutes Fernsehen damals‘!“

Langeweile liegt im Blick des Schlächters. Alte Kamellen. Vergangenheit.

‚Schlächter‘: „Anstatt dir wegen ihr ins Hemdchen zu machen, solltest du Patricia dankbar sein, dass sie heute Abend zusammen mit mir Vorarbeit leisten wird. Blaze oder Mad Dog könnten deine Halbfinalgegner sein, wenn du es soweit bringst und wir werden ihnen deshalb heute Abend spaßeshalber ein paar Knochen brechen. Dann hättest du vielleicht wirklich eine Chance beim Quest etwas zu reißen, also spar dir deine Gedanken für deine eigenen Probleme auf und lass mich und Pat einfach machen.“

Kurz treffen sich die Augen der beiden. Dann wendet Barker sich ab um, seine nächsten Worte sehr sorgfältig zu wählen.

‚Schlächter‘: „Denn eins musst du wissen, Pat ist etwas Besonderes. Stark. Ohne Angst. Absolut Krank. Das komplette Gegenteil von dieser Hure von Heritage, die sie gefunden haben. Kanntest du sie nicht au—“

Plötzlich rötet sich die Wange des Schlächters, denn eine schallende Ohrfeige erwischte diese. Reflexartig streift Gabriel sich durch die fettigen Haare, scheint diesen emotionalen Ausbruch sofort zu bereuen. Beschwichtigend wendet er sich einem undefinierbar dreinblickenden Schlächter zu.

Gabriel Lucifer: „Ja. Ich weiß eben wovon ich spreche, Robert. Es sind immer die Frauen, die einen zu emotionalen Krüppeln verunstalten!“

Die Vorlage war zu gut, als dass Barker sie liegen lassen könnte. Gerade will er etwas erwidern, als plötzlich die Tür aufspringt.

„Du auf jeden Fall hast mir als Krüppel besser gefallen.“

Die beiden wirbeln herum. Im Türrahmen steht das Living Dead Girl, noch immer gezeichnet von den selbst zugefügten Verletzungen. Hinter ihr baut sich der Tribune Champion Alistair Brunswick auf.

Alistair: „Lebensweisheiten mit Gabriel Lucifer? Scheiße, wenn wir das geahnt hätten, dann hätten wir Tee und Cracker mitgebracht.“

Mit verzerrtem Gesichtsausdruck blickt der Adressat der ätzenden Worte zur Tür. Sein Blick verharrt kurz auf Patricia Selladore in voller Pracht. Die frischen Bandagen. Das trocknende Blut. Ihr Blick wandert umgehend zum Schlächter. Ihr Tag Team Partner Alistair Brunswick hingegen grüßt den grimmig auf das Living Dead Girl guckenden Lucifer.

Patricia: „Aber halten wir uns nicht länger mit Floskeln auf. Befassen wir uns lieber mit Blaze und Mad Dog, unseren Gegnern für heute Abend…“

Sie tritt auf den Schlächter zu und streicht ihm durchs Haar.

Patricia: „Es wird hässlich. Wir dürfen keine Gnade zeigen, denn das wäre ein Zeichen von Schwäche. Eine Schwäche, die wir uns nicht erlauben können, wenn wir nicht eines Tages so werden wollen wie sie. Die ANGST ist größer. Die ANGST ist echter. Die ANGST steckt in jedem von uns.“

Während der Schlächter und Patricia eruieren, was sie mit Blaze und Mad Dog anstellen werden, wandert Alistair zu Gabriel hinüber.

Alistair: „Sind sie nicht irgendwie niedlich, wenn sie so miteinander die nächste Schlachtung planen? Mein nächstes Ziel ist klar: Pavus Maximus wird beim CORE in seine Schranken gewiesen!“

Gabriel Lucifer: „Habe ich mitbekommen. Ich bin alt aber nicht senil – auch wenn viele das hier zu glauben scheinen. Sei es drum. Meinen Segen hast du, hattest du immer. Weise ihn in die Schranken, so wie ich meine Gegner beim Quest in die Schranken weisen werde… jeden Gegner… egal, wie er heißen könnte…“

…Urplötzlich reißen Gabriels Gedanken ab, denn es erhebt sich der Schlächter und zieht sofort die versammelte Aufmerksamkeit auf sich.

‚Schlächter‘: „Ihn in die Schranken weisen? Du wirst ihm den verdammten Arsch aufreißen! Der CORE, die stille Oase des Pure Wrestling soll in Blut baden und du wirst den Anfang machen! Nimm dir Pavus und mach mich stolz! Machst du das? Schaffst du das? Kannst du zerstören, so wie Pat es kann?“

Fordernde Worte an den ‚Superstar‘, während sein Blick schon weiter zum Living Dead Girl geht.

‚Schlächter‘: „So wie du, Pat. Ich will, dass er mit Pavus tut, was wir heute mit Mad Dog und Blaze machen werden. Pavus soll schreien, so wie die beiden schreien werden. Das werden diese Inflection Schlampen doch, oder Pat? Werden sie schreien? Werden sie unverhältnismäßige Schmerzen leiden? Werde sie ihre Schwäche bezahlen?“

Patricia nickt nur knapp, aber dabei huscht ein eiskaltes Lächeln über ihr Gesicht und ihre Augenlider beginnen nervös zu zucken. In ihrem Zentrum spürt sie wieder dieses Kribbeln, dieses verlangende Brennen. Verträumt blickt sie durch den Raum.

Patricia: „Als ich noch ein kleines Mädchen war, da habe ich auf meiner Fensterbank einmal einen dicken schwarzen Käfer gefunden. Zuerst habe ich mich so sehr vor ihm geekelt, dass ich weglaufen sollte, aber man muss sich seinen Ängsten stellen. Also habe ich diesen Käfer auf den Rücken gedreht und dafür gesorgt, dass so ein Monstrum wie er keine kleinen Mädchen mehr erschrecken wird. Ich habe ihn auf den Rücken gedreht und langsam seine kleinen zappelnden Beinchen heraus gerissen. Aber er war immer noch ekelhaft, wie er so dalag und nun nur noch mit seinen Fühlern zuckte. Also habe ich ihm einfach alle ausgerissen, was sich bewegte, inklusive seiner Flügel und der gruseligen Zapfen, auf denen seine unheimlichen Augen saßen. Nun, da er nicht mehr so garstig war, habe ich ihn auf der Fensterbank liegen lassen, wo die Sonne ihn langsam röstete. Ich nenne das heute noch ‚eine Käfer-Situation‘. Und in genau so eine Lage möchte ich Blaze und Mad Dog bringen, damit sich nie nie wieder jemand vor diesen Gestalten fürchten muss…“

Ihr von Gier und Verlangen dominierter Blick sucht und findet Barker.

‚Schlächter‘: „Und dann wirst du im Halbfinale leichtes Spiel haben, Lucifer. Du wirst ins Finale einziehen und dort diesen Shot auf meinen Titel gewinnen. Wirst endlich mal sportlichen Erfolg spüren, wirst erkennen, was ich in vielfachem Maße bereits erreicht habe. Glaube mir, es ist ein lohnenswertes Gefühl.“

Lucifer will etwas erwidern, doch Barker lässt ihn nicht.

‚Schlächter‘: „Und dann wirst du diesen Shot verrotten lassen. Ein kleines Fuck You an die PCWA, die meint mir schon wieder einen Herausforderer aufdrücken zu können, ohne, dass ich ein Mitspracherecht habe. Du wirst ihn ganz einfach nicht nutzen, nicht wahr, Lucifer?“

Jetzt steht Gabriel Lucifer im Fokus der ANGST und genießt diese temporär herausgehobene Stellung sichtlich. In Gedanken  verloren geht Gabriel Lucifer, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, ein wenig auf und ab.

Gabriel Lucifer: „Nun, aus Sicht der ANGST sollte doch die Vorsicht UNSER großer Antagonist sein, nicht wahr? Sie ist die angemessen Reaktion. Unterschätzen wir sie nicht. Es ist nämlich tatsächlich Vorsicht geboten. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten und Azrael Rage dich beim CORE besiegen, nun, dann könnte ICH der ANGST… ähm… DIR, dem SCHLÄCHTER… sofort das Gold zurückbringen!“

Ehrfürchtig und ein bisschen zu theatralisch fällt Gabriel vor Robert auf die Knie und senkt sein Haupt. Dann lehnt er sich auf einmal nach hinten, die Arme baumeln über seinen Füßen. Alle starren ihn leicht irritiert an. Plötzlich dann geschieht das unfassbare. Rasend schnell zieht Lucifer eine seiner berühmten Giftspritzen aus dem linken Lederstiefel und packt die neben dem Schlächter stehende Patricia Selladore, zieht sie mit all seinem Gewicht zu sich auf den Boden, hält ihr die Spritze an den Hals. 

Alistair: „HEAVY SHIT! WAS SOLL DAS, LUCIFER?“

Ein erster Instinkt sagt Alistair, sofort nach vorne zu hechten und Lucifer die Spritze und entreißen. Bei einer groben Einschätzung der jeweiligen körperlichen Fähigkeiten wäre ihm dies vielleicht auch ein leichtes gewesen, aber trotzdem zögert der Tribune Champion. Vielleicht ist Zurückhaltung erst einmal angebrachter, denn Lucifer wollte etwas demonstrieren.

Gabriel Lucifer: „Na, mein Schlächter, was tust du jetzt? Was empfindest du? Angst? Freude? Irgendeine andere Emotion? Und was ist mit dir, Patricia? Wie fühlt es sich an, selbst ein Opfer zu sein? Wie wäre es, wenn ich dir diese selbstgebraute Mischung direkt in deinen schönen Hals ramme? Wärst du dann traurig, Robert? Würdest du mich dafür hassen? Hättest du gar Gefühle der RACHE in dir?“

Der Schlächter bleibt vollkommen still, bleibt ruhig, bleibt sehr (zu?) gelassen.

‚Schlächter‘: „Lass das sein, Lucifer. Nimm deine Spritze weg und wir vergessen, was du da gerade getan hast. Nimm sie ganz einfach weg von ihr.“

Patricia spürt die Spitze der Nadel auf ihrer Haut. Sie spürt, wie ihr Puls rast, sie die Kontrolle zu verlieren droht. Kurz schließt sie die Augen und beginnt dann leise zu kichern.

Patricia: „Na los, du widerlicher kleiner Wichser. Drück zu!“

Gabriel zögert.

Patricia: „Sei ein Mann und beende es. Hier und jetzt!“

Gabriel schaut zum Schlächter und sieht irgendwas, das ihm nicht behagt. Er hat kein Interesse seinen Meister in Verlegenheit bringen, so wie dieser es bei ihm mit Blake Milton tat. Gabriel schenkt der kleinen Kamera sein unnachahmliches Lächeln, denn er weiß, dass es „sein Schützling“ auf irgendeinem kleinen Monitor im Überwachungsraum sehen kann. Er schweift kurz in seine ureigene Gedankenwelt ab…

…Blake ist seit dem Opener verschwunden. Das letzte Mal hatte Lucifer ihn kurz vor dem Match gesehen, wo er das viel zu weite Oberteil bereits gegen sein Security-Shirt getauscht hatte.

„Möchtest du es haben?“, fragte er den Jungen, als dieser nach dem Imperial Impact immer noch bei ihm saß. „Möchtest du?“, fragte Lucifer erneut und deutete mitten im Gespräch auf den schwarzen Stoff, da Blake diesen immer noch festhielt. Seine großen, hellen Augen folgten dem Mythos wie er einmal quer durch den Raum lief, um sich eine Flasche Chianti zu holen. „Bitte tu das nicht, Gabriel“, das mit Robert Barker, meinte Blake. „Sag mir nicht, was ich zu tun und zu lassen habe, Blake. Du weißt, ich kann dieses Rumdiskutieren nicht leiden!“ – „Ich weiß…“ – „Dann lass es!“ – „Aber…“ – „Trink!“

Gabriel fährt sich mit der Hand durchs Gesicht und schämt sich, denn er hat den Jungen an diesem Abend gezwungen, die ganze Flasche mit einem Mal leerzutrinken. Und als „sein Schützling“ wieder mit dem Thema Robert Barker anfing, zwang er ihn zu einer weiteren.

„Rob… Robbie…“ Irgendwann bekam Blake nicht mal mehr seinen Namen über die Lippen und fing an zu kichern, wie ein kleines Kind. Er war betrunken, hing halb über der Stuhllehne auf Gabriels schwarzem Oberteil und kämpfte gegen einen Blackout. „Du hättest nicht so viel trinken sollen…“, mahnte der Mythos, hockte sich neben den Stuhl und lächelte amüsiert. Blake sah ihn einfach nur an, mit seinen schwärmenden Augen, und entgegnete dann unerwartet ernst: „Keiner… schätzt dein Lächeln so sehr… wie ich…“

…Plötzlich lässt er Patricia genauso schnell aus seiner Gewalt wie er sie vor einigen Momenten ergriffen hatte.

Eine elegante Rolle rückwärts, dann verneigt der Mann mit der Tränenmaske sich wie ein Schauspieler vor seinem Publikum, das selbst bei diesem Akt keine Angst hätte zu lachen. Und tatsächlich. Der Schlächter beginnt lauthals zu lachen.

Alistair: „Kranke Nummer.“

Patricia hält sich die Stelle, an der die Nadel ihre Haut berührte. Ein kleiner Einstich, ein winziger Tropfen Blut sickert hervor.

Patricia: „Dann eben ein anderes Mal.“

Sie tut die Angelegenheit scheinbar beiläufig aber, aber in Patricia brodelt es. Sie ließ sich nicht als Demonstrationsobjekt benutzen. Ihr Blick streift kurz den des Schlächters und beiden ist klar, dass diese Tat nicht ungesühnt bleiben wird.

Der Schlächter wandert freudig zu Gabriel Lucifer und klopft ihm anerkennend auf die Schulter.

‚Schlächter‘: „Eine spannende Vorstellung. Wirklich spannend. Du meinst also, dass wir vorsichtiger sein sollten? Hm?“

Er legt den Kopf leicht schräg.

‚Schlächter‘: „Ich scheiße auf deine Vorsicht!“

Zähnefletschen des Schlächters.

‚Schlächter‘: „Vorsicht ist etwas für Leute die es nötig haben. Wir sind die ANGST! WIR entscheiden, was in der PCWA passiert. WIR setzen die Trends, denen sie alle folgen! WIR sind das Alpha und das Omega unserer gottverdammten Welt! Es ist mir also vollkommen scheiß egal, was irgendjemand sonst hier tut, denn ich weiß – ICH WEISS! – dass ich der absolut beste Bastard in diesem Business bin. NIEMAND in diesem Dreckloch kann mir gefährlich werden!“

Er gibt Lucifer gar keine Möglichkeit zu antworten.

‚Schlächter‘: „Wenn du also meinst, dass Vorsicht nötig ist, dann mach etwas. Dann sorge dafür. Rede nicht nur darüber, sondern lass Taten folgen. Das ist nämlich die ANGST. Wir schwafeln nicht, wir machen einfach und du kannst dich endlich als uns würdig erweisen, indem du dieses verdammte Turnier gewinnst und diesen verdammten Shot auf meinen verdammten Titel holst! ALSO! Lucifer! Mach etwas draus!“

Ein dienendes Nicken des Ex-Principals.

Gabriel Lucifer: „Natürlich tue ich das. Du bist Der Schlächter und wir sind DIE ANGST.  Ich stehe freiwillig in deinem Schatten und partizipiere dafür von deiner Aura des Schrecklichen. Meine Gegner werden genau das gleich zu spüren bekommen!“

„Außer ich natürlich!“

Überrascht schauen die vier Insassen herüber zur Tür, wo Nelson Friedrich Töle bereits eine Weile steht und sich das Schauspiel ansieht. Langsam drückt er sich von der Wand ab und klatscht seine roten Handschuhe zusammen.

NFT: „Ich bin Nelson Friedrich Töle, vielleicht wisst ihr schon von mir.“

Der Mann im Ganzkörperanzug schleicht herüber und positioniert sich gegenüber von den anderen. NFT fixiert seinen Fixpunkt, den Schlächter.

NFT: „Und Sie sind der Grund, warum ich hier bin. Schlächter, auch ich habe von der Aura des Schrecklichen profitiert, denn sie präsentiert mir das Ziel meines Lebens! Ich bin hier auf dieser Erde, um ihnen zu folgen. Und nun stehe ich vor ihnen…“

Zitternd bewegt sich die Hand der Töle hervor. Mit dem roten Handschuh zeigt er auf den Mann, dem er unbedingt begegnen wollte.
Die Töle kniet sich vor Barker nieder und senkt demütig sein Haupt.

NFT: „Nimmt mich auf in euren erlauchten Kreis. Ich werde euch dienen und euch ihre Wünsche auf dem Altar der Angst darbieten. Ich werde die Ignoranten strafen, indem ich ein Flugzeug in ihre Türme jage. Schlächter, lasset uns euer Schloss errichten und lasset mich euer treuerster Untergebener sein!“

Der Schlächter schaut abwertend auf Töle herab. Doch noch hat er ihm nicht den Kopf von den Schultern gerissen. Für den Optimisten mit Schlächtererfahrung ist dies als positives Zeichen zu werten. Er wendet sich lediglich ab.

Robert Barker will reagieren, aber nach einem kurzen Blickwechsel schieben sich die beiden next CENTURY gods zwischen den Schlächter und den seltsamen Neuling.

Alistair: „Ja, was für einen Nachwuchs-Taliban haben wir denn da?“

Er blickt verächtlich auf den Knienden hinab und zieht auf einmal sein Handy aus der Tasche.

Alistair: „Hey, deine Großmutter hat angerufen und möchte ihren Strickanzug für den Dark Room zurück.“

Er bricht in schallendes Gelächter über seinen eigenen Witz aus, während Patricia sich zu Töle hinunterbeugt und ihm etwas zuraunt.

Patricia: „Verzieh dich, solange du noch kannst. Das hier ist kein Spiel und eine Nummer zu groß für einen Hofnarren wie dich.“

Während er sich das Gerede bisher nur untergeben anhörte, hebt Nelson nun wieder seinen Kopf. Er schaut zu Alistair und Patricia.

NFT: „Alistair, du bist der Tribune der ANGST. Du gibst diesem Titel den Charme des Schrecklichen. Kein Platz mehr für das Volk, so wie es sein soll!“

Die Töle stützt sich auf das linke Bein.

NFT: „Patricia, unser‘ verrücktes kleines Ding. Der Wahnsinn durchtreibt dich und steigert unsere Unberechenbarkeit.“

Die Töle fasst sich an den rechten Arm.

NFT: „Wenn es noch nicht genug Beweis ist, dass sich Caleb Yuma in wenigen Minuten in den Wahnsinn trieb. Wenn es nicht genug ist, dass Yuma nicht wusste, ob ich ihn im nächsten Moment vernichte oder auslache. Wo ist mehr Grauen? Im Anblick des Mexikaners, der fast weggesprengt wurde? Im Angesicht von Diego, dem beinahe ein Steinbrocken ins Gesicht geflogen wäre? Oder in den Schreien eines ewig Zweiten, dem tatsächlich ein Messer durch die Haut gestoßen wurde?“

NFT steht auf und dreht sich wieder seinem Meister zu.

NFT: „Ich gehöre in dieses Team! ICH BIN DIE ANGST! Begreift ihr denn nicht? Ich bin hier, um bei euch zu sein. Das ist meine Aufgabe! Schlächter, gebt mir die Chance, es zu beweisen. Gebt mir die Möglichkeit zu zeigen, dass ich Teil eurer ANGST sein kann, wenn, ja wenn es euch bisher nicht genügte.“

Der Schlächter wendet sich endlich wieder seinem Bewerber zu. Hat genug der Gespräche, will endlich ein Ende finden.

‚Schlächter‘: „Genug. Die ANGST ist das mächtigste Bündnis in der PCWA. Wir haben keine Schwäche, wir haben keine Mängel, wir sind perfekt so wie wir sind, seit wir das Schwache in unserer Runde ausgemerzt haben.“

Er denkt an den Polen, Barkers Definition von einem Versager. Und dann denkt er an die gefährlichen Dienste, die er ihm erfüllt hat, weil er Barkers Wohlwollen erlangen wollte und scheint sich zu überlegen, ob er Töle für ähnliche Aktionen gebrauchen könnte.

‚Schlächter‘: „Wenn du also ein Teil der ANGST werden willst, dann beweise mir, dass du kein Versager bist. Beweise mir, dass du besser bist, als der einfache Pöbel. Vielleicht überlege ich es mir dann noch einmal.“

Währenddessen hat Gabriel Lucifer sich dem Mann im Ganzkörperanzug genährt.

Gabriel Lucifer: „Sage mir, Nelson…ich darf dich doch Nelson nennen, oder?“

NFT: „Wenn ich dich Mai nennen darf!?“

Für einen kurzen Moment ist es still im Raum und auf Lucifers Gesicht legt sich ein ‚das ist interessant‘ Ausdruck. Sehr interessant. Friedrich spielt wohl auf Lucifers Alterego Mai Eht an. Schnell senkt die Töle wieder ihr Haupt.

NFT: „Oder ist dir Gabriel lieber?“

Gabriel Lucifer: „Nein! Ist es nicht. Mythos gefiele mir am besten. Ich finde es durchaus bemerkenswert, dass du dich beweisen willst. Und dafür hätten wir ja gleich die perfekte Gelegenheit. Wie du mitbekommen hast, trete ich selbstlos zum Wohle des Schlächters – und damit für eine Zementierung der unendlichen Angst – beim Quest 4 the Best Turnier an. Gleich erwartet mich Díego Alejandro Sanchéz als Viertelfinalgegner. Ach…und du natürlich!“

Nelson nickt.

NFT: „Wie ich schon sagte, habe ich Sanchéz bereits eingeschüchtert. Ich habe die ANGST in ihn filtriert. Wir können nun zusammen den Sieg erkämpfen. Wie wäre es mit Teaming-up? Einer von uns wird gewinnen – so oder so! GRRR.“

Zufrieden lächelt der ehemalige Undisputed Gerasy Champion.

Gabriel Lucifer: „Das klingt doch mal nach einer echten Perspektive.“

Während Patricia eher gelangweilt wirkt, hat Alistair einen Wandspiegel entdeckt und ist emsig damit beschäftigt, seine Frisur zu richten.

‚Schlächter‘: „Fürchtest du mich?“

NFT: „Nur solange ich ihnen nicht zeigen kann, dass ich Teil der ANGST bin. Solange muss ich euch wohl fürchten. Aber solange ist auch ihnen eine Frage zu stellen.“

Fragend mustert der Schlächter die Töle.

NFT: „Spürt ihr mich?“

Man sieht dem Schlächter an, dass er überdenkt, was er vielleicht in Gang gesetzt hat. Langsam schüttelt er den Kopf, offenlassend ob nun als Antwort auf die Frage, oder als Reaktion auf seine eigenen Gedanken.

Friedrich klatscht in die Hände und geht rückwärts in Richtung Ausgang zurück.

NFT: „Wie ihr wollt! Ich werde beweisen, dass wir nicht zwei, sondern eins sind! Wir sind die ANGST! Und ich gehöre dazu, denn niemand vergisst eine Töle!“

Der verhüllte Mann verlässt den Raum, lässt den Kern der Angst alleine.

Patricia: „Wie ein hässlicher schwarzer Käfer.“

Der Schlächter schaut ihm noch einen Moment hinterher, dann wendet er sich seinen Schergen zu. Erst Pat…

‚Schlächter‘: „Komm, Pat. Ich will dir noch etwas zeigen.“

…und dann Lucifer.

‚Schlächter‘: „Ach und Gabriel? Solltest du es noch einmal wagen deine Hand gegen mich zu erheben, dann breche ich sie dir. Und dann lasse ich ihr so viele einzelne Knochen folgen, wie ich für nötig befinde. Vergiss bitte nie, was ich einst mit dir angestellt habe und sei dir stattdessen immer bewusst, dass ich es jederzeit – absolut jederzeit – wiederholen könnte und es auch ohne mit der Wimper zu zucken machen würde. Die eisernen Regeln der PCWA, die für jeden Versager in diesem Gebäude gelten, gelten auch für dich.“

Er geht einen Schritt auf ihn zu.

‚Schlächter‘: „Niemand ist sicher!“

Er geht einen weiteren auf ihn zu.

‚Schlächter‘: „FÜRCHTE MICH!“

Vincent Craven: „Die ANGST ist versammelt… und Töle will dazu gehören.“

Mike Garland: „Tut er aber zum Glück nicht. Ich kann die andere nur verstehen… Er verbreitet keine Angst, sondern Gelächter.“

Vincent Craven: „Wie gesagt. Diese Sprengladung zuvor… und auch das ganze Zeug, was er in Yumas Kabine mithatte. Also, wenn er das wirklich einsetzt.“

Mike Garland: „Zukunftsmusik! Viel interessanter ist doch die Beziehung zwischen Lucifer und Barker. Gabriel wurde doch zum Ende nochmal deutlich auf seinen Platz verwiesen.“

Vincent Craven: „Ja… ich kann mir nicht vorstellen, dass unser Ex-Principal es dort lange aushalten wird.“

Mike Garland: „Aber es ist seine selbstgewählte Rolle.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

In den Abgrund meiner Seele
Hab' ich oft genug geblickt,
Das Schicksal hat mich gnadenlos
Durch die Höllen dieser Welt geschickt.
Doch am Ende aller Schlachten
Stand ich auf, Zähne gebleckt,
Meine Fäuste unbeirrbar
Dem Sieg entgegen gestreckt, denn...

Wirklich bekannt vorkommen dürfte dieser Song wohl keinem, was aber auch nicht weiter verwunderlich ist, hat man „Einer Gegen Alle“ von Samsas Traum doch auch erst einmal in den Hallen der Phoenix Crossover Wrestling Association gehört, und das ist auch schon wieder über ein Jahr her. Beim Brawlin' Rumble war das damals der Theme Song der Nummer 8 im Match, die am Ende den vierten Platz holen konnte - „Canada's Own“ Robert Breads, seines Zeichens ehemaliger GFCW-Champion und chronisch schlecht gelaunter Wrestler auf Jobsuche. Und eben diese Jobsuche scheint ihn wohl nun auch dazu gebracht zu haben, ein weiteres Mal bei der PCWA vorbei zu schauen, und dieses Mal tritt er dann auch in die Halle und man spielt seinen Theme Song ab – ein Zeichen?

Auf jeden Fall tritt der Kanadier nun auf die Rampe, die dunkelblauen Augen schweifen über die Ränge und mustern kurz die PCWA-Fangemeinde, für die er sich in Zukunft sicherlich noch irgendeinen lächerlichen und beleidigenden Spitznamen ausdenken wird, aber noch gibt es andere Dinge, über die er sich Gedanken macht. Er schlurft - „laufen“ kann man das nicht wirklich nennen – die Rampe hinunter und begibt sich in Richtung Seilgeviert. Aufgrund der verhältnismäßigen Unbekanntheit des Kanadiers in dieser Promotion ist die Halle recht still, und die wenigen Leute, die ihn schon etwas genauer kennen, reagieren dann doch eher negativ.

Letztlich erbarmt sich Breads und beendet die quälend langsam und demotiviert wirkende Zurschaustellung seiner Ankunft in der Halle, indem er den Ring über die Treppe betritt und sich von einem PCWA-Mitarbeiter ein Mikrofon reichen lässt, welches er annimmt und das darauf abgebildete PCWA-Logo mit mildem Interesse betrachtet, als ob er es noch nie vorher gesehen hätte.

Dann verstummt der Song und Alexander Kaschte schweigt. Breads steht im Ring und blickt sich um. Nach rechts. Nach links. Über die Schulter. Geradeaus. Dann hebt er das Mikrofon an. Wir werden nun die ersten Worte von Robert Breads in einem PCWA-Ring seit über einem Jahr hören, dieses Mal nicht nur zum Anlass des Brawlin' Rumbles, nein, diesmal muss seine Anwesenheit einen anderen Grund haben. Ist er nun etwa ein Teil der PCWA? Ist er noch immer auf der Suche nach Hate? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Führt er eine GFCW-Invasion an? Wird er sich nun erklären? Wird er uns allen mitteilen, warum er hier ist? Ja, was werden seine epischen ersten Worte sein?

