Der flackernde Ausschnitt eines Videos.
Ein Hilferuf, der um die Welt ging.
Aber wurde er auch gehört?

Azrael Rage: „Ich rufe mit diesem Video jeden, der dem Phoenix noch etwas schuldet, an meine Seite, brülle in alle Windrichtungen um Hilfe und werde auch selber natürlich alles tun, um einen Investor, Käufer oder zumindest einen Kredit für die PCWA zu beschaffen. Möglicherweise ist dies für die PCWA die Apokalypse, aber ich will verdammt sein, wenn wir uns nicht dagegenstemmen, uns nicht opfern und nicht das tun, wofür wir eigentlich immer hier her kamen… kämpfen.“

Er wendet sich ab und man sieht, wie die drei Männer von vorhin langsam Teile in das Theater bringen. Es sind Klappstühle, Klapptische und einige schwer definierbare Dinge. Wer sie allerdings schon einmal gesehen hat, weiß was aus ihnen gebaut wird… ein Wrestlingring.

Azrael Rage: „Der Phoenix liegt am Boden und röchelt nach Luft… Wer dennoch mit mir versuchen will die PCWA zu retten, der melde sich bitte bei mir… Er melde sich. Bitte.“

Wir erinnern uns an Azraels Worte, so als seien sie erst gestern gewesen. Dabei ist es schon einen Monat her, dass er um Unterstützung zur Rettung der PCWA rief.
Bettelte.
Flehte.

Es ist Anfang März und das Phoenix Center am Rande Berlins wirkt noch verschlafen. Dort, wo an normalen Sendetagen bereits die Vorbereitungen für Fernsehausstrahlungen laufen, wirkt heute alles ruhig und irgendwie verlassen. Nur einige vereinzelte Menschen hier und dort, die mit mysteriösen Tätigkeiten beschäftigt sind. Ein Team von Studenten der Universität, die einige schwere Koffer durch die Gegend tragen. Als einer von ihnen eine Seitentür zum PCWA Theatre öffnet, fegt ein Windstoß einen Stapel mit Plakaten auseinander. Eines davon wird von der Windböe erfasst und segelt einige Meter durch die Luft, bis es in einer Pfütze landet. Langsam versinkt der darauf abgedruckte Phönix in dem trüben Wasser.

Eine Hand greift danach und hebt ihn auf.

"Ein Phönix liegt nicht am Boden."

Aus dem Plakat wird ein Papierflieger gefaltet. Lachend schleudert der Student ihn in die Luft, wo er erneut von einer Windböe erfasst wird und hoch über die Wipfel der Bäume steigt.

"Er ist für den Himmel geschaffen."

Und genau deshalb wird er nie untergehen.

< >

Das Kamerabild ist leicht verwackelt, als wir schließlich das Innere des PCWA Theatres zu Gesicht bekommen. Alles macht den Eindruck, als sei es erst halbfertig. Wenige Stuhlreihen stehen um einen alles andere als professionell wirkenden Ring, die Ausleuchtung verdient diesen Namen noch nicht einmal. Aber doch erkennen wir bei den zahlreichen Leuten, die hier arbeiten, eine gewisse Zuversicht. Was heute Abend ansteht, mag vielleicht nicht die perfekte Show sein.

Aber es ist ihre Show.
Von Fans für Fans.

Als Kommentatorenpult dient heute ein ausgeklappter Tapeziertisch, auf dem sich zwei Headsets und ein Notebook befinden. Zwei junge Männer, offensichtlich Studenten, sind gerade dabei, die Anlage zu testen. Beide tragen schwarz-verschwitzte Fan-Shirts mit den Konterfeis von Mike Garland und Vincent Craven, lange Haare und ein grenzdebiles Grinsen im Gesicht.

Student # 1: "Test. Test."

Student # 2: "So geht das nicht. Wir müssen grün sein."

Student # 1 drückt auf einen Knopf. Und...

Student # 1: "Test. Test. Cool."

Studentischer High-Five und grunzendes Lachen.

Student # 2: "Wir haben da'n paar Videos aus'm Internet gesammelt. Extra für euch... so als Pre-Show. Quasi."

Student # 1: "Ja, genau. Öhm."

Okay, an ihren Kommentatorenfähigkeiten müssen die beiden noch etwas arbeiten. Aber der gute Wille zählt.


------------------ PCWA ------------------

Flashback

http://www.youtube.com/watch?v=59g5R8rwqpY

- Die Nacht vor Vendetta 91 -

„Hach, welch schöne neue Welt. Alles beginnt von vorn…und das ganz ohne Explosion. Danke für deine Nachricht, Azrael. In Krisenzeiten stehen wir zwei alten Haudegen Seit an Seit, um die PCWA wieder mal vor dem sicheren Untergang zu retten. Ich hab uns beiden zur Feier des Tages eine ganz hervorragende Flasche Chianti mitgebracht…Ähm…Was macht denn der hier?“

Die pechschwarzen Pupillen des aufgekratzten Gabriel Lucifer erblicken, neben dem vorm PCWA Dome stehenden Azrael Rage, diese weitere Person. Es ist NIEMAND Geringeres als der amtierende Undisputed Gerasy Champion Mad Dog, der den Mythos mit einem leidenschaftslosen Kopfnicken begrüßt.

Bevor es zu einer Reaktion kommen kann, ertönt jedoch eine weitere Stimme, die Gabriel noch weniger behagt, als die Anwesenheit von Mad Dog – der amtierende Cryption Crown Halter Robert Breads betritt die Szenerie.

Breads: „Hallo, meine meuchelnden und blutrünstigen Freunde. Hey, Azrael, hast du Lust, mich mal wieder zu schlagen? Und was bringt mich eigentlich zu der Ehre, mit dem World Heavyweight Champion und euch zwei anderen Typen hier rumzustehen? Ich dachte, es sei wichtig? Das wirkt nun nicht wirklich so.“

Der Angesprochene wendet sich - dem neben Lucifer zum Stehen gekommenen und von diesem argwöhnisch beäugten - Breads zu.

Azrael Rage: „Den Grund sollt Ihr gleich erfahren. Wir warten aber erst noch auf…“

Ehe der einstige oberste Teufel aussprechen kann, meldet sich John Smith zu Wort, der aus einer stockfinsteren Ecke heraus ins sanfte Mondlicht tritt.

John Smith: „…Mich! Ohne den Tribune Champion werdet ihr kaum beginnen können!“

Amüsiert geht Azrael auf den Mann zu, dem er einst den Undisputed Gerasy Title abnahm.

Azrael Rage: „Wenn man vom Teufel spricht!“

Eine Reaktion seines alten Erzfeindes erhält er nicht. Dafür kommentiert ein weiterer Neuankömmling den Spruch Azraels und zwar Díego Alejandro Sanchéz.

Sanchéz: „Wir essen zwar gerne scharf, aber seit wann ist der Teufel denn Mexikaner?“

Kopfschüttelnd genehmigt sich Lucifer einen Schluck aus der Weinpulle. Dann begibt er sich in die Mitte der bisher Anwesenden und adressiert gepfefferte Worte an den Organisator.

Gabriel Lucifer: „Wie viele Leute hast du denn noch hier her bestellt, Azrael? Ich dachte, das ganze ist ein exklusiver Kreis – nur wir zwei, wie früher…“

Mit ernster Miene wirft Mad Dog sich rhetorisch dazwischen.

„…Ein ‚früher‘ gibt es nicht mehr! Es geht einzig und allein darum, was wir ‚heute‘ tun, damit es ein ‚morgen‘ geben kann.“

Grimmig eilt Lucifer auf den ruhig dastehenden Gerasy zu.

Gabriel Lucifer: „Ach nein, wie niedlich. Jetzt sag ich dir mal was. Mit dem Verschwinden der Firma bin ich formal wieder der Princi…“

Harsch wird der schockierte Mythos von einem vor einigen Sekunden angekommenen Mann unterbrochen, der prompt alle Aufmerksamkeit auf sich zieht – Ian Christopher Edwards.

ICE: „…Die Firma ist nicht weg! Zumindest nicht ganz.“

Insbesondere die ehemaligen Kerry & Gaelic Mitglieder John Smith und Díego Alejandro Sanchéz starren den selbstbewussten Neuling äußerst skeptisch an.

ICE: "Die unbedingte Loyalität zu Kerry & Gaelic hat sich am Ende doch noch ausgezahlt, wie es scheint. Offenbar hat sich die Firma dazu entschlossen, mir noch ein kleines Vermächtnis zu hinterlassen, bevor sie sich verabschiedet hat!"

Erwartungsvolle Blicke mustern den Waliser, als dieser aus der Innentasche seines Sakkos einige zusammengefaltete Zettel hervorholt und sie vor den Beteiligten ausbreitet. Tiefes Luftholen, dann beginnt der momentan wohl meistgehasste Mann in der PCWA abermals zu sprechen.

ICE: "In meinen Händen halte ich einen Teil der PCWA. Wertpapiere der Firma, die mir noch vor der Pleite von K&G ohne mein Wissen überschrieben wurden. Als ehemaliger Angestellter von K&G ist es meine Pflicht, Verantwortung für die Misere zu übernehmen, in die die Liga durch das Unternehmen gestürzt wurde. Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, diese Wertpapiere zu liquidieren und das Geld zur Rettung der PCWA bereitzustellen. Die Details wurden schon mit Mr. Rage vereinbart."

Ein kurzes Nicken zu Azrael Rage, dann steckt Ian Christopher Edwards die Dokumente wieder ein und wartet auf die Reaktionen seiner Kollegen. Zumindest Smiths Reaktion darauf ist deutlich. Mehr als deutlich: Er spuckt aus, in Richtung Edwards.

John Smith: "Die Firma hat die Janusmaske endgültig fallen lassen in den letzten Monaten. Mit deinem schmutzigen Geld will ich nichts zu tun haben, Ian. Lieber wrestle ich im Zeichen des Phoenix vor paar hundert Leuten in einer Schulturnhalle."

Eigentlich der beste Moment, um dem US-Amerikaner beruhigend den Arm auf die Schulter zu legen, doch Díego A. Sanchéz verzichtet auf diese Geste. Zu sehr muss er sich selbst unter Kontrolle halten.

Sanchéz: "Edwards...dein Angebot ist sicherlich gut gemeint und großzügig. Doch ich muss Johnny hier zustimmen. Die Firma hat uns den ganzen Scheiß hier eingehandelt und es wäre das Beste, wenn wir alles, was noch mit Kerry & Gaelic zu tun hat, vom Phoenix Center verbannen. Egal, wie schwer es einem fällt."

Dass dabei anwesende Waliser durchaus auch angesprochen sind, bleibt ungesagt.

Mit der nur noch halbvollen Flasche Chianti in der Hand drängelt das dritte anwesende Ex-Aushängeschild von Kerry & Gaelic sich zwischen seine einstigen Vorgänger und legt die Hände über deren Schultern. Ein seltsam einiges Bild, wenn man bedenkt, welche narbenhinterlassenden Konflikte Smith, Sanchéz und Lucifer miteinander ausgefochten haben.

Gabriel Lucifer: „Wie recht ihr beide doch habt. Ich bin ganz eurer Meinung. Was wir brauchen ist ein Neuanfang und deshalb werdet ihr zwei Jungs sicherlich auch gerne unterstützen, dass Ich allein das Ruder an mich…“

Irgendwann reißt jeder Geduldsfaden. Der sich bisher im Hintergrund haltende Einladende zu dieser kleinen Runde, hechtet nach vorn zwischen John Smith und Díego Alejandro Sanchéz und packt seinen alten ‚Freund‘ am Kragen, drängt ihn gegen die mit Graffiti beschmierte Wand des PCWA Domes. Dabei fällt die halbleere Flasche auf den Boden.     

Azrael Rage: „SCHWEIG STILL! Du übernimmst hier gar nichts, Du Wrack! Ein Gabriel Lucifer spricht stets die Wahrheit, sagst Du immer… hier ist die grausame Wahrheit. Ich bin vermutlich der Einzige, der Dir noch ein Quäntchen Respekt entgegenbringt. Das ist auch der Grund, warum Du noch hier bist… Sieh Dich um, Gabriel, sieh Dich um! Sieh, wer dieser Runde beiwohnt. John Smith – Unser PCWA Tribune Champion.  Díego Alejandro Sanchéz – der von Kerry & Gaelic betrogene, eigentliche Herausforderer auf den Titel des Volkes! Robert Breads – Cryption Crown Träger…“

Kurzer Blick zu Breads. Wirklich begeistert ist das PCWA Urgestein davon nicht, dass er ihn einladen musste, aber er sitzt jetzt nun einmal im selben Boot.

Azrael Rage: „...Ian Christopher Edwards – Er hat sich eine Chance auf den Titel des unsäglichen Breads erarbeitet. Es könnte bald seine Krone sein...“

Der Fokus wandert zu einem Mann, den Rage natürlich nicht vergessen hat… die unbekannte Konstante.

Azrael Rage: „...Mad Dog – Undisputed… Gerasy… Champion. Letztendlich, mein lieber Gabriel, ist da noch einer… Ich! Azrael Rage. Nummer Eins Herausforderer auf den Gerasy… damit ich mich nicht nur Herausforderer nennen kann, sondern Champion, müssen wir es schaffen die Liga zu retten. UNSERE Heimat muss überleben. Dann kann ich beim Imperial Impact Mad Dog entthronen… Ich bin bereit für das Leben des Phoenix alle nötigen Opfer zu bringen, sei es mein komplettes Vermögen, meine letzten Freundschaftsbande, oder auch die Gesundheit eines jeden einzelnen hier… deswegen seid Ihr doch hier, richtig? Ihr seid Champions und Herausforderer und habt alle Eure Ziele, so wie ich. Das passt sich, denn ich brauche Euch, um die PCWA fortzuführen. Deshalb habe ich Euch geladen und Ihr seid dem Ruf gefolgt.“

Beobachtet von den restlichen Versammelten senkt Rage sein Haupt und seine Pranken lassen vom zerknirschten Lucifer ab. Die Aggression schwindet aus seinen Knochen. Er klopft dem irritiert dreinschauenden Gabriel auf die Arme, staubt dessen modrigen Stoffmantel ab und geht einige Schritte rückwärts.

Azrael Rage: „Diese Männer haben ihre Rolle. So, Gabriel, und nun sag mir, wozu Ich DICH wohl gebrauchen könnte?“

Peinlich berührt starrt Lucifer in die Runde. Die Blicke der anderen machen ihm deutlich, dass er definitiv das letzte Rad am Wagen ist und froh sein kann, überhaupt dabei sein zu dürfen. Ein gekränktes Kopfnicken, dann richtet der einstmals mächtigste Mann der PCWA seine Kleidung und stößt sich, offensichtlich in seiner Eitelkeit gekränkt, von der Wand ab, hebt seine heruntergefallene Flasche auf und zieht dann aus seinem Mantel etwas hervor. Es ist einer der beiden PCWA Cotatores Titel, die seit Jahren deaktiviert waren und von Lucifer bei Vendetta 89 eigenmächtig aus der Schublade der nostalgischen Vergessenheit hervorgekramt wurden.

Gabriel Lucifer: „…Gut, ich habe mich von dieser Neuanfangseuphorie vielleicht ein bisschen hinreißen lassen, aber ein Platz in dieser Runde steht mir als Cotatores Champion dennoch durchaus zu! Das will ich wenigstens erwähnt haben.“

Sprach der eherne Mythos und tritt gespielt stolz zur Seite in die Dunkelheit ab, wohlwissend, dass er hier lediglich leidlich sein Gesicht versucht hat zu wahren. Ihm ist wohl bewusst, dass seine Rolle als Strippenzieher nicht erst soeben marginalisiert wurde und selbst eine Stunde Null an seinem begrenzten Status nichts ändern wird. Andere Männer sind bedacht, die Macht an sich zu reißen und er kann froh sein, dass sie ihn überhaupt unter ihres gleichen dulden.

Robert Breads: "Wow. Das Einzige, was noch tiefer gefallen ist als die PCA scheint deine Karriere zu sein... 'Dad'."

Kopfschüttelnd blickt sich Breads in der Runde um, als würden alle den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Ein kurzes Nicken in Richtung des PCWA Domes. Jetzt ist er dran!

Robert Breads: "Das hier ist die Chance auf einen Neuanfang, meine lieben Freunde. Das hier ist die Chance, alles besser zu machen als vorher. Nun einfach so weiter zu machen wie vorher wäre doch vollkommen idiotisch, das hat niemandem etwas gebracht... aber wer hört schon auf jemanden, dessen Aussagen Sinn machen, wenn man sich auch andere spannende Sachen angucken kann, wie... Hochzeiten... dafür zahlt man ja schließlich, wenn man ein Ticket für eine Wrestling-Show kauft. WRESTLING, Leute. Wrestling. Wie wäre es, wenn wir es mal damit versuchen? Könnte ja sein, dass das klappt. Eure Variante hat ja bereits grandios versagt. Warum bringen wir nicht einmal das "W" zurück, hm? Warum machen wir diese Liga nicht wieder zu etwas, für das man sich nicht schämen muss? Das "W", das "Wrestling" zurück zu bringen, sollte die oberste Priorität von uns allen sein. Wenn ihr das anders seht... bin ich weg, sobald ich diesen Eddie Edwards hier platt gemacht habe."

Die 'Stimme des Wrestling' hat gesprochen und deutet abfällig auf ICE. Ein Schulterzucken als Reaktion.

ICE: "Sie waren ja schon immer mit einem absurd übersteigerten Selbstbewusstsein gesegnet, Mr. Breads, aber Sie sollten sich ob ihrer blinden Arroganz trotzdem bewusst sein, dass sich hinter meinem zuverkommenden Wesen noch immer ein technisch versierter Wrestler verbirgt. Vielleicht sollten Sie die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Sie am morgigen Abend ohne ihren prestigeträchtigen 'Wrestling Title' die Segel in der PCWA streichen werden, denn ich bestehe auf jeden Fall auf diesen Kampf! Im Gegensatz zu Ihnen, Mr. Breads, werde ich, unabhängig von dem Ergebnis dieses Kampfes, auch weiterhin Verantwortung übernehmen, ohne Jammern, ohne Zetern, ohne Lamentieren, etwas, das uns ganz offensichtlich unterscheidet, mein kanadischer Freund!"

Smith und Sanchéz müssen in diesem Moment nur Blicke austauschen, um sich einig zu sein: Beide Ex-Aushängeschilder schütteln entschieden den Kopf.

Sanchéz: "Nein, Edwards. Das hier ist unsere große Chance für einen wirklichen Neuanfang. So lange habe ich darauf gewartet meine Chancen wieder ergreifen zu können ohne fürchten zu müssen, dass mir irgendwelche Iren Steine in den Weg werfen."

John Smith: "Wie er gesagt hat: Es ist an der Zeit für einen wirklichen Neustart. Ohne Kerry & Gaelic, ohne irgendwelche anderen Investoren oder so. Wir retten die PCWA mit dem, was wir selbst haben: Mit unserer Kampfkraft, unserem Willen und unseren Fans."

Er atmet tief durch, zieht die kalte Luft ein und atmet sie wieder aus.

John Smith: "Auch wenn mich irgendwelche Clowns aus dem Internet schon in der GFCW oder der FSP gesehen haben, oder sonst wo: Ich stehe zu meinem Wort: Der Champion des Volkes ist keine leere Worthülse. Ich stehe zur PCWA. Ich stehe zu den Fans des Phoenix. Entweder wir reißen das Ruder noch einmal herum oder ich gehe mit der PCWA unter."

Ein Nicken des Deutschmexikaners zeigt seine Zustimmung. Beide wissen, wie es innerhalb der Firma war. Beide wissen, was sie nicht wieder erleben wollen.

Sanchéz: "Genau diese Einstellung brauchen wir. Für jeden von uns bedeutet diese Situation etwas anderes. Und doch eint uns der Kampf für die PCWA, denn er überragt alles. Ohne den Phönix, ohne die PCWA verliert hier jeder."

Ein Blick zu den Champions, die ihre Titel verlieren würden. Ein Blick zu Rage, der sich mit seinem Undisputed Gerasy Shot den Hintern abwischen könnte. Gabriel würde seine Heimat verlieren. Und ICE? Er wäre dafür verantwortlich, wenn alle auf der Straße sitzen. Wenn er schon die Verantwortung übernimmt.

Sanchéz: "Für mich wurde mit dem Ende von Out of Ashes der Zähler wieder auf Null gesetzt. Ich bin endlich frei und darauf habe ich so lange gewartet. Da werde ich doch jetzt nicht wie eine Ratte das sinkende Schiff verlassen."

Nochmal ein kurzer Blick zu Smith.

Sanchéz: "Du weißt, was das über kurz oder lang bedeutet. Ich werde mir deinen Gürtel holen, Johnny, und dieses Mal kann mir niemand mehr Steine in den Weg schmeißen."

Smith nickt. Er hat von Diego nichts anderes erwartet. Auch wenn er für morgen Abend erst einmal andere Dinge für sich und den Tribune Titel vorhat.

"Warum sind wir nicht ins cWc gegangen?"

Mit einem Lächeln auf den Lippen macht MD einen Schritt nach vorne, stellt sich in Opposition. Will die Aufmerksamkeit und bekommt sie. Tatsächlich hatte er Sehnsucht nach Yai, die jene Kneipe mit dem Namen seiner Ex Liga führte - doch jetzt stand wichtigeres auf dem Spiel. Daher hebt MD den Undisputed Gerasy hervor, legt ihn auf seiner Schulter ab.

"Ich will ehrlich sein... Ich habe bisher noch nie einen Titel verloren!"

Der Blick geht zu Azrael. Mustert den Teufel und geht wieder zurück zu den anderen.

"Nur Ligen. Immer wenn ich einen Gürtel hielt, ging ich als letzter Titelhalter in die Annalen ein. Und jetzt? Huh!? Ist es meine zweifelhafte Bestimmung, ein Champion zu sein, der die Ligen zu Grabe tragen muss? Ein Mann, dessen Regentschaften gleichzeitig den Anfang vom Ende bedeuten?"

Missmutig blickt der Fighter an sich herunter. Er denkt an Azrael und sein Geld... MD selbst hatte sein Erspartes und seine Gehälter zur Zeit der cWc ebenso in eine Heimat investiert. Und er würde es wieder tun, hätte er jetzt genug. Innerlich ärgert ihn, dass es nun ausgerechnet sein Herausforderer ist, der ihn einladen musste.

"Was ich damit sagen will: Ich glaube, es geht nicht darum, ob wir noch alle dabei sind, ob wir uns abwenden oder welche Rollen wir spielen. Hat tatsächlich Kerry & Gaelic an allem Schuld? Ist der Grund für unser Scheitern nur bei Ihnen zu suchen? Oder müssen auch wir selbst etwas ändern? Eine andere Position an den Tag legen? Ich denke es ist an der Zeit endlich das in den Vordergrund zu rücken, was in den Vordergrund gehört. Die Cryption..."

MD legt den Arm über Breads Schultern.

"...der Tribune..."

Respektvoll nickt er Smith zu.

"...und der Gerasy!"

Jetzt löst er sich von Breads und klopft auf seinen Titel und schaut zu Azrael Rage, zu seinem Herausforderer.

"Auf dieses Grundgerüst sollten wir setzen. Kein Schnickschnack - der Kampf um die größten Schmuckstücke, die unser Sport zu bieten hat. Die heißbegehrtesten Gürtel, die ein Wrestler in der Welt tragen kann. Die Loorbeerkränze der Moderne. Lasst uns darum kämpfen, wetteifern, prügeln... bis jeder verdammte Fan in einem von uns sich selbst sieht. Bis so jeder Zuschauer bald selbst einen Titel nach oben reckt. Mitfiebernd, gefesselt von ihren Vorbildern. Vorbilder! Das ist es, was wir sein müssen!" 

MD tritt zurück, ohne nicht vorher nochmal jeden der Anderen mit seinem Blick zu prüfen. Dann senkt der Gerasy Champion das Haupt. Ist es sein Schicksal? Jede Liga... jede Regenschaft. Bedeutet Tod. Kämpferisch ballt der Fighter seine Faust. Nein! 

Das PCWA-Urgestein Azrael Rage hatte sich alles angehört und dabei über die Knöchel seiner linken Hand gestreichelt. P C W A. Diese vier Buchstaben bedeuten für ihn nicht. Phoenix Crossover Wrestling Association. Sie bedeuten Zuhause. Langsam tritt er in die Mitte, ergreift das Spotlight und spricht mit kräftiger Stimme.

Azrael Rage: „Details mögen ungeklärt sein, doch ich entnehme euren Worten, Gentlemen, dass Ihr Euch alle beteiligen werden, um die PCWA am Leben zu halten. Dennoch scheint Ihr eins nicht zu verstehen. Dies ist keine verdammte Demokratie. Ihr seid nicht hier, um abzustimmen. Ich bezahle die Band und daher entscheide ich auch welche Musik gespielt wird. Also hört mir zu, denn ich erkläre Euch was geschehen wird. Bei Vendetta 91 werden wir sichten, wer außer unserer illustren Runde, sich noch die Ehre gibt, der Rettung beizuwohnen. Bisher wissen wir nur, dass die Herausforderer…“

Blick zu Mad Dog.

Azrael Rage: „… und die Champions anwesend sein werden… Ach ja, und Gabriel Lucifer.“

Allgemein erheiterter Blick zu Lucifer, der kurz beleidigt die Augen verdreht und dann demonstrativ den Cotatores Titel streichelt.

Azrael Rage: „Doch nachdem wir mit Vendetta 91 eine gewisse Bestandsaufnahme gemacht haben wird das die Saison der Fanwahlen werden. Wir werden den Fans die Chance geben die PCWA zu beeinflussen, wie es noch nie zuvor möglich war. Ohne sie wird es nicht möglich sein, die PCWA zu retten, also sollen sie auch Teil der Rettung sein. Bei Vendetta 92 und 93 werden die Fans die Matches entscheiden können. Details dazu werden noch bekannt gegeben. Währenddessen werde ich versuchen einen Pay Per View Deal, wenn nötig wie die folgenden Vendettas auch noch online, zu organisieren. Damit hier keine Missverständnisse aufkommen, ich erwarte Höchstleistungen! Der Imperial Impact muss die selbe Erschütterung durch die Welt bringen, wie einst der Out of Ashes I nach dem Ende der GCWF. Das ist ein anspruchsreiches Ziel und dies zu erreichen wird schwer… aber selbst wenn wir es erreichen, wir brauchen mehr als das. Eine Millionen mehr als das!“

http://www.youtube.com/watch?v=mLXQltR7vUQ

Die versammelte Elite der PCWA schaut konzentriert auf – den engagiert redenden – Rage, der sich nun entschlossenen Schrittes auf den am Rande stehenden Lucifer, der abwesend an seiner Chianti Flasche nuckelt, zu bewegt, und diesen eindringlich fokussiert. Der alte Mann hebt sein Haupt und guckt verdattert zu Azrael empor.

Azrael Rage: „Was habe ich Dich vorhin gefragt?“

Ein unbeteiligtes Schulterzucken beim ehernen Mythos, woraufhin sein ehemaliger Stable-Partner ihn leicht nach hinten schubst.

Azrael Rage: „WOZU BRAUCHE ICH DICH?“

...Fortsetzung folgt...


------------------ PCWA ------------------

Flashback

- Der Tag vor Vendetta 91 -

Telefonnummer, Privatadresse, Bankverbindung, Sozialversicherung, Rentenversicherung, Krankenversicherung – es ist schon fast zu einfach. Man braucht nur eine Kopie der Arbeitsvertragsunterlagen und schon hat man das ganze Leben eines Menschen in der Hand, zusammengefasst auf rund vierzig Seiten.

Die Überwachungskameras am Eingangstor erfassen den Medikamentenlieferant. Es ist immer dasselbe, jeden Morgen, sieben Tage die Woche, einen ganzen Monat lang. Er kommt, überreicht die Schmerzmittel, kriegt eine Unterschrift und geht wieder.

Das Eingangstor öffnet sich und der Lieferant betritt das Privatgrundstück. Robert Barker beobachtet ihn argwöhnisch, denn es ist diesmal ein anderer Typ, der da die Einfahrt entlanggelaufen kommt – die Kapuze der dunklen Parka tief ins Gesicht gezogen.

Wenn man die Krankenversicherung und die Versicherungsnummer kennt, kennt man auch die Apotheke und den Lieferanten. Man kennt die Medikamente und die Dosis.

Erst, als der Junge genau vor ihm steht, erkennt Barker den kleinen, kranken Bastard.

Nur die Krankenakte, die bleibt trotz Einfallsreichtum auch weiterhin unantastbar. Und das bedauert Blake wirklich sehr. Barker will die Haustür wieder schließen, doch der Junge stemmt sich dagegen und murmelt beinahe schon so, wie es nur Pädophile mit kleinen Kindern tun.

Blake Milton: „Benimm dich gefälligst… und lass mich rein… wenn ich mir schon die Zeit für dich nehme…“

Robert Barker: „Verschwinde!“

Barker drückt gegen die Tür – so auch Milton.

Blake Milton: „Warum denn so abweisend? Ich bringe dir doch nur deine Medikamente und will doch nur wissen, wie’s dir geht.“

Der ehemalige Schlächter lässt vom Türblatt ab und Blake stolpert unbeholfen in das Haus. Nicht, dass sich Barker diesem kleinen, kranken Bastard geschlagen geben wollte, aber die Mühe, sich ohne seine Krücken auf den Beinen zu halten und gegen eine Tür zu stemmen, ist für den einstigen Gerasy Champion momentan einfach zu groß.

Er lässt sich nichts anmerken, doch das brauch er auch gar nicht.

Robert Barker: „Du willst also wissen, wie es mir geht? Ausgezeichnet, fan-fuckin-tasisch, immerhin durfte ich dir dabei zusehen, wie du versagt hast, du goldloser Bastard!“

Der Junge schaut sich interessiert im Haus um bevor er langsam seine Kapuze vom Kopf zieht und die Tüte mit den Medikamenten nicht auf das Sideboard stellt, sondern einfach fallen lässt.

Blake Milton: „Tun dir deine Kniegelenke immer noch weh?“

Barker starrt frustriert auf die Tüte. Alles, was auf dem Fußboden landet, ist seit dem Brawlin‘ Rumble nur mit großen Schmerzen zu erreichen. Gott, wie er diesen kleinen, kranken Bastard hasst!

Robert Barker: „Du hättest es besser zu Ende bringen sollen.“

Blake zuckt leidenschaftslos mit den Schultern.

Blake Milton: „Das hätte nur noch unschönere Kritiken gegeben.“

Robert Barker: „Dann würdest du zumindest Eleven in nichts nachstehen.“

Die großen, hellen Augen des Jungen schweifen beeindruckt durch die Räumlichkeiten.

Blake Milton: „Sagt mir ausgerechnet derjenige, der als dessen Abklatsch gehandelt wird. Ich bitte dich!“

Sorgfältig streift er seine schlammigen Schuhsohlen auf Barkers Teppich ab, gleich neben der Tüte voller Medikamente.

Robert Barker: „Das, was ich getan habe, war notwendig! Ich bin kein bisschen wie Eleven! Denn im Gegensatz zu ihm, bin ich… realistisch! Eleven wird dir nichts gegen Mad Dog nützen!“

Blake Milton: „Und weil du dir da so sicher bist, geht ihr beide einen Deal ein? Das ist ja beinahe schon irgendwie niedlich, findest du nicht?“

Robert Barker: „Ich bin--“

Blake geht ihn unterbrechend auf den ehemaligen Schlächter zu, der krampfhaft versucht nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Blake Milton: „Nehmt euch nicht immer so wichtig… denn wer hat gesagt, dass ich Eleven geholt hab? Und wer hat gesagt, dass er wegen euch hier ist?“

Der Junge klopft ihm auf die Schulter und grinst.

Blake Milton: „Aber mach dir keine Sorgen. Ich werde dich und Mad Dog vor Eleven beschützen, wenn ihr sooo viel Angst vor ihm habt.“

Robert Barker: „Ich habe keine Angst…“

Der ehemalige Champion schmeckt mit der Zunge über seine Oberlippe und schüttelt den Kopf.

Robert Barker: „…ich habe keine Angst vor ihm! Sieh mich an! Ich brauche weder einen Rollstuhl, noch Krücken! Ich werde schneller wieder zurück sein, als du bis elf zählen kannst, Milton!“

Eine offensichtliche Lüge.

Blake Milton: „Plant da etwa jemand sein Comeback?“

Eine schwer zu ertragende Lüge.

Robert Barker: „Hau ab, bevor das schneller Realität wird, als dir lieb ist!“

Seine Genesung dauert auffällig lang, weshalb Barker auch diese verdammten Medikamente nehmen muss, die da auf dem Boden liegen und noch nicht mal etwas taugen, denn die Schmerzen lassen seit einem Monat einfach nicht nach.

Blake Milton: „Weißt du, was dein Fehler war? Du hast dich zu sehr auf andere verlassen…“

Blake geht zur Tür.

Blake Milton: „Es ist ein qualvoller Unterschied, ob auf der Verpackung 600 oder 800 Milligramm steht.“

Barker geht ihm hinterher, will ihn einfach nur loswerden und greift nach der Tür. Doch Blake lehnt sich gegen den Türrahmen und stemmt seinen Unterarm gegen das Türblatt.

Blake Milton: „Hast du mir gerade eben zugehört?“

Er neigt seinen Kopf nach vorn und ist irgendwie traurig, dass sich dieser beeindruckende Mann nicht wirklich zur Wehr setzt.

Blake Milton: „Ich hab deine Medikamente ausgetauscht…“

Robert Barker: „Na und? Ich tausche sie ganz einfach zur-“

Blake Milton: „Nein, nein, nein. Ich meine nicht heute. Ich meine… die letzten 28 Tage…“

Robert Barker: „ICH HAB GESAGT, DU SOLLST VERSCHWINDEN, ODER ICH RUFE DIE POLIZEI!“

Blake Milton: „Aaaawww… so weit sind wir also schon, dass du ernsthaft die Polizei brauchst?“

Ein boshaftes Kichern, bevor der Junge ruckartig von der Tür ablässt, um Barker auf der anderen Seite dagegen prallen zu lassen.

Blake Milton: „Denk immer daran, was Mad Dog dir mit Töle angetan hat! Denk immer daran, dass Hunde, Caterer und Lieferanten bestechlich sein könnten. Aber ichich würde dich niemals so enttäuschen! HAST DU GEHÖRT?“

Ungesehen von den Überwachungskameras geht der ehemalige Schlächter hinter der verschlossenen Tür zu Boden, weil er sich einfach nicht mehr aus eigener Kraft halten kann. Der Schmerz ist dabei so unerträglich, dass er panisch nach der Tüte greift und nach den Schmerzmitteln kramt, während er mit seinem Handy die Polizei verständigt.

Als er eine der Verpackungen in der zitternden Hand hält und ihm tatsächlich die 800 statt der 600 Milligramm auffällt, wandert sein Blick erschrocken zum Fenster, wo Blake steht. Regungslos. Und wo dessen große, helle Augen durch die Tageslichtreflektion der Glasscheibe blind in den Raum starren.

Blakes warmer, feuchter Atem schlägt sich auf der für ihn undurchsichtigen Oberfläche nieder. Und obwohl er Barker nicht sehen kann, hat dieser dennoch das Gefühl, als würde der Junge da draußen ihn direkt in die Augen schauen.

Blake Milton: „Auf meiner Seite ist es erträglicher, als auf deiner. Bei mir wirst du es guthaben, Robert. Hast du gehört? OB DU GEHÖRT HAST!? DU GEHÖRST DOCH SOWIE SO SCHON MIR, ROBERT! ROBERT!? WENN DU NICHT AUF MEINER SEITE STEHST, MUSS ICH DIR WIEDER WEHTUN! WILLST DU DAS ETWA!? WILLST DU, DASS ICH DIR WIEDER WEHTUE, ROBERT!?“

Barker legt das Handy beiseite und schluckt drei Tabletten auf einmal. Es vergehen knapp fünf Minuten, bis in der Ferne Polizeisirenen ertönen.

Blake Milton: „ROBERT!?“

Noch immer steht Blake geduldig vor dem Fenster. Es dauert eine Weile, doch dann kommen zwei Polizisten die Einfahrt entlanggelaufen.

Polizist: „Herr Milton?“

Blake schaut sich um und antwortet trocken.

Blake Milton: „Anwesend.“

Polizist: „Uns hat jemand darüber informiert, dass sie Anwohner belästigen. Würden sie bitte vom Fenster weggehen?“

Der Junge starrt noch einmal blind durch die Scheibe.

Blake Milton: „Er mag mich. Ganz tief in seinem Inneren… da mag er mich. Er will es nur nicht zugeben.“

Er malt ein Herz auf das beschlagene Glas, bevor er brav das tut, um was er gebeten wurde. Er muss eh los, denn er will sich heute noch auf dem verlassenen PCWA-Gelände umsehen.

Polizist: „Wenn sie uns bitte folgen würden!“

Verstört steckt der Junge seine Hände in die Parkataschen und kann es kaum erwarten, wie diese Anzeige wegen Hausfriedensbruch neben der von Mad Dog aussieht.

 

Student # 1: "Geilomat."

Student # 2: "Haben wir das gerade wirklich gesehen? Robert Barker, der Schlächter - den haben wir ja seit dem Brawlin' Rumble nicht mehr live zu Gesicht bekommen."

Student # 1: "Er bekommt Besuch von niemand anderem als von Blake Milton, also ausgerechnet dem Mann... Jungen, der ihm damals so übel zugesetzt hat."

Student # 2: "Wenn ich die beiden so im direkten Duell sehe, dann frage ich mich ja, vor wem man mehr Angst haben sollte."

Student # 1: "Ehrliche Antwort: Vor beiden. Milton galt einmal als der harmlose Junge, aber diese Zeiten liegen irgendwie Lichtjahre zurück. Er hat Barker 'geschlachtet' und damit seine Karriere beendet. Und nun besucht er ihn einfach so und behauptet auch noch, dass Barker ihn möge."

Student # 2: "Die Polizei sieht das offenbar anders und hat ihn erst einmal mitgenommen."

Student # 1: "Das hätte sich Barker auch nie vorstellen können, dass ihn die Staatsmacht eines Tages vor unserem Security-Chef schützen müsste. Verkehrte Rollen irgendwie."

Student # 2: "Und dann hat er angeblich auch noch seine Medikamente vertauscht, um seinen Heilungsprozess zu verzögern. Das Ganze ist äußerst verworren."

Student # 1: "Verworren. Dieser Begriff beschreibt Blake Milton sehr passend."


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~ Einige Stunden vor der Show ~

"Das kann doch nicht dein Ernst sein, oder?"

Entgeistert blickt Lisa Luke an. Auch Anna schüttelt mit dem Kopf.

Anna Richmond: "Ich halte das für keine gute Idee, Luke."

Luke erhebt sich von dem Stuhl, auf dem er gerade gesessen hat. Im Hintergrund sehen wir einige Arbeiter, die gerade weitere Stuhlreihen aufbauen. Ansonsten ist das PCWA Theatre noch menschenleer.

Luke Tyler: "Begreift ihr denn nicht? Das ist die einzige Chance, die wir noch haben. Oder fühlt ihr euch in euren Jobs wohl?"

Er verdreht die Augen. Die letzten Tage hatte er zuhause verbracht und über seiner Idee gebrütet. Und je länger er darüber nachgedacht hatte, desto besser erschien sie ihm. Vielleicht war es aber auch der Mut der Verzweiflung, der ihn antrieb. Luke geht einige Schritte auf und ab, die Blicke seiner beiden Ex-Kolleginnen folgen ihm dabei. Dann deutet er mit der Hand auf einen großen Stapel Pappkartons, die jemand in einer Ecke platziert hat.

Luke Tyler: "Die Actionfiguren von uns. Sammlerausgaben. Einzelne Exemplare werden schon jetzt für sehr viel Geld auf eBay gehandelt, obwohl noch keine davon in den freien Handel gegangen ist."

Lisa zuckt mit den Schultern.

Lisa Sanders: "Ach, die Figuren, mit denen die Firma noch einmal Geld aus uns schlagen wollte. Mit denen sie uns... demütigen wollte."

Anna pflichtet ihr bei.

Anna Richmond: "Willst du jetzt etwa ins Spielwarengeschäft einsteigen? Also, wenn ich deswegen meine Mittelschicht heute abgesagt habe, dann werde ich gleich verdammt sauer, Luke."

Sie stemmt die Hände streitlustig in die Hüften, aber Luke winkt ab.

Luke Tyler: "Ihr müsst das Ganze als Chance sehen. Ihr habt Azraels Aufruf alle mitbekommen und genau deswegen sind wir hier. Weil wir Reporter sind!"

Lisa blickt ihn fragend an.

Lisa Sanders: "Aber wovon soll ich meine Miete bezahlen? Sie geben uns kein Geld dafür, dass wir hier sind. Es ist doch noch nicht einmal geklärt, wie lange es die PCWA noch geben wird. Luke, die Firma hat unsere Verträge schon vor dem Out Of Ashes gekündigt und es steht in den Sternen, ob wir hier jemals wieder einen Job bekommen. Ich würde nicht darauf setzen."

Anna nickt.

Anna Richmond: "Richtig. Kerry & Gaelic hat uns lange genug gedemütigt. Sie wollten uns loswerden, Luke. Genauso wie sie Pavus, Hate, Godd und all die anderen losgeworden sind, die ihnen keinen Profit mehr eingebracht haben. Um Kosten zu sparen, denn die Firma ist schon lange pleite! Denkst du, ich werde mich nun dafür einsetzen, dass..."

Luke unterbricht sie mit einem Wink.

Luke Tyler: "Ihr versteht mich einfach nicht! Die Firma existiert nicht mehr. All das Geld, was jetzt noch eingenommen wird, hilft vielleicht dabei, die Liga zu retten. Ja, natürlich wollten sie uns demütigen, indem sie uns ein letztes Mal ins Rampenlicht stellen und uns um einen Job streiten lassen wie Gladiatoren in der Arena."

Anna Richmond: "Jetzt sag bloß, du willst das immer noch durchziehen, nur um diese blöden Figuren zu verkaufen? Mache dir doch keine unnötigen Hoffnungen: Selbst wenn ein Wunder geschieht und Azraels Plan wirklich aufgeht, so werden die uns nie im Leben alle wieder einstellen, so als wäre nichts gewesen. Erinnerst du dich nicht daran, warum sie uns loswerden wollten? Weil wir langweilig wären, ohne Profil. Hast du denn die Dirtsheets nicht gelesen, die Internet-Kolumnen? Und ehrlich, viel zu tun hatten wir die letzten Jahre nicht gerade."

Auch Lisa ist von dem Gedanken alles andere als begeistert.

Lisa Sanders: "Allein schon der Gedanke. Wir suchen uns jeweils einen Stellvertreter und die kämpfen dann um den einzigen Interviewer-Job. Wie demütigend das doch ist!"

Luke schüttelt den Kopf.

Luke Tyler: "Demütigend wäre es, so einfach aufzugeben und heimlich in der Versenkung zu verschwinden. Oder gefallen euch eure neuen Jobs etwa?"

Damit trifft er einen wunden Punkt. Mit Grauen denkt Lisa an ihre Praktikantentätigkeit bei diesem billigen Wochenblättchen. Auch Anna ergeht es im Drive-In-Schalter bei Burger King wenig besser.

Anna Richmond: "Es wird sicherlich schon wieder bergauf gehen. Vielleicht bewerbe ich mich bei der GFCW."

In dem Moment, in dem sie es sagt, merkt sie, dass dieser Gedanke dämlich ist. Warum würde man sie dort einstellen wollen? Geknickt senkt sie den Blick zu Boden. Auch Lisa neben ihr schweigt.

Luke Tyler: "Also. Falls die PCWA tatsächlich einen neuen Investor findet, so wird der bestimmt wieder einen Interviewer suchen. Ich schlage euch daher ein Gentleman's Agreement vor."

Nun horchen die beiden auf und blicken ihn direkt an. Luke bemerkt dabei, dass die beiden Frauen Tränen in den Augen haben.

Luke Tyler: "Wir ziehen das Match so durch wie geplant. Drei Stellvertreter. Wessen Mann den Kampf gewinnt, der darf sich als Interviewer für den neuen Eigentümer empfehlen und wird dabei von den anderen nach Leibeskräften unterstützt. Das ist immer noch besser, als dass wir alle drei nachher ohne Job sind. Was haltet ihr davon?"

Lisa zögert und blickt Luke von oben bis unten an.

Lisa Sanders: "Du meinst, The Winner Takes It All? Zwei von uns müssen sich etwas neues suchen, damit einer vielleicht in der PCWA bleiben darf?"

Luke nickt.

Anna Richmond: "Klingt schräg..."

Sie kaut nachdenklich auf ihrer Unterlippe.

Anna Richmond: "Aber eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Ich wäre dabei."

Ihr Blick geht zu Lisa. Auch die nickt.

Lisa Sanders "Also gut. Lasst uns diese Plastikfiguren an die Nerds verkaufen und dieses Match bestreiten. Schlimmer als jetzt kann's ja nicht werden."

Die drei schlagen ein.

Luke Tyler: "Nun, meine Damen. Dann habt ihr jetzt Zeit, eure Stellvertreter zu finden. Sagen wir... in einer halben Stunde? Dieser Ring dort wartet auf eine Entscheidung... geben wir sie ihm."

Anna Richmond: "Entschuldigt ihr mich? Die Zeit drängt."

Mit einem knappen Nicken verabschiedet sie sich. Lisa blickt ihr noch ein wenig nach, während die Gedanken in ihrem Kopf kreisen.

Lisa Sanders (leise zu sich selbst): "Dürfte klar sein, wer für sie in den Ring steigt. Ich muss also nur jemanden finden, der es mit ihm aufnehmen kann. Mach's gut, Luke!"

Schnell verschwindet auch sie. Zurück bleibt ein einsamer Luke Tyler. Auch er ist in seinen Gedanken versunken. Vielleicht hätte er sich selbst früher um einen Stellvertreter kümmern sollen. Aber das wäre gegenüber Anna und Lisa nicht fair gewesen. Schließlich zieht Luke sein Handy hervor und geht sein Adressbuch durch.

Bevor er den Anruf tätigt, blickt er noch einmal auf und sieht den Filmstudenten an, der scheinbar zufällig hinter einer der Kameras steht, die auf die drei gerichtet war. Das rote Licht verrät ihm, dass die Kamera aufnimmt.

Studentischer Nerd: "Darf ich eines der limitierten Figurensets haben?"

Luke seufzt. Es ist eh nicht mehr die Zeit für Geheimniskrämereien.

 

Student # 1: "Ein Hoch auf die Überwachungskameras."

Student # 2: "Tja, gut, dass nicht nur unser Sicherheitsdienst Zugriff auf die Aufnahmen hat, sondern auch wir."

Er grinst breit. Für einen nur halbwegs kompetenten Hacker ein Kinderspiel.

Student # 1: "Scheinbar haben wir also ein Match für heute schon feststehen. Beim Out Of Ashes wurde dieser Kampf von Person B ja bereits angekündigt, aber nun wollen Luke, Anna und Lisa diesen Kampf tatsächlich ausfechten lassen... und zwar vollkommen freiwillig."

Student # 2: "Das Ganze ist doch eine gute Idee: Anstatt sich gegenseitig Konkurrenz zu machen, lösen sie es auf gute Wrestling-Art und hoffen, damit wenigstens einen Job zu sichern."

Student # 1: "Eine halbe Stunde bleibt den dreien, um einen Deputy, einen Stellvertreter also, zu finden."

Student # 2: "Wen würdest du wählen, wenn du an ihrer Stelle wärst?"

Student # 1: "Steht Captain Kirk aus der alten Star-Trek-Serie zur Auswahl?"

Student # 2: "Nein."

Student # 1: "Dann bin ich überfragt."


------------------ PCWA ------------------

"Mama, guck mal! Da ist einer von diesen Wrestlern!"

"Timmy, komm sofort zurück in die Schlange sonst fliegt das Flugzeug noch ohne dich ab."

"Ach, Mama."

"ALLLLLIIIIISSSSTAAAAAAAAAAAAAAAAIIIIIRRRR!"

"WIE KONNTEST DU UNS DAS NUR ANTUN UND DIESE BITCH HEIRATEN?"

Die Aufnahme ist etwas verwackelt, aber der kleine Timmy bemüht sich, sein Handy möglichst ruhig zu halten, während seine Mutter ihn an der Hand langsam weiter zieht. Wie viele 'Likes' er dafür wohl auf Facebook bekommt, wenn er es hochlädt? Aufgeregt hält er voll drauf und tatsächlich kommt der Mann, dem das Kreischen der nur mühsam von einigen Sicherheitskräften zurückgehaltenen Teenies gilt, direkt auf ihn zu.

Für einen Moment scheint in Terminal A des Flughafens Berlin-Tegel die Zeit stehen zu bleiben. Alistair Brunswick schreitet durch das Gate und verharrt kurz. Genießt den Moment. Die Flitterwochen sind vorbei, Berlin hat ihn wieder. Sogar die Sonne scheint etwas heller zu strahlen und bildet eine Art Heiligenschein um Alistairs Kopf. Man muss sich eben zu verkaufen wissen oder nur zufällig im richtigen Winkel vor dem großen Panoramafenster stehen. Als Alistair seine Sonnenbrille kurz lupft, um mit seinen himmelblauen Augen den Mädchen zuzuzwinkern, nimmt das Kreischen noch einmal tosende Lautstärke an. Verschmitzt zuckt Alistair mit den Schultern, Unschuldsmiene inklusive.

Alistair: "Weil ich sie liebe."

Oh ja, das tut er, ehrlich. In den letzten Wochen im Durchschnitt fünfmal täglich, die richtig unanständigen Dinge inklusive. Auch in diesem Moment muss er an Cinderella denken und dabei feststellen, dass er sie vermisst. Seit ihrer Hochzeit waren sie jeden Augenblick zusammen gewesen, nur hatte sie heute einen früheren Flug genommen, weil sie noch etwas dringendes mit ihrem Vater zu klären hatte. Familiäre Angelegenheiten. Vermutlich würden sie sich heute Abend erst bei der Show wieder sehen. Bei dem Gedanken daran fährt ihm schon wieder ein Kribbeln über die Haut. So setzt er seinen Weg fort, einen großen Rollkoffer hinter sich herziehend. Dabei bemerkt er gar nicht, dass er fast mit einer anderen Person zusammen stößt, die eilig auf ihn zugelaufen kommt.

"Alistair!"

Erschrocken blickt Alistair auf und erblickt...

Alistair: "John Smith!"

Der New Yorker scheint auf Brunswick gewartet zu haben, jedenfalls legt er seine Zeitung, die er eben noch gelesen hatte, zusammen und wirft sie erst einmal in den nächstbesten Papierkorb. Nur ein einzelne Doppelseite bleibt in der Hand. Irgendwie wirkt John gehetzt, nervös, auch wenn Brunswick das noch nicht so genau deuten kann.

John Smith: "Du solltest ab und an dein Handy einschalten, Alistair."

Ach, das Handy. Alistair hatte es seit Wochen nicht mehr angehabt.

Alistair: "Ich war... indisponiert... du weißt schon... Flitterwochen und so."

Er grinst bis über beide Ohren, aber Johns Gesicht bleibt ernst.

John: "Hm, verständlich. Aber du hast einiges verpasst ..."

Und dann drückt er Brunswick wortlos die Seite aus der BZ in die Hand ...

DER AUSGEBRANNTE PHÖNIX:
PCWA immer noch ohne Investor // Trotzdem Show heute?

Die Fragen, die bei Brunswick sonst wohl wie ein Wasserfall sprudeln würden, unterbricht Smith kurz, indem er seinen Autoschlüssel aus der Hosentasche holt.

John Smith: "Keine Sorge, wir haben heute trotzdem eine Show. Dein Schwiegervater hat etwas auf die Beine gestellt."

Ohne zu fragen, nimmt er Brunswicks Koffer in die Hand und beginnt, in Richtung Ausgang zu laufen.

John Smith: "Mitkommen, deinen Kram kannst du nach der Show in die Wohnung bringen."

Beide sind schon auf dem Weg in Richtung Ausgang und unser Kamerakind Timmy will gerade mit einem beeindruckenden Schwenk das Video beenden, das wohl bald auf YouTube landen wird. Aber wider Erwarten schaltet er das Handy nicht aus, denn einige Meter entfernt steht noch eine andere Person, die man in der PCWA sehr gut kennt.

"Timmy, hier geblieben!"

"Aber Mama, das ist doch ..."

= Cut =

Auch Stevie Van Crane wird gerade gefilmt. Im Zeitalter von Smartphones mit HD und der immer noch existierenden Old-School-Wrestling-Fans, die jemanden wie ihn sofort erkennen, keine Überraschung.

Er wartet, nervös mit seinen Flugpapieren wedelnd, am Terminal, wo gerade das Boarding zum Flug nach Chicago, Illinois aufgerufen wird. Er bekommt mit wie er gefilmt wird, quält sich ein Nicken ab. Selbst der neutrale Beobachter sieht, wie gedankenverloren Stevie in diesen Augenblicken wirkt.
Die Entscheidung zu gehen war getroffen. Aber sie steht auf dünnem Eis, trotz der eigentlich idealen Ausgangsposition.
Stevie Van Crane würde eine Liga hinterlassen, die vor einem Neuanfang steht.
Er würde Gabriel Lucifer stehen lassen, der ihm beim PPV offensichtlich auf die Frage, ob die Freundschaft zwischen ihnen echt ist, eine Antwort gegeben hat.
Er würde zu seiner Familie zurückkehren, die Wrestlingstiefel auf den Dachboden verfrachten und fertig sein mit diesem Business.

Dumm nur, dass diese Gründe auch genauso zum Bleiben animieren.

Die Smartphone-Aufnahme verwackelt mehr und mehr, weil der filmende Fan auf Stevie Van Crane zu geht.

Fan: "Hallo, Mr. Van Crane! Darf ich bitte kurz.."

SVC hebt die Hand.
So gern er immer mit Fans kommuniziert hat, dies ist nicht der beste Zeitpunkt.

SVC: "Sorry, ich muss los. Mein Flug wird gerade.."

Mitten im Satz wird Stevie Van Crane von einer Hand gepackt und aus dem Bild gerissen.
Bevor er einen Protest abgeben kann, hört er nur vier Worte.

"Du kommst jetzt mit."

= Cut =

"Irgendwie... surreal."

Ungläubig blickt Alistair auf das "Geschlossen"-Schild an der kleinen Imbissbude auf dem Gelände des Phoenix Centers. Egal, wohin er auch blickt, alles wirkt so verwahrlost, so ungepflegt. Kopfschüttelnd blickt er John an, der direkt vor ihm steht und ihn mit seinem Handy filmt.

Alistair: "Ich kann noch gar nicht glauben, dass das stimmen soll. Sind wir jetzt alle ohne Job? Und vor allem... warum filmst du mich?"

Smith selbst weiß nicht so recht, was er sagen sollte in dieser Situation. Er ist hier ja eigentlich das PCWA Urgestein, eigentlich müsste er wissen, wie es weiter gehen könnte. Aber er tut es eben nicht. Also zuerst das Unwichtige ...

John Smith: "Ein sprachloser Alistair Brunswick ist ein Ereignis, das man für die Nachwelt erhalten sollte."

Die Chance darauf soll so gering sein wie vom Himmel stürzende Meteoritenteile.

John Smith: "Aber abgesehen davon: Das hier ist ein wichtiger Moment. Nicht nur für all die Alistair-Brunswick-Fangirls als Vorlage für einsame Stunden, um dein verblüfftes Gesicht in allen Details studieren zu können. Sorry an alle Mädels da draußen, aber heute geht es um Wichtigeres. Heute geht es um die Zukunft der PCWA. Ihr habt Azraels Aufruf gehört..."

Der Ton wird ein wenig ernster und pathetischer.

John Smith: "Jetzt können wir beweisen, ob wir noch an den Phoenix glauben. Ob es uns ums Geld ging, als wir hier nach Berlin kamen, oder ob wir an das glauben, wofür er steht: Für unseren Sport, für den Kampf ... und für verdammt gute Unterhaltung. Wir können hier bleiben und dem Phoenix dabei helfen, aus der Asche wieder geboren zu werden..."

Ein freundlich gemeintes Nicken in Richtung Brunswick, bevor er sich dann an Van Crane wendet.

John Smith: "... oder aber wir ziehen unseren Schwanz beim ersten Anzeichen von Problemen ein und ziehen uns wieder irgendwo hin aufs amerikanische Hinterland zurück und versuchen die Stimme in unserem Kopf zum Verstummen zu bringen, die fragt: 'Hättest du nicht mehr tun können?'."

Smiths Blick fixiert Stevie einige Momente lang, bevor er tief durchatmet und mit den Schultern zuckt. Er weiß nicht so recht, ob Van Crane überhaupt noch für diese Sache zu gewinnen ist. Alistair war am Flughafen überzeugt davon, obwohl er auch die Zeichen gesehen haben muss. Und so hatte Brunswick Stevie eingeladen, mit zum Phoenix Centre zu kommen.

Aber Smith hat keine Lust auf langes Hin und Her. Er will eine simple Antwort von Van Crane, hier und jetzt. Im Moment gibt es für John, für die PCWA nur eine simple Wahrheit: Du bist für uns oder du bist gegen uns. Und aus seiner Sicht ist es jetzt an der Zeit für Stevie sich zu entscheiden.

SVC: "Ich habe wegen euch meinen Flieger verpasst."

Es erstaunt ihn in diesem Augenblick selbst, wie wenig vorwurfsvoll der Satz ausklingt.

SVC: "Damit dieses Kidnapping dann auch noch irgendeine Pointe hat, können wir uns von mir aus gern das Geschehen in der Halle ansehen. Ich hab' irgendwo gelesen, dass es doch irgendeine Art von PCWA-Show heute geben soll. Und ganz gleich wie spannend oder unspannend sich die Dinge in der Halbruine entwickeln.. das hier ist keine Zusage, dass ich bleiben werde."

Die drei marschieren in Richtung des Phoenix Theatres, wo in der Ferne bereits einige Arbeiter zu sehen sind, die Stühle und Ringabsperrungen in das Gebäude tragen. Alistair runzelt die Stirn.

Alistair: "Das wirkt alles so... improvisiert. Ob das gutgeht?"

Smith nickt, setzt eine Maske der Zuversicht auf.

John Smith: "Solange es einen Ring, ein paar Fans und ein paar Kameras gibt, wird's heute eine Show geben. Das haben sich die Fans verdient. Und wenn unser besonderer Freund nicht schon eine andere Liga gefunden hat, die ihm unverdient viel Geld in den Hintern schiebt, bekommen sie auch das zu sehen, was sehen wollen: Den Champion des Volkes im Ring, one on one mit Sore."

SVC: "Viel Erfolg dabei, JS. Sore ist keine leichte Kost."

Stevie Van Crane fragt sich ob irgendwo Bleed im Theatre sein würde.
Das Verlangen, sie wiederzusehen, ist fast so eigenartig falschrichtig wie hier mit den Jungs zusammen zu sein, anstatt im Flieger zu sitzen.
Auch wenn wohl irgendwo im Innern das personifizierte Unheil lauern könnte.

SVC: "Diese Bühne sieht so perfekt aus.. wie gemacht für IHN."

Alistair blickt ihn an. Natürlich hatte er mitbekommen, dass Eleven nach Jahren wieder auf der Bildfläche erschienen war und in den Main Event des Out Of Ashes eingegriffen hatte. Aber was das für Folgen haben würde, darüber war er sich noch nicht im Klaren. Vielleicht war es besser, darüber keine großen Worte zu verlieren. Er schüttelt entschlossen den Kopf.

Alistair: "Egal, wer da auftauchen wird: Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass das heute vielleicht unser letzter gemeinsamer Abend sein wird. Wenn das heute nicht klappt, dann wird auch ein Azrael Rage mit all seinem Geld das hier nicht länger mehr am Leben halten können. Egal, was er auch immer behauptet."

Er bleibt stehen. Als sich John und Stevie zu ihm umdrehen, da ist nicht mehr viel übrig von dem ewig zuversichtlichen Sonnyboy. Alistair wirkt sichtlich geknickt und vergräbt die Hände tief in den Hosentaschen. Sein Atem bildet eine weiße Dampfwolke in der kalten Märzluft und er senkt den Blick.

Alistair: "Hätte nie gedacht, dass ich einmal so an diesem gesamten Laden hier hängen würde. Aber irgendwie muss ich doch zugeben, dass mir die letzten Monate hier verdammt viel Spaß gemacht haben und ich das alles hier irgendwie vermissen würde. Scheiße."

Stevie Van Crane legt Alistair die Hand auf die Schulter.
Er kennt dieses Gefühl nur zu gut.
Nur aus anderen Orten.

SVC: "So sehr es schmerzt, aber.. Veränderungen sind manchmal das einzige das erhält, was einem wichtig ist. Things must change, remember?"

Smiths Blick verrät immer noch eine gewisse Wut gegenüber Van Crane. For fuck's sake: Es geht hier um die PCWA, um seine Heimat, um das, was ihn überhaupt wieder auf diese Bühne zurück gebracht hat.

John Smith: "Deine Entscheidung ist also bereits gefallen."

Er seufzt.

John Smith: "Aber jammere uns dann nichts vor, wenn du wieder Lust hast, in den Ring zu steigen und niemand dich mehr sehen will."

Stevie entgeht der scharfe Unterton in Smiths Stimme nicht.

SVC: "Das ist nichts gegen dich, JS.. und auch nichts gegen 'Stair. Am Ende des Tages will ich einfach nur bei meiner Familie sein."

Er und John stehen sich jetzt direkt gegenüber und blicken sich an. Man merkt, dass es in John brodelt, er aber einige Worte, die er jetzt am liebsten sagen würde, herunter schluckt.

Alistair: "Wir sind deine Familie."

Beide wenden sich zu Alistair um, der den Eingang zum Phoenix Theatre fest mit dem Blick fixiert.

Alistair: "Und jetzt lasst uns da reingehen und das machen, was wir am besten können."

Stevie schaut auf Alistair.
Der Mann hat mit ein paar Treffen und wenigen Sätzen mehr Freundschaft und Vertrauen aufgebaut, als es Gabriel jemals könnte.

Smith seufzt. Wie gesagt: Er kann Alistairs Optimismus, was Stevie angeht, nicht ganz teilen. Aber zumindest für den Moment ist die Anspannung aus Smiths Stimme und Körperhaltung wieder weg. Er wirkt entspannter und spricht auch wieder ruhiger.

John Smith: "Kämpfen bis zum letzten Atemzug ..."

SVC: "Ich sollte jetzt wohl den Refrain von 'Let me entertain you' anstimmen..?"

Alistair nickt und schlägt mit der rechten Faust in die geöffnete linke Hand.

Alistair: "So sieht's aus. Wir machen das nicht nur für uns. Nicht nur für die Fans. Wir machen das für die gesamte Idee, die dahinter steckt. Weil die PCWA mehr ist als nur diese vier Buchstaben. Weil diese Liga unsere verdammte Heimat ist. Und wenn ich diese Heimat verlassen muss, dann mache ich das nicht ohne die großartigste Abschiedsparty, die Berlin jemals gesehen hat!"

Smith kommt eine Textzeile aus einem Neil-Young-Song in den Kopf, den er auf seiner MP3-Playliste hat. Die meisten Leute kennen die Zeile nur aus dem Abschiedsbrief von Curt Cobain, einem jener Musiker, die viel zu früh von dieser Welt geschieden waren. Aber im Original stammt sie eben von Neil Young, aus "Hey Hey, My, My". Er nickt und legt seine Hand auf die von Brunswick.

John Smith: "It's better to burn out than to fade away ... Heute Abend gibt es ein Feuerwerk, das sie so schnell nicht mehr vergessen werden."

Stevie Van Crane zögert kurz. Aber er verschließt sich diesem Moment nicht.
Auch in dem Bewusstsein, dass es sein letzter Tag sein sollte.
Er schlägt ein.

Drei Arme fliegen gleichzeitig in die Luft, gemeinsam mit einem Kampfschrei, der heute vielleicht zum letzten Mal ertönen wird.

"Für die PCWA!"

Und so geht es für drei der Gladiatoren der PCWA in das PCWA Theatre. Zu dem Abend, der der Anfang vom Ende der PCWA sein könnte. Aber noch besteht Hoffnung.

 

Student # 2: "Dieses kleine Video haben wir aus mehreren Ausschnitten auf diversen Internet-Portalen zusammen gebastelt. Alistair, Stevie und John scheinen also offenbar heute Abend mit von der Partie zu sein."

Student # 1: "Bei so einem pathetischen Schwur können sie jetzt wohl nicht mehr kneifen. Wie es aussieht, ist dieses Treffen aber unter äußerst glücklichen Umständen zustande gekommen. Stevie war quasi schon auf dem Weg nach Chicago."

Student # 2: "Wo ihn seine Tochter und sein Schwager erwarten. Eigentlich ein guter Tausch gegen das Chaos, was hier in Berlin herrscht."

Student # 1: "Ach, komm. Stevie ist ein Wrestler durch und durch. Dieses Leben wäre furchtbar für ihn."

Student # 2: "Vielleicht bekommen wir heute ja seinen letzten Auftritt zu sehen. Sicherlich hatte er sich den wohl etwas glanzvoller vorgestellt."

Student # 1: "Alistair dagegen wusste noch von nichts, da er während seiner Flitterwochen wohl... mit anderen Dingen beschäftigt war."

Student # 2: "Ja, die Liebe... *seufz*"

Student # 1: "John hat ihn aber davon überzeugen können, heute Abend in das PCWA Theatre zu kommen. Vielleicht aus Eigennutz? Immerhin soll er heute ein Match gegen Brian Sore bestreiten."

Student # 2: "Das setzt voraus, dass Sore heute hier auftaucht. Aber ich denke nicht, dass er sich ein Match um den zweitwichtigsten Titel der PCWA entgehen lassen wird. Selbst wenn das nur inoffiziellen Charakter hat."

Student # 1: "Stimmt, so ein Versager ist nicht einmal ein Brian Sore."


------------------ PCWA ------------------

Dichte Rauchschwaden, dazu "Three Little Birds" aus einem alten CD-Abspielgerät. Für die einen ist es ein Klischée, für die anderen eine Lebenseinstellung. Und während der Smokin' Jokemaster eine komplett andere Definition von "Homebrew" auf einer abgeranzten Couch, die man kostengünstig bei eBay-Kleinanzeigen geschossen hat, genießt, hockt der BOSS mit geröteten Augen vor dem viel zu kleinen Bildschirm des Laptops.

Aleks G.: "Bob... BOB!? Wie wärs, wenn du endlich mal die Musik ausmachst?"

Doch der jamaikanische Ex-Jugoslawe nickt nur wippend im Takt und summt vor sich hin.

Bob Mile: "Every little thing... gonna be alright..."

Aleks G.: "Verdammt, BOB! Mach das aus und komm jetzt her."

Bob Mile: "Wie wärs, wenn du einfach mal hart abchillaxen würdest?!"

Aleks G.: "Später, Friend."

Bob Mile: "Ich bin nicht dein Friend, Dude."

Aleks G.: "Ich bin nicht dein Dude, Boy."

Bob Mile: "Ich bin nicht dein Boy, Guy."

Doch die mehr schlechte als rechte South Park-Parodie wird von einem zufriedenen Grunzen des schlafenden Barbarian gestört, in dessen Bart sich noch Reste des vor einer Woche noch lebendigen Essens finden, welches er vor mehreren Stunden verputzt hat.

Bob Mile: "Was soll ich mir angucken?"

Aleks G.: "Hier."

A-Gizzle (for shizzle my nizzle) drückt auf die Space-Taste auf der keimigen Tastatur und wir sehen ein Video, für welchens die Bezeichnung 240p noch ein Kompliment wäre. Das Bild krieselt, die Stimme stockt und dennoch kann man etwas verstehen.

„Der Phoenix liegt am Boden und röchelt nach Luft… Wer dennoch mit mir versuchen will die PCWA zu retten, der melde sich bitte bei mir… Er melde sich. Bitte.“

Das Video endet und Aleks wendet seinen Blick langsam zum Smokemaster.

Aleks G.: "Was sagst du dazu?"

Bobby Analog starrt seinen verrückten Kumpel eindrucksvoll in die Augen und scheint angestrengt nachzudenken. Dann aber beginnt er dümmlicher zu grinsen, als Gabber-Gandalf und Klein-Frodo bei ihrem Liebesbekenntnis.

Bob Mile: "Ich habe keinen Plan, wovon du redest."

Der Mindless One schlägt die Hände vors Gesicht.

Aleks G.: "Das war Azrael Rage, hast du nicht mitbekommen, was mit der PCWA los ist? Alles geht den Bach runter. Er braucht jede helfende Hand, damit die Liga wieder auf Vordermann gebracht wird. Ich weiß, wir haben keinen Vertrag mehr, wurden gefeuert und dürfen eigentlich nicht, aber wir müssen da hin, Bob. Für die PCWA?"

Bobby schaut fragend drein.

Bob Mile: "Vertrag? Dude, wir haben seit bestimmt zehn Jahren keinen Vertrag gehabt. Wir sind gekommen und gegangen, wann wir es wollten. Vertrag? Ich habe nie irgendwas unterschrieben. Keine Ahnung ob du je etwas unterschrieben hast, aber wenn einer mit ziemlicher Sicherheit noch nie in seinem Leben irgendwas unterschrieben hat, dann der Stinker da hinten."

Der ehemalige holy seventies Man zeigt mit dem Zeigefinger des Grooves auf den schlafenden Mongolen, der sich allerdings wie auf Kommando die Augen mit seinen haarigen, fettigen Pranken reibt und sich dann unter Ächzen aufsetzt.

Barbarian: "Gruuu?"

Bob Mile: "Was wahrscheinlich daran liegt, dass er seinen Namen nicht kennt. Das Niemand seinen Namen kennt. Er ist ein verdammter Barbare. Vertrag? Aleks, also wirklich."

Crazy A zuckt mit den Schultern, was seine Art ist, seinem Kumpel Recht zu geben.

Aleks G.: "Also? Fahren wir nach Berlin?"

Bob Mile: "Alter... wir SIND in Berlin?"

Aleks G.: "Dann haben wir es ja nicht mehr weit!"

Wie zwei Volltrottel versuchen A-G und Bobby M miteinander abzuklatschen, treffen allerdings nicht richtig und anstatt eines lauten Klatschens, berühren sich die Hände nur leicht. Egal, der Wille zählt. Währenddessen erhebt sich der Barbarian im Hintergrund, dreht sich fragend um die eigene Achse und greift an seinen Rücken, um ein verloddernes Magazin, welches auf seinem Rücken klebte, abzureißen. Die Titten interessieren ihn kaum, stattdessen wischt er sich einfach den Mund ab und signalisiert seinen... Herrchen (?), dass es Zeit fürs Essen ist.

Barbarian: "GREAAAAAHHHH!"


------------------ PCWA ------------------

"Schönen guten Tag. Wir sind die Ergo Direktversicherung und möchten uns mit ihnen über ihren Versicherungsschutz unterhalten."

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Argh.

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Nicht schon wieder.

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"DU DUMMER PISSER, DU WIRST SELBST EINE VERSICHERUNG BRAUCHEN, WENN DU MICH NOCH EINMAL ANRUFST!"

*klick*

Entnervt lehnt Mike Garland sich in seinem Bürostuhl zurück. Dummer Pisser. So wurde er heute erst zum vierten Mal genannt. Er beugt sich wieder nach vorne, um einen Strich auf dem Blatt Papier zu machen, das er 'Beleidungsliste' nennt. Würde er es schaffen, heute wieder häufiger beleidigt zu werden als sein Arbeitskollege neben ihm, dann würde dieser ihm nach der Arbeit ein Bier ausgeben müssen. Es wäre das neunte Mal in Folge.

Mike Garland befindet sich in einem Callcenter. Wir alle kennen diese Situation: Man ist zuhause und wartet auf einen wichtigen Anruf. Es klingelt, aber am anderen Ende der Leitung ist dann nur ein Mensch wie Mike, der dir irgend etwas Überflüssiges andrehen möchte. Wer einmal in einem solchen Callcenter gearbeitet hat, der hat gelernt, einiges zu ertragen: Miese Arbeitszeiten, einen lächerlichen Lohn und vor allem Kunden, die eigentlich gar nicht deine Kunden sein möchten. Aber so ist nun einmal das Geschäft und wer nicht spurt, der wird rausgeschmissen, noch bevor die Tinte auf seinem Beschwerdeschreiben getrocknet ist. Und im schlimmsten Fall drohen sie damit, das Callcenter nach Indien oder Bangladesch zu verlegen. Die Mitarbeiter dort arbeiten noch länger für noch weniger Geld. Und viele davon sprechen vermutlich auch ein besseres Deutsch als die Mandys, Ronnys oder Doreens, die hier manchmal anheuern.

Mike schließt die Augen. Soll das etwa seine Zukunft sein? Er kann sich noch an den seltsamen Blick seines Sachbearbeiters im Arbeitsamt erinnern, als er ihm erzählt hatte, dass er ein Kommentator von Weltklasseformat sei und nur zu den größten Sendern gehen wollte. Der hatte ihn offenbar als Spinner abgetan und stattdessen in diese moderne Form des unterbezahlten Sklaventums vermittelt. Vermutlich kein Wrestlingfan.

Nein, so kann es nicht weiter gehen.

Mit einem Mausklick deaktiviert Mike die automatische Wählfunktion. Stattdessen tippt er per Hand eine andere Nummer ein.

Ein Klingeln.
Dann hebt jemand ab.

"Alter, wir müssen uns unterhalten."

< >

"Du kannst mich doch nicht einfach auf der Arbeit anrufen, Mike!"

Vincent rollt mit den Augen. Natürlich kommt der Anruf ungelegen, aber irgendwie freut er sich auch, die Stimme seines früheren Kollegen wieder zu hören. Wenn man so viele Jahre Seite an Seite arbeitet, dann vermisst man sich doch irgendwann, auch wenn Vincent das vermutlich niemals zugeben würde.

Wir erkennen, dass sich Vincent Craven auf dem Fahrersitz eines Gabelstaplers befindet, der in einer Lagerhalle zwischen turmhohen Regalen steht. Auf der Gabel des Fahrzeugs befinden sich einige Europaletten mit eingeschweißten Büchern. Die Aufdrucke auf den Verpackungen zeigen, dass wir uns in der Logistik-Zentrale bei einem Internet-Versandhandel befinden. Einem großen.

Mike am anderen Ende der Leitung sagt etwas und Vincents Augen weiten sich.

"Aufruf? Was für ein Aufruf?"

Seine Neugier scheint geweckt zu sein.

"Azrael will also tatsächlich eine Show auf die Beine stellen? Nun, ich weiß nicht, ob ich an dem Tag frei bekomme und du weißt, dass ich noch in der Probezeit bin."

Wieder das andere Ende der Leitung. Vincent seufzt.

"Das weiß ich selbst. Aber erzähl's bitte nicht Virchowa, die macht mir sonst die Hölle heiß."

Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Konnte seine Frau einem Mann böse sein, der nur seinem Traum nachgeht? Vermutlich nicht. Vincent nickt.

"Gut. Ich bin da."

Klick. Das war ein kurzes Telefonat. Aber vielleicht eines mit weitreichenden Folgen.

 

Student # 2: "Das machen also Mike und Vincent mittlerweile."

Student # 1: "Hey, wie es aussieht, sind beide in ihren neuen Jobs nicht so ganz zufrieden. Und das kann nur eines bedeuten."

Student # 2: "Richtig - die beiden kommen heute auch hierher und werden die Show kommentieren."

Student # 1: "Oh."

Student # 2: "Das bedeutet dann wohl, dass wir für den Rest des Abends arbeitslos sind."

Student # 1: "Scheinbar. Damit verabschieden wir uns dann auch schon für diesmal. Mein Name ist... hey, hatten wir uns überhaupt vorgestellt?"

Student # 2: "Oh, verdammt. Mir war ja gleich so, als hätten wir etwas vergessen."

Student # 1: "Dann sollten wir das schnell nachholen, denn die Soundanlage ist glaube ich gerade heiß gelaufen."

Student # 2: "Hey, ich habe dir doch gesagt, dass du den zusätzlichen Lüfter anbringen sollst. Gott, kann man nicht einmal mit Profis hier arbeiten?"

Student # 1: "Profi? Du arbeitest hier genau so für eine warme Mahlzeit wie ich, also komme mir nicht mit 'Profi'. Also, ich bin..."

*knister*


------------------ PCWA ------------------

...

Die versammelte Elite der PCWA schaut konzentriert auf – den engagiert redenden – Rage, der sich nun entschlossenen Schrittes auf den am Rande stehenden Lucifer, der abwesend an seiner Chianti Flasche nuckelt, zu bewegt, und diesen eindringlich fokussiert. Der alte Mann hebt sein Haupt und guckt verdattert zu Azrael empor.

Azrael Rage: „Was habe ich Dich vorhin gefragt?“

Ein unbeteiligtes Schulterzucken beim ehernen Mythos, woraufhin sein ehemaliger Stable-Partner ihn leicht nach hinten schubst.

Azrael Rage: „WOZU BRAUCHE ICH DICH?

...Fortsetzung...

- Die Nacht vor Vendetta 91 -

Sichtlich irritiert verschlingen sich die Augen Lucifers in das Gesicht des Mannes, den er so lange kennt wie keinen anderen in dieser illustren Runde. Man kann bei Azrael richtig die Zähne fletschen sehen …

Azrael Rage: „Ich sage Dir, wozu ich Dich brauche. Beim Imperial Impact werden wir das ‚C‘ in unserem Namen reaktivieren. Wir benötigen jeden verdammten Namen, der im Wrestling Zuschauer zieht. Vollkommen gleich aus welcher verlausten Ecke der Welt, welcher räudigen Liga, oder aus dem Schoss jeder Dirne. Es soll jeder wissen, jeder hören, so dass es überall auf der Welt ein Muss ist die PCWA zu bemerken. Jeder Wrestlingfan soll dieses Ereignis, den Imperial Impact, nicht verpassen wollen und wird unseren Pay Per View bestellen. Dafür ist mir gleich, welches Niveau die Kämpfer aus aller Herren Länder an den Tag legen. Egal, ob sie unserer nicht würdig sind, wenn derjenige Fans hat, will ich ihn beim PPV sehen. Diese Liga wird dauerhaft nur zu retten sein, wenn es uns gelingt, den Imperial Impact IX zum meist erwarteten Pay Per View der PCWA-Historie zu machen!“   

Robert Breads: "Wie gut, dass ihr den besten GFCW-Wrestler schon hier habt und ihn nicht noch holen müsst. Wobei ich nichts gegen doppelte Bezahlung hätte... Wie dem auch sei, es gibt Leute, die kaufen sich Pay-Per-Views tatsächlich wegen Wrestling, Rage. Und solange ich hier bin, muss man sich darum keine Sorgen machen. Ich hätte da einen anderen Vorschlag... auch auf die Gefahr hin... mich zu wiederholen... Ihr sollt nicht das "C" wieder erstarken lassen, sondern das "W". Hört ihr eigentlich nicht zu? Das kann doch gar nicht..."

Alle anderen zusammen: „Schnauze, Breads!“

MD hat sich bei dieser Zurechtweisung deutlich zurückgehalten. Er sucht jetzt nur den Blickkontakt, ehe wieder die lebende PCWA-Legende Azrael Rage den anderen seine Worte aufdrängt.

Azrael Rage: „Es wird nicht reichen nur auf das PCWA Publikum zu setzen, sondern wir müssen auch andere Menschen erreichen, neue Schichten erschließen. Ich plane daher ein Turnier und der Sieger des Turniers wird nicht nur einen wertvollen Ring erhalten. Ebenfalls geht es um EINE MILLION EURO… und die Gewissheit der größten Herausforderung aller Zeit Herr geworden zu sein. Dieses Turnier wird ein Meilenstein...und genauso groß, oder gar größer als selbst der Brawlin’ Rumble werden!“

ICE: "Einen Moment bitte! Ich kann gar nicht glauben, was ich da höre!!"

Der Brite schreitet nach vorn und baut sich vor dem Schwarzbringer auf, sofern das bei ihrem eklatanten Größenunterschied überhaupt möglich ist. Edwards starrt ihn aus großen Augen an, Fassungslosigkeit spricht aus jeder seiner Poren.

ICE: "Eine Million Euro als PREISGELD für ein Turnier?? Was soll dieser Irrsinn, Mr. Rage?! Wir sprechen hier auch von meinem Geld, das ich garantiert nicht zur Verfügung stellen werde, um der PCWA mit diesem verantwortungslosen Leichtsinn den Todesstoß zu verpassen!!! Eine solch absurd hohe Summe! Einfach lächerlich! Unter keinen Umständen kann ich sowas dulden!"

Azrael Rage: „Wir können nicht auf Sicherheit spielen, denn das wäre die sichere Niederlage. Nur mit maximalem Risiko wird die PCWA zu retten sein.“

Smith kann sich ein leises Lachen nicht verkneifen.

John Smith: "Du weißt genauso wie ich, alter ... Freund: Mein ganzes Comeback war ein großes Risiko. Jeder Abend im Ring da draußen könnte mein letzter sein. Aber ich könnte mir keinen besseren Ort, keine bessere Kulisse dafür vorstellen als unter dem Zeichen des Phoenixes."

"Also ich bin da eher bei Edwards, wenn ich das richtig verstehe. Eine Millionen Euro für jemanden, der gar nicht zu unserer Liga gehört? Wir haben kein Geld, aber schmeißen es zum Fenster raus? Huh!? Das ist kein Riskio, das ist dumm."

Skeptisch blickt MD drein und schaut fragend zu Rage.

"Oder hast du etwa am Hochzeitsgeschenk gespart, Azrael?"

Ehe der Undisputed Gerasy süffisant den Mundwinkel heben kann, steht Rage vor ihm. Packt den Champion am Kragen. Schnauft.

Azrael Rage: „Sarkasmus. Wie originell, Du Genie… Um ehrlich zu sein, habe ich Dich nicht eingeladen, um meine Zeit und die der PCWA mit Deinem überaus schlechten Galgenhumor zu verschwenden. Du bist nur hier, weil Du aktuell der Gerasy bist und damit doch ein gewisses Ansehen genießt. Allerdings hast Du wie immer nichts Sinnvolles außer Deine Anwesenheit beizutragen. Die Entscheidungen fälle hier ich. Es ist, wie es in unserem Match sein wird. Du darfst dabei sein, aber schlussendlich werde ich den Ton angeben und zeigen wessen Name die PCWA führt. Der Namenlose…“

Ein heiseres Lachen.

Azrael Rage: „...Oder jemand, dessen Name schon seit einer so genannten Dekade des Diablos für die PCWA steht. Vertrau mir, ich werde es schaffen und die PCWA retten und ebenso werde ich dann als Undisputed Gerasy an der Spitze stehen, und die NEUE PCWA regieren, denn es sind Namen, die der Geschichte ihren Stempel aufdrücken. Nicht Feiglinge, die als einzige Existenzbegründung, ihren kurzeitigen Erfolg feiern. Wir werden es bis zum Imperial Impact schaffen und dann ist Deine Zeit als Gerasy vorbei, Du Niemand!“

http://www.youtube.com/watch?v=LCMpqCj4ec8

Eisern fixieren die Pupillen der Gegner einander, während sich die Finger des Teufels mehr und mehr ins Fleisch des verrückten Hundes gebohrt haben. Kühl antwortet die unbekannte Konstante.

"Noch ist es ja zum Glück nicht so weit, Azrael. Und wenn du willst, dass ich deinem kleinen Wrestlingligasimulationsspiel Folge leiste, solltest du mich sofort loslassen! ICH bin nämlich derjenige hier, der auf der ganzen Welt bekannt ist, der auf der ganzen Welt Erfolge gefeiert hat, der wegen dem Eleven gekommen ist - während du nur hier warst. Hast es dir ja sogar auf die Hand tätowiert, damit du es nicht vergisst... Jetzt willst du es anderen in ihr Gesicht stempeln, huh!? Und dazu brauchst du MICH. Also nimm deine dreckigen Pfoten weg!"

Azraels Finger lösen sich wiederwillig. Aber seine Augen bleiben bei denen seines kommenden Gegners. Dessen Sehkugeln bleiben ebenso starr. Sie kleben ineinander. Hängen fest. Verharkt. Versteinert.
Während die beiden Kontrahenten sich gegenüber stehen und es so still ist, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte, gesellt sich der merklich degradierte Lucifer zu den zwei aktuellen Protagonisten.

Gabriel Lucifer: „Ich will gar nicht stören. Ach, was rede ich da. Natürlich will ich stören. Wir waren völlig vom Thema abgekommen. Wozu brauchst du mich denn nun, Azrael?“

Zähneknirschend wendet sich Rage von Mad Dog ab und sieht wieder Lucifer an.

Azrael Rage: „Du wirst die Million Euro verteidigen, Gabriel.“

Er hebt einen Zeigefinger.

Azrael Rage: „Du bist der einzige PCWA-Wrestler, der in diesem Turnier antreten wird. Deine Aufgabe ist also simpel. Halte das Geld in der PCWA! Aber da Du nur mit saufen und schlafen beschäftigt bist, wenn keine Vendetta stattfindet, habe ich eine weitere Beschäftigung für Dich gefunden, mein lieber Gabriel.“

Ein fieses Grinsen im Gesicht von Rage.

Azrael Rage: „Du wirst sämtliche Wrestlingligen der Welt besuchen, beleidigen, wen Du beleidigen kannst, herausfordern, wen Du herausfordern kannst, einladen, wen Du einladen kannst. Wenn die Zeit es mir gebietet, werde ich dabei an Deiner Seite sein. Auf jeden Fall ist wichtig, dass Dir schlussendlich möglichst viele Wrestler das Genick brechen wollen. Fordere die Wrestlingwelt heraus, Gabriel… schlussendlich musst Du nur gegen jeden davon antreten und gewinnen, denn ohne die 1 Millionen Euro sind wir ruiniert. Wenn Du es allerdings richtig machst, schaffst Du einen gewaltigen Anreiz für den PPV und dies wird uns erleichtern einen Ausstrahlungsdeal zu bekommen.“

Selbstzweifelnd senkt Lucifer ein Haupt.

Gabriel Lucifer: „Aber ich habe mein trautes Heim noch nie verlassen. Den Rest der Wrestling Welt da draußen kenne ich nicht. Ich war doch immer nur hier in meiner PCWA.“

Díego nickt leicht.

Sanchéz: "Da gibt es sicher geeignetere Kandidaten. Außerdem...wir kennen alle seine Vergangenheit. Wie kommst du darauf, dass wir ihm vertrauen können? Dem Mann, der stets SEINE Wahrheit spricht."

Azrael Rage: „Wie ich schon sagte, das hier ist keine Demokratie. Ich halte Gabriel für die richtige Wahl und das nicht nur weil er wie kaum ein anderer von uns für die PCWA steht. Das Turnier wird etwas vollkommen Neues. Es wird eine neue Kreation und obwohl die Regeln erst später bekannt gegeben werden, kann ich behaupten, dass es eine so genannte Gimmickschlacht von gigantischer Größe werden wird… damit komme ich wieder zu Gabriel, denn niemand hat soviel Erfahrung darin, solche Matches zu schlagen, zu überleben und sogar noch zu siegen wie unser… ich glaube nicht, dass ich das sage… Gabriel Lucifer. Er ist der Beste, den wir dafür haben. Ich weiß das, denn ich stand ihm selbst schon oft genug gegenüber… genau wie Du, John… oder Du, Diego… oder Du, … Mad Dog.“

Alle drei nicken bestätigend. Ein anderer hingegen schüttelt schockiert den Kopf.

Robert Breads: "Sagt mal, warum musste ich hier so dringend auftauchen, wenn mir keiner zuhört? Und habt ihr ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis? Wurde nicht vorhin gesagt, man brauche einen Neuanfang?"

Der Kanadier scheint nun wirklich wütend zu werden. Er hebt seine Stimme leicht, wirkt gereizt und lässt den Blick über die Gesichter der Anderen wandern.

Robert Breads: "Ihr macht genau da weiter, wo ihr aufgehört habt - mit Gimmick-Scheiße. Was soll der Müll? Das hat die PCA doch nirgendwo hingebracht... also machen wir es nochmal, yay! Ich habe endlich einen großen Schritt gemacht, habe endlich diesen Witz von einem Titel hier..."

"Canada's Own" deutet auf das Gold auf seiner Schulter.

Robert Breads: "...zu einem WRESTLING-Titel gemacht, habe die Gimmick-Scheiße verbannt. Und dann bringt ihr das zurück? In einem Turnier mit anderen Wrestlern, aus anderen Ligen? Klar, man könnte auch ein Wrestling-Turnier abhalten, um heraus zu finden, wer der Beste ist. Aber wir zeigen natürlich allen, worum es in der PCWA wirklich geht: Wer wen am schnellsten und schönsten aufschneiden kann. Und nicht nur das: Man schickt auch noch 'Dad' in den Kampf!"

Mit dem Zeigefinger deutet Breads unverblümt und anklagend auf Gabriel Lucifer.

Robert Breads: "Da können wir auch Rebel called Hate wieder holen, der ist nochmal 30 Jahre jünger und bekloppt genug, sich für den Sieg halb umzubringen. Aber hey, warum nicht... legen wir das Schicksal der Liga sowie eine Million... EINE MILLION... in die die Hände eines alternden Alkoholikers, dessen größtes Talent das Kuscheln mit Blake Milton ist. Das ist zwar, wie NEON sagen würde, flauschig... bringt aber keinen von uns auch nur einen Schritt weiter. Was für eine bescheuerte Idee."

Tja, unser aller Lieblingskanadier ist wirklich, wirklich sauer - Ein Gimmick-Turnier? Gabriel Lucifer? Da muss man ja auch mal ausfällig werden dürfen.

Auch der Waliser in der Runde wirkt nach wie vor äußerst unglücklich über diese augenscheinlich wenig überdachte Schnapsidee eines Gimmickturniers. Genuine Bestürzung spiegelt sich in seinen Augen darüber wider, dass jene, denen an der PCWA eigentlich am meisten liegen sollte, bereit sind, so ein wahnwitziges, vollkommen unberechenbares Risiko einzugehen.

ICE: "Mir bleibt nichts anderes übrig als den Worten von Mr. Breads beizupflichten! Dieses betrunkene Wrack soll die Rettung sein? DER???"

Auch der Zeigefinger des selbsternannten Altruisten und Philanthrops gesellt sich zu dem von "Canada's Own" und deutet auf das elendige Überbleibsel des Ex-Principals. Eine unhöfliche Geste, die man von Ian Christopher Edwards in der Regel nicht zu sehen bekommt, doch auch er muss diesen Punkt untermauern. Unbedingt!

ICE: "Seht euch diesen Wein saufenden Narren doch nur an! Gabriel Lucifer die Verantwortung für die gesamte PCWA zu übertragen ist verantwortungslos!"

Das Diskussionssubjekt lehnt derweil geistig abwesend an der Wand des Domes und versucht die letzten Tropfen Chianti aus der Flasche in seinen fauligen Mund zu kippen. Rage atmet einmal tief durch als überraschend Mad Dog das Wort ergreift. 

"Gabriel ist nicht so dumm, wie er aussieht, Edwards... Breads."

Der Undisputed Gerasy Champion schaut herüber zu Lucifer. Befeuchtet jetzt seine Lippen mit Zungenspeichel... weil die folgenden Worte wohl sonst nicht durch seinen Mund kämen.

"Er ist besessen. Positiv... besessen. Von der PCWA, von seinem Baby. In der Hinsicht könnt ihr euch in der Tat eine Scheibe von ihm abschneiden - und, wenn wir die Liga retten wollen, dann brauchen wir so Leute wie ihn. Dann brauchen wir... Gabriel Lucifer."

MD blickt herüber zum Mythos, dann spuckt er ekelerregt auf den Boden und wendet sich wieder zum inneren Kreis.

"Wir werden es schwer haben. Ich kenne das. Nicht so schwer, wie einst in Jamaika, aber doch schwer. Ich weiß, welche Probleme es geben wird... ich weiß, welche Menschen, was falsch machen können. Ihr Jungen könnt falsch machen, euch nicht mit der Liga zu identifizieren. Und wir Alten können falsch machen, in dieser Sache nicht an einem Strang zu ziehen. In dieser Sache anderen Dingen den Vortritt zu geben. Uns von Feindschaften, unserer eigenen Erfolgsgier oder unserem Geltungsdrang blenden zu lassen. Das wären große Fehler!"

Der Blick der unbekannten Konstante geht erneut zu Azrael, dessen Motivation für den Erhalt der Liga deutlich an seiner Möglichkeit hängt, Gerasy Champion werden zu können.

Doch bevor Mad Dog dazu irgendetwas sagen kann, meldet sich der Deutschmexianer erneut zu Wort.

Sanchéz: "Da mag was dran sein, Mad Dog. Wir haben alle ein übergeordnetes Ziel für das wir alle zusammenhalten müssen."

Sein Blick richtet sich auf Breads.

Sanchéz: "Du solltest froh sein, Träger der Cryption Crown zu sein, Breads. Denn sie ist der einzige Grund weswegen du hier bist. Sie allein verleiht dir deinen aktuellen Status. Also respektiere die Historie der Crown, so wie es alle hier tun!"

Smith nickt. 

John Smith: "Du hast gewusst, auf was du dich einlässt, Breads, als du dir von Selladore den Gürtel geschnappt hast. DU bist der Cryption Champion. Arbeite damit oder gib das Ding jemandem, der es verdient hat. Das hier ist keine Retortenliga, es ist keine Liga ohne Vergangenheit, ohne Tradition."

Er zeigt in die Runde.

John Smith: "Wir alle stehen hier, weil wir Teil dieser Historie, Teil dieser Tradition sind. Nur du in deiner achso großen Selbstherrlichkeit trampelst auf ihr herum wie der Elefant im Porzellanladen. Wenn du etwas gegen die Crown hast, dann hänge sie wie Heritage über dem Ring auf und lass sie von irgendeiner anderen Person wieder abhängen. Aber zerstöre nicht in deiner Blindheit alles, wofür sie steht."

Robert Breads: "Du hast Recht, das ist eine Liga mit Vergangenheit und Tradition. Aber die Vergangenheit war scheiße und die Traditionen sind sinnlos. Ihr seht die Vergangenheit als heilig an, doch vergesst, dass diese Ideale die Liga letztlich in den Untergang geführt haben. Ich werde alles zerstören, für was dieser Titel in euren Augen steht, doch ich bin nicht blind - ich sehe scheinbar als Einziger klar. Darum bin ich hier, um euch blinden, alten Männern die Finger in die Augen zu stechen, euch allen, die ihr dachtet, ihr könntet ewig so weiter machen. Ich werde euch die Augen öffnen und die Wahrheit enthüllen: Eure Ideale haben die PCA getötet. Also hört auf, die Vergangenheit zu bejubeln, und fangt endlich an, in der Gegenwart zu leben und an die Zukunft zu denken. Das hier ist die Stunde Null, das hier ist der Neuanfang. Die Vergangenheit ist jetzt noch wertloser als sie es sowieso schon war. Sagt mir nicht, dass ich blind bin, wenn ihr euer Augenlicht in einer längst vergangenen Zeit verloren habt und glaubt, alles sehe immer noch genau so aus wie früher, während ihr in den Ruinen eures Handelns steht."

Heftiges Kopfnicken vom Waliser. Offenbar hat der Kanadier zumindest in dieser Hinsicht einen Befürworter für seine Sache in der PCWA gefunden.

ICE: "Einmal mehr muss ich Ihren Worten beipflichten. Warum nutzen wir die Chancen nicht, die sich aus dieser Situation ergeben? Warum müssen wir weiter..."

Azrael Rage: „...GENUG! Sollte die PCWA irgendwann gerettet sein, könnt Ihr Euch von mir aus in Grund und Boden diskutieren, oder auch gegenseitig die Schädel spalten, aber erst einmal müssen wir überleben. Dafür brauchen wir Aufmerksamkeit und diese werdet Ihr Champions generieren. Genau wie das Turnier. Ich aber trage hier die meiste Verantwortung und daher bestimme ich auch, wer das Geld in dem Turnier verteidigen wird, gegen jeden, der sich traut unter den Phoenix zu kämpfen. Die Debatte um Gabriel Lucifer ist damit BEENDET!“

Er begibt sich zu Gabriel, der sein Haupt leicht demütig gesenkt hat.

Azrael Rage: „Du bist ein Säufer, ein Wrack, ein Schatten Deines einstigen Selbst, aber Du würdest eher sterben, bevor Du die PCWA enden lassen würdest. Stets wolltest Du ein Retter sein – Hier nun ist Deine Chance!“

http://www.youtube.com/watch?v=lcJnYEIWAAI

Ein ehrfürchtiges Nicken des Mythos. Die zwei schwarzen Tränen unter seinem linken Auge wirkten nie mehr als jetzt wie ein Ausdruck echter Rührung. Flüsternd stottert Gabriel etwas heraus.

Gabriel Lucifer: „Danke!“

Ein Nicken zu Lucifer und dann ein mahnender Blick zu allen.

Azrael Rage: „Wir werden alle keine Freunde, und Ihr wollt wie tollwütige Köter am liebsten sofort Eure Meinung mit Fäusten verteidigen. Von mir aus, wenn es bei einer Vendetta in einem PCWA Ring passiert, aber solange ihr nicht in der Arena steht, reißt Euch zusammen, arbeitet gemeinsam und zeigt warum Ihr da steht, wo Ihr steht. Ohne Euch ist nämlich dieses gesamte Unterfangen schon zum scheitern verurteilt. Jeder kennt seine Aufgaben und wird diese mit größtmöglicher Sorgfalt erfüllen. Alles andere ist Hoffnung, dass möglichst viele Wrestler und Fans kommen werden, um den Phoenix… um die Phoenix Crossover Wrestling Association am Leben zu halten.“

[CUT]

Kaum, dass alle ihrer Wege gegangen sind, nimmt man inmitten der Stille ein leises Quietschen wahr. Es stammt von einer der alten Kameras, die noch von Lucifers altem Überwachungssystem übriggeblieben und eigentlich stillgelegt worden sind. Durch die Linse hindurch wandern wir bis ans andere Ende und erblicken in einer kleinen Kammer, inmitten mehrerer Monitore, eine Gestalt, die die Kapuze ihrer dunklen Parka tief ins Gesicht gezogen hat und undefinierbar auf einen der flackernden Bildschirme starrt, und das schon von Anfang an – Blake Milton!


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THIS IS GONNA HURT
VENDETTA THEME by Hoobastank.
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Will heißen: Dort, wo sonst an dieser Stelle das Firmenlogo von Kerry & Gaelic eingeblendet war, ist diesmal nur ein weißes Rauschen zu sehen.

Dazu gibt es die Klänge von "This is gonna hurt" in einer billigen Coverversion, eingespielt auf einer Bontempi-Orgel.

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I’ve been living for too long
With a feeling something’s wrong
Like a thorn stuck in my side
Just out of reach for me to pull it out
Now the picture’s crystal clear
I can see that the end is near
We no longer to have pretend
All things have got to come to an end

This is gonna hurt
This is gonna hurt you
This is gonna hurt you
More than it hurts me.
And I don’t wanna hurt
That’s why I’m gonna hurt you
That’s why I’m gonna hurt you
That’s how it’s gonna be.

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Cause the GCWF will never die!

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Stille.

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Never.

 



Ausgabe 91

Der Kameraschwenk durch die Halle fällt deutlich kürzer aus als sonst, will man doch keine leeren Sitzplätze zeigen. Der Oberrang des PCWA Theatres ist komplett frei und auch nicht beleuchtet, während die vorderen Plätze einigermaßen gefüllt sind. Das gesamte Ambiente wirkt sehr improvisiert und sowohl das Licht als auch die Soundeffekte entsprechen nicht dem gewohnten Standard. Das alles scheint den anwesenden Zuschauern allerdings egal zu sein, denn der Jubel in der Halle ist enorm lautstark. Einmal Fan, immer Fan.

Sämtliche Spots, zwei an der Zahl, richten sich jetzt mit den letzten Takten der Musik auf den Entrance, wo in diesem Moment Ringsprecherin Jane Nelson erscheint. Die immer noch sehr attraktive Enddreißigerin mit den langen blonden Haaren trägt diesmal anstelle eines Kleides ganz normale Straßenkleidung in Form von Jeans und Rollkragenpullover. Aber Kleidung ist nur oberflächlich wichtig, wenn man mit Herzblut seinem Job nachgeht. Sie steigt in den Ring und setzt das Mikrofon an.

Jane Nelson: "Herzlich willkommen in der PCWA, herzlich willkommen zu... Vendetta 91!"

Lauter Jubel.

Jane Nelson: "Auch wenn es Kerry & Gaelic nicht mehr gibt, so lassen wir uns doch nicht davon abbringen, das zu machen, was wir am besten können: Unterhalten! Und deshalb... begrüßen sie mit mir zusammen... unsere Gastgeber..."

Ihre Worte gehen aufgrund des viel zu leisen Mikrofons in den laustarken Chants der Fans total unter.

"MIKE GARLAND!"

Jane Nelson: "... und..."

"VINCENT CRAVEN!"

Here they come.
Die Spots, die vorher brav Jane in den Ring gefolgt waren, ruckeln nun in Richtung des Entrances zurück. Von dort ist auf einmal ein lautes Brummen zu hören, wie von einem Motor. Und tatsächlich durchbricht in diesem Moment auch ein klobiges Fahrzeug den Vorhang.

Ein Gabelstapler.

Vincent sitzt am Steuer und Mike klammert sich auf einer Palette fest, die auf der Gabel des Fahrzeugs liegt. Dröhnend rollt das Gefährt in Richtung des Kommentatorenpults.

Vincent Craven: "Geil, das wollte ich immer schon einmal machen."

Per Schalthebel fährt er die Gabel und damit auch Mike nach oben. Der blickt zunehmend skeptischer.

Mike Garland: "Hey, meinst du nicht, dass das langsam mal reicht? Das sind doch sicher schon drei Meter! Meine Fans würden es bedauern, wenn ich jetzt herunter falle. Als du meintest, du würdest mich wie auf einem Thron in die Halle fahren, da habe ich mir das irgendwie anders vorgestellt."

Ach, Mike. Führe deinen Kollegen nicht in Versuchung. Vincent lässt die Gabel einfach eingerastet und setzt sich an den Kommentatoren-Tapeziertisch. Als er sich das Headset aufsetzt, grinst er breit.

Vincent Craven: "Du sagst doch immer, dass du über den Dingen stehst. Nun lebe deinen Traum!"

Er winkt ihm zu und wendet sich dann in Richtung der Kamera.

Vincent Craven: "Mein Name ist Vincent Craven und ich heiße sie in der Halle und zuhause vor dem Live-Stream willkommen zu..."

Eine ausladende Handbewegung und das Publikum nimmt ihm den Rest des Satzes ab.

"Vendetta 91!"

Vincent richtet kurz die wie immer perfekt zu seinem Anzug passende Fliege und verbeugt sich dann vor den Zuschauern. Mike Protest von oben gleicht eher einem Wimmern.

Mike Garland: "Okay. Du hattest jetzt deine witzigen zwanzig Sekunden. Das ist genug für diese Woche. Hilfe! FBI! CIA! KKK! Amerikanischer Staatsbürger in Gefahr!"

Eine hochgezogene Augenbraue ist Vincents einzige Reaktion auf das Quengeln seines Kollegen.

Vincent Craven: "Und wie ihr es sicher schon geahnt habt: Mein Kollege Mike ist auch wieder mit von der Partie. Live, in Farbe..."

Kurzer Seitenblick, aber der Student, der für den Livestream zuständig ist, nickt bestätigend.

Vincent Craven: "... sind wir heute für sie da zu einer wirklich besonderen Show. Sicherlich haben sie alle von den finanziellen... Problemen rund um Kerry & Gaelic gehört, die uns zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme greifen lassen. Vielleicht wird der heutige Abend etwas weniger Glamour haben als sie es vielleicht gewohnt sind, aber eines kann ich ihnen versprechen: Alle, die heute hier sind, werden ihr bestes geben, denn sie hängen mit genau so viel Herz und genau so viel Seele an der PCWA wie sie. Danke für die Aufmerksamkeit."

Während seiner Worte ist er langsam zurück zum Gabelstapler geschlendert und hat Mike wieder hinunter gelassen. Erleichtert atmet der Amerikaner auf, als seine Chucks wieder festen Boden berühren. Ansonsten wirkt er eigentlich wie immer: Nach oben gegeltes Haar, weite Shorts und ein quietschbuntes Hawaiihemd. Grummelnd lässt er sich neben Vincent auf einen Klappstuhl fallen und setzt sein Headset auf.

Mike Garland: "Das kriegst du irgendwann zurück."

Vincent Craven: "Widmen wir uns lieber der heutigen Card."

Mike Garland: "Das wird aber eine kurze Angelegenheit. Die gibt's nämlich nicht."

Vincent Craven: "Ich gebe dir ungerne Recht, aber in diesem Fall komme ich nicht umhin, es zu tun. Wir wissen nämlich noch nicht genau, wer heute Abend alles Azraels Hilferuf gefolgt ist und sich in der Halle einfindet. Aber wie wir die PCWAler kennen, wird sich bestimmt das eine oder andere Match ergeben."

Mike Garland: "Ja, sie treffen sich hier bestimmt nicht nur zu Kaffee und KUCHEN."

Vincent Craven: "Einige Matches wurden ja bereits beim Out Of Ashes angekündigt. John Smith soll seinen Tribune Title heute gegen Brian Sore verteidigen. Und Robert Breads die Cryption Crown gegen Ian Christopher Edwards."

Mike Garland: "Sore und Edwards werden es heute als Firmenvertreter heute sicherlich besonders schwer haben. Wir werden sehen müssen, ob sie überhaupt hier auftauchen."

Vincent Craven: "Auch sonst sind uns hier schon einige bekannte Gesichter über den Weg gelaufen und eines kann ich ihnen sagen: Ans Aufgeben denkt hier backstage niemand."

Mike Garland: "Nun, einige Verträge wurden nach dem Opener unseres PPVs ja gekündigt und ich habe gehört, dass auch andere so ihre Probleme hatten. Wie es aussieht, haben viele unserer Aktiven seit Wochen schon kein Gehalt mehr bekommen und nun auch noch Ärger mit den Behörden. Kerry & Gaelic hat da wichtige Unterlagen einfach verschwinden lassen."

Vincent Craven: "Ärger ganz anderer Art soll sich auch unsere kleine Sushi alias Mermaid eingehandelt haben. Wie ich erfahren habe, war sie bei der Out of Ashes-After Show-After Wedding-Party in eine Auseinandersetzung verwickelt, bei der unter Alkoholeinfluss Person B die Nase gebrochen wurde. Die folgenden Disziplinarauflagen hat sie ignoriert. Damit nicht genug hat sie stattdessen ein Päckchen an die Geschäftsstelle von Kerry & Gaelic gesandt, das gefüllt war mit einem parfümierten Dankesbrief und sehr vielen Maden."

Mike Garland: "Das ist wohl ihre Art, Danke zu sagen."

Vincent Craven: "Nun, vielleicht hätte das längst schon einmal jemand von uns machen sollen. In diesem Sinne auch von mir: Danke!"

Mike Garland: "Was gibt es sonst noch zu berichten? Für diejenigen, die den PPV vielleicht nicht gesehen haben: Mad Dog ist weiter Undisputed Gerasy Champion und auch John Smith und Robert Breads haben ihre Gürtel erfolgreich verteidigt."

Vincent Craven: "Vieles ändert sich, nur unsere Champions bleiben die alten."

Mike Garland: "Nicht vergessen sollten wir natürlich auch Azrael Rage, der so ganz nebenbei auch noch der aktuelle Herausforderer Nummer eins auf Mad Dogs Titel ist. Da erwartet uns sicherlich heute noch eine spannende Auseinanderstezung, wenn die beiden denn tatsächlich aufeinander treffen sollten."

Vincent Craven: "Ich finde, das klingt nach einer spannenden Sendung, die uns da erwartet. Wollen wir es wagen?"

Mike Garland: "Klar. Ich bin dabei, wenn du es bist."

Vincent Craven: "Ready for takeoff!"


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Keine Pyrotechnik, kein Entrance Theme, keine Effekte. Für all das gibt es kein Geld in dieser Show, und Blaze ist der Letzte, der bereit wäre, dieses Geld aus eigener Tasche zu bezahlen. So stellt sich der Kubaner in den provisorischen Ring, lässt seinen Blick über die verfallene Halle schweifen, und beginnt schließlich zu sprechen.

Blaze: "Einiges ist passiert seit Out of Ashes. Die PCWA ist pleite gegangen, Kerry & Gaelic gehört der Vergangenheit an, wir haben einen neuen #1 Contender auf den Gerasy,... Azrael Rage... man könnte auch sagen, die sonnigen Zeiten sind vorbei und ein rabenschwarzer Abend erwartet uns."

Die Fans, die es trotz der K&G Pleite hierher geschafft haben, beginnen zu jubeln, als der Name des Teufels fällt. Buhrufe gibt es für den Missbrauch von dessen Catchphrase.

Blaze: "Und ich...!"

Blaze deutet zornig auf den Backstagebereich.

Blaze: "...ICH wurde um meinen Sieg betrogen! Da ich für euch Maden sicher keinen Video-Einspieler bezahle, erkläre ich euch, was geschehen ist."

Rumms. Es hagelt weitere Abneigung. Blaze sonnt sich darin.

Blaze: "Im Ring greife ich mir Alistair Brunswick, schicke ihn in die Ringecke, schmettere ihn mit meiner Torch of Change zu Boden, packe ihn mir erneut, verpasse ihm den Burn Out, er kracht zerschmettert zu Boden, ich lege mich auf ihn, covere ihn... Der Referee zählt! Eins. Zwei. Drei."

Mit ganzer Kraft hämmert Blaze seine Faust und das Mikrofon bei jeder Zahl in eine der Ringecken. Drei Mal geht ein borstiges Knacken durch die Boxen.

Blaze: "Und was ist dann? Betrogen werde ich! Der Referee schüttelt seinen Kopf. Betrogen werde ich um meine Ära als König und den #1 Contender Spot um den Undisputed Gerasy Title. Und warum?"

Die Frage ist rhetorisch, sein Blick von Ignoranz geprägt.

Blaze: "Weil niemand mir den Respekt geben will, den ich verdiene! Den Respekt des besten Wrestlers dieser Liga. Den Respekt des besten Sprechers dieser Liga, den Respekt des absolutes Gesamtpakets aus Stärke, Charisma, Verkaufskraft und Technik im Ring!"

Die einzelnen Stimmen der Fans vereinen sich zu gesammeltem Hass.

Blaze: "Wer ist es denn, der diese Liga seit fünf Jahren trägt? Hatte ich nur eine Pause? Lag ich, wie Azrael Rage, fast ein Jahr faul auf der Haut, bin ich wie Gabriel Lucifer ein Krüppel gewesen, der im Krankenhausbett liegt? Wo ist Caleb Yuma jetzt, wo sind Valkos Heritage und Keevan? Weg! Kein Alistair Brunswick, kein Blake Milton, kein Robert Breads, hat diese Liga getragen! ICH WAR ES! ICH BIN ES, DER SICH SEIT FÜNF JAHREN DEN ARSCH AUFREISST! Und trotzdem werde ich verarscht! VERRATEN WURDE ICH! Ignoriert wurde meine brilliante Taktik im Match. Nicht einmal dafür hat es gereicht, die Kamera auf mich zu richten, als ich um den Sieg betrogen wurde und Azrael Rage im Ring gejubelt hat!"

Sein Blick richtet sich jetzt direkt auf die Kamera, sein Gesicht geht ins Close-Up.

Blaze: "Ich hätte gehen können, hätte mich beschweren können, doch ich bin nicht so verweichlicht wie ihr, ich bin kein fettes, wertloses Stück Fleisch, dass nicht einmal den Tod verdient, weil dann seine armselige Existenz endlich beendet wäre, und die Fettsäuren glücklich aufatmen würden, da sie sich endlich in ihre chemischen Essenzen zersetzen können! Ich heiße nicht Chantal oder Kevin...!"

Die schwarze Rache lächelt, lächelt boshaft und verstörend.

Blaze: "Stattdessen mache ich weiter! Doch das Sprechen reicht nicht mehr. Kommt her, die ihr gegen mich kämpfen wollt. Ich stelle mich als Zielscheibe hierhin. Wer will mich besiegen, wer traut es sich zu? Ein halbes Jahr nach dem Debüt unbesiegt, mehrere Possession Awards über die Jahre gesammelt, Sieger der Prestige Challenge, Sieger des Quest 4 The Best Turniers, eine mehr als einjährige Regentschaft als Träger der Cryption Crown, ehemaliger #1 Contender auf den Gerasy! All das bin ich! All das könntet ihr sein, wenn ihr mich besiegt! Ich setze all meine Erfolge aufs Spiel!"

Weil die Zeit mir ausgeht,... Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts.

Blaze: "Am PPV wird es kein #1 Contender Match um den Undisputed Gerasy geben. Jede Show bis dahin vernichte ich einen. Einen nach dem anderen! Kommt her und ich beweise euch, dass es keine Frage mehr zu stellen braucht nach dem, der schlussendlich an der Spitze steht. Die Frage hat er selbst bereits gestellt. Ich nehme mich kein Stück zurück. Es gab keine Niederlage in meiner Welt, nur einen weiteren Verrat, der Rache verdient!"

Blaze geht auf die Knie, sein Blick richtet sich auf den Boden. Er schließt die Augen.

Blaze: "Warum..."

Blickt auf.

Blaze: "...eigentlich..."

Steht auf.

Blaze: "...NICHT!"

Öffnet die Augen und stiert boshaft ins Licht. Der Hass, der ihm begegnet, ist der, den er hinaus schreit. Gleichwohl weiß er, dass er bitterlich versagt hat. Es zerreißt seine Seele. Zwei Hälften zu schizophrenem Wahnsinn. Denn eines hat die schwarze Rache in ihrer Zerrissenheit begriffen. Sie ist sterblich, ihre Zellen altern, irgendwann sind sie verfallen.

 

Mike Garland: "Hört, hört! Wahre Worte!"

Vincent Craven: "Ach was. Das sagst du doch nur, weil Blaze zufälligerweise einer deiner Favoriten ist. Hätte jemand anderes genau dasselbe gesagt, dann würdest du jetzt etwas sagen im Sinne von 'Was für ein Kindergartengeheule'."

Mike Garland: "Nie im Leben, ich bin immer streng objektiv. Hast du nicht die Entschlossenheit in seinen Worten gehört? Er hätte den Spot als Contender auf den Gerasy wirklich verdient, denn er brennt wirklich auf diese Chance. Töhö. Ich habe 'brennt' gesagt."

Vincent Craven: "Stattdessen ging der Sieg an Azrael Rage. Da hatte der wohl doch den größeren Willen oder einfach nur das entscheidende Quäntchen Glück."

Mike Garland: "Er hat dieses Weichei Alistair Brunswick gepinnt. Das hätte auch meine Großmutter geschafft."

Vincent Craven: "Zwischen 'hätte' und 'hat' gibt es einen feinen Unterschied. Fakt ist: Blaze ist nicht Herausforderer auf den höchsten Titel dieser Liga geworden und muss sich nun erst einmal beweisen."

Mike Garland: "Genau das will er ja auch machen. Jede Show, hast du doch gehört. Die Frage ist nur, wer sich freiwillig gegen ihn stellt."

Vincent Craven: "Wenn er den Mund nicht zu voll genommen hat, dann bekommen wir die Antwort auf diese Frage schon in dieser Show."


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Chicago, Februar 2013. Es ist die Bar in der einst die XFWA Plan B Show aufgenommen wurde. Jene bar die in letzter Zeit um sich reden machte, weil ein Gewisser ex-PCWAler dort in einem Zustand des Dauerrausch für jeden Fan mit einer Kamera ein Exklusiv Promo hielt. Promos die sich über das Internet verbreiten wie eine Plage! Youtube, Twitter, Facebook, Dailymotion überall hagelt es Clicks für den Alkohol getränkten Kuchen.

So schaffte es dann auch das folgende Video auf eine der oben genannten Plattformen.

Ein Fan erblickte den Kuchen an der Bar vor sich ein Bier. Gekleidet in einer Alten Lederjacke, einen vor Dreck stehenden Shirt und zerrissenen Jeans. In seiner Hand befindet sich ein Telefon, der etwas älteren Baureihe. Smartphones scheinen nicht die Freunde des Kuchens zu sein. Vielmehr handelt es sich um ein sehr abgegriffenes Nokia 3310. Das einzig neu an Ihm ist der geklaute Championgürtel der XFWA, der heute wohl nur noch Materialwert hat, ist die Liga der er gehörte doch schon Jahre tot. Für RM jedoch ist das mit der Realität im Moment wohl so eine Sache. Aber das ist eine andere Geschichte.

Als er den Fan mit der Kamera entdeckt der sich langsam ran schlich, rief er ihn sofort, fast schon überschwänglich, zu sich.

RM: „Komm her! Du kannst Teil der Geschichte werden!“

Der Fan tritt heran und der Kuchen bietet Ihn neben sich einen Platz an. Er dreht das Handy in die Kamera und zeigt eine SMS in die Kamera. Leider ist nicht genau zu erkennen was der Inhalt der SMS war, dazu ist die Qualität des Videos einfach zu schlecht.

RM: „Die PCWA ist in Schwierigkeiten und nun kommen sie wieder auf mich..."

Fan: „Vom wem ist die?“

Der Kuchen grinst und zuckt mit den Schultern.

RM: „Ich weiß es nicht? Ich weiß nicht mal woher die meine Nummer haben. Aber so wie es aussieht gibt es in Berlin bald einer Party.“

Der Kuchen nimmt einen kräftigen Schluck des Biers was vor Ihm steht.

RM: „Und eine Party feiert man ja nicht ohne Kuchen!“

Das hat er gebraucht. Man braucht Ihn wieder. Nach dem man Ihn hat sitzen lassen.Auch wenn die Geschichte etwas anders ist wie sie von RM vorgetragen wird. Es hat Ihn hart getroffen.

RM: „Sie brauchen einen Retter, jemand der es weiß wie man den Karren aus dem Dreck zieht. Also kommen sie zu mir! Nicht zu Elroy oder Gabi Lucifer oder wie der Kerl hieß. Die hatten Ihre Chance und haben den Ball fallen lassen!“

Der Kuchen fährt sich durch das Fettige Haar. Und wischt das die Hand am T-Shirt ab.

RM: „Einst haben sie mich entlassen, weil ich nicht auf Entzug wollte. Sie wollten nicht das Ihre Firma von einem Versager repräsentiert wird. Einem Verlierer!...“

Er dreht kurz von der Kamera ab und gibt dem Barmann ein Zeichen worauf dieser ihm ein Glas Wodka hinstellt das der Kuchen weg ext. Er schüttelt sich kurz und dann dreht er sich zur Kamera zurück.

RM: „Aber schaut mich an, siehst so ein Verlierer aus? Jemand der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt.“

RM mustert sich selber. Er scheint zufrieden mit dem was er zieht. Ob das am Alkohol liegt oder einem völlig falschen Selbstbild ist ein andere Sache.

RM: „Deshalb kommen sie wieder angekorchen. Und eigentlich sollte ich sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen, aber so jemand bin ich nicht....“

Er schüttelt den Kopf und greift dann zum Bierglas und macht jetzt auch dieses leer.

RM: „Wenn jemand am Boden liegt, trete ich nicht drauf, ich helfen Ihm auf.“

Der Kuchen grinst in die Kamera.

RM: „PCWA! Keine Party ohne Kuchen!“

Mit diesem Worten endet das Fanvideo.


------------------ PCWA ------------------

Anna Richmond: „Ich habe Angst, Ian!“

ICE: „Du musst nicht mitkommen. Für mich führt aber kein Weg dran vorbei!“

Anna Richmond: „Ich möchte bei dir sein!“

Ein Kuss. Die Finger der Liebenden greifen ineinander und ihre Hände umschließen sich. Ein Moment, in dem alles um sie herum verschwindet. Dann reißt sie der übersteuert kratzende Ton der Musikanlage aus ihrer Innigkeit.

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Cold as Ice

Erkenne es und du wirst es verstehen!“

-Noah O’Wellhubly

 

„BUUUUUHHHH!!!!“

Die Einmarschmusik, das dreiste Kokettieren mit dem einst von Noah O’Wellhubly formulierten Firmenkredo auf dem großen TV-Bildschirm, die bodenlose Frechheit sich überhaupt zu trauen noch einmal herzukommen! Es treibt die anwesenden Die-Hard-Fans der PCWA zur Weißglut – Gut so! Ian Christopher Edwards und Anna Richmond kommen hinter dem Vorhang hervor und ein Pfeilregen aus Müll prasselt auf die Beiden hernieder und landet vor ihren Füßen. Anna versteckt sich vor den Wurfgeschossen hinter ihrem Freund, Ian hingegen verzieht keine Miene bei dem eisigen Willkommensgruß der Zuschauer.

„FUCK YOU, ICE!!!“

„FUCK YOU, ICE!!!“

„FUCK YOU, ICE!!!“

Edwards trägt zu diesem Zeitpunkt schon sein Ring Gear, schließlich wird er in Kürze für seine Herzensdame ein Match von enormer Bedeutung bestreiten. Anna präsentiert sich für den heutigen Abend in einem tiiieeef ausgeschnittenen, langen Abendkleid, das von einer eleganten, schwarzen Strumpfhose und den dazu passenden Highheels komplementiert wird.