Robert Breads: „Hallo.“

Irgendwie weiß die PCWA-Crowd nun nicht, was sie davon halten sollen. „Hallo.“ Das ist nun nicht unbedingt der Ober-Knaller. Der Typ soll angeblich einer der besten Free Agents gewesen sein und durchaus seine Qualitäten haben. Und er beginnt sein neues, großes Abenteuer mit einem... „Hallo“.

Breads hingegen guckt einfach mit einem Blick, von dem man schlecht sagen kann, was er ausdrücken soll, in Richtung des Publikums. Irgendwie scheint es, als würde er auf etwas warten. Aber auch die Fans warten darauf, dass Breads irgendetwas macht. Und dann hebt er das Mikrofon zum Ring, um nach diesem großartigen Beginn fort zu fahren.

Robert Breads: „Es ist wirklich seltsam, nicht beim ersten Wort, dass man ausspricht, gleich aus der Halle gebuht zu werden. Das ist tatsächlich noch etwas, woran ich mich erstmal noch gewöhnen muss. Aber was nicht ist, kann ja noch werden... insofern ich denn nun tatsächlich Teil dieser Liga bin, nicht wahr?“

Nun kräuseln sich Breads' Lippen doch ein wenig, auch wenn er sich verbietet, wirklich zu lächeln. Stattdessen geht er in Richtung der Ringecke, springt einmal mehr oder weniger elegant ist und setzt sich auf das Polster auf dem obersten Seil, die Beine hakt er „eine Etage tiefer“ zwischen den Seilen ein.

Robert Breads: „Ich habe mir tatsächlich so einige Gedanken gemacht, wie ich nun mein unglaublich spektakuläres Debut geben soll. 'Robert Breads, der Star aus dieser einen anderen Liga, von dem ich außer dem Brawlin' Rumble noch nie irgendetwas gesehen habe, aber ich weiß trotzdem, dass er toll ist! Das wird sicher ein Knaller!' Nun, darum musste ich mir ja dann schließlich keine Gedanken mehr machen, weil ich vom werten Interviewer dieser Firma abgefangen und befragt wurde, ehe ich ein wenig sinnvolles Gespräch mit Wiley Cuts und einem Verhütungsfehler hatte. Das mit dem Knaller-Debut hatte sich also erledigt, das konnte ich von meiner Liste streichen.“

Breads malt mit dem Finger in der Liste einen Haken auf eine imaginäre Checkliste.

Robert Breads: „Ich könnte hier nun natürlich noch tolle Dinge über mich erzählen, wie großartig ich bin, wie viele Titel und Matches ich schon gewonnen habe, aber das interessiert glaube ich niemanden so sehr wie die Frage, ob ich überhaupt zukünftig weiterhin in der PCWA zu sehen sein werde.“

Eine Kunstpause von Breads, die scheinbar die Dramatik noch weiter erhöhen soll, insofern man hier von „Dramatik“ sprechen kann.

Robert Breads: „Nun, ich habe die Show letztens Mal selbstverständlich verfolgt und mir Gedanken gemacht. Sicherlich, ich will mich mit den besten Wrestlern messen, die ich finden kann, und dafür muss ich schlicht und ergreifend in diese Liga kommen, denn nirgendwo sonst finden sich so viele Leute, die schon so viel erreicht haben und noch nicht von mir besiegt wurden. Ich hatte die Schnauze voll davon, die immer gleichen Leute immer und immer wieder platt zu machen. Aber die letzte Show hat mich nicht in dem Glauben bestärkt, hier neue Herausforderungen zu finden.“

Der Kanadier scheint einen kurzen Moment lang zu überlegen, wie er nun weiter fortfahren soll, dabei blickt er zu Boden und beißt sich auf die Unterlippe, ehe er den Kopf wieder hebt und weiter spricht.

Robert Breads: „Das liegt nicht daran, dass ich die Leistungen der Leute hier im Ring herunter machen möchte, sondern schlicht und ergreifend daran, dass ich nicht davon überzeugt bin, dass ich überhaupt in einem Stück zum Ring komme. Man muss ja ständig Angst haben, umgehauen und aufgeschlitzt zu werden, sei es vom Schlächter, dem Jessy Chaos-Abklatsch der scheinbar nun die Freundin des Schlächters ist, einem irren Fan des Schlächters oder von jemandem, von dem man nicht weiß, ob er der Schlächter, die Freundin des Schlächters, der Fan des Schlächters oder ein neuen Schlächter ist. Wird denn dagegen nichts unternommen? Wird die Sicherheit der Worker nicht in irgendeiner Art und Weise  sicher gestellt? Es kann ja wohl kaum im Interesse der Firma sein, wenn nacheinander Worker, die schließlich das sind, was die Leute sehen wollen, ausgeschaltet werden. Und trotzdem passiert es immer und immer wieder.“

Fast schon vorwurfsvoll blickt der ehemalige GFCW-Wrestler ins Publikum, als könnten die Leute auf den Rängen irgendetwas dafür.

Robert Breads: „Ich für meinen Teil möchte bei einer Liga unterschreiben und dann einfach nur wrestlen, und nicht auch noch um meine Gesundheit fürchten müssen, nur, weil ich eigentlich bloß sportlichen Wettbewerb suche. Diese Liga ist voll von Psychopathen und Gemeingefährlichen, und es wird einfach geduldet. Meine körperliche Unversehrtheit ist mir durchaus wichtig, und ich möchte später nicht auf meine Karriere zurück blicken und mir sagen lassen müssen, dass ich Seite an Seite mit Leuten gearbeitet habe, die andere Angestellte der Firma massakriert, gefoltert oder in den Selbstmord getrieben haben. Meiner Meinung nach ist die PCWA kein Ort, der für Wrestling steht. Selbiges wird überschattet von Brutalität und Chaos. Dementsprechend gibt es nur eine logische Konsequenz: Robert Breads wird keinesfalls seine Gesundheit aufs Spiel setzen und sich dieser unsicheren Arbeitsumgebung aussetzen.“

Damit wäre die Zukunft des Kanadiers dann auch geklärt, und ohne ein weiteres Wort zu verlieren schwingt sich Breads von seiner erhöhten Position herunter und steht in der Ringmitte. Dort verharrt er kurz, blickt sich um und hört nun doch Buhrufe von den Rängen, den Zuschauern gefällt es gar nicht, wie „Canada's Own“ hier ihre Lieblingsliga kritisiert. Wer ist denn der Typ, dass der sich einfach rausnimmt, hier über alles mögliche zu meckern?

Allerdings ist eine Sache dann doch auffällig: Breads bewegt sich nicht. Oder besser gesagt. Er geht nicht. Er blickt einfach nur ins Publikum, und dann muss er sich erneut das Lächeln verkneifen. Was hat das nun wieder zu bedeuten?

Robert Breads: „Aber nicht immer ist die Logik das, was obsiegt, oder?“

Da kann man dem Kanadier wohl schwerlich widersprechen. Aber auf was will er hinaus?

Robert Breads: „Alles, was ich soeben von mir gegeben habe, entspricht der Wahrheit. Aber es gibt einen Grund, der mich dazu bringt, über all' diese Dinge hinweg zu sehen und zu sagen: 'Ja, ich habe einen Vertrag bei der Phoenix Crossover Wrestling Association unterschrieben.'“

Bei diesen Worten lässt er den Zeigefinger einmal im Kreis wandern, womit er die ganze Halle meint, die PCWA-Fans und damit sinnbildlich auch die Liga.

Robert Breads: „Um darauf zu sprechen zu kommen, muss ich leider ein wenig vorgreifen... Ich weiß, die PCWA ist noch mitten im Turnierfieber und erst einmal steht nun der CORE an, doch was mich interessiert, ist das, was danach kommt... Der PCWA Brawlin' Rumble.“

Er spricht diese Worte seltsam betont aus, irgendwie so, als würde er bei dem Gedanken an diesen Event... ja, was genau? Wütend werden? Frustriert? Das Wort „verbittert“ trifft es wohl noch am Ehesten.

Robert Breads: „Seit diesem Event höre ich immer wieder 'Großartig, du bist Vierter geworden!“, 'Mein Gott, du warst so gut!' und so weiter und sofort. Ich habe Kollegen gehört, die schlechtere Platzierungen als die Meine als größten Erfolg ihrer Karriere bezeichnen. Sie meinen, ich sollte stolz auf Platz vier sein. Ich gebe einen Scheissdreck auf Platz vier.

Für mich zählt nichts als der Sieg, Platz eins. Seit diesem Abend im Januar 2011 habe ich den Gedanken an mein Versagen nicht abschütteln können. Für einige Andere mag so etwas eine große Nummer sein, für mich war es Scheitern. Ich suche dafür keine Ausreden, ich war schlicht nicht gut genug. Und glaubt mir, das hat mich nur motiviert es dieses Jahr wieder zu probieren. Und falls es nicht klappt, versuche ich es danach eben nochmal. Und von mir aus auch nochmal, und nochmal, und nochmal, bis ich es geschafft habe.

Dieser vierte Platz ist nicht weniger als ein Schandfleck auf der Visitenkarte des Robert Breads, und der Sieg im PCWA Brawlin' Rumble, dem wichtigsten und größten Match das dieses Business vorzuzeigen hat, ist für mich nicht weniger als selbstverständlich. Wenn ich es nicht schaffe, werde ich irgendwann mit dem Gedanken zurücktreten, dass meine Überzeugung, der beste Wrestler zu sein, der diesen oder jeden anderen Ring je betreten hat, nichts als eine Farce war. Das werde ich nicht zulassen. Und deswegen bin ich hier.“

Mit diesen Worten senkt er nun einmal kurz das Mikrofon, um die Wirkung seiner Worte beim Publikum zu überprüfen. Es ist unmöglich zu sagen, was er denkt oder was er von den weiterhin anhaltenden leisen, aber durchaus negativen Reaktionen hält – andererseits ist er schon weitaus heftigere Ablehnung gewohnt, und damals war ihm das auch völlig gleich, warum sollte es bei diesen (noch?) weitaus harmloseren Schmährufen anders sein?

Robert Breads: „Klar, ich könnte nur zum Brawlin' Rumble auftauchen und müsste hier vorher nicht mitmischen. Aber wenn ich mein Ziel erreichen will, MUSS ich mich dem aussetzen, was hier in der PCWA vorherrscht – ich muss das jawohl nicht nochmal ausführen, oder? Ich will so gut vorbereitet sein wie möglich, und da auch der Brawlin' Rumble keine Ausnahme von der Gemetzel-Orgie sein wird und ich mich spätestens da durch sämtliche Psychopathen und Irre durchkämpfen muss, die hier rumlaufen, kann ich auch gleich damit anfangen zu sehen, zu lernen und hoffentlich einen Weg zu finden, wie ich sowohl mit meinem Kopf auf dem restlichen Körper in den Juli komme als auch möglichst viele Körper über das oberste Seil werfen kann.“

Der Blick des Kanadiers ist fest entschlossen, er scheint sich seiner Sache mehr als sicher zu sein, was dafür spricht, dass er sich tatsächlich Gedanken gemacht hat und seine Entscheidung schon längst fest stand, als er den Ring betrat.

Robert Breads: „Mir ist bewusst, dass ich mich hier nicht unbedingt beliebt mache. Aber das ist mir egal. Ich habe ohnehin für Leute keinen Respekt, die sich gegenseitig aufschlitzen und mit Messern jagen, da ist es mir absolut egal, ob diese Leute mich nun mögen oder nicht. Ich bin hier, um mein Ziel zu erreichen. Alles andere ist mir egal. Findet euch damit ab oder lasst es. Ich wünsche euch noch ein fröhliches Gemetzel heute Abend, liebe PCWA-Fans. Robert Breads sagt 'Tschüss' für heute.“

Mit diesen Worten lässt „Canada's Own“, von nun an also offiziell ein Angestellter der Phoenix Crossover Wrestling Association, das Mikrofon fallen und blickt in Richtung der Entrance-Stage, hinter der der Backstage-Bereich „verborgen“ liegt, in dem sich die Leute befinden, die Breads anspricht. Wirklich besorgt wirkt er nicht, was er sagt meint er so, und seine Rolle als „Außenseiter“ hat er sich nun quasi selbst zu verdanken. Die Frage ist nur, ob er sich damit nicht selbst zur Zielscheibe für die von ihm angesprochenen Massaker gemacht hat...?

Vincent Craven: „Das war nun also das erste Mal seit über einem Jahr, dass wir etwas von Robert Breads in einem PCWA-Ring gehört haben... Und er macht sich nicht nur bei den Fans unbeliebt, sondern wahrscheinlich auch bei den Kollegen.“

Mike Garland: „Den Großteil des PCWA-Lockerrooms als Psychopathen zu bezeichnen dürfte ihm jedenfalls keinen Beliebtheitsschub verpassen. Aber er spricht es so, wie er es denkt. Das ist gut! Wie immer ist also das spannendste, ob der PCWA-Neuling seinen Worten Taten folgen lassen kann.“

Vincent Craven: „Beim Brawlin' Rumble im letzten Jahr hat er gezeigt, dass er Potential hat und auch außerhalb der PCWA konnte er sich bereits beweisen... Doch das alles zählt nun nicht mehr wirklich etwas, das hier ist die PCWA und nicht die GFCW und von seinen früheren Erfolgen kann sich Breads hier nichts kaufen. Er wird sich von unten nach oben arbeiten müssen wie jeder andere auch.“

Mike Garland: „Und mit dem Sieg im Brawlin' Rumble hat er sein Ziel sicher nicht gerade tief angesetzt. Es wird schwer genug, seine Vorjahresleistung zu wiederholen, aber diese sogar noch zu toppen? Nun, ob Breads das schafft, werden wir erst in ein paar Monaten wissen. Jetzt aber steuert die PCWA erstmal auf den CORE zu.“

Vincent Craven: „Das ist richtig, und mit jedem Segment kommen wir dem CORE ein wenig näher – weshalb es nun auch weiter geht mit der Show.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Freitag, 24. Februar 2012.

Was hast du getan?

Seine Augen starren auf das blutige Stück Fleisch in seiner linken Hand. Ausradiert. Ausgelöscht. Für immer verloren. Doch vergessen kann er nicht. Fast schon apathisch blickt er anschließend auf die offene Wunde, aus der das Blut fließt. Blut. Das Sprichwort greift nicht mehr. Mit den Schmerzmitteln, die er geschluckt hat, fließt die rote Suppe flüssiger als Wasser aus der Wunde. Das Messer aus der rechten Hand fällt laut scheppernd auf das Parkett, als er es fallen lässt. Er sitzt im Schneidersitz und hält in der linken Hand noch immer, was er entfernt hat. Er wollte es nicht, er musste es tun. Für sich. Für sie.

Ein einzelner, klarer Gedanke überkommt ihn für den Bruchteil einer Sekunde. Dieser Gedanke entfacht ein Feuer in ihm, welches ihn in Bewegung setzt. Stoppe die Blutung. Langsam erhebt er sich, läuft mit schwachen Schritt den Weg von seinem Wohnzimmer durch den Flur ins Badezimmer und hinterlässt eine Brotkrumenspur aus seiner eigenen DNA. Ihrer DNA.

Dort angekommen greift er mit er rechten Hand nach einem Waschlappen, tränkt diesen unter dem Wasserhahn mit eiskalten Wasser. Den Lappen presst er dann auf die Wunde und sieht dabei zu, wie sich der Lappen nach und nach rot färbt. Es brennt nicht, es tut nicht weg. Geistesabwesend blickt er dann wieder auf das, was er noch immer in der linken Hand hält. Das blutige, wabbelige Objekt zwischen seinen Fingerspitzen. Dieses Objekt soll nicht die ewige Erinnerung an eine Schlacht sein, die er nie wollte. Er favorisiert eine Narbe, ein klaffendes Loch zwischen Erinnerungen.

Was habe ich getan?

Er blickt auf sein nacktes Bein, liest die Namen derer, die er hinter sich ließ. Name für Name. Kampf für Kampf. Sieg für Sieg. Namen wie BullGod. Marc Stevens. Barbarian. Jason Myers. Barqas. Azrael Rage. Mike Novoselic. Tom Orion. Elroy Schmidtke. Robert Barker. Geri Palienko. Allesamt aneinander gereiht. Nach jedem Sieg gegen einen neuen Gegner kam dessen Name hinzu. In der Mitte prangt nun die offene Wunde, wo ein Name fehlt. Ein Name zwischen Erinnerungen.

Die Augen wandern wieder zum Hautfetzen, den er dann über dem Waschbecken fallen lässt. Valkos Heritage sieht dabei zu, wie der Name vom Wasser in den Abfluss gespült wird. Der Name seiner Schwester. Runa Lillith Heritage.

Zurück in die Gegenwart. Zurück in das PCWA Theatre.

Instinktiv greift er sich an sein linkes Bein, während er mit der rechten Hand zögerlich an die Türe klopft. Sein Herz klopft, als er die Tür öffnet und sich in die Höhle des Löwen wagt.

Dort sitzt ein sichtlich angefressener Caleb Yuma vor seinem Spind. Den mit einem Handtuch bedeckten Kopf Richtung Boden gesenkt, tippt sein rechter Fuß immer wieder auf den Boden. Irgendetwas nuschelt er vor sich hin, ehe er nun mitbekommt, dass jemand in seiner Kabine steht. Er blickt auf, sein Gesicht spricht Bände. Auf diesen Besuch hat er in dieser Sekunde keinen Wert gelegt.

Caleb Yuma: „Was willst du…?“

Die Stimme seines ehemaligen Schützlings hallt schmerzhaft in seinen Ohren wider. Der Blick gen Boden, der Kopf schrägt und gesenkt, er traut sich nicht sein Antlitz zu heben. Schämt sich. Zu Recht?

Dann antwortet der Freakanite.

Valkos Heritage: „Ich bin hier… um mich bei dir… zu entschuldigen.“

Die Stimme zittert, der ehemalige Undisputed Gerasy Champion wirkt gebrochen. Unsicher. Als wäre er der Schützling und hat gehörigen Mist gebaut. Doch das Häufchen Elend, dem man ansieht, wie schwer es ihm fällt, hier zu stehen, spricht weiter.

Valkos Heritage: „Ich hatte dir mein Wort gegeben, das ich dir zur Seite stehe. Dass ich Rede und Antwort stehe. Und ich habe auf ganzer Linie versagt.“

Während Yuma seinen Mentor argwöhnisch anblickt, schluckt dieser so laut, dass man dies sicherlich auch vor der Kabine gehört hat.

Valkos Heritage: „Was in meinem Privatleben geschieht, ist keine Entschuldigung, dass ich dich habe im Regen stehen lassen. Es fällt mir schwer, das alles zu trennen, aber das muss ich, denn es darf nicht immer um mich gehen. Um meine Probleme. Um meine Zeit, die abläuft. Ich wollte für dich da sein und war es nicht und ich wünschte, ich könnte das ungeschehen machen, aber das kann ich nicht…“

Selten, wirklich verdammt selten, hat man solche Worte vom Freakanite gehört. Dieser Gefühlausbruch basiert allerdings nicht nur daran, dass Yuma in seinen Augen mit dem freiwilligen Ausscheiden in der Battle Royal, welchen er vielleicht verhindert hätte und seinem Match heute einen falschen Weg eingeschlagen hat. Das ist der Tropfen auf dem heißen Stein. Der Tod seiner Schwester, die stetige Absage seiner letzten, großen Herausforderung, die öffentliche Denunzierung von anderen Wrestlern, allen voran Chris McFly Jr.

Auch Yuma hat dies alles mitbekommen und merkt in diesem Augenblick, dass er das Ganze vielleicht selbst zu verbissen gesehen hat. Diesen gebrochenen Mann vor sich zu sehen, der mit seinen Emotionen zu kämpfen hat, der alles verloren hat, sein Gold, sein Blut und jetzt auch seine Chance sein Wissen weiterzugeben? Nein, dieser Fehler kann korrigiert werden.

Der Digital Native ist inzwischen auf Heritage zugegangen, der es noch immer nicht wagte, seinen Blick zu heben. Da es wahrscheinlich too much wäre, nun die Hand um die Schultern des Mannes zu legen, redet Yuma ihm einfach nur gut zu.

Caleb Yuma: „Dude, du hast vielleicht ein Timeing. Ich weiß nicht ob du es gesehen hast, aber ich musste gerade eine ziemlich schwere Entscheidung im Match treffen. Und jetzt stehst du hier in meiner Kabine mit solch einem Auftritt.“

Keine Reaktion seitens Heritage. Der Social Media King of the Ring atmet tief durch.

Caleb Yuma: „Hör zu, ich habe mir nach der letzten Show Gedanken gemacht. Deine Ansprache kam zum richtigen Zeitpunkt. Und bevor ich den Leuten nun noch mehr Kanonenfutter liefere, ich sei der personifizierte Anti-Traditionalist, sage ich hier klar und deutlich: vergessen wir die letzten Wochen, Valkos. Ich wollte einen Mentor und habe den besten gefunden, den die PCWA zu bieten hat. DEN Veteranen der Liga.“

Ein Lächeln zeichnet sich auf dem Gesicht des New Media Messengers ab.

Caleb Yuma: „Was geschehen ist, ist nun mal geschehen. Fehler passieren, aber wir sollten zusehen, dass wir den ganzen Mist hinter uns lassen und uns Gedanken um die Zukunft machen. Die wichtige Frage ist doch, wohin führt der Weg von Caleb Yuma und Valkos Heritage? Schüler und Mentor?“

Nachdem die Augen durch die Gedanken schnell hin und her wanderten, blickt der Freakanite Yuma schlussendlich doch noch an. Mit der Erkenntnis im Gesicht geschrieben, dass sein Schützling es tatsächlich ernst meint und die Zusammenarbeit fortsetzen will.

Caleb Yuma: „Ich bitte nur um eines, halte mir bitte keine Predigt über die Vorfälle eben im Ring. Ich weiß, wie das Ganze aussieht, aber so war es richtig. Zumindest glaube ich das in diesem Moment. Außerdem gibt es aktuell ein ganz anderes Problem, um das wir uns kümmern sollten...“

Noch bevor Yuma den Namen ausspricht, weiß Heritage natürlich, um wen es geht.

Valkos Heritage: „… Chris McFly Jr..“

Zustimmend nickt der Niederländer. Zumindest ein Problem, was sie Beide gemeinsam haben. Wobei noch ein Fakt zwischen den Beiden steht, schließlich hat Yuma noch einen Shot auf die Cryption Crown offen, während Heritage als Führender der Cryption Ladder ebenfalls ein Anrecht auf ein Titelmatch hat. Etwas, was besonders McFly Jr. selbst wurmt, da er keinen Schimmer hat, wer und ob überhaupt Jemand beim CORE gegen ihn um den Titel antreten wird.

Caleb Yuma: „Mit den unerwarteten Ereignissen meines Q4tB Vorrundenmatches hat sich hier einiges verschoben, von meiner ursprünglichen Idee. Jetzt bin ich auf die als Mentor angewiesen.  Also, wie ist der Plan? Willst du das Match haben?“

Doch Heritage schüttelt sofort den Kopf.

Valkos Heritage: „Vergiss es. Das ist dein Match, das hast du dir verdient. Ich stand die ganze Season nicht einmal im Ring und will mich für etwas anderes aufsparen. Du kannst McFly haben, ich stehe dir gerne zur Seite, aber ich will das Match nicht.“

Fragend zieht Yuma die Augenbrauen zusammen.

Caleb Yuma: „Aber was ist mit dem Grand Slam? Ich habe mir den Shot nur gesichert, damit ich dir diese Ehre auf dem Silbertablett servieren kann?!“

Da war was, tatsächlich. Mit dem Gewinn der Cryption Crown könnte Heritage zu seinem Kumpel Keevan aufschließen, der bisher als Einziger jeden einzelnen Titel, den die PCWA hat und jemals hatte, gewinnen konnte. Doch erneut winkt Heritage ab.

Valkos Heritage: „Spielt keine Rolle. Das Rampenlicht gehört dir, Caleb. Nach den ganzen Rückschlägen hast du es sowieso verdient, dass endlich Geld um deine Hüften gelegt wird. Der Quest 4 the Best sollte deiner werden, doch irgendwas scheint dich davon abgehalten zu haben. Und vielleicht ist es wie bei der Battle Royal meine Schuld. Mein Einfluss, der dich auf diesen Weg geführt hat. Von daher sollst du nun endlich einen anderen Weg beschreiten. Du sollst endlich den Erfolg einfahren, den du verdienst.“

Anerkennend nickt der Social King of the Ring und klopft seinem Mentor auf die Schultern. Doch sein Gesichtsausdruck passt irgendwie nicht so recht zum Rest seiner Körpersprache. Ist er einfach nur überrascht vom Verlauf dieses Gesprächs?

Caleb Yuma: „Danke, Valkos. Chris McFly hat keine Ahnung, was ihm bei CORE blüht. Ich bin bereit für mein rechtmäßiges Match um die PCWA Cryption Crown. Caleb Yuma vs. Chris McFly Jr. – One on One bei CORE. Ich habe den Titel ins Rampenlicht gestoßen, es wird Zeit, dass ich ihn mir umschnalle. Vertrau mir, ich werde dich nicht enttäuschen.“

Nun ist es Valkos der nickt und sogar leicht lächelt.

Valkos Heritage: „Das weiß ich, Caleb. Darüber habe ich mir noch nie Sorgen gemacht…“

Ein tolles Bild die Beiden in trauter Zweisamkeit zu sehen. Man merkt, wie nicht nur Valkos Heritage eine Last von den Schultern gefallen ist. Auch Yuma wirkt aufgelöster, lockerer. Beide hatten ihre Probleme. Unabhängig voneinander. Miteinander. Aber zumindest Letzteres sind Dinge, die man ausräumen kann, wenn man auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet. Yumas Ziel ist die Spitze der PCWA, Heritage will einfach nur endlich seinen Seelenfrieden. Und wenn er ihn damit findet, einen Jungstar an die Spitze zu führen, wie es Micky Goldmill mit Robert Balboa Sr. tat.

Die Beiden versinken in ein taktisches Gespräch, während das Bild langsam ausblendet.

Vincent Craven: „Sehr gut! Valkos und Caleb finden wieder zueinander… das habe ich mir gewünscht.“

Mike Garland: „Vielleicht kann es Caleb in der Tat nur helfen. Ob dieses Bündnis für Valkos so gut ist, kann ich noch nicht sagen. Bisher war es dies jedenfalls nicht.“

Vincent Craven: „Bisher hatte Valkos ja nun auch anderweitige Probleme, die sich nun einmal auf solch ein Team ausweiten, wenn sie so schwer wiegen.“

Mike Garland: „Mag ja sein, aber sind die Probleme bereinigt? Nein! Wieso sollten sie nun also keine Rolle mehr spielen?“

Vincent Craven: „Weil Valkos Heritage zu dem steht, was er sagt! Eben hast du diese Eigenschaft noch für gut befunden!“

Mike Garland: „Das finde ich ja auch bei Valkos gut. Aber… na, ist egal. Wir werden es abwarten.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Mit gesenktem Kopf bewegt sich ein Mann im Ganzkörperanzug durch den Backstagebereich. Der Stein, der sinnlos auf dem Boden lag, wird weggetreten und sein Kullern wird in den Gehörgängen der Zuseher gespürt, obwohl er längst das Bild verlassen hat.
Doch von solchen Sensationen ist Nelson Friedrich Töle gerade weit entfernt.
Obwohl er gleich sein erstes PCWA Match bestreiten wird und damit erneut dem Schlächter einen Tick näher kommen kann, wirkt er geknickt.
Er steigt durch das Loch, welches er vor dem ersten Match in die Wand gesprengt hat, in seine selbstgeschaffene Kabine. Eine Glasflasche erhält durch den Griff der roten Handschuhe eine besondere Bedeutung. Die Töle möchte trinken, doch das Ende des Flaschenhalses stößt ans Latex.