So schreiten sie zusammen in Richtung des Seilgevierts. Edwards geht voran, Anna etwas versetzt hinter ihm. Er lässt sich dabei Zeit. Die Fans sollen ihren Emotionen freien Lauf lassen. Sie brauchen es, sie brauchen ihn, jemand muss die Schuld am Desaster tragen… Anna ist diese Situation hingegen äußerst unangenehm. Ihre furchtsame Körperhaltung, mit der sie sich vor den Augen der tollwütigen Fanschar vergeblich versucht klein zu machen, spricht Bände. Sie flüstert zu Ian.

Anna Richmond: „All diese hasserfüllten Gesichter…“

ICE: „Mach dir darüber keine Gedanken! Ihr ganzer Zorn gilt mir ganz allein!“

Als er ihr diese Worte zurückflüstert, umschließt er ihre Taille und drückt sie an sich, während sie beide auf dem Weg zum sinnbildlichen Galgenmast sind. Wenigstens ein Minimum an Geborgenheit möchte er ihr in diesem Moment bieten.

„HU–REN–SOHN!!!“

„HU–REN–SOHN!!!“

„HU–REN–SOHN!!!“

Gemeinsam betreten sie den Squared Circle über die Ringtreppe, wo sich Ian Christopher Edwards von einem Mitarbeiter mit einem Mikrofon ausstatten lässt. Im Zentrum des Ringes warten die beiden darauf, dass die Musik verklingt.

ICE: „Verehrte Fans…“

„BUUUUUUUUHHHHHHHH!!!!!!!!!!!“

Zwei Worte. Weiter kommt er nicht, bis sein Vortrag von der überwältigenden Schalllawine entrüsteter Fans verschluckt wird. ICE senkt das Mikrofon und starrt emotionslos die Luft an, während sich Anna an seinen Arm klammert und mit sorgenvoller Miene ihren Blick durch die tobenden Fanreihen schweifen lässt. Der selbsternannte Altruist und Philanthrop startet einen neuen Versuch.

ICE: „Verehrte PCWA-Fans, sicherlich stellen Sie sich in diesem Moment gerade die Frage, wieso ich hier vor Ihnen in diesem Ring stehe. Womöglich fragen Sie sich, wie ich es nach der Katastrophe überhaupt noch wagen kann, einen Fuß auf dieses Gelände zu setzen, obwohl ich doch eigentlich wissen müsste, dass ich bei Ihnen, verehrte PCWA-Fans, und den meisten meiner Kollegen klar unerwünscht bin, richtig?“

„VERPISS DICH EDWARDS!!!!!!“

„KEINER WILL DICH HIER!!!!!!“

„BLÖDER SPAST!!!!!!!“

„EKELHAFTER!!!!!!!!!!“

Abermals senkt er das Mikrofon, um die aufgeheizte Atmosphäre in sich aufzunehmen. Noch immer ist keinerlei Gefühlsregung auf Ian Christopher Edwards Gesicht zu erkennen. Erneut wandert der handliche Schallwandler an die Lippen.

ICE: „Das interessiert mich jedoch nicht im Geringsten!“

„BUUUUHHHHHHH!!!!!!!!!“

Nanu? Ungewohnt direkte, unmanierliche Worte des Walisers, der sich doch bis vor kurzem noch das Höflichkeitsprinzip quasi auf die Fahne geschrieben hatte. Dennoch sind diese Worte nötig. Sie brauchen ihn, sie brauchen ein Feindbild.

ICE: „Hassen Sie mich so lange sie wollen! Buhen Sie, Pfeifen Sie, Beleidigen Sie mich, bewerfen Sie mich mit Müll. Es entbehrt jeglicher Relevanz für mich! Nichts, das Sie sagen oder tun, kann mich in irgendeiner Weise mehr treffen, ich bin doch schließlich schon am Boden angekommen!“

Diese Aussage lässt der Waliser erst mal so im Raum stehen. Tatsächlich führt es dazu, dass sich einige Individuen der erbosten Fanschar aus der kollektiven Wut lösen und sich Verwunderung auf ihren Angesichtern breit macht. Der selbsternannte Altruist und Philanthrop fährt fort.

ICE: „Ja, denn ich habe bereits auf ganzer Linie versagt, ist es nicht so? Kerry & Gaelic ist Geschichte, mein mächtigster Verbündeter zum Erreichen meiner ureigensten Ziele ist weggebrochen. Die Zukunft der selbstheilenden Gesellschaft, in der ein Jeder seine Interessen dem größeren Wohl aller unterordnet, ist nun wahrlich eine Utopie. Als Einzelner kann ich nichts erreichen. Ich bin gescheitert, dies muss ich nun einsehen!“

„YOU FUCKED UP!!!!“

„YOU FUCKED UP!!!!“

„YOU FUCKED UP!!!!“

Die schadenfreudigen Chants der Fans erfüllen das ganze Theater und tatsächlich können sie dafür sorgen, dass sich Edwards ein sardonisches Schmunzeln abringt.

ICE: „Ja, ich bin ein Niemand! Aber mit dieser Rolle gebe ich mich zu diesem Zeitpunkt gerne zufrieden. Denn bevor ich mich wieder meinen Zielen widmen kann, gilt es die stürmischen Wogen zu glätten, in denen die PCWA gerade umhertreibt. Dafür bin ich heute Abend hergekommen. Ich bin der letzte K&G-Mann, das heißt der Letzte, der sich nach der Implosion des Firmenkonstrukts, ungeachtet der Ereignisse, noch zu ihr bekennt, sich zu ihr bekennen MUSS!“

Buhrufe, Pfeifen, in ohrenbetäubender Lautstärke. Die weitläufige Akustik des alten Theatersaals tut ihr Übriges zur Verstärkung des Lärms. Selbst nach dem, was geschehen ist, firmiert der Waliser also noch weiterhin unter dem Banner von K&G?! Fassungslosigkeit in den Gesichtern der Crowd.

ICE: „Ich BIN jetzt die Firma! Ich trage die Mitschuld, nicht weil ich auf den Untergang der PCWA mit meinem Handeln hingearbeitet habe, sondern weil ich auf der falschen Seite stand! Ich leugne meine Vergangenheit jedoch nicht. Ich werde mich auch weiterhin zu K&G bekennen. Es ist gewissermaßen meine Erbsünde, mein Kainsmal, und ich bin bereit, diese Last solang weiter zu tragen, wie es nötig ist! Nicht für Sie, verehrte Fans, nicht für die hochgeschätzten Kollegen, sondern für die PCWA, mein Gewissen und…“

Zum zweiten Mal bei seiner Ansprache ist eine Emotion zu erkennen. Ein Lächeln. Keines, das seine kühle Bestandsaufnahme von eben widerspiegelt, sondern ein Warmes, Glückliches. Langsam dreht sich der Mann aus Cardiff zu seiner Begleitung im Ring um.

ICE: „…Anna!“

Die Waliserin streicht sich ein wenig verlegen ein paar ihrer rotblonden, lockigen Strähnen aus dem Gesicht und erwidert das Lächeln. Es ist nicht ganz der richtige Zeitpunkt für Romantik vor all den wütenden Fans, dennoch merkt man ihr die Freude deutlich an.

„CHANGE THE CHANNEL!!!!“

„CHANGE THE CHANNEL!!!!“

„CHANGE THE CHANNEL!!!!“

ICE: „Meine wundervolle Anna, mein Licht in diesen Tagen der Dunkelheit!  Dir widme ich den ersten Kampf! Nur für Dich werde ich die Deputy Challenge gewinnen! Egal, wen Lisa und Luke sich für dieses Match auserkoren haben, ob es ein Alistair Brunswick, ein Mad Dog oder gar ein Keevan ist, ich WERDE sie besiegen, selbst wenn das bedeutet, dass ich dafür meinen Shot auf die Cryption Crown aufgeben muss!“

Anna ist gerührt von diesen Wor… mit einem Mal schnappt sich Ian Anna an ihrer Taille, zieht sie zu sich heran und beginnt sie zu küssen. Völlig überrumpelt versucht die Reporterin zuerst ihn von sich wegzudrücken, nach kurzer Zeit steigt sie aber darauf ein. Annas Hände fahren durch Ians Haare, dann über seinen Rücken, wo ihre Fingernägel Bahnen ziehen, die nach kurzer Zeit rötliche Spuren hinterlassen. Ians Hände liegen derweil erst auf ihren Lenden, kurze Zeit später wandert eine davon jedoch zu Annas Hinterteil, wo Mr. Understatement ordentlich zupackt. Das Schauspiel hat etwas Animalisches an sich und im Grunde wartet jeder nur noch darauf, dass die beiden Liebenden sich auf die Ringmatte sinken lassen, die Klamotten vom Leib reißen und im PCWA Theatre den ersten Live-Wrestling-Porno drehen. Eine gefühlte Ewigkeit, die in Wirklichkeit eine halbe Minute ist, dauert dieser „Kuss“, dann lösen sich ihre Lippen und Hände wieder voneinander. Sie schauen sich noch ein weiteres Mal in die Augen, tauschen dabei verruchte Gedanken aus, dann verlassen sie gemeinsam wortlos den Ring.

Die unmittelbaren Reaktionen des Publikums auf diese spontane Entladung sexueller Energie sind mannigfaltig, reichen von „Dafuq did I just see?“, gehen über „HOLYSHIT!!!!“, bis hin zu „Me gusta!“. Nach einem kurzen Augenblick der Verwirrung kehrt das Buhkonzert jedoch wieder in den Theatersaal ein. Das kümmert die beiden Waliser aber nicht mehr. Händchen haltend verlässt das Liebespaar die Szenerie. Sein Schauspiel, ihr Schauspiel war scheinbar erfolgreich. Hoffentlich war es das.

 

Mike Garland: "Donnerwetter! Haben wir das gerade wirklich gesehen? Und viel wichtiger noch: Wieso bringen sie nicht zu Ende, was sie da angefangen haben? Gerade, wo es interessant wurde. An irgendwelche Konventionen müssen wir uns jetzt eh nicht mehr halten."

Vincent Craven: "Du sagst es: Die Zeiten von Kerry & Gaelic sind vorbei und Ian Christopher Edwards hat nun ein schweres Los zu tragen. Als einer der letzten Repräsentanten der Firma muss er nun den Unmut der Fans ertragen."

Mike Garland: "Offenkundig konnte er sich ganz gut ablenken. Wie es wohl ist, seine Zunge in eine Rothaarige zu stecken, wenn einem Müll um die Ohren fliegt?"

Vincent Craven: "Ganz offenbar haben wir gerade den ersten feststehenden Teilnehmer für die Deputy Challenge gesehen... und es ist keine allzu große Überraschung, dass Ian für Anna in den Ring steigt."

Mike Garland: "Wer wohl seine Gegner sind?"

Vincent Craven: "Das steht noch in den Sternen... aber bald schon wissen wir mehr."


------------------ PCWA ------------------

Wir sehen... nicht viel. Eigentlich sehen wir nur ein auf und ab wackelndes Bild, ohne das man wirklich etwas erkennen kann. Nun, doch. Jemand läuft vor der Kamera in Richtung einiger heller Lichter. Offenbar ist da jemand auf dem Weg zur Halle. Und schließlich hören wir eine Stimme... und ja, dieser demotivierte, genervte, selbstgefällige und arrogante Tonfall kommt uns nur zu bekannt vor.

Robert Breads: „Ist das dein Ernst? Du kannst die Kamera ja nicht einmal wirklich gerade halten. Ich meine, okay, die Liga hat Geldprobleme, aber... ach, versuchs einfach... wie war dein Name nochmal?“

Kameramann: „Jan. Ich bin Student hier in der Nähe... und tut mir Leid. Aber ich bin nun einmal nicht dazu ausgebildet.“

Robert Breads: „Jaja, folge mir einfach.“

Jan: „Ich dachte, du willst ein Segment filmen. Aber du machst ja gar nichts.“

Robert Breads: „Das ist richtig.“

Jan: „Was machen wir dann hier?“

Robert Breads: „Sendezeit verschwenden. Umso länger man keinen der anderen PCA-Spacken sehen kann, umso besser. Da ist wohl selbst eine wacklige Aufnahme meines Rückens besser. Mir fällt kein PCA'ler ein, der bessere Unterhaltung bieten könnte.“

Jan: „Ich mag diesen Brian Sore, er ist sehr unterhaltsam und charismatisch.“

Robert Breads: „Und wegen solchen Sprüchen bist du nur ein unterbezahlter Kameramann.“

Bevor diese furchtbare Unterhaltung weiter gehen kann hört man ein Räuspern. Ein alter Bekannter hat sich vor der Halle eingefunden, um den ein oder anderen Interviewpartner abzugreifen. Anhand dieser Beschreibung kann man sich wohl auch schon denken, wer gemeint ist – Luke Tyler. Endlich hört das furchtbare Gewackel auf, denn Breads und Kameramann Jan bleiben stehen. Nun hält der Student mit seinen winzigen asiatischen Händchen das Aufnahmegerät fest und hält auf die beiden Männer.

Unser aller Lieblingskanadier hat sich tatsächlich mal seinen Titel über die Schulter gelegt, offenbar ist er nun der Meinung, dass es er nicht mehr so unendlich peinlich ist, dass man ihn in der Sporttasche verstecken muss. Tyler legt dann auch gleich los, bevor „Canada's Own“ auch nur die Chance hat, einen dämlichen Kommentar abzugeben.

Luke Tyler: „Robert Breads... wie man sehen kann, trägst du nun deine PCWA Cryption Cr... deinen PCA Wrestling Title bei dir. Hat das etwas mit den Ereignissen von Out Of Ashes zu tun? Mit den Geschehnissen rund um die Firma?“

Robert Breads: „Nein, überhaupt nicht. Ich habe nur das Gefühl, dass ich mich nun nicht mehr schämen muss, weil der Titel nun nicht mehr ganz so prestige- und wertlos ist.“

Tyler zögert eine Sekunde, überlegt offenbar, wie er seinen nächsten Punkt vorbringen kann.

Luke Tyler: „Nun... der Titel hat eine ziemlich lange Historie und einige der größten Namen haben diesen Titel gehalten, also...“

Robert Breads: „Achja?“

Breads wirkt gereizt, blickt den Interviewer an als hätte dieser soeben behauptet Robert Barker wäre fanatischer Pazifist. Der Kanadier schüttelt den Kopf.

Robert Breads: „Hier, eine kleine Statistik für dich und den Rest dieser Idioten von wegen „Oh mein Gott, was macht er mit dem Titel?“: Mit meinem Sieg über NEON Love bei der letzten Show habe ich diesen Titel öfter verteidigt als die letzten vier Champions, namentlich Rebel called Hate, Chris McFly Jr., Valkos Heritage und Patricia Selladore, in den letzten zwei Jahren zusammen. Nämlich genau einmal. Lass dir das einmal auf der Zunge zergehen. Die letzten vier Champions schafften keine einzige Titelverteidigung. In den letzten zwei Jahren wurde der Titel kein einziges Mal verteidigt.

Ich habe einen untrainierten Teenager geplättet und damit scheinbar schon Maßstäbe gesetzt. Für mich war das die Aufwärmphase. Und ich habe damit schon meine Vorgänger übertroffen. SO verdammt wertlos war dieser Titel, Luke. Und ich bin gerade dabei das zu ändern. Deswegen trage ich diesen Titel nun. Weil er anfängt, wichtig zu werden. Das ist er noch nicht. Aber das wird er noch. Glaube mir.“

Der PCWA-Interviewer gibt sich mit dieser Antwort zufrieden. Von Breads' Warte aus macht das wohl tatsächlich Sinn, wenn man denn die selbe Weltansicht hat.

Luke Tyler: „Nun, wo wir gerade aber schon darauf zu sprechen kamen... DAS Thema ist natürlich das Ende der Firma... die PCWA steht nun auf einmal ganz anders da. Du warst ja nun kein Freund der Firma, schließlich waren sie es, die diese... „falsche“ Ausrichtung der Liga pushten. Wie stehst du persönlich dazu?“

Breads lächelt, wischt sich über den Mund. Die Stimme des Wrestling hat eine Meinung dazu, wie zu absolut allem natürlich, und natürlich will er sie der Welt mitteilen.

Robert Breads: „Das ist das Beste und Schlimmste, was passieren konnte.“

Tyler runzelt die Stirn, doch Breads beschwichtigt ihn mit einer Handbewegung, ehe er fort fährt.

Robert Breads: „Auf der einen Seite sind wir so natürlich nun die Leute los, die sich sogar noch dafür eingesetzt haben, dass diese Liga noch bescheuerter wird und die dafür gesorgt haben, dass das „W“ nicht länger in die Initialen der PCA gehört. Auf der anderen Seite ist die PCA die letzte Liga, die NOCH MEHR Chaos braucht. Gerade jetzt, wo... Twelve? Ten?... Eleven, so hieß er... sein Debut gefeiert hat. Da hätte ich den Schlächter lieber zurück gehabt.“

Luke Tyler: „Glaubst du, Eleven könnte etwas mit der Attacke auf dich zu tun haben?“

Nun muss der Kanadier sogar laut lachen.

Robert Breads: „Nein, ganz sicher nicht.“

Luke Tyler: „Wie kannst du da so sicher sein?“

Robert Breads: „Aus zwei Gründen. Einerseits hat er sicher nichtmal eine Ahnung, wer ich überhaupt bin. Wahrscheinlich wurde ich im kleinen, intimen, hängen gebliebenen GCW-Universum bei der letzten Show dank van Crane überhaupt zum ersten Mal überhaupt wahr genommen. Andererseits... würde ich dann nicht hier stehen, sondern wahrscheinlich entweder in einem weißen Zimmer oder einer schwarzen Holzkiste liegen. Aber gut, dass du auf die Retro-Armee zu sprechen kommst, die keiner braucht... ich habe etwas Schockierendes heraus gefunden.“

Kunstpause.

Robert Breads: „Ich habe mich gefragt, warum die Leute aus der GCW-Clique alle so komische Namen haben. Und das kommt von jemandem, dessen Nachname „Brote“ heißt. Aber ich habe es entschlüsselt. Siehst du, Stevie van Crane wird ja gerne als SvC abgekürzt... Das ist eigentlich ein Hinweis aus das, was man sieht, wenn zwei GCW-Wrestler in einem tatsächlichen Wrestling-Match antreten, ohne brennenden Stacheldraht und zwölfschneidige Messer. Shit vs Crap.

Und „Grizz Lee“ erst. Was hat der mit einem Bären gemeinsam? Bären brauchen keine Stühle, Leitern oder Tische, um zu kämpfen. Die können das alleine. Vielleicht ist ihre Gemeinsamkeit noch am Ehesten, dass er zufrieden brummt, wenn ihm irgendein Nostalgie-Internet-Foren-Poster wieder am Schwänzchen nuckelt... das ist auf den ersten Blick ähnlich dämlich wie der Name „Bleed“. Aber wenn man darüber nachdenkt, könnte das so eine Art Maskottchen für die GCW darstellen, oder ein wandelndes Lebensmotto. Und „Eleven“ soll wohl die Anzahl der Jahre darstellen, die es her ist, dass irgendeiner von diesen längst überholten Relikten einmal relevant war."

An dieser Stelle sollte Breads nun eigentlich unterbrochen werden, und es sollte etwas Interessantes passieren, aber das geht jetzt nicht, lol. Also blickt der Kanadier nun nachdenklich drein, dann schüttelt er den Kopf.

Robert Breads: "Nein, jemand anders steckt hinter all' dem. Jemand anders hat ein Problem mit mir. Und ich werde heraus finden, wer das ist. Ich habe so das Gefühl..."

Und mit diesen Worten wendet sich Breads vom Engländer ab.

Robert Breads: "...dass heute eine neue Ära in der PCA anbricht. Und ich werde sie damit beginnen, meinen Titel zu verteidigen und herauszufinden, was da bei Out Of Ashes los war. Glaub mir, Luke Tyler... Es gibt Nichts, was mich in dieser chaotischen Liga, die nun auch noch ohne Führung dasteht, noch überraschen würde."

Mit diesen Worten tritt Robert Breads davon, gefolgt von einer wackligen Kamera. Hätte er gewusst, was die PCWA heute noch für ihn in petto hat, hätte er das sicher nicht gesagt...

 

Vincent Craven: "So hat jeder seine eigene Art und Weise, mit dem Neuanfang umzugehen - Robert Breads will trotzdem so weiter machen wie zuvor und sein Ziel umsetzen. Die Frage ist wohl, ob ihm die "neue" PCWA dabei eher hilft oder es noch schwerer macht."

Mike Garland: "...Hm? Hast du was gesagt? Ich habe mir gedacht, ich mache mal eben was Anderes... habe das alles in den letzten 12 Monaten schon das ein oder andere Mal gehört."

Vincent Craven: "Nun, er macht seine Message eben klar und deutlich."

Mike Garland: "Vielleicht wäre das alles nicht ganz so langweilig, wenn die Telekom nicht wäre."

Vincent Craven: "Hä? Was hat das damit zu tun?"

Mike Garland: "DAS WISSEN DIESE HUNDE SCHON!"


------------------ PCWA ------------------

Nervös steckt sie sich die Fingernägel in den Mund. Den Besuch inklusive Maniküre beim Asiaten um die Ecke kann sie sich sowieso nicht mehr leisten, sofern nicht noch ein Wunder geschieht und es scheint fast, als würde Lisa Sanders die Hoffnung langsam aufgeben. Geboren vor 31 Jahren in Köln, der Teint ihrer italienischen Vorfahren verblasst, sogar leichte Schweißperlen auf der Stirn. Leise summt sie die Melodie des von Jim Steinman und irgendeiner anderen Pfeife geschriebenen Welthits "Holding Out for a Hero" vor sich her. Die Stimme von Bonnie Tyler hat sie nicht, das beweisen die paar Töne, auch die Moves von Kevin Bacon hat sie nicht drauf, deswegen tanzt sie nicht herum... ein Schrei nach Hoffnung. Keine wilde Party.

Doch wie kommt sie jetzt genau auf diesen Song? Es ist ja nicht so, als wäre Smartin Phynix, der mit der hippen Neuauflage (Neu... Shrek 2-neu...) zum Ring stolziert, in letzter Zeit in einem Kampf verwickelt gewesen. Kampf. Kampf. Genau das war es. Sie braucht einen Helden. Einen Helden, der für sie in den Ring steigt und die Vertreter von Luke Tyler und Anna Richmond besiegt. Einen Helden, der ihren Job sichert. Einen Helden.

Die Melodie in ihrem Kopf wird allerdings verdrängt, als sie ein Geräusch aus der Ferne wahrnimmt. Dieses Geräusch kann nur von einem alten, sehr klapprigen Motor stammen, der das letzte Mal den TÜV gesehen hat, als man noch mit Deutscher Mark bezahlt hat. Aber immerhin hat es für einen ordentlichen Subwoofer gereicht, denn auch den Bass hört man lange, bevor man Musikstil und Interpret heraushören kann. Die Hoffnung steigt wieder, dann erkennt Lisa Sanders den Pick Up Truck und weiß noch nicht so recht, ob sie sich freuen soll - oder weinen.

The MAD X-crusiate. Keiner der drei Protagonisten könnte diesen verwirrenden Teamnamen überhaupt schreiben, den irgendein lustiger Verantwortlicher hinter den Kulissen wahrscheinlich erfunden hat, als ihm ein englisches Wörterbuch heruntergefallen ist. Excrusiate. Dieses Wort benutzt nicht einmal ein Muttersprachler. Excrusiating pain? Fucking horrible pain, Bitch. Aleks G. hat sein einziges Autogramm, welches er jemals gegeben hat, mit 'MAD X, yo!!' unterschrieben, bis ihm die Frau an der Kasse beim Aldi gesagt hat, dass auf die Rückseite des Kassenbons der tatsächliche Name gehört, wenn man etwas mit EC-Karte bezahlen möchte. Drei Stunden und einen Wutanfall später durfte ihn Bob Mile dann bei der nächsten Polizeidienststelle abholen.

Auf der Ladefläche des Pick Ups sitzt der Barbarian und starrt Löcher in die Luft, während alter Southern Hip Hop aus den Boxen dröhnt. Mit großen Augen sieht sich Lisa um und scheint den Strohhalm zu erkennen, der sich ihr bietet, während Aleks und Bob Mile aus dem Wagen springen, aber die Musik natürlich laufen lassen. Man kann über die inoffiziellen Sponsoren der Hanfparade sagen, was man möchte, aber die brauchen sich hinter keinem Detlef zu verstecken. Gut, der Smokemaster bounced eher, wie man es von einem Wahl-Jamaikaner erwartet, aber A-Gizzle würde tatsächlich Frauenherzen in Clubs zum Schmelzen bringen, wenn er denn reinkommen würde. Und während er sich in seinen Gedanken für den nächsten Step Up-Film beim Casting vorstellt, bricht eine Frauenstimme die derben Rhymes und tighten Beats. Oder so.

Lisa: "Ehh... Hallo Aleks. Hallo Bob!"

Während Bob Mile gar nicht darauf reagiert, einfach weiter tänzelt, dreht sich der Boss sofort in die Richtung, aus welcher die verzweifelte Stimme kam, um.

Aleks G.: "Dobar dan, Lisa! Was geht ab, yo?"

Lisa Sanders: "Abgesehen davon, dass die PCWA... naja, schau dich um?"

Aleks G.: "Da wo ich herkomme, sieht das noch viel schlimmer aus, Lisa. Und dennoch haben wir die Hoffnung nie aufgegeben."

Lisa Sanders: "Bist du nicht in Berlin geboren?"

Aleks G.: "Im Wedding, Lisa. Berlin, Wedding. Und stolz drauf!"

Fragend blickt Lisa den serbisch-stämmigen Aleksandar an und scheint zu überdenken, was sie hier nun vor hat. Aber man kann sagen, was man will, sowohl Aleks G., als auch Bob Mile sind vollkommen unter Wert verkaufte Wrestler, die sich ihren Ruf wahrscheinlich mit ihrer Arbeitsmoral und ihrem Drogenkonsum verbaut haben. Wenn sie es schaffen würden, ihnen einen Fokus zu geben, könnte das tatsächlich funktionieren.

Lisa Sanders: "Also... ich habe da eine Frage..."

Aleks G.: "Ali. Aus dem Bad Boys II-Soundtrack. Geiler Song, ne?"

Lisa Sanders: "Was?"

Aleks G.: "Wolltest du nicht wissen, wie der Song heißt und von wem er ist?"

Die Interviewerin hat keinen Schimmer, wovon der Mindless One spricht, hat sie doch schließlich bei weitem andere Probleme, als sich um irgendwelche alten Songs zu scheren. Und so langsam reißt ihr auch der Geduldsfaden, weil die Zeit drängt.

Lisa Sanders: "Nein, nein. Es geht um ein Match."

Jetzt wird sogar der Jamaikaner hellhörig.

Bob Mile: "Ein Match? Hier? Heute?"

Lisa Sanders: "Ja genau. Ich brauche einfach Jemanden, der in meinem Namen in den Ring steigt, ein Match für mich gewinnt. Habt ihr Zeit? Traut ihr euch das zu?"

Bob Mile: "Warum steigst du nicht selbst in den Ring?"

Fragt der Wrestler die Interviewerin. Talent, vielleicht. Intelligenz, nicht vorhanden.

Aleks G.: "Spielt doch keine Rolle. Wir sind hier, um der PCWA zu helfen. Lisa, helfen wir der PCWA damit?"

Die Angesprochene scheint einen Augenblick nachzudenken. Dann kneift sie die Augen leicht zusammen und scheint die Wahrheit so zu strecken, damit sie auch ihr Anliegen umfasst.

Lisa Sanders: "In gewisser Weise....?"

Aleks G.: "Du braucht gar nicht mehr zu sagen. Wir machen es! Gegen wen kämpfen wir?"

Doch darauf hat Lisa auch keine Antwort.

Lisa Sanders: "Ich weiß es nicht genau. Ich weiß nur, dass es in zehn Minuten oder so losgeht. Ach... und ich brauche nur einen. Aleks?"

Keine Überraschung, dass Lisa den MAD X'ler fragt, der von allen Dreien den klarsten Kopf zu haben scheint. Dieser zwinkert ihr dann auch leicht frech zu.

Aleks G.: "Wenn das dein Wunsch ist..."

A to the Gizzo tänzelt noch ein wenig herum, macht den Moonwalk, dreht eine Pirouette und knickt dann weg. Wie in unzähligen YouTube Fail Compilations macht der Boss Bekanntschaft mit dem Steinboden des Parkplatzes und greift sich dann mit schmerzverzerrtem Gesicht an den rechten Knöchel.

Aleks G.: "Oh nein, ich bin auf Schweiß ausgerutscht!"

Bob Mile: "War das nicht der Puchler, der auf Schweiß ausgerutscht ist und dich umgegrätscht hat?"

Aleks G.: "Oder so!"

Lisa stehen die Schweißperlen der Angst ins Gesicht geschrieben, hat sich doch gerade ihre einzige Chance verletzt, am Match überhaupt teilzunehmen. Es sei denn... der hoffnungsvolle Blick zum Smokemaster. Auch Aleks folgt ihm.

Aleks G.: "Du musst es machen, Bob!"

Lisa Sanders: "Oh bitte!"

Der Meister der schlechten Witze denkt überhaupt nicht lange nach, sondern nickt gleich eifrig.

Bob Mile: "Klar, Aleks kann sich ja um den Dicken kümmern und ich hampel ein wenig im Ring herum. Gar kein Problem!"

Der Barbarian. Nebendarsteller, der auf der Ladefläche des Pick Up Trucks hockt und Löcher in die Gegend starrt. Wer schon einmal einer Katze dabei zugesehen hat, wie sie auf kleine Löcher von Nägeln oder ähnlichem in ansonsten weißen Wänden gierte in der Hoffnung, dass dieses Loch sich irgendwann doch bewegen und als Fliege herausstellen würde, weiß genau, was für einen leeren Blick das wilde Wesen aus den Wäldern der Mongolei aufgesetzt hat. Scheinbar hat er sich satt gegessen, denn er macht keine Anstalten, hier sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Es sieht demnach nicht so aus, als stände Aleks hier vor einer schwierigen Aufgabe.

Aleks G.: "Ka-Ching! Damit ist es beschlossen. Bob Mile, der tighte Rächer der holden Lisa!"

Bob Mile: "Ich bin der Pelikan!"

Aleks G.: "Was?"

Lisa Sanders: "Warum ein Pelikan? Hat er... ist er..."

Aleks G.: "Immer."

Seufzend nimmt Lisa hin, dass ihre einzige Chance sich als jamaikanischer, dauerbekiffter Disco-King herausgestellt hat. Sie zuckt mit den Schultern.

Lisa Sanders: "Dann komm bitte zum Ring, wenn du soweit bist."

Bob Mile: "Wozu?"

Und in diesem Moment fragt sich Lisa, was sie sich da eingebrockt hat...

 

Mike Garland: "Mwhaahaha. Verabschieden wir uns also schon einmal von Lisa Sanders als Interviewerin. Sie muss wirklich verzweifelt sein, wenn sie auf Bob Mile als Deputy zurückgreift."

Vincent Craven: "Scheinbar hat sie niemand anderen gefunden. Und sogar Aleks G. als ihre vorletzte Wahl fiel kurzfristig aus."

Mike Garland: "So kommt man vom Regen in die Traufe. Wir erinnern uns noch gut an den Brawlin' Rumble, als Bob schon nach etwas über eine Minute wieder aus dem Ring geflogen ist. Damit war er der Mann mit der kürzesten Zeit im Match. Kürzer noch als Rebel called Hate. Ha!"

Vincent Craven: "Das wird er vermutlich in seinem Lebenslauf nicht als Highlight hervorheben. Aber auch von ihm haben wir schon einige annehmbare Matches gesehen."

Mike Garland: "Wenn ich dich jetzt ironisch frage, wann das gewesen sein soll, dann kramst du sicherlich wieder irgendein langweiliges Match aus dem letzten Jahrzehnt heraus. Erspare uns allen diese Belehrung."

Vincent Craven: "Ein japanisches Sprichwort besagt: Atama kakushite, shiri kakusazu. Wenn man den Kopf in den Sand steckt, bleibt doch der Hintern zu sehen. Lieber einen Bob Mile als Deputy haben als die Flinte ins Korn werfen und sich kampflos geschlagen geben."

Mike Garland: "Oh, Lisas Hintern ist durchaus ansehnlich."


------------------ PCWA ------------------

Wie bereits mehrfach an diesem Abend angemerkt: Heute sind viele Dinge anders: Keine Pyrotechnik, kein großer Mitarbeiterstab, viele Wrestler, bei denen man immer noch nicht weiß, ob sie überhaupt noch in Berlin sind und heute Abend auftauchen werden. Und zu guter letzt: Eine Card von der immer noch niemand so richtig weiß, wie sie in ihrer Endform aussehen wird. Zeit, der Card wieder ein klein wenig mehr Form zu geben ... Durch die notdürftig zusammengestellte Soundanlage im Theater ertönt die mehr schlecht als rechte You Tube Coverversion eines Songs, den man hier natürlich kennt ...

Die Toten Hosen - Pushed again acoustic

by leadguitar19

Man darf sich wohl sicher sein, dass der gute YouTube "Künstler" keine Tantiemen dafür bekommt. Es wäre sowieso fraglich, ob er seine Version des Songs bei der schlechten Soundqualität an diesem Abend erkennen würde.

Wenige Momente später betritt auch bereits der Mann den Ring, zu dem der Song gehört. John Smith trägt auch an diesem Abend seine übliche Straßenkleidung: Jeans, Band T-Shirt (Soundgarden), schwarze Lederjacke. Der große Silbergürtel der PCWA ist um die Hüften geschnallt, wurde offensichtlich noch nicht von irgendwelchen Gerichtsvollziehern und so weiter einkassiert. Jedenfalls: Die Gerüchte der letzten Zeit, dass Smith weiter gezogen sei, nach Dortmund oder London, scheinen sich als falsch herauszustellen. Spätestens jetzt holen also auch etliche Fans ihre Smith Schilder wieder heraus:

SMITH = PCWA 4life

... oder ...

John Smith: Still the big thing

Im Ring angekommen, schnallt er erst einmal den Gürtel ab und streckt ihn in die Höhe. Dann wird das Mikrofon hervor geholt und das Publikum mit einer simplen Geste zum Verstummen gebracht.

John Smith: "Guten Abend Berlin."

Der Jubel im Publikum ist erst einmal laut. Man braucht wieder ein paar Sekunden, um zu verstummen.

John Smith: "Machen wir es kurz: All die Gerüchte, all das Geschwätz im Internet waren eben das: Dummes Geschwätz. Ich habe keine Sekunde lang daran gedacht, Berlin zu verlassen, die PCWA zu verlassen. Der junge Mann da vorne in der ersten Reihe hat Recht: John Smith ist PCWA FOR LIFETM. Und daran wird niemand dort draußen etwas ändern. Keine davonlaufende Briefkastenfirma, keine Angebote von irgendwelchen anderen Ligen, die daher gelaufen kommen wie die Aasgeier, um sich an unserer vermeintlichen Leiche zu laben. DIE PCWA LEBT NOCH!"

Lautstarker Jubel.

John Smith: "Aber zurück zu dem, was hier immer noch viel wichtiger ist als all das, was da außerhalb dieses Vierecks passiert. Sprechen wir über die Geschehnisse im Ring, sprechen wir über Out of Ashes 2013, sprechen wir über heute Abend. Sprechen wir über ..."

Kurze Pause der Dramatik willen.

John Smith: "Brian Sore."

"SORE STINKT!"

Smith hat die Fans ihren Unmut einige Momente lang

John Smith: "Sore, Freundchen: Du scheinst zwar nicht hier in der Halle zu sein, aber meine Quellen behaupten, du wärst in der Stadt. Und ich bin mir ganz sicher, dass du das hier siehst. Machen wir es kurz und bündig. Ich will dich in diesem Ring heute Abend. Viele da draußen werden sagen: Ein Firmen-Arschkriecher hat es in der neuen PCWA nicht verdient, einen Shot auf den zweitwichtigsten Gürtel dieser Liga zu bekommen. Viele werden sagen: Ein Typ, der sich mit einem Stuhl in ein Titelmatch einmischt hat es nicht verdient, auch so eine Chance zu bekommen."

Die Fans sehen das ganz ähnlich scheinbar.

John Smith: "Langsam, langsam, Freunde. Ich sage aber folgendes: So einer hat eine ordentliche Tracht Prügel im Ring verdient. Und wenn es eines Titelshots bedarf, dass du heute hier auftauchst und sie dir abholst, dann sollst du ihn ..."

Mike Garland: "Schau an, schau an. Hier kommt der Nächste, der dazu wohl etwas zu sagen hat."

Vincent Craven: "Verständlicherweise, wie ich meine."

Auf dem kleinen Bildschirm glimmt sein Logo auf. Für das Theme hat es wohl nicht ganz gereicht. Aber die Hardcore-PCWA-Fans, die sich heute in der Halle eingefunden haben, erkennen den Grizzer auch so. Mit einem Mikrofon bewaffnet klatscht er mit denjenigen ab, die ihn feiern. Es sind bei weitem nicht alle, denn gerade unter denen, die heute hier sind, stehen viele Zweifler, die den Hardcore Superstar noch immer als 'natürlichen Feind' ansehen. Der alten Zeiten wegen.

Grizz: "John Smith."

Er bleibt vor dem Ring stehen und richtet sich an den Tribune.

Grizz: "Trotz dem wir gelernt haben, dass im Lexikon neben dem Wort 'Glaubwürdigkeit' KEIN Bild von Grizz Lee abgebildet ist, habe ich das getan, was ich versprochen habe: Dir ein faires Match geliefert."

Ein verschmitztes Lächeln. In Zeiten wie diesen muss man dem Internet noch mehr Aufmerksamkeit schenken, auch wenn ihm das nicht liegt.

Grizz: "Es war gut. Intensiv. Und dann kam dieser... Abfall an den Ring und wollte mir einen Stuhl geben. Wozu? Um mir einen Vorteil zu verschaffen? Oder um zu erreichen, dass ich disqualifiziert werde?"

Lee schüttelt den Kopf und reckt einen Mittelfinger demonstrativ in die Höhe.

Grizz: "Das ist, was ich von Dir halte. Diese Begegnung hatte einen Sieger verdient, der sich den Titelgewinn... oder die Titelverteidigung erarbeitet hat. Und damit komm ich wieder zu Dir, John."

NOCH EIN MATCH! NOCH EIN MATCH!

Der Grizzer zeigt mit ausgestreckter Hand durch das Theater und nickt.

Grizz: "Du hörst es. Aber das ist nicht alles, was ich will. Ich will eine Entschuldigung!"

Smith beruhigt die Menge erst einmal wieder.

John Smith: "Eins nach dem anderen. Zuerst einmal: Sorry, Grizz, sorry für die Chairshots in Tokyo. Aber die Dinge sahen eben anders aus als sie waren."

Lee wirkt ein wenig überrascht. Doch seine einladende Geste signalisiert den Anwesenden, dass er diese Entschuldigung wohl zu akzeptieren scheint.

Grizz: "Du hast Eier, Smith. Je länger ich darüber nachgedacht habe, desto besser konnte ich Dein Handeln nachvollziehen. Grizz Lee mit einem Stuhl in den Händen verheißt für seine Gegner nie etwas Gutes. Du hast so reagiert, wie es wahrscheinlich jeder andere... wie ich es auch getan hätte. Von daher... angenommen!"

Smith hatte zuerst Lee zugehört, wendet sich jetzt wieder aber an Sore.

John Smith: "Aber zurück zu unserem abwesenden Mr. Sore."

Wäre John Smith Clint Eastwood, würde er jetzt vermutlich einen Monolog führen, der einen leeren Klappstuhl als Adressat hätte.

John Smith: "Der hier steht immer noch für die Fans hier in der Halle und zu Hause vor den F... PC-Bildschirmen."

Fast wollte er Fernsehern sagen, hat sich dann aber schnell korrigiert. Einmal zeigt er den Gürtel in alle vier Richtungen des Rings und bekommt dafür wieder Szenenapplaus.

John Smith: "Also fragen wir die Fans hier in der Halle. Diejenigen, die diese Liga immer noch unterstützen, diejenigen, die PCWA for life sind ... WOLLT IHR SEHEN, WIE ICH DIESEM MISTKERL IN DEN ARSCH TRETE, WENN ER DIE EIER HAT AUFZUTAUCHEN?"

Die Fans wollen.

John Smith: "Gut. Dann haben wir ein Match ..."

Grizz: "Hey hey, immer langsam!"

Gespielt nachdenklich ist Lee mittlerweile am Ring vorbei zum Zeitnehmer gegangen. Offenbar hat er schon einen Plan.

Grizz: "Die Forderung war eigentlich eindeutig. Also sollten wir die Fans fragen, ob Grizz Lee in dieser Geschichte nicht auch eine Rolle spielen sollte?"

YES! YES! YES!

Smiths Grinsen wird wieder breiter. Er wendet sich an die Kameras und an damit an Brian Sore, der sicherlich irgendwo in einer Berliner Wohnung vor seinem Macbook sitzt.

John Smith: "Es tut mir leid, Brian. Aber an diesem Abend haben die Fans dort draussen die Macht. Du kannst dich hinter keiner Person B, hinter keiner Firma mehr verstecken. Also, Leute, nächste Frage: Soll unser hauseigener Problembär, der Trouble Magnet, die Extreme Supremacy, Mr Grizz Lee, heute Abend, bei meinem kleinen Aufeinandertreffen mit dem kleinen Brian hier am Ring sein?"

GRIZZ! GRIZZ!

Smith zuckt mit den Schultern und grinst in die Kamera..

John Smith: "Da ist deine Antwort, Brian. Und falls du jetzt zu Hause auf deinem Sofa überlegst, dass das doch alles viel zu gefährlich und viel zu dumm ist, wenn der Problembär hier mitmacht: HAST DU EIER, BRIAN? Wenn ja, dann ergreife deine Chance, dich zu rehabilitieren nach deinen Dummheiten in Tokio. Zeige den Fans, zeige mir, dass du etwas drauf hast."

Er wendet sich wieder an Lee.

John Smith: "Mach was immer du willst. Schnapp dir ein Ringrichter-Hemd, schnapp dir ein Headset und gib Garland ein wenig Kontra oder stell dich einfach neben den Ring und pass auf, dass keine Scheiße passiert. Aber vor allem: Komme erst gar nicht auf die Idee, hier selbst irgendeine Scheiße zu bauen. Und sollte Sore den Schwanz einziehen, dann haben wir ein vorgezogenes Rückmatch."

Smith schnallt sich wieder den Gürtel um und lässt Lee alleine am Ring zurück.

Grizz: "Um meine Einstellung einem fairen Match gegenüber brauchst Du Dir keine Sorgen machen, Champ. Sore hat den Shot, ich gehe nicht davon aus, dass er diese Chance einfach so verstreichen lassen wird. Und in Anbetracht der Tatsache, dass wir nicht genau wissen, wieviele unserer Stamm-Referees heute eigentlich hier sind."

Einige Fans jubeln schon.

Grizz: "Wollen wir denen, DIE hier sind, doch keine unnötige Arbeit aufhalsen."

Es wird lauter.

Grizz: "Also wird die Glocke heute ertönen, wenn ICH das will! Ich werde mir so ein schwarz-weiß gestreiftes Hemd besorgen, die Sache fair leiten und dem verdienten Sieger den Tribune Title überreichen!!"

 

Vincent Craven: "WOW! Was für eine Ansage! Ein Special Guest Referee Match um unseren silbernen Titel zwischen John Smith und Brian Sore! GEILE Sache!"

Mike Garland: "Dein Enthusiasmus in allen Ehren, aber bist du da nicht ein wenig voreilig? Immerhin ist Brian Sore offenbar nicht einmal in der Halle, wieso sollte er nun also auf einmal auftauchen?"

Vincent Craven: "Weil er sich das Recht auf dieses Match hart erkämpft hat und John Smith ihm nun die Chance darauf bietet."

Mike Garland: "Ist das nicht hinterlistig von ihm? Er weiß, dass Sore eventuell gar nicht hier sein kann und terminiert einfach mal so einen Kampf. Ganz großes Kino., John Smith, sie sind entlarvt."

Vincent Craven: "Aber wir haben es ja alle gehört: Falls Brian Sore heute nicht hier sein wird, dann wird Smith seinen Titel trotzdem aufs Spiel setzen... und zwar gegen niemand geringeren als Grizz Lee."

Mike Garland: "Der Grizzer hätte es beim Out Of Ashes ja um ein Haar geschafft, ihm den Tribune Title abzunehmen. Und dass, obwohl er erst seit so kurzer Zeit hier in der PCWA ist."

Vincent Craven: "Damit hat Smith gleichzeitig die Siegsträhne des Grizzmans beendet, der nach Erfolgen gegen Stevie Van Crane und Gabriel Lucifer auf einer echten Euphoriewelle schwamm."

Mike Garland: "Das wäre also ein weiteres Match für den heutigen Abend. Ich höre gerade, dass unser erster Kampf unmittelbar bevor steht."


------------------ PCWA ------------------

Die Kamera blendet auf. Anna Richmond steht bereits im Ring und hält ein Mikrofon in ihrer Hand.

Vincent Craven: "So, es scheint als hätten wir hier nun wirklich ein Match! Und liebe Fans... der offizielle Ringrichter dieses Kampfes... ist nicht Sven Nitzschke. Nicht Nelson Frider. Nicht Yoshi... sondern... Parasite."

Mike Garland: "Ein Samoaner... der unsere Sprache nicht spricht... als Ringrichter. Wem diese Idee gekommen ist, der sollte ganz schnell links und rechts eine geschellt bekommen."

Vincent Craven: "Nun, aber hören wir uns doch mal an, was Anna Richmond zu sagen hat."

Obwohl der Einsatz hoch ist, obwohl es um alles für sie geht, freut sie sich auf diese Ansage, die sie für ihren geliebten Ian machen kann. Einmal holt Anna tief Luft, dann führt sie das Sprachrohr zu ihren Lippen.

Anna Richmond: "Meine Damen und Herren, liebe PCWA-Fans. Es ist mir eine große Freude, Ihnen meinen heutigen Vertreter für die Deputy Challenge vorzustellen! Aus meiner Heimatstadt, Cardiff, Wales mit einem Kampfgewicht von 96 Kilogramm. Mein Geliebter, mein Freund: IAN CHRISTOPHER EDWAAAAAAAARDS!!!!!!!!!!!"

"BUUUUUUUUHHHHH!!!!!!!!!"

 

Cold as Ice

 

Erkenne es und du wirst es verstehen!“

-Noah O’Wellhubly

 

TNE is most definitely back in dis bit... Nein nicht wirklich. Aber TNE existiert noch, zumindest ein Teil davon. Der Waliser Ian Christopher Edwards bekennt sich schließlich nach wie vor zu der Firma! Und genau dieser Waliser tritt nun hinter dem Vorhang hervor und marschiert gen Seilgeviert, wo seine Herzensdame in den schönsten Gedanken schwelgend auf ihn wartet und ihm vor Liebesglück strotzend zuwinkt.

"HU-REN-SOHN!!!!"

"HU-REN-SOHN!!!!"

"HU-REN-SOHN!!!!"

Auch ICEs Mund formt ein breites Lächeln. Er weiß es. Er wird gewinnen! Für Anna. Egal wen sie gegen ihn in den Kampf schicken, egal wie groß der Hass der Fans ist, egal wie sehr ihn alle scheitern sehen wollen, egal welche Schicksale Luke Tyler und Lisa Sanders danach erwarten. Dieses Geschenk wird er seinem Schatz machen und ihr seine Würdigkeit beweisen. Zwischen Top- und Middlerope steigt der Mann aus Cardiff zu seiner Freundin in den Ring, umarmt sie dort zu einem innigen Kuss. Nachdem die beiden abermals wichtige Sendezeit für ihre kleine Knutscherei vertrödelt haben, führt der Wrestler seine Lebensabschnittsgefährtin zu den Seilen, die er für sie auseinanderdrückt, damit sie leichter hindurchsteigen kann. Anschließend begibt er sich in seine designierte Ringecke und wartet auf die Ankunft seiner Gegner. Anna gibt derweil das Mikrofon an Lisa Sanders weiter.

Diese hofft, dass ihr Schützling nicht noch einen weiteren Joint durchgezogen hat und noch einmal erinnert sie sich daran, dass ihr Aleks G. als Vertreter wesentlich lieber gewesen wäre. Denn auch wenn sich der Meister der Wetten oft nicht unter Kontrolle hat und zu größeren Wutausbrüchen neigt, als so mancher Fußballtrainer, so könnte er diese Gewalt ja an den Gegnern auslassen. Stattdessen tanzte der Wolf, Boss, Mindless, Bekloppte, verletzte sich und wird nun durch seinen besten Kumpel ersetzt.

Lisa Sanders: "Hier kommt... als mein Vertreter... Bob Mile!"

Normalerweise würde nun ein durchgeclownter Hip-Rock-Song aus den Boxen knallen, stattdessen sehen wir, wie eine zittrige Hand einen kleinen Ghettoblaster aus dem Vorhang heraus an den Eingangsbereich stellt. Dann drückt die Hand auf die Playliste und wir hören eine schlechte Aufnahme von Bob Marleys "Three Little Birds". Nicht, dass dies das offizielle Entrance Theme von Bob Mile wäre (haha, offiziell... ohne Vertrag) aber generischer Reggae passt immer optimal zum originalen Weedmaster (Suck it, Jimbo).

Es dauert einige Momente, bis dann der Mann der Stunde aus dem Vorgang hervorpurzelt. Und als Lisa Sanders das Elend erkennt, schlägt sie die Hände vor das Gesicht. Der Smokemaster kann sich kaum auf den Beinen halten und grinst dumm durch die Gegend, während er das rauchende Objekt noch zwischen den Fingerspitzen hält. Lachend hält er den Fans in der ersten Reihe seine Tüte hin, als würde er teilen und man kann regelrecht froh sein, dass man im Moment keinen Fernsehvertrag hat. Bevor die Fans aber zugreifen können, zieht Bobby den Johnny wieder weg und zeigt den Fans lachend den Stinkefinger. Was für ein Idiot. Dann setzt er sich neben den Ghettoblaster, nimmt noch einen Zug und legt sich auf die Rampe.

Mike Garland: "Eh, okay? Hat Bob Mile in seinem Rausch vergessen, dass er ein Match bestreiten wollte?"

Vincent Craven: "Scheint so zu sein, er will jetzt lieber ein bisschen Musik hören und chillen!"

Mike Garland: "Arme Lisa, sieht so aus, als würden ihr da schon die Tränen kommen. He he..."

Vincent Craven: "Daran ist überhaupt nichts witzig."

Die Fans buhen nun lautstark den Jamaikaner aus, den das kaum weniger interessieren könnte. Da humpelt nun Aleks G. dazu und Lisa Sanders überkommt die Angst, dass er einen Zug nimmt und sich daneben legt, stattdessen aber stellt er den Ghettoblaster aus, greift Mile, hilft ihm auf die Beine und trägt ihn wieder in den Backstage Bereich. Die anderen Beteiligten lachen sich schon ins Fäustchen, als sich der Vorhang erneut bewegt und plötzlich Gefahr in der Luft liegt. Gefahr, die sich bewahrheitet, als erst ein Geruch und dann eine Gestalt durch den Vorhang steigt. Nackt - wäre er, wenn er sich nicht Haut und Fell einer gerissenen Wildkatze um die Lenden geschnürt hätte… nicht. Schließlich ist er behaart. Wilder Wuchs auf den Füßen, auf den Beinen, auf den Armen, dem Oberkörper, den Armen, den Pranken. Mit der rechten Pranke umklammert er den abgenagten Knochen eines Wildschweinschenkels. Die Überreste hängen in seinem dichten, schwarzen Vollbart. Weit über zwei Meter gewachsen erinnert er an den ersten Gegner von Kuririn beim Großen Turnier. Nur, dass der stinkende Bakterian ein fetter Sack voll Scheiße war und dieser Wilde hier ein muskulöses Biest aus den Wäldern der Mongolei ist.

Vincent Craven: "Wow!"

Mike Garland: "Unfassbar. Heilige Makkaroni, der Barbarian? Jetzt haben die Vertreter von Anna und Luke ein echtes Problem. Zumindest, wenn sich der Wilde auf den Kampf konzentriert und nicht auf seine Nahrungsaufnahme! Obwohl… vielleicht kann er sie auch fressen?"

Vincent Craven: "Ich hoffe nicht…"

Wütend stampft der Barbarian in den Ring, dort angekommen läuft er direkt auf Lisa Sanders zu, die sich vor Angst in eine Ringecke verkrochen hat. Doch der Barbarian bleibt vor ihr stehen, dreht sich dann langsam um und scheint sie in der Ecke schützen zu wollen. Gefahr liegt nicht nur in der Luft. Die personifizierte Gefahr steht im Ring der PCWA.

Zufrieden schaut Luke Tyler zu seinen "Gegnerinen", mit einem Lächeln auf den Lippen verkündet auch er, welcher Wrestler für seine Zukunft kämpfen wird.

Luke Tyler: "Ich will euch nicht lange auf die Folter spannen. Also Mädels, ihr habt ja nette Deputys gefunden, aber ich hoffe ihr seid mir nicht böse. Ich habe die Freude und die Ehre euch meinen Stellvertreter vorzustellen. Mein Schicksal liegt in den fähigen Händen von... diesem Mann!"

Der findige Fragensteller verstummt und deutet auf den Entrance Bereich. Aus diesem kommt nun eine Gestalt hervor mit einem Boxermantel bekleidet. Luke Tyler reibt sich die Hände, schließlich weiß er schon, wer diese Gestalt ist. Sein Grinsen wirkt schon fast diabolisch, als er das Mikrofon wieder an den Mund hält.

Luke Tyler: "Hier ist Diegoooooooooooooo... Alejandrooooooooo..."

Die Gestalt reißt sich die Kapuze vom Kopf.

Luke Tyler: "WAS?! DUUU??!"

Statt Diego Sanchez ist es... NEON LOVE! Luke Tyler kann es nicht fassen, als der quirlige Neuling zum Ring läuft und sich wahnsinnig auf den Kampf zu freuen scheint. Luke dagegen wird im Ring richtig wütend, tritt gegen die Ringseile und brüllt herum, doch er kann nichts machen: Sein Deputy ist nicht der ehemalige Tribune Champion, sondern der bunte Jüngling. Im Ring angekommen will er seinem Onkel die Hand geben, wird von diesem jedoch mit einem bösen Blick bestraft. NEON lösst sich nicht beirrgen und lächelt eine Runde für die Kameras.

Rätselhafte Phoneme aus dem Mund des Maskierten aus Samoa geben dem Zeitnehmer das Zeichen, das erste Match der heutigen Vendetta-Ausgabe zu starten. Blechern erschallt die Nicht-mehr-so-ganz-State-of-the-Art-Ringglocke, womit der Kampf beginnen kann.

 

*Ding Ding Ding*

Opener
Deputy Challenge Triple Threat Match


Deputy für Anna Richmond
vs.

Deputy für Lisa Sanders
vs.

Deputy für Luke Tyler

(Sieg durch Pin oder Aufgabe - Referee: Parasite)

Die Blicke der drei Kontrahenten flukturieren untereinander hin und her. NEON begutachtet ICE, dann wieder den Barbarian, ICEs Blick wandert zu NEON und zum Barbarian, Barbarians wandert von der abgenagten Wildschweinkeule zur... abgenagten Wildschweinkeule? Es scheint wirklich so, als würde den Barbarian das alles im Moment nicht wirklich interessieren... Stattdessen studiert das Ungeheuer aus den Wäldern der Mongolei eingängig den massiven Knochen in seiner Hand auf der Suche nach verbliebenen Fleischfetzen, die er bei seiner Speise womöglich übersehen haben konnte. Sowohl NEON LOVE als auch Ian Christopher Edwards wirken verwirrt.

Vincent Craven: "Offenbar wissen NEON und ICE nicht genau, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen."

Mike Garland: "Was meinst du genau? Dass sie mit dem Missing Link zwischen Mensch und Affe im Ring stehen? Das muss eine wahnsinnig spannende Erfahrung sein, mit einem Wunder der Wissenschaft den gleichen Ring zu teilen."

Vincent Craven: "Nein, Mike! Ich spreche von Barbarians völligen Desinteresse für seine Gegner!"

Mike Garland: "Ach so... So eine Wildschweinkeule ist ja auch wirklich eine feine Sache. Wenn du dir noch mal durch den Kopf gehen lässt, was für einen Fraß wir uns Dank Kevin Smash beim Catering antun müssen."

Lisa schlägt die Hände über ihrem Kopf zusammen. Wie kann man denn bloß soviel Pech haben wie sie? Ihr südländisches Temperament kommt in Situationen wie diesen wieder sehr schnell zu Tage. Mit ihren Handflächen hämmert sie verärgert auf dem Apron und schmeißt dem Barbarian gemeine Dinge an den Kopf. Sehr gemeine Dinge, bei denen ich mich weigere, sie hier wiederzugeben!!!

Mike Garland: "Haha, schau dir unser Lisa-Täubchen an! Sie flucht wie ein Bierkutscher!"

Vincent Craven: "Wo hast du diesen Spruch wieder aufgegabelt?"

Mike Garland: "Mein exotisches Sprüche-Repertoire ist eben so unerschöpflich wie die Weinvorräte von Gabriel Lucifer, wusstest du das nicht?"

Vincent Craven: "Wie hätte ich nur jemals daran zweifeln können?"

Das Gefluche der kleinen Lisa scheint jedoch Wirkung zu zeigen. Langsam dreht sich die Bestie zu ihr um und Lisa überlegt sich in diesem Moment, ob es nicht ein Fehler war, so auf ihren Deputy einzureden. Aber was ist das? Die normalerweise grundsätzlich böse Gesichtszüge des mongolischen Ungeheuers entspannen sich und freudige Grunzgeräusche entweichen der Kehle des wandelnden Flokatiteppichs. Er lässt den Knochen fallen und...

Vincent Craven: "Edwards!!!"

Dem selbsernannten Altruisten und Philanthropen wird es zu viel. Mit beiden Händen schubst er den Barbarian am Rücken. Zumindest versucht er es, doch der massive Muskelberg bewegt sich natürlich keinen Zentimeter. Das Untier fährt herum und funkelt den Waliser böse an. Eine auffordernde Geste des Schulterzuckens, so als wolle der Brite fragen "Was ist nun?".

Vincent Craven: "CLOTHESLINE VON BARBARIAN!!!!! ......zumindest glaube ich, dass das eine sein so... NOCH EINE GEGEN NEON!!!!!!!"

Nacheinander holzt der Wilde seine Gegner einfach um, bleibt in der Mitte des Ringes stehen und trommelt sich siegessicher und mit einem lautem Grunzen auf der Brust herum und sogar einige Fans in den Zuschauerreihen (wohl vornehmlich die Älteren) scheinen auf der Seite des Veterans zu sein.

Mike Garland: "Es gibt Fans, die den Barbarian feiern! Das erlebt man auch nicht alle Tage!"

Vincent Craven: "Weil er trotz seiner stattlichen Größe wohl einen noch größeren Underdog-Bonus hat als NEON. Ich meine wie lange ist das her, dass der Barbarian hier in der PCWA mal was gewonnen hat?"

Mike Garland: "Gucks halt auf Viddypedia nach, wenn dich das so brennend interessiert!"

Während sich Barbarian auf seine eigene, primitive Art und Weise weiter selbst feiert, kommt Ian Christopher Edwards hinter seinem Rücken langsam wieder in den Stand. Lisa will den Barbarian noch warnen, doch da geht der Waliser schon in die Offensive.

Vincent Craven: "Forearms in den Rücken des Barbarians..."

Mike Garland: "...die irgendwie gar nichts ausrichten können."

Einmal mehr dreht sich der Mongole zum Aggressor um.

Barbarian: "RRRROOOOOAAAARRRR!!!!!!!"

Mike Garland: "HEADBUTT!!! Jawoll, der Meister der Langeweile ist am Taumeln!"

Einige Schritt wankt der Freund und Deputy von Anna Richmond zurück, bis er den Seilen landet und von allerdings den Schwung mitnimmt. Er federt zurück und sprintet direkt wieder auf den Barbarian zu, welcher ihn mit einer Bewegung, die wahrscheinlich eine Lariat sein soll, empfängt. Der Brite taucht unter dieser aber durch geht wieder in die Seile und zeigt....... Nichts! Denn der Barbarian - offenbar ein großer Bud Spencer-Fan - kloppt dem letzten Firmenmann unerwartet schnell mit der Unterseite seiner Faust einfach auf den Kopf und dieser geht wie ein nasser Sack zu Boden.

Mike Garland: "Wumms! So machen auch Matches mit ICY ICE ICE Spaß!"

Bedrohlich knurrend thront die instinktgetriebene Bestie nun über Ian Christopher Edwards, beugt sich kurzerhand zu seinem Gegner herunter und umschließt mit seiner riesigen Klaue dessen Kopf.

Vincent Craven: "DA IST NEON!!!!!!!"

Aus dem Nichts kommt der rosafarbene Zwerg angesprungen und klammert sich an dem Rücken des Riesen aus der Mongolei fest. Was genau er hier geplant hat oder ob er überhaupt etwas geplant hat ist nicht wirklich sicher, doch es zeigt Wirkung! Der Barbarian will den lästigen Adoptivsohn von Samuel Lawrence von seinem Rücken entfernen und schlägt wild um sich. Diese Zeit lässt das am Boden liegende (Ex)Mitglied von K&G jedoch nicht ungenutzt verstreichen. Er kämpft sich zurück in den Stand und eilt zu seinen Gegnern hinüber - ein beherzter Tritt gegen das Knie des Barbarian und der Hüne gerät ins Straucheln. Ein zweiter Kick in die Kniekehle folgt und das Monster landet auf den Knien, während NEON LOVE - sich nach wie vor am haarigen Rücken festhaltend - nun wieder Boden unter den Füßen hat.

Vincent Craven: "Sleeper Hold von NEON LOVE! Wie es aussieht, haben sich der Adoptivsohn von Samuel Lawrence und der letzte Firmenmann zusammengetan, um den Barbarian..."

Mike Garland: "...in die Knie zu zwingen? Hihihihihi!"

Das Ungeheur will sich gegen diesen Submission-Versuch wehren, doch diese Versuche werden jäh durch Ian Christopher Edwards erstickt, der aus der Ringumspannung angerauscht kommt.

Mike Garland: "Running Big Boot!!! Der Barbarian... geht nicht zu Boden?"

Nein, das tut er nicht! Seine Augen blicken zwar in zwei verschiedene Richtungen, nachdem Edwards Fußsohle seine Schläfe getroffen hat, doch der Mongole bleibt standhaft. Ein kurzes Handzeichen an NEON, dass dieser den Sleeper Hold, der bei dem haarigen Etwas ohnehin keine sonderlich große Wirkung zu zeigen scheint, lösen soll. Der rosane Augenkrebs-Verursacher scheint auf die Anweisung seines erfahreneren Kollegen und Gegners zu hören entlässt den Barbarian aus seinem Hold, nur um in einer fließenden Bewegung flugs die Seite zu wechseln und den Barbarian in einen Front-Face Lock zu nehmen - Ansatz zum DDT! Währenddessen sprintet der Waliser in die Seile hinter dem Barbarian, nutzt einmal mehr den Schwung aus der Umspannung und verpasst der Kreatur aus den tiefen der mongolischen Wälder einen ultrastiffen Kick zwischen die Schulterblätter, sodass dem Barbarian ein schmerzhaftes Grunzen entweicht. Sofort folgt der DDT des kleinen Lawrence und das stärkste Mitglied von MAD-X kracht mit der Stirn auf die Matte. Lisa tobt am Apron aufgrund dieser unfairen Taktik der Deputies ihrer beiden Noch-Kollegen. Überbordender Jubel für Grandmaster Flausch, der daraufhin auf die Beine springt, seine Fäuste in den Himmel reckt, seine Muskeln zeigt und sich von den PCWA-Fans feiern lässt.

"NE-ON!!!"

"NE-ON!!!"

"NE-ON!!!"

Vincent Craven: "Ich bin erstaunt über die gute Zusammenarbeit zwischen NEON und ICE!"

Mike Garland: "Was soll diese zwei halben Hemden, denn auch anderes machen gegen ein VIEH wie den Barbarian?"

Vincent Craven: "EDWARDS!!!!! DIESES WIESEL!!!!!!"

NEON merkt gar nicht, wie der Waliser die Ablenkung nutzt und den Barbarian hinter seinem Rücken einfach covert. Parasite ist zur Stelle und zählt.

Krzgnaaah

.

Kick Out!

Anna Richmond schlägt die Hände vors Gesicht als ihr Freund mit einer unglaublichen Wucht vom Barbarian fliegt und nach hinten fliegt. Ein kurzer, böser Blick für diese bibablöde Aktion von Eis, dann wird der junge Highflyer jedoch wieder sofort aktiv. Es gilt den Barbarian weiterhin am Boden zu halten, um eine Chance gegen das Ungetüm zu haben, das sich - genau wie ICE - gerade daran macht, wieder aufzustehen. Dropkick von NEON LOVE in den Rücken des Barbarian! Der Mongole taumelt auf seinen Knien leicht nach vorn, da kommt aber auch schon der selbsternannte Altruist und Philanthrop wieder angerannt.

Vincent Craven: "RUNNING LARIAT VON ICE!!!! UUUHHHHH!!!!!"

Das reißt sogar das Ungeheuer aus den Wäldern von den Beinen bzw. Knien. Abermals scheint der Waliser die federführende Kraft bei der Spontan-Allianz zwischen ihm und dem PCWA-Nesthäkchen zu sein. ICE deutet NEON an, ihm dabei zu helfen, den massiven Körper auf den Bauch zu drehen, was dieser auch tut. Dann steigt der Iceman über den Rücken des Weraffen, packt seine Arme, legt diese über seine Oberschenkel und beginnt seinen Oberkörper mit einem leicht angewiderten Gesichtsausdruck an seinem bärtigen und voller Essensreste hängenden Kinn zu sich zu ziehen - Camel Clutch!

"BUUUUHHHH!!!!!!!!!!"

Doch auch NEON LOVE steht natürlich nicht untätig herum, auch er will den Barbarian bearbeiten und so packt er sich den Knöchel des mongolischen Monsters, hebt diesen an und versucht sich an einem Ankle Lock.

Mike Garland: "PfffffmMUAHAHAHAHAAA, er bekommt den Knöchel gar nicht umfasst!!! Was für ein Versager! Genau wie sein alter Herr. Ich kann nicht mehr, Vince! Rosa Leggings waren schon ein epic fail sondergleichen aber das? DAS???"

Vincent Craven: "In der Tat sieht NEON gerade ein bisschen verloren aus... Ich glaube er hat auf halber Strecke vergessen, dass er trotz seiner Spontan-Allianz mit Ian Christopher Edwards das Match selbst auch noch gewinnen muss."

NEON LOVE lässt den Knöchel wieder los, während dem Barbarian im Camel Clutch einen urkräftigen Schmerzens-Urschrei entfährt und denkt angestrengt darüber nach, was er nun tun soll. Währenddessen beugt sich Parasite zum Barbarian runter und macht das, was ein Referee in dieser Situation machen sollte.

Parasite: "Dghhkrroo?"

Barbarian: "WWOOOORRRRRRHHHH!!!!!"

"PLEASE DON'T TAP!!!!"

"PLEASE DON'T TAP!!!!"

Ganz ohne Zweifel hat der Barbarian auf die Frage nach der Aufgabe mit einem entschiedenen "Nein!" geantwortet, zumindest suggeriert dies sein heftiges Kopfschütteln.

Mike Garland: "Es ist wirklich erstaunlich, dass sich selbst jemand wie der Barbarian zu einem Sympathieträger entwickelt, bloß weil er in einem Submissionmove von Ian Christopher Edwards hängt! Wie die Fähnchen im Wind, diese Fans! Ich, hingegen,..."

Vincent Craven: "Er schubst ihn weg!!! NEON schubst ICE weg!!!"

Mike Garland: "Diese fiese Ratte! Ich wusste, dass sich hinter dieser ganzen Flauschigkeit ein ganz hinterhältiger Lausbub versteckt!"

Vincent Craven: "Ein Lausbub?"

Mike Garland: "Ja, ein LAUSBUB!!!"

Ian Christopher Edwards kippt zur Seite weg und muss den Mongolen gezwungenermaßen aus seinem Camel Clutch entlassen. Ein freches Grinsen umspielt die Lippen des Grandmaster Flauschs, als er den entgeisterten Gesichtsausdruck des Walisers sieht, was jedoch bloß von kurzer Dauer ist, denn auch wenn die Einmischung eine notwendige Aktion des Jungen mit dem Rosa-Leggings-Swag war, so sieht er sich mit zusammen mit dem letzten Firmenmann nun wieder dem Problem entgegen, dass der Barbarian wieder mitspielen darf. Wütend tauscht die Bestie, die genau zwischen NEON und ICE steht Blicke mit seinen Opponenten aus und entscheidet sich letztendlich für seinen walisischen Peiniger, der sich vor einer Ringecke postiert und den Wilden offenbar schon erwartet hat. Die Bestie stampft auf ihn zu und will den Iceman mit einer Lariat-artigen Armbewegung umsäbeln, doch ICE taucht drunter durch und als der Barbarian sich umdreht, feuert Ian eine Serie stiffer Kicks gegen den Oberschenkel des haarigen Muskelbergs ab. Der geht einmal mehr in die Knie...

Vincent Garland: "SUPERKICK!!! Ins Gesicht, so wie es meine zahlreichen, über die gesamte Welt verteilten Liebhaberinnen am meisten mögen!"

Vincent Craven: "Ekelhafter!"

Mit einem schmerzhaft klingenden Klatschgeräusch kippt der Barbarian nach hinten über und landet vor der Ringecke. ICE will...

Vincent Craven: "NOCH EIN SUPERKICK, DIESMAL VON NEON!!!!"

Es scheint als habe der junge Lawrence nun endgültig mit dem Mann aus Cardiff gebrochen. Der Freund von Anna Richmond kippt zur Seite um und seine besser Hälfte eilt besorgt zu ihm, aber doch ICE ist fürs Erste im Land der Träume.

"NE-ON!!!"

"NE-ON!!!"

"FLAUSCH!!! FLAUSCH!!! FLAUSCH!!!"

Die Chants und die Fanunterstüzung beflügen "His Sickness'" Adoptivsohn. Er weiß, er kann alles schaffen und so nimmt er kurz Anlauf, sprintet auf den noch immer unnütz herumliegenden Barbarian, springt auf den Turnbuckle des Middle Ropes und springt von dort ab.

Vincent Craven: "NEON... äh, Banzai Drop!"

NEON LOVE landet auf der haarigen Brust des Barbarian...

Mike Garland: "Bäh! Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen als NEONs 'Würmchen' im Gesicht zu haben!"

Vincent Craven: "Was ist das denn???"

Mike Garland: "Du weißt schon: Dieses lustige Teil, das wir Herren der Schöpfung haben? Es ist lang und..."

Vincent Craven: "Nein, nein! Das mein ich doch nicht!!!"

Was der ruhigere Pol unseres Kommentatorenduos meint ist, dass Grandmaster Flausch noch nicht mal zum covern kommt, weil sich das mongolische Monster einfach dazu entschlossen hat, NEONs kleines Manöver zu no-sellen. Der wirft den rosa Knaben nämlich nach kurzer Zeit einfach wieder von sich herunter, welcher einen Purzelbaum nach hinten macht und auf seinem Rücken zum Liegen kommt.

Barbarian: "GGGRRAAAWWWWRRR!!!!!!!"

Der Tierfellträger ist offensichtlich ganz schön böse über den Fakt, dass er in den letzten Momenten ordentlich kassieren musste. Doch auch er muss ans Gewinnen denken und so stampft er dem rosa Jungen hinterher und covert ihn mit einer Lateral Press. Der maskierte Samoaner ist zur Stelle und zählt...

Krzgnaaah

.

.

.

Ffzzdkkriid

Kick Out!

Lisa wirkt enttäuscht, doch der Barbarian ist noch lange nicht fertig mit seinem Werk. Während er wieder aufsteht, zieht er auch auch den König der Flauschigkeit am Kopf nach oben. Da kommt plötzlich Ian Christopher Edwards angerannt! Aber auch ihn packt das MAD-X-Mitglied einfach am Kopf und mit einem angsteinflößenden Urschrei hämmert das Ungeheuer aus dem Wald die beiden Köpfe seiner Gegner zusammen!

Mike Garland: "NEON ist direkt am Boden! Kein Wunder, wer allen Ernstes mit rosa Leggings durch die Weltgeschichte läuft, kann ja nur ein Weichei sein!"

Vincent Craven: "Edwards taumelt hingegen noch durch die Gegend... Oha! Ich glaube, dafür kriegt er jetzt die Quittung! Headbutt vom Barbaren! Noch ein Headbutt! Headbutt zum Dritten!!!! Nun hebt er ihn hoch!"

"HAU IHN WEG!!!!"

"RAUS MIT DEM PENNER!!!!"

Mit etwas, das wohl eine Gorilla Press sein würde, wüsste der Barbarian, was das ist, wuchtet der Riese aus dem Wald seinen Kontrahenten hoch und marschiert mit ihm zu den Ringseilen und wirft ihn, zum Schock von Anna Richmond, einfach aus dem Ring, von wo er schmerzhaft auf den Matten außerhalb des Seilgevierts aufkommt. Sofort eilt diese zu ihrem Freund, um nachzusehen, ob auch alles in Ordnung ist. Indessen hat NEON LOVE, nun da Edwards fürs Erste aus dem Spiel ist, nun ein verdammt großes Problem, denn er muss sich der Bestie allein stellen! Für den Mongolen ist er nun Freiwild, das es zu reißen gilt und so stürmt der Barbarian direkt los. Die einzige Option in dieser misslichen Lage? WEGRENNEN!!!!

Mike Garland: "Lieber Student an der Anlage, erfülle Papa Garland doch bitte mal einen Musikwunsch und spiele das Benny Hill Theme ab!"

Vincent Craven: "Ausnahmsweise muss ich dir da mal zustimmen, Mike! Das ist schon eine ganz schön seltsame Vorstellung, die NEON und der Barbarian hier abliefern."

Der Barbarian jagt dem kleinen rosafarbenen Knaben hinterher und Letzerer kann dem riesigen Ungeheuer immer wieder mit ganz knappen Ausweichmanövern entgehen. Der Adoptivsohn von Samuel Lawrence versteckt sich nun sogar hinter dem maskierten Ringrichter aus Samoa, doch dieser macht mit einem merkwürdigen Laut einen Seitwärtsschritt, sodass der Barbarian wieder freie Bahn hat. Abermals nimmt der König der Flauschigkeit die Beine in die Hand und slidet schnell aus dem Ring. Auch der Barbarian verlässt den Ring und jagt NEON dort weiter, doch der deutlich kleinere Athlet macht sich immer wieder rar und entgeht dem wilden, grunzenden Tier.

Mike Garland: "Du feiger Hund! Du bist hier um zu kämpfen! Was für eine Schande für seinen Vater! Samuel Lawrence würde nie, nie, NIE so eine peinliche Show abziehen!"

Vincent Craven: "Ach! Nun ist der Vater also plötzlich wieder in Ordnung?"

Mike Garland: "Wieso?"

Vincent Craven: "Vergiss es..."

Das GCWF-Urgestein greift nach dem FLAUSCHER und landet nach einem schnellen Ausweichsmanöver in der Guardrail. NEON nutzt das, um erneut in den Ring zu flüchten. Auch der Barbarian folgt wutschnaubend, ist mit einem Bein und seinem Oberkörper quasi schon im Ring, da wird er plötzlich von Ian Christopher Edwards mit größter Anstrengung aus dem Ring gezogen. Das Gesicht des am Apron lehnenden Barbarians ist eine zornige Fratze. So langsam hat der Wilde genug von dieser nervigen Fliege.

Barbarian: "GRRRAAAAWWWW!!!!!!!!!!!"

Spinning Back Fist! Noch bevor der Waldbewohner reagieren kann wird er von ICE blitzschnell an der Schläfe getroffen und einmal mehr blick seine Augen überall hin, nur nicht in die gleiche Richtung.

Vincent Craven: "Da kommt NEON, DA KOMMT NEON!!!!!!! BASEBALL SLIDE!!!!!!"

Die Aktion des jungen Lawrence trifft den Barbarian am Hinterkopf und Ian Christopher Edwards muss einen schnell Seitwärtsschritt um nicht unter dem Muskelberg begraben zu werden, der scheppernd gegen die Guardrail klatscht!

Mike Garland: "Alle Achtung, junger Lawrence! So zerstört hat den Barbarian wahrscheinlich schon lange nicht mehr gesehen!"

Vincent Craven: "Und ich glaube unser Lockerroon-Nesthäkchen macht jetzt ernst! Er steigt auf den Turnbuckle und DIVING DOUBLE AXE HANDLE-BLOW NACH DRAUSSEN!!!!!!!"

Und damit trifft Grandmaster Flausch den Barbarian erneut mit voller Wucht am Kopf, der sofort umkippt. Aber auch NEON LOVE ist am Straucheln aufgrund seines unglücklichen Aufkommens.

Mike Garland: "Das war lustig! Ich geb es zu!"

Vincent Craven: "Offenbar scheint selbst als Adoptivkind noch ein bisschen Hardcoreblut von seinem Vater in seinen Venen zu fließen!"

"HOLY FLAUSCH!!!!"

"HOLY FLAUSCH!!!!"

"HOLY FLAUSCH!!!!"

Vincent Craven: "Schon wieder Edwards!!!!"

Offenbar hat der Waliser in diesem Match die meisten seiner Wrestlingideale über den Haufen geworfen. Blitzschnell schnappt er sich nämlich den jungen Lawrence, nachdem dieser für ihn den Barbarian ausgeschaltet hat und whippt ihn mit dem Kopf voran gegen den Ringpfosten, wo der rosa Knabe brutal mit der Stirn aufkommt. Benebelt taumelt er zurück und wird von Ian Christopher Edward sogleich in den Ring gerollt, der ihm dorthin folgt und ihn am Kopf nach oben zerrt.

Mike Garland: "Snap Suplex! Das Cover!"

Krzgnaaah

.

.

.

Ffzzdkkriid

.

?

Parasite hört auf zu zählen und ICE fragt den Mann aus Samoa, weshalb er dies tut? Der Maskierte antwortet in fremden Zungen, was der Waliser freilich nicht versteht ein Blick zu NEON reicht jedoch, um zu erkennen, weshalb - eines von NEONs Beinen liegt auf dem untersten Seil. Ian hält sich damit jedoch nicht lange auf und springt wieder auf die Beine. Auch NEON kommt zurück in den Stand.

Mike Garland: "Klassischer Lock-Up! Dass man das in diesem Match noch erleben darf?"

Vincent Craven: "Tatsächlich gereicht das dem Waliser eigentlich zum Vorteil, kann sich sein technischer Kampfstil im klassischen Eins-gegen-Eins, doch wesentlich besser entfalten als in Multi-Men-Matches! Schneller Irish Whip von ICE und für NEON geht's auf die Reise!"

Der König der Flauschigkeit kommt zurückgefedert. Lariat von Edwards!!! Nein! Der junge Lawrence geht auf Tauchstation, sprintet erneut in die Ringumspannung, federt ab, springt mit einem Flic-Flac an Edwards vorbei, auf die Seile zu und springt aus der Bewegung aufs Middle Rope, katapultiert sich zu einem Rückwärtssalto durch die Luft und landet hinter dem extrem verwirrten Waliser, der vergeblich versucht hat, dem menschlichen Flummi hinterherzujagen. ICE dreht sich um...

Mike Garland: "BITCHSLAP!!!!"

NEONs Hand klatscht auf die Wange seines Gegners und dieser dreht durch die Wucht den Kopf zur Seite. Langsam dreht der den Kopf wieder zurück und wirkt dabei leicht unbeeindruckt.

Mike Garland: "CHOP!!! Boooaaahhhh, das hat übel geklatscht!"

NEON schreit auf. Noch einer! Und noch einer! Es gibt Saures für den Zuckerwatten-Fan! Schnell packt sich der Brite den Arm des jungen Lawrence und will ihn zu einem Arm Wringer eindrehen, doch der scheint offensichtlich nicht nur Grütze in der Birne zu haben (auch wenn Mike Garland da anderer Meinung sein sollte) und kontert mit einem eigenen Arm Wringer, der zu einem schnell Hammerlock wird. Doch auch das ist nicht von kurzer Dauer. Der Waliser schlüpft schnell unter dem fixierenden Arm des junge Mannes hindurch und zeigt einen eigenen Hammerlock. Der junge Lawrence wehrt sich nach Leibeskräften - mit Back Elbows!

Vincent Craven: "Edwards entlässt NEON... NEIN! COBRA CLUTCH!!!!!!!"

Der Submission Move sitzt, beide Wrestler stehen im Zentrum des Ringes und ICE zieht durch, während NEON mit Beinen strampelnd und dem einen freien Arm rudernd aus dem Griff zu entkommen.

Vincent Graven: "Wird das ein Sieg durch Aufgabe? Es sieht ganz schön düster aus für NEON LOVE. Er kann noch soviel Rudern und Strampeln, Ian Christopher Edwards lässt nicht locker!"

Die Augen rollen von NEON rollen nach oben. Mit einer bisher ungesehenen Intensität und Brutalität schnürrt ICE die Kehle seines jungen Gegners mit seinem eigenen Unterarm weiter und weiter zu und schon nach kurzer Zeit wird der Widerstand geringer und geringer. Parasite wird aktiv. Er nimmt den freien Arm von NEON hoch und dieser fällt zum Ersten.

Mike Garland: "Juhuu, der Sieg der Langeweile steht uns kurz bevor!"

Vincent Craven: "Der Arm fällt ein zweites Mal, gleich ist es vorbei!"

Mike Garland: "Uuuuuuuunnnd, Nummer Dre... BARBARIAN!!!!! BIG BOOT!!!!!!!!!!!"

Da ist das Vieh wieder und versenkt seine Stiefelsohle im Gesichtsprofil des Briten, sodass sowohl ICE als auch NEON auf die Ringmatte donnern. Anna und Luke sind entsetzt, wie plötzlich der Barbarian hier ihre Deputies vom Platz fegt. Der haarige Riese verliert keine Zeit, zerrt Edwards an den Haaren nach oben, geht mit ihm zu den Ringseilen und wirft ihn wie eine Crashtestdummy nach draußen. Dann schnappt er sich den gerade aufstehenden NEON LOVE und nimmt ihn in eine Position, die man als Fireman's Carry identifizieren könnte, nur weiß das der Barbarian natürlich nicht.

Vincent Craven: "Oh Gott, ich glaube er macht jetzt Schluss!"

Mike Garland: "Das Elend geht auch schon lange genug!"

 

CANNIBALISTICA!

 

Der Death Valley Driver (oder das, was der Barbarian da halt macht) sitzt perfekt! Er braucht nur noch zu covern und...

Mike Garland: "WAS MACHT ER DENN DA???? DU HAST DOCH SCHON GEWONNEN?????"

Er covert nicht. Bei der Röte in Lisas Gesicht könnte man denken, dass gleich ihr Kopf explodiert. Sie wirft dem Mongolen allerlei verbale Bösartigkeiten entgegen, doch das Zögern des behaarten Hünen scheint nicht ohne Grund zu sein...

Vincent Craven: "Da ist Edwards schon wieder!!!"

In der Tat muss der Barbarian (so dumm er auch sein mag) eine Einmischung von dem selbsternannten Altruisten und Philosophen befürchtet zu haben. Dieser ist gerade durch die Seile gestiegen und hätte das Cover des Barbarians höchst wahrscheinlich auch unterbrochen, weshalb das mongolische Monster nun den Freund von Anna nun endgültig aus dem Rennen nehmen will.

Mike Garland: "CLOTHELINE VOM BARB... Nein, Moment... EDWARDS BLOCKT AB??? ROPE-ASSISTED ENZUIGIRI!!!!!!"

Und der trifft passgenau den Hinterkopf, der heute schon ordentlich einstecken musste. Der Barbarian wankt rückwärts.

Vincent Craven: "Ian Christopher Edwards stolpert zur Ringecke, er will aufs Top Rope!!!"

Mike Garland: "Was zum???"

Erst nach einigen ziellosen und verwirrten Schritten fällt der Barbarian. Doch er fällt nicht irgendwo hin... Sondern auf NEON LOVE!!!

Vincent Craven: "WAS MACHT PARASITE??? ER... ER ZÄHLT!!!!!!!! ER ZÄHLT UND EDWARDS MERKT'S NICHT!!!!!!"

Krzgnaaah

.

.

Die grauenhafte Erkenntnis überkommt Ian erst, als auf dem Toprope steht

Ffzzdkkriid

.

Er springt sofort ab! Missile Dropkick...

.

GNNAAGURGKHHH!!!!

Der Barbarian wird vom vollkommen weggetretenen NEON geschleudert und ICE hastet seinerseits zum jungen Lawrence, um ihn zu covern. Doch da läutet der Maskierte aus Samoa das Match schon ab.

Mike Garland: "Was bitte war das, Vince? WAS WAR DAS???? Sag mir, dass das nicht wahr ist!"

Vincent Craven: "Doch, Mike! Wir haben gerade erlebt, wie der Barbarian ausversehen gewonnen hat!"

Lisa bricht in Jubel aus! Sie kreischt euphorisch und kann ihr Glück noch gar nicht fassen. Sie bleibt die offizielle Backstage-Reporterin der PCWA! Freudentränen laufen über ihre Wangen. Am Liebsten würde sie jetzt den Barbarian umarmen, das ist ihr letztendlich aber doch ein bisschen zu widerwärtig... stattdessen sprintet sie aus dem Ring und rennt freudeüberströmt in den Backstage Bereich.

Luke Tyler und Anna Richmond sind völlig geschockt. Außer Stande, etwas zu sagen oder zu tun, schauen sie mit starren, geweiteten Augen auf den Ring und die darin versammelt Akteuere. Es ist wahr! Sie haben nun offiziell keine Jobs mehr in der PCWA!


------------------ PCWA ------------------

Flashback

- Einige Tage nach Out of Ashes -

http://www.youtube.com/watch?v=UlZA7WRjGlk

Der halbvolle Mond erstrahlt hell am leicht bewölkten Nachthimmel als die dunkle Gestalt den Berliner Friedhof betritt. Er ist das erste Mal seit ihrem Tod an diesem kargen Ort. Während er seinen schwarzen Stoffmantel ob der Kälte zuknöpft, starren seine Pupillen nach oben zu den wenigen sichtbaren Sternen am Firmament.

Nicht allein die Kälte ist es, die seinen Atem in der rauen Winterluft gefrieren lässt. Vielmehr befremden ihn die Behausungen der Toten generell, und das obwohl er sich früher vor seinem Anwesen selbst eine symbolische Grabstätte hielt, als Andenken an seine besiegten Feinde.

Aber das war einmal, wie so vieles. Nun ist aber vieles anders. Drum schreitet er geschwind über den tiefen Morast und verharrt nach einigen Momenten an einem der morschen Holzkreuze.

„Nicht mal ein Grabstein ist dir vergönnt…“

Traurig streift er über ihren eingravierten Namen. Dann hockt er sich hinunter und zieht eine Flasche aus seiner Manteltasche hervor. Flugs wird diese geöffnet. Ein billiger Schraubverschluss macht es möglich.

„…Und ich trinke meinen Chianti nun aus Behältnissen mit Schraubverschluss. Was ist nur aus uns geworden, Runa?“

Hastig nimmt der eherne Mythos einen kräftigen Schluck aus der Pulle.

Gabriel Lucifer: „Entschuldige bitte, dass ich jetzt erst komme. Wir waren auf Asientour. Dort hätte es dir gefallen, glaube ich. Oder vielleicht auch nicht. Eigentlich weiß ich es nicht. …nicht mehr. Zu lange ist es her, dass ich dich wirklich gekannt habe…und geliebt.“

Hastig schluckt er den billigen Fusel hinunter, prustet kurz wütend.

Gabriel Lucifer: „Verdammt, Runa – es war ein Fehler, dass du mich damals hast vorm Altar stehen lassen und fort gegangen bist! So konnte ich dich einfach nicht beschützen, auch wenn ich alles versucht habe, bis hin zur Selbstverleugnung. Was habe ich alles dafür getan, um dir zu beweisen, dass die PCWA zu einem Ort werden kann, in dem es sich lohnt zu leben…gemeinsam mit mir. Aber ich bin elendig gescheitert. Dein Tod, die Auflösung der ANGST…kaum einer meiner alten Weggefährten ist noch da…und nun auch noch das Ende der Firma. Ich stehe vor dem Scherbenhaufen meines Schaffens. Was ich die letzten zehn Jahre aufgebaut habe, ist dahin. Mein Einfluss, meine Macht, mein Status…schlichtweg alles.“

Resigniert lässt er sich aus der Hocke rückwärts auf den Hintern plumpsen.  

Gabriel Lucifer: „Vielleicht würdest du heute noch leben…und ich mich zumindest lebendig fühlen, wenn ich nicht diese irren Pläne, sondern…ach…weißt du, diese Hochzeit von Alistair und der kleinen Cindy, aber auch der Tod von Patricia und dann diese faszinierende Wut von Blaze, haben in mir Erinnerungen hervorgerufen, die ich längst verdrängt zu glauben hatte. So wie ich stets alles verdränge, was mir nicht behagt, nur um dann in meine eigene Wahrheit zu flüchten, die keiner außer mir im Stande ist zu begreifen. Darum habe ich ihnen jahrelang meine Wahrheit aufgezwungen, bis zum Erbrechen. Vorbei. Keiner versteht Mich mehr. Niemand will mein Freund sein, nicht mal mein Gegenpart. Niemand lebt noch in meiner Welt…“

Ein Geräusch holt ihn aus seinem Wehklagen. Hektisch blickt er sich um und erhebt sich mühsam. Aber…Niemand…hier…Niemand. Der Mythos senkt seinen Kopf zur Seite und ein nachdenkliches Lächeln umspielt seine spröden Lippen.

Gabriel Lucifer: „…NIEMAND…Wirklich? Nun, es gibt Stevie. Stevie würde dir gefallen. Er hat mir zumindest eine Chance gegeben. Vielleicht mehr aus Mitleid, denn aus Zuneigung. Aber das ist nur Semantik.  Oh, und dann ist da natürlich noch Blake. Mein Junge. Du würdest ihn nicht sonderlich mögen. Er sieht in mir eine Vaterfigur. Aber ich wollte nie sein Dad sein. Ich eigne mich nicht zum Vorbild. Im Gegenteil. Die Historie lehrt uns, dass ich derjenige bin, von dem sich die Leute abwenden müssen. Nur zu Beginn folgen sie mir, bereitwillig, oder nicht, aber sie hören auf mich, lassen sich führen, aller Warnungen zum Trotz…oder sogar deswegen. So war es bei Keevan, bei Azrael, bei Díego, bei Blaze, bei Alistair…ja…und dann emanzipieren sie sich…ohne Dank…"     

Wie auf Stichwort schüttet er etwas von der wohltuenden Flüssigkeit in sich hinein. Um sich selbst zu danken, prostet er gen Nachthimmel.

Gabriel Lucifer: „…Bitte, ihr Schnösel. Ohne Mich wärt ihr nie da, wo ihr heute seid. Und das wisst ihr auch. Und was ist der Dank? Ihr beschäftigt euch nur noch mit euch selbst. Darum komme ich nicht an die Neuen heran. Edwards oder Breads interessieren sich nicht für den alten Onkel Gabriel. Für sie bin ich nicht wichtig, weil…weil ich es nicht mal mehr für die Alten bin. Nur Blake ist übrig. Und ihm bin ich ZU wichtig! So wie DU mir stets zu wichtig warst, Runa, …so wichtig, dass ich den Fehler begangen habe, deinen Bruder zurück zu holen!“

Ein selbst geißelndes Schnaufen.  

Gabriel Lucifer: „Ja, Ausgerechnet ich habe deinen Mörder damals zurück nach Berlin geholt, damit er Elroys Horrorregentschaft als Undisputed Gerasy Champion beendet, diesen Unfall der Geschichte…Valkos wurde Gerasy, aber er dankte es mir nicht. Also machte ich Barker zu seinem Nachfolger, doch er machte den gleichen Fehler, wegen dem ich Keevan damals opfern musste…und John…oder Azrael…ja…jeden dieser Bastarde, die sich irgendwann für Größer als die PCWA selbst hielten! Niemand ist größer als die PCWA, Niemand steht über dem Phoenix…Ach, was erzähle ich dir das eigentlich alles? Du bist schon eine halbe Ewigkeit aus unserer Heimat verschwunden und kannst diese ganzen Entwicklungen genauso wenig nachvollziehen, wie all diese Frischlinge, die unsere Vergangenheit nicht mehr interessiert. Und wenn ich ehrlich bin, dann ist außer mir Niemand mehr da, den das interessiert… Niemand?“

Wieder dieses unnachahmliche Lächeln. Die Tristesse seines Daseins spiegelt sich in der fast geleerten Flasche wider.

Gabriel Lucifer: „NIEMAND! Runa, das ist es! Das ist die Lösung. Seine Demut war mein Tod. Meine Bedeutungslosigkeit ist seine Schuld. Er ist der Erste, der dem Fluch des Größenwahns widerstehen konnte. Und er war der Einzige, der sich schon immer meinem Einfluss widersetzt hat, in der Firma, in der PCWA. Das konnte er, weil er als Einziger meine Macht immer anerkannt hatte…mich ernst nahm. So ebnete er sich seinen Weg an die Spitze. Darum wollte ich ihn auch als Mentor für Blake. Damit der Junge nicht in meinem Fängen verharrt, sondern ein besseres Leben hat, so wie seine Vorgänger es führen dürfen – Ein Leben ohne Mich!“

Ein heiseres Lachen dringt aus seiner Kehle. Er dreht sich einmal im Mondlicht und beugt sich dann über das Holzkreuz.

Gabriel Lucifer: „…Danke, Runa. Das war ein gutes Gespräch. Ich weiß nun, dass ich Blake nicht weiter mein Leben aufzwängen darf. Nicht er darf meinen Krieg für Mich führen, nur weil ich nicht wahr haben möchte, dass ich wieder selbst anfangen muss zu kämpfen, auch wenn es mir nicht gefällt, dass ich wieder auf einer Stufe mit dem kläglichen Rest der Liga stehe...oder gar noch darunter. Es ist fast wie damals in der GCWF…nur bin ich heute älter, schwächer, morscher, langsamer…und WÜTENDER!“  

Sein Mund berührt das Holzkreuz seiner einstigen Verlobten und dann torkelt der eherne Mythos durch den Matsch zurück in sein neues Leben. Der Mond begleitet ihn bei seinem tanzähnlichen Abgang und wirft geisterhafte Schatten seiner selbst auf den Friedhof.

http://www.youtube.com/watch?v=JGCsyshUU-A   

„Auch wenn ich es nie wollte, aber Alistair hat mir einen nicht intendierten Gefallen getan, als er mich beim Out of Ashes mit der Offenbarung seines Bluffs endgültig zum ‚Normalen Wrestler‘ degradiert hat…ja…zu einem NIEMAND!“


------------------ PCWA ------------------

Die Kamera fährt soeben über die Zuschauerreihen, die trotz der schwierigen Situation noch recht gut gefüllt ausschauen. Der Oberrang ist zwar abgedunkelt, aber das sieht man auf den Kamerabildern nicht. Plötzlich ertönt aus der provisorischen Musikanlage "Still unbroken" und der Jubel der Fans wird laut. Es ist die Einzugsmusik des Undisputed Gerasy Champions, der hier in die Halle kommen will. Ohne große Pyroeffekte, ohne das Video, welches sonst immer wieder erinnerungswürdiges aus seiner Karriere zeigt. Nur die Musik - ganz old school.
Mit einem Lächeln und seinem Gürtel auf den Schultern marschiert die unbekannte Konstante ein. Klatscht mit einigen Fans ab... links und rechts. Mad Dog freut sich sichtlich nochmal einen Auftritt in Berlin zu haben, nachdem sie ja vier lange Monate in Asien verweilten und zwischenzeitlich nicht klar war, ob es überhaupt weitergeht.

Im Ring angekommen, steigt MD auf das Top-Rope. Zeigt den Gerasy Title den Zuschauern. Nun springt er zurück in den Ring, um sich vom Ringboden ein Mikrofon zu nehmen. Er nickt dem Studenten, der ihm dies dort hingelegt hat, freundlich zu, wendet sich nun aber wichtigeren Dingen zu: dem Alltag. Auch wenn dies in der momentanen Situation der PCWA mehr als schwierig ist, glaubt die unbekannte Konstante, dass dies ein Weg sein könnte, um die Zukunftsprobleme zumindest für kurze Zeit auszublenden.

"Out of Ashes..."

Die Nennung des PPVs führt zu gemischten Reaktionen beim Publikum. Sie erinnern sich an einige positive Momente, aber auch negative Situationen. Diese auch vereint in der Person des Night Fighters.

"Ich möchte mich entschuldigen... Ja, ich habe so getan, als würde ich Blake den Sieg schenken. Aber in der Tat habe ich es nie in Betracht gezogen - es war nicht mehr als ein Kniff, ein Schachzug der unbekannten Konstante. Blake Milton hätte diesen Titel nicht verdient gehabt und von daher war mir dieses kleine psychologische Spiel recht, um ihn zu brechen!"

Die Fans scheinen es dem Gerasy nicht übel zu nehmen, denn sie jubeln lautstark. Wie bereits in Tokio.

"Vielleicht kann man darin eine Abkehr von dem von mir propagierten 'fairen' Wettkampf sehen, aber die Auseinandersetzung mit Blake war von Beginn an nicht fair. Es ging darum, dem anderen nachzugeben. Wie hat er es gesagt? Er ist der Ball und ich der Hund. Indem ich ihm für eine kurze Phase Recht gab, wurde sein Wille schwach. Doch jetzt weiß er genau wie ihr... Ich bin nicht der Hund. Der ewige Zweite. Der Jäger. Das ist ein- für allemal vorbei! HÖRT IHR DAS? VORBEI! Ich bin die unbekannte Konstante, euer Undisputed Gerasy Champion."

Ein Lächeln legt sich auf das Gesicht des Night Fighters als sie ihm ein weiteres Mal zujubeln.

"Und damit das klar ist, werde ich nie wieder gegen Blake Milton in den Ring steigen! Nirgendwo!"

Vincent Craven: "WHAT?"

Mike Garland: "Er will nie mehr gegen Blake Milton in den Ring steigen?! Das ist krass."

Vincent Craven: "Interessant, dass er an seine Worte noch das 'nirgendwo' anhängt..."

Lächelnd steht MD im Ring. Ein befreites Lächeln.

"Ehe ich mich nun aber meinem neuen Herausforderer, Azrael Rage, zuwende, gibt es da noch jemanden, der mir den Abend in Tokio vermiesen wollte. Die ganze Zeit über habe ich diese dämlichen Gerüchte ignoriert, sie weggeschoben - mich auf den Kampf konzentriert. Und dann tauchst... du... auf. Nimmst mir die Minuten des Sieges, nimmst mir den Moment des Triumphes, das Glück über meinen gelungenen Plan. Was soll das, huh!? Eleven, alter Meister, komm raus! Stell dich!"

Die letzten Worte von Mad Dog sind kaum verklungen, da springt die provisorische Soundanlage an.
Klingt im Vergleich wie Grammophon-Playback aus Weltkriegszeiten.
Die Boxen ächzen unter Maximalbelastung. Und trotz dem Gedröhne, Verzerre, Übersteuer entsteht unangenehme Gänsehautatmosphäre in der Halle.

Ein Stück Musik, so passend unpassend, um etwas wie ihn anzukündigen.

Es erklingt Moby mit My Weakness.

Mike Garland: "Oh mein Gott, der kommt tatsächlich."

Vincent Craven: "Immernoch surreal, nicht wahr.."

Diese halbdunkle Arena passt so perfekt.
Eine Atmosphäre, wie geschaffen, er-albträumt, bereitet für ihn.
Er taucht irgendwo hinten auf, wie Unheil das über gebrannte und gerodete Erde wandelt.

Die rot gefärbten Mohawkspitzen, als hätte jemand Blut drüber geschüttet.
Diese engelsgleichen Züge, die im rasiermesserscharfen Kontrast zur absoluten Finsternis in den Augen stehen.
Schwarze Combatpants. Daumenringe, Lederketten an den Handgelenken. Schwere Stiefel, nur unmotiviert zugeschnürt.

Und auf dem Shirt - new Logo-Shit.
Fresh Merchand1se.
 

 

Eleven geht zum Ring.
So uninterpretierbar wie immer. Nichts zu lesen.
Irgendwann winkelt er den rechten Arm an.

Kameragerecht spreizen sich Ring-, Mittel- und Zeigefinger von der Faust ab.
Dann kreuzt er die beiden letztgenannten übereinander.

XI.

Every generation needs a fucking cool handsign.
This is yours.

Er betritt den Ring, den Blick nur kurz auf Mad Dog gerichtet.
Seine Augen schweifen durch die Finsternis der Oberränge. Durch die Arena.
Durch die allgemeine Deprimiertheit.
Er schaut zu den Fans mit den Azrael Rage- und den Girls mit den Brunswick-Shirts.
Zu den Kommentatoren, vor denen Zettel liegen, auf denen nichts über seine Welt steht.

Eleven wartet bis sein Theme ausfadet.
Irgendwer reicht ihm mit schnell zurückziehender Hand ein Mic durch die Ringseile.

Nachdem Mad Dog bei Out of Ashes nicht die Chance hatte einen ungetrübten Blick auf seinen ehemaligen PEST Anführer zu werfen, mustert er ihn nun genau. Seitdem er der PEST beitrat  ist viel Zeit verstrichen... Eleven tauchte ab, MD verließ kurz danach die GCW, wurde cWc World Champion... der Rest ist Geschichte. Eleven wirkt fast gespenstisch wenig gealtert, immer noch umgeben von dieser unangenehmen, aber zeitgleich so anziehenden Aura. Die Augen fixieren einander. Es liegt viel Zeit dazwischen.

"Es gab bessere Zeiten für eine Rückkehr, denkst du nicht?"

E11: "Ich nehm' an das ist Code für 'Scheiße, warum ausgerechnet jetzt?' .. Unsere Definitionen von 'besser' gehen auseinander wie das Meer vor Moses' Tretern. 'Bessere Zeiten'.. 'falsche Momente'.. Fuck.. Es gibt in meiner Welt nicht mal 'richtige' oder 'falsche' Augenblicke. Ich geh raus und tret dir in's Maul. Danach kannst du bewerten, wie das Timing grad so war. In Tokio hab ich über dir gestanden.. du unten in meinen Schatten.. just like old times. Hast auf deinem Blut gekaut und die Augen geschlossen.. und ich dachte so.. erinnert er sich? Nach all den endlosen Streicheleinheiten mit Pussy Barker.. dem ganzen SHIT, mit dem du dich hier vergeudest.. der ganzen Soap Opera um Maske tragen oder doch lieber mit stolz erhobener Fresse zu den 'PCWA-Style' Matches stolpern.. and all that bollocks.. erinnert er sich nicht? Ich hab dich aufgehoben, als halb Frankfurt sich an dir die Stiefel sauber gemacht hatte.. ich hab dir zwei Initialien geschenkt, einen Tropf gelegt und Sinn & Zweck in die Adern gepumpt.. Und jetzt spielst du hier den Helden inmitten der Hochglanzkulisse.. What the fuck is wrong with you? Du solltest hier alles in Stücke reißen, dich vor die fassungslos offenen Münder stellen und als Begründung auf dein schwarzes PEST-Shirt zeigen. Ich habe dich geformt. Das fällt auf meine Integrität zurück, wenn du dich jetzt plötzlich für Linkin Park-Tickets anstellst."

Kurzer fragender Blick vom Gerasy Champion. Dann werden die Augenbrauen empor gehoben.

"Du willst mir unterbreiten, dass ich immer noch unter dein Joch gehöre, huh!? Dass mein Zuhause immer noch in deinem Keller sein sollte? Eleven... ich habe meinen eigenen Weg gewählt und bin ihn alleine gegangen, bis hierher. Die PEST ist so ein kleines Kapitel!"

Mad Dog zeigt es seinem Gegenüber sinnbildlich mit einem einzentimetrigen Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger.

"Ich bin die unbekannte Konstante... geworden, Eleven. Geworden! Dinge ändern sich in acht Jahren, Einflüsse wandeln sich, die Umwelt variiert. Ich habe mich mit verändert, habe neue Erkenntnisse gewonnen, Neues gelernt, weitere Erfahrungen gesammelt und alte Überzeugungen abgelegt oder verändert - all das hat mich geprägt und zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Die Unbekannte Konstante! Wir sind nicht mehr im Jahr 2005, wo ich Orientierung suchte. Einen Punkt, an dem ich mich festhalten konnte. Nein! Ich bin nun selbst solch ein Punkt, Eleven, selbst solch ein Leitidol. Ich bin der Gerasy Champion. Ich bin es geworden und ich stehe dazu!"

Mit einer verächtlichen Geste deutet Eleven auf das Stück Blech um Mad Dog's Hüften.

E11: "Gerasy.. Fuck that shit.. Boy, das ist nichtmal 'n Wort. Das einzige konstante an dir ist das Talent, dich in die Richtung zu drehen, aus der der meiste Applaus für den Scheiß kommt, den du hier darstellen möchtest.. Ich seh das selbe Stück Scheiße vor mir wie damals. Einen verlorenen Irren, der sich an jeden hängt, der ihm Lob und Analverkehr verspricht.. Verloren, statt verrückt.. Konstant unbekannt. Ein Hund ohne Zähne. Ich habe dich Beißen und Zerfleischen gelehrt, hab deine Ketten gelöst und dich laufen gelassen. Und du kommst zurück und legst der PCWA Knochen mit rosa Schleifchen in den Ring und bettelst, das dir irgendwer anerkennend die Ohren krault. Du bist derselbe stinkende Streuner wie damals."

Vehement schüttelt der Night Fighter den Kopf.

"NEIN!"

Eleven: "Schmerzt, i guess.. 'MD'.. Ich schenkte dir diesen Namen, weil er das ist, was du bist. Und wenn du dir die Mühe machst, in der Finsternis nach deiner Seele zu graben, die das Hündchen artig verschart hat, dann ist es immer noch dort.. Er ist tief.. tief.. in.. dir."

Vier Mal pocht der alte, weiße Zeigefinger des Ungeheuers auf den Brustkorb des Undisputed Gerasy Champions. Der Night Fighter schüttelt sich.

"Du hast keine Ahnung, wer ich bin, Eleven. Was ich in den letzten Jahren durchgemacht habe, welche Geschichte hinter mir liegt. Du kennst den jungen Burschen, der sein Glück in der GCW suchte, um dort erfolgreich zu sein. Den Jüngling, der dich als Vorbild hatte, den du lenken konntest... Jetzt bin ich gewachsen! Die PEST war vielleicht zu diesem Zeitpunkt gut für mich, sie hat mir wieder Richtung gegeben - aber so war alles zu jedem Zeitpunkt für irgendetwas gut, Eleven. Irgendwas hat man immer daraus mitgenommen und daraus gelernt. Ich bin nun schon seit über vier Jahren hier in der PCWA. All das von vorher habe ich mitgenommen, all meine Erfahrungen, all meine Geschichten... und hier kumulieren sie nun in Persona. In der Unbekannten Konstante, Eleven. Es ist nicht mehr der PEST-Junge... aber ein Teilstück der PEST ist noch vorhanden. Ein Teilstück."

Die unbekannte Konstante macht einen Schritt rückwärts, senkt den Kopf. Kurz. Nimmt das Mikro weg und flüstert fast.

"Und wenn es die Erkenntnis ist, dass ich sie heute bekämpfen müsste."

Eleven nimmt die Worte von MD kalt lächelnd auf.
Seine schwarzen Augen scheinen tief in seinem Gegenüber nach dessen dunkler Seele zu suchen, von der er gesprochen hat.

E11: "Ich möchte total gern sehen, wie du dich daran versuchst. Und wenn du irgendwann genug Blut vergossen hast.. give me call. Am Ende kehrt jedes geprügelte Hündchen zurück.. zu seinem Herren."

Eleven wirft das Mic aus dem Ring.
Ein letztes Lächeln zu MD, ein ironisches Schulterklopfen.
Dann rollt er sich aus dem Seilgeviert und verlässt die Arena.

Die unbekannte Konstante starrt ihm nach, wendet dann aber seinen Blick vom Bösen. Als nun seine Augenpaare die Maske einfangen, die Blake Milton ihm auf den Titel geritzt hat, muss er schon wieder wegschauen. Und die Fans brüllen, als wollten sie ihn Eleven nachlaufen sehen, auf den Boden schlagen, zertreten, rächen sehen...
Die Stirn des Night Fighters legt sich in Falten und er flüstert kaum merklich,sich selbst Mut einimpfend...

"Still alive, still alone... still unbroken." 

 

Vincent Craven: "Oh. Mein. Gott."

Mike Garland: "Sympathischer Kerl, dieser Eleven. Gut, vielleicht ein wenig düster, aber so wahre Worte habe ich selten über unseren Gerasy Champion gehört."

Vincent Craven: "Du willst doch nicht etwa behaupten, dass die Beleidigungen, die er Mad Dog an den Kopf geschmissen hat, auch nur einen Funken Wahrheit enthalten? Eleven ist ein Intrigant, ein Meister darin, andere gegen sich aufzubringen. Und genau das hat er gerade getan."

Mike Garland: "Die beiden hatten ihre gemeinsame Vergangenheit und daran hat Eleven ihn nur erinnert. Sieh es ein, Vincent - die unbekannte Konstante ist nur eine Illusion, in Wirklichkeit ist der Hund immer noch dasselbe arme Maskenträger wie vor acht Jahren, als die Wege der beiden sich zuletzt gekreuzt haben."

Vincent Craven: "Ich frage mich ja worauf das ganze hinaus läuft. Ob Eleven tatsächlich nur hier ist, um Mad Dog von seinem angeblich falschen Weg abzubringen?"

Mike Garland: "Es gibt ja Gerüchte, dass ihn erst ein Hilferuf von Stevie Van Crane auf die PCWA aufmerksam gemacht hat. Danke, Stevie möchte man da sagen."

Vincent Craven: "Wenn das stimmen sollte, dann war das sicherlich nicht seine Absicht. Hoffe ich zumindest. Wir werden sehen, ob wir Eleven tatsächlich hier im Ring sehen werden."

Mike Garland: "Ich würde es feiern. 21st Century PEST, da scheiß doch einer mal die Wand an."

Vincent Craven: "Von der ANGST zur PEST... ohne Wahnsinnige wären unsere Shows wohl nur 20 Minuten lang."


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In einem Paralleluniversum wäre jetzt sicherlich ungezügelter, unglaublich schmutziger Sex angesagt, mit absolut ALLEN Schweinereien, die die Grenzen der menschlichen Kreativität ausloten und die Grenzen des guten Geschmacks bei WEITEM überschreiten.

Anna Richmond: „Toll, Ian! Einfach nur toll! Was war das da draußen gerade?“

Leider ist Ian Christopher Edwards aber einer der beiden Wrestler, der eine bittere Niederlage gegen den Barbarian einstecken musste. Es ist also nicht ganz verwunderlich, dass nach diesem Grand Faux-Pas die Gemüter etwas erhitzt sind.

Der Angesprochene sitzt nach wie vor in seinem Ring Gear bekleidet und einem weißen Handtuch auf seinen nackten Schultern auf einer Bank und beobachtet missmutig, wie seine bessere Hälfte mit verschränkten Armen in ihren High Heels immer wieder vor ihm nervös auf- und abstöckelt und sich auf die Unterlippe beißt.

Anna Richmond: „Der Barbarian hat gewonnen, Ian! Der BARBARIAN!!! Und ausgerechnet Lisa bleibt jetzt die offizielle Backstage-Reporterin?!“

Der selbsternannte Altruist und Philanthrop nimmt das Handtuch in die Hand, wischt sich damit über das schweißgebadete Gesicht und erhebt sich von der Bank. Betont ruhig richtet er die folgenden Worte an die nunmehr ehemalige Backstage-Reporterin.

ICE: „Anna, es war ein Versehen! Das hast du doch gesehen, oder? Der Barbarian ist unglücklich auf NEON gefallen und Parasite hat das einfach als Pinfall gewertet. Wie hätte ich denn ahnen können, dass..."

Er stockt. Diese Ausflüchte sind ganz offensichtlich kein wirklicher Trost für die aufgelöste Frau, die nun wohl für eine ganze Weile länger ihre Haupttätigkeit an einem Drive-In-Schalter ausüben muss.

ICE: "Es… Es tut mir leid, ich war unachtsam…“

Schnell schreitet der Waliser hinüber zu seiner Herzensdame, um sie in die Arme zu schließen aber diese schiebt ihn entschieden von sich weg.

Anna Richmond „Igch! Du bist total verschwitzt und klebst am ganzen Körper!“

Ian ist für einen Augenblick total perplex wegen dieser Aussage. Dann, gerade als er Anna etwas entgegnen will, fliegt plötzlich die Kabinentür auf. Anna und Ian schauen ungläubig und verwundert als ein ihnen unbekannter Mann, gekleidet mit einem feinen Armanizwirn, den Raum betritt. Der persönliche Trainer von NEON LOVE, Marko Obradovic, steht wortlos im Raum und starrt, etwas genervt, zu ICE rüber. Er atmet tief ein und seine massige Brust bläht sich so sehr auf, dass sein Hemd fast zerplatzt. Etwas unfreundlich raunzt er dann ICE an.

Marko Obradovic: „Bist du Ian?“

Noch bevor der Waliser etwas sagen kann, tritt eine Dame durch die Tür. Sie scheint schon etwas betagter zu sein, doch hat den Körper einer Göttin und „verbirgt“ diesen in einem ziemlich engen Designerkleidchen. Ihre Haare sind Platinblond gefärbt und aufwendig zu Zöpfen geflochten. Anmutig schreitet sie zu Ian hinüber und hält ihm freundlich die Hand entgegen.

Angela Lawrence: „Verzeihen sie die Manieren meines Begleiters. Es ist leider sehr schwer einen fähigen Leibwächter zu finden, welcher auch noch Benehmen an den Tag legt. Doch bevor ich meine Manieren vergesse, stelle ich mich lieber erst einmal vor. Mein Name ist Angela Lawrence, sie kennen ja bereits meinen Sohn Samuel und meinen Enkel.“

Freundlich und ganz der Gentleman, begrüßt der Waliser seine Besucherin mit einem gehauchten Handkuss. Lächelnd nimmt sie dies zur Kenntnis. Noch mehr lächeln muss sie, als sie bemerkt wie unangebracht Anna diese Geste findet. Hat er das jemals für sie gemacht???

ICE: „Es ist mir ein Vergnügen Sie begrüßen zu dürfen, Misses Law…“

Weiter kommt Ian nicht, denn seine Besucherin legt ihren Zeigefinger auf seine Lippen und haucht ihm mit geballter Erotik in sein Ohr.

Angela Lawrence: „Sie müssen nicht so förmlich sein. Ein Hengst wie Sie darf mich Angel nennen.“

Der Waliser ist verwirrt aber auch ein netter Mann. Er folgt ihrer Bitte.

ICE: „Wie Sie wünschen. Es ist mir ein Vergnügen Sie begrüßen zu dürfen, Misses Angel. Aber sagen Sie mir doch bitte, wie ich ihnen helfen kann! Ich gehe doch recht in der Annahme, dass es sich hier nicht bloß um einen Höflichkeitsbesuch handelt?“

Während ICE und Angela mehr oder weniger flirten, kann Anna noch immer nicht glauben was hier vor sich geht. Gute Manieren in allen Ehren, aber sie fühlt sich grade etwas verarscht. Ian sollte nur sie wie einen Engel behandeln und keine alten Frauen umgarnen. Gleichzeitig will sie in dieser jungen Beziehung nicht direkt mit eventuell unbegründeten Eifersüchteleien anfangen, also schluckt sie ihren Ärger runter. Fürs Erste…

Angela Lawrence: „Ein Mann wie ich ihn schätze, höflich und doch immer direkt bei der Sache. Also, ich bin hier, um ihnen zu danken, dass sie sich, als einziger an diesem schrecklichen Ort, um die zarte Psyche meines Enkels gesorgt haben. Mit viel Wohlwollen habe ich zur Kenntnis genommen, dass sie versucht haben, ihm klar zu machen, dass er hier nichts verloren hat. Leider ist er, wie auch sein Vater früher, uneinsichtig und überzeugt davon, dass dieses ‚Wrestling’ seine Berufung ist. Weiter möchte ich ihnen dafür danken, dass sie ihn heute im Ring nicht verletzt haben. Sie hätten den Sieg auch verdient gehabt.“

Edwards nickt zustimmend. Eine Zustimmung, die, Annas vernichtenden Blicken nach zu urteilen, ihr überhaupt nicht gefällt. Egal um was es gerade geht.

ICE: „Ja, NEON ist schon ein Fall für sich. Ich hatte ernsthafte Bedenken. Wenn man sich vor Augen hält, wie dieser Kampf ausgeartet ist, dann hatte ich wohl auch allen Grund dazu. Leider musste ich aber lernen, dass der Junge nicht sonderlich viel von gut gemeinten Ratschlägen hält. Ihr Lob freut mich zwar aber letztendlich war es nicht meinem Einwand zu verdanken, dass Ihr Enkel am Ende nicht am Ring stand. Ich habe deswegen noch immer Bedenken, ob dieser Ort so gut für diesen Jungen ist.“

Angela lächelt wegen den Worten von Ian. Sie ist sich sicher einen Verbündeten gefunden zu haben, der zum einen versteht worum es ihr geht, zum anderen aber auch sehr eloquent und adrett ist. Sie macht einen Schritt auf Ian zu, steht fast Haut an Haut zu diesem und haucht ihm wieder ins Ohr. Die Zornesröte steigt Anna ins Gesicht. Und Ian macht nichts, um die Annäherungsversuche dieser Großmutter (!!!!) zu unterbinden.

Angela Lawrence: „Wissen Sie, wie erotisch diese Bescheidenheit ist?“

Sie macht wieder einen Schritt zurück, wirft einen zufriedenen Blick zu Anna, die kurz vor der Explosion steht.

ICE: "Also..."

Angela Lawrence: „Dies ist nicht die Zeit dafür sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Was zählt war der Versuch und nicht das Resultat. Mit ihrer Eigeninitiative haben Sie mir gezeigt, dass Sie der richtige Ansprechpartner für mein Anliegen sind. Zwar hat der Kleine in Japan nicht auf Sie hören wollen, doch jetzt sind wir wieder in Berlin und sein nichtsnutziger Vater ist auch noch immer in Japan in der Klinik. Kurz gesagt, die Chancen stehen gut, dass der Junge endlich zu der Einsicht kommt, dass er kein Wrestler ist und lieber ein nützlicher Teil seiner Familie sein sollte.“

Verwunderung auf dem Gesicht von Ian Christopher Edwards über diese Aussage. Wie kalt diese Frau über ihren eigenen Sohn redet, welcher bereits seit einem Monat in einer Klinik behandelt wird. Doch ihr Anliegen scheint irgendwo doch vernünftig zu sein.

ICE: „Verstehe ich das Ganze richtig? Sie wollen, dass ich weiter versuche NEON davon zu überzeugen, dass er nicht in diese Welt gehört?“

Angela beißt einmal kurz auf ihre Unterlippe und nickt zustimmend. Dabei wandert ihr Blick über die nackte, vom Schweiß glänzende Brust von Ian. Der Mann aus Cardiff räuspert sich peinlich berührt, was von Angela Lawrence jedoch geflissentlich ignoriert wird.

Angela Lawrence: „Eloquent, adrett und auch intelligent. Sie sind wirklich ein besonderer Mann! Kurz um, es geht mir genau darum. Sie versprechen mir, dass Sie alles versuchen werden, um meinen Enkel zu überzeugen und ich verspreche Ihnen, dass es sich für Sie lohnen wird.“

Lustvoll schaut sie Ian tief in die Augen, ihre Zunge benetzt ihre, frisch aufgespritzten, Lippen und ihre linke Hand fährt ihr Kleid hinab. Von der Schulter, vorbei an den makellosen Silikonbrüsten, über den flachen Bauch, hin zu ihrer Hüfte. Stirnrunzeln bei Edwards, während er dieses Schauspiel beobachtet.

ICE: "Ähm..."

Angela Lawrence: „Es wird sich mehrfach für Sie lohnen. Es wird sich für Sie lohnen, wie sich noch nie etwas für Sie gelohnt hat. Ich verspreche Ihnen, meine Dankbarkeit dafür wird Sie sprach- und atemlos machen, wenn Sie verstehen was ich meine.“

Sie zwinkert und ihr Zeigefinger fährt über die Brust von ICE, kreist einmal um seinen Nippel, bis er ihren Finger packt. Eine implizite Aufforderung damit aufzuhören, das scheint die Dame aber nur noch mehr anzutörnen. Der Waliser tritt ein, zwei Schritt zurück, um wieder in seine Comfort Zone überzugehen, Angela Lawrence schließt jedoch kurzerhand zu ihm auf. Selbst Stevie Wonder würde erkennen, was die Dame damit andeuten will. Auch Anna erkennt das und hat endgültig genug. Sie kann ihre Wut nicht mehr unterdrücken und schubst Ian grob zur Seite.