NFT: „VERFLUCHTER MIST!“

Die Töle steht wie ein begossener Pudel dort und zur Strafe wird die Glasflasche geschlachtet. Das Glas zerberstet an den Überbleibseln der Wand und die Scherben gesellen sich zu Staub und Stein, wo sie bald aus dem Gedächtnis des geneigten Lesers entfernt werden – es sei denn bei Core besucht jemand die Berliner Mülldeponie.
Oder der Wrestler, der gerade um die Ecke biegt, würde sich nun zufällig die Füße daran aufschneiden und die Töle dieses Fauxpas bezichtigen, um auch ihr die Fußsohlen aufzuschlitzen, sodass sie sich bei Core eine heftiges Armdrücken liefern müssten.
Wo wollte ich nochmal hin? Ach ja.
Nachdem wir also festgestellt haben, dass die Töle ihren Ganzkörperanzug vergessen hat, was auf Mehreres schließen lässt, knirscht es auf dem Flur und ein überraschtes Gesicht schaut durch das Loch. Da Kuchen höchstsignifikant von oben zerschnitten wird, konnten RM die Glasscherben auf dem Fußboden nichts anhaben.

Außerdem trägt er auch Schuhe was bei solchen Scherben äußerst Hilfreich ist. Aber ansonsten wären Ihm die schmerzen wohl auch egal, die Narben seiner Seele würden nur noch weitere Narben an seinem Körper folgen. Weiteres Narben an dem Körper eines Kämpfers, der er immer war auch wenn man ihn nie wirklich ernst nahm. Er hat sich gerade von seinem Gespräch mit Wiley Cuts erholt und nun kommt er in diese Szenerie.

RM: „Zerstört sich die PCWA nun selbst? Ich hab ja gewusst, dass es soweit kommen wird. Das System isst seine eigenen Kinder!“

Der Kuchen schüttelt den Kopf doch dann marschiert auch schon NFT auf RM zu und packt ihn am Kragen.

NFT: „Was weißt du schon? WAS WEISST DU SCHON? Du bist ein Nichts – was hast du denn bisher geschafft? W…“

Nelson Friedrich stockt. Er scheint in den Augen RMs etwas zu bemerken, sodass er sogleich von ihm ablässt. Jetzt klopft die Töle dem Kuchen auch noch den Staub von der Schulter.

NFT: „HAR HAR! Das Schicksal hat dich zu mir gespült. Du bist kein Gegner, stimmt‘s? Du bist nicht gegen die ANGST, oder?“

Dabei benutzt die Töle das Wort ‚ANGST‘ so selbstverständlich, als wäre er soeben dem Team beigetreten. Der Kuchen grinst. Er zupft das verschmutzte T-Shirt zu recht und wendet sich dann an Nelson Friedrich Töle. Lustige Töle, irgendwie verfolgen ihn Hunde und Katzen in der PCWA.

RM: „Angst...“

Ein Schnaufen das abwertender nicht sein könnte.

RM: „Was soll die Angst mich noch lehren. Ich hab nichts mehr um das ich fürchten müsste!“

Der Kuchen grinst.

RM: „Aber vielleicht ist es die Angst die mir helfen kann, vielleicht kann die Angst mir helfen  die anderen vor meinen Fehlern zu bewahren“

Der Kuchen grinst.

RM: „Vielleicht könnte mir die Angst Flügel verleihen die mir kein Energy Drink geben kann. Wenn du weißt was ich meine. Es war die Suche die mich zurück getrieben hat und es die Angst die mir helfen wird...“

Mit einem heftigen Knallt prallt die Faust der Töle auf den Bluttropfen seiner Brust.

NFT: „WWWWOOOOOOHHAAA! So wie bei mir, RM! Die ANGST hat mich hergebracht. Hier in die PCWA. Und nun wollen sie Beweise, dass ich zu ihnen gehöre, kapiert? Ich werde es ihnen zeigen! Ich bin Nelson Friedrich Töle. ICH BIN DIE ANGST! SPÜRST DU MICH, RM?“

RM: „Ähm…“

So wie sich Nelson eben selbst auf die Brust haute, hämmert er nun auf das Brustbein des Kuchens.

RM: „AU!“

NFT: „DU TUST ES! Du spürst die ANGST, sie ist tief in dir. Sie ist ein Teil von dir. Schon der Gedanke an dich, den Kuchen, verdeutlicht die Angst vor dem Verhungern, kapiert? DU BIST DIE ANGST… So wie ich! Ich frage: SPÜRST DU MICH?“

Ein Lachen halt durch den Backstagebereich.

NFT: „Du fragst: SCHMECKT IHR MICH!!!“

Der Kuchen ist definitiv nicht ganz klar was sein Gegenüber von ihm will, aber sein wir ehrlich welche Chancen hat er noch. Er ist am Boden von hieraus führt jeder Weg nur noch nach oben, also steigt er zögerlich ein.

RM: „Schmeckt ihr mich?“

NFT: „Ja, ich schmecke dich. Aber sie nicht! Sie nicht, kapiert? Sie haben Angst zu verhungern, sie werden dich schmecken lernen! Mich werden sie spüren lernen.“

Nun zuckt vor dem Auge des Kuchens im Gedanken seine Chance, vielleicht sind es nicht Worte die, die Leute über ihr Schicksal nachdenken lassen. Es sind Taten! RM legt den Arm um  die Töle.

RM: „Ich denke ich weiß was du meinst...“

NFT: „Ich muss der ANGST beweisen, dass mich alle außerhalb der ANGST spüren! Ich bin die ANGST, ich bin Teil von ihnen! Ich gehöre in dieses Team! Denn niemand… NIEMAND VERGISST EINE TÖLE!“

Ein Nicken des Kuchens und ein lächeln. Kein hämisches wie es sonst in den letzten Tagen immer der Fall gewesen war. Vielleicht kann er der Situation was abgewöhnen. Und immer hin die letzte Zusammenarbeit mit einer Töle, war von Erfolg gekrönt.

RM: „Ich denke da wäre ein Weg wie du mir bei meinen Zielen helfen könntest und ich dabei deinen Weg etwas Richtung verleihen kann. Denn wenn du die Angst andere spüren lassen willst muss du sie gezielt einsetzen.“

Plötzlich bleibt die Töle stehen und greift sich einen der Steine, die eben aus der Wand gesprengt wurden. Lachend stemmt er ihn über sich.
Ehe das Lachen verhallt fliegt der Stein auf die Kamera zu. Mit einem dumpfen Schrei geht der Kameramann zu Boden und auch das Aufnahmegerät landet auf dem Grund.
Kurz sieht man nur den aufgewirbelten Staub. Dann, als sich der dreckige Nebel legt, die vier Füße der beiden Protagonisten.

NFT: „Ich werde es euch zeigen, ANGST. Schon gleich werde ich ins Halbfinale einziehen und dann werdet ihr nicht mehr an mir vorbei kommen. Denn ich bin die ANGST. Ich bin Teil von euch, kapiert? Am Morgen weint die Töle sehr – ein toter Tag rückt immer näher. Am Tage drum spielt sie verrückt – der Maulkorb nur bedingt geglückt.“

Mit diesen Worten verlassen zwei Beine das Bild. Die anderen bleiben stehen und starren den sich fortbewegenden Beinen hinterher.

Der Kuchen, dessen Beine noch im Bild sind, beugt sich runter zur Kamera. Ein letztes mal schaut er hinein.

RM: „Schmeckt ihr mich?“

Dann schüttelt er den Kopf, ist es das was er will? Kann ihm das wirklich helfen? Nur die Zeit wird dies zeigen können.

Mike Garland: „Oh… mein… Gott!!“

Vincent Craven: „RM und Nelson Friedrich Töle? Meinst du das gibt was?”

Mike Garland: „Ich wage gar nicht dran zu denken… Machen wir schnell weiter.“

Vincent Craven: „Wieso? Der Kuchen ist ein angesagter Wrestler und er hat bereits große Erfolge einfahren können. Er hat auch zum Beispiel Mad Dog zum World Title geführt.“

Mike Garland: „In einer karibischen Liga, deren Shows nur auf DVD veröffentlicht wurden und die ohne die Unterstützung der PCWA schon nach ihrem ersten PPV pleite gewesen wäre? Tolle Leistung!“

Vincent Craven: „Zumindest hat die cWc sowas wie einen Kultstatus. Und RM sicherlich auch… und NFT…vielleicht.“

Mike Garland: „Kult? Ist Kult etwas, was am Ende zählt?“

Vincent Craven: „Es wäre schade, wenn nicht!“

Mike Garland: „Jetzt geht es aber erst einmal um Erfolg! Das zweite Halbfinale des Quest for the Best steht an. Besagter NFT trifft auf Gabriel Lucifer und Diego Alejandro Sanchéz.“

Vincent Craven: „Wer trifft im Halbfinale auf Blake Milton? Gleich wissen wir mehr.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Mike Garland: „Es wird Zeit für das nächste Viertelfinal Match!“

Vincent Craven: „Ich kann es nicht erwarten!“

Die Halle wird komplett verdunkelt. Stille. Kurz, wie von Messerschnitten gestückelt schneiden sich die Anfänge des Songs in die Ohren ihrer Opfer, bevor sich der bekannte Klang einer Stimme in ihre Gedanken schmeichelt…

Ich verbrenne mein Studio, schnupfe die Asche wie Koks.
Ich erschlag' meinen Goldfisch, vergrab ihn im Hof.
Ich jag meine Bude hoch, alles was ich hab lass ich los. (Uh...)

Mein altes Leben, schmeckt wie 'n labriger Toast.

Der Text droht die Hirne der Ungläubigen, der Zweifler und der Opfer zu sprengen. Sie sind nur Passagiere, während er das Flugzeug in den Turm der Ignoranz jagt.

Brat mir ein Prachtsteak, Nelson kocht jetzt feinstes Fleisch.
Bin das Update, N F T 1.1
Ich will abshaken, feiern, doch mein Teich ist zu klein.
Mir wächst 'ne neue reihe Beißer wie bei 'nem weißen Hai. (Grrr...)

Während auf den Leinwänden blutige Highlight aus der Karriere des Schlächters präsentiert werden, während Szene um Szene durch einen Effekt wie herablaufendes Blut übergeleitet wird, betritt NFT das Gebäude.

Gewachst, gedoped, poliert, nagelneue Zähne.
Ich bin euphorisiert, und habe teure Pläne.
Ich kaufe mir Baumaschinen, Bagger und Walzen und Kräne.
Stürze mich auf Berlin, drück auf die Sirene.

Ich baue schöne Boxentürme, Bässe massieren eure Seele.
Ich bin die Abrissbirne für die d-d-d-deutsche Szene.

Nelson umkreist den Ring halb und lässt dabei nie den Blick vom Ring. In seinem Hirn sieht er das Blut bereits vom Himmel tropfen und nun ist es an der Zeit der Welt zu beweisen, dass er in die Fußstapfen des Schlächters treten kann und damit die Angst nie mehr aufzuhalten ist.

Hey, alles glänzt, so schön neu.
Hey, wenn's dir nicht gefällt, mach neu. (Grrr...)

Die Welt mit Staub bedeckt, doch ich will sehn wo's hingeht.
Steig auf den Berg aus Dreck, weil oben frischer Wind weht.
Hey, alles glänzt, so schön neu.

Er lacht bellend auf, während der Song verklingt und für seine vernichtenden Worte Platz macht.

NFT: „Am Morgen weint die Töle sehr - Ein toter Tag rückt immer näher. Am Tage drum spielt sie verrückt - Der Maulkorb nur bedingt geglückt.“

Vincent Craven: „Die Töle ist da!“

Mike Garland: „Ganz ehrlich, er ist der seltsamste Neuling den wir seit langen hatten.“

Vincent Craven: „Allerdings!“

Jane Nelson: „Und nun…auf dem Weg zum Ring…mit einem Gewicht von 84kg und einer Größe von 179cm…das ehemalige Aushängeschild von Kerry & Gaelic…ehemaliger PCWA Cotatores Champion und ehemaliger PCWA Tribune-Champion! Aufgewachsen in Mérida, Mexiko, stammt er aus dem wunderschönen BERLIN! Hier kommt…DÍEGO AAAAALEJANDROOO SANCHÈZZZZZZ!!!

Die Halle verdunkelt sich und die ersten Klänge von Peyote Asesinos „Perkins“ sind im Theater zu vernehmen und sofort steigt die Stimmung beträchtlich. Auch wenn viele immer noch nicht auf seiner Seite stehen, ihm noch nicht verziehen haben, was er damals getan hat, so kämpft er heute doch gegen die ANGST und das allein reicht aus, um heute Abend hinter ihm zu stehen.

Díego Alejandro Sanchéz tritt durch den Vorhang auf die Stage und verharrt dort wenige Augenblicke. Er trägt immer noch das Tribute-Shirt für Diego Ortega. Es soll ihm Glück bringen und Mut im Angesicht der ANGST. Hinter ihm betritt jetzt Blaze die Halle, was einen weiteren Jubelsturm der Fans auslöst. Die Rache kommt.

Er wagt sich ein paar Schritte vor, sein Kopf ist gesenkt. Letzte Chance sich noch einmal zu sammeln. Vor ihm steigen 4 Feuersäulen nach oben, gleichzeitig hebt er den Kopf, sodass sich das Feuer in seinen Augen spiegelt. Ein Zeichen, ein Symbol an seinen alten Weggefährten und Feind Gabriel Lucifer.

Sein Gesicht spiegelt seine Anspannung, während er sich auf den Weg zum Ring macht. Zahlreiche Hände werden ihm entgegen gehalten, doch er ergreift nur ein paar wenige. Zu wichtig ist ihm dieser Auftritt heute, als dass er sich von irgendetwas ablenken lassen wird. Keinen Augenblick lässt er Lucifer aus den Augen. So nimmt er auch ein wenig überraschend den Weg über die Ringtreppe, rutscht er sonst doch immer unter den Seilen in den Ring. Der Kubaner stellt sich unterstützend am Rande des Rings auf.

Im Ring angekommen hebt er die Arme und bekommt dafür die gewünschten Pops. Er ist hier und endlich kann er es sich und allen anderen beweisen.

Vincent Craven: „Was zum Teufel hat Bloaze hier zu suchen“

Mike Garland: „Ich denke er will nur sicher gehen das es bei einem Triple Threat bleibt!“

Vincent Craven: „Das ist jetzt schon nicht mehr...“

Mike Garland: „Wir werden es sehen!“

Alle Lichter gehen aus…

…Es ist auf eiNmal stockduster…

…Finstere KlänGe ertönen…

…Ein Raunen geht durchS Publikum…

…Lautstark setzt ein aus diversen Instrumenten besTehendes Orchester ein…

 

SWEET DREAMS

Instrumental ANGST-Version

http://www.youtube.com/watch?v=juMhpWpTzSU

by Rocha Productions Music

 

Plötzlich erscheint an der Hallendecke ein künstlicher Vollmond, dazu ein heller Lichtkegel am Entrancebereich und mit gesenktem Haupt tritt eine dunkle Gestalt in eben jenen hinein. Da ist er – Der eherne Mythos der PCWA. Ein schwarzer fußlanger Stoffmantel umhüllt seinen geschundenen Körper. In der Hand hält er einen flachen Zylinder. Weißer Nebel steigt auf, ein Sinnbild seines verblassenden Ruhms und seiner weit in der Vergangenheit liegenden großen Erfolge als einer der besten Wrestler seiner Generation…

Former PCWA COTATORES CHAMPION

Former UNDISPUTED GERASY CHAMPION

Former PCWA TRIBUNE CHAMPION

…Nicht alle konnten die abgewandelte Version von Gabriel Lucifers legendärem Entrance Theme sofort erkennen. Die Zuschauerreaktionen sind gemischt. Während etliche Zuschauer der ersten Reihe sich vor dem Veteranen aus Ehrfurcht verneigen, buhen die meisten Fans den einstigen Principal der PCWA gnadenlos aus. Dennoch dringen immer lauter die berühmten langgezogenen <<Gabriel Lucifer>> Chants durch die heilige Halle. Der Adressat hebt sein Haupt und Die Tränenmaske präsentiert sich in voller Pracht. Dieses unnachahmliche Lächeln macht sich auf seinen spröden Lippen breit. Zeremonienmäßig setzt er sich seinen Zylinder auf...

Beschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2001.jpgBeschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2002.jpgBeschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2003.jpgBeschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2004.jpg
Beschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2005.jpgBeschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2006.jpg

 

Jane Nelson: „Mit einer Größe von 193 Zentimetern und einem Gewicht von 121 Kilogramm betritt den Ring:

DER MYTHOS GABRIEL LUCIFER!“

…Gabriel Lucifer tritt aus dem Lichtkegel hinaus. Wie auf dem Landefeld eines Flughafens erstrahlen kleine Lämpchen an der Seite der Rampe, welche Die Legende durch den Nebel zum Ring führen sollen. Er ist in dem Dunst nur schemenhaft zu erkennen und wandert zu den schneller werdenden – und für einen Mann wie ihn beinahe zu modern erscheinen – Rhythmen die Rampe hinauf. Dabei breitet er die Arme aus und wankt ein wenig von rechts nach links, ganz so als würde er tanzen, ehe er urplötzlich auf halber Strecke stehenbleibt. Der Lichtkegel wandert zu ihm hinüber. Er lehnt seinen Kopf nach hinten und reckt die Arme gen Hallendecke, spreizt die Hände. Sein nachdenklicher Blick wandert zum künstlichen Vollmond, der Mantel weht im künstlichen Wind…

Au revoir

…Ruckartig wenden sich seine dunklen Pupillen dann zum Seilgeviert. Wieder dieses undefinierbare Lächeln. Gemächlich schleicht er zum Squared Circle und betritt diesen über die Ringtreppe. Dort angekommen nimmt er seinen Zylinder wieder vom Kopf und streift seinen Mantel ab, indem er ihn einfach vom Körper auf die Matte gleiten lässt. Die gefürchtete Fabelgestalt schiebt das Stoffteil mit dem Fuß einfach über den Ringrand nach draußen. Entspannt, fast ein bisschen selbstgerecht, lehnt der ehemals mächtigste Mann der PCWA sich in die Ringecke und harrt der Dinge, die da kommen mögen. Back to Roots – Er steht wieder dort, wo einst alles begann – in einem Ring, nur er und seine Gegner!

Johannes Ullrich ist der Offizielle, die 3 Contender sind im Ring also gibt er das Signal zum an läuten des Matches. Der Gong!

Mike Garland: „Schauen wir und die Fakten an!“

Vincent Craven: „Diego ist der kleinste und leichteste der 3...“

Mike Garland: „Aber ganz sicher nicht der Außenseiter, er wird den Größenunterschied durch sein Herz und die Unterstützung der Fans weg machen...“

Vincent Craven: „Du meinst wohl ehr durch Blaze“

Mike Garland: „Nein das meine ich nicht!“

Diego steht isoliert in einer Ecke während NFT und der ehemaligen Principal der PCWA fast schon wie ein Tag Team vereint stehen. Töle blickt zu Lucifer und der Nickt Ihn zu als sei es ein Zeichen und dann stürmt NFT auf Diego zu, der ist ziemlich verdutzt und wird von einer Clothesline nieder gestreckt für die es Applaus gibt von Lucifer.

Mike Garland: „Und Lucifer ist der erfahrene, er ist der Veteran.“

Vincent Craven: „Er hat schon alles erlebt in diesen Heiligen Hallen...“

Mike Garland: „Und vor allen in diesem Ring.“

Töle schaut zu Lucifer als suche er die Bestätigung, es scheint ihn viel daran zu liegen die Unterstützung des Angst zu bekommen. Oder eigentlich viel mehr ein Teil ihrer Selbst zu sein

Mike Garland: „Und Töle ist der Außenseiter...“

Vincent Craven: „Ich würde sagen der Joker!“

Mike Garland: „Es ist das erste mal das wir Ihn in einen Ring sehen“

Vincent Craven: „Wenn ich mir die ersten Sekunden ansehe ist es aber nicht das erste mal das er in einen steht!“

Töle hilft nun Diego auf die Beine und befördert ihn mit einem Whip In in die Ringecke. Während sich Gabriel Lucifer Johannes Ullrich widmet und ihn andeutet er solle Blaze im Auge behalten das man dem nicht trauen könnte und Ullrich scheint nicht wirklich jemand zu sein der sich traut dem ehemaligen Principal zu widersprechen.

Mike Garland: „Lucifer scheint im Moment besorgter damit zu sein was Blaze macht als was im Match abgeht.“

Vincent Craven: „Warum sollte er sich denn Sorgen machen, NFT kümmert sich doch um seine Aufgaben!“

Töle hat Diego nun in der Ecke und bearbeitet seinen Rumpfbereich mit Shoulder Blocks. einmal rammt er die Schulter in den Rumpf von Diego und ein Zweites mal rammt er die Schulter in den Rumpf der Deutschmexikaners und für den dritten nimmt er Anlauf. Er stürmt auf Diego zu doch dieser kann im letzten Moment ausweichen und die Töle rennt mit der rechten Schulter voran in den Ringpfosten. Und die Töle schreit auf vor schmerzen.

Mike Garland: „Diego hat gut reagiert...“

Vincent Craven: „Das ist die Erfahrung!“

Diego sammelt sich als er auf die Beine kommt. Auch wenn das Match grad erst angefangen hat haben Ihn die Aktion der Töle zu gesetzt. Er hält sich an den Seilen fest als Die Töle sich den Rechten Arm haltend Richtung Diego bewegt. Doch der Deutschmexikaner empfängt ihn mit einen stiffen Kick gegen den Rechten Arm.

Vincent Craven: „Wenn jemand wie Diego eine Schwachstelle entdeckt dann wird sie auch genutzt!“

Mike Garland: „Ja das muss auch so sein.“

Vincent Craven: „Aber was ist mit Lucifer!“

Mike Garland: „Der scheint mir immer noch recht beschäftigt damit zu sein sich bei jeder Bewegung von Blaze über diesen beim Ringrichter zu beschweren.“

Vincent Craven: „Ja und unser guter Johannes Ullrich scheint sich davon beeindrucken zu lassen!“

Mike Garland: „Würdest du Gabriel Lucifer widersprechen?“

Vincent Craven: „Hmm wahrscheinlich nicht!“

Diego schnappt sich nun die Töle und zeigt einen schnellen Snap Suplex gegen den gut einen Kopf größeren NFT. Und sofort der Pin Versuch von Diego...

Mike Garland: „Ullrich zählt...“

Vincent Craven: „....1...“

Mike Garland: „Doch da ist der Kick Out auch schon!

Es reicht zwar nicht zum Pin aber es bewirkt das Lucifer seine Augen von Blaze wendet und sich seinen beiden Kontrahenten zu wendet. Die Tränenmaske fixiert seinen alten weg Gefährden Sanchéz. Der zeigt just in diesem Moment einen Guillotine Leg Drop gegen die Töle und will dann erneut das Cover versuchen wird dann aber vom rechten Stiefel des Mythos getroffen.

Vincent Craven: „Schau an der Principal geht zu Werk!“

Mike Garland: „Es wurde Zeit!“

Lucifer zieht den hart am Kopf getroffenen Diego auf die Beine, sein Blick wandert zu Blaze er fixiert ihn für einen Moment und ihre Blicke treffen sich. Dann wendet er sein Blick wieder auf Diego. Seine Hand umfasst seinen Hals und die freie linke packt ihn an den Rücken und dann schickt er Sanchéz mit einem Chokeslam auf die Bretter die für alle hier in der PCWA die Welt bedeuten.

Mike Garland: „Chokeslam...“

Vincent Craven: „Ja aber selbst jetzt noch widmet er sich Blaze, das könnte sich rächen...“

Mike Garland: „Ja aber Lucifer ist so erfahren...“

Vincent Craven: „Alter schützt vor Torheit nicht“

Mike Garland: „Jetzt zieht er auf jeden fall Diego wieder auf die Beine“

Lucifer setzt zu einem Pendulum Backbreaker an und zieht diesen auch durch. Statt Díego jedoch im Anschluss auf den Boden fallen zu lassen, behält er den Mann auf seinem Bein, stemmt eine Hand gegen dessen Kinn und drückt die andere Hand gegen den Unterbauch. Ein wirklich schönes Stretching. Díego schreit seinen Schmerz in die Halle, doch die Schreie werden vom Lärm der Fans gnadenlos geschluckt. Gabriel hat jedoch schnell genug von diesem Aufgabegriff, löst den Griff und lässt seinen Gegner auf die Bretter fallen. Dann tigert er im Ring herum, spielt ein wenig mit den Fans, die ihn gnadenlos ausbuhen und marschiert schließlich doch wieder auf den anderen zu und „hilft“ ihm auf die Beine. Sofort der Ansatz zum German Suplex, doch Díego mit einem Elbow, dann noch einem und der Mythos löst den Griff, taumelt etwas rücklings und fasst sich schreiend ins Gesicht. Er torkelt im Ring umher und schreit dabei als wäre er erblindet.

Mike Garland: „Oh Nein, das ist doch wieder dieser älteste Lucifer-Trick der Welt! Auf den fällt Díego bestimmt nicht rein!“

Vincent Craven: „Tut er auch nicht – dafür standen die beiden sich schon zu oft gegenüber.“

Mike Garland: „Das merkt nun auch Gabriel. Er hört mit der Laienschauspiel auf und starrt seinen Gegner morbide grinsend an, zuckt mit Schultern…“

Vincent Craven: „…und will damit wohl sagen ‚Versuchen kann man es ja mal‘.“

Und selbst Diego muss etwas grinsen über den Versuch, aber nicht lange denn dann hat er das Knie von NFT im Rücken der wieder auf den Beinen und sich unbemerkt von hinten an Diego heran gepirscht hatte. Lucifer rollte derweile aus dem Ring gefolgt vom Ringrichter und geht auf Blaze zu Ullricht stürmt dazwischen weiß aber nicht so recht was er machen soll und ermahnt deshalb vorsichtshalber erstmal Blaze der eigentlich nur Zuschauer war.

Mike Garland: „Und wieder ist er bei Blaze...“

Vincent Craven: „Das knallt heute noch!“

Töle zieht Diego auf die Beine und es folgt ein Bodyslam gefolgt von einem schnell gezogenen Leg Drop. Die Töle nimmt nun auch Fahrt auf während Lucifer wieder zurück in den Ring kommt. Er geht zu NFT und deutet diesen an das er Diego hinhalten soll und NFT geht darauf auch ein.

Mike Garland: „Sie arbeiten als Team...“

Vincent Craven: „Das ist gar nicht so dumm, auch in einem Triple Threat Match solltest du einen ausschalten und dann kannst du den Sieg untereinander ausmachen.“

Die Tränenmaske holt aus zur Samoan Spike doch Diego duckt sich ab und die Spike trifft die Töle, sehr betroffen über das Missgeschick ist der Ex-Principal aber nicht sondern reagiert sofort und dreht sich zu Diego und verpasst diesen einen Big Boot und lässt ihn gar nicht erst zum Comeback kommen.

Mike Garland: „Da zeigt sich der Veteran...“

Vincent Craven: „Genau eine Aktion kann verunglücken aber es darf nicht deinen Gameplan durch einander bringen.“

Doch nach der Aktion ist Lucifers Blick wieder auf Blaze gerichtet. Wieder rollt sich Gabriel aus dem Ring. Diesmal folgt ihm Sanchéz. Und auch der Ringrichter geht hinterher. Lediglich Töle rappelt sich im Seilgeviert wieder auf und verharrt in diesem, schaut sich das Treiben an. Draußen stürmt Díego auf Gabriel zu, doch dieser verwickelt ihn in einem Lock-Up- Blaze betrachtet sich das Szenario genau. Den Lock-Up kann Díego nicht gewinnen, Lucifer ist körperlich klar im Vorteil. Umso verwunderlicher, dass Lucifer ihn so lange in dem Griff hält…

Vincent Craven: „…Oh…Gabriel schubst den Mexikaner volle Kanne gegen Johannes Ullrich!”

Mike Garland: „…der arme Ringrichter knallt auf die Ringmatte – Díego hat ihn mitgerissen und guckt selbst völlig irritiert…“

Vincent Craven: „…und verliert dabei Lucifer aus den Augen…SPEAR-TACKLE!“

Mike Garland: „Gabriel hämmert Sanchéz gegen die Ringabsperrung!”