Anna Richmond: „Ian, was soll die Scheiße??? Ich stehe neben dir, habe meinen Job verloren und du flirtest hier mit dieser alten Schachtel rum. Ich dachte, das mit uns wäre etwas Ernstes, aber...“

Weiter kommt sie nicht. Krisenintervention. Zärtlich legt Ian Anna seine Hand über ihren Nacken, streicht ihr einige Locken aus dem Gesicht und schaut in ihre Augen.

ICE: „Wer sagt, dass es das nicht ist? Ich liebe dich! Wie du kommst darauf, dass ich das einfach so wegwerfen würde?“

Angela scheint diese Ablenkung geplant zu haben, immerhin gibt sie Marko ein Handzeichen. Dieser macht dann einige Schritte in den Raum und macht sich an einem kleinen Schubladenschrank zu schaffen und zieht vorsichtig eine Schublade auf. Was er dann macht können wir nicht sehen, doch nach wenigen Sekunden schließt er die Schublade wieder, wendet sich vom Schrank ab und nickt seiner Chefin zu. Ian und Anna sind derweil noch immer mit sich beschäftigt, mit einem innigen Kuss, ein erneutes, klares Statement an die Außenwelt. Nachdem Anna nun davon überzeugt ist, dass Ian sie auch wirklich liebt, wendet sich der selbsternannte Altruist und Philanthrop wieder Angela Lawrence zu.

ICE: „Ich werde gerne versuchen noch einmal mit NEON zu reden, jedoch brauchen Sie sich dafür nicht erkenntlich zeigen. Ich mache das nur, weil ich davon überzeugt bin, dass es das Beste für den armen Jungen ist.“     

Angela nickt ihm zufrieden zu.

Angela Lawrence: „Gut, dann haben wir einen Deal. Doch ich komme nicht daran vorbei Ihnen zu sagen, dass Sie etwas Unglaubliches verpassen könnten. Doch ich bin mir sicher, wir finden eine adäquate Entlohnung für Sie.“

Sie hält, als Zeichen der Übereinkunft, ihre Hand zu Ian und dieser schlägt, nach einem letzten Blick zu Anna, ein.

Angela Lawrence: „Jetzt wo wir das geklärt haben, ist es wohl an der Zeit mich zu verabschieden. Ich freue mich darauf sie bald wieder zu sehen, Ian. Es war mir ein Vergnügen.“

Mit einer Kopfbewegung macht Angela Marko klar, dass es Zeit ist zu gehen. Obradovic ist schon aus dem Raum verschwunden und Angela steht bereits im Türrahmen, da dreht sie sich noch einmal um und wirft einen Blick zu Anna.

Angela Lawrence: „Anna, ich wollte dir noch viel Erfolg wünschen, ich habe gehört, dass es momentan viele gute Jobs für jemanden wie Sie gibt. Bei Burger King suchen sie immer nach ungebildeten und billigen Mäuschen.“

Anna will ihr hinterher! Mit ausgestreckten Krallen will sie nach diesem unverschämten, mit Botox vollgepumpten Miststück greifen, um ihr den Kopf abzureißen, doch Ian kann seine furienhafte Freundin mit Mühe und Not zurückhalten. Angela nimmt sich noch einmal die Zeit für ein letztes Augenzwinkern, dann verlässt sie endgültig den Raum, während Anna kreischt und zetert. Die Kamera blendet ab.

-Off Camera-

Vor der Tür zu Ians provisorischer Kabine bleiben Angela und Marko stehen. Zufrieden schaut die Mutter von Samuel Lawrence zu ihrem serbischen Handlanger.

Angela Lawrence: „Was habe ich dir gesagt, es wird ein Kinderspiel. Wir mussten nicht in die Kabine einbrechen, nein, wir haben es direkt vor ihren Augen getan und sie haben nichts bemerkt. Ich hoffe du hast das Paket platziert.“

Marko nickt.

Angela Lawrence: „Wie ich dir sagte, ich weiß wie man mit solchen Leuten umgeht. So wohlerzogen und weltmännisch dieser Edwards auch ist, er ist ein Mann der leicht abzulenken ist. Ich musste nur andeuten, dass ich ihn vögeln würde und schon hat er damit zu tun seine kleine Freundin zu besänftigen. Ich sagte doch, es wird leichter als einem Kind einen Lutscher zu klauen. Viel komplizierter wird es jetzt, dass er das Paket nicht findet, sondern mein Enkel.“

Marko nickt.

Angela Lawrence: „Ich denke, bald kann ich beruhigt nach New York zurück reisen, gemeinsam mit meinem Enkel und kein Teil meiner Familie wird mehr unseren guten Namen schädigen, mit solch einem unglaublich lächerlichem Beruf. Es wird Zeit das der Name Lawrence nicht mehr mit solch einem Zirkus in Verbindung gebracht wird. Es wird Zeit das meine Freundinnen aufhören sich darüber lustig zu machen, dass mein Sohn und mein Enkel ihr Geld als Clowns verdienen. Genug ist einfach genug.“

 

Mike Garland: "Ick schmeiß mir weg! Wer hätte gedacht, dass Ian Christopher Edwards so ein Schwerenöter ist? Ich wusste ja, dass er auf reifere Frauen steht, aber das? Vor den Augen von Anna flirtet der mit so einer alten Schachtel."

Vincent Craven: "Viel interessanter ist ja die Tatsache, dass Angela Lawrence ihn offenbar davon überzeugen wollte, ihren Enkel NEON von der PCWA fernzuhalten. Das scheint ihr ein besonderes Anliegen zu sein."

Mike Garland: "Hey, welche schwerreiche Großmutter wäre nicht unglaublich stolz darauf, wenn sich ihr Enkelsohn in rosa Leggings vor den Kameras zum Affen macht?"

Vincent Craven: "Er gibt sich wirklich Mühe und nur das zählt. Sie sollte ihn in seinem Streben unterstützen und dabei helfen, seinen Traum zu verwirklichen."

Mike Garland: "Rosa Leggings. Lass dir diese Worte auf der Zunge zergehen und wiederhole dann noch einmal, was du gerade gesagt hast."

Vincent Craven: "NEON ist eben... anders. Das wollen wir ihm nicht zum Vorwurf machen. Und unterhaltsam ist er auch."

Mike Garland: "Ja. Aber das ist die Art von Unterhaltung, die uns auch bei schweren Verkehrsunfällen hingucken lässt. Oder wenn das Rentnerehepaar von nebenan wieder bei offenem Fenster Sex hat. Eigentlich widerlich, aber man guckt trotzdem hin. Und weil's besser ist als das Vorabendprogramm auf RTL 2."

Vincent Craven: "Der Vergleich zieht jetzt aber nicht."

Mike Garland: "Stimmt. Wir haben ja nicht einmal mehr einen TV-Vertrag. Gott, damit sind wir schlechter dran als Berlin Tag und Nacht."


------------------ PCWA ------------------

Ich hoffe, gut von den anderen aufgenommen zu werden. Blicke ich auf die PCWA, muss ich an das Gegenteil glauben, doch was wir letztendlich von denen erwarten können, die uns begegnen, ist nie mit letzter Bestimmtheit zu sagen.

Ist es doch, wenn du die Menschen kennst

Jacob Hamilton Clay geht die angeschlagenen Gänge des PCWA Theaters entlang. Auf seinem Gesicht lässt sich ablesen, dass er anderes erwartet hat. Kein Wunder, war doch das PCWA Theater vor Kurzem noch ein anderer Ort, ein edlerer Platz. An einer Kreuzung der Gänge bleibt er stehen. An der Wand hängt ein halb zerrissenes Poster des Kubaners, der heute sein Gegner sein wird. Sein Debüt in der PCWA. Unbezahlt, doch es ist ihm egal. Deswegen ist er nicht hier. Er weiß genau, was zu tun ist.

Verlieren!

Mit einem gütigen Lächeln auf den Lippen, geht er weiter. Er muss seinen Gegner suchen. Die schwarze Rache. Ein gutgewählter Gegner, ein starker Gegner. Und ein von den Fans verhasster.

Gegen ihn zu verlieren, heißt geliebt zu werden

Die Kamera zeigt nur noch Schwärze, dann ein neues Bild. Zeit muss vergangen sein. Jacob steht jetzt in einem Gemeinschaftsraum des PCWA Theaters, der noch nicht ganz verwüstet ist. Eben diesen betritt gerade auch der Kubaner Blaze. Ohne Umschweife geht Jacob auf ihn zu.

Der Held ist immer der, der scheitert...

Jacob Hamilton Clay: "Entschuldige mich..."

Unwirsch dreht sich der Kubaner zu Clay um, blickt ihm über die Schulter geneigt entgegen.

Jacob Hamilton Clay: "Ich hoffe, ich darf dich kurz stören?"

...der unterdrückt wird...

Blaze: "Und wenn nicht...?"

Der Blick Jacobs ist demütig zu Boden gerichtet, als er antwortet.

Jacob Hamilton Clay: "Dann werde ich dich in Frieden lassen. "

Überraschung zeichnet sich in Blazes Blick ab.

Blaze: "Einer, der einmal nicht erwartet, vom ersten Tag an als Superstar behandelt zu werden? Einer, der mit Respekt auf dich zugeht? Unerwartet."

Sanft lächelnd blickt Jacob zu Blaze auf.

...doch der Schein trügt...

Jacob Hamilton Clay: "Ich würde es mir nie anmaßen, dich respektlos zu behandeln. In der PCWA gibt es nur wenige, die mehr erreicht haben als du, und kaum einen, der schon so lange für diese Liga in den Ring steigt, ohne ihr jemals den Rücken gekehrt zu haben."

Bei all dem Zorn, der in Blaze wütet, fällt es ihm in diesem Moment schwer, nach diesen Gefühlen zu greifen. Jacob hat seine Worte weise gewählt.

...ich weiß genau, was ich tue...

Blaze: "Viele werfen mir vor, ein Egomane zu sein, der nichts als reden kann. Ein Monster, das in seiner eigenen Welt lebt. Sie begreifen mich nicht."

Jetzt dreht sich der Kubaner Jacob ganz zu.

Blaze: "Ich lebe nach meinen eigenen Regeln, dass allein ist die Wahrheit. Behandle mich mit Respekt, dann respektiere ich dich. Behandle mich schlecht, dann spüre meine Rache. Gäbe es mehr wie dich, dann wäre dies ein besserer Ort und ich ein besserer Mensch."

Jacob scheint dem Kubaner interessiert zuzuhören. Ein eingeschüchtertes Lächeln zaubert sich auf seine Lippen, als Blaze seinen letzten Satz ausspricht. Der Debütant reicht der schwarzen Rache zaghaft die Hand.

Jacob Hamilton Clay: "Entschuldige mich... ich bin Jacob Hamilton Clay. Wir..."

Sofort wird er unterbrochen.

Blaze: "Ich weiß, wer du bist. Ich vernichte dich trotzdem. Mein Weg zur Spitze erfordert es."

Jacobs Wangen und Augen zucken irritiert.

Jacob Hamilton Clay: "Es wird mich freuen, einem erfahrenen Kämpfer wie dir im Ring gegenüber zu stehen."

Die alte exekutive Gewalt der PCWA muss lachen. Es klingt, als könnte sie den Worten Jacobs nicht ganz glauben.

Blaze: "Nun gut, Jacob Hamilton Clay. Wir sehen uns gleich im Ring."

In diesem Moment verbeugt sich Jacob zögerlich vor Blaze, streckt dann wieder seine Hand vor, als Angebot, nach ihr zu greifen. Es ist der Kubaner, dessen Blick jetzt irritiert wirkt. Da Jacob keine Anstalten macht, noch etwas zu sagen, legt Blaze einen Satz nach.

Blaze: "Du verbeugst dich also."

Ein Schmunzeln liegt dem alten Pyromanen um die Lippen. Er geht nun doch auf das Angebot Jacobs ein.

Blaze: "Warum ... eigentlich ... nicht?"

Sie schütteln sich die Hände. Ohne noch etwas zu erwidern, nickt Jacob Blaze zu, dreht sich um und verlässt den Raum.

...erst am Boden, wird der Held wahrhaftig geliebt.

Ein unschlüssig dreinblickender Kubaner bleibt zurück.

Danke, Kubaner.

Blaze: "Als wäre ihm die wenige Zeit, die uns bleibt, nichts wert..."

Du verhilfst dem Wolf zum Schafspelz

 

Vincent Craven: "Eines muss man ihm lassen: Dieser Jacob Hamilton Clay hat Mut. So neu in der PCWA zu sein und gleich einen Mann vom Kaliber eines Blaze herauszufordern, das erfordert wirklich Mut."

Mike Garland: "Mut, Dummheit - ist das nicht fast dasselbe? Er wird diese Entscheidung vielleicht bereuen, wenn er gleich in Grund und Boden gestampft wird."

Vincent Craven: "Wenn ein Rocky Balboa Apollo Creed besiegen konnte, dann schafft Jacob Hamilton Clay vielleicht auch eine Überraschung."

Mike Garland: "Balboa? Creed? Kenne ich gar nicht, war das noch vor unserer Zeit in den alten Smackdown-Shows?"

Vincent Craven: "Das war ein Film, du Banause."

Mike Garland: "Irgendwie traue ich diesem Clay ja noch nicht. Mir scheint, als würde er mit diesem Match einen ganz speziellen Plan verfolgen."

Vincent Craven: "Vielleicht sollten wir alle nur zwischen den Zeilen lesen. Dann wird so einiges klar."

Mike Garland: "Hm? Verstehe ich gerade nicht."

Vincent Craven: "Ach, nicht so wichtig. Fiel mir nur gerade so ein."


------------------ PCWA ------------------

Das Theatre… eigentlich aktuell ein Ort des Schreckens für Azrael, aber irgendwie belebt ihn die Führung. Sein maßgeschneiderter grauer Anzug wartete seit vielen Monaten darauf endlich angezogen zu werden. Die teure Sonnenbrille, die feinen Lackschuhe und der Zopf machen das Abbild perfekt. Azrael Rage 2.0 könnte man sagen… nur vollständig mit Smartphone, welches er zwar nicht leiden kann, aber es perfektioniert das Gesamtbild. Schließlich trifft er sich seit Tagen mit wichtigen Vertretern von Banken, Insolvenzverwaltern, Fernsehsendern und natürlich dem übrig gebliebenen Personal der PCWA.
Da wären der Fellmantel und die Kriegsbemalung eher unangebracht.
Das Urgestein hatte gerade noch mit dem „Medienteam“ zu reden… Das Thema war rauchbare Substanzen die den Geist vernebeln, während der Arbeit… Studenten halt… das Gespräch war recht einseitig.
Und laut.
Und unfreundlich!

Jetzt wird es Zeit zu prüfen, ob sein Büro schon eingerichtet ist. Bevor jemand hier an laufende Kosten denkt, sollte wohl erwähnt werden, dass Rage nur sein Arbeitszimmer aus seiner Wohnung in das Theatre bringen ließ. Vorhin war es noch nicht geliefert. Eiligen Schrittes bewegt er sich, hört sein Handy klingeln. Cinderella hatte ihm diesen Song eingestellt. Sie sagte, dass dieser aktuell zu ihm passen würde. Die Jagd nach dem Gerasy und der Rettung der PCWA ließe ihn wohl so lebendig aussehen. Er guckt auf das Display. Der Agent…

Azrael Rage: „Ja? … Ist mir bekannt. … Auch das ist mir bekannt. … Die Miete ist schon bezahlt. … Ist auch bezahlt. … Nein, muss ich nicht. Hör zu, Du hast nur einen Teilüberblick über meine Finanzen. … Ich habe Reserven. Aktien, Grundstücke, Fonds. … Zudem, noch bin ich Millionär. … Dann koste es halt so viel. … Ach ja? Ich bin Azrael Rage. Sollte ich jemals arbeitslos sein, wird jede Wrestlingliga der Welt sich um mich reißen. Selbst ATHENA würde mir wahrscheinlich ein Vermögen zahlen, nur damit ich auftauche. … Nein, ich will das nicht hören. … Ich kenne die Fakten, aber es wird nicht so weit kommen. Ich werde die PCWA retten.“

„Ausgerechnet du ein Retter!“

Rage ist immer noch an seinem Handy. Aus dem Totenwinkel der Kamera tritt der Junge mit den rosafarbenen Leggings ins Bild. NEON LOVE, Minuten zuvor wurde er noch vom Barbarian gepinnt und somit das Schicksal von Luke Tyler besiegelt. Doch sein Gesicht ist voller Zuversicht, voller Wut. Nur durch seine, fest an die Brust gepresste Plüschkatze hält er seine Emotionen zurück. 

Azrael Rage: „Ich habe keine Zeit mehr. Das Geschäft ruft.“

Es wird aufgelegt und sein Gegenüber wird angeblickt. Azrael versucht zu lächeln. Jede Hilfe ist willkommen.

Azrael Rage: „NEON, ich freue mich, dass Du hier b…“

Während die lebende PCWA-Legende eigentlich NEON Love die Hand schütteln will, geht dieser demonstrativ einem Schritt zurück und guckt so grimmig, wie er nur kann. Das Ganze hat allerdings eher die Mimik eines bockigen Kindes, dessen Eis in den Schmutz gefallen ist.

NEON: „Ich will deine Hand nicht schütteln, Azazel. Ich bin bibabitterböse auf dich?“

Erstaunt heben sich die Augenbrauen von Azrael über seine Sonnenbrille.

Azrael Rage: „Bist Du sicher, dass Du mich nicht verwechselst?“

Kurz denkt NEON darüber nach, aber ja, er ist sich sicher. So sicher wie er es nur sein könnte. Immer wieder hallen die Worte von Honey Pot durch seinen wuscheligen Kopf.

NEON: „Ich bin mir sicher. Du bist der Mann, der mir MEIN Gold gestohlen hat!“

Schulterzucken beim PCWA-Urgestein. Er ist sich keiner Schuld bewusst, obwohl er doch eine Ahnung hat, was NEON meint.

NEON: „DU hast meine Prinzessin de..de..dekoriert?!

Dekoriert? Prinzessin? Wovon redet der Knilch?

Azrael Rage: „Wen zur Hölle meinst Du?“

Diese Frage macht NEON nur noch wütender als er eh schon ist. Selten ist seinem Leben fühlte er sich derart wütend, zerrissen und eifersüchtig. Dennoch gibt es für das alles eine einfache Erklärung. Azrael Rage ist schlecht. Azrael Rage ist böse. NEON ist sich sicher. Azrael Rage ist nicht flauschig! Sein Daddy hatte es ihm doch gesagt – die Ragensens haben alle kein Herz. Auch sein Freund Robert Breads hatte ihn vor Menschen wie Rage gewarnt. Sie hatten beide wohl recht, dass musste NEON leider lernen.

Energisch stampft NEON auf den Boden, jeder soll sehen das er böse mit Azrael ist.

NEON: „Wie viele Prinzessinen hast du schon geklaut, du fieser Drachen? Wen könnte ich schon meinen? Ich meine Honey! Meine Honey! Meine Prinzessin! Mein Topf voll Gold!“

Ach ja, Honey Pot. Azrael gibt jetzt zu die Zusammenhänge zu erkennen. Allerdings war es nur eine einmalige Sache für Honey wie auch für Azrael. Noch in derselben Nacht bekam er einen Anruf von seinem Agenten und verließ das Hotel, während Honey noch schlief. Sie war dennoch recht… nun ja, nennen wir es… einfallsreich.

Azrael Rage: „Ach, Du und Honey? … Entschuldige bitte, ich wusste nicht, dass Ihr Euch gefunden hattet und Sie hat es mir gegenüber auch nicht erwähnt.“

NEON: „DU LÜGST DOCH! Du hast sie verhext, du böser magischer Drachen!“

Kopfschütteln bei Azrael und fast tut ihm NEON etwas leid. Herzschmerz ist etwas Grauenvolles… aber NEON hat Recht. Azrael lügt wirklich indirekt, obwohl er es zu dem Zeitpunkt der Hochzeit nicht wusste.

Azrael Rage: „NEON, ich habe Dich nicht angelogen. Es tut mir leid für Dich, aber mit diesem Problem solltest Du Dich bei Honey melden und nicht bei mir. Wie ich das sehe, habe ich leider anderes zu tun. Ich muss die PCWA retten und habe eine Vendetta zu leiten.“

Demonstrativ stellt sich NEON dem Hünen in den Weg und dieser verzieht genervt die Mundwinkel. Diese Emporkömmlinge… sie meinen sich alles erlauben zu können. Dazu könnte er dieses rosafarbene Etwas mit nur einem Schlag zerschmettern.

NEON: „Weißt du, es ist doch so - Die PCWA ist ein Königreich, Honey ist die Prinzessin, du bist der finstre magische Drachen und ich bin der Ritter in rosafarbener Rüstung. Ich muss dich erschlagen. Ich muss die Prinzessin retten und das Königreich retten.“

Jetzt ist es Azrael der langsam den Zorn in sich aufkommen spürt. Es reicht. Wer glaubt er eigentlich wer er ist?

Azrael Rage: „Ich sollte Dich erschlagen, Du Narr! Diese Welt ist kein Zuckerkuchen, keine Fabel und in Wirklichkeit bin ich nicht der Drache. Ich bin der Retter dieses heiligen Königreiches. Denn während Du Dich um Dein jämmerliches Liebesleben kümmerst, versuche ich hier verzweifelt die PCWA zu retten, versuche ich Gerasy Champion zu werden und versuche ich vor allem nicht die Geduld zu verlieren, wenn ich mal wieder von einem Emporkömmling genervt werde, der sich für so bedeutend hält.“

Er nimmt die Sonnenbrille ab und gibt Blick auf sein ungeschminktes und grimmiges Gesicht.

Azrael Rage: „Du willst das Königreich retten? Dann such Dir einen Kampf im Ring für das Publikum. Falls Du das nicht willst, dann steh mir nicht im Weg und spiel mit Deinem Würmchen!“

Ja, Azrael hat sich die Aufzeichnung von Out of Ashes angesehen… Zumindest teilweise… allerdings hatte er gehofft das Kliff namens NEON Love umschiffen zu können.
NEON blickt sich kurz um. Ganz Unrecht hat der Drache nicht. Kurzes Grinsen. Gut, dass Rage seine Gedanken nicht hören kann. Dennoch zurück zum Thema. NEON hat das Video gesehen. Rage rief auf die PCWA zu retten. Natürlich muss auch ein strahlender Ritter hier seinen Beitrag leisten.
Er kramt sich in der Tasche und zieht den Inhalt hervor.

NEON: „Ich möchte was spenden für die PCWA. Du weißt, wegen dieser Involsenz-Sache!“

In der Hand vor Azrael befindet sich genau ein Euro, Sieben Cent, ein Hosenknopf und jede Menge Fusseln.
Kurzes nicht hörbares, aber sichtbares Knurren bei Rage.

Azrael Rage: „Ist das für Dich so etwas, wie ein Scherz, Junge?“

Mit Hundeblick, obwohl NEON Katzen liebt, guckt er Rage an.

NEON: „Was? Nein. Ich spende etwas. Das ist alles was ich besitze. Mein Taschengeld habe ich für Eis ausgegeben.“

Wütend wird die Hand von Rage weggeschlagen und die paar Kleingeldstücke und der Knopf gehen zu Boden.
Wie ignorant ist dieser Azrael Rage bitte? NEON weiß selber, dass er nicht viel Geld hat, aber er wollte es spenden für den guten Zweck. Bevor er etwas sagen kann, ist es wieder Rage, der das Wort ergreift.

Azrael Rage: „Ich laufe hier nicht mit einem Klingelbeutel durch die Gänge, Du Balg! Wir reden hier von Millionen von Euro und Du kommst hier mit Deinem Pausengeld für einen Kakao an. Verschwinde! Du bist völlig nutzlos. Kein Wunder, dass Honey Dich nicht erwähnt hat.“

Offenbar kann dieser Drache nicht nur Prinzessinnen fangen, nein, er kann auch Feuer speien. Eigentlich wäre NEON jetzt ziemlich beeindruckt und eingeschüchtert, aber er weiß, dass die Macht der Liebe viel stärker ist, als es ein Azrael Rage je sein kann. Er muss jetzt seinem Mann stehen. Für Honey! Für seine Prinzessen! Für die Liebe! Wieder stampft er mit dem Fuß auf den Boden.

NEON: „Azazel Rage!? Du sagtest ich soll einen Kampf im Ring austragen. Ich fordere dich hiermit heraus. Du hast vielleicht schon mit IHM im Mondlicht getanzt. Doch wirst du auch mit der Liebe im Theater tanzen?“

Verwundert blickt die lebende PCWA-Legende den Sohn von Samuel an. Er muss sich gerade verhört haben. Hat dieser Junge so etwas wie einen Todeswunsch? Dennoch gibt es eine bittere Wahrheit, die Azrael von den Zahlen des Out of Ashes weiß. Die Leute mögen NEON und wollen ihn im Ring sehen. Zudem ist dies wohl der einzige Weg dieses elende Gespräch endlich zu beenden. Dazu hat NEON alle seine drei Kämpfe im Ring verloren, Heute sogar gegen den Barbarien.

Azrael Rage: „Ich akzeptiere! Nächste Vendetta, wenn die Fans es wollen.“

NEON: „Har har! Sie werden es wollen, Azazel Rage. Sie werden sehen wollen, wie ich den Drachen erschlage! Sie wollen sehen wie die LIEBE gegen die WUT siegt. Sie wollen ihr Happy-End. Du wirst sehen, sie werden von überall kommen um zu sehen, wie der rosarote Ritter den magischen Drachen erschlägt. Von Dortmund bis zu irgendwelchen Schrottplätzen werden sie es sehen wollen. Werden sie die Liebe gewinnen sehen wollen.“

Der junge PCWA-Star wird jetzt unsanft zur Seite gedrängt. Azrael hat wirklich genug von NEON Love, Prinzessinnen und Drachen für heute. Es gibt ein Königreich zu retten und einen Schatz zu gewinnen. Der Tagesplan ist einfach. Ins Büro. Den Papierkrieg ausfechten und dann ist da ja auch noch Mad Dog. Der Mann, der etwas trägt, dass Rage fast so viel bedeutet wie die PCWA. Der Undisputed Gerasy… Ja, NEON mag nervig sein, die PCWA ist am Ende und Rage versucht sich mit aller Macht dagegenzustemmen, aber es gibt da immer noch den Gerasy. Das PCWA-Urgestein fühlt sich lebendig und jünger denn je…

Rage ist verschwunden und NEON wirft einen vorwurfsvollen Blick zu seiner Plüschkatze.

NEON: „Paolo, glaubst du wirklich das es eine gute Idee war?“

Kurze Pause.

NEON: „Du hast Recht, er muss dafür bezahlen das er, wie alle hier, unsere Träume klauen will."

Fröhlich Grinsend verlässt NEON das Bild. Er scheint nicht zu begreifen in was für eine Situation er sich gebracht hat. Vendetta 91 wird seine größte Nacht, seit er in der PCWA aufgeschlagen ist. Der No.1 Contender auf das höchste Gold im Wrestling trifft auf den PCWA-Internet-Liebling.

 

Mike Garland: "Scheiße, ich komme diese Show aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. NEON ist auf Azrael Rage eifersüchtig und fordert ihn ernsthaft zu einem Match heraus? Kein Wunder, dass seine Großmutter ihn aus dieser Liga haben möchte. Wahrscheinlich will sie sich die anstehenden Beerdigungskosten sparen."

Vincent Craven: "Aus NEONs Sicht ist das Verhalten absolut nachvollziehbar. Azrael hat ihm seine Freundin ausgespannt... na gut, vielleicht weiß sie noch nicht, dass sie seine Freundin ist, aber er scheint sich da verdammt sicher zu sein. Und nun muss er die Prinzessin eben vor dem bösen Drachen retten."

Mike Garland: "Das ist so, als würde Guatemala den Vereinigten Staaten den Krieg erklären. Amüsant, aber für eine Seite verdammt schmerzhaft."

Vincent Craven: "Azrael Rage hat momentan eine Menge anderer Dinge im Kopf. Da kommt ihm das Match sicherlich ungelegen."

Mike Garland: "Vor kurzem hatte er sein Ding noch in Honey Pot. Nun, vielleicht war's das ja wert. Die Nummer mit ihr war sicherlich länger als es das Match gegen NEON sein wird. Hat sich also gelohnt."

Vincent Craven: "Du bist und bleibst ein Chauvinist."

Mike Garland: "Ich lebe einfach meinen Männertraum. Das ist das, was man bei einer Hochzeit abgeben muss."

Vincent Craven: Oh, und ich dachte, sowas bekommt man erst verliehen, wenn man bei seiner Mama zuhause auszieht."

Mike Garland: "Nicht schon wieder das Thema bitte."


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„I don’t want to be human!

I want to see gamma rays,

I want to hear x-rays,

and I want to smell dark matter!

Do you see the absurdity of what I am?”

 

~~~Atmosphärische Hintergrundmusik~~~

„Als ich mich einst dem Delirium hingab, als ich auf dem Boden lag und jeden einzelnen Holzsplitter des staubigen Parkettbodens unter meinen Fingerkuppen mit einer unglaublichen Intensität fühlen konnte, als ich das Schaben der Ratten mit ihren winzigen Pfoten im Gemäuer in einer ohrenbetäubenden Lautstärke vernehmen konnte und der süßlich-müffige Duft des Schimmels mein olfaktorisches Zentrum in Gänze erfüllte, blickte ich raus zum Fenster, blickte ich gen Himmel, zu den weit entfernten Himmelskörpern, die begannen vor meinen Augen wie kleine Irrlichter zu tanzen. Dort, bei diesen Sternen in der unendlichen Dunkelheit sah ich es! Eine Entität, älter als alles, was wir Menschen, die wir selbst in unserer Gesamtheit im Sande der Geschichte und im ewigen Gefüge des Universum noch weniger wiegen als das kleinste Sandkorn, kennen könnten. Für sie waren wir bedeutungslos, startete ihr Werk doch schon vor dem, was gemeinhin als der Ursprung betrachtet wird, noch bevor ein Konzept wie Zeit überhaupt existierte.“

Ja, ich bite dich!

„Ich war ihr Sprachrohr! Sie flüsterte zu mir. Botschaften, aus dem leeren Raum, Visionen des Untergangs ganzer Zivilisationen, die von den reinigenden Flammen ihrer Ankunft verschluckt und als bloße Aschereste wieder ausgespuckt wurden, eine Welt, die in ihre Bestandteile zerbrach, um alles in einem Feuermeer zu ertränken, während ich mit Tränen des absoluten Glückes hysterisch lachend auf einem Hügel stand und dieses wundervolle Schauspiel ekstatisch beobachtete, bevor auch ich mein Ende mit ausgeweiteten Armen freudig empfangen würde.“

U mad bro?

„Meine Aufgabe war es damals, diese Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Sie sollte ein Gefäß erhalten. Ein menschliches Gefäß, das sie aus der schwarzen Leere der fremden, Lichtjahre entfernten Kosmen zu uns bringen sollte. Damit sie es einleiten konnte, die allumfassende Umwälzung, das Verschlingen dieser Welt, die nur eine von vielen sein sollte, eine irrelevante Ziffer in einer Zahlenreihe von nunmehr nicht existenten Welten, die sich kein Mensch ausmalen könnte.“

Ich darf das!

„Diese Visionen… stellten sich aber als Lüge heraus. All mein Schaffen stellte sich als Lüge heraus. Ihr Flüstern verstummte. Ich flehte sie an, bat, jammerte. Was konnte ich noch anderes tun? Ich unterwarf mich doch schon bedingungslos! All das half nichts, mein Flehen blieb unbeantwortet. Sie kam nicht und ließ mich zurück. Zurück mit diesem Haufen Scheiße von einem Planeten, zurück mit diesen ganzen wandelnden Scheißhaufen, die sich Menschen schimpften! All meine Bestrebungen waren umsonst. Der Brawlin’ Rumble IX, die Suche nach einem geeigneten Gefäß, die Junkie World Order… Alles entglitt mir… Ohne ihre Anweisungen, ohne den Glauben, ohne die große Veränderung war ich ein Niemand…“

Ich hab das schon vor Monaten gemacht!

„Ohne eine Bestimmung war ich wieder am Anfang angekommen, dort wo er begann. Mein Abstieg auf der Wendeltreppe des Wahnsinns. Und wenn alles verloren ist, wenn mein eigenes Schaffen keine Rolle mehr spielt, dann bleibt nur noch eines zu tun… Sich im Strudel der Zerstörung treiben zu lassen, der diese Liga an den Abgrund führte. Das Bad im Chaos zu genießen, das Kerry & Gaelic für sie alle hinterließ…“

LIES!!!! Direkt das erste Segment!

„Vielleicht ist das ja meine Bestimmung! Ein letztes, unbedeutendes Geschenk an die Ruinenwelt des Phoenix…“

I'm the best maaayne. I did it.

 

Vincent Craven: "Oh, verdammt. Houston, wir haben ein Problem."

Mike Garland: "Da hat uns aber einer anfangs aufs Korn genommen. Sieht so aus, als wäre die Junkie World Order und mit ihr Kriss Dalmi einmal wieder im Lande."

Vincent Craven: "War ja klar. Kaum werden die Drogentests gelockert, schon sind sie wieder da. Was für ein... Zufall."

Mike Garland: "Ich glaube schon lange nicht mehr an Zufälle. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre das hier alles von irgendjemandem gelenkt."

Vincent Craven: "Ach, du spinnst doch. Wer sollte sich so etwas krankes ausdenken? Das ist die Realität und die ist bitterer als alle Phantasien es sein können. Schließlich würde mich nur ein Masochist neben einem Kollegen wie dir sitzen lassen."

Mike Garland: "Ach, gib's doch zu: Du magst mich irgendwie, denn sonst wärest du heute nicht ohne Bezahlung hier."

Vincent Craven: "Nein. Ich mag einfach den Gedanken, dich jederzeit mit dem Gabelstapler wieder in Richtung Hallendecke hochheben zu können."

Mike zuckt zusammen und blickt sich ängstlich um. Das Gefährt steht immer noch diret neben den beiden auf der Rampe.

Mike Garland: "D-das würdest du doch nicht wirklich machen, oder?"

Vincent Craven: "Zumindest das Drohen macht mir einen Heidenspaß."


------------------ PCWA ------------------

Zufrieden mit der Situation schlendert Grizz Lee vom Raum, in dem sich die Referees heute abend aufhalten, in Richtung seines eigenen. Auch diese Jungs - und das Mädchen natürlich - haben sich gewissenhaft auf den Abend vorbereitet. Sind sozusagen mit Herz und Seele PCWA, auch wenn es schlecht um die Liga steht. Und Kim Feyerbach war dann letzten Endes diejenige, die dem Hardcore Superstar ihr Ersatz-Shirt geliehen hat, das er nun eingeklemmt im Bund seiner Trainingshose mit sich trägt. Sie gebürtig aus Mannheim, er aus Heidelberg. Da konnte die Karte mit dem regionalen Zusammenhalt schon ein wenig stechen, auch wenn sich die Dame schon vor langer Zeit aus ihrer Heimat verabschiedet hat. Aber das ging ihm ja nicht anders.

In seiner Umkleide erwartet ihn lediglich ein Sofa, ein Stuhl und ein Glastisch. Möbelstücke, die er schon vor einiger Zeit ins Theatre hatte schaffen lassen, als bekannt wurde, dass der gute Rage Hilfe benötigen würde. Und mehr braucht er auch nicht, um sich angemessen vorzubereiten. Sei es auf ein Match, oder, wie heute eben, auf die durchaus abwechslungsreiche Tätigkeit als Special Referee.

Als er um eine der zahlreichen Ecken biegt, sieht er einige Meter entfernt das Gesicht des Mannes, der ihn vor ungefähr einer Woche kontaktiert hatte. Rote, kurz geschorene Haare, das von Sommersprossen übersäte Gesicht kann noch immer das selbe spitzbübische Lächeln hervorzaubern, wie zuletzt vor sechs Jahren. Nur die Ausstrahlung ist eine andere. Nicht mehr unsicher, kindlich oder verwirrt. Der 1,70 große Junge mit dem verwaschenen Grizz Lee-Shirt ist erwachsen geworden. 'Endlich', denkt sich Lee. Sonst hätte er sich eine Zusammenarbeit auch gar nicht vorstellen können.

Grizz: "Hey. Weswegen fängst Du mich hier ab?"

Mit einem Zwinkern zückt der Angesprochene seine Digi Cam wie ein Revolverheld und reckt den Kopf zur Tür neben sich.

Fanboy: "Van Crane ist da drin."

Beide grinsen sich an.

Grizz: "Und mit den Typen, die das in's Netz übertragen, ist alles geregelt?"

Fanboy: "Jepp."

Er tippt an das Gerät.

Fanboy: "Das W-Lan ist erstaunlich stark in diesen Gemäuern."

Nur ein knappes Nicken später, dann ist Grizz auch schon an der Tür und drückt die Klinke herunter.

Stevie Van Crane hat bisher auf sein Smartphone gestarrt. Er hat Bleed bereits drei SMS geschrieben, auf eine Antwort hoffend.
Er hat ihren gemeinsamen Moment der Intimität, ob von ihr gespielt oder nicht, nicht vergessen.
Als die Tür aufgeht, schreckt er auf, als hätte er ein schlechtes Gewissen und wäre gerade bei etwas furchtbarem erwischt worden.

SVC: "Grizz.. Anklopfen ist immernoch in, mein Freund."

Lee tritt ein und verschränkt die Arme vor der Brust. Ob sein "Kameramann" in diesem Moment freie Sicht hat, ist nicht wirklich wichtig.

Grizz: "Ich bin mir nicht sicher, ob Du irgendwelche Floskeln der Höflichkeit verdient hast, Stevie. So, wie ich das verstanden habe, wolltest Du gehen. Du hast im Brawlin' Rumble passabel abgeschnitten, hast dann gegen mich verloren. Das Tag Match lassen wir mal außen vor, es führte ohnehin nur zu Deiner nächsten Niederlage gegen Lucifer. Deine Tochter sollte das Wichtigste in Deinem Leben zu sein, hast Du das vergessen?"

SVC: "Grizz, die Dinge sind deutlich komplizierter als du denkst. Nichts für ungut, aber du hast nichtmal die GERINGSTE Ahnung, wie es in meiner Welt gerade aussieht.."

Durch eine erhobene Hand wird er unterbrochen. Grizz geht zwei Schritte auf ihn zu.

Grizz: "Versuch es doch nicht erst. Du hast auf Bleed gehört. Hast Dich einwickeln lassen. WIEDER! Sie hat Dir irgendeinen Scheiß versprochen, von wegen, dass sie Dir helfen wird, Seraya wieder zu bekommen. Und im Gegenzug sollst Du ihr hier helfen. Wobei, Mann?"

SVC: "Sie will in den Ring steigen.. ich soll ihr dabei behilflich sein. So habe ich das jedenfalls verstanden."

Lee neigt seinen Kopf zur Seite. Skepsis.

Grizz: "Achso. Und das hat natürlich überhaupt nichts mit Eleven zu tun. Mit seiner Attacke gegen Mad Dog. Bleed ist einfach nur hier und möchte nun plötzlich auch Wrestlerin werden."

Stevie Van Crane weiss nur zu gut, wie wahnsinnig verrückt und verdächtig sich all dies anhört.
Aber er hat das Gefühl, bei Out Of Ashes einen Blick in Bleeds Innerstes geworfen zu haben.
Und das da mehr ist als nur Eleven. Aber wie kann er das jemandem wie Grizz Lee vermitteln?

SVC: "Weisst du, Grizz.. das hier macht es dann auch nicht einfacher. Ich bin irgendwie mit mehr als einem Bein aus der Tür raus.. Gabriel Lucifer hat mich besiegt.. hat seinen dreckigen Sieg bejubelt. Ich kann ja verdammt nochmal nichtmal sagen, dass er mich verraten hätte. Vielleicht war es so vorbestimmt. Vielleicht hat er das schon ewig hier so abgezogen. Ich habe trotz allem gute Freunde gefunden. Zugleich bekomme ich den Druck, zu meiner Familie zurückkehren zu müssen. Was ich ja auch will.."

Man merkt ihm die innerliche Zerrissenheit fast schon körperlich an.

SVC: "Ich seh nachts immernoch Gabriel Lucifer feiernd im Ring rumspringen. Und alles in mir schreit nach Revanche. Und wäre mein Kopf nicht schon voll genug damit, wäre ich nicht schon wütend genug, dann würde ich auch noch die absolute Sorge um meine neuen Freunde zulassen, weil Eleven zurückkehrt und alle hier absolut KEINEN PLAN haben, was sie in ihrer Naivität und Unwissenheit mit dem anfangen sollen. Und dann wird hier die Politik ausgegeben, doch bitteschön nicht drüber zu reden, alles totzuschweigen. Augen schließen als erste Hilfe-Maßnahme. Und hätte ich nicht all das schon im Kopf, der mir zu Bersten droht, sickern dort auch noch Gefühle für Bleed hinein. So sieht es in mir aus, Grizz. So und nicht anders."

Begleitet von einem lauten Seufzen lässt Lee den Blick durch den Raum schweifen.
Vielleicht will er sich vergewissern, dass bei dem trockenen Alkoholiker Stevie Van Crane in dieser Phase nicht doch irgendwo eine geöffnete Flasche Whiskey rumsteht.

Grizz: "Weißt Du, warum mich dieser ganze Scheiß mit diesem Arschloch nervt? Warum ich so einen Aufruhr deswegen gemacht habe? Ich wette, Du erinnerst Dich noch genauso gut wie ich an den Nightmare damals. Er und seine Sippschaft haben in jedes wichtige Match eingegriffen, um der GCW den Krieg zu erklären. Niemand hat sie daran hindern können. Aber... was hat es ihm am Ende gebracht? Nichts. Und was sollte es ihm HIER bringen? Diese Liga ist bereits am Ende. Das ist kein Nährboden für irgendwas. Das ist schon jetzt genau das, was er haben will."

Stevie wirft sein Smartphone weg.
Sein Seufzen ist fast resignierend.

SVC: "Du hast nichtmal im Ansatz mitbekommen, was er angerichtet hat. Ich meine das ehrlich. Unterschätze ihn, und du hast verloren, Grizz. Vielleicht mein letzter Rat an dich in dieser seltsamen, verrückten Liga. Er ist hier. Und das nicht ohne Grund."

Immer wieder schüttelt Lee den Kopf, er ist überzeugt davon, dass er Elevens Intention ganz genau verstanden hat.

Grizz: "Immer dieses Gelaber von etwas Größerem, vom Masterplan. Er wollte einfach nur Chaos verbreiten, um sich daraus den größtmöglichen Vorteil zu verschaffen. Er hat mir mein Match gegen Ares versaut, und das war eine verdammt große Sache, die ich gewinnen wollte. Und er hat leider das Charisma..."

Er blickt zu Boden.

Grizz: "Das Charisma, das die Leute dazu verleitet, ihm bedingungslos zu folgen. Vor allem, wenn es auch noch ihren eigenen Interessen dient. So war es bei Ramirez. Er hat den Hurensohn dazu gebracht, dass ich meinen Vater niemals kennenlernen durfte, weil ER nicht dazu fähig war. Der verfluchte Brasilianer hätte das niemals von sich aus getan. Und DU..."

Der ausgestreckte Zeigefinger ist genau auf Van Crane gerichtet.

Grizz: "Du weißt das alles, und hörst trotzdem noch auf diese Schlampe, die ihm seinen Weg hierher bereitet hat!?"

Fanboy: "Grizz..."

Der Rothaarige hatte seine Kamera nur ganz kurz abgesetzt.
Stevie schluckt die Beschimpfung von Bleed nicht so gut, wie es aussieht.

SVC: "Dein Verlust tut mir leid.. Wenn du Rache an ihm üben willst, dann viel Spass. Versuch dein Glück.. Ich hatte mit der Sache nichts zu tun. Und Bleed genauso wenig."

Grizz: "HALT DIE FRESSE, VAN CRANE!!"

Nicht nur Stevie Van Crane und der Fanboy merken, dass das hier ganz schnell über die Stränge schlagen könnte. Auch Grizz beruhigt sich wieder, atmet drei Mal tief durch und fährt sich durch die Haare.

Grizz: "Der Punkt ist ganz einfach, dass wir diese Leute hier nicht brauchen. Ich will hier nur in den Ring steigen, Undisputed Gerasy Champion werden. Als ich die GCW das erste Mal nach langer Zeit verlassen habe, wollte ich einfach nur meine Ruhe haben vor dieser Scheiße, die sich außerhalb des Rings abspielt. Aber es lässt einen wohl nie los."

Ein bitteres Lachen.

Grizz: "Das Eine gehört zum Anderen. Ich kann Deine Sehnsucht nach trautem Familienleben nachvollziehen, Stevie. Aber der Weg, den Du einschlägst, wird nicht dahin führen."

SVC: "Lass 'meinen Weg' dann auch bitte meine Sorge sein."

Lee winkt ab. Ein wenig verzweifelt. Dann dreht er sich um.

Grizz: "Die bösen Menschen triumphieren allein dadurch, dass die guten Menschen nichts unternehmen."

Dann schubst er seinen "Kameramann" rüde aus dem Raum und schließt die Tür hinter sich.

Draußen fasst sich Lee an den Schädel und verzieht das Gesicht. Die Schmerzen sind wie Nadelstiche.

Fanboy: "Migräne?"

Grizz: "Kann ich so nicht sagen..."

Er rafft sich auf, lächelt dem Mann gequält zu, und will mit den nächsten Worten wohl einfach nur ablenken.

Grizz: "Was auch immer. Es wird morgen mit Kev ertränkt."

Die blauen Augen des Fanboy sind mit Freude erfüllt.

Fanboy: "Wow! Dass ich das nochmal erleben darf."

Stevie Van Crane bleibt noch lange nachdenklich in seinem Raum stehen.
Der Blick gleitet zu seinen immernoch gepackten Koffern, begleitet von tausend wirren Gedanken voller Für und Wider.
Das Surren der Handy-Vibration schreckt ihn auf.
So schnell er kann greift er sich sein Smartphone.
SMS von Bleed.

"Es beginnt. Geh oder geh nicht- deine Entscheidung. Nicht alles ist black/white. Kisses, B."

 

Vincent Craven: "Stevie Van Crane hat Gefühle für Bleed? Ich hoffe, er weiß, worauf er sich da einlässt."

Mike Garland: "Auf jeden Fall scheint er immer noch unschlüssig zu sein. Seine Koffer sind noch gepackt, also wird das hier wirklich sein letzter Abend werden?"

Vincent Craven: "Gerade die Niederlage gegen Gabriel Lucifer scheint ihm arg zugesetzt zu haben. Ob er mit solchen Erinnerungen tatsächlich seine Karriere beenden möchte? Ich wage das einmal zu bezweifeln."

Mike Garland: "Auf jeden Fall möchte er sich von Grizz Lee offenbar nicht in seine Zukunft hineinreden lassen. Irgendwie verständlich: Der Problembär ist ja auch nicht gerade dafür bekannt, immer die besten Entscheidungen zu treffen."

Vincent Craven: "Ob die beiden wohl jemals von ihrer Vergangenheit loslassen können? Manchmal kommt es mir so vor, als würden beide mit mindestens noch einem Bein in der GCW und ihren Erinnerungen daran stehen. Aber das hier ist die PCWA, hier muss man fest mit beiden Füßen auf dem Boden sein, denn sonst wird man schnell den Halt verlieren."

Mike Garland: "Eben. Choose wisely."


------------------ PCWA ------------------

Vincent Craven: "Wir sind wieder zurück am Ring! Und nach unserem aktuellen Stand haben wir ein ganz klassisches Aufeinandertreffen vor uns: Alt gegen Jung. Der kubanische Rächer ..."

Mike Garland: "... BLAZE, gegen unseren Neuling aus Südafrika, JACOB HAMILTON CLAY! Oder anders gesagt: Lieber nicht pinkeln gehen, das Match könnte vorbei sein, bevor ihr den Hosenstall offen habt. Und wenn ihr euch noch erst hinsetzen müsst wie mein Kollege hier ..."

Vincent Craven: "Was heißt hier müssen? Ich ..."

Mike Garland: "Ja, ja, du hast Angst vor deiner Frau. Wissen wir alle."

Vincent Craven: "..."

Mike Garland: "Jedenfalls: Blaze wird hier kurzen Prozess machen. Soviel dürfte klar sein. Wenn Clay klug ist, hat er sich in ein Taxi gesetzt und ist nach Afrika zurück geflogen. Aber gleich wissen wir mehr ..."

Weiter kommt Mike Garland nicht, denn es erklingt bereits ein Song ...

Die Geschichte einer Läuterung

Jane Nelson: "Auf dem Weg zum Ring, aus Johannesburg / Südafrika, mit einem Kampfgewicht 104kg ..."

Jacob Hamilton Clay

 

Ins Leben geworfen

Aufgestiegen

Gegen Mauern gerannt

Geläutert

Gefallen

Auf den Boden zurückgekehrt

Die Entrance Musik verstummt, als Clay im Ring angekommen ist. Die Regie fackelt nicht lange, spielt sofort den nächsten Entrance Song ein ...

oOoOoOoOoooOoooOoOoOoOo

 

Jane Nelson: "... und nun sein Gegner, aus Havanna / Kuba mit einem Kampfgewicht von 105 Kilogramm ..."

B L A Z E

 

Kevin Rudolf - In The City

oOoOoOoOoooOoooOoOoOoOo

In der Halle wird es dunkel. Die Entrance Theme kommt verwaschen aus der schlechteren Anlage. Sein Logo und der einfache Schriftzug von Blaze Catchphrase wechseln sich auf der angemieteten Leinwand ab. Blaze bleibt sich treu und taucht fauchend in die Reihen der Fans ab, die es in das verfallene Phoenix Theater geschafft haben. Buhrufe und Pfiffe empfangen ihn.

wArUm … eIgEnTliCH NiChT

2nd Match
Singles Match

vs.


 

Yoshi Funaki gibt das Zeichen und der Ringgong wird geläutet. Clay und Blaze treffen direkt in der Ringmitte aufeinander, es geht sofort in den Lock-Up für beide Männer. Der Südafrikaner versucht seine leichten Größenvorteile zu nutzen und Blaze so in Schach zu halten.

Vincent Craven: "Aber Blaze wehrt sich, dreht sich aus dem Griff heraus, dreht sich um Clay herum ... Aber der wehrt sich! Ellbogen nach hinten und ... Hip Toss! Blaze landet hier zum ersten Mal auf der Ringmatte."

Mike Garland: "Jaja, einmal ist keinmal, das wird auch gleich noch Clay feststellen müssen."

Vincent Craven: "Ob die Ersten schon wieder von der Pinkelpause zurück sind?"

Mehr als ein Grummeln ist von Mike Garland nicht zu hören, während im Ring die Action weiter geht. Clay schickt den erfahreneren Blaze mit einem Irish Whip in die Seile, will ihn mit einem Scoop Slam abfangen, aber Blaze kann blockieren, bekommt den Kopf des Südafrikaners zu greifen, hält den Kopf kurz im Side Headlock und zeigt dann einen Bulldog mit Anlauf. Erstes Cover!

ONE
TW...

Kickout vom Südafrikaner. Aber der Kubaner ist weiter am Drücker, bearbeitet Clay weiter mit mehreren Chops und packt ihn dann in einen Front Headlock. Clay versucht sich zu befreien, aber der Kubaner dreht ihn einmal herum, greift wieder zu und ...

Mike Garland: "GERMAN SUPLEX IN DIE BRÜCKE HINEIN! BLAZE GLEICH MIT DEM NÄCHSTEN COVER!"

Vincent Craven: "EINS ... ZW... NEIN! SO EINFACH LÄSST SICH CLAY HIER NICHT BESIEGEN!"

Mike Garland. "Beide wieder auf den Beinen ... Dass Clay noch stehen kann, verwundert mich schon ein wenig"

Vincent Craven: "Jaja, das vermeintliche Kanonenfutter wehrt sich hier mit Haut und Haar! Deckt Blaze mit Kicks ein ... und bekommt ihn in einen Haltegriff."

Mike Garland: "Der Griff sitzt und und schnürt dem Kubaner ein wenig die Luft ab. Er hebt ihn aus ... Front Slam auf die Matte und Kicks, die Blaze weiter in Schach halten sollen."

Und das gelingt auch fürs Erste. Der erfahrene Kubaner rollt sich erst einmal aus dem Ring, um den Kicks zu entkommen. Unter den Unmutsbekundungen der Fans atmet Blaze erst einmal tief durch an der Guarding Rail.

"DU KANNST NACH HAUSE GEHEN! DU KANNST NACH HAUSE GEHEN!"

Einige andere unterstützen auch bereits den Südafrikaner gegen den Mann von der Karibikinsel.

"AUF GEHT'S JACOB, AUF GEHT'S!"

Clay blickt sich einen Moment lang unsicher um, überlegt, was er tun soll, entscheidet sich dann aber, den Ring ebenfalls zu verlassen. Währenddessen fängt Referee Yoshi Funaki an, beide Männer auszuzählen.

...1...

Vincent Craven: "Blaze schnell wieder bei voller Konzentration, kommt auf Clay zugestürmt ..."

Mike Garland: "Aber der Südafrikaner fängt ihn ab! BELLY TO... NEIN! AUCH BLAZE BLOCKT AB! GUTE REAKTION!"

...2...

Vincent Craven: "IRISH WHIP GEGEN DIE GUARDING RAIL, BLAZE NIMMT ANLAUF ..."

Mike Garland: "SPEAAAAAA... NEIN! Clay weicht aus und der Kubaner kracht gegen die Ringabsperrung!"

...3...

Vincent Craven: "Der Südafrikaner schüttelt sich kurz und schickt Blaze dann zurück in den Ring. Kurzer Szenenapplaus von den Fans für ihn."

Mike Garland: "Pff, die werden schon bald alle wieder jammern."

Im Ring zurück hebt Clay den Kubaner wieder auf die Beine. Der Pyromane ist immer noch nicht ganz bei sich, findet sich aber bereits im nächsten Griff des Südafrikaners wieder. Es geht mit einem Reverse Russian Legsweep wieder auf die Matte und Clay covert sofort hinterher.

ONE
TWO
TH...

Aber Blaze kann rechtzeitig auskicken. Clay zögert aber nicht lange, macht direkt weiter, packt sich das rechte Bein des kubanischen Rächers und setzt einen Single Leg Boston Crab an. Und in diesem Moment werden die Reaktionen aus dem Publikum schon etwas lauter für den Mann aus Johannesburg. Schritt für Schritt kämpft der Südafrikaner sich hier nun in die Herzen der PCWA Fans.

Vincent Craven: "HIER LIEG DIE SENSATION IN DER LUFT! Clay hat Blaze in der Ringmitte im Boston Crab und auch der erfahrene Blaze ..."

Mike Garland: "... weiß ganz genau, wie man aus diesem Ding heraus kommt. Der nutzt die Situation einfach erst einmal, um tief durch zu atmen. Du verkennst die Situation vollkommen."

Vincent Craven: "Schau dir doch an, wie sehr hier unsere schwarze Rache mitten im Ring schwitzt. Von wegen ausruhen!"

Mike Garland: "Abwarten ..."

Aber der Kubaner scheint sich wirklich in Schwierigkeiten zu befinden. Der Blick wandert von der einen Seite des Ringes zur anderen, versucht abzuschätzen, wo der nächste Ausweg ist. Aber er befindet sich in der Ringmitte, also heißt es: Kämpfen statt einen enfachen Ausweg nehmen. Der Kubaner versucht mit aller Macht sich in Richtung der Ringseile zu ziehen, aber Jacob Hamilton Clay hält dagegen, zieht Blaze wieder zurück in die Ringmitte. Referee Yoshi Funaki ist nun auch beim Rächer und fragt nach, ob dieser bereit ist aufzugeben. Der Kubaner schüttelt energisch den Kopf, beginnt noch einmal mit aller Macht sich in Richtung der Seile zu ziehen und kommt dieses Mal deutlich ein Stückchen näher in Richtung des rettenden Hafens. Clay erkennt das ebenfalls, lässt den Griff los und versucht, Blaze wieder auf die Beine zu ziehen. Der Kubaner hat sich aber schnell auf den Rücken gedreht und dem Südafrikaner in die Augen gegriffen. Einfacher, aber effektiver Trick. 

Vincent Craven: "Blaze jetzt hier in der Offensive, mehrere Kicks und Punches treffen ins Schwarze ..."

Mike Garland: "IRISH WHIP IN DIE SEILE ... CLAY HÄLT SICH AM SEIL FEST, ABER BLAZE REAGIERT SCHNELL, EINROLLER ... COVER!"

ONE
TW...
OH!

Vincent Craven: "CLAY HAT DEN EINROLLER UMGEDREHT! COVER AN BLAZE!"

ONE
TWO
THR...

Mike Garland: "KICKOUT! Wie zu erwarten war!"

Vincent Craven: "Was heißt da, "Wie zu erwarten war!", huh? Wir waren hier kurz vor der Sensation!"

Mike Garland: "Wie würde ich dein ahnungsloses Geschwafel vermissen, wenn die PCWA nicht gerettet werden könnte ... Blaze jedenfalls jetzt wieder ganz bei der Sache, geht weiter in die Offensive."

Vincent Craven: "EIN SPEAR GEGEN CLAY! JACOB KRACHT ZU BODEN!"

Mike Garland: "AUS SCHLUSS VORBEI!"

ONE
TW...

Vincent Craven: "KICKOUT! Frei nach Mark Twain kann Clay jetzt sagen: "DIe Nachricht von meiner Niederlage waren stark übertrieben!""

Mike Garland: "Bisher. Du Klugscheißer."

Vincent Craven: "Ich habe Bildung. Blaze jetzt weiter in der Offensive ... Irish Whip in die Seile ... TORCH OF CHANGE!!!"

Mike Garland: "Clay kracht zu Boden! COVER!"

ONE
TWO
THREE

Vincent Craven: "BEIN AUF DEM UNTERSTEN SEIL! DAS IST HIER NOCH NICHT ZU ENDE!"

Die Frustration darüber steht dem Kubaner ins Gesicht geschrieben. Blaze gestikuliert wild in Richtung des Referees, aber Funaki macht seine Position noch einmal deutlich. Blaze lässt aber in dieser Diskussion nicht locker, klopft mehrfach auf die Matte, meint, dass das definitiv ein Three-Count war, auch wenn die Wiederholung auf der improvisierten Videoleinwand klar das Gegenteil beweist. Was er vor lauter Ärger für einen Moment allerdings vergessen hat ...

Mike Garland: "CLAY!!! ROLLT BLAZE EIN!"

ONE
TWO
THR...

Vincent Craven: "KICKOUT!!!

Clay scheint jetzt wieder ein wenig Oberwasser zu haben. Mit der Unterstützung der Fans, die immer lauter geworden ist während des Matches, packt er den Kubaner, will ihn wieder auf die Beine bringen. Aber Blaze reagiert blitzschnell, als er sieht, dass Yoshi Funaki ungünstig steht.

Mike Garland: "DA SIEHT MAN DIE ERFAHRUNG VON BLAZE!"

Vincent Craven: "ERFAHRUNG?! SEINEN CHARAKTER! TIEFSCHLAG VOM KUBANER UND YOSHI FUNAKI HAT'S NICHT RICHTIG GESEHEN!"

Mike Garland: "BUUUUUUUUUUUUUUUUUUURN OUT! Und das war's jetzt wirklich nach dem Fisherman DDT!"

ONE
TWO
THREE!!!

Yoshi Funaki reißt Blazes Arm als Zeichen des Siegers sofort nach oben, während Jane Nelson den Sieger des Matches auch noch einmal offiziell verkündet.

Jane Nelson: "Der Gewinner dieses Matches nach 7:40 Minuten, aus Havanna, Kuba ..."

wArUm … eIgEnTliCH NiChT

B L A Z E

Kevin Rudolf - In The City

Während die Fans noch ihrem Unmut freie Bahn lassen, rollt sich die schwarze Rache aus dem Ring und greift sich ein Mikrofon beim Kommentatorenpult. Grinsend wartet er ab, bis das Keuchen seiner Lunge nachlässt. Die gute Leistung Jacobs hat ihn überrascht, er hat mit weniger Gegenwehr gerechnet. Vor den Fans würde er das aber nie zugeben. Er zeigt keine Schwäche, er ist die Rache. Jetzt führt er sich das Mikrofon zu den Lippen, sein Theme wird gestoppt.

Blaze: "Das war der erste."

Er wirft das Mikrofon achtlos auf den Boden. Ein Knacken verlässt die Boxen in der Halle und die Fans buhen. Die schwarze Rache macht sich, ohne die Fans oder Jacob nur noch mit einem einzigen Blick zu würdigen, auf den Weg in den Backstagebereich. Ein zufriedenes Lächeln umspielt Blazes Lippen.

Mike Garland: "Der erste von vielen! JA! Der Pfad der Rache!"

Vincent Craven: "Ich würde ja jetzt mit dem Kopf schütteln, aber das sieht dann niemand... Riesen Respekt jedenfalls für Jacob Hamilton Clay, der hier wirklich gut mithalten konnte mit Blaze. Da gab es einige Situationen, wo er den Kubaner am Rande einer Niederlage hatte."

Mike Garland: "Blaze hat halt ein wenig mit ihm gespielt, nicht mehr, nicht weniger. Der Sieg war nie in Gefahr!"

Vincent Craven: "Ja, ne, ist klar. Wann geht denn das Raumschiff für dich und deine Garlanders in Richtung Planet Mike? Oder existiert der doch nur in deinem Kopf?"

Mike Garland: "Bla, bla bla ... Komm mal runter von deiner rosaroten Wolke 7."

Langsam erhebt sich Jacob wieder. Mit seiner rechten Hand und zusammengekniffenen Augen hält er sich den Nacken. Seine Wange schwillt bereits an. Er richtet seinen Blick auf das Publikum. Ein schmerzverzerrtes Lächeln zaubert sich auf sein Gesicht. Fast schüchtern dreht er sich jetzt der Reihe nach in jede Richtung der Halle, deutet eine Verbeugung an und scheint ein "Danke" in Richtung der Fans mitzusprechen. Die quittieren seine gute Leistung und diese Geste mit beachtlichem Applaus und Jubel.

Vincent Craven: "Wie bereits gesagt: Der Applaus der Fans ist mehr als verdient. Ich sehe für unseren jungen Südafrikaner eine großartige Zukunft vorher."

Mike Garland: "Und mir wirfst du Realitätsverlust vor? Nicht mal deine Glaskugel, in die du da grad blickst, ist real. Machen wir weiter, bevor das hier noch peinlich wird."


------------------ PCWA ------------------

Robert Breads: „Okay, ich kann ja mit einer Menge leben. Von mir aus reißt der Halle das Dach ab. Aber wenn ihr mir mein Essen nehmt, werde ich sauer.“

Missmutig blickt der selbsternannte PCA Wrestling Champion auf den Catering-Tisch vor ihm. Nun, das, was man so Catering nennen kann. Denn die PCWA muss sparen, das wissen wir alle. Leider tun sie das auch in einem Bereich, der dem kanadischen Sympathieträger ziemlich wichtig ist: Beim Essen.

„Canada's Own“ lässt den Blick über den Tisch schweifen. Er erblickt allerdings bloß überall das Gleiche, überall nur das Zeug, dass man den Armen in Deutschland momentan so vor die Nase setzt. Lasagne. Überragend.

Seufzend wendet sich Breads ab und wandert den Gang herunter, die einmal mehr sehr wacklig geführte Kamera folgt ihm auf Schritt und Tritt.

Jan: „Wo gehen wir hin?“

Robert Breads: „Etwas zu essen suchen.“

Jan: „Aber ist das nicht eine komische Vorbereitung? Ich meine, nach den Ergebnissen vom letzten Pay-Per-View hast du doch heute ein Titelmatch? Solltest du dich nicht vorbereiten?“

Robert Breads: „Das versuche ich ja. Aber es gibt nichts Gescheites zu essen.“

Jan: „Aber das ist doch nicht die richtige Variante...“

Robert Breads: „Hey, wer ist hier der Champion mit dem Brawlin' Rumble Rekord? Welche Qualifikationen hast du schon vorzuweisen?“

Jan: „Ich habe mal ein Foto mit Breanna Ouths gemacht, und ein Autogramm von Heinrich von Sternburg bekommen... und ich habe mal mit Kevin Smash ein Pläuschchen gehalten, auf so einer Legends Convention...“

Robert Breads: „Das heißt deine Qualifikationen sind nicht nur nicht vorhanden, sondern gehen sogar in den negativen Bereich. Und nicht nur das: Nichtmal eine Kamera kannst du halten. Für die nächste Show unter Sparkurs-Motto hätte ich lieber einen pinken Affen als Kameramann, der ist dabei zumindest noch lustig und...“

Breads hält inne. Kamera-Jan stolpert ein wenig, sodass dem geneigten Zuschauer hier durchaus einmal schlecht werden könnte, schafft es aber noch, sich abzufangen und die Kamera auf Breads zu richten. Dieser starrt seinen Gegenüber an, denjenigen, mit dem er wohl bisher am Meisten in der PCWA zu tun hatte und mit dem er schon das ein oder andere zweifelhafte Gespräch geführt hat – und auch der „pinke Affe“ bekommt eine neue Bedeutung.

Robert Breads: „Du!“

Die Stimme des Wrestling stößt ein schnaubendes Lachen aus.

Robert Breads: „Man spart überall ein, man will möglichst viel Geld einbehalten, man kürzt hier und da... aber DU darfst immer noch hier sein?“

NEON wirkt etwas verstört und schaut sich immer wieder um. Hat er Angst das Azrael ihm gefolgt ist? Sucht er nach Diego Sanchez? Immer wieder wandern die Rehäuglein nervös durch den Gang. NEON schaut in alle Richtungen die ihm Möglich sind, auch unter seinen Schuhen schaut er nach, doch, was auch immer er sucht, scheint nicht hier zu sein. Er seufzt und zuckt mit den Achseln. Dann taucht hinter ihm das Kätzchen auf, welches Breads ihm in Japan geschenkt hat. NEON schaut die Katze fragend an, doch sie scheint nicht das gesuchte Objekt zu sein. 

Breads reagiert nicht darauf. Er tritt nur einen Schritt näher an NEON heran, so bedrohlich wie es ihm mithilfe seiner Statur möglich ist. Und er starrt. Er starrt... an Love vorbei?

Robert Breads: „Ich hatte gehofft, es ist nun vorbei. Doch scheinbar sind wir dazu bestimmt, eine nie endende Rivalität zu führen...“

Dann kommt unser Kameramann auf die Idee, dass der geneigte Zuschauer ja auch einmal gerne wissen würde, mit wem Breads da nun spricht. Und das wacklige Bild wackelt, bis man ein neues wackliges Bild sieht – das Bild vom Erzfeind des Kanadiers.

Das Bild des PCWA-Getränkeautomaten.

Robert Breads: „Das darf doch nicht wahr sein! Du beklopptes Mistding! Und nichtmal was Vernünftiges zu Essen hast du anzubieten.“

Kopfschüttelnd dreht Breads sich um und nimmt dann zum ersten Mal den jungen, flauschigen Sohn von Samuel Lawrence wahr. Der Träger der früheren Cryption Crown hebt die Augenbrauen.

Robert Breads: „Was machst du denn hier?“

NEON LOVE: "Ich suche nach Paolo, er wollte mir etwas wichtiges zeigen und ist verschwunden. Wir zwei suchen jetzt schon eine Weile nach Ihm, doch er taucht einfach nicht auf."

Robert Breads: „Bin ich hier eigentlich nur von Verrückten umgeben?“

Das ist ein mutiges Statement für jemanden, der gerade mit einem Getränkeautomaten gesprochen hat. Und das nicht zum ersten Mal. Der Kanadier seufzt, dann schüttelt er den Kopf – er findet ja sowieso nichts zu essen, er hat auch momentan nichts Anderes zu tun... also warum nicht dem Jungen helfen, seine Katze zu finden? Er war ihm irgendwie sympathisch geworden... oder es war Mitleid. Das weiß Breads wohl selbst nicht so genau.

Robert Breads: „Und wo hast du dein Kätzchen zuletzt gesehen?“

NEON LOVE: "Heute Morgen, da bin ich mit Paolo in der Straßenbahn hier her gefahren, dann waren wir den ganzen Tag hier auf dem Gelände unterwegs. Paolo meinte dann das wir dringend das Telefon los werden müssen, was ich erledigt habe. Danach habe ich ihn Backstage abgesetzt, damit er mein Match gegen Edwards und den Barbarien sehen konnte. Ich habe zwar verloren, aber Paolo meinte ich hätte wie ein Löwe gekämpft und ich wäre bereit... also waren wir direkt bei diesem bösen magischen Drachen Azazel und haben ihm erklärt das wir ihn erschlagen werden. Paolo meinte die Welt will sehen, wie ich gegen Rage kämpfe. Rage hat zugestimmt und bei Vendetta 92 werde Ich, mit der hilfe von Paolo, diesen Drachen erschlagen. Wohin wollten wir jetzt eigentlich? Achja, Blakey, Paolo wollte Blakey suchen. Hier ist er aber auch nicht. Weder Paolo, noch Blakey sind hier. Hier bist nur Du. Du, Robbie, tanzen wir jetzt?"

Robert Breads: „Nein, wir werden nicht tanzen.“

„Canada's Own“ rückt sich den Gürtel auf seiner Schulter zurecht.

Robert Breads: „NEON, tu', was du nicht lassen kannst, aber mir ist gerade echt nicht danach. Ich habe nichts zu essen, ein Titelmatch vor der Brust, werde pausenlos bei allem was wichtig ist übergangen und wurde beim Pay-Per-View von irgendwem niedergeknüppelt.“

NEON LOVE: "Ich helfe dir deinen Angreiffer zu finden. Zuerst müssen wir dann aber Paolo finden, der weiß sicher schon wer das war. Damit wir Paolo finden können, ist es aber wichtig das wir tanzen. Los, tanzen wir!"

Robert Breads: „Ich werde schon noch selbst heraus finden, wer das war, vielen Dank. Nur ist das Suchen von Leuten die gewaltbereit sind und denen es zuzutrauen ist, eine solche Attacke durchzuführen, in der PCA wie das Suchen der Nadel im Heuhaufen... ein weiterer Grund dafür, dass man diese Liga dringend ändern muss...“

Die Katze, welche zwischen den Beinen von NEON rum schlawänzelt ist schnurrt einmal laut und jagt dann, anscheinend einer unsichtbaren Maus, hinterher und verschwindet aus dem Bild. NEON wirkt zerknirscht, jetzt hat er keine Katze mehr, eigentlich sollte er aber doch zwei Stück haben.

Gerade als NEON um eine Ecke biegt, stolpert er unsanft gegen etwas Großes. Als er erschrocken zurückprallt, schließt Robert Breads zu ihm auf. Gemeinsamen starren sie fassungslos auf das „Etwas“, was da vor ihnen steht. Der Kanadier reibt sich sogar die Augen Doch er irrt sich nicht. Vor ihnen steht tatsächlich eine menschengroße Katze. Mit Lederjacke. Und NEONs Katze auf dem Arm.

Als sich die Fassungslosigkeit bei den PCWAlern gelegt hat, kommt langsam die Erkenntnis. Die große Gestalt ist keine echte Katze. WER HÄTTE DAS GEDACHT???

Stattdessen erkennt man beim genauen Hinsehen, dass die Person nur eine Katzenmaske trägt, ansonsten aber einen menschlichen Körper besitzt und sich auch humanoid bewegt, als sie einen Schritt auf Love und Breads zumacht.

Robert Breads: "Kann mich bitte mal wieder jemand niederschlagen...?"

Nach überwundener Überraschung stellt sich der PCA Wrestling Champion kampfbereit vor den unbekannten Freak, auf dessen Arm sich NEONs Katze offenbar nur allzu wohlfühlt. Sie kuschelt mit dem Ärmel der Lederjacke und leckt sich entspannt am Arsch. Love greift vorsichtig nach seinem flauschigen Freund, der Mysteriöse mit der Katzenmaske zieht daraufhin energisch das Tier zurück.

„Wagt es nicht!“

Er macht einen Schritt zurück. Setzt den Wusch dann sorgsam auf dem Boden ab und verscheucht die Katze, damit sie nicht von NEON ergriffen werden kann. Dann stellt er sich breitbeinig vor die Wrestler, die von seinem Anblick noch immer gleichsam verstört und verwundert sind. Langsam greift der Mann nach der weißen Maske und zieht sich sich vom Gesicht. Gebannt verfolgen sie den Vorgang.

„Robert! Ist dies etwa der Weg, wie du die Liga retten willst?“

Nach diesen Worten gleitet die Maske vom Kopf. Und darunter kommt zum Vorschein....WILEY CUTS!? Die selbsternannte „White Cat“ unter einer weißen Katzenmaske. Klingt im ersten Moment logisch, passt ansonsten aber so gar nicht zum bisherigen Auftritt des Amerikaners. Dieser wirkt ansonsten aber auch ziemlich verändert seit seinem letzten Auftritt – dem Brawlin Rumble. Ein vollbartähnliches, ungepflegtes Gewächs „ziert“ sein Gesicht, die Haare sind länger geworden und kleben nach dem Trager der Maske eng an. Der Ausdruck im Antlitz der weißen Katze wirkt seltsam nervös, sein Blick wandert unablässig zwischen NEON und dem Champion hin und her. Dabei wirkt er nicht unbedingt freundlich eingestellt.

Breads ist nun vollkommen fertig mit der Welt. Das ist selbst für einen GFCW-erprobten Wrestler schon eine ordentliche Ladung von „Was zur Hölle ist hier los?“-Momenten. Nun taucht einfach mal eben spontan sein ehemaliger Partner wieder auf und das tut er... so?

Robert Breads: „Verzeih mir, aber ich weiß gerade nicht, was ich sagen soll. Ich bin verwirrt.“

Das Auftreten Cuts' gibt dazu ja auch allerlei Anlass. Der Amerikaner macht einen Schritt auf Robert zu und fährt sich dabei mit der Hand durch seinen Bart.

Wiley Cuts: „Da ist ja nichts Neues, dass du das nicht weißt! Offenbar weißt du es generell nicht, schließlich muss man von dir seit einem Jahr schon immer das Gleiche hören!“

Das verwundert nun. Bei Cuts letztem Auftritt schien das Duo wie ein Herz und eine Seele.

Wiley Cuts: „Reden, reden, reden, reden, reden!“

Wie Rumpelstilzchen wiederholt er das Ort und stampft dabei zeternd auf den Boden. Ein einzelner Finger erhebt sich. Cuts deutet auf ihn.

Wiley Cuts: „Robert, sag mir...seit einem Jahr erzählst du der Welt, dass du die Liga retten willst. Ein hehres Ziel, zu dem wir antraten. Doch was hast du erreicht? Du bist noch so weit wie bei deinem Debüt. Und dann...“

Er blickt sich nach hinten um, hält offenbar Ausschau nach der Katze. Doch die ist schon um eine weitere Ecke verschwunden.

Wiley Cuts: „Verschenkst du noch meine weiße Katze als Kuscheltier!? Das ehrenwerte Symbol des einkehrenden Umbruches? Findest du das witzig? Hältst du die Rettung der PCWA für einen kompletten Witz oder wie kommst du auf solche Aktionen?“

Robert Breads: „Mooooment mal...“

Das gefällt dem Kanadier nun mal so gar nicht. Und das macht er auch klar. Seine Stimme wird ein wenig lauter, als er zu sprechen beginnt.

Robert Breads: „Sicherlich tu' ich das nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, warst du der gleichen Ansicht wie ich. Wenn ich mich richtig erinnere, standen wir auf einer Seite, haben wir im Brawlin' Rumble Rekorde aufgestellt. Wir waren die besten Rookies die diese Liga sich wünschen konnte... und dann warst du weg.“

Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf NEON Love.

Robert Breads: „Du hast dich nicht nur mit seinem Vater verbunden, einer „Hardcore Legende“, um im Rumble zu überzeugen... nein, du hast aufgegeben. Du hast unsere Sache aufgegeben. Du hast mich im Stich gelassen, du hast UNSERE SACHE im Stich gelassen. Und nun kommst du hier hin und sprichst von Enttäuschung, während ich ohne dich einen Titel gewonnen habe und damit nun die Leute endlich dazu zwingen kann, unserer... oder scheinbar nur noch „meiner“ Sache Aufmerksamkeit zu schenken.“

Die Worte Breads scheinen die weiße Katze wie ein Blitzeinschlag zu treffen. Theatralisch fährt er sich durch die Haare. Dann lässt er einen erschütternden Schrei los, der Love einen Schritt zurückschrecken lässt. Cuts fällt auf die Knie. Mit der flachen Hand klopft er immer wieder auf den Boden, bis er resigniert mit den Schultern zuckt.

Wiley Cuts: „Oooooh, du verstehst nichts. Nichts. Absolut nichts. Keinen Teil. Nichtmal ein Bruchstück. Nein, nein, nein! Nicht ich bin der Gescheiterte, sondern du!“

Erneut deutet er angestrengt auf den Kanadier.

Wiley Cuts: „Ich bin nicht gegangen, weil ich den Glauben an die PCWA Rettung verloren habe. Sondern, weil ich den Glauben...“

Seine Stimme überschlägt sich fast beim Weitersprechen.

Wiley Cuts: „....an dich verloren habe! Du warst nie wirklich ein Revolutionär, sondern lediglich ein Teil des PCWA-Systems. Du redest nur, Robert. Du warst nie wie ich! Und das macht dich schlecht.“

Er steht wieder auf und tippt mit dem Finger wiederholt auf den Gürtel des Kanadiers.

Wiley Cuts: „Dieser Titel da. Er ist dir doch viel wichtiger als das große Ganze, Robert. Verstecke deine Egozentrik nicht hinter hehren Motiven, die ich initiiert habe. Alles was du je wolltest ist der Erfolg. Und du hast immer den Weg gewählt, der einfach schien.“

Breads will widersprechen. Doch der aufgebrachte Amerikaner kommt ihm zuvor.

Wiley Cuts: „In meiner Abwesenheit habe ich endlich die Wahrheit über dich erkannt! Du bist genau wie die Anderen, Robert. Du bist schon längst ein Teil der großen, blutigen Schlange geworden, die durch die Wrestlingwelt zieht. Und nun bist du dabei, ihr Kopf zu werden. Doch das macht nicht besser. Sondern zu einem Feind, Robert! Einem Feind der Idee, die du einst mitgeprägt hast. Doch nun muss die Veränderung in die PCWA endlich eintreten. An dir! Ich muss dich im Ring zur Strecke bringen.“

Sein Gesicht kommt bis auf wenige Zentimeter an das des Kanadiers heran.

Wiley Cuts: „Um den Titel. Nimm es nicht persönlich.“

Einen Moment lang sieht es so aus, als wolle Breads Cuts nun eine reinhauen. Dann erinnert sich der geneigte Zuschauer daran, dass das nun wirklich nicht Roberts Stil ist. Doch stattdessen starrt die Stimme des Wrestling Wiley nur an... und nickt dann langsam.

Robert Breads: „Na schön... du glaubst also, du bist der bessere Mann für den Titel? Nein, bist du nicht. Und das werde ich dir früher oder später noch beweisen. Du sollst dein Match bekommen, früher oder später. Vielleicht sogar viel früher, als du denkst.“

Ein müdes Lächeln von Breads. Es soll überheblich wirken, selbstsicher, unnahbar – doch in erster Linie wirkt es gekünstelt und wütend, eine Trotz-Reaktion. Provokationen von Leuten, deren Meinung ihm egal ist, treffen ihn kaum, auf ihr Wort gibt er ohnehin nichts. Doch wenn Wiley Cuts spricht... ein Mann, dessen Ideale einmal mit den seinen identisch waren... dann ist das etwas Anderes. Ein letzter, misstrauischer und abschätziger Blick, dann wirbelt Breads herum und verschwindet. NEON schaut Wiley etwas fragend an, immerhin ist Cuts die personifizierte weiße Katze, ein Freund von Breads und hat sogar den Respekt von Samuel Lawrence, doch NEON hat etwas Angst vor diesem Mann. Etwas in Gedanken versunken verharrt NEON noch eine Sekunde und schreit Cuts dann an.

NEON LOVE: "Auf dem Klo!" 

NEON fasst sich an den Kopf. Wie konnte er das nur vergessen? Wiley will eigentlich noch etwas sagen, doch kommt nicht dazu, NEON fällt ihm ins das, unausgesprochenen Wort.

NEON LOVE: "Ich war auf dem Klo und habe meinen Paolo dort vergessen. Ich hoffe er ist nicht böse mit mir."

Noch bevor Wiley irgendwas sagen kann, verschwindet auch NEON LOVE aus dem Bild und macht sich auf die Reise seine Katze zu retten.

 

Vincent Draven: "Armer NEON, verliert seinen Onkel, verliert seine Katzen..."

Mike Garland: "...und verliert bei Vendetta 92 auch sein Leben!"

Vincent Draven: "Aber auch bei Breads ist nicht mehr alles so rosig."

Mike Garland: "Na, der ist noch genau so langweilig wie immer und redet nur."

Vincent Draven: "Anscheinend will jetzt sein ehemaliger Partner, Wiley Cuts, auch etwas verändern. Nicht die PCWA, dafür aber Breads!"

Mike Garland: "Ob er wohl der Angreiffer war? Hätte irgendwie etwas von großem Daily-Soap-Kino, so ein kleiner Verrat, findest du nicht auch, Vince?"

Vincent Draven: "Ich denke nicht, dass unser White Cat hinter dem Angriff steht..."

Mike Garland: "...dann machen wir einfach weiter. Was du denkst, dass will niemand wirklich wissen."


------------------ PCWA ------------------

RM stolpert in den Innenraum des Theaters, bewaffnet mit einem Mikro.

RM: „At first I was afraid, I was petrified...“

Der Kuchen der nach 1 Jahr sein PCWA Comeback feiert vor Livepublikum stolpert über die Rampe

RM: „...Kept thinkin' I could never live without you by my side. But then I spent so many nights thinking how you did me wrong.And I grew strong. And I learned how to get along!“

Der Kuchen dreht sich zum Studenten an der Hifi-anlage.

RM: „Hit it!“

Und auf Zuruf startet der das Playback, der Kuchen beginnt sogar zu tanzen.

RM: „And so you're back from outer space. I just walked in to find you here with that sad look upon your face. I should have changed that stupid lock. I should have made you leave your key. If I had known for just one second you'd be back to bother me"

Der Kuchen klettert etwas unbeholfen in das Publikum, zwischen die Fans, die etwas verwirrt, aber auch belustigt von dieser Vorstellung sind. Musikalisch sicher nichts für den Recall, aber für Youtube. Aus voller Inbrunst schmettert er jetzt auf den Stühlen stehend zwischen den Fans den Refrain des Disco Klassikers.

RM: „Go on now, go walk out the door. Just turn around now. 'Cause you're not welcome anymore
Weren't you the one who tried to hurt me with goodbye. Did you think I'd crumble. Did you think I'd lay down and die. Oh no not I, I will survive. Oh, as long as I know how to love, I know I'll stay alive. I've got all my life to live. And I've got all my love to give. And I'll survive. I will survive.
Hey, hey.“

RM fällt fast von den Stühlen als er sich aus dem Publikum heraus in Richtung Ring machen will, wird aber von 3 hilfreichen Fans in Night Fighter Shirts aufgefangen. Wie sinnbildlich, dass es mal wieder Mad Dog ist, der Ihn vor dem totalen Absturz schützt.

RM: „It took all the strength I had not to fall apart. Kept tryin' hard to mend the pieces of my broken heart. And I spent oh so many nights just feeling sorry for myself. I used to cry, but now I hold my head up high“

Der Kuchen erklimmt die Stufen der Ringtreppe, des Rings und steht nun auf dem Apron mit dem Rücken ins Seil gelehnt ins Publikum singend den linken Arm über dem Kopf hin und her schwenken und er findet sogar Nachahmer im Publikum, nicht viele aber ein paar wenige.

RM: „And you see me, somebody new. I'm not that chained up little person still in love with you.And so you felt like dropping in and just expect me to be free. But now I'm savin' all my lovin' for someone who's lovin' me,“

Der Kuchen betritt nun endlich das Ringinnere, was ihn aber nicht am Weitersingen hindert.

RM: „Go on now, go walk out the door. Just turn around now 'Cause you're not welcome anymore Weren't you the one who tried to break me with goodbye
Did you think I'd crumble. Did you think I'd lay down and die. Oh no not I, I will survive. Oh, as long as I know how to love, I know I'll stay alive. I've got all my life to live
I've got all my love to give. And I'll survive. I will survive.“

Der Kuchen erklimmt einer Ringecke. Und fordert nun das Publikum lautstark zum mitsingen auf.

RM: „Alle mitsingen!!!!!“

Wirklich erfolgreich ist dieser Aufruf aber nur bei dem mit einem ähnlichen Alkoholpegel wie dem seinigen. Aber die singen bekannterweise am lautesten.

RM: „Go on now, go walk out the door. Just turn around now. 'Cause you're not welcome anymore 
Weren't you the one who tried to break me with goodbye. Did you think I'd crumble. Did you think I'd lay down and die. Oh no not I, I will survive.Oh, as long as I know how to love, I know I'll stay alive. I've got all my life to live. I've got all my love to give. And I'll survive.“

Er springt vom Ringseil und wankt in die Mitte. Noch einmal mit voller Inbrunst singt er die magischen Worte mit denen auch das Playback ausklingt.

RM: „I will survive! I will surviveeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!!!!!!“

Vereinzelte Zugabe-rufe werden vom Publikum selbst tot gebrüllt mit "Schnauze"-Rufen.

RM: „Danke Berlin ihr seit ein Großartiges Publikum!!!“

Ein Grinsen ist auf dem Gesicht des Kuchens. Es ist zwar nicht die gewohnte PCWA Crowd. Aber für den Kuchen, der seit fast 2 Jahren gar nicht mehr vor einem Livepublikum stand, ist es schon was besonderes. Er würde es nicht zugeben und kriegt sicher auch nicht alles mit von dem was um ihn herum geschieht, aber er hat es vermisst. Schade nur, dass er sich nicht dem Anlass gerecht gekleidet hat, sondern immernoch in der alten Lederjeans, dreckigen T-Shirt und zerrissenen Jeans da steht. Auch eine Dusche hätte ihm sicher gut getan.

RM: „I will Survive! Das ist wohl auch das Motto der PCWA...“

Noch bevor er irgendwas entscheidendes sagen kann, erklingt "Perkins" von Peyote Asesino über die Soundanlage. Oder zumindest eine preiswertere Cover-Version. Die Fans die da sind, wissen natürlich genau wer nun zum Ring kommen wird: Der ehemalige Cotatores und Tribune Champ Díego Alejandro Sanchéz erbarmt sich das Publikum zu retten, bevor der Kuchen anfängt ein weiteres Liedchen zu trällern. Er betritt die Stage, sein Headset gegen ein normales Mic getauscht, und marschiert kopfschüttelnd zum Ring. Noch bevor Diego allerdings den Ring betreten kann, wird er von RM der - wie einst das HB-Männchen - im Ring vor Wut auf und abspringt persönlich angesprochen.

RM: „Sanchez, das ist jetzt nicht deine Zeit. Es ist die Zeit des Retters der PCWA...“

Der Deutschmexikaner mustert den Hallenser sehr genau. Die wenigen Male, in denen sich beide gegenüber gestanden haben, haben deutlich gemacht, dass sich beide nicht grün sind. Trotzdem scheint Díego ein wenig erschrocken über das Erscheinungsbild des Kuchens. Unter den Seilen rollt er sich in den Ring und ergreift das Wort.

Sanchéz: "Das ist sie gewiss. Doch wenn ich dich so sehe...ein betrunkener Penner, über den wahrscheinlich noch die Obdachlosen draußen im Park lachen...muss es mit der PCWA ja sehr schlecht stehen, wenn du der Retter sein sollst."

Natürlich weiß er, wie es um die PCWA steht. Das Treffen der provisorischen Führung war mehr als deutlich, doch das muss man ja nicht jedem Krümel auf die Nase binden.

RM: „Ja du hast Recht! Der PCWA geht es schlecht. Sie steht am Abgrund aber mit mir...“

Diego fällt ihm ins Wort...

Sanchéz: „Wären wir jetzt schon einen Schritt weiter!“

Der Kuchen hält sich den Bauch und deutet ein hämisches lachen an.

RM: „Haha! Sehr witzig! Ein Scherzkeks. Oder um es in deiner Sprache zu sagen. El Bromista!“

Bestes Spanisch für den Mexikaner. Na ja oder zumindest die paar Brocken, die er sich gemerkt hat von den Beleidigungen, die er einst für Ignacio de Juarez in sein Vokabular aufgenommen hat.

RM: „Dir wird das Lachen noch vergehen. Die PCWA hat mich nämlich als Rettung zurück geholt. Ich soll das Schiff wieder auf Kurs bringen. Und deshalb bin ich hier“

Díego kann sich ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen. Lässig schaut er auf sein Handgelenk, wo auch dieses Mal keine Uhr zu sehen ist. Doch es geht ihm um die Geste.

Sanchéz: "Bist du in der Zeit hängen geblieben? RM, hör mir jetzt genau zu und versuch meine Worte zu verstehen. Es ist NICHT mehr 2010!! Wir leben mittlerweile im Jahr 2013!! Niemand hat dich vermisst, außer Kevin Smash. Niemand braucht dich, niemand will dich in diesem ring sehen. Schon gar nicht in deinem Zustand? Hast du in der letzten Zeit mal in einen Spiegel geguckt?"

Einmal atmet er tief durch. Der Hallenser ist es nicht wert, dass er sich unnötig aufregt.

Sanchéz: "Was willst du denn überhaupt hier? Willst du uns vier Shows lang mit deiner Anwesenheit nerven und dann wieder in der Versenkung verschwinden?"

Erbost über die Kritik an seinen bisherigen doch er mangelhaften PCWA Auftritten muss der Kuchen zur Flasche greifen, ein kräftiger Schluck aus dem Flachmann in seiner Lederjacke beruhigt die Nerven und kühlt die Wut.

RM: „Ich gebe zu bisher war mein Bild, was ich in der PCWA abgegeben hab, nicht unbedingt das Beste, aber in der cW....“

Sanchéz: "Dios mio, verschone uns mit deinen Märchen. Die cWc ist schon lange Geschichte, RM. Face facts. Hier geht es um das Jetzt und Hier! Es geht um die PCWA, VERDAMMT! Das erfordert unsere gesamte Energie, unseren Willen und unsere Entschlossenheit. Da können wir uns nicht noch um soziale Pflegefälle wie dich kümmern."

Fast schon mitleidig schaut der Deutschmexikaner den Mann aus Halle an. Er kann verstehen, dass RM Halt in der PCWA sucht, vielleicht sogar das Gefühl gebraucht zu werden. Doch das Timing ist einfach total beschissen.

Der Kuchen fummelt in seiner Jacke und holt sein Handy raus.

RM: „Ach ja! Ist so? Dann erklär mir das mal!“

RM hält Diego die SMS hin, die erhalten hat.

RM: „Hier da siehst du es. Sie wollten das ich wieder herkomme. Und warum wollten sie das? Damit ich diese Liga vor dem Ruin rette...“

Der Deutschmexikaner legt RM eine Hand auf die Schulter und lässt den Blick zum Ringboden wandern.

Sanchéz: "Amigo, ich sag dir das nur sehr ungern, aber...jeder Aktive, jeder der in den Archiven der PCWA zu finden war, wurde angeschrieben. Ich hab auch so eine Nachricht. Wahrscheinlich hat selbst Apfel Andy eine bekommen. Die PCWA braucht JEDE Hilfe, RM. Natürlich. Aber nicht die eines Alkoholabhängigen Has Beens. Du kannst uns nicht helfen. Du brauchst selbst erst professionelle Hilfe."

Für einen Moment werden die Augen des Kuchens ganz klar. Braucht man Ihn wirklich nicht. Ist er wirklich nur noch ein Suchti ohne Perspektive? Das kann doch nicht sein. Es gibt nur eine Antwort auf seine Frage und die ist in seinem Flachmann. Ein kräftiger Schluck, jenes Flüssigenelxier, das alle seine Probleme aufzulösen scheint.

Der Kuchen steckt den Flachmann weg. Mustert Diego. Er holt aus zum Schlag aus, dreht aber nur ein Pirouette und landet auf dem Gesicht. Seine Faust war nicht mal in der nähe Diegos.

Díego Alejandro Sanchéz blickt mitleidig auf den Hallenser herab. Erinnerungen an eine Situation mit James Godd kommen hoch. Damals nahm er ihm die Flasche weg, brachte ihn zur Firma und gewann einen Freund. Er konnte damals nicht ahnen, was aus James einmal werden würde. Nachdenklich wiegt er den Kopf hin und her. Dann beugt er sich zu RM hinunter und versucht diesem den Flachmann zu entwenden. Der Kuchen wehrt sich zwar, doch in seinem Zustand dauert es nur wenige Augenblicke, bis Díego den Flachmann an sich genommen hat. Er verlässt den Ring und wird sich wohl an der nächsten Mülltonne von dem "Diebesgut" trennen. Mit dem Bild eines bedauernswerten RM geht die Szene off.

 

Vincent Craven: "Da hat Díego ihm aber einmal die Meinung gesagt."

Mike Garland: "Und er hat vollkommen recht: Um die PCWA zu retten, da benötigt es mehr, als alle paar Jahre einmal für ein paar Wochen hier herein zu schneien und den Clown zu machen. Wem die PCWA ernsthaft etwas bedeutet, der ist hier mit seiner ganzen Energie und seiner ganzen Leidenschaft. So wie wir alle hier."

Vincent Craven: "Das hast du aber schön gesagt, Mike."

Mike Garland: "Ja? Habe ich abgewandelt aus einem Groschenheft abgeschrieben."

Vincent Craven: "Zumindest scheint RM nun kurz dem Alkohol abgeschworen haben. Zwangsweise, denn die Flasche hat Sanchéz einfach einkassiert."

Mike Garland: "Gott, hoffentlich bekommen wir dann heute keinen amoklaufenden Kuchen auf Entzug zu sehen."


------------------ PCWA ------------------

"Gruuu?"

"Ge-Won-Nen! Gewonnen! Sag es!"

Doch der Wilde blickt einfach nur fragend drein, während er auf dem kalten Steinboden sitzt und vergnügt an einem weiteren Schenkel nagt. Es gab eine Zeit, da wusste er, was es bedeutet, ein Match zu gewinnen. Da war Gold sein Begier... Gold und Fleisch. Doch irgendwann sind die Siege abhanden gekommen und das Fleisch ist geblieben, zum Glück. Umso schockierender, dass der Barbarian hier tatsächlich ein Match gewinnen konnte - und nebenbei auch noch den Job von Lisa Sanders gerettet hat. Wer hätte damit gerechnet?!

"Er kriegt es einfach nicht auf die Reihe... Ge... Won... Nen!"

"Greugghh!"

Aleks G. schüttelt grinsend den Kopf. Grinsend wie ein Honigkuchenpferd. Er hat das Match letztendlich zwar nicht bestritten, aber es tut gut, dass man doch irgendwie Teil des Erfolges war. Ian Christopher Edwards und NEON LOVE sind aufstrebende Superstars, keine Frage und doch konnte das bekloppte X irgendwie triumphieren. In ein paar Monaten fragt niemand mehr, wie der Barbarian das Match gewonnen hat. Möglichweise weiß man in ein paar Monaten nicht einmal mehr, dass der Barbarian das Match gewonnen hat. Doch eine Person wird es nie vergessen... und diese Tritt nun langsam ins Bild.

"Aleks...?"

Der angesprochene Tänzer mit dem Humpelbein dreht sich langsam herum und sieht in das Gesicht von Lisa Sanders - PCWA-Interviewerin. Diese sieht ausgemergelt aus, als hätte sie drei Tage durchgemacht. Ihre Zukunft hing an einem seidenen Faden und irgendwie hat sie es geschafft. Glück. Schicksal. Wildschwein. Irgendwas davon wird es gewesen sein.

Aleks G.: "Lisa! Du warst nach dem Match plötzlich weg, alles okay?"

Lisa Sanders: "Ja, ich... ich musste das erst einmal verarbeiten. Ich bin so froh, dass ich hier bleiben darf. Und das habe ich nur euch zu verdanken... naja, eigentlich nur dir und dem Barbarian. Wo ist Bob eigentlich?"

Doch der Boss zuckt mit den Schulter.

Aleks G.: "Ich habe keine Ahnung, ich habe ihn seit vorhin auch nicht mehr gesehen. Entweder frisst er grad Oreos in Massen oder er schläft."

Lisa Sanders: "Okay. Ich... ich wollte mich auch nur noch einmal bedanken. Ohne euch... wäre ich nicht mehr hier. Danke, Aleks."

Mit Tränen in den Augen blickt die Interviewerin Aleks G. an, bevor sie sich dann zum Barbarian herunterkniet, der noch immer an seinem Schwein nagt. Lisa versucht ihm in die Augen zu sehen, doch die Aufmerksamkeit des Wilden gebührt dem Fleisch in seiner Hand. Lisa fährt fort.

Lisa Sanders: "Danke... Barbarian!"

Und sie drückt ihm tatsächlich einen Kuss auf die haarige Wange. Der Barbarian hört urplötzlich auf zu nagen, während Lisa langsam wieder aufsteht. Ein seltsames Leuchten liegt in den Augen des Wilden, während er weiter unentwegt auf sein Fleisch starrt. Lisa nickt noch einmal Aleks zu und verschwindet dann, während dieser sich das Lächeln kaum verkneifen kann. Dann wendet er sich wieder dem Barbarian zu, der nur zögerlich an seinem Fleisch kaut und - wenn wir es nicht besser wüssten - damit beschäftigt zu sein scheint, was ihm einige nicht einmal zutrauen würden. Der Barbarian... denkt nach.

...

...

Und hinter der nächsten Ecke steht Bob Mile und hat die Szene aus der Ferne beobachtet. Wütend zerdrückt er den brennenden Joint in seiner Hand und verschwindet urplötzlich wieder.

 

Vincent Craven: "Lisa Sanders bedankt sich beim Barbarian. Niedliche Szene."

Mike Garland: "Diese Lippen möchte ich niemals wieder nahe vor meinem Gesicht sehen. Herpes. Krätze. Cholera. Würgs. Wie konnte Lisa nur?"

Vincent Craven: "Beim Blick von Bob Mile frage ich mich eher, was sie damit angerichtet hat. Doch das müssen wir in naher Zukunft weiter erfragen, heute wird es da wohl keine Antwort mehr geben..."

Mike Garland: "Oder Lippenschmelze. Scharlach. Windpocken. Hepatitis. Wir müssen die gesamte Liga in Quarantäne setzen."

Vincent Craven: "Und wieder muss Mike Garland übertreiben..."


------------------ PCWA ------------------

Warm spritzt es auf den bebenden Körper.
Tropfen für Tropfen, fontänenartig strömt es hervor, das kostbarste aller Elixiere, landet auf streichelzarter Haut und bildet dort klebrige Rinnsale, die den perfekt geformten Körper hinunter fließen. Das blonde Haar wird engelsgleich zurück geworfen, die Finger mit den manikürten Nägeln fahren in kreisenden Bewegungen durch den Schopf, verreiben die milchige Flüssigkeit.

"Ahhh..."

Sekunden später ist Alistair mit dem Shampoonieren fertig und stellt den Duschkopf ab. Er hat Seife in den Augen und so muss er ein wenig nach dem Handtuch tasten, das unweit der Dusche liegt. Lässig rubbelt er sich trocken und betrachtet für einen Moment seinen durchtrainierten Körper in dem mit Dampf beschlagenen Wandspiegel. So, als wolle er prüfen, ob ihm die zurückliegende Hochzeitsreise geschadet habe, spannt er seine Bauchmuskeln an und stellt zufrieden fest, dass diese immer noch ein perfektes Sixpack bilden. Tja, körperlich war er in den zurückliegenden Wochen sehr aktiv gewesen, nur war die Art des Trainings eben eine andere gewesen. Alistair schlingt sich das Handtuch um die Hüften und verlässt pfeifend den Duschraum.

"HEILIGE SCHEISSE!"

Alistair erstarrt direkt auf der Türschwelle zu Stein. Er ist nicht allein in seiner Kabine, denn außer ihm befindet sich noch eine junge Frau in dem Raum.
Eine junge Frau, die nicht SEINE junge Frau ist.

Mermaid nagelt ihren Blick auf den tropfenden Frauenschwarm.

Mermaid: "Musst Du mich so erschrecken? Zieh Dir besser etwas an! Das ist sexuelle Belästigung UND Du könntest Dich erkälten, Hübscher..."