Und da ist es. Dieses unnachahmliche Grinsen. Blaze ist auf dem Weg zu Lucifer. Doch ehe er diesen erreicht ist Nelson Friedrich Töle da und der Schlächter-Fan erwischt dessen Erzfeind mit einem Double-Axe-Handle-Blow vom Apron. Gabriel und Nelson Friedrich schauen sich an und der Ex-Principal weist den Mann im Ganzkörperanzug an, Blaze in Schach zu halten. Dieser nickt. Kurze Zeit später hat Gabriel bereits einen Kendo-Stick in der Hand und prügelt damit auf den Mexikaner ein, während Töle sich über Blaze hermacht…

Mike Garland: „Und nun ist Lucifer in seinem Element“

Vincent Craven: „Die Töle kümmert sich um Blaze und Lucifer räumt unter dem Ring auf!“

Und das Wortwörtlich. Lucifer holt alles was er unter dem Ring findet erst einmal hervor. Stühle, Tische, Besen und sogar ein Stoppschild. Nur Gott weiß wie das da hingekommen ist. Doch was es ihn besonders angetan hat ist ein Schraubenzieher. Er reckt ihn in die Höhe und deutet dann unter der gemischten Reaktion des Publikums sein Blick auf Diego.

Mike Garland: „Hörst du dieses Blutsüchtige Publikum, sie wollen Gewalt“

Vincent Craven: „Und was stört dich? Das ist Wrestling und kein Ballett.

Mike Garland: „Ja es ist aber auch Wrestling und kein Splattermovie!“

Vincent Craven: „Hab dich nicht so!“

Lucifer setzt sich auf dem am Boden liegenden Diego und bearbeitet mit dem Schraubenzieher die Stirn des Deutschmexikaners und sofort strömt das Blut aus der Stirn. Lucifer lässt vom Schraubenzieher und betrachtet seine Rot gefärbte Hand voller Zufriedenheit.

Mike Garland: „Siehst du das? Das hat doch nichts mit unserem Sport zu tun!“

Lucifer steht nun auf und holt sich einen der Stühle die er unter dem Ring hervorgeholt hat. Und dann geht er wieder zu Diego er holt ihn auf die Beine und platziert dann den Stuhl an den Hals von Diego und befördert dann diesen mit Schwung auf den Boden so das der Stuhl durch die Druckwelle vom Boden gegen den Hals von Diego drückt.

Vincent Craven: „Exekution!!!“

Mike Garland: „Du feierst das auch noch!“

Vincent Craven: „Warum auch nicht!?“

Und Lucifer hat den Stuhl schon wieder in der Hand doch im Hintergrund konnte Blaze sich von NFT erledigen und eilt jetzt Diego zu Hilfe. Er schnappt sich im Vorbeigehen den Kendo Stick und will auf Lucifer losgehen aber nicht nur Blaze ist wieder da, nein auch Ullrich ist wieder zu sich gekommen und hält Blaze davon ab den Kendo Stick gegen Lucifer zu verwenden.

Mike Garland: „Was zum Teufel macht der verwirrte Ringrichter da?“

Vincent Craven: „Er verhindert einen Eingriff von außen!“

Mike Garland: „Er kam doch nur Diego zu Hilfe...“

Vincent Craven: „Da erklärt Lucifer den Ringrichter aber gerade etwas anderes!“

Lucifer erklärt dem immer noch sichtlich benommenen Ullrich, dass Blaze für den Zustand vom Diego zuständig ist aber Ullrich kann es kaum glauben. Lucifer deutet aber auf den Kendo-Stick. Ullrich streift sich überfordert durch die Haare. Er kennt Gabriel seit Jahren als Principal und den Mann, der die meiste Macht in der PCWA besaß. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass er diese Macht eines Tages wieder erlangt, denn das tat er immer. Blaze hingegen starrt Lucifer grimmig an als Johannes Ullrich eine folgenschwere Entscheidung trifft. Er verbannt unter dem Protest des Publikums tatsächlich den Kubaner aus der Halle.

Mike Garland: „Ach das ist doch ein Witz!“

Vincent Craven: „Eine Richtige Entscheidung!!! Blaze hat von Anfang an nichts am Ring zu suchen gehabt!“

Lucifer grinst in seiner unverkennlichen Art und rollt dann Diego in den Ring und rollt selbst hinterher, während Blaze in eine Diskussion mit dem Referee verwickelt ist, jedoch nicht viel machen kann, denn Johannes Ullrich hat bereits eine Horde von Securitys beordert, die Blaze umstellt. Im Ring steht der Mythos und starrt auf Blaze, Locker lässt er sich auf den arg mitgenommenen Diego fallen, das wird der Sieg, denn Johannes Ullrich ist endlich im Ring und kann zählen!

Mike Garland: „Das Cover ist doch jetzt nur noch Formsache!“

Vincent Craven: „....1.....“

Mike Garland: „.....2....“

Vincent Craven: „.....3....“

Mike Garland: „NEIN!!!! Da ist die Töle!“

Vincent Craven: „Er hat den Pin abgebrochen!“

Mike Garland: „Er ist also nicht bereit Lucifer den Sieg zu schenken.“

Während Blaze nun wieder ein wenig lächelt, wo er sieht, dass Töle sich von Lucifer hier anscheinend nicht als reinen Handlanger missbrauchen lassen wird, bearbeitet eben jener Lucifer mit Tritten, so dass dieser gar nicht erst wieder hochkommen kann. Die Sicherheitstraube geleitet den Pyromanen derweil nach draußen. Nelson Friedrich hingegen schmeißt Gabriel durch die Seile nach draußen und nun ist er es der Diego pinnt.

Mike Garland: „Nun der Pin von Töle!“

Vincent Craven: „....1....“

Mike Garland: „.....2....“

Vincent Craven: „....Kick Out! Diego kriegt die Schulter hoch.“

Diese Aktion kann Blaze gerade noch sehen, ehe er backstage gehen muss und die Töle kann es nicht fassen. Er diskutiert mit Ullrich doch der mach deutlich das es nur 2 war. Also heißt es sammeln. NFT steht wieder auf und greift nach Diego doch der reagiert und zerrt NFT nach vorne und befördert ihn im liegen mit Schwung in die Ringecke. Und Töle landet mit dem Kopf gegen den Turnbuckel und fällt wie ein Reissack in China auf den Boden.

Mike Garland: „Was für eine Grandiose Reaktion von Diego“

Vincent Craven: „Du darfst diesen Mann einfach nie abschreiben!“

Diego kommt langsam wieder auf die Beine. Er betrachtet Töle der liegt benommen am Boden, doch vergisst Gabriel, der sich anschleicht und Díego mit dem Knie in den Rücken springt. Der Ex-Principal stemmt den Mexikaner hoch und lässt ihn einfach hinter sich auf die Matte plumpsen, nur um sich daraufhin wie ein nasser Sack fallen zu lassen und Díego dabei einen genau platzierten Elbow zu verpassen. Dann rappelt er sich auf, schnappt sich des Mexikaners Beine und setzt die SÄULEN DES MELKARTH an. Ein heißer Kampf beginnt. Offensive gegen Defensive. Ansetzen gegen Abwehren.

Vincent Craven: „Gabriel will die Pillars! Díego muss wohl in den Finishing Move von Gabriels Ex-Tag Team Partner und Nemesis – Barqas!“

Mike Garland: „Gabriel Lucifer tatsächlich mit den PILLARS OF MELKARTH!!!!“

Vincent Craven: „Meine Güte, was ist denn hier los?“

Mike Garland: „Oh My Gawd! Das ist die Paradeaktion des Barkiden!“

Vincent Craven: „Schau dir Lucifers fieses Grinsen an. Er kopiert seine Nemesis!“

Mike Garland: „Für ihn ist es vermutlich eher eine Hommage…“

Vincent Craven: „…Warte Mal…er wechselt den Griff und…“

Mike Garland: „…UNIQUE SHARPSHOOTER! Jetzt auch noch der Finisher des Mannes, der in der PCWA als Rekordchampion gilt…aber das ist doch nicht der Grund für den Move…“

Vincent Craven: „…Richtig, Mike, dieser Move brachte Sanchéz einst die größte Niederlage seiner Karriere ein, damals in Mexiko City als er vor seinem Heimatpublikum den Tribune Title verlor….Gabriel will Díego beherrschen, ihn demütigen…Das ist die Methodik der ANGST!“

Gabriel Lucifer zieht den Griff an, holt mit tiefen Zügen Luft und Kraft und schreit seine Wut hinaus in die Halle, genau wie Díego, doch der schreit vor Schmerzen. Töle Die Halle bebt, die Stimmung wird immer ausgeglichener. Man darf nie vergessen, dass Gabriel eine treue Fangemeinde hat, die ihn genau so mögen wie er sich aktuell präsentiert. Noch einmal zieht er den Griff an, dann lässt er gelangweilt von seinem Gegner ab und starrt undefinierbar in die anonyme Masse…

Mike Garland: „…Der Griff galt nur der Vorführung. Gabriel begibt sich erneut zurück zu Sanchéz…“

Vincent Craven: „…Er dreht ihn auf den Rücken und packt erneut seine Beine.“

Mike Garland: „Soll es etwa noch einen Aufgabegriff geben?“

Vincent Craven: „Nein. Es folgt ein Katapult gegen die Turbuckle.“

Lucifer sucht nun wieder Diego mit den Augen vergisst aber Töle der von hinten kommt und Lucifer von hinterpackt und mit einem Backsuplex auf die Matte bringt. Sofort der Pin aber Lucifer kickt schon bei eins raus dazu hat er viel zu wenig eingesteckt.

Vincent Craven: „Das mit der Teamarbeit ist jetzt wohl endgültig vorbei“

Mike Garland: „Es will halt jeder weiterkommen!“

Die Töle zieht sofort Lucifer wieder auf die Beine. Ansatz zum Suplex aber der Ex-Principal blockt ab. NFT versucht es wieder doch Lucifer blockt erneut. Und nun ist es Lucifer der den Suplex zeigt.

Mike Garland: „Hier geht es ständig hin und her.“

Vincent Craven: „Man hat ein bißchen das Gefühl das keiner wirklich klar die Oberhand gewinnen kann!“

Mike Garland: „Das ist das Grandiose an Triple Threat Matches.“

Der Ex-Principal zieht nun NFT wieder auf die Beine. Sie stehen sich Auge in Auge gegenüber und Lucifer schlägt Nelson mit der Faust einfach ins Gesicht und wird dafür zu recht sofort vom Referee ermahnt. Beschwichtigend hebt er die Hände und fängt sich in diesem Augenblick der Unachtsamkeit einen Schlag von Töle in Kauleiste ein. Irre schreiend hält der entmachtete Principal sich die faltigen Hände vor das Gesicht und springt im Ring auf und ab als hätte ihn eine Tarantel gestochen. Töle ist leicht irritiert, begibt sich dennoch zum aufgeregten Lucifer und…

Mike Garland: „Eye Poke! Das ist Gabriel Lucifer wie er leibt und lebt!“

Vincent Craven: „Dieser Augenkratzer ist legendär und im Gegensatz zu Díego hat Töle den Braten nicht gerochen – dafür kennt er Gabriel nicht gut genug...“

Mike Garland: „…und stand auch noch nie gegen ihn im Ring…“

Vincent Craven: „…Er stand generell noch in keinem PCWA Ring…“

…Und genau dieser Aspekt rächt sich jetzt, denn Gabriel nutzt seine lange Ringerfahrung aus und geht schnurstracks in die Seile und fegt den Neuling im Ganzkörperanzug mit einem deftigen Spear Tackle aus den Latschen! Doch da ist Diego dann schon wieder hinter dem Principal er greift ihn an der Schulter und dreht ihn herum.

Mike Garland: „Diego will nach dem ehemaligen Principal greifen.“

Vincent Craven: „Doch der Tritt ihn in den Magen!“

Mike Garland: „Und greift nun Diego!“

Vincent Craven: „Der God Killer!“

Mike Garland: „Der kam quasi aus dem Nichts!“

Vincent Craven: „Und sofort pinnt Gabriel Lucifer den Deutsch Amerikaner“

Mike Garland: „Ullrich zählt!“

Vincent Craven: „....1.....“

Mike Garland: „....2.....“

Vincent Craven: „......3....!!!“

Mike Garland: „Das ist der Sieg für Lucifer!“

Gabriel Lucifer steht mit gesenktem Haupt im Ring, lacht dabei morbide vor sich hin. Langsam neigt er seinen Kopf nach oben, starrt undefinierbar grinsend in die anonyme Masse, dann abfällig auf seine Gegner, ehe er sich gelangweilt aus dem Ring rollt und langsam aber zufrieden die Rampe hinaufgeht. Oben angekommen bleibt er mit dem Rücken zum Squared Circle stehen, dreht seinen Kopf nach hinten.

Die Töle schüttelt sich hingegen kurz. Der Kopf wird zu Gabriel Lucifer gerichtet und NFT spendet ihm Applaus für seine Leistung. Der Adressat der Geste macht einen theatralischen Knicks und flüstert dann leise das Wort ANGST, ehe er sich euphorisch lachend durch den Vorhang aus dem Innenraum in den Backstagebereich begibt. Töle tut es ihm nach einer Weile gleich.

Díego rafft sich währenddessen ebenfalls langsam wieder auf und rollt sich direkt schnell aus dem Ring. Er hat versagt. Das macht sein ganzes Vorhaben weitaus komplizierter, doch er wird nicht aufgeben. Er hat dem Desperado ein Versprechen gegeben und das wird er auch halten. Geknickt schleicht er die Rampe nach oben und verschwindet ebenfalls backstage.

 

 


---------------- K&G/PCWA ----------------

Respekt dem, der Respekt verdient. Egal wie sehr es ihm zuwider ist sich das einzugestehen, doch Taten sprechen lauter als Worte und für seine Taten im Main Event von Vendetta 83, hat er verdient, dass Blaze über seinen Schatten springt und ihm Respekt erweist.

„Rage! Wir müssen reden.“

Blaze. Wieder einmal.

Azrael Rage: „Aber natürlich, lieber Junge. Was ist Dein Begehr, was treibt Dich hier her? Ist es abermals der Hass auf Heuchelei, oder aber nur ein andere Grund… oder Zwei… Genug gereimt… Was willst Du?“

Beschwichtigend deutet Blaze mit seinen Händen an, dass er in Frieden kommt.  Gleichzeitig wundert er sich über das merkwürdige Äußere Azraels und sein narrenhaftes Sprechen. Kutte mit Kapuze, Porzellanmaske und weiße Handschuhe… ein merkwürdiger Anblick.

Blaze: „Lass diese Spielereien und geschwungenen Worte! Ich weiß, wir waren keine Freunde in letzter Zeit und werden auch nie welche sein, doch ich bin stark genug, es mir einzugestehen, wenn ich vielleicht falsch lag.“

Der Kopf des Regenläufers beugt sich nach vorne. Ein Zeichen der Verwunderung.

Azrael Rage: „Ei, ei, ei, was höre ich da? Ist das etwa so etwas, wie eine Entschuldigung.“

Blaze: „Es ist ein Eingeständnis, eine Möglichkeit, aber keine Entscheidung oder endgültige Entschuldigung. Letztendlich ist es eine Erwartungshaltung an mich selbst, jedem das zu geben, was er verdient.“

Wirklich aussprechen mag Blaze das Wort Entschuldigung nicht, aber scheinbar will das Schild der PCWA auch gar nicht, denn er hebt den rechten Zeigefinger vor dem Porzellanmund.

Azrael Rage: „Schhhhhh… Hörst Du das? Der Geräusch von Vergebung… denn ich spreche es erst einmal aus. Auch Azrael Rage hat Fehler gemacht. Du hattest mit einer Aussage recht… nur mit Defensive werden wir diesen Kampf nicht gewinnen…“

Plötzlich legt Rage den Arm um Blaze.

Azrael Rage: „Jetzt wo wir so gute Freunde werden, sollten wir unbedingt damit beginnen Briefmarken zu tauschen.“

Statt den Arm des Schilds von seiner Schulter zu reißen, macht Blaze mit Blicken wahr, was er von dieser Narretei hält.

Blaze: „Spiele nicht, denn das ist kein Spiel.“

Dieses Mal ist es der Regenläufer, der beschwichtigend die Arme hebt.

Azrael Rage: „Schon gut, schon gut, schon gut. Du magst also keine Briefmarken. Spielst Du Schach?“

Entnervt reibt sich der Rächer die Schläfen.

Blaze: „Jetzt willst du also Kind statt Mann sein? Dann sei es so.“

Sofort dreht sich Blaze auf dem Absatz um und will gehen, doch es erklingt noch einmal die penetrante Stimme des Regenläufers.

Azrael Rage: „Warte, Blaze.“

Die Rache stoppt.

Azrael Rage: „Offenbar hast Du keinen Sinn für Humor… Einerlei… Was war Dein Begehr, als Du durch meine Pforte tratst?“

Kurz überlegt der Kubaner, ob er weiter sprechen soll, oder ob es nicht sinnlos ist mit Rage zu reden. Es gefällt ihm auf jeden Fall nicht mit dem Regenläufer in einem Raum zu sein. Halb resigniert wagt Blaze dann einen letzten Versuch, ernst mit Azrael zu sprechen.

Blaze: „Blake vor der ANGST zu schützen, war richtig und hat deinen leeren Worten die Kraft des Handelns verliehen.“

Der Rächer dreht sich jetzt wieder seinem Gesprächspartner zu, wirkt aber weder gut gelaunt, noch allzu enthusiastisch. Ganz im Gegenteil, er hasst es, mit Rage zu sprechen, muss es aber gleichzeitig, um seiner Selbst willen.

Blaze: „Es wäre meine Aufgabe gewesen Blake zu schützen, doch ich … war nicht da. Noch Sekunden vorher war er dein Gegner und dennoch warst du nicht bereit ihn Barker und seinem Haufen von tollwütigen Hunden zu überlassen. Das respektiere – und honoriere ich.“

Neugierig legt Rage den Kopf zur Seite.

Azrael Rage: „Honorierst Du?“

Mit dem Blick in die Ferne ergreift Blaze wieder das Wort.

Blaze: „Ich hätte für Blake da sein müssen, ich hätte ihn schützen müssen. In meiner Rachgier mag ich vergessen haben, dass es mehr als nur Rache gibt, dass es auch einmal notwendig sein kann, einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um Böses zu verhindern. Seit meiner Niederlage um den Gerasy und meiner Schuld – dass ich allein mich verantwortlich fühle, die ANGST ermöglicht zu haben – war ich so getrieben, dass ich dieses Faktum aus den Augen verloren habe. Nur weil ich allein streiten will, kann ich nicht von Blake verlangen, dass auch zu tun. Der Quest 4 the Best und ihn zu gewinnen, das ist eine Prüfung an mich selbst. Ich kann dabei nicht alles andere aus den Augen verlieren. Und während ich bis zu meinem Sieg warten muss, meinen Rachefeldzug fortzusetzen, ist es jetzt an dir, in den Krieg zu ziehen, um Robert Barker zu entthronen. Wenn es dir gelingt, dann wird es mich vor Zorn zerreißen, aber dann lachst du auch zu Recht zuletzt. Ich traue dir nicht, aber gerade gehst du den richtigen Weg, also muss ich ihn dich gehen lassen, will ich meine Würde bewahren.“

Erst jetzt blickt er Rage direkt in die Augen, versucht unter der Kapuze und der weißen Porzellanmaske seine Augen zu finden, streckt ihm dann die Hand entgegen.

Blaze: „Ein Waffenstillstand, Rage, das ist mein Begehr und Angebot an dich.“

Azrael Rage: „Ein Waffenstillstand? Welch plötzlicher Sinneswandel… aber ich akzeptiere, denn Deine Argumente sind schlüssig. Außerdem kann ich diesen niedlichen kubanischen Welpenaugen einfach nichts abschlagen.“

Ein leises Kichern von Rage, während Blaze das Gesicht verzieht. Als ob der alte Rage nicht schon zum kotzen gewesen wäre… der Neue ist einfach eine Zumutung.

Blaze: „Reich mir die Hand wie ein Mann oder weiche.“

Erneut bringt Blaze seine Hand ins Spiel, streckt sie Rage vehement entgegen. Wie gerne würde er das Gespräch einfach abbrechen, denn eigentlich spürt Blaze schon wieder das Bedürfnis in sich Rage die Zähne einzeln auszuschlagen, doch das muss warten. Die Sache muss größer sein als der Zorn. Als Rage jedoch keinerlei Reaktion zeigt, muss Blaze einsehen, dass auch Schweigen eine Antwort ist.

Blaze: „So sei es, du Narr!“

Und dreht sich erneut um, geht los.

Azrael Rage: „Blaze! Blaze! Blazeeeee!“

Keine Reaktion. Weitergehen und hart bleiben, heißt die Devise.

Azrael Rage: „Blaaahaazeee!“

Immer weitergehen… auch wenn ihm Schritte folgen.

Azrael Rage: „Duhuu, sag mal, wenn wir erst Gerasy sind, gilt dann unser Waffenstillstand noch?“

Jetzt reicht es! In einer Bewegung dreht sich Blaze um und drückt Rage an die Wand. Wieder sind die zwei Securitys da, die man auch schon sah, als das Schild mit Lucifer sprach. Doch mit einem Blick von Rage weichen sie wieder… Hier gibt es nichts für sie zu tun und so verschwinden sie wieder in den Raum neben der Kabine von Azrael.

Blaze: „Was bist du, was ist aus dir geworden? Ist es jetzt ganz mit dir vorbei? Erst einmal musst du Barker besiegen, wenn du Gerasy werden willst. Was glaubst du, wie das werden soll? Du und Barker entthronen? Dass ich nicht lache. Mein Angebot bereue ich auch schon, was ist nur aus dir geworden? Ich schimpfe dich Gabriel, Irrer!“

Nun wandert Blaze Hand an die Kehle des Schildes.

Blaze: „Solltest du widererwarten tatsächlich Gerasy werden, dann weißt du, was dich erwartet! Ich prügle dir die Dummheit aus dem Hirn. Ich nehme mir den Gerasy. ICH führe die PCWA in die Zukunft! ICH, NUR ICH!“

Azrael Rage: „Uh, jetzt wirst Du aber ernst.“

Jetzt zeigt Rage seine Kraft und drängt Blaze an die gegengesetzte Wand. Beide würden in diesem Moment gerne zuschlagen, aber sie tun es nicht. Dies ist eher ein Grenzenabstecken.

Azrael Rage: „Du hörst mir jetzt zu! Wir sind nicht verrückt… naja, vielleicht ein wenig, aber wir haben nicht den Sinn für die Realität verloren… naja, vielleicht auch ein wenig, aber zumindest sehen wir in dieser Sache doch kristallklar. Es ist ein gewaltiges Unterfangen Barker zu besiegen, zu stoppen, aufzuhalten, nenne es wie Du willst… Aber ich bin dazu durchaus in der Lage. Wir werden der Welt zeigen, dass wir nicht umsonst durch den Regen laufen. AZRAEL RAGE WIRD UNDISPUTED GERASY. Wenn nicht bei CORE, dann eben ein anderes Mal, aber es ist meine Prämisse den Titel den Korrupten zu entreißen! Deine Passion hingegen sehe ich nicht… Ich sehe nur einen zornigen, kleinen Mann, der von einem Dilemma ins nächste läuft. Du willst die PCWA in die Zukunft führen? Du bekommst doch nicht einmal Dich selbst auf den richtigen Weg…“

Erst jetzt lässt Rage Blaze los, welcher immer noch überlegt, ob er nicht zuschlagen soll. Azrael Rage zeigt hingegen das Zeichen für den Titel um seine Hüften.

Azrael Rage: „Es ist nicht meine Schuld, dass ich hier als Gerasy-Herausforderer stehe und Du nicht… es ist Deine!“

Jetzt will sich Rage umdrehen und gehen, aber so kann Blaze die Sache nicht auf sich sitzen lassen.

Azrael Rage: „Dein Waffenstillstand ist akzeptiert. Das ist eine gute Idee.“

… ‚obwohl sie von Dir kommt’ , fügt Rage noch in Gedanken dazu, während sich Blaze einfach ihm in den Weg stellt.

Blaze: „Jetzt wartest du!“

Man kann richtig sehen, wie die Wut in Blaze lodert.

Blaze: „Ausgerechnet DU willst über mich richten? Was glaubst du eigentlich, mit wem du sprichst?“

Kurz wird die Wut überdeckt von der Einsicht des Versagens.

Blaze: „Glaubst du, ich weiß nicht, dass es meine Schuld ist, dass die PCWA sich jetzt auf einen wie dich verlassen muss? Doch es ist egal! Wer auch immer den Titel nach Core hält, wird von mir gerichtet. Mein Herz schreit danach, dass es Barker ist, dass ich es bin, der die Angst beendet, doch auch wenn du es bist, den ich dann zu Gericht führe, werde ich nicht minder brutal kämpfen. Ich werde den Quest 4 the Best zum zweiten Mal gewinnen! Ich werde, Waffenruhe hin oder her, das Zeitalter einläuten, welches die PCWA braucht! Ich werde meine Rolle ausfüllen! Ich werde mein Schicksal begrüßen! Ich werde die Zukunft sein! Es ist unausweichlich! Die Rache ist mein und mit ihr bin ich die Rache all jener Fans da draußen!“

Seine Hand deutet in Richtung der Halle und der Fans.

Azrael Rage: „Unausweichlich ist ein gutes Stichwort. DU. STEHST. IM. WEG!“

Tatsächlich geht der Kubaner zur Seite und lässt Rage passieren, welcher wieder in seine Kabine will.

Blaze: „Wärst du ein Mann, hätte ich dir tatsächlich Glück gewünscht, denn alles ist besser als Barker. Doch nun bin ich mir dessen nicht mehr sicher, was bist du nur?“

Noch einmal stoppt Azrael und kurz überlegt er sich ob es nicht albern ist, dass immer alle gehen wollen, aber dann doch nicht gehen und stattdessen weiterreden. Einerlei…

Azrael Rage: „Was ich bin? Ich bin einfach besser als Du!“

Eine abwinkende Bewegung.

Azrael Rage: „Aber das spielt heute keine Rolle. Ich respektiere, dass Du ehrlich bist. Aber ich möchte Deine Höflichkeitsausdrücke von Glück nicht hören. Zum Thema ANGST - Robert Barker ist jetzt erst einmal meine Angelegenheit. Denn es gibt Dich aktuell nicht auf dieser Höhe des Berges. Dort gibt es nur den Regenläufer und den Schlächter. Der Rächer muss seinen Platz erst wieder erkämpfen, so wie ich es getan habe. Deswegen interessiert mich weder ein Bündnis mit Dir, noch Deine Freundschaft. Ebenfalls entgleiten Deine Motive, Deine Meinung über mich und Deine Ambitionen für mich ins Bedeutungslose. Ich will endlich das was ich mir jetzt schon verdient habe… RESPEKT! Diesen schuldest Du mir, denn ich tue was Du tun wolltest und nehme dafür Schmerz, Tränen und Spott in Kauf… für mich geht es nur noch um zwei Dinge. Das Richtige tun und den Undisputed Gerasy. Dafür lebe ich… und Du? Rache?“

Azrael lässt den Kopf hängen und geht zu seiner Tür, hält die Klinke schon in der Hand, doch dann brüllt er noch einmal zurück.

Azrael Rage: „Das Traurigste dabei ist, dass ich wirklich glaube, dass wir gemeinsam die PCWA verändern könnten. Aber wir werden niemals Verbündete sein. Denn eines wird immer zwischen uns stehen… der UNDISPUTED GERASY. Deswegen will ich nur Deinen Respekt… weil wir uns eh nicht mehr geben können. Obwohl… eines habe ich doch noch für Dich… Viel Glück und das meine auch ich ehrlich… la la la.“

So fängt er wieder an eine Melodie zu singen und schließt die Tür.

Blaze: „Meinen Respekt hattest du nach dem Main Event von Vendetta 83.“

Und so lässt Blaze diese Aussage offen im Raum stehen, gibt nicht Preis, ob diese Vergangenheit auch jetzt noch Geltung hat. Angewidert vom seltsamen Regenläufer, verlässt er dann endgültig die Szenerie.