Sushi schaut sich die Form von Alistairs Muskeln an, dann seinen Oberkörper mit der ansetzenden Gänsehaut. Sie analysiert Alistairs Gesichtszüge auf Unsicherheit: Typisch Model. Menschen, die sich berufsbedingt von anderen Menschen anschauen lassen, verlieren irgendwann die normale Portion Scham. Schade. Scham ist süß. Mit einem Anflug von Bedauern wendet sich Mermaid wieder Alistairs Fotoalbum zu. Sie packt es wieder zurück in die Schublade und sucht neugierig nach etwas Besserem.

Für einen Moment ist Alistair viel zu verdutzt, um angemessen auf diese Dreistigkeit zu reagieren. Dann aber kehrt seine Schlagfertigkeit zurück.

Alistair: "Nun. Ich störe dich ungerne bei... was auch immer du da gerade machst... aber dürfte ich als Bewohner dieser Umkleidekabine vielleicht erfahren, was du hier treibst? Oder störe ich dabei deine Bemühungen, mich zu ignorieren, deinen neuen autistischen Way of Life?"

Er tritt auf Sushi zu, die sich nun erneut zu ihm umdreht. Sie will etwas entgegnen, aber ihr Blick bleibt stattdessen auf seinem feuchten Oberkörper kleben, den sie wie ein angreifendes Kampfhundebaby mit amüsiert-respektvoller Faszination anstarrt. Verlegen versucht Alistair, das eigentlich etwas zu knappe Handtuch etwas hochzuziehen.

Mermaid: "Baby! Kein Wunder, dass Teenager nach Dir schreien und Twens sich für Dich ausziehen. Junge Mädchen lieben auffällige Typen wie Dich. Ach, was soll's?! Ich hätte Dich früher auch gefickt. Schon allein den anderen Girls zu liebe."

Alistair wirkt ein wenig überfordert, als er in Mermaids entwaffnend freches Gesicht schaut.

Mermaid: "Ich will Dir nicht zu nahe treten, Alistair. Irgendwie kann ich Dich gut leiden. Also auch ohne das Handtuch... Ääh... Ich meine, wenn Du zur Abwechslung mal wieder eine Hose trägst. Yadda yadda. Egal. Alistair, Du bist selbst ein halbes Mädchen! Kennst Du das, wenn Du von Deiner ganzen Umwelt für Deine Schönheit angehimmelt wirst? Wenn Du den größten Scheiß stammelst, und sich trotzdem sämtliche Nippel Deiner Zuhörer aufstellen wie kleine Solarzellen? Kennst Du das unbefriedigende Gefühl, wenn Dir niemand wirklich zuhört, weil man Dich lieber anglotzt wie eine verdammte Statue? Bist ne arme Sau, Alistair..."

Sushi zwinkert und tätschelt Alistairs Schulter, ehe sie auf eine bedrohlich erotisch Weise an ihm vorbei wandert.

Mermaid: "Ein halbes Mädchen... Bei einem Mann finde ich das total unattraktiv. Moment! Du bist ja ein Halbmädchen... FUCK! Als Mädchen ist das irgendwie wieder cool. So maskulin-androgyn-durchgeknallt. Das ist jetzt irgendwie wieder sexy. Ja, sorry, ich mach schon wieder keinen Sinn. Aber das ist schon okay, weil ich ein Mädchen bin. Unzuverlässigkeit ist das Vorrecht der Muse."

Ohne auf eine Antwort zu warten, dreht sie sich wieder um. Dies gibt Alistair wenigstens die Möglichkeit, schnell nach seiner Hose zu greifen und diese anzuziehen, ohne dabei das Handtuch fallen zu lassen.

Alistair: "Gut. Du bist also nicht hierher gekommen, um mit mir zu vögeln. Das beruhigt mich, denn falls es dir entgangen sein sollte: Ich bin glücklich verheiratet. That's it, keine Portion 'Big Al' mit Extra-Sauce für dich. Du hast mir meine Frage aber noch nicht beantwortet: Was zum Teufel machst du hier?"

Von hinten greift er ihr rechtes Handgelenk und dreht sie zu sich um. Dabei streift ihr Arm seinen Oberkörper und Alistair bemerkt einen leichten Schauer, der ihm über den Rücken läuft. Er zieht Sushi dichter zu sich heran, legt eine Hand an ihre Wange, damit sie ihn ansieht.

Alistair: "Du wolltest mich doch nicht etwa bestehlen, oder?"

Wer kennt nicht dutzende Pornos, die genau so anfangen? Seid ehrlich.
Aber anstatt ihr die Kleider vom Leib zu reißen, ist Alistairs Antlitz tatsächlich von einem gewissen Zorn geprägt.

Alistair: "Du wirst meine Frage beantworten, Mädchen, oder ich rufe sofort Miltons Sicherheitsdienst. Gabriel Security. Und glaube mir... diesen Freaks willst du besser nicht in die Hände fallen."

Alistair wirkt bemerkenswert energisch. Doch seine Drohung wird ohne Angst von Mermaids Gesicht absorbiert. Kurz flackert Zorn auch in ihrem Gesicht. Der quirrlige Red Head ist angepisst. Sie ist richtig angepisst. Und das gefährlichste, ihre offenbar frische Verletztheit, ursächlich für ihr Temperament und die Dreistigkeit beim Durchstöbern von Alistairs Besitz, ist gerade erst geschlüft. Hell has no fury than a woman scorned.

Doch Alistair ist offenbar nicht Teil ihres Problems. Mermaid toleriert den harten Griff an ihrem Handgelenk, wirft einige widersprüchliche Blicke durch den Raum und lässt Alistairs Zorn mit sanfter Nachhaltigkeit schmelzen, indem sie mit kristallklarer Stimme antwortet.

Mermaid: "Du hast diese Kabine mit Patricia Selladore geteilt?! Ich nehme an, auch die Einrichtung?! Sicherlich liegen hier noch eine Reihe von Gegenständen von ihr herum. Selbst wenn nicht, dann hatte ich einfach das Bedürfnis noch einmal durch die gleichen Alltagsgegenstände zu stöbern, zwischen denen sie gewohnt hat. Bevor in der PCWA wieder eine überraschende Wendung stattfindet und endgültig alles weg ist."

Reflexartig lockert sich Alistairs Hand und gibt Sushi frei. Eine unbegründete Verlegenheit löst seinen Zorn auf. Sushi bemerkt es nicht einmal.

Mermaid: "Ich schätze, das muss so sein, wenn man berühmt wird. Ständig verändert sich die Welt und jene Schönheit, die kurz mein Herz erblühen ließ, wird mir wieder entrissen. Weil irgendjemand gelangweilt war. Ist Dir nun klar, warum ich mir ein Andenken von Patricia holen will? Und wieso ich mich nicht von den Regeln dieser Welt aufhalten lasse? Regeln von Höflichkeit und Eigentum, die irgendjemand aufgestellt hat dem ebenfalls langweilig war."

Ungläubig kneift Alistair die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Will ihn dieses Mädchen für dumm verkaufen? Allerdings hatte er von ihrer Begeisterung für seine Ex-Partnerin gehört. Patricia. Alistair versetzt es immer noch einen Stich, als er an die Zeit mit ihr denkt.

Alistair: "Du machst es mir nicht leicht..."

Er schließt die Augen und seufzt leise. Schließlich nickt er in Richtung eines Schrankes.

Alistair: "Da sind noch ihre Sachen. Ich hatte noch keine Zeit, sie auszusortieren. Denke, ich brauche sie nicht mehr."

Alistair setzt sich auf eine Couch und zündet sich eine Zigarette an. Sushi schaut erst auf ihn, dann auf den Schrank. Während Alistair raucht, steht sie unentschlossen in der Mitte und fühlt sich allein gelassen zwischen mehr Stühlen als es Ärsche in der PCWA gibt. Mermaids Zähne knirschen. Scheiße. Das ist nicht, was sie will. Das wird sich nicht befriedigen. Verdammte Scheiße!

Konsterniert und bockig schlürft sie hinüber zu Alistair und lässt sich neben ihn auf das Sofa fallen. Ihre Augen gehen in die Leere. Da ihre Brüste gleichzeitig nach vorn und Alistairs überraschter Blick gleichzeitig auf ihre Schenkel fällt, zuckt dieser zusammen.

Sie sitzt nah. Zu nah.

Alistair: "Ich weiß nicht, ob das hier gerade gut ist."

Sushi betrachtet Alistair einige Augenblicke mit einem verständnislosen Blick. Dann scheint sie zu verstehen. Ein Kichern überkommt sie, das sie mit ihren Händen unterdrückt. Ein Großteil der Anspannung fällt von ihr ab. In gewisser Weise war Alistair ja ebenfalls ein Gegenstand Patricias, ein Teil ihre Alltags, könnte man sagen. Nicht wahr?

Sushis Stimme ist fröhlich und gefährlich unschuldig.

Mermaid: "Bist Du sicher? Mir hat noch niemand gesagt, dass ich nicht gut bin."

Alistair justiert mit bösem Blick den Sitz seines Handtuchs nach. Doch Mermaid scheint das nur noch mehr zu belustigen. Sie schmiegt sich lasziv an Alistair an, wie an einen großen Kuschelbär.

Alistair: "Das ist ein Trick, oder? Alles nur ein Versuch, um meine Reaktion zu testen."

Er will sie etwas mit den Händen wegschieben.

Alistair: "Was genau hast du an den Worten 'Ich bin glücklich verheiratet' eigentlich nicht verstanden?"

Mermaid: "Sorry, Du bist mir halt einfach sympathisch. Außerdem war Dein Angebot vorhin sehr lieb. Wenn ich nur wüsste, wie ich mich bei Dir revanchieren kann."

Ehe Alistair reagieren kann, streckt sich Sushi über ihm auf dem Sofa aus. Ihre barfußen Füße hüpfen auf der Lehne auf und ab. Ihre Schultern schmiegen sich an seinen Oberschenkel. Ihr Hinterkopf bettet sich auf Alistairs noch immer handtuchummantelte Hüfte. Blaue unterwürfige Augen schauen zu ihm empor, während sich wildes rotes Haar auf ihm ausbreitet. Mermaids warmer Atem berührt erst seinen Bauch. Dann pustet sie ihm ins Gesicht.

Nun kann sich auch Alistair ein Lachen nicht verkneifen. Dass er dabei die sich nähernden Schritte nicht hört, ist eine andere Sache...

< >

"ALISTAIR!"

Das erste, was Cinderella nach dem Betreten der Kabine gesehen hatte, war ihr halbnackter Mann, der auf der bequemen Couch an der Stirnseite des Raumes Platz genommen hatte. Das zweite war eine Frau, deren Kopf in seinem Schoß ruhte.

Vor Entsetzen lässt sie die Tüte mit dem Essen fallen, das sie ihm - in Ermangelung einer Kantine - aus einem nahe gelegenen Imbiss geholt hatte. Chicken Wings und Potatoe Wedges purzeln über den Boden. Nicht gerade Sportlernahrung, aber das ist jetzt vermutlich auch egal. Wie in Trance bleibt Cinderella einfach stehen und starrt die beiden mit weit aufgerissenen Augen an.

Mermaid schlägt die Hände vor dem Gesicht zusammen. Doch in ihrem Fall ist nicht Entsetzen, sondern ein zweiter deutlich größerer Lachkrampf. Unter dem Latexkampfanzug beginnen die Bauchmuskeln zu zittern.

Im Gegensatz zu ihr ist Alistair weniger gelassen. Er springt auf die Beine und stößt Sushi dabei etwas unsanft zur Seite.

Alistair: "CINDERELLA!"

Cinderella starrt ihn mit einer überkochenden Leidenschaft an, die auch auf dem Gesicht eines Engels mit Feuerschwert nicht erschreckender wirken könnte.

Alistair: "Das hört sich jetzt vermutlich an wie in einem verdammt schlechten Film, aber: Es ist nicht so wie Du denkst! Bitte geh nicht!"

Aber ans Gehen denkt Cinderella überhaupt nicht. Sie gewinnt langsam die Fassung zurück.

Cinderella: "Ich? Gehen?"

Dafür spuckt sie nun Feuer und Eis gleichzeitig.

Cinderella: "Oh nein! Ich hatte nicht vor zu gehen! Hast Du vergessen wessen Kind ich bin?"

Völlig überfordert starrt Alistair sie an. Seine größte Angst war, dass sie aus dem Raum stürmen würde. Doch nun, wo sie es nicht tut, weiß er nicht, ob er sich darüber freuen soll. Schlagzeile: Verrückte Wrestlerin ermordet prominenten Ehemann und seine Geliebte mit einer Axt ... Brennt anschließend Wrestlinghalle nieder ... Köpfe der Opfer noch nicht gefunden.

Cin blickt ihn direkt an mit einer Mischung aus Unschuld und Verruchtheit.

Cinderella: "Vielleicht möchte ich lieber mitmachen..."

Alistair schluckt. Todesangst trifft auf surreale sexuelle Traumvorstellung. Wenn er bisher überfordert war, schmort sein Hirn nun in einem Hochofen. Ist das hier tatsächlich ein Test? Und wenn ja: Wie sollte er nun reagieren? Urinsinkte bewirken manchmal, dass das Blut im entscheidenden Moment nicht im Gehirn zum Nachdenken fröhlich vor sich dahin blubbert, sondern an anderer Stelle pulsiert.

Alistair: "Das... ähm..."

Mermaid schnappt unter ihrem unterdrückten Lachkampf winselnd nach Luft. Tränen laufen ihr aus den Augen und werden nun weg gewischt. Von unten her erklingt die Stimme des Rotschopfs und schleudert Alistair tiefer in eine Hölle aus Scham und Angstschweiß.

Mermaid: "Ich glaube, daran denkt er schon die ganze Zeit. Er wollte mich wohl beim ersten Mal allein haben. Scheißmänner... Immer so berechenbar schwanzgesteuert. /*seufzt*/ ...Na gut. Ich bin dabei..."

Alistair blickt seine Frau an, aber ihr Gesichtsaudruck verrät ihm nicht, was sie denkt. Allein schon der Gedanke an eine flotte Ménage-à-trois lässt ihm die Knie weich und andere Körperstellen hart werden. Ein Test. Das muss ein verdammter Test sein. Oder ein feuchter Traum. Vermutlich würde er gleich aufwachen und alle würden ihn anstarren. Ja, so muss es sein...

Cinderella: "Nun, vielleicht..."

Sie tritt auf ihn zu und streicht ihm mit ihren Fingerspitzen über den Brustkorb.

Cinderella: "Vielleicht wollte ich ja immer schon einmal sehen, wie es so mit einer Frau ist..."

Sie löst sich von Alistair und wendet sich Sushi zu. Zögerlich streichelt sie ihren Arm, beugt sich zu ihr herüber und haucht ihr einen Kuss in den Nacken. Sushi liegt reglos da.

Scheiße, diese Frau ist wirklich die Tochter ihres Vaters, schießt es Alistair in diesem Moment durch den Kopf.

Alistair: "Nun, Ladies, ich..."

Weiter kommt er nicht, denn auf einmal hebt Cinderella den Finger.

Cinderella: "Oh, wer hat gesagt, dass du dabei sein darfst?"

Bäm. Engeistert starrt Alistair auf seine Frau, die ihre Hand demonstrativ auf Sushis Bauch legt.

Alistair: "W-was?"

Mermaid: "Mit Dir will ich es schon lange, Cindy. Du bist so sexy durchgeknallt."

Alistair: "WAS?!"

Alistair spürt, wie ihm schwindelig wird. Das kann doch alles nicht wahr sein...

Das plötzlich ausbrechende Lachen der beiden Frauen reißt ihn aus seinen Alpträumen.

Cinderella: "... verarscht!"

Sushi beobachtet vergnügt den ambivalenten Blickaustausch zwischen Cindy und Alistair. Sie kichert noch immer. Das Zittern des Mannes lässt indes langsam nach.

Mermaid: "Chapeau, Cindy. Ich war überrascht, dass Du die Situation ebenso lustig findest wie ich. Das war natürlich 5 Minuten vor unserem überforderten Schönling hier."

Der Rotschopf begibt sich aus ihrer liegenden Position wieder zurück in die Senkrechte.

Mermaid: "Wenn Dir Alistair mal langweilig wird, spielen wir diese kleine Szene noch einmal neu. Aber so lange er so ein goldiger Tollpatsch ist, habe ich natürlich keine Chance bei Dir, Süße."

Sushi zwinkert Cinderella noch einmal zu. Dann wendet sie sich zum gehen.

Mermaid: "Nichts für ungut, Alistair. Ich finde Dich trotzdem sympathisch. Wenn Du aufhörst mich ständig anzubaggern, können wir vielleicht noch gute Freunde werden."

Cinderella nickt.

Cinderella: "Ich habe mir eure kleine Unterhaltung schon ein wenig vor der Tür anhören können. Ich wusste, dass keinerlei Gefahr bestand. Aber trotzdem will ich dir eines mit auf den Weg geben..."

Sie tritt mit einem Schritt auf Alistair zu.

Cinderella: "Der hier gehört mir und wenn du dich ihm noch einmal näherst, dann zeige ich dir, wozu eine Rage in der Lage ist."

Mermaid: "Ich fänd Dich nicht halb so süß, wenn ich das nicht schon längst ahnen würde..."

Sushi verlässt die Kabine. Als die Tür hinter ihr zuklappt, sind Alistair und Cinderella alleine im Raum. Schluckend betrachtet Alistair seine Frau.

Alistair: "Ich schwöre dir, Schatz, da wäre nie etwas gelaufen. Sie war einfach hier und..."

Sie unterbricht ihn, indem sie ihm einfach den Finger auf die Lippen legt.

Cinderella: "Klappe halten."

Sie bedeckt ihn mit Küssen und führt seine Hand langsam zwischen ihre Beine. Und damit verlassen wir unser frischvermähltes Ehepaar dann auch...

 

Vincent Craven: "Puh... auch da ging es ja heiß her."

Mike Garland: "Verheiratete Männer sind für manche Frauen offenbar interessant. Hast du gesehen, wie sich Sushi an Alistair rangeschmissen hat?"

Vincent Craven: "Aber er ist standhaft geblieben."

Mike Garland: "Standhaft ist in diesem Kontext ein amüsantes Wort, hehe. Man hat Alistair förmlich angesehen, wie er mit sich selbst zu kämpfen hatte... oder sagen wir besser: Mit dem kleinen Alistair. Aber bevor es richtig interessant werden konnte, kam Cinderella ja dazwischen."

Vincent Craven: "Im letzten Moment vielleicht? Nun diese Frage werden wir vermutlich nie beantworten können. Dass sie ihm dann aber einen flotten Dreier in Aussicht gestellt hat... in solchen Situationen merkt man wirklich, dass sie die Tochter ihres Vaters ist."

Mike Garland: "Welcher Mann würde bei einem solchen Angebot nicht ins Schwitzen kommen? Aber Alistair scheint den Test ja bestanden zu haben und darf sich am Ende seine Belohnung dafür abholen."

Vincent Craven: "Wie Azrael Rage sich wohl als Großvater machen wird?"

Mike Garland: "Das wage ich mir kaum vorzustellen."


------------------ PCWA ------------------

"Was für ein Drecksloch."

Eine ganz andere Welt ist das. Nicht einmal das PCWA-Gelände an sich, das sah für ihn noch nie prunkvoll oder wenigstens liebenswert aus, aber es ist ein schönes Gefühl, wenn man nicht ständig von irgendwelchem Nicht-multilingualen Sicherheitskräften zurückgewiesen wird. Doch hier, auf dem Phoenix Centre, kann der großgewachsene, braungebrannte Mann fast vogelfrei spazieren. Ein kurzes Mal wurde er von ein paar Securities am Eingang aufgehalten. Nachdem er sich ausgewiesen hat und den Spinnern vorlog, dass der Ausgang des Openers bei Out of Ashes nur eine "Storyline" war, waren diese zufrieden und ließen ihn passieren. Seinen Blick hat er schon mehrfach schweifen lassen und dies jedes Mal mit einem Kopfschütteln abgeschlossen, die Zustände, die Gegebenheiten, da war es auf der Auslandstour ja schon fast besser. Zähneknirschend erinnert er sich an seinen Ausflug nach Japan, der mit einem Flug über die Seile endete.

"Nur ein paar Sekunden..."

Dieser verdammte Opener. Diese verdammten Regeln. Allerdings: Alle Regeln sind über Bord geworfen, denn die PCWA gibt es nicht mehr - zumindest nicht in der Form, die alle kannten. Studenten rennen herum, leiten unwichtige Sachen direkt ins Internet weiter. Wahrscheinlich auch, wie er gerade durch den Matsch marschiert, schnurstracks in das PCWA Theatre hinein. Mach dich bereit, PCWA. Declan O'Kelly ist zurück. Und er ist scheißwütend.

 

Mike Garland: "Das war... das war..."

Vincent Craven: "Declan O'Kelly! Beim Out Of Ashes ist er hochkant aus der PCWA geflogen und nun ist er wieder hier."

Mike Garland: "Nun. Momentan bekommt hier ohnehin niemand Geld, da ist es egal, ob man einen Vertrag hat oder nicht."

Vincent Craven: "Auf jeden Fall scheint er gewillt, es doch noch einmal in der PCWA zu versuchen."

Mike Garland: "Dann soll er diese Chance nutzen und nicht immer seinen vergebenen Chancen hinterher weinen. Hier zählen Taten und nicht Ankündigungen."

Vincent Craven: "Und wenn's wieder nicht klappt, dann kann er immer noch mit Jona Vark in den Strandurlaub reisen. Zeit dafür hat er dann ja."


------------------ PCWA ------------------

Sein schneller Schritt macht ihn unaufmerksam. Da ist es auch schon passiert. Mit dem linken Fuß stößt er eine Flasche um, was dem aktuellen Undisputed Gerasy Champion prompt die Aufmerksamkeit eines schlechten alten Bekannten einbringt. Ein flüchtiger Blick nach hinten links lässt ihn in einer unbeleuchteten Ecke Gabriel Lucifer erkennen.

Gabriel Lucifer: „Ah. Kein Problem. Die Flasche war noch verschlossen.“

Wie ein Süchtiger krabbelt Gabriel Lucifer ein paar Meter zum Chianti und greift nach dessen Behältnis. MD rollt nur mit den Augen.

"Ich habe die Worte gestern ernst gemeint, Gabriel. Sie sind mir zwar schwer über die Lippen gegangen, aber... ja, du bist die PCWA. Auch, wenn du momentan nicht den Eindruck machst, als würdest du noch irgendetwas bewegen können. Dich selbst kannst du ja nicht mal mehr richtig steuern..."

Mit einem fast mitleidigen Blick mustert der Gerasy den ehemaligen Träger dieses Titels.

"Ich halte das Match um die Millionen immer noch für eine fragwürdige Sache, aber prinzipiell wärest du der richtige Kandidat für diesen Kampf - wenn du nicht seit Monaten das Bild eines in Selbstmitleid versinkenden Alkoholikers abgeben würdest... Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, ob dir das alles hier noch ernst genug ist... Ob du überhaupt begreifst, was auf dem Spiel steht... Du hast eine große Verantwortung!"

Irritiert stellt der auf dem kalten Boden lungernde Mythos die Pulle beiseite und schaut hinauf zum Mann mit dem Titel.

Gabriel Lucifer: „Willst ausgerechnet Du mir etwas von Verantwortung erzählen?“

Jetzt ist Mad Dog irritiert. Fragend blickt er im doppelten Sinne auf den Ex-Principal herab, der gerade dabei ist, sich erheben, was ihm sichtlich schwer fällt.

Gabriel Lucifer: „Seine größten Fehler vergisst man gern, was? Zum Glück habe ich in Bezug auf Fehler ein Elefantengedächtnis. Nun, Mad Dog, beim Brawlin‘ Rumble habe ich dir beschworen, dass du die PCWA in den Abgrund führen wirst, solltest du den Gerasy tatsächlich dein Eigen nennen können. Schon die cWc hast du als höchster Champion in den Ruin getrieben. Geschichte wiederholt sich. So ist es immer.“

"TUT SIE NICHT!"

Mit einem gewaltigen Satz springt Mad Dog auf den mittlerweile erhobenen Lucifer zu, verpasst ihm einen Chop auf die Brust, sodass Gabriel kurz die Luft wegbleibt.

"Eleven ist gekommen, um mir zu erzählen ich sei immer noch wie der junge Mann, der einst die GCW enterte. Und du sagst mir, es würde sich wiederholen, was in der cWc geschah... Fuck you. Ich habe die cWc nicht in den Ruin getrieben, ich habe es nur verpasst sie daraus zu manövrieren!"

Die unbekannte Konstante senkt sein Haupt. Ein schwarzer Fleck in seiner Geschichte. Aber nichtsdestoweniger Ansatzpunkt es HEUTE anders zu machen.

"Es war eine ganz andere Situation... Ich sehe Teilschuld bei mir, so ist es nicht. Ich denke, dass ich etwas bewegt habe in der PCWA, aber noch nicht genug. Das gestehe ich zu, ich brauche Zeit. Aber eine andere Seite ist Kerry und Gaelic, die DU damals an die Macht gebracht hast, um deine Stellung zu behalten. Nur um später auf die Seite der ANGST zu wechseln, als Barker die Macht an sich riss. Du bist ein Fähnchen im Winde gewesen. Immer dort, von wo aus du deine Intrigen und Verschwörungen ausspielen konntest. Würde mich nicht wundern, wenn du nun auch etwas mit dem Ableben der Firma zu tun hättest."

Der eherne Mythos setzt sein bekanntes Lächeln auf, so dass seine fauligen Zähne zum Vorschein kommen. Dann verfinstert sich sein Blick urplötzlich.

Gabriel Lucifer: „Es ist herzallerliebst und ebenso scheinheilig, wie ihr alle, die es stets und ständig abgestritten haben, jetzt plötzlich, wo es schlechter um unsere Heimat steht als je zuvor, meinen Einfluss auf die PCWA zu akzeptieren beginnt. Und warum? Weil ihr einen Schuldigen auszumachen müsst. Dafür bin ich wahrlich noch gut genug. So war es immer, schon lange vor deiner Zeit.“

"Ich will nicht darüber urteilen, wer Schuld hat... Die Vergangenheit können wir sowieso nicht mehr ändern. Entscheidend ist, was wir hier und jetzt tun. Deshalb bin ich hier... Wegen diesem Millionenmatch."

Eindringlicher Blick zwischen den beiden Gegnern im Geiste. Dann winkt Lucifer völlig desinteressiert ab und hebt die noch verschlossene Flasche Chianti auf.

http://www.youtube.com/watch?v=sQO4rY18U84

Gabriel Lucifer: „Verschone mich mit deinen Weisheiten. Dem kläglichen Rest hier kannst du gerne kluge Ratschläge geben, aber ich bin für dein erhabenes Gequatsche ebenso zu alt, wie ich zu alt bin, um noch jung zu sterben. Und ich kenne außerdem die bittere Wahrheit. Ich sehe sie in deinem leidlich Geheimnisumwobenen Gesicht. Dir ist dein Komplettversagen als Unbekannte Konstante durchaus bewusst, richtig?"

Ein heiseres Lachen dringt aus der Kehle des einst übermächtig erscheinenden Strippenziehers. Lucifer geht leicht in die Hocke und betrachtet die Augen des verrückten Hundes.

Gabriel Lucifer: "Danke, das genügt mir als sinnstiftende Erkenntnis aus diesem überflüssigen Gespräch. Deine Schuld ist meine Freude. Au revoir. Fort von mir, ehe dich noch jemand mit dem 'alten Säufer' sieht, verehrter Champion. Geh stattdessen lieber aus falschem Ehrgeiz weiter den großen Übervater spielen, der du eigentlich gar nicht sein willst. So wird es nun nämlich immer sein.“

Sprach er und macht auf dem Absatz kehrt. MD starrt Lucifer nach.

"Ach, und du weißt, wer ich sein will, huh!? Genau, wie du weißt, dass der beste Wrestler in der PCWA der Tribune ist. Pah, wie mich deine Pseudokritik anekelt."

Mad Dog spielt auf Gabriels Gespräch mit Grizz Lee bei Ashes an und seine eigene in den vorherigen Vendettas angedeutete konträre Position.

"Der Gerasy ist längst nicht mehr derjenige, der im Machtgefüge der PCWA am besten mitzuspielen weiß. Nicht mehr derjenige, der die Niedertracht hier akzeptiert hat. Das war einmal, Gabriel. Robert Barker war der letzte Gerasy Champion dieser Art. Die unbekannte Konstante hat dieses System längst untergraben, das weißt du, nur willst du es nicht wahrhaben. Ich bin das Leitidol geworden, derjenige, den es zu schlagen gilt. Der Maßstab für die Cryption und den Tribune. Sporen verdienen und durch Volksgericht, um schließlich dem reinsten, höchsten Gold gegenüber stehen zu können. Es braucht keine Intrige, keinen Komplott mehr... das reine Gold gibt es nur ohne Machtgefüge. Das reine Gold gibt es nur beim Namenlosen, bei der unbekannten Konstante! BEI MIR! Ich bin der Champion, der wirklich etwas verändert. Der nicht akzeptiert hat, sondern umkrempelt...

...Ja, man sieht die Früchte dessen am besten an DIR, an deiner Machtlosigkeit! Willst du also einen Beweis für meine Worte, dann schaue doch einfach mal in den Spiegel!"

Der bereits einige Meter entfernte Gabriel stoppt seinen Gang. Er steht mit dem Rücken zu Mad Dog und wendet sein Haupt nach hinten. Die fettigen Haare bedecken den Kragen seines Stoffmantels und seine faltigen Hände umklammern nervös den Flaschenhals seines Lieblingsgetränkes.  

Gabriel Lucifer: „Ach, Mad Dog, was mache ich nur mit dir. So erfahren, und doch so naiv. Gleich und Gleich gesellt sich leider gern. Dieser Titel, den du da dein Eigen nennst, ist genauso Fluch beladen wie du selbst. Ich glaubte zwar noch nie an so etwas wie Schicksal, auch nicht an Zufälle, aber der Gerasy und Du, ihr beide zusammen, das wusste ich von der ersten Sekunde an, als ich dich sah - Das ist der Untergang!" 

Ruckartig dreht Lucifer seinen geschundenen Körper wieder komplett in die Richtung des Undisputed Gerasy Champions.

Gabriel Lucifer: "Seit einem Jahrzehnt greife ich ein, wenn etwas falsch läuft. Leider hat das Glück mich in letzter Zeit verlassen. Bei dir habe ich versagt. Mehr noch. Du hattest Erfolg. Mein Einfluss ist dahin, meine Macht zerronnen. Ich habe alles für diese Liga geopfert, ohne jemals Dank dafür erhalten zu haben, und hänge nun am Tropf von Azrael Rage, der in mir noch immer etwas sieht, das andere nicht sehen, vielleicht noch nie gesehen haben. Früher fand ich seine Faszination für Mich nervig, heute rettet sie mir hingegen vermutlich den Arsch. Es ist in etwa ein bisschen so wie mit UNSEREM Jungen…“

Der Gerasy fährt harsch dazwischen.

"...Er ist nicht mein Junge! Blake wollte immer nur dich... Du bist sein Vorbild... Vorbilder, Gabriel, erinnerst du dich an meine Worte, gestern?!"

Mittlerweile steht der Adressat der Worte vor Mad Dog und starrt diesen mit einem zuletzt kaum für möglich gehaltenen glasklaren Blick an. Die Flasche Chianti hat er neben seinem linken Fuß abgestellt.

Gabriel Lucifer: „Das meinte ich vorhin. Du willst die Verantwortung, die der Gerasy mit sich bringt, gar nicht, wolltest sie noch nie. Schau mich an, großer Champion, Du unbekannte Konstante. Es ist kein Spiegel von Nöten, um zu sehen, wie ich hier wie ein beschissener Penner vor dir hin vegetiere, all meine Aufmerksamkeit auf diesen billigen Chianti gerichtet. Aber glaubst du etwa, ich liege gerne in der Gosse der PCWA? Ich wollte nie so enden, aber ich wusste im Gegensatz zur Dir immer, dass es jederzeit passieren könnte. Das war das Risiko der Macht und der mit ihr einhergehenden Verantwortung. Wenn du einmal darin gebadet hast, ist ein selbständiger Ausstieg unmöglich. Also sage mir, wie oft hast du schon bereut, Barker besiegt zu haben? Ist es nicht schrecklich Abends nicht schlafen zu können, weil die Last der Verantwortung dich erdrückt? Wie hälst du das alles aus?“

Kurz lässt sich der Night Fighter von Gabriels Worten und dessen Blick überfahren, schaut dann jedoch auf seinen Gürtel. Streichelt kurz darüber.

"Gabriel, ich habe nur eine Verantwortung... Und die ist mir selbt gegenüber. Ich habe stets die Verantwortung für mein Scheitern übernommen, sei es als ich die GCW und PEST verließ, sei es als die cWc schloss oder seien es meine zahlreichen Niederlagen in den Main Events der PCWA. Ich habe es getragen, ich habe es durchlebt und weitergemacht. Wieso sollte das bei dem größten Sieg meiner Karriere anders sein? HUH!? Der Gerasy war mein großes Ziel - und ich trage ihn stolz, ohne Angst und mit der Verantwortung, die diesem Titel gebührt. Ich glaube, den richtigen Weg gewählt zu haben, und bin dazu erkoren, die PCWA als nameloser Gerasy durch diese schwierige Situation zu führen."

Gabriel Lucifer: „Lüg dir ruhig selbst weiter in die Tasche. Wir wissen beide, dass es sowohl für dich, und erst recht für die PCWA, besser gewesen wäre, wenn Blake dich beim Out of Ashes besiegt hätte, weil…“

 „…Dein Einfluss von gestern dann wie aus dem Nichts wieder da gewesen wäre?“

Ein morbides Grinsen umspitzt die Lippen des Mythos. Er schüttelt abwegig sein Haupt als die Hände des Gerasys plötzlich seine Schläfen erfassen.

„Oder, weil du dann heute nicht so erbärmlich vor mir im Selbstmitleid zerfließen müsstest?“

Gedemütigt zieht Gabriel seinen Kopf aus der Schlinge und starrt sein Gegenüber erregt an, kann den Blickkontakt aber nicht lange aufrechterhalten. Die unberührte Flasche Chianti wird von der blassen linken Hand Lucifers ergriffen. Seine Augen fokussieren den über Mad Dog‘ s Schulter hängenden Undisputed Gerasy Gürtel. Wehmütig streichelt der ergraute Gabriel mit seinem rechten Zeigefinger sanft über das Gold.  

Gabriel Lucifer: „Es ist nicht wichtig, wer wir gestern waren…oder wer wir heute sind…“

http://www.youtube.com/watch?v=PI2rWyXbv24

Das Haupt gesenkt, macht 'Der normale Wrestler' auf dem Absatz kehrt und entfernt sich schleichend von seinem Gesprächspartner. Jedoch nicht ohne abschließende Worte.

Gabriel Lucifer: „…Bedeutend ist, einzig und allein, wer wir morgen sein wollen!“

Ein Klirren. Die Flasche gleitet absichtlich aus Lucifer‘ s Hand und zerschellt in tausend Scherben. Rot färbt sich der Boden. Mad Dog schaut in die Flüssigkeit. Das grelle Licht der provisorisch an der Decke hängenden Glühbirne lässt sein Gesicht matt widerspiegeln.

„Wichtig ist nur, wer wir sein können!“

 

Vincent Craven: "Ein überaus interessanter Gedanke. Gabriel Lucifer und Mad Dog - wer sind sie morgen?"

Mike Garland: "Man kommt nicht umhin, sich Gabriel als gebrochenen Mann vorzustellen. Er mag vielleicht wie ein hoffnungsloser Alkoholiker wirken, aber er hat immer noch einen gewaltigen Einfluss. Gabriel ist es, der im Hintergrund die Strippen zieht und dabei ist es nur sein Vorteil, wenn er nach außen hin gebrechlich wirkt. Genau das macht ihn gefährlich."

Vincent Craven: "Mad Dog dagegen verkörpert die Unbekannte Konstante perfekt. Egal ob Barker oder vor ihm Heritage - kein Gerasy Champion vor ihm ist so sehr mit dem Titel verschmolzen. Er drückt diesem Titel keinen Stempel auf, er verleiht der PCWA kein Gesicht... und eben das ist seine Stärke."

Mike Garland: "Beide sprechen ja auch über das Turnier beim Out Of Ashes. Ob Gabriel Lucifer tatsächlich der richtige Mann ist um die Million Euro für die PCWA zu verteidigen? Und bevor du etwas falsches antwortest: Das ist eine rhetorische Frage."

Vincent Craven: "Kaum ein anderer Mann steht so sehr für die PCWA wie er. Mai Eht war nicht nur ein Gimmick, eine Rolle - die PCWA ist seine Heimat wie für kaum einen anderen Mann. Er wird dieses Turnier nicht für Azrael Rage gewinnen, denn er lässt sich nicht instrumentalisieren. Aber er wird dieses Turnier gewinnen, weil das für ihn eine Sache der Ehre ist."

Mike Garland: "Ach, komm. Sehen wir uns doch einmal die sogenannten 'Stars' der anderen Ligen an. Von denen kann doch keiner einem Gabriel Lucifer das Wasser reichen. Das Ding wird ein Selbstläufer."

Vincent Craven: "Wenn sich nur alle so sicher wären wie du, dann bräuchte man dieses Turnier gar nicht erst veranstalten. Ich bin gespannt, wer alles zu diesem Anlass hier bei uns auftaucht."

Mike Garland: "Ich auch. Muss mich ja vorbereiten, damit ich zu jedem den passenden Gag parat habe."


------------------ PCWA ------------------

It's time...

It's time...

It's VADER TIME!

Nun, nicht ganz. Aber auch wenn wir nun nicht Vader kriegen, kriegen wir doch einen gleichwertigen, wenn auch hundert Kilo leichteren Ersatz – denn „Einer gegen Alle“ von Samsas Traum kündigt die Ankunft von Robert Breads an, dem selbsterkorenen PCA Wrestling Champion. Und nun, da keine Firma mehr da ist, stellt sich die Frage wohl auch, ob es nun noch jemanden gibt, der Breads auf die Finger klopft und sich für die Rückkehr der traditionellen Cryption Crown einsetzt...?

Auf jeden Fall tritt unser kanadischer Held nun vor das dezimierte Publikum in Berlin, er hat seinen Gürtel dabei und swaggt nun in Richtung Seilgeviert. Die Reaktionen der PCWA-Fan lassen ihn einmal mehr kalt, in den letzten knapp dreieinhalb Jahren hat er gelernt, darauf nichts zu geben.

Schließlich betritt Robert den Ring über die Treppe, die Musik verstummt und wer sich an den letzten Pay-Per-View erinnert weiß, dass für heute ursprünglich, bevor alles hinter dem Comeback von Eleven und dem Ende der Firma in den Hintergrund trat, ein Match zwischen Robert Breads und Ian Christopher Edwards angesetzt war – und der „Fighting Champion“, der nun schon bei der zweiten Show in Folge seinen Titel verteidigen will, lässt dieses Match sicher nicht ausfallen.

„Canada's Own“ verlangt aber nun ein Mikrofon, so wie es aussieht, und ein Mitglied der hochprofessionellen Ringcrew will ihm dieses auch nicht verwehren. Kurz wartet die Stimme des Wrestling, bis die Fans sich ein wenig beruhigt haben und dann legt er auch schon los.

Robert Breads: „Hallo.“

Mike Garland: „VINTAGE ROBERT BREADS! Vintage!“

Robert Breads: „Ich hoffe, ihr habt noch einmal kurz Zeit für etwas wirklich Wichtiges. Denn es gibt da eine Kleinigkeit, die wirklich wichtig ist und etwas mit diesem Titel hier zu tun hat...“

Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf das Gold um seine Hüften.

Robert Breads: „Ian Christopher Edwards hat sich bei Out Of Ashes ein Titelmatch verdient... in einem seltsamen Match und gegen lächerliche Gegner... aber er hat es sich verdient. So ist das im Wrestling üblich: Es gibt ein Match, um einen Herausforderer zu bestimmen, und dieser bekommt dann ein Titelmatch. So weit, so gut. Aber dieses Match wird es heute nicht geben.“

Buhrufe von den Rängen – was soll denn das? Man will doch ein Titelmatch sehen!

Robert Breads: „Ich werde nicht gegen einen Mann antreten, der heute schon ein Match bestritten hat. Das ist nicht in meinem Interesse – ich will ein richtiges Match bestreiten, One on One, und diesen Titel nicht mit einer Farce von einem Titelmatch entwürdigen. Das wäre unfair. Doch Edwards hat ein Titelmatch verdient, ganz ohne Frage – und das soll er auch bekommen, allerdings bei der nächsten Vendetta. Alles andere wäre lächerlich.“

Erneute Buhrufe. Da kämpfen Männer beim PPV für ein Titelmatch, dass es hier heute zu sehen geben soll, und dann bläst Breads es spontan ab, weil er das unfair findet.... wirklich, ein großartiger Fighting Champion.

Robert Breads: „Nichtsdestotrotz werde ich meinen Titel heute verteidigen.“

Jubel von den Rängen. Nicht unbedingt, weil Breads so beliebt ist, aber die Aussicht darauf, doch noch ein Match um das Gold zu bekommen ist überaus verlockend. Und die Aussicht darauf, endlich dieses Großmaul als „Wrestling Champion“ los zu werden, und die Cryption Crown wieder zu bekommen.

Robert Breads: „Umso öfter dieser Titel verteidigt wird, umso besser. Dann besiege ich Edwards eben nächsten Monat und heute jemand anderen... jemanden, von dem ich weiß, dass er wrestlen kann... jemanden, den ich sehr gerne besiegen möchte, nach dem, was heute passiert ist... jemanden, den ich gut kenne... jemanden, der ein Match gegen mich gefordert hat. Also dann, Wiley Cuts, beweg' dich nach draußen!“

Kaum hat er's ausgesprochen, ertönt auch schon ein Song, den man in der PCWA länger nicht mehr gehört hat, nämlich der Theme Song der „White Cat“ Wiley Cuts. Der Mann aus den Staaten tritt nach draußen, die Fans wissen gar nicht, wie sie nun darauf reagieren sollen, und macht sich auf den Weg zum Ring.

Vincent Craven: „Huch, damit hätte vor einem halben Jahr wohl auch niemand gedacht – Robert Breads GEGEN Wiley Cuts. Der Neubeginn in der PCWA bringt so einiges an Veränderung mit sich.“

Mike Garland: „Und dann kämpfen sie auch noch um den Titel, der einmal für all' das stand, was sie verachten. Verkehrte Welt in Berlin.“

Schließlich ist Cuts im Ring angekommen und blickt seinen früheren Partner an, der inzwischen sein „Mitglied der Blödel-Elite“-Shirt ausgezogen und dem Referee seinen Titel überreicht hat. Der Offizielle hält das Gold in die Luft, lässt es dann sinken, blickt Breads an, blickt Cuts an – und die Glocke läutet!

3rd Match
PCWA Cryption Crown/PCA Wrestling Championship Match


vs.


(Sieg durch Pin oder Aufgabe)

 

Und sofort umkreisen beide einander, ganz klassisch, kommen sich immer näher, Stück für Stück, bis es schließlich in den Lock-Up geht, Collar 'n Elbow Tie und es gibt den klassischen Test of Strength. Beide drücken, doch beide sind auch etwa gleich schwer, gleich groß und gleich kräftig, es geht hin und her... bis Wiley die Schnauze voll hat, und es gibt einen Kick in den Magen. Breads löst den Hold, und sofort setzt Cuts einen Side Headlock an.

Die „White Cat“ kontrolliert Breads, der versucht, sich mit einigen Elbows zu befreien, doch Cuts hat eine gute Position gewählt, die Elbows verpuffen. Also versucht Breads sein Bein einzuhaken... doch Cuts löst den Headlock, wirbelt blitzschnell herum und setzt einen Waistlock an.

Sofort will Wiley einen Takedown zeigen, doch Breads verlagert sein Gewicht, Cuts kann ihn nicht hochstemmen. „Canada's Own“ zeigt wieder einen Elbow, und dieses Mal tritt er die Schläfe seines Opponenten, der den Hold nun löst. Sofort packt Breads zu und es gibt einen Snapmare, der Cuts zu Boden wirft und der Kanadier setzt einen Ground Headlock an.

Mike Garland: „Sehr, sehr technischer Ansatz von beiden. Es ist keine High Impact Action von Anfang an hier, kein Brawling, beide wollen das Match von Anfang an kontrollieren.“

Nun ist es an Breads, seinen Gegenüber am Boden zu halten. Doch Wiley kämpft sich stückchenweise nach oben, auf das eine Knie, auf das andere Knie, er setzt einen Fuß auf den Boden... da schlingt Breads die Arme um den Hals seines Gegners und er zeigt wieder einen Snapmare. Cuts landet auf dem Hosenboden und bleibt in sitzender Position auf der Matte, und sofort rennt Breads los, geht in die Seile, holt Schwung und springt ab, in den Rücken seines Gegners... und landet auf den Knien neben seinem Gegner, nur um wieder einen Ground Headlock anzusetzen.

Vincent Craven: „Nun macht sich Breads hier auch noch über die Fans lustig... teast eine Aktion an, nur um wieder den Resthold anzusetzen. Die Message ist klar: Kein Rumgespringe am Anfang, sondern systematisches Wrestling.“

Breads drückt seinen Gegner an sich, hält ihn weiterhin unter Kontrolle... doch nun ist es an Wiley, sich mit Elbows zu wehren. Und das klappt auch, denn Breads befindet sich zu nah an seinem Gegner... und er muss den Headlock lockern, und sofort springen beide auf, blicken einander an und es gibt einen kurzen Stand-Off!

 

Boring!

 

Boring!

 

Boring!

 

Das findet die PCWA-Crowd langweilig, das ist nicht das, was man sehen will. Man ist ganz anderes von PCWA-Matches gewohnt, und man würde nun viel lieber etwas Action sehen. Doch die gibt es nicht wirklich, denn nun geht es in den nächsten Lock-Up, die nächste Kraftprobe... doch dieses Mal ist es an Breads, dem Hold zu entgehen. Er lässt nämlich los, taucht ab und rammt seine Schulter in den Magen von Cuts, doch er geht nicht zu Boden, bleibt stehen – doch das war auch gar nicht Breads' Ziel. Er packt nämlich das linke Bein von Cuts, und es gibt einen Dragon Screw!

Überrascht geht Cuts zu Boden, und der Kanadier lässt das Bein nicht los, dreht sich um sich selbst und setzt den Figure Four Leglock an... doch das ist zu früh, als er Cuts gerade den Rücken zuwendet streckt Wiley die Beine durch und Breads taumelt nach vorne. So schnell er kann springt Cuts auf, während Breads sich umdreht, und der Kanadier wird am rechten Arm gepackt und per Armdrag durch den Ring geschmissen. Sofort steht Breads wieder auf, aber er läuft bloß in den nächsten Armdrag. Doch dieses Mal hält Cuts fest, lässt sich neben seinem Gegner nieder und setzt einen Cross Armbreaker an!

Mike Garland: „Sehr schöner Hold, und auch durchaus sinnvoll – eine Armbearbeitung verhindert die meisten der Suplessen von Robert Breads, und auch der Canadian Cutter wird so verdammt schwierig.“

Doch so ganz perfekt ist die Ring-Position nicht, denn Breads kann innerhalb weniger Sekunden das linke Bein auf das unterste Seil bringen. Der Offizielle zählt bis vier, dann löst Cuts den Griff. Breads hält sich an den Seilen fest und zieht sich nach oben, versucht den rechten Arm etwas abzuschirmen, und dann zuckt das Bein nach oben, überrascht Cuts – Roundhouse Kick!

Doch Wiley taucht ab, Breads wirbelt herum, und im richtigen Moment packt Wiley zu, wieder den rechten Arm, und er verdreht den Arm einmal, woraufhin Breads wieder herum gewirbelt wird – nur damit er dann einen Kick von unten gegen den rechten Arm einstecken kann.

Der kanadische Wrestler schreit auf, als Cuts den Hold löst, und taumelt davon, umfasst mit dem linken Arm den Rechten, will ihn wieder abschirmen, doch Cuts ist schon da, steht direkt hinter ihm, packt ihn um die Hüften – Released German Suplex!

Doch Breads wirbelt in der Luft einmal herum und kann auf den Beinen landen. Sein schmerzverzerrtes Gesicht spricht Bände, doch er unterdrückt den Schmerz im Arm, und als Wiley sich umdreht, im Glauben die Stimme des Wrestling auf den Nacken geschleudert zu haben, ist Breads bereit, und zieht mit einem seiner Trademark-Kicks voll durch, gegen das linke Bein von Wiley Cuts.

Dieser ist nun an der Reihe, aufzuschreien, und Breads setzt direkt nach, zeigt noch einen Kick, noch einen Kick, und drängt Cuts damit weiter nach hinten, während dieser langsam den Stand verliert, und schließlich landen beide in der Ringecke. Da nimmt sich Breads seinen gesunden linken Arm, schleudert Cuts los und dieser wird per Whip-In durch den Ring befördert... doch es gibt den Reversal! Breads kann sich nicht abfangen, und Cuts lässt „Canada's Own“ mit dem rechten Arm voran gegen die Polster krachen, sodass er seinen Arm zwischen Ringecke und dem eigenen Gewicht einklemmt.

Vincent Craven: „Herausragend gelöst von Wiley Cuts. Immernoch ein Match komplett ohne Moves an sich, der einzige Versuch wurde bis jetzt von Breads abgewehrt – es gibt nur Bearbeitung und Submissions.“

Eine der ganz grundsätzlichen Wrestling-Formeln, umgesetzt von zwei Athleten, die sich viel von der Tradition des Sports abgeguckt haben, aber nicht von der Tradition ihrer Heimatliga. Breads taumelt nun zurück, und da humpelt auch schon Cuts auf ihn zu. Die Bearbeitung war nicht stark genug, um Cuts am Boden zu halten, doch ist sichtlich spürbar.

Da ist Wiley aber auch schon wieder, schnappt sich seinen Gegner an der Hüfte... und schleudert ihn wieder in die Ringecke, wieder so, dass der rechte Arm zwischen Polster und Körper eingeklemmt wird. Und als Breads zurück taumelt, wird er wieder am Arm gepackt, Cuts wirbelt um die eigene Achse, bringt Robert zu Boden – Cross Armbreaker! Dieses Mal in der Ringmitte!

Hier wird Breads sicher nicht in die Seile kommen können, und das weiß er auch, stattdessen hält er mit der linken Hand seine eigene Rechte fest, sodass der Move nicht voll durchgezogen werden kann.... doch Wiley zerrt und zieht... und kann den Hold ansetzen!

Mike Garland: „Das ist nun verdammt schlecht für Robert Breads. Das könnte den Titelwechsel bedeuten – konsequent daraufhin gearbeitet, und nun soll es die Früchte der Arbeit zu ernten geben.“

Breads schreit auf, und er schlägt mit der linken Hand auf die Beine seines Gegners ein, aber das bringt nichts, Wiley Cuts zieht den Hold weiter durch, zieht ihn sauber durch, technisch fehlerlos, wenn auch nicht spektakulär. Doch was macht Breads? Er kann nicht in die Seile kommen, das ist zu weit weg, muss er nun tappen, ist das der Titelwechsel...?

Der Kanadier kämpft sich nun langsam hoch, versucht den Schmerz zu ignorieren, und er zieht Wiley mit nach oben... aber das kann nicht funktionieren. Dafür ist Breads nicht groß und kräftig genug... er kann ihn nicht hochstemmen... oder?

Tatsächlich kann Breads Cuts vom Boden heben, er hängt in der Luft, während er sich weiter an den Arm des Kanadiers klammert... und Breads hebt ihn weiter hoch... soll es etwa eine Powerbomb geben? Es sieht ganz so aus!

WUMMS! Das hat nicht geklappt, Cuts muss auf halbem Wege wieder fallen gelassen werden... doch das hatte Breads geahnt! Er wusste, dass er Cuts nicht hochkriegen würde, und nutzt den Aufprall, um seinen Arm aus dem Hold zu reißen, und das linke Bein zu packen, das nun in der Luft ist – ANKLE LOCK!

Vincent Craven: „Wow! Er hat sich nicht nur einen Fluchtplan überlegt, sondern gleich noch dazu, wie er selbst in die Offensive gehen kann. Beeindruckend... vielleicht nennt er sich doch zurecht „das W“.“

Nun ist es an Wiley, laut aufzuschreien, die Beinbearbeitung von Beginn des Matches wird wieder aufgegriffen und nun ausgenutzt, Breads zieht den Hold so gut es geht durch, und da sich Wiley mit seinem Hold vorher so hervorragend in der Ringmitte positioniert hatte, kann der PCA Wrestling Champion nun diesen Vorteil für sich nutzen und Wiley ganz weit weg von den Seilen halten.

Doch Cuts gibt so leicht nicht auf, es geht um den Titel, es geht darum, diesem Robert Breads etwas zu beweisen. Stück für Stück, fast schon zentimeterweise kriecht er in Richtung der Ringseile streckt die Finger aus, kommt näher, immer näher... erreicht das Seil... nicht!

Breads zerrt seinen Gegner in die Ringmitte zurück, und Cuts schreit auf, das darf ja wohl nicht wahr sein! Das kann nicht wahr sein! Er war doch schon so gut wie im Seil... und nun geht es wieder von vorne los... Wiley Cuts gibt nicht so schnell auf, er muss es ja versuchen, er muss alles versuchen, muss das Match gewinnen, muss den Titel gewinnen... und er kommt auch voran... doch es reicht einfach nicht, er schafft es kein zweites Mal. Er reißt die Hand hoch, und es geht abwärts.

Der Ankle Lock wird gelöst!

Mike Garland: „Robert Breads schafft es nicht, den Ankle Lock völlig durchzuziehen – die Armbearbeitung bringt ihre Folgen mit sich.“

Da hat Garland durchaus Recht, denn Breads hält sich wieder den rechten Arm. Er kann einfach nicht so lange den Druck aufrecht erhalten, der nötig wäre, damit der Hold Cuts wirklich zusetzen kann. Fluchend taumelt Breads durch den Ring, während Cuts sich langsam aufrichtet, doch sein linkes Bein will nicht so recht auf dem Boden verbleiben, es gewährt keinen sicheren Stand, doch er schafft es, nach oben zu kommen.

Also stehen nun beide wieder auf den Füßen, Wiley sehr unsicher, Breads mit kaputtem Arm, und sie treten aufeinander zu, Cuts humpelnd, Robert taumelnd... und dann gibt es einen Chop von Cuts gegen Breads, gegen den rechten Arm! „Ich war schon immer der Bessere von uns“, ruft Cuts, während Breads sich wieder den Arm hält... und einen Kick auspackt, gegen das linke Bein von Cuts. „Du bist einfach gegangen!“

Cuts geht auf die Knie, er kann nicht länger stehen, doch drückt sich dann wieder hoch, zeigt Kampfgeist, und zeigt wieder einen Chop gegen den rechten Arm des Kanadiers, der zurück wankt. „Du hast unsere Sache verraten!“ Und dann gibt es noch einen Chop gegen den Arm, und noch einen Chop hinterher! Breads ist inzwischen so weit zurück gewankt, dass er mit dem Rücken an den Seilen lehnt. Cuts schüttelt den Kopf, blickt Breads an, die Enttäuschung spricht aus seinem Gesicht, seine Enttäuschung über das, was Breads seiner Meinung nach geworden ist... und Breads meint „Fick dich!“

Roundhouse Kick!

Vincent Craven: „Aus dem Nichts, direkt an den Kopf! Cuts geht zu Boden, Breads beugt sich nach vorne... er packt das Bein... Figure Four Leglock! Wiley Cuts ist im Submission Hold gefangen!“

Mike Garland: „Nein! Cuts reißt die Arme hoch und zieht den sich nach vorne beugenden Breads nach vorne, der kann das Gleichgewicht nicht halten... KIMURA LOCK!“

Tatsächlich kann Cuts nicht nur den Leglock verhindern, sondern auch noch den gefährlichen Hold ansetzen – und jetzt ist der Titel wirklich in Gefahr! Breads hängt im Kimura Lock fest, und das ist ein Submission Move, der einem schonmal gut und gerne das Match kosten kann, wenn der Arm nicht bearbeitet wurde – aber das wurde er. Und so ist Breads nun wirklich in großer Gefahr.

Er zappelt herum, so wie es nur irgendwie geht, doch Wiley brauch für diesen Move nicht sein Bein und kann dementsprechend voll durchziehen, nicht so wie Breads' Ankle Lock, und das kann das Ende bedeuten. Breads streckt den freien Arm in Richtung der Seile, doch es fehlen knappe 20 Zentimeter. Mit seinem ganzen Gewicht, mit seiner ganzen Kraft zerrt Breads sich nach vorn, in Richtung des „rettenden Ufers“... es wird weniger... doch es klappt nicht! Der Champion hebt die Hand...

...und beißt sich selbst auf die Hand! Er will sich dazu zwingen, nicht zu tappen, will sich selbst keine Chance dazu lassen, will sich zum Siegen zwingen. Stattdessen robbt er sich stückchenweise nach vorne, es muss doch möglich sein... er reißt die Hand aus dem Mund, streckt sie so weit es geht nach vorne... er kann das Seil mit den Fingerspitzen berühren... und kriegt es zu fassen! Er kriegt das Seil zu fassen!

Vincent Craven: „In allerletzter Sekunde rettet Breads sich und seinen Titel... das war knapp. Doch kann er seinen Arm nun überhaupt noch überhaupt irgendwie benutzen?“

Der Referee zählt bis vier, und Wiley Cuts muss den Kimura Lock lösen. Wütend klopft er auf die Matte, das kann doch nicht wahr sein – er war so nah dran, er hatte den Titel schon fast in der Hand, hatte seinen früheren Partner schon fast besiegt. Langsam krabbelt Cuts in die Ringecke, zieht sich an den Ringseilen nach oben, und blickt auf Robert Breads hinab. Dessen rechter Arm hängt mehr oder minder nutzlos zur Seite nach unten, während er sich auf die Knie kämpft.

Cuts starrt den PCA Wrestling Champion an, und dann geht er in die Hocke, wartet darauf, dass Breads nach oben kommt, und dieser schafft es langsam, seine Augen sind vor Schmerz voller Tränen... und da rennt Wiley Cuts los! Und es gibt seinen Shinig Wizard! CHANGE THE WORLD!

Mike Garland: „Das war es! Der Finisher!“

NEIN! Cuts bricht zusammen! Auf halbem Wege zu Robert Breads knickt die „White Cat“ ein, der Herausforderer sinkt zusammen, sein linkes Bein gibt nach und Cuts kracht auf die Matte. Breads starrt nach vorne, er hatte sein Schicksal schon auf sich zukommen sehen, hatte sein Ende schon kommen sehen – doch es soll nicht so sein, Wiley sinkt zusammen.

So schnell er kann kämpft sich Breads nach oben, während Cuts sich an den Seilen hoch zu ziehen versucht, er wuchtet sich wieder auf die Füße, wankend, doch Breads steht schon.

Superkick! An den Hinterkopf von Cuts!

Sein Arm mag nutzlos sein, sein Canadian Cutter mag nicht möglich sein, aber seine Kicks sind immer noch genauso präzise wie sie es immer waren. Cuts wird übel getroffen, stolpert, taumelt, verliert die Orientierung und dreht sich um.

Superkick! Direkt ans Kinn!

Ein zweiter Kick von Breads, und Wiley klappt zusammen, fällt auf die Knie, verbleibt dort wie ein regloser, nasser Sack, während Breads seine Wut heraus schreit, einen Schritt zurück tritt und...

Superkick Nummer drei! Gegen den knienden Wiley Cuts, ins Gesicht!

Nun kippt der Mann aus den Staaten hinten über, Breads lässt sich neben ihm nieder, legt sich auf einen Opponenten...

 

Eins...

 

Zwei...

 

Drei! Robert Breads besiegt Wiley Cuts und ist weiterhin PCA Wrestling Champion!

Jane Nelson: „Sieger des Matches durch Pinfall und weiterhin PCWA Cryption Crown Träger... Roberrrrrrrrrt Brrrrrrrrrreads!“

Nun, Breads würde sich wohl verdammt über diese Ankündigung aufregen, wäre er nicht zu sehr damit beschäftigt, völlig fertig zu sein. Langsam richtet sich der Kanadier wieder auf, während Wiley sich aus dem Ring rollt, und steht auf den Beinen, hält sich noch immer den Arm... bis der Referee ihm seinen Titel reicht. Dann scheinen die Schmerzen kurz wie vergessen, und mit dem linken Arm hebt er den Titel hoch. „Edwards... du bist Nummer drei!“, ruft der Kanadier.

Dann steigt er auf das zweite Ringseil in der Ecke, stemmt wieder den Titel in die Höhe und grinst breit, blendet die Schmerzen aus – er hatte zwei Titelmatches in den letzten zwei Shows gegen zwei völlig verschiedene Gegner, zwei völlig verschiedene Matches, er hat sich in zwei verschiedenen Disziplinen bewiesen, gegen einen Rookie im wichtigsten Match seiner bisherigen Karriere und gegen seinen früheren Partner in einem Match, ohne Suplessen, Slams oder Nearfalls – und er ist Champion. Er ist immer noch Champion.

Vincent Craven: „Eine durchaus beeindruckende Leistung. Das war mehr oder weniger eine Zurschaustellung dessen, was Robert Breads kann, wenn er wirklich in der Disziplin antreten soll, für die er sich pausenlos selbst lobt – und er hat gewonnen. Er hat sich keine Blöße gegeben.“

Mike Garland: „Man könnte fast schon sagen, dass... WAS ZUR HÖLLE?“

Gerade, als Breads von den Seilen gestiegen ist, slidet ein Mann in den Ring – DER Mann, den wir auch schon bei Out Of Ashes gesehen haben. Und als Breads sich umdreht, verpasst der Maskierte dem Kanadier einen heftigen Spear!

Breads geht zu Boden, der Titel fliegt in hohem Bogen von ihm weg und mit einem lauten Stöhnen bleibt er auf der Matte liegen. Doch der Angreifer hat noch nicht genug, er zieht ihn nach oben, auf die Füße, und dann ertönt ein schrilles, verrücktes, ja, völlig durchgeknalltes Lachen – und es setzt den Canadian Cutter gegen Robert Breads!

Mike Garland: „Was ist denn jetzt los? Da ist der Typ wieder... und er macht Breads zum zweiten Mal platt.“

Der Wahnsinnige springt auf, seine Extremitäten wackeln hin und her als wäre er aus Gummi, er wirkt fast ein wenig betrunken, wie er da so steht – wie in Trance, wie in einem seltsam anmutenden, irren Tanz. Das hohe, unglaublich laute und völlig von Verstand befreite Lachen ertönt wieder, als der Mann die Maske von seinem Kopf reißt. Zum Vorschein kommt ein Mann, den Robert Breads besser kennt, als es ihm lieb ist.

Kriss Dalmi.

Der Serbe, der frühere Anführer der Junkie World Order, grinst schief und seine Augen funkeln, während er auf sein „Opfer“ herab blickt. Dalmi ist das vollkommene Gegenteil von Robert Breads – bei ihm regiert der Wahnsinn, bei ihm regiert die Gewalt. Bei ihm regiert AstroHappy.

Und als ob er beweisen wolle, wer und was er ist, zieht Dalmi etwas aus der Seite seiner schwarzen Hose... etwas, für das er bekannt ist, was er schon oft benutzt hat, und das alle seine Rivalen fürchten – eine Spritze. Darin ist immer ein wenig AstroHappy, die er sich entweder selbst spritzt oder seinen Gegnern seine Dosis verpasst... und nun beugt er sich zu Robert Breads hinunter. Ein irres Lachen. Die Spritze schießt durch die Luft. Und wird Breads in den verletzten, rechten Arm gerammt!

Sicherlich würde der Kanadier nun normalerweise schreien wie am Spieß, doch da er nun gerade erst einmal gar nichts mehr mitbekommt, spürt er wohl nicht, was Dalmi da macht... doch er drückt ihm nicht AstroHappy in die Venen, nein. Er pumpt ihm nicht die Droge in den Körper. Es ist gar nichts in der Spritze. Er zieht etwas aus Robert Breads heraus.

Sein Blut. Er zieht das Blut aus dem Kanadier! Und dann reißt er die Spritze nach oben, drückt den Kolben durch und das Blut fliegt durch die Luft. Dalmi beginnt, sich wieder seltsam zu bewegen, sein Junkie-Tanz wirkt krankhaft wie eh und je, und er hält die Spritze über seinen Kopf, es regnet Blut. Kriss Dalmi tanzt seinen Tanz der Gewalt über dem gefallenen Körper von Robert Breads, während er ihn und sich selbst in Blut badet. Der schlimmste Albtraum des PCA Wrestling Champions ist wahr geworden.

 

Mike Garland: „Wow... was ist hier los? An einem Abend ist Robert Breads' Welt mehr als einmal durchgeschüttelt worden, und nun wird er zum ersten Mal mit dem konfrontiert, was er so hasst...“

Vincent Craven: „Breads weiß jetzt, wer ihn angegriffen hat, er weiß jetzt, was los war und ist... doch wie wird er darauf reagieren? Als Azrael Rage ihn schlug, war er schon verdammt sauer. Aber das hier ist eine ganz andere Dimension. Die PCWA steht vor einem Neustart, und statt das zu nutzen, um das alte Gift aus der neuen PCWA zu pumpen, wird Breads nun da rein gezogen, wo er niemals hin wollte... in den Strudel aus Gewalt, Blut und Hass, den er so sehr verachtet.“


------------------ PCWA ------------------

Alles verändert sich…

http://www.youtube.com/watch?v=ZR2Z007s-ag

…nein, nicht alles! Etwas steht dort, wo es schon immer stand seit die PCWA existiert und vermutlich wird es dort auch noch stehen, wenn die Liga bis auf ihre Grundmauern niedergebrannt sein sollte. Der komplette Dome wurde leer geräumt. Die Katakomben sind ein Sinnbild leerer Gänge. Inmitten dieser Tristesse glimmt ein Hoffnungsschimmer auf und er wirft gerade eine Dose aus, zumindest sollte er das. Fluchend steht Alistair Brunswick vor dem berühmt-berüchtigten Getränke-Automaten, als eine ihm gut bekannte Stimme ertönt.

„Einige Dinge ändern sich nie!“

Süffisant lächelnd wendet der frisch gebackene Ehemann sein Haupt seitlich nach links und schaut im wahrsten Sinne des Wortes auf einen in der Ecke sitzenden Gabriel Lucifer herab. Alistair stutzt für einen Moment. Wie gebrechlich dieser alte Mann doch aussieht. Wie der Eindruck doch manchmal täuschen kann. Alistair stemmt selbstbewusst die Hände in die Hüften und geht schlendernd einige Schritte auf Lucifer zu. 

Alistair: „Wie recht du manchmal doch hast. Gibt es deinen Chianti nun etwa auch in Dosen? Oder tarnst du deinen Wein neuerdings als Softdrink, damit Blake nicht sieht, dass du seine Anhänglichkeit nur mit Alkohol ertragen kannst?“

Während Alistair auf die Dose deutet, die Gabriel gerade an seinen Mund führt, hallt eine dritte Stimme durch den Gang.

„Ich sehe so ziemlich alles… und wenn ich du wäre, würde ich mich in Acht nehmen, Alistair, denn dir ist irgendwie immer noch nicht klar, wie gewisse… Beziehungen funktionieren. Weißt du… mein Dad ist nicht ansatzweise so gefangen, wie du es in deiner Ehe sein wirst… ganz besonders, wenn es darum geht, eine Teufelstochter zu ertragen…“

Schnell wird der herannahende Blake Milton von Alistair unterbrochen, der auf ihn zustürmt und ihn behände an die Wand drückt.

Alistair: "Keine Spielchen, Bursche. Du redest hier von meiner Ehefrau und und solltest du es auch nur wagen, deine Hand gegen sie zu erheben oder sie auch nur schief anzusehen, dann wirst du das bitter bereuen. Präge dir das gut ein..."

Er tippt Milton ein paar Mal mit dem Zeigefinger auf die Stirn.

Alistair: "Ich bin dein Gegner, nicht sie."

Blake verzieht das Gesicht. Alistair hat scheinbar immer noch nicht begriffen, dass die kleine Rage ihre ganz eigenen Vorstellungen vom „gemeinsamen Glück“ hat, denn da kommt sie ganz nach ihrem Vater – diesem Diktator –, der seinen Dad wie den letzten Dreck behandelt.

Blake Milton: „Ich hab sie und ihren Vater über dich reden hören…“

Er will ihm sagen, dass Cinderella ihn nur ausnutzt, doch er wird von seinem Gegenüber genervt unterbrochen. Dieser scheint ihm gar nicht richtig zugehört zu haben.

Alistair: „Ich glaube nicht, dass ich mir von jemanden wie dir erklären lassen muss, wie Frauen funktionieren, denn im Gegensatz zu dir bin ICH… KEINE Jungfrau mehr!“

Das hat gesessen. Der Junge schaut arg gekränkt zur Seite, denn dieses Thema ist ihm mehr als peinlich. Insbesondere vor seinem Dad.

Der Blick des einstigen Playboys wirkt entschlossen. Ja, er nimmt Milton ernst. Nicht mehr viel erinnert ihn an den schüchternen Rookie von einst. Dieser Mann hat vielleicht das Duell mit Mad Dog verloren, aber gefährlich ist er immer noch. Plötzlich spürt Alistair einen festen Griff an seiner Schulter und Millisekunden später wird er wie von einer Explosion nach hinten geschleudert und landet unsanft am Getränkeautomaten. Durch den Aufprall springt eine Dose aus dem traditionellen Gerät.

Immer noch peinlich berührt, betrachtet Blake wie sich sein Dad bedrohlich vor dem Kalifornier aufbaut und ihm etwas vor die Füße wirft.

Gabriel Lucifer: „Hier. Und wir stehen nun trotzdem auf Null. Vielleicht wäre ein reinigendes Feuer sogar besser gewesen als diese verkommene Hülle ohne Leben…“

Alistair rappelt sich mühsam wieder auf, streift dabei das, was Lucifer ihm vor die Füße geworfen hat. Zornig blickt er den ehemaligen Principal mit lodernden Augen an.

Alistair: „Mit verkommenen Hüllen ohne Leben kennst du dich ja bestens aus, du elender Säufer. Umso erstaunlicher, dass mein Schwiegervater ausgerechnet Dich ausgewählt hat, um für uns in ein Turnier zu gehen, das mit über das Fortbestehen der Liga entscheiden könnte.“

Das faltige Gesicht Lucifers zieht sich zu einer grimmigen Fratze zusammen als ein sanftes Streicheln Miltons den Mythos wieder beruhigt. Zeitgleich begutachten seine großen, hellen Augen das von Lucifer auf den Boden geschmissene Ding. Er will es haben.

Gabriel fokussiert derweil Brunswick mit seinen schwarzen Pupillen.