Mike Garland: „Blaze und Azrael Rage… Rage hat nicht unrecht, dass der Gerasy zwischen ihnen steht.“

Vincent Craven: „Nur der Gerasy? Zwischen den Beiden ist ein Graben so groß wie der Atlantik.“

Mike Garland: „Aber was wird das für das Match heute Abend bedeuten?“

Vincent Craven: „Eine gute Frage. Erst einmal treten Mad Dog und Blaze gegen einen Teil der ANGST an. Aber irgendwas sagt mir, dass sich auch Azrael Rage nicht raushalten wird.“

Mike Garland: „Genau das kann ich mir auch nicht vorstellen. Irgendwie muss er ja noch seine Chancen verbessern. Dennoch wird Blaze mit Sicherheit nicht seine Hilfe wollen.“

Vincent Craven: „Ich glaube nicht, dass es Rage großartig kümmert, was Blaze möchte und was nicht.“

Mike Garland: „Da hast du wahrscheinlich recht.“

Vincent Craven: „Und Thema Rage. Blaze fragte es schon und ich frage mich ebenfalls schon den ganzen Abend. Was ist mit Rage geschehen. Er ist so anders, als bisher. Er erinnert mich…“

Mike Garland: „Sag jetzt nicht, ein wenig an den alten Obersten Teufel…“

Vincent Craven: „Ja, genau das wollte ich gerade sagen. Andererseits wirkt er aber auch ganz anders.“

Mike Garland: „Also… vielleicht ein ganz kleines bisschen. Aber… sagen wir es so: Der Teufel hätte sicherlich höhere Chancen gegen den Schlächter. Aber vielleicht ist dabei auch er der Wunsch der Vater des Gedankens.“


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Der Main Event des heutigen Tages steht kurz bevor, die anderen Matches sind bereits gelaufen und brachten interessante Auseinandersetzungen hervor.
Für Wiley Cuts ist dies dennoch die richtige Zeit zum Aufbruch. Er hat kein Interesse daran, im Main Event den Schlächter und Alteingesessene wie Mad Dog oder Blaze zu sehen, die schon seit langer Zeit unter dem Banner der PCWA stehen, was nach Wileys Ansicht auch das Banner der Backstagepolitik und Brutalität geworden ist.
Also hat der junge Mann aus Marion, Indiana bereits wieder seine Tasche gepackt, die er für den unwahrscheinlichen Fall eines Einsatzes mitgenommen hatte und sie sich über die Schulter gehangen. Ohne Eile, aber auch ohne Interesse zur Umkehr, läuft er mit dem Rücken zur Kamera durch den Backstagebereich in Richtung des Ausgangs.

Ein Großteil der Anwesenden ist entweder direkt im Innenbereich der Halle um den Kampf mit eigenen Augen zu sehen, oder hat sich nach getaner Arbeit in Gruppen vor einem Bildschirm zusammen gescharrt. Kurzum: Wiley begegnet kaum einer Menschenseele.
Dementsprechend ist es nur verwunderlich, als er fast mit einer Person zusammen stößt, die hastig aus der Tür mit der Aufschrift „Catering“ kommt.
Niemand geringeres als "Canada's Own" Robert Breads kommt heraus und erschreckt sich, als er fast in den "Mit-Neuling" hinein rennt. Im ersten Moment überkommt Breads wieder einmal der Drang, seinen Gegenüber anzuschreien, doch mit schon geöffnetem Mund hält er inne, als er sieht, wem er gegenübersteht - es ist zwar nicht das bekannteste Gesicht der PCWA, aber eines der wenigen Gesichter in der PCWA, dass Breads aus nächtser Nähe bewundern durfte.

Robert Breads: "Du bist Wiley, oder?"

Eine rhetorische Frage, der Kanadier weiß sehr wohl, wer der junge Mann ist, mit dem er fast zusammen gestoßen wäre.

Robert Breads: "Wo genau willst du denn hin? Solltest du nicht in die andere Richtung unterwegs sein?"

Automatisch schüttelt Cuts zur Verneinung der Frage den Kopf, während der Mann aus Toronto ihn ansieht. Der junge Neuling erwartet wohl offenbar, dass ihm die GFCW-Legende nach dem Grund für sein Desinteresse am Main Event fragt, doch damit hat er gehörig falsch gelegen, denn Breads läuft einfach weiter.
Erst als er ein Räuspern hinter seinem Rücken hört, verlangsamt er den Schritt.

Wiley Cuts: „Übrigens, gute Ansprache im Ring. Hat mir inhaltlich gefallen...“

Langsam dreht sich Breads auf dem Absatz um und blickt Wiley nicht ganz uninteressiert an. Bisher war Cuts nur der Typ gewesen, der ihm noch nicht völlig unsympathisch war, was er darauf geschoben hatte, dass neben Maxxx JEDER sympathisch rüber kam. Aber dass jemand, der keineswegs bereits Erfahrungen in anderen Ligen von vergleichbarer Größe gesammelt hat, ebenfalls ein Problem mit dem Image und dem Geschehen in der PCWA hat. Das war... interessant.

Robert Breads: "Danke. Letztlich habe ich aber ja nun nichts ausgesprochen, was nicht ohnehin jedem klar war. Aber wer eben zu sehr damit beschäftigt ist, sich selbst zu beweihräuchern und den Problemen die die Liga bedrohen aus dem Weg geht, indem man sie ignoriert..."

Breads zuckt mit den Schultern, als wolle er eine lästige Fliege verscheuchen, oder auch einen lästigen Gedanken, nämlich all die Probleme, die es in der PCWA seiner Meinung nach gab.

Robert Breads: "Das Problem ist wohl, dass ich anderes gewohnt bin. Ich habe das Wrestling noch auf eine andere Art und Weise gelernt. Ich kam in eine Liga, bestritt Matches, gewann sie, wurde immer besser und stieg auf, Stück für Stück.
Durch Leistung, nicht durch einen coolen Spitznamen oder durch einen Minderwertigkeitskomplex den ich bearbeitet habe indem ich alle Aufmerksamkeit auf mich zog. Und genau das werde ich in der PCWA auch tun... aber wie du wohl dann auch vorhin gehört hast..."

Der Kanadier fuchtelt mit dem Zeigefinger in Richtung des Ring-Bereichs, wo er vorhin seine Promo gehalten hat.

Robert Breads: "...glaube ich persönlich nicht, dass man mich in irgendeiner Art und Weise in der PCWA als "Star" aufnehmen wird. Dafür bin ich wohl zu gewöhnlich. Dafür ist meine Sprache wohl nicht ausgeschmückt genug und dafür habe ich zu wenig durchgeknallte Eigenschaften."

Der Neuling kommt nicht um ein Grinsen herum. Doch es entsteht nicht aus Amüsement, sondern ist vielmehr eine freudlose, gequälte Folge einer bitteren Erkenntnis, der er nur zustimmen kann.

Wiley Cuts: „Auch wenn ich durchaus der Meinung bin, dass der Auftritt Robert Breads' hier durchaus mehr als nur...bemerkt wurde, hast du in gewisser Weise schon ganz Recht. Und unter uns denke ich, dass es sicherlich sehr viele Leute gibt, die uns zustimmen, wenn es heißt, dass die Strukturen hier festgefahren sind und die Politik und die Kopfspielchen eindeutig zu viel Einfluss haben.“

"Canada's Own" blickt Cuts nun tatsächlich recht interessiert an, was bei dem Kanadier nicht wirklich selbstverständlich ist, da er für gewöhnlich allen Leuten, die nicht Robert Breads sind, so viel Aufmerksamkeit schenkt wie einer Fliege an der Wand.
Nun jedoch zieht er die Augenbrauen hoch - was seinen fragenden Gesichtsausdruck noch untermauert - und legt den Kopf leicht schief.


Robert Breads: "Möchtest du damit auf... etwas Bestimmtes anspielen?"

Für einen kurzen Moment bildet sich ein Ausdruck auf dem Gesicht von Cuts, das von einer großen Zufriedenheit spricht, dass der Kanadier offenbar angebissen hat. Doch schon bald kehrt eine gleichgültige Mimik zurück, die den Eindruck eines beiläufigen Gespräches vermittelt.

Wiley Cuts: „Wie ich schon gesagt habe, wir sind nicht die einzigen Leute, die so denken. Man liest es in den Foren dieser Welt, dass die Leute schockiert darüber sind, dass Schlachtungen mehr im Mittelpunkt stehen als Matches, bei Twitter überschlagen sich die Schimpftiraden auf die Firma und so weiter. Niemand kann mir also erzählen, dass die Herrschaft des Backstagegeschehens hier in der Struktur festgemauert ist, auch wenn es die Größen dieser Liga vorleben...“

Er lächelt.

Wiley Cuts: „Ich sage dir...mit jedem Erfolg neuer, unabhängiger und vor allem noch nicht verdorbener Gesichter wird die Normalität in diese Liga zurückkehren und das Image aufpolieren. Die Sache ist doch klar...“

Langsam aber sicher scheint der Mann aus Indiana zum Punkt kommen zu wollen und kommt einen Schritt näher an Breads heran.

Wiley Cuts: „Einzelakteure haben aber keine Chance, einen solchen Zustand ganz alleine zu korrigieren, so gut ihr Willen auch sein mag.“

Der Kanadier mustert Cuts, als würde er abwägen, ob er ihn nun anspucken oder umarmen sollte - schließlich scheint er sich aber für irgendwas dazwischen zu entscheiden.

Robert Breads: "Das ist absolut richtig, Wiley. Ich kann dir da keinesfalls widersprechen."

Natürlich ist Breads klar, worauf Cuts hier anspielen möchte - offenbar möchte Breads hier aber nichts überstürzen. Einerseits hat er natürlich hier die Chance, jemanden zu finden, der noch nicht vom "PCWA-Virus" infiziert hat, andererseits ist er Robert Breads und... ja, das reicht eigentlich schon als Argument dafür, lieber allein bleiben zu wollen.

Robert Breads: "Ich wünsche dir noch einen schönen Tag. Ich denke, man sieht sich auch zukünftig sicher noch das ein oder andere Mal. Ich für meinen Teil..."

Spricht's und dreht sich von Cuts weg, um den Flur in die entgegengesetzte Richtung entlangzuschlurfen.

Robert Breads: "...werde mir das Schlachtfest nun angucken gehen. Möge der Verrückteste siegen."

Wiley Cuts' Augen  folgen dem Kanadier noch, bis dieser um die Ecke verschwindet. Dann fadet das Segment aus.

Vincent Craven: „Wollte sich da Wiley Cuts einen Verbündeten angeln?“

Mike Garland: „Hört sich zumindest so an. Wenn er davon spricht, das Einzelne keine Chance haben. Robert Barker hat es alleine geschafft, das muss man ihm lassen.“


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Vincent Craven: „Oh… ich bekomme gerade die Meldung von der Regie, das sich was auf dem Parkplatz tut.“

Mike Garland: „Na dann bin ich ja mal gespannt, wer jetzt wieder geschlachtet wird.“

Und die Regie gibt auf den Parkplatz und dort werden wir Zeuge eines unmittelbaren Wortgefechts zwischen Valkos Heritage und Caleb Yuma auf der einen und Chris McFly Jr. auf der anderen Seite. Im Hintergrund bauen sich die Silhouetten der markanten PCWA Mall und des nicht minder symbolträchtigen PCWA Domes auf. Dort wird es bei CORE ganz sicher für alle Drei eine schwere Aufgabe zu lösen geben. Doch im hier und jetzt, scheinen sie erst einmal ihre aktuellen Differenzen verbal angehen zu wollen.

Chris McFly Jr.: „Hab’ ich euch endlich! Und dann auch noch beide auf einem Platz! Sehr schön. Jetzt ist Schluss mit den Spielereien und dem Drücken! Ihr könnt eure Gespräche im dunklen Kämmerlein unterlassen und euch endlich mal offen stellen. Hier ist eure Chance für eine klare Ansage.“

Wut entbrannt läuft McFly auf den jungen Holländer Yuma zu. Und seine Augen sprechen Bände als er ihn am Kragen packt und bereits mit der Faust ausgeholt hat.

Caleb Yuma: „Verdammt… was soll das? Lass mich sofort los, du Clown.“

Mit einem kräftigen Hieb, schubst er McFly mit beiden Händen von sich weg. Doch der ist noch lange nicht fertig und wird immer lauter.

Chris McFly Jr.: „Was das soll? Huh? Das wollte ich gerade fragen - was soll DAS?“

Als er das Wort „DAS“ ausspricht deutet McFly auf die Wunde an seiner Stirn. Die Platzwunde, die er bei der hinterhältigen Attacke letzte Vendetta davon trug, ist zwar schon gut verheilt, aber dennoch deutlich erkennbar ist. Die Aggressionen sprechen aus jeder einzelnen Silbe und Valkos Heritage packt den „Renegade“ am Arm und zieht ihn zurück.

Valkos Heritage: „Du solltest dir gut überlegen, was du hier gerade erreichen willst. Und dann solltest du überlegen, mit wem du hier stehst.“

Chris McFly Jr.: „Lass mich los! Damn it! Valkos, hau ab!”

Mit einem Stoß kann McFly den ehemaligen Undisputed Gerasy Champion von sich wegstoßen und wendet sich wieder dem Social Media King of the Ring zu. Wieder ist die Faust geballt.

Caleb Yuma: „Das mit der Platzwunde war ich zwar nicht, aber wenn du eine weitere Abreibung willst, bist du bei mir jetzt genau richtig! Ich habe heute nämlich eine Entscheidung getroffen, die bei mir eine gewisse Verbittertheit zurückgelassen hat. Und wie könnte ich die besser loswerden, als dir deine Grenzen aufzuzeigen. So ein Handyvideo einer Parkplatzschlägerei bringt ganz sicher einige Youtube Clicks.“

Sofort zieht Yuma seine Jacke aus und baut sich vor dem Halter der PCWA Cryption Crown auf.

Chris McFly Jr.: „Na endlich hat jemand wieder seine Eier gefunden! Komm‘ schon! Ich habe dich in deinem Match verschont! Ich hätte auch eingreifen können. Aber dann wäre ich nicht besser als du! Ich will dich im Ring und ich will endlich die Scheißnummer hier mit dem Cryption Crown Title durchziehen! Du und ich beim PPV! Du darfst sogar die Stipulation wählen!“

Der Freakanite hat sich das Spektakel nach McFlys Stoß aus der Entfernung angeschaut, aber nun reicht es ganz offensichtlich auch ihm. Mit einem „Moment mal Jungs!“ geht er dazwischen und versucht die Lage etwas zu entschärfen. Zudem scheint der Mentor in ihm seinen Schützling Caleb Yuma vor einem solchen - nicht ungefährlichen – Parking Lot Brawl schützen zu wollen. Wieder zieht er den Freelancer von Yuma weg. Doch McFly kann sich erneut befreien und steht nur Bruchteile von Sekunden später Stirn an Stirn vor einem der dienstältesten PCWAler.

Chris McFly Jr.: „Ach du auch noch!? Komm‘ schon Valkos, was ist es heute? Ich weiß, dass du genug Probleme hast. Ich habe dir schon einmal gesagt das ich nicht derjenige sein will, der dich endgültig ins Retirement befördert! Aber wenn du auch endlich mal Farbe bekennen willst? Gerne!“

McFly’s Augen suchen das Kamerateam und sind damit auch erfolgreich. Und so beginnt er wieder zu sprechen.

Chris McFly Jr.: „Hey, Kerry & Gaelic, Person B oder wer auch immer sich zuständig fühlt: Ich will beim PPV ein verdammtes Match! Ich will Yuma im absolut sickesten Match haben, das es hier in der PCWA gibt! Tables, Ladders - mir egal was! Und wenn du die Nerven hast und endlich ausgetrauert hast Valkos, steht es dir frei mit zu machen!“

Der Berliner atmet tief einmal tief ein, fährt sich und seine Aggression bezüglich dieses Kommentars herunter.

Valkos Heritage: „Newsflash, McFly. Wenn ich irgendein Interesse daran hätte, mich mit dir zu messen, hätte ich das schon angemeldet. Mein Fokus liegt aber weder auf dir, noch auf deiner goldenen Krone. Wenn es dir in den Fingern juckt, kann ich das gerne ändern.“

Auf dem Gesicht des Freelancers zeichnet sich eine gewisse Zufriedenheit ab, besonders nachdem Heritage vorhin Yuma das Match auf dem Silbertablett servierte. Dementsprechend ist auch Yumas Blick, den er seinem Mentor zuwirft. Wie man es gewohnt ist, kann sich der junge New Media Messenger natürlich nicht zurückhalten und mischt sich sogleich wieder ein. Nach einem unsanften Rempler gegen McFly, baut sich Yuma neben seinem Mentor auf.

Caleb Yuma: „Bist du eigentlich schwerhörig du undankbares Stück? Habe ich letzte Vendetta mit mir selbst geredet, oder wie? Ich habe dir doch bereits versprochen, dass ich dich aus dem Spotlight befördere und mir diese Crown dort umschnallen werde. Und jetzt machst du hier so einen Aufriss? Wie lächerlich ist das denn? Musst du dir deine Aufmerksamkeit so sichern? Indem du einfach nochmal dem Veteranen der PCWA schlechthin ans Bein pisst?“

Der Freakanite klopft dem Social Media King of the Ring beruhigend auf die Brust und macht einen Schritt auf den Renegade zu.

Valkos Heritage: „Du willst also nicht nur Caleb sondern auch mich beim PPV? Und du willst dich in einer der Highlight Stipulations der PCWA messen? Ich glaube das bekommen wir hin. Wenn du Valkos Heritage willst, sollst du ihn bekommen. Und die Ehre bei meinem Grand Slam mitzuwirken, gibt es frei Haus. Und ich glaube ich habe bereits genau das passende Spielfeld im Kopf.“

Caleb Yuma scheint von den Aussagen etwas überrascht. Mentor und Schützling schauen sich ernst an. Uneinigkeit auf Seiten der PCWA Vertreter? Der New Media Superstar jedenfalls sieht alles andere als zufrieden aus. Der Cryption Crown Halter quittiert diesen Moment mit einem milden Lächeln.

Chris McFly Jr.: „Mir egal, ihr könnt euch auch gegen mich verschwören und ein Handicap Match draus machen, das würde ja nur zu gut zu dem passen was ich von eurer ach so tollen PCWA gewöhnt bin!“

Caleb Yuma: „Na ja, zum Glück musst du dich ja nach dem PPV nicht mehr damit zu befassen, denn du wirst nach CORE nichts mehr mit der Liga zu tun haben. Also geh zum Management und bitte um das härteste Match, dass man in der PCWA ansetzen kann. Und poliere schon einmal deine anderen Belts für mich. Irgendwie packt mich just in dieser Sekunde die Reiselust. Es sieht so aus, als würde CORE doch nicht so pure werden, wie es angedacht ist…“

Just in diesem Moment kommt völlig außer Atem ein Aufnahmeleiter angerannt. Das Headset nur um den Hals hängend und ein Klemmbrett in der Hand, steht er vor den drei Superstars. Die Luft ist zum Schneiden dick, ehe der Mitarbeiter das inzwischen eisige Schweigen unterbricht.

„Ich habe eine Nachricht von Person B für sie. Es ist sehr wichtig, dass sie zuhören und verstehen. Bei CORE handelt es sich um einen PPV bei dem das pure Wrestling im Vordergrund steht. Seit Jahren ist es festgeschriebene Tradition, dass es bei CORE keine Matches mit hardcorebehafteten Stipulations gibt. Von daher wird es kein solches Aufeinandertreffen zwischen Chris McFly Jr., Caleb Yuma und/oder Valkos Heritage geben. Dies ist eine offzielle Entscheidung der PCWA Führung.“

Mit diesen Worten verschwindet der Aufnahmeleiter. Fragende Blicke auf den Gesichtern der drei Superstars, während im Hintergrund der PCWA Dome in die Luft rankt. Wütend schaut der Freelancer erst dem Aufnahmeleiter hinterher und wendet sich dann wieder zu den beiden PCWA Wrestlern.

Chris McFly Jr.: „Na toll! Ehrlich, das ist ein Grund mehr warum ich hier nichts zu suchen habe! Eine Promotion die ihre Titel mit Füssen tritt und denen es scheinbar scheißegal ist das hier ein echtes Money Match in der Luft liegt. Caleb, du verdammter Bengel, ich hätte mich nie auf diese Nummer einlassen dürfen! Aber du hast in einem Punkt recht, nach dem CORE PPV habe ich hiermit nichts mehr zu tun. Ich mache es hiermit offiziell! Nach dem CORE ist Schluss, ich haue ab. Ich scheiß auf euren Brawlin’ Rumble, das Finger, Legs & Skulls und wie der Mist hier noch heißt!“

Mit stechenden Augen sieht McFly noch einmal zu Yuma der kampfbereit vor ihm steht.

Chris McFly Jr.: „Doch bevor ich gehe, Mr. New Media, reiße ich dir höchst persönlich den Arsch auf!“

Caleb Yuma: „Oh, ja? Das werden wir ja sehen!“

Beruhigend zieht Valkos Heritage seinen Schützling nach diesem Satz zur Seite und weg von McFly. Wütend starren sich der PCWA Renegade und der Social Media King of the Ring an, während der ehemalige Undisputed Gerasy Champion den jungen Yuma durch leichte Schubser immer weiter von der Szenerie entfernt, damit hier und jetzt nichts eskaliert.

Mike Garland: „Was bedeutet dieses Aufeinandertreffen für CORE?“

Vincent Craven: „Viel spannender finde ich die Frage, was passiert mit der Cryption Crown? Wird sie überhaupt beim PPV verteidigt? Diese Drei wollten ein Match, doch Person B hat dem einen Riegel vorgeschoben.“

Mike Garland: „Weil sich McFly Jr., Yuma und Heritage nicht an die Spielregeln halten wollten. Bei CORE kann es kein Match geben, wie sie es sich vorstellen. Bedeutet das, dass McFly weiterhin keine Verteidigung des Gürtels vornehmen kann?“

Vincent Craven: „Das kann ja eigentlich nicht sein. Der Champion will ein Match, Yuma will ein Match. Der Champion will Heritage, dieser will auch. Aber nichts davon kommt zustande? Es muss doch eine Ausnahme möglich sein bei CORE!?“

Mike Garland: „Ich habe keine Ahnung. Im schlimmsten Fall wird Chris McFly Jr. den Titel niederlegen ohne ihn je verteidigt zu haben. Genau das hat seine letzte Aussage ja impliziert.“

Vincent Craven: „Oh man… was passiert bloß mit der Cryption Crown?“


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„Mr. B … Schön, Sie wieder zu sehen.“

John Smith sitzt da, wo wir ihn das letzte Mal gesehen haben. In einem kleinen Zimmer der PCWA Security, gefesselt an den einzigen Stuhl in diesem kargen Raum, der nur von einer fahlen Deckenleuchte beleuchtet ist. Seiner Kostümierung hat man ihn mittlerweile wieder entledigt, der Amerikaner sitzt im geliehenen Jogginganzug da.

Ihm gegenüber steht nun Person B – der personifizierte oberste Anzugträger von Kerry & Gaelic – TNE und der PCWA. Eindeutig in der mächtigeren Position, alleine schon wegen den beiden Muskelpaketen der Security links und rechts von ihm.

Person B: „Das ist also aus dir geworden, John. Eine bemitleidenswerte Kreatur, die jede Show umso lauter um Aufmerksamkeit buhlt und dabei nicht merkt, wie sehr sie nur noch Mitleid erregt.“

Smith setzt sein bestes Lächeln auf.

John Smith: „Ich würde ja zur Feier des Wiedersehens, Ihnen gerne die Hand reichen, aber ich kann grade nicht. Sorry, man.“

Der Anzugträger legt die Stirn in Falten.

Person B: „Dafür, dass du eben noch den Weltuntergang in aller Öffentlichkeit verkündet hast, bist du verdammt gut gelaunt.“

Er winkt den beiden Securities kurz und lässt sie einen Stuhl herein bringen, auf dem er sich niederlässt.

Person B: „Was sollte das, John? Willst DU wirklich das Ende der PCWA heraufbeschwören? Willst DU die Hand abbeißen, die dich füttert? Bist du wirklich so verrückt?“

Eine penetrante Stimme ertönt und zieht prompt alle Aufmerksamkeit auf sich.

„Ach, das hat er mit der Firma damals doch auch schon gemacht. John schlägt sich lieber allein durchs Leben. Gruppenverhalten ist nichts für ihn.“

Auf Krücken humpelt Elroy Schmidtke in den Raum, begleitet wer wird er vom neuen Aushängeschild Jamie Hudson. Der oberste Firmenvertreter scheint selbst ein wenig überrascht zu sein, dass die beiden hier sind. Smith dagegen scheint das ganze Szenario eher ein wenig amüsant zu finden.

Hudson, zupft nervös an seinem Anzug herum, er fühlt sich irgendwie nicht gut in dieser Rolle. Er knirscht mit den Zähnen, er versucht das Gefühl zu verdrängen. Hudson passt nicht in die Rolle eines Aushängeschild. Er passt in die Rolle des Jamie Hudson und in keine andere. Er sieht Smith gefesselt dasitzen, allerdings interessieren, tut es ihn nicht.
Hudson murmelt leise vor sich hin.

Hudson: „Was soll ich hier überhaupt, ich könnte jetzt...“

Er erntet schräge Blicke von Elroy der ihn nur murmeln hört, Hudson fühlt sich wie ein 13jähriger der von älteren Freunden Mädchen vorgestellt bekommt. Fehl am Platze.
Er mustert seine Schuhe, waren die schon immer so Hellbraun?
Bevor er weiter in Gedanken versinkt wird er von John Smith unterbrochen.

John Smith: „Und du fragst mich, B, was mit mir falsch läuft, hm? Schau dir doch deine zwei Lakaien da mal an. Ein Invalide und ein Möchtegern.“

Ein Nicken in Richtung Schmidtke.

John Smith: „Der da versteckt sich wie eh und je hinter seiner großen Klappe und irgendeinem Zufallstreffer vor einiger Zeit, der ihn auf den Gipfel der Liga befördert hat, als grad keiner da war, der ihn sofort wieder herunter gestoßen hätte.“

Elroy: „Ja, ja. Mach dich nur über den Krüppel lustig. Es ist nicht so, dass ich vorhabe Gabriels Rolle aufzukochen. Ich bin wirklich verletzt, nachdem ich in der Battle Royal bereits richtig aufgedreht hatte. Tja, so spielt das Schicksal mir einen bösen Streich. Jedem in dieser Liga ist doch klar, dass nur ich Barker eines Tages besiegen kann…wobei…vielleicht kriegen wir ja auch Jamie dort hin!“

Schmidtke meint diese Aussage anscheinend ernst. Smith wendet sich in Richtung Hudson.

John Smith: „Euer vermeintliches ‚Next Big Thing‘ ist nicht einmal richtig fähig, mir in die Augen zu sehen, soviel Respekt hat er vor mir.“

Hudson erwacht aus seiner Starre, vielleicht ist er nicht der beste wen es darum geht ein Großkotz zu sein. Aber wenn es darum geht sich gegenseitig anzupöbeln. Das ist schon eher Jamie Hudsons Ding. Er blickt von seinen Schuhen hoch, die übrigens schon immer so hellbraun waren, glaubt er zumindest. Er blickt nun Smith in die Augen, er legt das Hudson Grinsen auf.

Hudson: „Wie wärs das ich dafür sorge, dass ich dir nicht mehr in die Augen gucken kann.“

Smith wirkt nun schon ein wenig zufriedener mit der Reaktion des neuen Firmen-Aushängeschildes.

John Smith: „Ah, ein wenig Feuer scheint doch in dir zu stecken.“

Der Anzugträger räuspert sich.

Person B: „Während du versuchst, meine zwei Männer hier rhetorisch anzugreifen und irgendwelche Kopfspielchen zu spielen, will ich hier eine … Aussage von dir. Also noch einmal: Was zum Teufel willst du?“

Elroy: „Er will das, was alle wollen – Aufmerksamkeit! Und wir sind auch noch so dumm, sie ihm zu geben.“

Smith spuckt in Richtung Schmidtke aus, verfehlt aber, aufgrund der Entfernung, doch deutlich.

John Smith: „Habe ich längst erreicht, ich bin da oben in euren Köpfen angekommen. Ihr beginnt, mich als das wahrzunehmen, was ich längst bin. Eine verfickte Gefahr für euch. Schaut mich an: In Ketten gelegt wie ein gefährliches Tier, vor dem man Angst hat.“

Er fixiert das Trio, das ihm gegenüber steht.

Hudson: „Wenn ein gefährliches Tier, dann vielleicht eins mit einer ansteckenden Krankheit.  Wenn du denkst dass du irgendjemanden beeindrucken kannst, hast du dich geschnitten mein lieber. Vielleicht die kleinen rebellischen Kinder. Ich könnte dir jetzt direkt solange in dein Gesicht treten bis es aussieht wie...“

Der First Generation Superstar hält Hudson zurück, beschwichtigt ihn.
Smith kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

John Smith: „Süß, dein kleiner Aufpasser, Jamie. Der kleine Dackel bellt einmal und schon ziehste vor lauter Schreck den Schwanz ein. Was machst du da erst, wenn du mit echten Männern im Ring stehst?“

Der Blick von Smith sagt deutlich: Komm her, trau dich, leg dich mit mir an.

Elroy: „Mit echten Männern meinst du unter anderem dich, oder was? Wie lange sind deine Erfolge schon her? Mir wirfst du vor, ich würde meine Erfolge vor mir her tragen. Was tust du denn bitte? Du lebst noch immer von deinem Status als Aushängeschild und deiner Gerasy-Regentschaft aus dem Jahr 2005! Das ist wahrlich bitter, John, denn andere haben sich weiterentwickelt! Leider hat sich aber keiner meiner Vorgänger als Aushängeschild weiterentwickelt. Weder Du, noch Díego, geschweige denn Lucifer…wobei der wenigstens so tut, ganz im Gegensatz zu euch! Und dafür gibt es Gründe. Ohne die Firma seid ihr Nichts. Sie hat euch zu dem gemacht, was ihr seid. Ich hingegen wurde eingekauft, war bereits Jemand. Aber dennoch stehe ich zu Kerry & Gaelic, weil die PCWA sie braucht!“

John Smith: „Euch wird das Lachen noch vergehen, keine Sorge. Euer kleines Kartenhaus von der achso tollen PCWA wird zusammen krachen. ICH WERDE ES ZUSAMMEN KRACHEN LASSEN.“

Jamie: „Du willst also die Firma stürzen was? Du harter Kerl,  ich würde vielleicht erst mal versuchen den Stuhl an den du gefesselt bist zusammenzukrachen lassen.  Weder du noch irgendjemand anders wird die Firma oder die PCWA „zusammenkrachen“ lassen.
Die Firma ist unbesiegbar, denn die Firma bin ich... und Elroy.“

John Smith: „Du glaubst auch noch an den Weihnachtsmann, huh?“

Er wendet sich an Schmidtke.

John Smith: „Du musst dem Jungen noch viel beibringen. Und bitte etwas anderes als die übliche Firmenpropaganda. Aber viel mehr als der Mist passt vermutlich auch nicht in dein Hirn hinein.“

Person B hat genug. Er steht aus seinem Stuhl auf und deutet allen Begleitern sich zum Aufbruch bereit zu machen.

Person B: „Meine Herren, das müssen wir uns nicht länger antun. Wir gehen.“

Hudson: „Ich hätte eigentlich schon Lust Smith mit dem Stuhl zu verschmelzen. Wäre das nicht lustig damals hat seine Karriere mit einer Leiter geendet und jetzt würde sie mit einem Stuhl … aber ich denke fürs erste sollten wir uns wirklich zurückziehen.“

 

Erneut spuckt Smith aus, trifft dieses Mal fast die Designer Schuhe des Anzugträgers. Der weicht drei Schritte zurück.

John Smith: „Sollen wir jetzt dieses unwürdige ‚Du darfst hier net rein‘ Spielchen noch paar Shows weiterspielen? Oder habt ihr wenigstens die Eier, mich wieder in die Halle zu lassen?“

Elroy: „Lassen wir ihn. Er ist fertig. Und wir sind auch fertig. Geben wir ihm kein Podium. Was er da versucht ist eine mittelmäßige Performance. Ehrlich. Hier rennen Leute wie Barker, Lucifer oder dieser Töle umher. Den Irren zu markieren ist in der PCWA leider keine freie Nische!“ 

Hudson: „Ich kann Elroy nur zustimmen, Verrückte gibt’s hier genug. Vielleicht denkst du dir mal eine neute Identität aus. Wie wärs mit einem Kinderschänder in einem Bratwurstkostüm. Das wär doch mal was neues, lassen wir ihn einfach raus. Auf die Weiße können wir ihn besser kontrollieren. Außerdem habe ich jetzt irgendwie Hunger auf Bratwurst gekriegt, irgendwas von KFC,Wassermelone und Kool Aid.

 

Ein tiefer Seufzer beim Firmenvertreter.

Person B: „Sei dir einer Sache sicher, John. Wir werden mehr als ein Paar Augen auf dich werfen bei CORE. Keine krummen Dinger, verstanden?“

Ein breites Grinsen bei Smith.

John Smith: „Ich doch nicht, weißt du doch.“

Kopfschütteln bei Elroy. Er winkt genervt ab, schwingt die Krücken und zieht ab.

Elroy: „Das wird Kerry & Gaelic noch bereuen. John Smith ist einer dieser Menschen, die man einfach nicht mehr los wird, wenn sie erst mal wieder da sind…“

John Smith: „…Oh, dann wären wir ja schon zu zweit!“ 

Hudson: „ Ich hoffe du bleibst uns noch lange erhalten, weißt du immer die gleichen verrückten hier in der PCWA. Eine neues verrücktes Gesicht wirkt erfrischen, immerhin ist die PCWA nur noch eine große Freakshow."


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Reglos hängt er an der Wand! Mit Hass hat alles angefangen und mit Hass wird alles enden. Doch heute Abend wird erst der Hass Höchstselbst beendet! Ein weiteres Symbol der Heuchelei! Es war nicht einfach gewesen ihn so wehrlos zu erwischen. Doch schließlich war es ihm gelungen. Mit ausgebreiteten Armen, ganz wie Jesus am Kreuz hat er ihn nun an der Wand befestigt. Befestigt mit Stacheldraht, welches sich tief in die Handgelenke des Rebellen schneidet. Kurz lacht er auf. Es ist an der Zeit den Hass aus seinem Schlaf zu erwecken, damit er auch mitbekommt was ihm widerfährt. Was käme für diesen Zweck besser in Frage als die hübsche kleine Rasierklinge, die bedrohlich in seiner Hand funkelt. Mit einem schnellen Schnitt durchfährt die Klinge den rechten Arm von Rebel called Hate!

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Schmerz durchfährt seinen Körper und reißt ihn aus der Bewusstlosigkeit. Er will sich bewegen doch er kann nicht. Er ist an seinen Armen befestigt. Der Rebel sieht sich um. Er entdeckt wenige Meter von ihm entfernt eine Gestalt. Das Gesicht ist durch eine Kapuze völlig verdeckt und somit kann er nicht erkennen wer ihm das hier antut. Voller Zorn schreit er seine Vermutung heraus.

Hate: „Barker!.... Feigling...f....uck....ing....SISSY!!!"

Die Gestalt lacht auf und schüttelt den Kopf. Langsam geht sie auf ihn zu. Ein Geräusch welches nun erklingt zeugt von dem was nun folgen wird. Ein dunkles Lächeln huscht über Hates Gesicht als er die Eisenstange in der Hand seines Widersachers erkennt. Das Bewusstsein kehrt vollends zurück und lässt Hate so handeln, wie man es von ihm gewohnt ist: Ein großes Maul haben und provozieren wo es nur geht.

Hate: "Du warst immer ein Feigling, du wirst ewig ein Feigling bleiben... was ist los Barker? Zu viel Schiss vor der eigenen Courage? Zu viel Schiss vor einem kleinen, degenerierten Versager wie mir? Anders ist dieser feige Akt nicht zu erklären...schlag zu Sissy, zeig uns allen wie erbärmlich du wirklich bist!"

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Es ist witzig, dass Hate denkt er wäre Barker. Auch all die anderen Gerüchte in den Tiefen des Internets sind höchst amüsant! Was wird nicht alles vermutet. Voller Vorfreude schleift er die Eisenstange hinter sich her. Er hat alle Zeit der Welt. Bis irgendeiner begriffen hat wo er sich befindet ist die Sache schon lange beendet! Beim Gedanken daran lacht er erneut boshaft auf. Ja…er wird diesen Kerl bestrafen. Er wird ihn bestrafen weil er ein Symbol der Heuchelei ist!  Endlich bleibt er vor Hate stehen. Mit einem sadistischen Lachen holt er aus und das Eisen trifft mit voller Härte das Gesicht von Hate. Ein Schmerzensschrei…oder ist es doch Freude die Hate da durchlebt? Es soll ihm egal sein. Wichtig ist einzig und alleine, dass er sich so schnell nicht davon erholt! Wieder holt er aus und wieder schlägt er mit voller Härte zu. Blut fließt dem Rebellen aus dem Mund heraus und tropft auf den Boden.

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Sein ganzer Oberkörper wird mit dem eigenen Blut besudelt, halb bewußtlos lächelt Hate müde zu seinem Peiniger.

Hate: "Wei...ßt....dd...u? Je...ssy....ma...chte.... sowas täglich.... mit.... mir. Im....Gegensatz....zu dir.... wusste....sie...aber... wie sie...mich...treffen...muss...PUSSY!"

Blutgetränkte Spucke fährt aggressiv aus seinem Mund und verfehlt sein Gegenüber nur knapp. Wieder durchfährt Hate dieser heftige Schmerz. Wer tut ihm das hier an? Vor lauter Schmerzen erkennt er inzwischen nur noch alles verschwommen. Er versucht seine Augen zu weiten, als ihn ein weiterer heftiger Schlag trifft. Sein Kopf sinkt herab und hängt gen Boden, auf dem sich eine immer größere Lache Blut ansammelt. Ein debiles Grinsen zeichnet sein geschundenes Gesicht, bluttriefende Wunden lassen ihn endgültig wie das Leiden Christi aussehen. Hate glaubt nicht mehr an die körperliche Existenz von Barker vor seinen müden Augen. Es ist jemand anderes, doch wer? Mit letzter Kraft stößt er eine Frage aus.

Hate: „W-w-wer b-bist …”

Weiter kommt er nicht, denn die einzige Antwort die er bekommt ist ein weiterer Schlag mit der Eisenstange. Dieses Mal trifft sie den Magen von Hate. Während er versucht den Schmerz zu schlucken lacht die Gestalt abermals. Erbrochenes sammelt sich in Hates Kehle und rinnt langsam an seinem Kinn herab, vermischt sich mit dem Blut um einen obskuren Verbund einzugehen.

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Er wird noch früh genug erfahren wer er ist. Er hat nicht vor so lange im Verborgenen zu bleiben wie Barker es getan hat. Nein, die Anonymität ist nur für den Anfang gedacht. Sie erregt deutlich mehr Aufmerksamkeit. Und sie sollen ihre Helden leiden sehen. Diese widerwärtigen Fans! Er wird ihnen das nehmen was ihnen am wichtigsten ist! Ihre Helden! Mit diesem boshaften Gedanken schlägt er Hate die Eisenstange ein weiteres Mal ins Gesicht. Dann lässt er das blutige Rohr auf den Boden fallen. Die Zeit ist nun gekommen es zu beenden. Langsam entfernt er sich vom Rebellen.

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Das poltern vom Verbund Stiefel und Boden entfernt sich langsam von Hate. Ein seltsames Lächeln legt sich in sein Gesicht, flüsternd spricht er zu sich

Hate:"Du hast keine Ahnung mit wem du dich anlegst... Pussy."

Seine Augen Rollen nach hinten, ein letzter Adrenalinkick zieht durch seinen Körper und veranlasst den Rebellen seine Handgelenke so sehr in den Stacheldraht zu legen dass er ihn aus der Verankerung reißen kann. Unsanft kommt er auf dem harten Boden auf und muss sich abermals übergeben. Seine Handgelenke weinen mit roter Flüssigkeit den Schmerz von Hate hinaus. Er begreift, dass ihm nicht viel Zeit bleibt, bevor er hier elendig verblutet.

Hate: "Niemand kann mich töten, niemand besiegt mich... in mir liegt die Kraft des ewigen Untergangs..."

Wieder verleihern sich seine Augen nach hinten, er verliert kurzzeitig die Kontrolle über seinen Körper und landet mit dem ganzen Körper in der Lage aus Blut und Erbrochenen. Die eine Hälfte von seinem Gesicht ist übersäht mit diesem unappetittlichen Gemisch, seine Augen weiten sich, die Zähne blecken sich. Nur noch einmal verspührt er den unbändigen Kampfeswillen eines halbtoden Tieres in sich. Der Zorn in seinen Augen flackert wie wild hin und her.

Hate:"DU BASTARD!!!"

Irgendwie kommt er zum Stehen, doch seine Beine sind zu schwach um den schlaffen Körper nach vorne zu bewegen. Plötzlich vernimmt er ein lautes Poltern, seine müde aggressiven Augen versuchen in der Dunkelheit den Herd des Geräusches zu erkennen. Doch als er die Quelle endlich erkennt ist es schon zu spät. Ein krachender Schmerzt durchfährt ihn, bevor die Dunkelheit seinen Geist umhüllt.

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Der große Müllcontainer hat den Rebellen mit aller Wucht getroffen und ihn gegen die Wand gequetscht! Vielleicht hat er ihm gar das Rückgrat gebrochen!? Und wenn schon? Sie alle mussten sehen, dass er es ernst meint! Dass er ihnen nach und nach alles nehmen wird. Sie haben ihn im Stich gelassen und nun wird er Rache ausüben! Mit einem letzten Lachen zückt er eine Karte aus der Tasche des langen Mantels. Sein Symbol! Er lacht ein weiteres Mal und wirft die Karte schließlich in die Lage aus Blut und Erbrochenen in welcher der Rebell liegt. Dann verneigt er sich noch kurz und verschwindet, während das Bild nun lediglich noch die Karte zeigt.

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Vincent Craven: “… das darf doch alles nicht wahr sein.”

Mike Garland: „….“

Vincent Craven: „Ja der Schlächter hat die PCWA revolutioniert… Aber ist dieses Ergebnis wirklich das, was wir wollen?“

Mike Garland: „Nun, der Schlächter hat ja nicht alle zu weiteren Schlachtungen aufgerufen. Der neue Schlächter muss sich zumindest den Plagiats-Vorwurf gefallen lassen.“

Vincent Craven: „Erst Chris McFly und jetzt der Rebel called Hate. Der Cryption Crown und sein unmittelbarer Vorgänger.”

Mike Garland: “Ein Zusammenhang?”

Vincent Craven: “Weiß nicht… ist mir gerade nur so eingefallen. Machen wir schnell mit den wichtigen Dingen der PCWA weiter und schenken wir solchen Typen nicht noch großartige Beachtung.“

Mike Garland: „Main Event Zeit?“

Vincent Craven: „Aber klar… jetzt geht es mit richtigem Wrestling zur Sache und nicht mit feigen Attacken.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

„Welcome to YOUR nightshow!“

Es ist der Trademark-Spruch des Night Fighters, der einige Jubelrufe bei den Fans hervorruft. MD weiß noch gar nicht so recht mit dem Zuspruch der Fans umzugehen, aber er freut sich nicht sonderlich darüber. Nie hat er große Anerkennung der Fans erhalten – weil er zumeist bei den Bösen Zuhause war. Dass ihn nun der Jubel in der Halle empfängt, ist allein ein Zeichen dafür, dass er alt geworden ist.

Daher gilt es nun ein Zeichen für Core zu setzen. Core, wo er das Ziel erreichen will. Viel Zeit bleibt ihm schließlich nicht mehr.

http://www.youtube.com/watch?v=H-mrCYRs1Yg

Die ersten Klänge und Worte des rockigen Songs verhallen in der Halle.

Broken bones, broken hearts
Stripped down and torn apart
A little bit of rust -
I'm still runnin'

 

Countin' miles, countin' tears
Twisted roads, shiftin' gears
Year after year -
it's all or nothin'

Wie für den Night Fighter gesprochen tritt der Veteran, als sich der Song zum Chorus erhebt, hinaus. Ein entschlossener und fokussierter Blick zeigt sich hinter der Maske. Die Arme werden entschlossen zur Seite ausgestreckt. Ein Kreuz.

But I'm not home, I'm not lost
Still holdin' on
to what I got
Ain't much left

No there's so much that's been stolen


I guess I've lost everything I've had
But I'm not dead
, at least not yet

STILL ALONE,

STILL ALIVE,

STILL UNBROKEN
I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

Mad Dog spricht die Zeilen des Refrains inbrünstig mit. Es sind seine Zeilen. Immer noch da, immer noch alleine und immer noch ungebrochen.

Er steht immer noch – trotz allen Scheiterns. Bei der vorletzten Vendetta hat er sich erneut für diesen Weg entschieden. Der Quest ist sein Prüfstein; heute nur Vorgeplänkel. Und so passen die folgenden Textpassagen, wie die Faust aufs Auge.

Never captured, never tamed
Wild horses on the plains

You can call me lost - I call it freedom

 

I feel the spirit in my soul
It's something Lord I can't control
I'm never givin up
while I'm still breathing

Mike Garland: „Hier ist er. Der erste Teilnehmer unseres Main Events. Mad Dog“

Vincent Craven: „Dieser sieht immer noch arg geschunden aus.“

Mike Garland: „Dennoch wirkt er so, als ob er auf das Match gewartet hat.“

…to the other side

Zu den Klängen von Sirenias „The Other Side“ betritt der Pyromane steinernen Blickes die Halle. Feuersäulen untermalen das Intro des Liedes, Blitzlichtgewitter setzt mit den Drums ein. Stolz blickt der die eherne exekutive Gewalt durch das Publikum. Seine Augen fixieren die Ferne, starren ins Leere und wirken doch so fokussiert.

There’s a light and a darkened road
There’s a night and a fading hope

Sein Streben nach Rache ist gleichzeitig auch sein Streben nach Erlösung. Er will sich und die Welt befreien, der Sieg im Quest 4 The Best soll ihn endlich wieder an die Spitze bringen. Er will kämpfen, schwitzen, bluten.

There was a dream that once was mine
But now it seems it has passed with time

Ein schmales Lächeln ziert die Lippen des Kubaners, als der Jubel um seine Person noch weiter aufbrandet. Langsam nimmt er im Geist seine Gegner ins Visier, hält mit stetig langsamen Gang und seinem Ziel vor Augen auf sie zu. Schließlich erreicht er den Ring.

There’s a voice inside my head
There’s a hope, now long since dead

Mit einem kurzen Sprung aus dem Stand und dem Griff zu den Seilen bringt er sich auf Augenhöhe. Nun wartet er kurz ab. Schließlich spannt er seine Arme an, lässt sie auseinander gleiten, ballt die eine Hand zur Faust und lässt sie krachend in die andere knallen. Der Rächer ist bereit zu richten.

It’s all a wonder, will I abide
I hear you calling from the other side

Vincent Craven: “Blaze wirkt überaus konzentriert.“

Mike Garland: „Wundert dich das? Sein Erzfeind, der Main Event, der kommende Quest 4 the Best? Das ist seine Chance zurück an die Spitze, wo der Mann wartet, den er doch so gerne in die Finger kriegen möchte.“

Vincent Craven: „Und natürlich der Gerasy!“

Mike Garland: „Richtig! Der Gerasy. Blaze träumt sicherlich von ihm, so besessen, wie er ihn jagt.“

Vincent Craven: „Wenn er ihn nicht so besessen jagen würde, wäre er hier falsch in der PCWA! Hier ist nun einmal der Undisputed Gerasy das Allergrößte! Es ist der höchstangesehenste Titel der aktuellen Wrestlingwelt!“

Patricia humpelt zum Ring. Deutlich erkennen wie die zahlreichen blutgetränkten Bandagen unter ihrer Ringkleidung.

Hinter ihr flammt der große Screen am Entrance auf. Wieder erkennen wir randalierende Horden von Jugendlichen in Großbritannien. Ein diktatorisches Terror-Regime in Syrien, welches sein eigenes Volk knechtet. Als weitere Szenen eingeblendet werden sollen, schwenken die Kameras auf die Reihen der Zuschauer und fangen dabei teils angewiderte, teils aber auch faszinierte Gesichter ein.

Das ist deine Welt, Patricia Selladore. Eine Welt, wie du sie verdient hast.

 

 

Verbissen steht Patricia für einen Moment einfach nur da, scheint die Welle aus Antipathien, die ihr entgegen schlägt, geradezu zu genießen. Dann reckt sie auf einmal etwas in ihrer rechten Hand in die Höhe.

Es ist eine mit roter Farbe besprühte Maske. Eine Maske, wie sie sonst nur Mad Dog trägt.

Patricia trägt erneut eng anliegende Combat Pants, die sie weit über den bandagierten Knien abgeschnitten hat. Ihr Oberkörper ist nur von einem Tanktop bedeckt, welches ihren Bauch frei lässt. Wir sehen, dass ihr Oberkörper zum größten Teil von Bandagen umwickelt ist.

Donnernd setzt ihr Theme ein. Shirley Manson. Garbage.

 

I'm only happy when it rains
I'm only happy when it's complicated
And though I know you can't appreciate it

I'm only happy when it rains
You know I love it when the news is bad
Why it feels so good to feel so sad

I'm only happy when it rains
 

Wie immer finden sich auch heute einige deplatziert wirkende Jugendliche, die Patricia anfeuern. Die Masse aber buht sie nach Leibeskräften aus, was Patricia nahezu gleichgültig zur Kenntnis nimmt. Als sie in den Ring klettert, blickt sie erneut kurz direkt in die Kamera. Ihre stahlblauen Augen stechen wie zwei funkelnde Edelsteine aus dem dunklen Kajal heraus, aber sie wirken traurig.

Pour your misery down
Pour your misery down on me
Pour your misery down
Pour your misery down on me

 

Patricia baut sich mitten im Ring auf. Sie wirkt hochkonzentriert. Heute ist der Abend, an dem sie es allen zeigen wird. Heute, an der Seite des Schlächters, wird sie es allen zeigen.

Mike Garland: „Patricia Selladore. Wie findest du schlägt sie sich in dieser Männerdomäne?“

Vincent Craven: „Ehrlich gesagt, find ich die Frage nicht gut gestellt, denn Patricia scheint da keinen Unterschied zwischen ihren Kontrahenten und ihr zu sehen. Warum sollten wir das also?“

Mike Garland: „Da hast du wohl Recht. Ich würde zwar sagen, dass sie sich deutlich für eine Frau hält, aber das eben nicht als einen Nachteil sieht. Kämpferisch ist sie sicherlich vielen ihrer männlichen Kollegen gleich und ansonsten weiß sie ihre Vorteile und ihren Wahnsinn durchaus zu nutzen… Zudem ist da immer noch ihr Freund.“

Vincent Craven: „Der Undisputed Gerasy Champion… hier kommt er!“

 

 

Die Halle wird komplett verdunkelt. Kurze Riffs, wie von Messerschnitten gestückelt schneiden sich in die Ohren ihrer Opfer, bevor sich der Klang einer Stimme so süß wie eine Lüge in ihre Gedanken schmeichelt…

Je ne m'entends plus
Je ne m'en sors plus!

Aide-moi, rien qu'une autre fois!
J'ai mâché mes mains
Je ne sens plus rien
Éteints moi!
Je sais la vérité, l'ai toujours honorée
Je sais la vérité, je l'ai toujours détestée

…bis er abgelöst wird von der rauen, kratzigen Stimme, der Stimme der Wahrheit abgelöst wird und droht die Hirne der Ungläubigen, der Zweifler und der Opfer zu sprengen.

J'ai sali les amants de ma langue de serpent
J'ai enflammé nos chairs avec nos amours passées
J'ai pleuré les avants, la rage des pères
J'ai brûlé nos bancs, de toute ma haine, je me lève

Während auf den Leinwänden blutige Highlight aus der Karriere des Schlächters präsentiert werden, während Szene um Szene durch einen Effekt wie herablaufendes Blut übergeleitet wird, betritt der Undisputed Gerasy Champion, den Titelgürtel stolz um die Hüften gebunden, das Gebäude.

Ce que tu ne peux sentir
Tu n'as pas compris
Tout ce qui me fait languir
Tu n'as pas compris
La vérité, tu ne l'as pas comprise

Barker umkreist den Ring halb und lässt dabei nie den Blick vom Ring. In seinem Hirn sieht er das Blut bereits vom Himmel tropfen und nun ist es an der Zeit der Welt zu beweisen, dass der Schlächter und damit die Angst nicht mehr aufzuhalten ist. Missmutig trennt er sich von seinem Undisputed Gerasy Gürtel, gibt ihn an die zuständige Person über und slidet dann unter dem ersten Seil hindurch in den Ring.

Vincent Craven: „Hier ist jetzt der letzte Teilnehmer des Matches. Der Schlächter, der Mann ohne Grenzen, der fleischgewordene Alptraum der PCWA… der Undisputed Gerasy Champion, Robert Barker!“

Mike Garland: „Er wirkt sorglos. So als ob ihm niemand in der PCWA etwas könnte.“

Vincent Craven: „Kann ihm denn jemand was?“

Mike Garland: „Wie wäre es mit dem Number One Contender Azrael Rage?“

„Danke, danke, dass Du mich erwähnst, Mike!“

Auf dem Giant Screen erscheint jetzt der Regenläufer und Azrael Rage. Noch immer ist er verhüllt in einer schwarzen Seidenkutte mit Kapuze und sein Gesicht ist von einer weißen Porzellanmaske bedeckt. Freundlich winkt er mit der linken Hand, welche einen weißen Handschuh trägt, in die Kamera.

Verwundert blicken die Teilnehmer des Main Events und auch Referee Nelson Frider auf den Screen.

Azrael Rage: „Mike, Vincent, ich habe eine gute Nachricht für Euch. Ihr habt dieses Match über Pause. Eure Mikrophone sind auf Stumm gestellt, dank ein wenig Hilfe der Technik. Stattdessen werden mein Partner…“

Die Kamera zoomt raus.

Azrael Rage: „… der überaus eloquente Luke Tyler und ich das Match von meiner Kabine aus für die Halle und auch für die Zuschauer Zuhause an den Fernsehern kommentieren.“

Vincent Craven und Mike Garland wollen sich beschweren und reden auch wie wild auf ihre Headsets ein, aber es ändert nichts. Weder für die Halle, noch für die Fernsehzuschauer sind sie hörbar. Wütend wirft Craven sein Headset auf das Pult, während Mike es wohl noch aufbehält und ein kurzes Lächeln zeigt.

Azrael Rage: „Selbstverständlich will ich keinen der Kämpfer ablenken und bitte daher die Leinwand in der Halle, oder meine Kommentare nicht zu beachten. BESONDERS DU, Robert Barker solltest nur auf Dein Match achten.“

Luke Tyler: „Danke, für diese Gelegenheit auch mal ein Match zu kommentieren, Azrael.“

Azrael Rage: „Gern geschehen, Luke.“

Könnten Blicke töten, würden die Blicke von Blaze und von Robert Barker Azrael in diesem Moment umkippen lassen… Beerdigung wäre einige Tage später. Mad Dog und Patricia hingegen scheinen sich weniger auf den ungebetenen Kommentator, anstatt aufeinander zu konzentrieren. Mit seinen Blicken mustert Mad Dog die Maske, die seiner so ähnlich sieht, die Patricia im Gesicht trägt.

Referee Nelson Frider will noch einmal die Regeln erklären, aber da er die Stipulation kennt und diese bekanntlich keine Regeln hat, lässt er es sein und lässt die Ringglocke läuten.

Sofort stürzen sich der Night Fighter und das Living Dead Girl aufeinander… mit deutlich mieserem Ausgang für Patricia. Die rennt sofort in eine harte Faust, die sie zu Boden schickt. Mad Dog hat wohl in diesem Fall kein Problem damit eine Frau zu schlagen. Er hockt sich über sie und schlägt weiter mit der Faust in ihr Gesicht. Blaze und Barker sehen sich das kurz an… Patricia antwortet mit einem Augenstecher gegen Mad Dog und einem harten Forearm, der den verrückten Hund erst einmal von ihr runterwirft.

Azrael Rage: „Welch furioser Anfang von Mad Dog… und der Dirne des Barker.“

Luke Tyler: „Dirne?“

Azrael Rage: „Ein mittelalterliches Wort für Hure.“

Luke Tyler: „Aha…“

Ein bösartiger Blick des Gerasy Champions zum Screen, doch genau diesen Moment nutzt Blaze und kommt mit einem High Knee angesprungen, dass Barker prompt in die Seile treibt. Der ehemalige Pyromane hat hier gleich seine Chance gesehen viel Schaden auszuteilen und springt mit einer Shoulder Tackle Variante einfach in Barker und beiden fliegen über das oberste Seil nach draußen und brawlen dort auf den Boden weiter.

Indessen platziert Patricia einige punktgenaue Kicks gegen Kopf und Oberkörper von Mad Dog. Der Blick des verrückten Hundes scheint dabei dennoch nur auf die rot bemalte Maske in ihrem Gesicht zu liegen. Immer wieder treffen ihn harte Kicks, aber er will nicht zu Boden gehen. Stattdessen richtet er sich immer wieder auf und blickt gebannt auf die Maske. Plötzlich fängt er eines ihrer Beine ab. Mit viel Schwung und einer halben Drehung wird das Living Dead Girl in die Ringecke geschmissen. Ein Knall im Hintergrund…

Azrael Rage: „Luke, was genau hat es mit der Maske im Gesicht der Dirne zu tun?“

Luke Tyler: „Die Maske gehört eigentlich Mad Dog. Patricia Selladore sprühte letzte Show Farbe aus einer Dose ins Gesicht des Night Fighters und nahm sie ihm ab.“

Azrael Rage: „Also will er sie wiederhaben?“

Luke Tyler: „Ich glaube es geht in diesem Fall weniger um die Maske selbst. Mad Dog scheint ja mehrere zu haben. Es geht ihm wohl eher darum, dass niemand anderes und besonders nicht Patricia sie als Trophäe mit sich tragen darf.“

Azrael Rage: „Verletzter Stolz also?“

Luke Tyler: „Stolz? Schau dir mal Mad Dog an. Sein ganzer Körper ist voller Schorf und Kruste. Seinen rechten Arm benutzt er so gut wie gar nicht, weil er noch verletzt ist. Ich denke, es ist simple Rache.“

Azrael Rage: „So schlimm sieht Mad Dog aktuell auch nicht aus… Habe schlimmeres in der letzten Zeit gesehen…“

In der Ringecke wird Patricia mit einigen kräftigen Faustschlägen, des linken Armes wohlgemerkt, bearbeitet und schlussendlich greift er endlich das Objekt seiner Begierde. Die Maske im Gesicht von Patricia… er will die Maske herunterreißen. Kick gegen den rechten Arm! Und dieser zeigt gewaltig Wirkung. Vor Schmerz schreiend wirft Mad Dog sich in einer Ausweichbewegung nach hinten. Patricia will die Gelegenheit sofort nutzen und setzt mit einem perfekt sitzenden Drop Kick nach! Der Kopf des Night Fighters wird sofort getroffen und dieser geht endlich zu Boden.

Just in diesem Moment steht Blaze hinter Patricia Selladore, die mit einem wütenden Schrei sich umdreht und versucht einen hohen Roundhouse Kick zu setzen. Blaze aber fängt das recht vorbereitet ab und hält ihr Bein fest. Kurz hüpft Patricia auf einem Bein und versucht dann den Enzuigiri, aber die Rache duckt sich drunter weg und so knallt Patricia nur auf den Ringboden.

Luke Tyler: „Wo kam Blaze jetzt plötzlich her?“

Azrael Rage: „Hast Du vorhin den Knall im Hintergrund nicht gehört? Das war Robert Barker, wie er in eine Ringtreppe knallte. Danach hat Blaze sich aufgerappelt und ist in den Ring zurückgestiegen. Gute Zeitabpassung, Rächer.“

Ein genervter Blick des Kubaners zum Giant Screen. Dennoch macht er erst einmal mit der Hälfte des next CENTURY gods weiter. Er hält das Bein von Patricia fest und verpasst ihr mehrere Tritte, die dieser offenbar sehr wehtun. Man hört sie laut schreien und man meint unter der Maske etwas wie ein Grunzen zu hören. Ihr bandagierter Oberkörper zuckt vor Schmerzen jeden Tritt wieder, den Blaze setzt. Auch Mad Dog rappelt sich langsam wieder auf und kann endlich tun, was er die ganze Zeit tun wollte. Endlich reißt er Patricia die Maske aus dem Gesicht und hält sie scheinbar glücklich an seine Brust. Dann widmet er sich allerdings mit zornigen Gesicht wieder Patricia zu und will zutreten… aber er stoppt kurz vor ihrem Kopf. Selladore wie auch Blaze scheinen darüber überaus erstaunt.

Luke Tyler: Er hat gestoppt. Er hätte sie doch einfach jetzt ausknocken können.“

Azrael Rage: „Aber genau das will er nicht. Jemand der ohnmächtig ist, spürt keinen Schmerz mehr… Blaze! Hinter Dir!“

Gerade noch rechtzeitig sprach Rage die Warnung hier aus, denn der Rächer kann sich noch ducken. Just in diesem Moment, wenige Zentimeter von seinem Kopf, zischt ein Klappstuhl vorbei, den Robert Barker schwingt. Allerdings war Mad Dog nicht ganz so aufmerksam… der Chairshot trifft direkt seinen rechten Arm, den er zum Schutz hob. Sofort geht der Night Fighter wieder zu Boden und rollt sich unter schweren Schmerzen aus dem Ring und landet auf dem Hallenboden, wo er sich erst einmal nur den Arm hält.

Azrael Rage: „Verdammt. Dieser Stuhlschlag könnte verheerenden Schaden angerichtet haben.“

Luke Tyler: „Nelson Frider ist bei Mad Dog. Er scheint verletzt zu sein. Guck dir mal seinen Körper an. Überall sind kleine Krusten aufgebrochen und bluten wieder.“

Azrael Rage: „Frider scheint tatsächlich die Sanitäter zu rufen.“

Im Ring hat derweil Blaze eine Sekunde nicht aufgepasst und von der am Boden liegen Patricia Selladore einen harten Tritt in seine Kronjuwelen bekommen. Er geht in die Knie und vor ihm steht ein Robert Barker, der immer noch einen zusammengeklappten Stuhl in der Hand hat. Auch das Living Dead Girl erhebt sich wieder. Kurz schmiegt sie sich an ihren geliebten Schlächter, doch dann sieht sie mit irren Blick auf Blaze nieder.

Azrael Rage: „Das sieht nicht gut aus für den Rächer.“

Luke Tyler: „Willst du dagegen nichts tun?“

Azrael Rage: „Ich? Ins Match eingreifen? Pah! Das wäre doch unsportlich… ich würde mich aber an Blaze’ Stelle erst einmal schnell aus dem Ring rollen.“

Wütender Blick von Barker, wie auch von Patricia zum Giant Screen, weil sich der Pyromane just in diesem Moment aus dem Ring gerollt hat. Patricia und Barker beschließen den Kubaner von zwei Seiten zu folgen. So können sie ihn einkreisen. Patricia ist es als erstes, die bei Blaze ist, doch dieser reagiert geistesgegenwärtig und greift einfach eine der Bandagen an Patricias Oberkörper und zieht sie so mit viel Schwung gegen den Ringpfosten. Doch im nächsten Moment muss er schon einem Stuhlschlag von Barker ausweichen. Der Schlag geht daneben und trifft den Ringrand. Ein weiterer Schlag. Wieder ausgewichen und dieses Mal geht der Stuhl gegen die Hallenmatte. In diesem Moment ein harter Schlag von unten gegen den Mann ohne Grenzen. Die Faust trifft direkt in die Magengegend. Barker lässt den Stuhl fallen.

Währenddessen kümmern sich immer mehr Sanitäter um Mad Dog, der sich zwar bewegt und offenbar auch keine Hilfe will, aber seinen Arm scheinbar kaum noch bewegen kann.

Langsam richtet sich jetzt auch Blaze wieder auf. Die paar Sekunden reichten ihm offenbar um zu verschnaufen. Er holt mit dem rechten Arm aus und ein kräftiger Schlag trifft den Schlächter ins Gesicht und schickt ihn in die Ringabsperrung. Mit einem weiteren kräftigen Schlag ins Gesicht geht jetzt über diese sogar ins sichtlich begeisterte Publikum. Blaze steigt hinterher und prügelt weiter auf Barker ein. Dieser kann gar nicht anders, als zurückzuweichen. Dabei werden Blaze, wie auch Barker, von unheimlich vielen Fans abgeklatscht.

Azrael Rage: „Überaus unterhaltsam, ein solcher Kampf, nicht wahr, mein guter Luke?“

Luke Tyler: „Oh ja, und das sehen wohl nicht nur wir alleine so. Ebenfalls sind die PCWA-Fans begeistert, wenn sie so viel Kontakt zu den Superstars bekommen. Da bekommt man heute auch wirklich was geboten für’s Geld.“

Es geht immer höher in die Reihen der Zuschauer im Theater. Ohne Gnade, ohne Pause prügelt Blaze den Schlächter vorwärts und er scheint sich dabei wirklich gut zu fühlen. In ihm geht wohl ein Gefühl von Genugtuung. Ein Fan reicht ihm dann eine Limonade im Becher… erst nimmt Blaze einen Schluck und dann schlägt er den Schlächter den Pappbecher samt Limonade ins Gesicht. Der Fan jubelt begeistert und bekommt sogar noch einen Handschlag von der Rache.

Azrael Rage: „Dieses zähe Gör rappelt sich langsam wieder auf.“

Luke Tyler: „Aber was ist mit dem Partner von Blaze? Was ist mit Mad Dog?“

Tatsächlich kommt Patricia Selladore langsam wieder zu sich. Sie schüttelt die Benommenheit ab und versucht dann erst einmal die aktuelle Lage zu sondieren. Blaze und Barker prügeln durch die Zuschauerränge… Mad Dog wird verarztet und weigert sich mit den Ärzten zu kooperieren. Dieser erhebt sich stattdessen selbst, als er sieht, dass Patricia wieder aufsteht. Beide blicken sich an und demonstrativ hebt Mad Dog mit seinem linken Arm, die Maske, die er Patricia inzwischen wieder entreißen konnte. Mit lauten Kampfesgebrüll stürmt die weibliche Hälfte der next CENTURY gods auf den verhassten Feind zu und bahnt sich ihren Weg durch allerhand Sanitäter, wo sie schon vom verrückten Hund erwartet wird. Dieser ist doch gegen ein scheinbar in Raserei verfallene Patricia Selladore sichtlich im Nachteil, da er seinen rechten Arm nur schlecht bis gar nicht bewegen kann. Patricia hingegen schlägt mit allen Genitalien, die sie hat gegen den Nachtkrieger an.

Luke Tyler: „Patricia Selladore darf man nicht unterschätzen. Sie ist schnell und weiß, wie sie Schaden anrichtet. Zudem ist sie hinterlistig und nutzt jede Schwäche des Gegners.“

Azrael Rage: „Wenn ich über sie so nachdenke, frage ich mich tatsächlich ob sie, oder Alistair der feminine Part der next CENTURY gods ist?“

Ein wütendes Brüllen von Selladore Richtung Giant Screen. Sie hält sich kurz die Ohren zu und schreit einfach schrill und laut. Das war wohl genau die Ablenkung, die Mad Dog gebraucht hat. Mehrere schnelle Sidekicks gegen die Seiten, beziehungsweise gegen die Rippen treffen Patricia hart und scheinen Wirkung zu zeigen. Sie weicht zurück, scheint sich aber zu weigern zu Boden zu gehen.

Luke Tyler: „Meinst du nicht, dass das etwas Ablenkung ist, dass dich auch die Teilnehmer des Matches hören können in der Halle, Azrael?“

Azrael Rage: „Nein, nein, das sind alles professionelle Kämpfer… außer Barker. Der ist Metzger.“

Barker hat diesen Kommentar zwar gehört, und würde auch zu gerne seine Antwort per Mittelfinger formulieren, aber leider sind seine Arme damit beschäftigt den Ansturm von Blaze’ Fäusten entgegen zu wirken. Währenddessen jubelt das Publikum laut, da die Faces in der Offensive sind und zudem scheinen sich die PCWA-Fans überaus gut von dem – zugegeben- außergewöhnlichen Kommentatorenteam in Form von Luke Tyler und dem Regenläufer Azrael Rage zu fühlen. Weiterhin ist das Kamerabild auf die Rache und den Schlächter gerichtet. So gut, wie das für die Zuschauer am heimischen Fernseher ist, so schlecht ist das für Blaze, denn Barker bekommt die Kamera zu fassen, entreißt sie dem Kameramann und schlägt sie stattdessen in weitem Schwung dem Kubaner gegen die Stirn. Von der Wucht getroffen, fällt Blaze mehrere Stufen der Treppe herunter, wo er Barker eben noch heraufprügelte.

Luke Tyler: „Das hat gesessen! Blaze blutet.“

Tatsächlich zeigt das nächste Bild, dass Blaze an der Stirn blutet und das nicht gerade zu knapp. Robert Barker nutzt diese Chance, um erst einmal zu verschnaufen. Bisher ist das Match nicht unbedingt zu seinem Vorteil verlaufen und das weiß er auch genau… und es gefällt ihm nicht. Mit Wut im Gesicht begibt er sich langsam Richtung Blaze. Achtlos wird die scheinbar eh zerstörte Kamera beiseite geschmissen. Einige unfreundlich wirkende Blicke zu den in seiner Nähe stehenden Fans wird gegeben, während er Schritt für Schritt dem Kubaner näher kommt.

Azrael Rage: „Es ist kein Geheimnis, dass Barker die Kameras braucht, um zu polarisieren, aber so habe ich das selten gesehen… mit einer Kamera. War der Stacheldraht leer?“

Angepisster Blick gen Screen vom Mann ohne Grenzen. Man kann richtig ablesen, dass er jetzt am liebsten sich Rage schnappen würde.

Luke Tyler: „Ich denke er hat nur die Situation gut genutzt.“

Azrael Rage: „Nicht so schüchtern, Luke. Du kannst Deine Meinung ruhig über den Schlächter loswerden.“

Luke Tyler: „Nee, lass mal. Nicht jeder ist nach einer Schlachtung die Show darauf wieder so vergnügt wie du, Azrael. Aber sag mal, warum stehen in deiner Nähe heute immer Securitys?“

Azrael Rage: „Eine kleine Gabe von Blake Milton… Belassen wir es dabei.“

Barker ist bei Blaze angekommen und mit einem kräftigen Tritt schickt er Blaze weiter die Treppe herunter. Fast leblos rollt der Pyromane die Stufen herunter. Währenddessen nähern sich Mad Dog und Patricia dem anderen Kampfschauplatz. Mit einem harten Kick gegen den Oberkörper geht nun Mad Dog über die Guarding Rail, aber richtet sich sofort wieder auf. Das Living Dead Girl nimmt kurz Maß und rennt los. Absprung mit Hilfe der Absperrung in Mad Dogs Richtung! Crossbody! Aber sie wird abgefangen und stattdessen hart in die Metallabsperrung die Zuschauermassen gerammt. Sofort sind mehrere Sicherheitsleute und Ordner zur Stelle und ziehen die Fans zur Seite, die Gott sei dank nichts abbekommen haben. Angeschlagen bleiben darauf der verrückte Hund und die Freundin des Schlächters liegen.

Luke Tyler: „Jetzt liegen alle, bis auf der Gerasy Champion und dieser sieht hier seine große Chance.“

Azrael Rage: „Meine Güte, das könnte tatsächlich der Tag werden, an dem Robert Barker ein Match aus eigener Kraft gewinnt. Wenn demnächst noch Gabriel Lucifer tatsächlich mal die PCWA verlassen sollte, und nicht wiederkäme, würde ich an Wunder glauben.“

Luke Tyler: „Ist das jetzt nicht sehr zynisch gegenüber der Leistung unsere Gerasy Champions?“

Azrael Rage: „Zynisch? Ha ha ha. Traurigerweise ist es eher ehrlich.“

Robert Barker hört zwar alles, was gesagt wird, aber hat wohl beschlossen nicht mehr darauf zu reagieren. Es gilt den Fokus auf das Match zu richten und dieses zu gewinnen. Er will wohl das schwächste Glied der Kette sprengen und greift sich Mad Dog. Ein harter Schlag gegen den Arm und dann wird der Hund gegriffen und mit Mühe wieder über die Absperrung gehievt. Dann steigt er ihm hinterher. Sofort wird wieder nach dem Hund gegriffen und dieser wird zum Ring geschleift. Mad Dog scheint am Ende seiner Kräfte zu sein. Mit viel Kraftaufwand wird er in den Ring gerollt und sein Peiniger Robert Barker folgt ihm. Ein kurzes diabolisches Grinsen und der Blick auf den am Boden liegenden Feind. Dabei fällt auf, dass Mad Dog immer noch mit der linken Hand die rot besprühte Maske in der Hand hält, sich geradezu an ihr festkrallt. Nun wird er von Barker gegriffen. ROBERT BARKER SPECIAL I. Der Firemans Carry into Stunner verfehlt seinen Wirkung nicht und ein lautes Raunen geht durch das Publikum, als sich der Schlächter zum Cover auf Mad Dog fallen lässt und sein Bein einhakt. Nelson Frieder ist sofort zur Stelle, um den Pin zu zählen.

Eins

.

Azrael Rage: „Auch ein blindes Huhn…“

.

Zwei

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Azrael Rage: „… findet mal ein Korn.“

.

Kick out!

Ein eingreifender Kick von Blaze verhinderte hier den Sieg der ANGST!

Das war tatsächlich in letzter Sekunde. Blaze sieht jetzt seine Chance gekommen. Kurz wischt er sich noch einmal mit der Hand das Blut aus dem Gesicht und greift sich nun seinen Erzfeind, seinen Nemesis oder sagen wir einfach Robert Barker! BURN OUT! Der Fishermans DDT ist in absoluter Vollendung ausgeführt und die Brücke wird gehalten.

Eins

.

Azrael Rage: „Blaze ist dann wohl der Einäugige…“

.

Zwei

.

Azrael Rage: „… im Reich der Blinden… Hühner.“

.

Kick out!

Ein harter Schlag von Patricia Selladore mit dem Undisputed Gerasy Titel traf Blaze und so konnte der Pin-Fall verhindert werden.

Luke Tyler: „Deine spöttischen Kommentare hin oder her, Azrael, das ist gerade eine furchtbar spannende Phase im Match.“

Azrael Rage: „Spöttisch? Ohh, nein, nein… nein. Nachdem mir Leute wie Blaze und Barker stets so viel Ehrfurcht und Respekt entgegengebracht haben, würde ich mir nie anmaßen spöttisch über sie zu philosophieren.“

Luke Tyler: „Irgendwie scheint dir heute der Sinn nach Ironie zu stehen, Azrael. So kennt man dich ja gar nicht.“

Azrael Rage: „Das Schönste an mir ist, dass niemand mich mehr kennt, Luke. Die Vergangenheit wird heute ignoriert. Es geht nur noch um das Hier und Heute… und da bin ich endlich angekommen, aber dazu später mehr.“

Luke Tyler: „Später?“

Azrael Rage: „Später! Konzentrieren wir uns auf den Kampf. Die Dirne des Schlächters ist mit dem Gerasy bewaffnet und ich rate ihr keine Beule daran zu machen, oder ich werde bei Gelegenheit eine Beule an ihr verursachen…“

Noch einmal will Patricia Selladore mit dem Gerasy zuschlagen, da sie Blaze eben zwar vom erfolgreichen Pinfall abhalten konnte, aber ihn damit nicht außer Gefecht setzen konnte. Ein weiterer Schlag soll folgen, aber wieder einmal demonstriert die Rache hier seine schnellen Reflexe und duckt sich weg. Ein High Knee von Blaze gegen Patricia und sofort wieder der Ansatz zum BURN OUT! Aber das Living Dead Girl kann Blaze von sich wegschubsen. Ein harter Kick von ihr. SURRÉALISME! Der Jawbreaker sitzt genau und schickt Blaze auf den Boden. Patricia will covern, aber in diesem Moment wird sie von Mad Dog, der sich wieder erholt hat, gepackt und aus dem Ring geworfen. Sofort wirft sich Mad Dog auf Barker und pinnt diesen. Nelson Frider zählt unter dem Jubel der Fans.

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

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Kick out!

Barker hatte wohl zu lange Zeit sich zu erholen.

Luke Tyler: „Ich war mir sicher, dass Mad Dog jetzt den Sieg für sein Team geholt hätte.“

Azrael Rage: „Ich wollte auch ehrlich gesagt schon aufstehen.“

Luke Tyler: „Aufstehen?“

Der Night Fighter kann es nicht fassen. Geschockt blickt er den Referee an, welcher deutlich nur zwei Finger in die Höhe hält. Es gibt nur eine Antwort darauf. Weitermachen! Also erhebt sich Mad Dog und man meint Verachtung durch die Maske sehen zu können. In diesem Moment will er sich den Undisputed Gerasy Champion schnappen, aber dann sieht er etwas funkelnd neben diesem liegen. Der Titel. Der größte Schatz der PCWA. Der Gerasy Titel. Langsam und scheinbar voller Ehrfurcht ergreift Mad Dog ihn und blickt ihn, kurz innehaltend, an. Nur langsam macht er sich jetzt bereit, geht einige Schritte zurück, nimmt Anlauf, damit der geplante Beltshot seine volle zerstörerische Wirkung entfalten kann. Das Publikum chantet laut den Namen der unbekannten Konstante. Er nimmt Maß, sieht wie der fleischgewordene Alptraum der PCWA sich langsam, noch schwankend, erhebt. In dem Moment, wo er losrennen will, greift ihn aber jemand von der Seite an den Titel. Es ist der Pyromane Blaze… Ein kurzer Blickwechsel und dann reißt Blaze Mad Dog den Titel aus dem Händen… Erst jetzt merkt Mad Dog, was seine Hände sind. Leer. Er hat auch die andere Maske verloren. Sie liegt in der Nähe von Barker.

Luke Tyler: „Jetzt hat Blaze den Gerasy in den Händen und guckt ihn an mit leuchtenden Augen.“

Azrael Rage: „Jeder guckt ihn so an, der seinen Wert erkennt. Es gibt kein großartigeres Gefühl als den Undisputed Gerasy in den eigenen Händen zu halten. Er ist mehr als eine Trophäe. Er ist unsere Sonne im PCWA-Universum. Wir alle drehen uns um ihn… und wie einst Ikarus versuchen wir alle der Sonne nah zu sein.“

Luke Tyler: „Stürzte Ikarus nicht ab, weil er der Sonne zu nah war?“

Azrael Rage: „Genau deswegen ist es eine so passende Metapher.“

Kurz blickt Blaze den Titelgürtel noch an und dann wirft er ihn aus dem Ring. Falscher Zeitpunkt für so etwas. Mad Dog blickt noch einmal dem Gürtel hinterher. Man will sich eigentlich nicht von dem Gold ablenken lassen, aber es passiert einfach. Es ist die goldene Magie… PEACEMAKER! Der Yakuza Kick von Barker trifft Blaze punktgenau ins Gesicht. Keiner hatte kurze auf den Champion geachtet und dieser nutzte die Chance. Aber der Plan des Schlächters geht nicht auf, denn anstatt auf den Boden zu fallen, fällt Blaze über das oberste Seil aus dem Ring.

Luke Tyler: „Mad Dog!“

Barker wurde im geglaubten Moment des Triumphes überrumpelt und von dem Night Fighter Mad Dog gepackt. ENTER NIGHT! Der Screwdriver wird von Mad Dog mit schmerzendem Arm dennoch wunderschön vollendet ausgeführt und scheint Barker außer Gefecht gesetzt zu haben. Mad Dog muss nur noch pinnen.

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Dr… CHAIRSHOT!

Patricia lässt krachend einen Klappstuhl gegen Mad Dogs Kopf knallen.

Luke Tyler: „Was für ein brutaler Chairshot! Das hat man durch die ganze Halle krachen gehört.“

Azrael Rage: „Sie ist gar nicht so dumm, wie sie aussieht.“

Wer sich jetzt fragt, was Azrael meint, dem soll es erklärt werden. Patricia verschwendet nämlich keine Sekunde Zeit, sondern dreht Mad Dog auf den Bauch und keilt seinen Arm in den Klappstuhl ein. Mit ihrem ganzen Gewicht hängt sie darin.

Luke Tyler: „Ein Aufgabegriff mit dem Stuhl. Sie nutzt den Vorteil, dass hier alles erlaubt ist.“

Mad Dog kämpft und kommt sogar ans Seil… aber ein Blick zu Nelson Frider signalisiert, was der aufmerksame Wrestlingfan eh weiß. In dieser Matchart gibt es kein Rope-Break! Laut schreit der verrückte Hund vor Schmerzen. Er hat das Gefühl, dass sein Arm jede Sekunde brechen könnte. Nelson Frider fragt Mad Dog, ob er aufgeben will, aber noch schüttelt dieser den Kopf. Wie lange noch?

Luke Tyler: „Das kann er doch nicht ewig durchhalten, oder wie siehst du das, Azrael?“

Azrael Rage: „Unmöglich. Selbst ich würde da nicht mehr rauskommen.“

Mit seiner letzten Kraft robbt Barker, während auch Patricia vor Anstrengung schreit wieder in die Ringmitte. Zentimeter für Zentimeter robbt der verrückte Hund mit Patricia auf dem Rücken. Es ist ein verzweifeltes Unterfangen. Sein linker Arm streckt sich gen… der rot angesprühten Maske. Er erreicht sich mit den Fingerspitzen… und klopft dann ab!

Luke Tyler: „MAD DOG GIBT AUF!!!“

Sofort lässt Nelson Frider die Ringglocke läuten. Das Match ist beendet und das Theme des Living Dead Girl Patricia Selladore wird angespielt.

Jane Nelson: „Sieger in diesem No Holds Barred Tornado Tag-Team Match nach 17 Minuten und 25 Sekunden via Submission… Patricia Selladore und der Undisputed Gerasy Champion Robert Barker… DIE ANGST!“

Völlig entkräftet lässt Patricia jetzt los und fällt neben Mad Dog. Neben dem Ring erhebt sich langsam Blaze wieder, der kopfschüttelnd in den Ring zu Mad Dog blickt, welcher sich nicht rührt, außer, dass er die rote Maske festhält. Ebenfalls scheint Barker noch mit Spinnenweben im Kopf aufzustehen.

Luke Tyler: „ Ein spektakulärer Main Event! Knapp setzen sich Selladore und Barker hier durch.“

Azrael Rage: „Ja, das war definitiv ein spektakuläres Finale… Dann bin ich jetzt an der Reihe.“

Luke Tyler: „Du?“

Azrael Rage: „Mike, Vincent, die Mikrophone gehören wieder Euch… ROBERT BARKER?! SCHLÄCHTER? Es ist Zeit für uns durch den Regen zu wandern!“

Man sieht wie der Regenläufer aufsteht und das Bild langsam schwarz wird.

Mike Garland: „Danke, Azrael. Das war definitiv mal was anderes.“

Vincent Craven: „Aber was passiert jetzt?“

~~~Denn ich laufe im Regen ~~~

~

Immer

~

Ich bin der Wanderer in Sturm und Nacht

~

Ich bin…

~

 

Marilyn Manson – Four rusted Horses

 

Who’ll ride this dying carousel?
Four Rusted Horses strangled by their own rope,
When children love our singing

We’ll know that their tired hearts have broke?
That their tired hearts have broke

 

Everyone will come,
everyone will come to my funeral to make sure that I stay dead,
Everyone will come,

everyone will come to my funeral to make sure that I stay dead,

- dead - –

Anstatt aber eines Azrael Rage tauchen plötzlich jede Menge Rages auf der Rampe auf. Alle sind sie mit Seidenkutte, Kapuze und Maske verhüllt. Es sind gut 20 Mann. Erst als alle vollzählig zu sein scheinen sie sich Richtung Ring in Bewegung zu setzen.

Vincent Craven: „Ganz viele Rages.“

Mike Garland: „Welcher ist der echte Azrael Rage?“

Vincent Craven: „Sieh dir Robert Barker an. Der bewaffnet sich mit dem Stuhl im Ring.”

Die Masse an Rages greift sich den offenbar völlig verwirrten und auch vollkommenen fertigen Blaze. Sie ziehen ihn zur Rampe.

Vincent Craven: „Die Regenläufer fesseln Blaze mit Handschellen an die Rampenkonstruktion.“

Zehn weitere Regenläufer greifen sich währenddessen Patricia Selladore, die zwar wild schreit und zappelt, aber gegen so viele natürlich keine Chance hat. Sie wird überwältigt und ebenfalls an die Rampe mit Handschellen befestigt.

Mike Garland: „Die Rages greifen sich jetzt Mad Dog. Der wacht erst in diesem Moment auf und scheint viel zu schwach für Gegenwehr.“

Vincent Craven: „Er wird an die Zuschauerabsperrung befestigt und wacht wohl erst jetzt wieder richtig auf.“

Mike Garland: „Die vielen Rages umkreisen jetzt den Ring.“

Einer der Regenläufer löst sich aus den vielen Kutten und greift sich den Undisputed Gerasy. Mit ihm betritt er über die Ringtreppe den Ring. Wütend ruft Barker irgendwas in die Richtung des Rages vor ihm, aber man kann es nicht verstehen. Versuchter Chairshot von Barker. Ausgewichen, aber ein weiterer Schlag schwingt sofort hinterher und trifft diesen Rage.

Mike Garland: „Hat er ihn getroffen?“

Vincent Craven: „Ich meinte eigentlich nicht, aber er ging ja zu Boden.“

Mit einem bösartigen Grinsen blickt der fleischgewordene Alptraum der PCWA jetzt auf sein Machwerk, während die anderen Rages reglos um den Ring herum verharren.

Vincent Craven: „Der Gerasy hockt sich über Rage… und reißt ihm die Maske herunter.“

Mike Garland: „PAVUS MAXIMUS!“

Tatsächlich ist unter der Maske nur Pavus Maximus zu sehen, der Barker offenbar anlächelt. Barker will schon mit seiner Faust antworten, aber der Fingerzeig von Pavus ist deutlich. Er sagt: Hinter dir!

Vincent Craven: „Ein weiterer Rage lauert hinter Barker.“

Mike Garland: „FINAL SIN LARIAT!!!”

Die Lariat trifft den Schlächter punktgenau und dieser dreht sich einmal um die eigene Achse und knallt dann krachend auf den Nacken auf. Der andere Rage reicht Pavus die Hand und hilft diesem auf. Mit einem Handschlag bedankt man sich hier kurz, und mit einem Lachen im Gesicht verlässt den Wikinger den Ring und gesellt sich zu den anderen Rages. Anderen Rages? Oh ja, aber diese legen jetzt ihre Kutten und Masken ab und zum Vorschein kommt…

Mike Garland: „Das sind die Securitys von Blake Milton.“

Vincent Craven: „Das muss jeder entbehrliche Mann gewesen sein.“

Mike Garland: „Guck, Bernd Hohlstein und Maria van Olsen sind auch darunter.“

Vincent Craven: „Wie kann das sein?“

Mike Garland: „Rage sagte doch, dass er eine kleine Gabe von Blake Milton erhalten hat.“

Vincent Craven: „Klein?“

Im Ring geht der Regenläufer nun wieder zu seinem Werk über, während die Fans fast ausflippen in der Halle vor Begeisterung. Barker wird an seinen langen Haaren hochgezogen und LIVING TORTURE! Der Standing Dragon Sleeper sitzt bombenfest und außer den Fans hört man nur Patricia Selladore, die laut schreit und offenbar mitleidet.

Vincent Craven: „Via Headset höre ich gerade das im Backstagebereich noch mehr Securitys sind und die niemanden in die Halle mehr lassen.“

Mike Garland: „Das erklärt auch, warum hier keine Verstärkung für den Champion kommt.“

Erst nach einer geschlagenen Minute lässt Rage los. Barker hat inzwischen längst mit dem Zappeln aufgehört und fällt einfach zu Boden, als der Regenläufer dann schlussendlich von ihm ablässt. Tänzelnd bewegt sich Rage zum Ringrand und einer der Securitys übergibt ihm ein Mikrophon. So tanzt Rage dann zurück zu Barker und stellt sich über ihn… kurz wartet er noch, blickt sich um durch die jubelnden Massen, zur schreienden Selladore, zum offenbar aufgebrachten Blaze und zum vollkommen überrumpelten Mad Dog.

Azrael Rage: „Ich muss Dir wirklich danken, werter Robert.“

Verwunderung im Allgemeinen.

Azrael Rage: „Du solltest würdigen, was ich hier für Dich organisiert habe. Es war eine Menge Arbeit… aber das war es wert.“

Das Schild der PCWA blickt nach unten zum Gerasy Champion.

Azrael Rage: „Du hast mich befreit. Du hast mich getötet und mich im selben Atemzug neugeboren. Obwohl neugeboren, trifft es nicht. Ich bin nicht geboren... ich bin geblutet worden. Zwei Meter über den Ring hing der letzte Rest meines einstigen Aufbäumens und starb dort… doch dann erwachte ich. Dank Dir, garstiger Robert.“

Langsam nimmt sich Azrael die Maske aus dem Gesicht, aber aufgrund der Kapuze kann man immer noch nichts sehen.

Azrael Rage: „Ich denke, es ist nur fair Dir Dein Werk zu zeigen. Ich bin Dein Produkt. Deine größte Erschaffung. Dein größter Fehler zugleich. Als Du mich geschlachtet hast, hast Du mir eines klar gemacht… Helden leben nicht lang in der PCWA. Sie haben einfach nicht das was es braucht, um ein Monster, einen Terrorristen, wie Dich aufzuhalten.“

Vorsichtig entfernt Rage die weißen Handschuhe von seinen Fingern und die Hände sehen vernarbt aus… viele kleine Narben. Die meisten sind inzwischen geheilt, aber auf einigen sitzt noch Schorf.

Azrael Rage: „Du hast die Angst in mir geschlachtet, Robert. Zurück blieb Mut… und etwas düsteres… etwas bedrohliches… etwas, dass nur darauf wartete ins hier und jetzt zurückzukehren. Eine Bestie fand ihren Weg ans Licht und vereinte sich mit der Leiche des Mannes im Regen… Ich bin nun diese Bestie… Denn nur eine Bestie kann eine andere Bestie aufhalten…“

Rage deutet an, die Kapuze abzunehmen, aber entschließt sich dann noch daneben. Stattdessen verpasst er Barker eine Ohrfeige.

Azrael Rage: „Nicht ohnmächtig werden. Der beste Part kommt erst jetzt… Denn jetzt bin ich endlich in der Lage Leuten wie Dir ihre Grenzen aufzuzeigen. Ich werde der sein, von dem sogar Alpträume wie Du Alpträume bekommen werden. Du hast mir nämlich die Sühne gegeben, die ich so lange brauchte, um mit mir ins Reine zu kommen. Du hast mich für so unendlich viele Sünden bestraft… der Gedanke an den wunderschön funkelnden Stacheldraht um meinen Körper und Gesicht verzaubert mich. Du hast mein Äußeres, meinem Inneren angepasst. Ich wollte es zwar immer sein, aber ich war es nicht. Deine Schlachtung hat mich erst zu ihm gemacht. Zu einem Schatten, einer Bestie für die PCWA, einem Schild zum Schutz…“

In dem Moment wirft Azrael die Kutte ab und ein furchtbarer Anblick zeichnet sich ab. Sein gesamter Oberkörper ist mit Narben übersäht. Sie sind größtenteils sehr schlecht vernäht worden. Seine Arme, sein Hals… alles Narben. Er trägt immer noch die zerrissene Hose, die er auch bei der Schlachtung trug. Seine einst prachtvolle Mähne ist teilweise ergraut und die Haare wirken weder glänzend, noch gekämmt, wie sie es sonst immer waren. Durch sein Gesicht ziehen sich drei große, parallel zueinander stehende Narben. Sie beginnen beim linken Haaransatz, gehen durch die linke Augenbraue, über das linke Augenlied und enden erst nach dem Mund. Sein Gesicht ist zwar geschminkt, aber mehr schlecht als recht… es ist eigentlich nur weiße Grundierung und schwarz um die Augen...

Mike Garland: „Oh mein Gott, was für ein Anblick.“

Vincent Craven: „Rage ist entstellt.“

Mike Garland: „Und er scheint sich darüber zu freuen.“

Tatsächlich ist ein breites Lachen auf dem Gesicht von Rage zu sehen.

Azrael Rage: „Sieh mich an. Siehe die Schönheit Deines Werkes… Ich muss Dir danken… Du hast mir alles gegeben. Jetzt bin ich endlich mehr, als ein alter verweichtlichter Teufel. Ich bin mehr als ein Todesengel, als ein Ritter, oder gar ein Held. Dank Dir bin ich wieder etwas Mystisches, etwas Großes, etwas Unberechenbares… ich bin endlich und final DER REGENLÄUFER!“

Ein sadistisches Lächeln von Rage, welches dennoch lauten Jubel hervorruft.

Azrael Rage: „ABER leider bist Du immer noch der Böse in dieser Geschichte und es ist meine Aufgabe Dich aufzuhalten, Robbie. Deswegen, und weil es mit beträchtlichem Vergnügen und meinem Begehren verbunden ist, werde ich Dir bei CORE den Undisputed Gerasy abnehmen. Das ist mein Dank… ich werde auch Dich befreien.“

Langsam greift sich Rage jetzt den Titel, der neben Robert Barker lag und betrachtet ihn.

Azrael Rage: „Er ist genau wie ich jetzt… vollkommen.“

Ein erstaunlich freundlicher Blick zu Barker.

Azrael Rage: „Bei CORE wird das Gold wechseln. Möge der Regen fallen!“

In diesem Moment beginnt über den Ring kühles Nass zu fallen.

Mike Garland: „Das ist Wasser.“

Vincent Craven: „Das ist Regen!“

Mitten in diesem Regen, mitten im Ring, direkt über Robert Barker, steht er… der Eine, der Keine… Der Regenläufer… und er hält mit beiden Armen den Undisputed Gerasy in die Höhe!

Wütend blicken Patricia, Blaze und auch Mad Dog in den Ring… kurz blicken sich der verrückte Hund und der Rächer auch an, doch dann blicken sie wieder in den Regen… durch den einer mit dem größten Schatz der PCWA läuft… AZRAEL RAGE.

Vincent Craven: „Mit diesen spektakulären Bildern müssen wir uns dann auch verabschieden, liebe PCWA-Fans!“

Mike Garland: „Ja, wir sehen sie hoffentlich alle wieder bei der nächsten Großveranstaltung PCWA-CORE, wo nicht nur der Quest 4 the Best ausgefochten wird, sondern auch Robert Barker seinen Undisputed Gerasy gegen Azrael Rage verteidigen muss. Bis zum nächsten Mal!“

Vincent Craven: „Und gute Nacht… und nehmen sie einen Schirm mit. Es könnte regnen.“


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OFF-CAMERA

Einige Zeit später.
Fernab jeglicher Kameraaufzeichnung.

Das Phoenix Center. Hoch thront die Kuppel des gigantischen PCWA Domes in der Berliner Nachthimmel. In der Vergangenheit hat das "Phoenix Center" immer wieder durch Highlights der Unterhaltungsbranche auf sich aufmerksam machen können. So wurden bereits diverse Messen ausgestattet, ebenso wie man sich im Bereich „Sports Entertainment“ sehr gut bewegt. Heute gehört das "Phoenix Center" zu den wichtigsten Attraktionen und Anziehungspunkten des Berliner Großraums.

Things go wrong when I trust them
In my naive way I love them

Momentan liegt genau dieser Anziehungspunkt unter einer dichten Gewitterfront. Immer wieder türmen sich dunkle Wolkentürme zu bizarr anmutenden Gebilden auf, die dann vom starken Westwind verwirbelt und immer wieder neu aufgebaut werden. Es regnet. Wassermassen gehen zu Boden, werden vom Wind quer über den Himmel gepeitscht und landen schließlich als spiegelnde Seen auf den Straßen und Dächern der Häuser. Hin und wieder entlädt der Himmel auch seinen Zorn in Form von Blitz und Donner, die der finsteren Nacht kurze Momente der Helligkeit verschaffen.

Like you told me to love them
I abide by man made rules

Einer dieser Momente lässt uns eine Gestalt erkennen, die sich bei diesem Wetter tatsächlich über das große Kuppeldach des PCWA Domes bewegt. In dicke Kleidung vermummt, können wir diese Person zunächst nicht näher identifizieren, aber sie scheint Mühe zu haben, sich gegen die reißende Kraft des Windes zu stemmen. Mühsam bewegt sie sich voran, Schritt für Schritt, bis sie schließlich einen Fahnenmast erreicht hat.

Eine weitere Gestalt taucht auf. Ein wenig kleiner, aber ebenso unkenntlich. Die beiden scheinen aufeinander gewartet zu haben. Momente später gesellt sich eine dritte Person zu ihnen, wie ein finsterer Schatten aus dem Nichts. Da wir sie nicht verstehen können, nähern wir uns ihnen als stille Beobachter.

And am a picture of all fools
I have a border of white clues

Mühsam können wir nun eine Stimme verstehen, gegen den Sturm gebrüllt.

„Hier sind wir. Dies hier ist nicht die PCWA. Dies hier ist die Realität, nichts zwischen uns und dem Himmel. Nur hier, als Spielball dieser Gewalten, erkennen wir unsere Rolle in dieser Welt.“

Erneut zuckt ein Blitz über den Himmel. Für einen Moment erkennen wir die Gesichter der drei Männer.

Gerade gesprochen hat der Mann, der einmal als der ‚Last Warrior“ Adam Reynolds bekannt war. Er trägt eine dunkle Regenjacke, die jedoch schon komplett durchnässt zu sein scheint. Seinen Kopf hat er mit einer groben Wollmütze bedeckt, allerdings laufen ihm ganze Sturzbäche von Wasser über das Gesicht.

Neben ihm steht der Night Fighter Mad Dog. Ebenfalls tief in einen Parker gehüllt, eine Mütze auf dem Haupt und darüber die Kapuze der Jacke. Die meisten Regentropfen prasseln an MDs neuer Maske ab. Einzelne Perlen verweilen jedoch für einen Moment am Kunststoff, bis sie sich langsam in Bewegung setzen und der Schwerkraft folgen. Auf dem Weg werden immer wieder andere Wassertropfen eingesammelt. Die unbekannte Konstante zieht die Schultern hoch, während die Hände weiterhin in den großen Taschen des Parkas verschwunden sind.

Mad Dog: „Um zu erkennen, dass du ein auf sein Ende wartender Greis geworden bist, ich aber weiterhin die unbekannte Konstante bin, hätte ich nicht hier hoch steigen müssen. Warum hast du mich her bestellt, Reynolds? Glaub nicht erneut mit mir spielen zu können…“ 

MD ballt die linke Faust und man erkennt deutlich, dass sich in der großen Jackentasche irgendein Gegenstand verbirgt. Der Hund schaut zum dritten im Bunde.

Ein Mann, auch als Patient bekannt. Das Gesicht versteckt zwischen einem Vollbart und einer dunklen Mütze, die an seine Augen anschließt. Das rechte Auge hängt leicht, eine Narbe ziert sich schwer durch das Gesicht. Valkos Heritage, der gebrochene Mann. Er klatscht in die nackten Hände, allerdings nicht anerkennend. Ironisch.

Valkos Heritage: „Bravo, Reynolds. Bravo. Erst ein Keller, jetzt dieses Dach. Wenn es einen Preis für die bescheuertsten Treffpunkte gäbe… fass dich kurz, ich will diesen gottverlassenen Ort schnellstmöglich verlassen. Gibst du mir jetzt endlich die Antwort, die ich will? Und was zur Hölle macht Mad Dog hier?“

I use the formulae of everyday
In the floods I stay and get washed away

Wir richten unseren Blick wieder auf Adam. Für einen Moment steht er einfach nur so da, seine hellen Augen scheinen einen nicht existierenden fernen Punkt am Horizont zu fixieren, so als seien seine beiden Begleiter in diesem Moment überhaupt nicht anwesend. Er wirkt traurig und älter als sonst, aber es könnte auch Regen sein, der seine Wangen hinunter läuft. Der Wind zerrt an seiner Kleidung, aber dies macht ihm nichts aus. Nicht mehr.

Adam: „Die Dinge sind entgleitet. Zu weit gegangen. Ich dachte, ich könnte noch einmal helfen, ein letztes Mal eine Rolle einnehmen in diesem Spiel, könnte bei Patricia das nachholen, was ich all die Jahre versäumt habe. Aber ich habe versagt. Habe versagt, sie im entscheidenden Moment zu schützen, habe vielleicht sogar diese Gefahr erst über sie gebracht.“

Er zögert. Blickt nun sowohl Valkos Heritage als auch Mad Dog kurz an.

People talk in nothing
With a reverence in a something

Adam: „Es ist meine Schuld, nicht eure. Ich kenne die Regeln. Alles, was ich einfordere, ist nun Ehrlichkeit…“

Doch der Patient unterbricht den letzten Krieger.

Valkos Heritage: „Was zur Hölle meinst du? Was ist mit Patricia?“

Adam: „Das tut eigentlich nichts zur Sache. Die Frage ist nur: Was wisst ihr über sie? Wann habt ihr sie zuletzt gesehen? Du…“

Er deutet mit dem Finger auf Mad Dog.

Adam: „Du hättest gute Gründe, um dich an ihr zu rächen. Die Abreibung im Keller in der letzten Show dürfte dir noch immer tief in den Knochen stecken.“

Der Wind peitscht dem Kämpfer der Nacht ins Gesicht. Er weicht einen Schritt zurück. Die Schmerzmittel haben Wunder gewirkt. So ist es allein die Stelle, an der er am härtesten einstecken musste, die sich in sein Bewusstsein bohrt. Die Stelle, die Patricia eben für ihren Sieg nutzte.

Mad Dog: „Was weißt du schon, huh!?“

Raunt es durch den Regen. MD wischt mit der linken Hand über die Maske, zieht mit einem Mal alle Tropfen ab. Ein Unterfangen, was nicht lange von Erfolg gekrönt ist.

Mad Dog: „Deine verschissene Rolle war es Zuhause zu sitzen und mit Chips und Bier deine Fettmasse zu optimieren. Deine verschissene Rolle war es mit einer Träne auf der Wange an das Vermächtnis der GCW zu erinnern, ja deine fuckin’ Rolle war es im Regen zu stehen, während sich die neuen Stars um das bisschen Sonne streiten. Aber anscheinend hast du es ja im Regen nicht lange ausgehalten, letzter Kämpfer.“

Sagt der Kämpfer der Nacht und stellt sich Wind und Niederschlag, indem er sich einen Schritt vor drückt.

Mad Dog: „Anstatt dessen bewegst du dich mit deinem Rollator innerhalb der PCWA und glaubst ausgerechnet mich in einen Hinterhalt locken zu müssen, huh!? FUCK YOU, ADAM! Spielst den Handlanger für dein Töchterchen und ihren Stecher, damit wenigstens ein bisschen Licht auf deinen faltigen Hintern scheint. Erbärmlich… Einfach erbärmlich!“

MD schnipst dass Wasser aus seiner linken Hand in Reynolds Gesicht. Adam schüttelt den Kopf.

And my heart beats on with indifference
To the lessons of attrition

Adam: „Ich hatte mit der Sache nichts zu tun. Die anderen waren nur zufällig da und dann ergab sich diese Möglichkeit…“

Starr umgreift der Fighter wieder den Gegenstand in seiner Jackentasche.

Mad Dog: „Gegen die du nichts unternommen hast!“

Adams Blick wird auf einmal finster.

Adam: „Ich habe sie nicht unterstützt! Vergiss niemals: Auch wenn wir uns schon seit über 10 Jahren kennen, sind wir beide keine Freunde. Ich brauche keinen Babysitter, der auf mich aufpasst und auch du solltest langsam mal ein Mann werden, der dies nicht für sich beansprucht. Dinge kommen wie sie kommen und ich werde sie nicht mehr beeinflussen.“

MD stöhnt auf, während er mit den Augen rollt.

Mad Dog: „Ist das der beschissene Vatertrieb, immer alle belehren zu müssen?“

MD stockt. Plötzlich geht ihm im Angesicht des Last Warriors etwas auf. Seine Tochter dringt unweigerlich ins Bewusstsein. Der Fighter seufzt. Sieht die Verzweiflung in Adams Gesicht, sieht die Angst in Adams Gesicht… und weiß, dass genau dies tief in ihm steckt. Die Verzweiflung und Angst eines Vaters, der seine Tochter verloren hat.

Mad Dog: „Lassen wir doch die Belehrungen, lassen wir doch unsere Rollen, Rollen sein. Du bist der Vater von Patricia, Adam. Auch ich bin Vater! Ich weiß nicht, was mit Patricia war, als du deine großen Triumphe gefeiert hast – aber ich habe meine Tochter verlassen, weil mein Weg hier noch nicht zu Ende ist! Der wahre Triumph steht noch aus…“

MD überlegt kurz, er wusste nicht, warum Adam in dem Glauben war, dass es Patricia schlecht gehen könnte. Eben stand er noch mit ihr im Ring. Die Finger lösen sich vom Gegenstand in der Jackentasche. MD legt die linke Hand auf Reynolds Schulter. Von der rechten Seite dröhnt hingegen der Schmerzeshall durch die Nervenbahnen.

Mad Dog: „…ich weiß also, wie es sich anfühlt, in Sorge zu sein… wie einen der Eindruck  zerfrisst, sie im Stich gelassen zu haben. Ich könnte nun deinen Verdacht weder von mir lenken noch bestätigen, indem ich mich dir als die unbekannte Konstante zeige. Ich, bei dem alles möglich ist. Der Unbekannte, der sogar für die Tötung Runas verantwortlich sein könnte…“

Der Blick schweift zu Heritage. MD wiederlegt mit einem Schmunzeln jedoch jeglichen Verdacht gegenüber Valkos. Den Verdacht, den er gegenüber Gabriel kurz vor dessen Match noch aufrechthalten wollte.
Dafür sieht er hier andere Möglichkeiten. Wieso Reynolds die Wahrheit sagen. Lassen wir ihn auf andere Art Bekanntschaft mit dem Unbekannten machen. MD schaut wieder zum Last Warrior.

Mad Dog: „Ich weiß nicht, was mit Patricia ist, Adam!“

Adam nickt. Mehr wird er aus Mad Dog nicht hinaus bekommen. Aber er ist sich sicher, die Wahrheit gehört zu haben. Der Hund mochte verrückt sein, aber ein Lügner war er nicht. Bleibt also, sich an den ohnehin Hauptverdächtigen zu wenden.

I am a picture of all fools
I have a border of white clues

Adam: „Valkos Heritage…“

Mehr muss er gar nicht sagen, denn Valkos hat bereits auf seinen Einsatz gewartet. Er fährt sich mit der rechten Hand durch den Bart, grinst fast, hat seinen Lebensmut nach dem Gespräch mit Caleb Yuma wieder gefunden. Dann lässt er den Blick vom Dach schweifen, gerade so lange, bevor Reynolds weiterspricht.

Valkos Heritage: „Nach all den Herausforderungen, die ich dir in den letzten Monaten gestellt habe, nach welchen du mich verspottet hast, mich im Regen hast stehen lassen, traust du mir das als letztes Mittel zu? Und was wäre wenn? Was wäre, wenn ich ein Attentat auf deine allerliebste Patricia verübt hätte? Wärst du dann bereit, ein letztes Mal in den Ring zu steigen? Dich an mir zu rächen?“

Adam blickt ihn eiskalt an. Keine Regung in seinem Gesicht, nicht der Hauch einer Emotion.

Adam: „Beantworte meine Frage.“

Überlegen grinst Heritage nun seinem Gegenüber ins Gesicht.

Valkos Heritage: „Nein, Reynolds. Ich habe mich bisher nicht um Patricia gekümmert. Aber endlich habe ich deinen wunden Punkt gefunden. Bis eben gerade warst du der große, starke Mann. Der Unnahbare. Unangreifbar. Und jetzt kenne ich deine Schwachstelle: Deine Tochter. Die sich zusammen mit ihrem blutrünstigen Lover durch die PCWA schlachtet. Ich bin das verdammte Gesicht der PCWA und die lasse ich mir von niemanden kaputt machen – schon gar nicht von einem Haufen Verrückter inklusive eines senilen Ex-Wrestlers. Wenn sie das versuchen, bedeutet das Krieg.“

Adam: „Damit erklärst du auch mir den Krieg.“

I use the formulae of everyday
In the floods I stay and get washed away

Heritage schließt langsam die Augen, atmet die kalte Luft ein, spürt das Wetter auf seiner Haut. Es macht in seinem Kopf Klick, sein Körper handelt, während sich sein Geist verschließt. Langsam nähert sich der Patient den letzten Krieger.

Valkos Heritage: „Das hätte ich schon viel früher machen sollen. Dann hätte ich mir das Betteln um einen Kampf ersparen könne. Es wird Zeit zu handeln…“

Adam seufzt.

Adam: „Glaube mir, ich habe diesen Schritt nicht gewollt, niemals. Dass die Situation zwischen zwei großartigen Männern wie uns eskalieren muss…“

Er bückt sich leicht und zieht den Reißverschluss seiner Jacke etwas auf. Seine Hand verschwindet kurz darunter und taucht wenige Momente später wieder auf mit einem schwarzen glänzenden Gegenstand.

Mad Dog: „ER HAT EINE WAFFE!“

Aber dann geht alles blitzschnell.

Der Patient stürzt sich auf Adam, greift an seine Hände. Versucht an die Pistole zu gelangen, doch der alte Mann kann gut mithalten, beweist die Kraft, die er noch immer den Armen hat. Heritage zerrt, doch keiner der beiden Männer kann sich einen Vorteil erhaschen. Langsam nähern sich die Beiden der Kante des Daches, als endlich der Night Fighter eingreift, kann als lachender Dritter punkten und sichert sich die Waffe. Er schleudert sie in hohen Bogen in die Nacht und blickt zurück zu den Beiden, in der Hoffnung, dass es nun vorbei ist. Das letzte, was er von Reynolds sieht, ist wie er rücklings vom Dach fällt. Ein lauter Schrei, als er in der Dunkelheit verschwindet.

Mit weit aufgerissenen Augen starrt Mad Dog erst an die Stelle, an der Reynolds stand, dann blickt er Heritage an. Dieser schaut einfach nur nach unten, kann Reynolds aber nicht mehr sehen.

Mad Dog: „Was hast du getan?“

Heritage reagiert nicht, blickt immer noch nach unten. Auch als sich Mad Dog neben ihn stellt und ebenfalls nach Reynolds sieht, doch auch er kann nichts erkennen. Das Entsetzen steht Mad Dog ins Gesicht geschrieben, fassungslos schaut er Heritage erneut an.

Valkos Heritage: „Es ging nicht anders. Es musste enden… hier und jetzt… Ich hatte keine Wahl…“

Der Night Fighter schüttelt den Kopf.

Mad Dog: „Keine Wahl? Man hat immer eine Wahl. Aber du… Du hast ihn vom Dach geschmissen!“

Noch einmal blickt er in den Abgrund. Hätte der Fighter die Wahrheit gesagt, wäre die Situation vermutlich nicht eskaliert. MD hebt die Arme.

Mad Dog: „Ich bin nicht hier gewesen!“

formulae of everyday
In the floods I stay and get washed away

Schweigend verlassen die beiden Männer das Dach. Zurück bleiben nur der Sturm und die Nacht.

The end?
Adam Reynolds
1999 - 2012
Thank you for 13 amazing years


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