Gabriel Lucifer: „Bedenke, dass Du es warst, der mir beim Out of Ashes die Augen geöffnet hat, der mir unzweideutig klarmachte, was ich nun bin – Ein ganz normaler Wrestler! Und da bin ich nun, voll in meinem Element. Aber glaube nicht, dass ich dir jemals dafür danken werde. Denn auch, wenn du mir vielleicht mein erbärmliches Leben gerettet hast, so war das doch nie deine Intention. Es ging nicht um mich und meinen längst überfälligen Eintritt in die Realität. Nein, Alistair, das war kein Gefallen. Das war die Sehnsucht nach Freiheit...  

http://www.youtube.com/watch?v=dK35oeJzK7I

...Weißt du, dieser geniale Bluff war sowas wie ein Anti-Junggesellenabschied. Die bittere Wahrheit ist nämlich, dass du es nicht eine Sekunde länger ertragen konntest in meiner Schuld für deinen Tribune-Run zu stehen, der ohne mich nie möglich gewesen wäre. Darum gebührt dir kein Dank für deinen Anteil an meinem Erkenntnisgewinn, sondern allein meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Solltest Du also geglaubt haben durch diese Attrappe frei von mir zu sein, dann muss ich dich enttäuschen…“

Der düstere Blick des Mythos wandert zu seinem ‚Sohn‘ und ‚Gebieter‘ Blake, der den falschen Zünder aufgehoben und bereits eingesteckt hat – als Souvenir, für seine Sammlung. Dann nimmt Lucifer wieder Alistair in Augenschein.

Gabriel Lucifer: „…Ich mag über keinerlei Macht mehr verfügen, aber solange ich in der PCWA verweile, wirst DU niemals frei sein. Das ist ein Versprechen, ebenso bindend wie das deine an Cinderella!“

Alistair ist derweil wieder auf die Füße gekommen. Er klopft sich den Staub von der Kleidung und wendet sich dann demonstrativ von den beiden ab.

Alistair: „Natürlich. Das Geschwätz eines alternden Mannes. Du sprichst von Freiheit und klammerst dich dabei doch an den Zeiger der Uhr, der mit jeder Stunde, jedem Tag und jedem Jahr doch gegen dich tickt. Schwelge ruhig in alten Zeiten und erinnere dich an die Tage, an denen du noch ernstzunehmen warst. Diese Tage sind aber gezählt, deine Schreckensherrschaft ist vorbei. 'Nur ein normaler Wrestler'... das ist kein verdammtes Versprechen oder eine leere Phrase... das, Gabriel, ist die Wirklichkeit, in der du nicht mehr über den Dingen stehst. Und in der du nicht mehr über mir stehst."

Er baut sich direkt vor Gabriel Lucifer auf.

Alistair: "Freiheit ist ein seltsames Wort für jemanden in deiner Situation."

Natürlich versteht Blake die Anspielung auf seine Wenigkeit, aber noch ehe er reagieren kann, gesellt sich eine vierte Person zu den dreien. Es ist Stevie Van Crane. Erleichtert atmet Alistair auf. Nun sind seine Gegner zumindest nicht mehr in der Überzahl.

So orientierungslos wie er sich gerade fühlt, so sieht Stevie auch aus.
Müde. Wie ein Teenager inmitten von Liebeskummer, Weltschmerz und irgendeiner süssen Hoffnung, die ihn mit lebenserhaltenden Maßnahmen vollpumpt.
Genug, um sich auf den Beinen zu halten. Zu wenig, um ein glaubwürdiges Lächeln abgeben zu können.

SVC: „Ich kam hierher, um mich ebenfalls zu befreien.. Doch wenn jemand wie Gabriel Lucifer einem Aufmerksamkeit schenkt, dann ist es mit Freiheit nicht weit her.. Nicht wahr, mein 'Freund'? Du hast mir die Freiheit geschenkt, mich am Ende des Abends beschissen zu fühlen. Und du hast dir die Freiheit genommen, einen elenden Sieg zu feiern. Gratulation, nochmals.."

Der Amerikaner aus Haddonfield erntet vom Mythos auf die Vorwürfe lediglich ein ignorantes Kopfschütteln.

Gabriel Lucifer: „Du bezichtigst mich des Betruges, Stevie? Nicht gut. Gabriel Lucifer spricht stets die Wahrheit. Ich habe dir versprochen in unserem Kampf alles zu tun, um dir zu verdeutlichen, wie die PCWA wirklich ist. Mein Versprechen habe ich erfüllt. Es geht hier am Ende darum, seine Möglichkeiten auszuschöpfen. Zu leben. Ja, ich habe sogar deinen Ratschlag befolgt. Endlich konnte ich schätzen, was ich habe. Noch habe ich die Fähigkeit zu kämpfen. Das konnte ich spüren. Bereits im Kampf mit Grizz war es da – dieses Gefühl, diese Schmerzen, diese kranke Euphorie und die Depression nach der Niederlage. Als du mich dann aber fast am Boden hattest und ich dennoch die eine kleine Chance zum Sieg ergreifen konnte, kehrte das Leben in meine leere Hülle zurück und die Dunkelheit in meiner Seele war verflogen. Danke für dieses Geschenk. Du bist ein wahrer Freund, Stevie. Ich darf dich doch immer noch Stevie nennen, oder?“

SVC: "Du kannst mich nennen wie du willst."

Alistair klopft ihm auf die Schulter.

Alistair: "Lass dich von ihm nicht provozieren. Das ist genau das, was er bezwecken will."

Ein verächtliches, fast resignierendes Lächeln huscht durch Stevies Gesicht.

SVC: "Du kannst das zwischen uns bezeichnen wie du willst. Aber wenn das hier wirklich so etwas wie Freundschaft darstellen soll, dann möchte ich lieber für den Rest meines Lebens alleine sein. Jeder hat mich vor dir gewarnt, ich habe dir alle Chancen der Welt gegeben. Und am Ende hat dein Händedruck mir jegliche Luft zum atmen genommen. Und alle Warnungen waren untertrieben. Du bist armselig. Du bist einsam. Und wäre ich nicht so verdammt wütend, würde ich noch Zeit finden, dich zu bedauern.. 'buddy'.."

Blake schiebt sich zwischen SVC und seinem Dad.

Blake Milton: „Du weißt es einfach nur nicht zu schätzen, was mein Dad dir da… schenkt… und an was er dich da teilhaben lässt. Du unterschätzt das, was Gabriel Lucifer wirklich ist.“

SVC: „Und du unterschätzt das, was Eleven wirklich ist!“

Übermütig mischt Alistair sich aus dem Hintergrund ein.

Alistair: "Soll er doch kommen und sich mit mir anlegen. Ich werde ihm schon zeigen, woraus wir hier in der PCWA gestrickt sind."

Gabriel fixiert Stevie mit dem Blick.

Gabriel Lucifer: „Ich habe dir beim Out of Ashes gesagt, dass alles, was mit Eleven zu tun hat, in deiner Verantwortung liegt…“

Blake unterbricht ihn.

Blake Milton: „Ihr solltet euch mal hören. Redet von Feinden, die so noch gar nicht existieren und erst durch euch entstehen. Wer sagt, dass Eleven wegen irgendeinem von euch wirklich kommen wollte? Vielleicht solltet ihr einfach mal aufhören, über ihn zu reden und ständig nach ihm zu schreien. Vielleicht solltet ihr überhaupt einfach mal damit aufhören, alles und jeden in die falsche Rolle zu stecken! Dann würdet ihr auch alle viel ruhiger schlafen können, vertraut mir. Ihr seid diejenigen, die das hier aus uns machen! Ihr streut die Gerüchte… den Samen… aber für die missratene Ernte… dafür seid ihr euch alle zu fein und drückt euch vor der Verantwortung. Es ist ja auch der verzogene Samen, der wie immer an allem Schuld ist, hab ich Recht?“

Sarkastisch blickt er in die Runde.

Dem Mythos gefällt gar nicht, was er da hört. Er steht Eleven äußerst skeptisch gegenüber. Insbesondere, dass Blake sich zu dieser Gestalt hinwendet, missfällt Gabriel mindestens ebenso, wie Blake Lucifers Beziehung zu Stevie van Crane.

SVC: "Über ihn reden.. oder nicht reden, ihn ignorieren oder ihn zu stalken, all das ändert absolut gar NICHTS."

Stevie's Stimme klingt so deutlich und überzeugend wie selten seit er in der PCWA ist.
Mit einem Schlag hat er die Aufmerksamkeit auf seiner Seite, die Blicke aller wenden sich ihm zu.
Selbst Gabriel Lucifer lauscht ihm konzentriert, die Arme vor der Brust verschränkt.

SVC: "Der allererste und zugleich fatalste Fehler ist immer, diesen Mann mit den Bösewichten dieses Business zu vergleichen. Er hat null Leidenschaft für unseren Sport. Kämpfe im Ring sind für ihn nur Instrumente, um Dominanz und Gewalt auszüben. Er ist KEIN Wrestler. Und wenn ihr ihn in diese Kategorie verfrachtet, in die Schublade steckt, aus der sonst immer die nächsten und übernächsten gemeinen Bedrohungen für euer Allgemeinwohl in der PCWA kriechen, dann ist hier alles verloren. Ich kann aus dem Stand eine Handvoll von Big Names dieses Business aufzählen, die ihn als Sprücheklopfer abtaten und UNTERGINGEN. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so perfekt überzeugend sein kann wie er. Er hat MICH auf seine Seite gezogen. Er hat Seann geformt. Er hat MD ausgebildet. Es gibt keinen Rat von meiner Seite. Jeder von euch wird seine eigene Antwort auf ihn finden müssen."

Gabriel Lucifer nickt jetzt sogar zustimmend, als Stevie fertig ist.

Blakes Hände zittern merklich und es fällt ihm ausgesprochen schwer, Lucifer jetzt nicht seine eigene Giftspritze in den Bauch zu rammen. Der Mythos nimmt erstaunlicher Weise auch sofort etwas Abstand, als würde er wissen, was in seinem Jungen gerade vorgeht.

Blake Milton: „Du hast ab sofort Hausverbot, Stevie!“

Gabriel Lucifer: „Was!?“

Blake winkt Lucifers Einspruch emotionslos ab.

Blake Milton: „Stevie wollte uns sowieso verlassen. Oder? Das wolltest du doch.“

Er will einen bedrohlichen Schritt auf SVC zumachen, doch Alistair schiebt sich dazwischen.

Alistair: "Fass ihn an und du wirst es auch mit mir aufnehmen müssen."

Gabriel Lucifer: „DU bist derjenige, der besser aufpassen sollte, mit wem er sich hier anlegt!“

Stevie's Augen funkeln den Mythos förmlich an.

SVC: „Interessant, wie schnell die Maskeraden fallen gelassen werden, wenn es hitzig wird.. Right, Gabe?"

Der Mythos geht eher unfreiwillig in Kampfstellung, denn er ist und bleibt seinem Jungen verpflichtet – vermutlich der Einzige, der noch wirklich an ihn glaubt und ihn nicht für einen alten, nutzlosen Versager hält.

Alistair: "Na los, komm schon! Zeige uns allen, aus welchem Holz du geschnitzt bist. Beweise es uns allen und wir werden dir zeigen, dass wir mehr sind als die Lämmer, die du zur Opferbank führen darfst. Weißt du, Gabriel, dass ist es, was dich von dem Mythos alter Tage unterscheidet: Wir nehmen dich einfach nicht mehr ernst. Du und dein kleiner Sklaventreiber da hinten, ihr macht uns keine Angst mehr."

Ruckartig  dreht Lucifer sich einmal um die eigene Achse und rennt auf den immer noch am Automaten lehnenden Alistair zu. Er springt mit der Schulter vorweg auf Brunswick zu. Dieser kann reaktionsschnell ausweichen und so erwischt der Spear Tackle den alten Getränkebehälter. Die Wucht stößt das Teil aus der Verankerung und es kippt zur Seite. Ein kurzer Knall, dann blitzt es auf wie bei einer kleinen Explosion. Blake begibt sich zu seinem ‚Vater‘ und hilft diesem auf die Beine.

Alistairs Blick haftet kurz auf dem zerstörten Automaten.

Alistair: "Alles geht irgendwann einmal zugrunde."

Er schließt kurz die Augen, dann blickt er abwechselnd Blake und Gabriel an.

Alistair: "Auch ihr. Und ich bin heute hier, um der Welt zu beweisen, dass ihr keine Angst und keinen Schrecken mehr über diese Liga verbreiten könnt. Milton, ich habe es dir beim Out Of Ashes versprochen und genau dasselbe gilt auch für dich, Gabriel Lucifer: Ich will euch im Ring, denn ich werde nicht mehr ruhig schlafen können, solange ihr hier frei herum lauft. Alleine schon der Gedanke, dass ihr eure Hände an meine Frau legen könntet, zwingt mich zu dieser Entscheidung. Lasst es uns austragen, dort draußen vor den Kameras und den treuesten unserer Fans. Vielleicht hätte dieses Match einen größeren Rahmen verdient, doch wir sind heute nicht hier, um besseren Zeiten hinterher zu trauen. Ihr beide gegen mich und..."

Er hält kurz inne und wirft trotz Hausverbot einen kurzen Seitenblick auf Stevie.

Alistair: "Ihr gegen mich und wen auch immer, dem diese Liga hier noch etwas bedeutet."

Blake verdreht genervt die Augen, während Gabriel zustimmt.

Stevie dagegen schweigt und tausend Gedanken schießen durch seinen Schädel. Irgendwo dazwischen das Gesicht seiner Tochter.
Und sein Zuhause. Und Michael.
Und..
Verdammt.
Damn you, ALISTAIR.

Die Blicke der vier Männer schweifen zum zerstörten Automaten, der nun wohl endgültig nur noch Schrott ist...

...alles verändert sich...

http://www.youtube.com/watch?v=2YOkHujdTMA

 

Vincent Craven: "Wir haben ein weiteres Match für diesen Abend!"

Mike Garland: "Alistair Brunswick will mit einem Partner gegen Gabriel Lucifer und Blake Milton antreten. Ob er da nicht zu hoch pokert? Stevie scheint noch immer zu zweifeln, ob er die PCWA nicht besser sofort verlassen sollte und Blake erteilt ihm zudem auch noch Hausverbot. Wenn sich niemand anderes findet, dann steht Alistair allein gegen zwei Gegner im Ring."

Vincent Craven: "Das könnte gegen zwei Gegner dieses Kalibers überaus heikel werden. Um nicht zu sagen: Unmöglich."

Mike Garland: "In der PCWA ist alles denkbar. Was aber das schlimmste ist: Die haben unseren Getränkeautomaten kaputt gemacht. Den beliebtesten Treffpunkt der PCWA-Athleten. Die nächste Show, wenn es denn tatsächlich eine gibt, wird also verdammt kurz. Nur noch Männer und Frauen, die durch den Backstage-Bereich irren und keinen Ort finden, an dem sie verweilen und miteinander plaudern können."

Vincent Craven: "Eine abstruse Vorstellung. Da muss Azrael wohl noch einmal in seine Geldbörse greifen und einen neuen Automaten finanzieren."

Mike Garland: "Der wird dann aber mit Wodka-Energy gefüllt."

Vincent Craven: "Wer trinkt denn so ein Gebräu?"

Mike Garland: "Männer mit Stil und Klasse."


------------------ PCWA ------------------

Der Innenraum der Halle. Haben wir heute schon tausendmal gesehen, viel Blabla gehört, hat Niemanden interessiert. Zumindest ziert das Gesicht des Irish Adonis dieses vermutete Desinteresse, obwohl der Mann aus dem schönen Irland erst in der Mitte der Show aufgetaucht ist. Immerhin.

Mit seinem beigen Hemd, der schwarzen Anzughose, den schwarzen Schuhen sieht er nicht aus, als hätte er heute Lust, hier ein Match zu bestreiten, also werden die Fans wenigstens von seinen In-Ring-Skills verschont bleiben, allerdings nicht von seinem Gebrülle, denn der Muskelberg hat ein Mikrofon dabei, welches er zum Ring trägt, während er sich schon auf dem Weg dorthin mit den Die Hard-Fans anlegt. Nicht mit den "Yippie Yay Yeah, Schweinebacken"-Fans, sondern mit den Motherfuckers der PCWA. Die ALLES geben würden. Den Schalke 04-Assis bei "Mitten im Leben" der PCWA.

Im Ring angekommen, tigert er noch ein wenig durch das Seilgeviert, danke Schild, bevor er dann in das Mikrofon brüllt.

Declan O'Kelly: "Haltet eure Fressen!

Wisst ihr eigentlich, wer ich bin? Woher auch, schließlich habt ihr mich in einem halben Jahr nur zweimal gesehen, weil die PCWA nichts Besseres zu tun hatte, als ihren Rohdiamanten zu vergessen. Diese Liga ist wegen Missmanagement zugrunde gegangen und es wäre für mich ein Leichtes mich zu verpissen, bei irgendeiner anderen minderwertigen Liga zu unterschreiben und dort in den sechs Monaten, in welchen mich die PCWA ignoriert hat, zum World Champion zu werden. So kurz davor. So kurz davor war ich, meine Signatur zu setzen, als ich diesen lächerlichen Hilferuf von Azrael Rage gesehen habe. Mit Pipi in den Augen hat er um seinen Phönix getrauert und gebettelt, dass man ihn mit Medikamenten vollpumpt, anstatt den Stecker zu ziehen. Ich musste herkommen.

Warum? Vielleicht bin ich einfach hier, um auf den Kadaver der PCWA zu pissen, so wie die PCWA auf Declan O'Kelly geschissen hat... vielleicht bin ich aber auch hier um euch und den Wichsern in den Umkleidekabinen, die auf bessere Zeiten hoffen, zu beweisen, dass ich besser bin, als da Bild, welches ihr von mir habt? Vielleicht scheiße ich auch einfach auf euch.

Declan O'Kelly ist keine Witzfigur. Ich bin ein Adonis. Ich bin ein Mann, nach welchem sich Frauen umdrehen. Ich bin der Mann, den jeder fette Typ hier in der Arena beneidet, für den die PCWA der einzige Lebensinhalt ist. Ich werde nicht ignoriert, ich werde nicht übergangen und ich werde mit Sicherheit nicht entlassen. Die Ungerechtigkeit wird ab heute ein Ende haben. Wir alle stehen vor der Schwelle eines neuen Zeitalters und wenn sich der ganze Staub gelegt hat, dann wird mein Banner als einziges unversehrt im Sand stecken."

Die Stimmung in der Halle - auch wenn weniger Menschen hier sind als üblicherweise. Wobei der Irish Adonis das nicht wissen kann, schließlich hat er bisher erst zwei Matches in der Liga bestritten. Beim Brawlin' Rumble kämpfte er im Dome, in Japan steht keine Halle der PCWA.

Declan O'Kelly: "Genesis."

Ein einziges Wort, dann wirft der Muskelberg in teurem Zwirn das Mikrofon aus dem Ring und folgt dann. Er hat genug gesagt.

 

Mike Garland: "Oh, so langsam wird mir dieser Typ doch sympathisch. Endlich einmal ein paar deutliche Worte von unserem Hobby-Choleriker. Und er hat's tatsächlich einmal bis in die Halle geschafft. Spricht nicht für Miltons Security-Service."

Vincent Craven: "Ein Adonis, nach dem sich die Frauen umdrehen. Klingt fast so, als hätte Alistair Brunswick einen würdigen Nachfolger gefunden. Ob die Teenies jetzt umschwenken?"

Mike Garland: "Wer weiß? Kreischende Mädchen haben wir ja schon viel zu lange nicht mehr gehört." *hust*

Vincent Craven: "Ich würde ihn gerne einmal in einem Einzelmatch sehen. Dann wird er sich beweisen und vielleicht für einen neuen Vertrag empfehlen können."

Mike Garland: "Dann sollte er sich einmal schnell auf Gegnersuche begeben."


------------------ PCWA ------------------

Ortega

Keevan

Bracchus

Myers

Lucifer

Smith

Rage

Schmidtke

Heritage

Barker

Mad Dog

Smartin wandert entlang der PCWA Memory Lane. Die 11 Gerasy Champions der Liga, aufgereiht an einer Wand. Elf schwarz gerahmte Bilder mit den Konterfeis der Männer, die zu ihren Zeiten als Beste ihres Standes angekündigt wurden. So viel Geschichte. Und am Ende geht es immer nur um Geld.

Der Perfect Slave zieht die Augenbrauen nach oben. Eine Schramme auf Barker. Lucifer verdreckt. Myers zur Unwiedererkennbarkeit verblichen. So viel Geschichte. Abgetragen von Hilfskräften des letzten Besitzers der PCWA. Bilder hervorgeholt aus einer Besenkammer, die Kerry & Gaelic vergessen haben. Sie können uns unser Inventar nehmen, aber nicht unsere Erinnerungen. Die einzige beweisbare Existenz unserer Welt sind unsere Gedanken. Kreativität macht frei.

Smartin fällt auf, dass Keevans Porträt noch intakt ist. Das ist wahre Gerechtigkeit, denn Keevan war niemals mehr als sein Erscheinungsbild. Aus einem Kokon von Abscheu schlüpft der bunte Schmetterling der Schändung. Mit großem Genuss bricht Smartin ein Stück von Keevans Rahmen ab. Hinterlässt einen fettigen Daumenabdruck auf dem Glas über Keevans Gesicht. Dann holt Smartin ein Sagrotan-Tuch hervor und wischt sich den Daumen ab.

 

Das Büro von Azrael Rage ist inzwischen eingerichtet. Sein Lederchefsessel, sein Eicheschreibtisch, sein Ultrabook, seine Bilder an den Wänden. Zudem hat er sich gleich noch einen elektrischen Türöffner installieren lassen, der via Funk die Tür öffnet und schließt.

Zum ersten Mal sieht er sein Büro und ehrlich gesagt geht ihm das Herz auf. Eigentlich eine Beschreibung die eher auf diese Nervensäge NEON Love zutreffen würde, aber es ist so. Sein eigenes Büro in dem Theatre. Die Lage der PCWA ist grauenhaft und dennoch kann sich Azrael an ihr erfreuen. Nein, niemand leidet mehr darunter, dass es dem Phoenix schlecht geht, aber endlich kann er all den Worten Bedeutung verleihen, indem er sie wie leere Gläser mit Taten füllt. Er wird die PCWA retten. Auch wenn es sein ganzes Vermögen kosten wird. Dennoch fühlt er sich jung, energiegeladen und beflügelt. Er ist der Nummer Eins Herausforderer auf den Undisputed Gerasy und er ist die aktuelle Nummer Eins an der Front der PCWA. Er hat die Kontrolle an sich gerissen und er wird erst ruhen, wenn der Phoenix gerettet, oder untergegangen ist.

Das PCWA-Urgestein betritt nun sein Büro und sein erster Gast hat schon auf einem Stuhl vor seinem Schreibtisch Platz genommen. Freundschaftlich werden sich die Hände gereicht und der aktuelle Anführer gegen die Pleite setzt sich auf den Sessel. Seinen Chefsessel. Seinen Lederchefsessel. In seinem Büro.

Azrael Rage: „Smartin!“

Phynix: „Azrael!“

Ein Aschenbecher wird aus der Schublade hervorgeholt und einen Zigarre ebenfalls. Ein silbernes Sturmfeuerzeug gibt eine Flamme und schon wird der feine kubanische Tabak in Rauchform inhaliert.

Azrael Rage: „Sie soll reinkommen.“

Phynix: „Sushi!“

Sushi betritt das Büro ihres neuen Chefs. Der Redhead trägt ihr reguläres weiß-blaues Kostüm aus Latex. Eine ungewohnt sorgfältig zurechtgemachte Frisur signalisiert dem erfahrenen Zuschauer jedoch, dass sie heute nicht vorhat ihre Maske zum Kampf aufzusetzen. Ihre blauen Augen strahlen und ihre Gesichtszüge sprechen für einen klugen Verstand.
Stolz nickt Smartin Phynix seinem Protegé zu. Azrael Rage lässt sich jedoch von Mermaids Charme nicht erweichen. Frauen sollte man nicht zu leicht vertrauen, hat er kürzlich gelernt… Außerdem hat er sie schon wartend vor der Tür gesehen.

Mermaid: „Hi Boss!"

Ein weiterer Stuhl fehlt in dem Raum. Azrael Rage mustert Sushi unbeeindruckt und prüfend. Trotz der Mentorenschaft seines Freundes Smartin Phynix scheint das Urgestein von Sushis Aura noch nicht verzaubert zu sein. Er wirkt sogar besonders streng. Doch der neue Publikumsliebling lässt sich davon nicht einen Augenblick irritieren. Unaufgefordert nimmt sie den herumliegenden Kamerakoffer und nimmt mit aufreizender Eleganz darauf Platz. Man könnte glatt meinen, Mermaids Talent eine Situation für sich positiv zu verändert, sei ein magisches.

Mermaid: „Ich hatte befürchtet, ich komme zu langweiligen fetten Anzugträger, der jetzt die PCWA-Geschäfte leitet und bei meinem Anblick auf den Schreibtisch sabbert. Das ist eine positive Überraschung, dass nun einer von >uns< das Sagen hat. Ich mach mir nicht einmal Sorgen wie eine Wichsvorlage behandelt zu werden, wozu Deine Vorgänger von Kerry & Gaelic neigten. Immerhin stehst Du eher auf Blondinen, habe ich gehört."

Mermaid grinst frech. Doch lässt sich weder von ihrem Charme noch von Smartins Stolz auf seinen #1 Nachwuchsstar beeinflussen.

Azrael Rage: „Ich war neugierig auf Dich. Du hast in Deinen ersten Monaten für sehr viel Aufregung gesorgt, Sushi.“

Tun die Emporkömmlinge alle und schon halten sie sich für das nächste große Ding… aber weg vom Groll. Mit diesem Gespräch tut er seinem Freund schließlich einen Gefallen.

Azrael Rage: „ Als aktueller Geldgeber Nummer Eins der PCWA werde ich sicherlich keinen neuen Star ignorieren, der der Liga aus dem aktuellen Umbruch hilft. Genau jetzt hast Du die Chance herauszustechen und Dir einen Namen zu machen. Kann ich auf Dich zählen? Gibst Du 150% für die PCWA?"

Die Frage ist einfach. Doch Mermaid beantwortet die fast schon beleidigend obligatorische Frage überraschend mit einem Kopfschütteln.

Mermaid: „Die Frage ist Bullshit. Sorry, Azrael! Ich poker gerne hoch. Darum red ich jetzt mal Klartext."

Azrael? Vorname? Rages mächtiger Oberkörper beugt sich nach vorne. Es ist unklar, was bedrohlicher ist: Seine großen Hände oder der scharfe Blick, mit dem er Mermaid nun mustert.

Mermaid: "Ich gebe IMMER alles! Das Leben ist zu kurz für mieses Entertainment. Aber ob Du auf mich zählen kannst? Sag Du mir erst einmal, kann ich auf Dich zählen?"

Azraels Züge weisen Anzeichen von Überraschung und aufkeimender Wut auf.

Mermaid: „Ich bekenne mich NICHT. Weder zu Menschen, die ich noch nicht kenne. Noch zu irgendwelchen super Vereinen, Religionen, Weltsichten, die gerade die Masse aufwiegeln. Ich bin kein verdammtes Herdentier, das sich vom Alphatier reiten lässt bis ein neues Alphatier mich und die Herde übernimmt. Zum Henker, ich bin kein Rädchen in einer großen Spinnerei. Ich bin Sushi. Der Rest ist mir scheißegal."

Phynix: „Sie hatte übrigens auch die Idee die vertraglich vereinbarten Matches der PCWA Wrestler für kostenpflichtige Fan-Seminare zu verwenden, solange die House Shows zu teuer sind."

Phynix lächelt. Sein unpassender verbaler Einwurf hat aber einen unmittelbaren Wutanfall der lebenden PCWA-Legende  verhindert. Der durch den Zwischenkommentar irritierte Azrael Rage antwortet nun ruhig, wenn auch immer noch wütend.

Azrael Rage: „Was bildest Du Dir ein, Du Kind? Ich kämpfe seit Jahren in dieser Liga. Ich bin berühmt. Ich bin reich. Und ich bin Dein aktueller  verdammter Boss. Zur Hölle! Sieh mich an!"

Mermaid starrt den Hünen trotzig an. Für einen Augenblick hatte sie ihr Kinn herausfordernd gehoben. Nun wird deutlich, selbst wirkt selbst ebenfalls angepisst. Offenbar scheint ihre Wut sie streitlustig zu machen.

Azrael Rage: „Du pokerst zu hoch, Kindchen! Deine Beliebtheit schützt Dich nicht vor meinem Zorn. Weder innerhalb noch außerhalb des Rings. Jeder ist ersetzbar, Schatz.“

Diese Rookies… jeder denkt er weiß alles besser. Kann alles besser.

Mermaid: „Auch Du selbst? Bist Du deshalb insgeheim so wütend auf alle Neulinge der PCWA? Weil Männer wie Mad Dog, Milton oder Brunswick Dich aus dem Main Event gedrängt haben? Fuck you! Sogar den kleinen NEON Love machst Du deshalb fertig???"

Mermaid war nun sogar aufgesprungen und hatte Azrael fast schon angeschrien. Als sie die letzten Worte ausgesprochen hat, erstarrt sie. Offenbar ist ihr etwas herausgerutscht, was sie nicht sagen wollte. Eine gewisse Reue zeichnet sich in ihr Gesicht. Auch Azrael fehlen plötzlich die Worte.

Phynix hat die Szene aufmerksam beobachtet.

Phynix: „Ich glaube nicht, dass wir dieses Gespräch im Moment weiterführen sollten. Am besten, Du kommst direkt zum Punkt für Sushis Einladung, Azrael."

Azrael Rage: „Die kleine Schlamp…“

Blick von Smartin, der Rage besänftigt und unterbricht… vor allem unterbricht. Zähnefletschen.
Einige Augenblicke schauen Rage und Mermaid den Perfect Slave an. Beide spüren, dass ihre Gemüter tatsächlich überhitzt sind. Sie entscheiden, die Box der Pandora für den Augenblick zu schließen und sich auf Geschäftliches zu besinnen.

Azrael Rage: „Ich habe ohnehin nicht viel Zeit zu verschwenden. Trotz unseres Streits sehe ich, dass Du ein bemerkenswertes Temperament hast, Sushi.“

… „welches man Dir mit der Faust in die Visage schlagen sollte.“, denkt er sich.

Azrael Rage: „Ich verstehe, wieso Dich viele hier ernst nehmen.“

„Eigentlich nicht… nur ein dummes Mädchen!“

Azrael Rage: „Darum möchte ich Dir die eine weitere Chance geben Dir einen Namen zu machen.“

… „Du wirst ja erstaunlicherweise auch für das Versagen bejubelt.“

Azrael Rage: „Bei Out Of Ashes hast Du den Shot auf den Cryption Title verloren. Ich kann Dir allerdings anbieten Dich für den "Popular Vote" aufzustellen. Wenn das Publikum für Dich stimmt, bekommst Du trotzdem Deinen Cryption Title Shot.“

„Dafür, dass Du nichts gewonnen hast und nur niedlich mit Deinen Brüsten wackelst, Du Gör!“

Azrael Rage: „Bist Du mir wenigstens jetzt dankbar?"

Sushi schaut Azrael eine Weile nachdenklich an.

Mermaid: „Seit meinem Wrestling-Debüt habe ich einem Title Shot in der PCWA entgegen gefiebert. Als die Sache mit Patricia passiert ist… da war eigentlich alles klar. Es war traurig, aber ich hatte ein Märchen vor Augen: Ich würde den Titel zu Ehren von Patricia gewinnen!"

Sushis Gestik wirkt nun auf einmal zerbrechlich. Azrael’s Gesicht dagegen in Stein gemeißelt. Patricia Who? Ach, die Blaze-Prostituierte/Schlächter-Dirne…

Mermaid: „Aber nicht auf diese Weise! Ich werde mir den Titel nicht holen, indem ich von Patricias tragischem Ende profitiere! Wenn ich mir eines Tages Gold um die Hüften schnallen lasse, dann werde ich es genauso hart erkämpfen wie Robert Breads, Patricia Selladore und die Cryption Champions vor ihr."

Azrael Rage ist über diese Absage aufrichtig bestürzt… Breads soll sich etwas aufrichtig erkämpft haben? Dennoch hatte er bereits fest mit der Vermarktung dieses Titelmatches geplant. Unterdessen redet der leidenschaftliche Rotschopf weiter.

Mermaid: „Leider wurde ich bei Out Of Ashes um mein Happy End gebracht. Es wäre perfekt gewesen. Aber dann ist plötzlich Kerry & Gaelic an mich herangetreten. Erst haben sie mir wieder vorgeschwärmt, wie toll ich doch sei. Und wie bei beliebt bei den Fans. Ich sei ein künftiger Star. Und dann haben sie den Shot doch jemand anderes gegeben. Diesen chauvinistischen Arschlöchern war mein Happy End scheißegal, denn ein starker Mann wie Edwards war ihnen lieber als das kleine entzückende Mädchen."

Sushi redet sich ihren ganzen Zorn noch einmal von der Seele.

Mermaid: „Aber ich bin keine verdammte zweite Wahl. Ich verdiene den #1 Spot. Mein ganzes Leben lang habe ich meine Ziele selbst erreicht. Entweder passiert etwas so wie ich will, oder gar nicht. Wer ein Bekenntnis von mir will, kann das folgende nehmen: Wenn mich die PCWA nicht liebt, dann verdient sie mich nicht."

Mit diesen Worten steht Sushi auf und wendet sich zum Gehen. Ihre Wut ist verraucht, doch ihre Entschlossenheit glüht nun umso deutlicher in ihr. Ihre Entscheidung unberechenbar… und ihr Name schon auf der Liste von Rage mit einem sündhaft teuren Füllfederhalter gestrichen worden.

Mermaid: „Es tut mir übrigens leid. Ich habe großen Respekt vor Dir, Azrael. Du hast nach meinem PCWA-Debüt damals den Save gemacht, als Blaze über Parasite und mich hergefallen ist. Das vergesse ich nicht."

„Außer wenn ich direkt mit Dir rede und Dir verbal ins Gesicht spucke.“, denkt sich das Urgestein.

Sushis Worte sind ehrlich, doch Rage ist noch immer wütend über die undiplomatische Absage und ihr aufmüpfiges Verhalten.

Azrael Rage: „Verschwinde!"

Sushi zuckt mit den Schultern und deutet einen Mittelfinger an, ehe sie das Büro verlässt. Azrael starrt nun Smartin zornig an. Doch der lächelt nur.

Phynix: „Sushi ist wunderbar emotional. Vielleicht ein wenig zu leidenschaftlich, wenn sie wütend ist. Aber ich fand Euch beide eben toll. Das hat mich alles unglaublich an uns beide in früheren Jahren erinnert…"

Wütend beißt Azrael ein Stück aus seiner Zigarre und spuckt es aus in den Aschenbecher. Diese Neulinge… Rookies… Emporkömmlinge. Selbst jetzt wissen sie nicht mit wem sie hier reden. Sushi… NEON Love… Das Maß ist voll… doch erst wartet noch ein gewisser, garstiger Gerasy Champion… verschwunden ist die gute Laune. Es wird Zeit den Geschäftsmann Azrael Rage für einige Minuten zu vergessen und den Wrestler Azrael Rage wieder der Welt zu zeigen… oh, aber erst der Papierkram.

 

Mike Garland: "Ich habe mir Azrael Rage nie als Geschäftsmann vorstellen können."

Vincent Craven: "Ist irgendwie noch total irreal, die momentane Situation, huh?"

Mike Garland: "Irgendwie schon. Es hat mir immer ein Vergnügen bereitet, über Kerry & Gaelic und ihre nudelarmigen Interessensvertreter zu lästern. So etwas fällt schwerer, wenn der neue Boss ein über zwei Meter großes Monster ist."

Vincent Craven: "Damit wirst du dich anfreunden können... zumindest bis sich ein neuer Investor gefunden hat oder diese Liga endgültig den Bach hinunter gegangen ist. Allzu lange wird Azrael sein Privatvermögen nicht für die PCWA einsetzen können."

Mike Garland: "Du kennst ihn. Er würde sein letztes Hemd geben."

Vincent Craven: "Aber von letzten Hemden kannst du kein ganzes Roster bezahlen. Fakt ist: Es wird ein Investor gefunden oder die PCWA ist Geschichte."

Mike Garland: "Sushi scheint bei ihm auf jeden Fall einen Stein im Brett zu haben. Im Ring war sie ja bisher nicht sonderlich erfolgreich, dafür aber bei den Fans außerordentlich beliebt. Offenbar will Azrael sie fördern und verschafft ihr damit einen möglichen Spot auf die Cryption Crown."

Vincent Craven: "Den sie sich vollkommen verdient hat. Und wer weiß - wenn eine Patricia Selladore diesen Titel errungen hat, warum soll das nicht auch Sushi gelingen?"

Mike Garland: "Vielleicht ist sie ja der nächste große Star in diesem Business. Die Anlagen dafür hat sie."

Vincent Craven: "Du meinst ihre ringerischen Fähigkeiten und ihre Schlagfertigkeit?"

Mike Garland: "Ich spreche von ihrer Fähigkeit, ein Dirndl zu füllen. Um das mal mit den Worten von Fraktionsvorsitzenden auszudrücken."


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PCWA
Newbie Challenge

"Wieso sind eigentlich alle Mädchen in der PCWA Psychopathen, Schlampen oder intrigante Weibsbilder? Gibt es denn keine normalen Frauen mehr?"
(Anonymer PCWA-Fan)

夢

PCWA Out Of Ashes 2013.
Der Abspann des großen Events aus dem Tokyo Dome flackert über den Bildschirm.

Eri atmet noch einmal durch, dann stellt sie den Fernseher aus. Sie kann nicht sagen, wie oft sie dieses Tape schon gesehen hat, aber jedes Mal ist es wie das erste Mal. Und obwohl sie alles schon so oft erlebt hat, ja sogar live im Publikum mit dabei war, zittert sie immer wieder aufs neue mit. Manchmal kommt dann sogar ihr Vater ins Zimmer und schimpft mit ihr, weil sie ihre Lieblinge zu lautstark angefeuert hat. Eri fühlt sich dann immer ertappt und würde vor Scham am liebsten im Boden versinken. Natürlich hört sie auf ihre Eltern und einmal, als diese damit gedroht hatten, ihr das Ansehen dieser Bänder zu verbieten, da hatte sie heimlich geweint.

Eri schlägt ihre Bettdecke beiseite und schwingt ihre Beine aus dem Bett. Ihre Füße stecken in bunten Wollsocken, aber trotzdem ist der Boden darunter kalt und sie verzieht kurz das Gesicht. Shizuoka hat normalerweise ein recht mildes maritimes Klima, aber dieser März begann ausgewöhnlich kalt. Auf Zehenspitzen schleicht sie zu der Tür ihres Zimmers, schiebt diese einen Spalt auf und lauscht. Das Geräusch des Fernsehers und das gleichmäßige Atmen verraten ihr, dass ihre Eltern offenbar wieder einmal vor dem Fernseher eingeschlafen waren. Wie eigentlich fast jeden Abend. Manchmal fragt Eri sich, ob sie auch einmal so enden würde oder ob das Leben für sie etwas spannenderes bereit hielte.

Über den Flur geht sie zum Badezimmer. Der Raum ist winzig, wie in fast jeder japanischen Wohnung. Durch das kleine Fenster kann man aber in der Ferne den Fuji erahnen, der sich als schneebedeckter Schatten vor dem Nachthimmel abzeichnet. Eri seufzt. Sie liebt den heiligen Berg, aber sein Anblick ist zugleich Fluch und Segen. Wo er ist, da ist ihre Heimat, sind ihre Freunde und ihre Familie. Allerdings erinnert er sie auch stets daran, wie viele schöne Orte auf dieser Welt sie noch nie gesehen hatte und wie viele Menschen ihr für immer fremd bleiben würden.

So wie diese Männer und Frauen aus den Tapes der PCWA, die sie in den letzten Wochen mit wachsender Begeisterung nahezu verschlungen hatte. Azrael Rage. Alistair Brunswick. Sushi.  Blake Milton. Und wie sie noch alle heißen.

Eri betrachtet sich im Spiegel, während sie sich die Zähne putzt. Unter gewissen Umständen kann man sie als 'niedlich' bezeichnen, aber das war's dann auch schon. Ihre Zähne sind etwas zu schief und ihre Augen zu klein im Vergleich zu den strahlenden Antlitzen dieser westlichen Models und mit ihren gerade einmal 1,60 Metern und 50 Kilogramm bringt sie nicht einmal ansatzweise die Statur einer Wrestlerin mit. Da nützten ihr sicherlich auch die Judostunden nichts, die ihre Eltern ihr seit dem vierten Lebensjahr bezahlten. Und als Managerin oder Valet? Drückte man ihr ein Mikrofon in die Hand und sollte sie dann vor so vielen Leuten sprechen, dann würde sie nur rot anlaufen und könnte vermutlich kein klares Wort heraus bekommen. Sicherlich würden sie in der PCWA nur mit dem Finger auf sie deuten und über ihren viel zu mädchenhaften Körper lachen, der nichts, aber auch gar nichts mit den aufregenden vollbusigen Schönheiten aus Amerika und Europa gemeinsam hatte.

Wenn sie doch nur so sein könnte wie sie.

Als sie wenig später wieder in ihrem Bett liegt und das Licht ausknipst, gehen ihr noch einmal diese Gedanken durch den Kopf.

Wie es wohl wäre, ihr Studium abzubrechen, sich einfach in ein Flugzeug zu setzen und nach Berlin zu reisen, um sich der PCWA anzuschließen? Natürlich würde sie klein anfangen müssen, aber vielleicht würde man ihr einen Job als Aushilfe anbieten. Und wenn sie erst einmal dazu gehörte, dann könnte sie sich nach oben arbeiten, um vielleicht eines Tages selbst im Rampenlicht zu stehen. Sicherlich wären ihre Eltern traurig über die Entscheidung ihrer Tochter, aber wenn sie sie dann erst einmal im europäischen Fernsehen neben all diesen bewundernswerten Personen sehen würden, dann mussten sie doch stolz auf sie sein. Bestimmt.

Irgendwann...

Eri drückt ihren Plüsch-Pikachu fester an sich. Irgendwann schläft sie ein, aber der Gedanke verfolgt sie sogar noch in ihren Träumen.

Coming soon.
Maybe.

 

Vincent Craven: "Süß, die Kleine."

Mike Garland: "Newbie Challenge? Was soll das denn sein? Ist mir etwas entgangen?"

Vincent Craven: "Soweit ich weiß, soll es in den nächsten Wochen dazu einige Informationen geben. Wie es aussieht, will die Liga einigen Neulinge die Chance geben, ihren großen Traum zu erfüllen."

Mike Garland: "Ob kleine Japanerinnen, die noch mit Plüschtieren einschlafen, wirklich geeignet sind für das Haifischbecken PCWA?"

Vincent Craven: "Oh, stille Wasser sind ja bekanntlich tief. Und du solltest niemals Japaner unterschätzen. Wir wirken vielleicht manchmal harmlos, aber anlegen sollte man sich mit uns nicht. Banzai! Vielleicht gehen ihre Gegner unter wie eure Flotte in Pearl Harbour."

Mike Garland: "Bla. Jetzt komm nicht mit so ollen Kamellen."

Vincent Craven: "Wer mehr von Eri Osada sehen möchte, der sollte in den nächsten Wochen gut aufpassen!"


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Ich kann nicht behaupten, wundenfrei aus diesem Kampf hervorgekommen zu sein, doch das Erwünschte wurde erreicht. Ihr Hass auf den Kubaner hat sich in Liebe gewandelt, Liebe für mich. Das Mitleid für den scheiternden Held, der nicht aufgeben wird. Es ist dieses Mitleid, das ich brauche, um mich in ihren Herzen festzusetzen.

Seine linke Wange ist angeschwollen. Auch sein linkes Auge wurde in Mitleidenschaft gezogen. Vielleicht wird es ein Bluterguss. Ihm ist es recht. Mit einem wohligen Schauer über den Rucken nimmt Jacob Hamilton Clay den leichten Jubel der Fans wahr, als die Kameras ihn Backstage ins Visier nehmen. Mit schmerzverziertem Blick streift er sich das weiße Armband von der Hand. Auf der anderen Seite der Umkleide, die wahrlich schon bessere Zeiten gesehen haben muss, entdeckt er Díego A. Sanchéz, den Mexikaner.

Du bist der nächste...

Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, geht Jacob auf Díego zu.

...sie lieben und respektieren dich...

Der Deutschmexikaner ist scheinbar in seiner eigenen Welt versunken. Wer weiß, was sich vor seinem inneren Auge abspielt. Szenen der Vergangenheit oder der Zukunft? Zumindest scheinen es positive Ereignisse zu sein, denn plötzlich fägt er an zu lächeln.

...so werden sie auch mich lieben und respektieren...

Als Jacob vor Díego einhält, entsteht ein kurzer Moment des Schweigens. Geduldig wartet Jacob ab, dass der Mexikaner ihn entdeckt. Erst dann sagt er lächelnd und mit Demut in den Augen.

...wenn du es tust.

Jacob Hamilton Clay: "Ich hoffe, ich darf mich dir vorstellen?"

Díego zuckt leicht zusammen, konnte diese Reaktion aber gut vertuschen, indem er sich genüsslich streckt. Er erinnert sich an diese Stimme. An der Rampe... Out of Ashes. Keifende Worte in den Schatten. Jetzt steht Jacob vor ihm und diese Augen, dieser Blick...das passt einfach nicht zu den hässlichen Worten in der Dunkelheit. Er sollte vielleicht ein wenig vorsichtig sein.

Sanchéz: "Sicher. Aber was willst du?"

Jacob lässt sich nicht aus dem Konzept bringen. Mit einer angedeuteten Verbeugung, reicht er Díego seine Hand.

Jacob Hamilton Clay: "Mein Name ist Jacob Hamilton Clay."

Zögerlich wie der pupertäre Freund vor dem gestandenen Vater, spricht Jacob weiter.

Jacob Hamilton Clay: "Ich wollte diese Gelegenheit beim Schopfe packen, mich dir vorstellen zu dürfen. Es ist eine Ehre für mich, jetzt all diese gestandenen Kämpfer kennen zu lernen, die ich bisher nur aus dem Fernsehen kannte. Ich freue mich, ein Teil der PCWA zu sein. Jetzt neben dir zu stehen, der als Legende angesehen werden darf und zahlreiche Schlachten geschlagen hat, über die noch heute gesprochen wird.... Man denke nur an dein Match gegen Keevan in Mexico!"

Noch bevor Díego reagieren kann, zuckt Jacob zusammen, wie der Fisch am Haken.

Jacob Hamilton Clay: "Es tut mir Leid, ich wollte mich nicht aufdrängen."

Díego fühlt sich überrumpelt von diesem jungen Mann, obwohl dieser ihm ungewöhnlich respektvoll gegenüber tritt.. Doch dann die Erwähnung seiner größten Niederlage, wie ein geplanter Stich mit dem Messer ins Herz, dass von Watte verdeckt wird. Die vage Vermutung wird zu einem Verdacht, den er einfach nicht abschütteln kann.

Sanchéz: "Okay, hör mal, amigo. Du brauchst hier nicht den Schauspieler auf der Bühne zu geben und du brauchst mir erst recht keinen Honig ums Maul zu schieren. Dafür sind andere empfänglicher. Wir sind hier alle erwachsene Männer. Ich wünsche dir viel Glück hier in der PCWA. Du hast dich in eine gefährliche Schlangengrube begeben, in der du schnell gebissen wirst, wenn du nicht aufpasst. "

Der Mexikaner ahnt etwas.

Díego überlegt noch kurz. Der Verdacht ist einfach zu groß, als das er das Thema nicht anschneiden kann.

Sanchéz: "Wobei, wem sage ich das,... nicht wahr?"

Entdecken lassen hast du dich.

Der Deutschmexikaner kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der Sarkasmus trieft nur so aus seinen nächsten Worten.

Sanchéz: "Du Unschuldslamm."

DU NARR!

Mit einem freundschaftlichen Klapps auf die Schultern, verabschiedet sich der Mexikaner und geht. Jacob bleibt wie angewurzelt stehen. Wieder deutet er eine Verbeugung zum Abschied an, das Lächeln dazu wirkt etwas verkrampft.

Wann lernst du es endlich?

 

Vincent Craven: "Dieser Jacob Hamilton Clay ist ja wirklich ein freundlicher Bursche... und wenn ich die Reaktionen der Fans vorhin richtig deute, dann scheint er auch durchaus gut anzukommen."

Mike Garland: "Mir scheint er fast einen Tick zu freundlich. Wenn da nicht einmal etwas dahinter steckt."

Vincent Craven: "Auch Díego behandelt ihn mit einer gewissen Skepsis. Nun, vielleicht ist er einfach schon zu lange in der PCWA. Wir haben hier schon so manches Schaf erlebt, welches sich im Nachhinein als Wolf entpuppt hat. Guck dir nur Blake Milton an."

Mike Garland: "Wenn das so weiter geht, dann entpuppt sich auch noch NEON Love eines Tages als psychopathischer Killer."

Vincent Craven: "Nun, das traue ich diesem Jacob nun doch nicht zu. Er hat sich seine Chance verdient und ist gleich in seinem ersten Match gegen einen Mann vom Kaliber eines Blaze in den Ring gestiegen. Allein das verdient schon Anerkennung."

Mike Garland: "Töhö. Und er hat verloren. Und deshalb darf man sich auch über ihn lustig machen."

Vincent Craven: "In diesem Sinne: Willkommen in der PCWA. Hier kann man vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen oder vom Rookie zum Undisputed Gerasy Champion."

Mike Garland: "Stimmt. Dass das nicht immer positiv sein muss, sieht man an Elroy Schmidtke."


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Jane Nelson: "Unser erster Mann im Ring... aus Long Beach, California... hier ist... 'SUPERSTAR' ALISTAIR BRUNSWICK'!"

Diesmal gibt es kein großes Getöse.
Einfach nur die Musik, die aus den viel zu kleinen Boxen tönt.
Ein paar Spots aus der unzureichenden Lichtanlage.

 

NO respect
 NO loyality
 NO regrets

Mit einem großen Schritt tritt er aus dem Entrance. Alistair trägt eine einfache dunkle Jeans und ein weißes ausgeknöpftes Hemd, welches seinen engeölten Oberkörper gut präsentiert. Die Stimmung in der Halle ist ungewohnt anders, aber das ist ihm in diesem Moment egal. Was zählt ist der Kampf und nicht das Drumherum.

 ‚Here‘ von VAST' erklingt und Alistair macht sich daran, in Richtung des Ringes zu marschieren. Unvermittelt bleibt er noch einmal stehen.

where do i put the shame?
it feels like a broken toy
i can't play with anymore


where do i put the hate?
to a pixilated screen
i can't watch anymore

Auf Alistairs Winken betritt eine zweite Person die Arena. Cinderella Brunswick, seine ihm rechtmäßig angetraute Ehefrau. Sie trägt ein hautenges Lackkostüm mit aufregenden Highheels. Ihre blasse Haut und der dunkle Kajal um die Augen verleihen ihr eine düster-erotische Aura. Alistair geht in die Knie und senkt den Kopf.

all i know is that i'm here
drifting somewhere in the vast
somewhere in eternity
and i never want to leave


where do i put the books
there's so many i could read
but they all are filled with lies

Zuerst bleibt Cinderella nur neben ihrem Mann stehen, streichelt ihm mit der Hand durch das blonde Haar. Dann reißt sie ihn aber mit einem Ruck nach oben, zieht ihn zu sich heran. Ihre Zungen finden sich. Als sich Alistair dabei langsam sein Hemd abstreift, sehen wir, dass sein Rücken von Striehmen überzogen ist. Einige davon sind frisch, andere schon fast wieder verheilt. Flitterwochen und lange Fingernägel hinterlassen eben ihre Spuren.

where do i put the lies
there's so many i could say
but it seems they're in the books

Gemeinsam entfern die beiden den Ring. Als Cinderella den Arm ihres Mannes nach oben streckt, ist der Jubel groß. Alistair verabschiedet seine Frau mit einem Klaps auf den Hintern, welches sie mit einem kurzen Quietschen quittiert. Dann setzt sie sich auf einen bereitgestellten Stuhl an den Apron und man wartet auf die Gegner, die jeden Moment hier sein müssen.

Jane Nelson: "Seine Gegner... hier sind die inoffiziellen Cotatores Champions... BLAKE MILTON .... uuuund... GABRIEL LUCIFER!"

AVOLNATION | SAIL
this is how i show my love | i made it in my mind because | i blame it on my ADD baby

Es gibt nur diesen illegal erworbenen Theme.

this is how an angel dies | i blame it on my own sick pride | blame it on my ADD baby
SAIL | SAIL | SAIL | SAIL | SAIL | SAIL

Es gibt keinen künstlichen Vollmond an der Hallendecke und keinen hellen Lichtkegel im Entrancebereich. Es gibt nur diese eine Gestalt. Das ist er – der eherne Mythos der PCWA. Eine alte, hässliche Legende, die einst Gerasy Champion, Tribune Champion und Cotatores Champion war. Es gibt keinen Nebel. Es gibt nur die Erinnerungen an bessere Zeiten. Ein schwarzer Mantel umhüllt das stinkende Wrack, das er Körper nennt. Und die Unnachahmlichkeit umspielt die chiantiverseuchte Zahnfäule, die er Lächeln nennt.

Gabriel Lucifer.

maybe i should cry for help | maybe i should kill myself | blame it on my ADD baby
SAIL | SAIL | SAIL | SAIL | SAIL | SAIL

Brav folgt ihm ein Junge, dessen beide Securities bereits am Rand Stellung bezogen haben. Er trägt beide Cotatores Title stolz über den Schultern. Nicht, weil er einen davon gewonnen hat, sondern weil ihm „sein Dad“ einen davon geschenkt hat. Lucifer blickt sich kurz zu „seinem Jungen“ um, der den letzten Brawlin‘ Rumble gewonnen hat und dessen Gesicht ebenfalls zwei markante Tränen zieren.

Blake Milton.

maybe i'm a different breed | maybe i’m not listening | so blame it on my ADD baby
SAIL | SAIL | SAIL | SAIL | SAIL | SAIL
 

 

sail with me into the dark | sail with me into the dark
sail with me sail with me
 

Während Lucifer in den Ring steigt, bleibt Milton regungslos davor stehen. Seine großen, hellen Augen fixieren Cinderella. Er legt die Cotatores Title auf dem provisorischen Kommentatorenpult ab, da es momentan einfach zu wenig Offizielle gibt, die ihm die Gürtel abnehmen könnten. Alistair beobachtet den Jungen angespannt, als dieser danach auf Cinderella zugeht und sie mit seiner monotonen Stimme anspricht.

Blake Milton: „Du solltest es ihm sagen…“

Cinderella Rage: „Ich weiß nicht, was du meinst...“

Blake Milton: „Er ist dieser Beziehung nicht gewachsen… also sag es ihm!“

Er packt Cinderella grob am Arm. Erschrocken verzieht die kleine Rage das hübsche Gesicht.

Cinderella Rage: „Du tust mir weh, Blake!“

Der Junge zieht sie zu sich heran, während Alistair wütend durch den Ring stürmt, direkt auf Blake zu.

Blake Milton: „Glaub mir, es fühlt sich anders an, wenn ich dir wirklich wehtun würde…“

Alistair Brunswick: „LASS SIE IN RUHE, DU FREAK!“

Gabriel Lucifer: „Ich hab dir gesagt, du sollst meinen Jungen nicht immer ‚Freak‘ nennen!“

Cinderalla Rage: „Hör auf, ihn ständig als ‚deinen Jungen‘ zu bezeichnen! Er ist nicht dein Sohn!“

Blake Milton: „Sag ihm gefälligst nicht, was er tun und lassen soll! Es reicht schon, wenn dein Vater das macht!“

Lucifer hebt erstaunt eine Augenbraue. Hat er Blake etwa im Suff vom gestrigen Treffen der selbsternannten „Retter der PCWA“ erzählt? Daran kann er sich gar nicht mehr erinnern.

Cinderella reißt sich von Blake los, während Alistair aus dem Ring springt. Noch vor dem Kampf gibt es einen Staredown seitens Brunswick, den Milton jedoch emotionslos abbricht, um das Seilgeviert zu betreten – so, als wäre nix gewesen.

Missmutig betrachtet Alistair den Ring und die beiden Spinner, gegen die er jetzt offenbar allein ins Feld ziehen muss. Irgendjemand reicht ihm ein Mikrofon.

Alistair: "So stehe ich hier nun also alleine. Wie es aussieht, haben wir niemanden sonst in dieser Liga, der sich diesen beiden Gemeingefährlichen entgegenstellen möchte. Nun denn, ich..."

Weiter kommt er nicht.

Es erklingen die ersten Akkorde von VAST. Touched.
Sein Song. Sein Theme.

Für immer. Auch wenn das ‘für immer’ heute endet. Oder morgen, oder sonstwann.

SVC

Touched ...

you say that i am too
so much of what you say is true
I'll never find someone

quite like you
again
I'll never find someone
quite like you like you

 

Vincent Craven: "Stevie Van Crane!!!"

Mike Garland: "Er war doch eigentlich schon am Flughafen. Jetzt kommt er in das Theatre!"

Vincent Craven: "Was auch immer seine Beweggründe sind, es ist einfach toll, ihn hier zu erleben. Bei uns, in der PCWA!"

Mike Garland: "Oder was davon übriggeblieben ist."

the razors and the dying roses
plead i don't leave you alone
the demi-gods and
hungry ghosts
god, god knows i'm not at home

 

Stevie Van Crane kommt unspektakulär zum Ring, begleitet vom Jubel der anwesenden Fans.
Man sieht ihm an, dass er nicht wirklich auf ein Match vorbereitet war. Irgendwo hat er sich noch ein paar Wrestlingstiefel besorgt, die wahrscheinlich zu gross oder zu eng sind. Jedenfalls fühlt es sich für ihn gerade so an.

Er trägt ansonsten die schwarze Jeans, die er schon den ganzen Tag über an hat.
Dazu – durch einen kurzentschlossenen Griff in den Merchandise-Stand - ein simples weißes Shirt mit dem comicartigen Counterfeit von Alistair Brunswick und dessem Schriftzug auf dem Rücken.

Irgendwie deplaziert, irgendwie dennoch cool. Irgendwo Sinnbild zwischen weder Ein noch Aus wissen. Er klatscht mit ein paar Fans ab, dann schluckt ihn der schon reichlich bevölkerte Ring.

 

I'll never find someone
quite like you
again
I'll never find someone
quite like you like you

 

Stevie Van Crane klatscht im Vorbeigehen mit Alistair ab. Sein Ziel ist Gabriel Lucifer.
Er verzichtet auf das Mic, stattdessen stellt er sich direkt vor seinen Gegner.

SVC: "Du hättest mir die Hand reichen sollen, als noch Zeit dafür war.."

Ein kurzer Seitenblick zum Jungen, der alles andere als glücklich drein schaut.

Blake Milton: „Ich dachte, ich hätte mich deutlich ausgedrückt…“

SVC: „Hast du. Es interessiert nur keinen.“

Und trotz fehlendem Mic hört jeder seine nächsten Worte. Vor den TV-Geräten. Den Laptops. Jeder Fan in der Halle.
Erst recht Gabriel und Blake. Sie sind spontan, nichtmal vernünftig durchdacht.
Es sind Worte, die durch Momente wie diesen geformt werden.

SVC: "Dafür drücke ich mich jetzt auch mal klar aus. Ich BLEIBE in der PCWA!"

Die Ringglocke geht in unglaublichem Jubel unter.

4th Match
Tag-Team Match


vs.
  &
(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Kim Feyerbach)

UND DAS MATCH BEGINNT! Gabriel Lucifer und Blake Milton sprechen sich kurz ab, nicken sich dann zu und Blake beginnt den Kampf! Auf der Seite der Publikumslieblinge beginnt der Mann aus Haddonfield, Illinois, das Match. Sofort geht es in den Lock Up! Stevie kann Blake durch den Ring drücken! Aber Blake bricht den Kräftevergleich ab! Harter Chop vom Jungen! Und sofort packt er sich seinen Gegner! Whip In! Van Crane sprintet auf die Seile zu! Und Gabriel Lucifer trifft ihn voll mit dem Knie! Unfaire Aktion des Mythos‘! Aber Stevie ist dadurch erst einmal kurz beeinträchtigt. Diesen Augenblick nutzt Blake! Sitout Facebuster! Er wechselt aber gleich mit dem Mythos und dieser kommt in den Ring. Milton lässt sich auf van Crane fallen und setzt einen Armdrag an... während Gabriel Lucifer in die Seile sprintet...

Mike Garland: „Front Russian Legsweep gegen Stevie Van Crane! Und sofort löst der Security-Chef den Hold und verlässt den Ring.“

Vincent Craven: „Gabriel Lucifer steht schon wieder, zieht seinen Gegner mit sich in die Höhe! Whip In! Wieder kommt Van Crane aus den Seilen zurück geschossen! Und Gabriel Lucifer fängt ihn ab...“

Mike Garland: „Greift unter die Achseln, hebt ihn in die Höhe... UND LÄSST IHN AUF DIE MATTE KRACHEN! FIREMAN’S CARRY SLAM! Unangenehme Landung! Stevie stürzt direkt in die Seile, wird aber schon wieder von Gabriel Lucifer herunter gezogen!“

Vincent Craven: „Aber Stevie wirbelt herum... Clothesline! Gabriel Lucifer kracht auf den Boden, hat aber schon mit seinem jugendlichen ‚Freund‘ gewechselt! Und Milton stürmt in den Ring, wird aber auch von einer Clothesline getroffen. Stevie hat jetzt die Chance, Brunswick in den Kampf zu lassen!“

Mike Garland: „Und die nutzt er auch, Alistair Brunswick steht jetzt gegen Blake Milton! Und stürzt sofort auf ihn los... das war ein Fehler. Blake nutzt das sofort und schickt ihn mit einem Superkick auf die Matte!“

Auf dem Boden soll es weiter gehen. Blake greift sofort in die Beine des selbsternannten ‚Superstars’ und setzt einen Leglock an. Hart wird der Hold angezogen und Alistair schreit wütend auf. Schnell sieht er sich um und versucht, sich in die Seile zu retten. Und er schafft es auch! Der Junge löst den Hold schon wieder und steht auf. Brunswick folgt ihm auf dem Fuße. Milton dreht sich um, aber Alistair ist schneller! Reverse Mat Slam! Und schon hat der Kalifornier die Oberhand. Alistair will nachsetzen, wird aber durch einen Ruf des ehemaligen Principals abgelenkt! Brunswick dreht sich um und starrt auf Gabriel Lucifer, der gierig auf Cinderella starrt, die von ihrem Stuhl aufgestanden ist und ihm einige Verwünschungen entgegen ruft. Alistair will sofort auf Gabriel losstürmen... aber Blake hält sein rechtes Bein fest! Brunswick wirbelt herum... Olympic Slam, der Blake Milton aushebelt! Der landet auf der Matte!

Vincent Craven: „Das gibt Alistair Zeit, sich um Gabriel Lucifer zu kümmern, auch wenn der momentan eigentlich keine Gefahr für Cinderella darstellt, da sie sich durchaus selbst zu helfen weiß. Rear Naked Choke von Brunswick!“

Mike Garland: „GABRIEL LUCIFER FLIEGT VOM APRON! Alistair will gleich nachsetzen!“

Vincent Craven: „Da ist aber schon wieder Blake! Twist Of Fate! Und der sitzt! Da hat sich Alistair zu sehr von seiner Sorge um Cinderella ablenken lassen!“

Mike Garland: „Referee Kim Feyerbach zählt das Cover an!“

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Kick Out!

Vincent Craven: „KICKOUT! So schnell geht es natürlich nicht!“

Aber Blake hat geschafft, was er erreichen wollte. Er hat gerade die Initiative zurück und zieht Brunswick mit sich in die Höhe. Whip In! Alistair kracht in die Ecke! Sofort wechselt Blake mit Gabriel Lucifer, der in den Ring stürzt. Er lächelt böse und... Spinning Spinebuster gegen Alistair! Aber er setzt nicht nach, sondern wechselt Blake Milton wieder ein, der Alistair mit harten Kicks bearbeitet. Aber der Kalifornier wehrt sich! Und stößt Blake von sich! Sofort will er hinter her stürzen, aber Gabriel Lucifer stellt ihm ein Bein! Brunswick strauchelt... kann sich aber mit einer Clothesline gegen Blake wehren! Im Fallen trifft er sogar Stevies ausgestreckte Hand! Stevie springt in den Ring und sprintet auf Milton zu! Erneute Clothesline! Sofort reißt Stevie seinen Gegner wieder auf die Beine. Ausheber! Und Bodyslam! Van Crane steht schon wieder, setzt aber sofort mit einem Legdrop nach! Und Cover!

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Kick Out!

Auch der Junge lässt sich nicht so leicht besiegen. Draußen sieht Gabriel Lucifer in aller Ruhe dem Treiben zu, er scheint Vertrauen in die Fähigkeiten seines Teampartners zu haben. Aber Stevie lässt so schnell nicht locker und zieht seinen Gegner schon wieder auf die Beine. Headlock! Blake versucht sich aus dem Hold zu befreien, schafft es aber nicht. Jetzt greift er die Taille des ehemaligen GCWlers... er kann ihn von sich stoßen und van Crane läuft in die Seile... Blake bückt sich... will Stevie ausheben... aber dieser tritt gegen dessen Schädel! Und sofort kippt der Security-Chef um! Und sein Gegner ist schon wieder über ihm! Setzt einen Sleeperhold an! Blake schnappt nach Luft! Aber Gabriel Lucifer betritt den Ring und tritt Stevie voll in den Rücken!

Vincent Craven: „Das ist unfair!“

Mike Garland: “Das Leben ist kein Ponyhof oder eine Lasagnefabrik.”

Vincent Craven: „Aber da ist auch Alistair Brunswick, der auf Gabriel Lucifer zusprintet!“

Mike Garland: „Sauerei! Sofortige Disqualifikation!“

Aber der Mythos hat den Ring schon wieder verlassen und Kim Feyerbach stellt sich Alistair in den Weg! Wütend wirft der Superstar seinem ehemaligen Förderer einen funkelnden Blick zu und macht sich auf dem Weg aus dem Ring. Da soll er aber nicht lange bleiben, denn Stevie wechselt seinen Partner ein, während Milton langsam wieder aufsteht. Gabriel Lucifer hat sich bisher doch sehr zurück gehalten und seinem Teampartner die Arbeit überlassen. Milton und Brunswick stehen sich nun gegenüber.

Alistair: „Dieser Ring, diese verdammte Liga sind zu klein für uns beide.“

Er lässt ihm nicht die Zeit zu antworten, sondern fegt ihn mit einer harten Clothesline sofort zu Boden. Aber Blake kann gut einstecken und steht schon wieder. Alistair achtet gar nicht auf ihn, sondern sprintet auf Gabriel Lucifer zu, der sich in den Ring geschlichen hat! Ansatz zum European Uppercut! Abgeduckt! Brunswick wirbelt herum… und rennt in den Diving DDT von Blake Milton! Gabriel Lucifer und Blake arbeiten unfair, aber erfolgreich zusammen. Brunswick ist am Boden und Milton setzt einen Side Headlock an! Der Superstar fasst seinen Gegner jedoch mit beiden Armen um die Hüften und zieht ihn in der Brücke über sich! German Suplex! Das Cover!

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Shoulder Up!

Mike Garland: „Blake kann wieder in die Ausgangsposition gehen und zieht den Griff noch einmal fester an! Kim Feyerbach ist bei Brunswick, aber der scheint noch recht munter zu sein…“

Vincent Craven: „Brunswick verfolgt nun eine andere Strategie! Er zieht die Beine an, kommt auf die Knie und drückt sich hoch! Milton hält ihn weiterhin fest, aber Brunswick setzt seine ganze Hebelwirkung ein…“

Mike Garland: „Er kommt auf die Beine, der Junge hält dagegen, aber Brunswick ist stärker! Das Publikum peitscht ihn hoch und jetzt steht er! Er drängt Blake in die Seile und Whip In…“

Vincent Craven: „Milton kommt aus den Seilen und wird mit einem Back Body Drop empfangen! Nein! Der Junge springt über seinen Gegner hinweg und rollt ihn ein, das ist ein Cover!“

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Kick Out!

Kick Out! Brunswick befreit sich mit einem Tritt und beide springen sofort wieder auf die Beine! Lock up! Nein! Milton duckt sich im letzten Moment und zeigt einen brutalen 720° DDT! Brunswick landet auf der Matte! Sofort ein Side Headlock! Takedown! Und wieder sind die beiden Männer am Boden! Blake wechselt die Position, setzt einen Front Face Lock an! Ein kurzer Blick zu Gabriel Lucifer und der ruft den Referee zu sich, beginnt eine Diskussion…

Vincent Craven: „Was soll das denn jetzt?“

Mike Garland: „Das nenne ich einfach mal eine clevere Taktik. Während Gabriel Referee Kim Feyerbach ablenkt, legt Milton die Beine aufs zweite Seil und vergrößert so den Druck auf den Hals seines Gegners! Die Fans pfeifen, aber Feyerbach scheint davon nichts mitzubekommen…“

Vincent Craven: „Da ist Cinderella! Sie ist um den Ring gelaufen, auf den Apron gesprungen und rüttelt an den Seilen!“

Erst jetzt wird Kim Feyerbachauf das eigentliche Ringgeschehen aufmerksam und sie trennt Blake und Alistair erst einmal. Cinderella muss den Apron verlassen, aber immerhin hat sie ihr Ziel erreicht und konnte ihrem Gatten in einer äußerst brenzligen Situation helfen. Trotzdem hat Milton nach wie vor die Oberhand! Brunswick scheint schwächer zu werden, aber da beginnt er plötzlich, sich zu bewegen! Er schlägt mit dem Fuß auf die Matte, einmal, zweimal und jetzt stimmen die Fans mit ein! Immer schneller klatschen sie, pushen den Superstar hoch…

ALISTAIR! ALISTAIR! ALISTAIR!

Und das zeigt Wirkung, Brunswick kommt auf die Beine, kann sich langsam aufrichten…

Mike Garland: „Doch was ist das? Milton löst plötzlich den Griff, packt Brunswick mit beiden Händen im Nacken und zeigt eine ganze Serie von Knee Strikes ins Gesicht seines Gegners!“

Vincent Craven: „Jetzt lässt er ihn los und beendet die Aktion mit einem harten Side Kick an den Kopf von Brunswick!“

Mike Garland: „Die Schreie sind wie Musik in meinen Ohren. Ob Cinderella ihn auch mit zermatschtem Gesicht noch liebt, hehe?“

Vincent Craven: „Aber das Publikum steht weiter hinter dem ehemaligen Tribune Champion! Sie feuern ihn weiter an! Und er kann den Forearm von Blake abblocken!“

ALISTAIR! ALISTAIR! ALISTAIR!

Mike Garland: „AUCH ALISTAIR SCHLÄGT EINEN FOREARM! AUCH BLAKE BLOCKT AB! Beide sehen sich an… Und rennen in die Seile! DOUBLE CLOTHESLINE! BEIDE ATHLETEN KRACHEN AUF DIE MATTE!“

Keiner rührt sich! Jetzt kommt aber auch wieder Leben in Gabriel Lucifer, denn dieser feuert Blake an! Er will unbedingt den geschwächten Alistair Brunswick in die Finger bekommen! Sowohl Zuschauer als auch Stevie van Crane und Cinderella feuern Alistair an. Der ist tatsächlich wieder unter den Lebenden! Er blickt zu Stevie Van Crane auf, der seine Hand weit ausgestreckt hat und zieht sich auf ihn zu! Aber Blake wirft sich zu Gabriel Lucifer und erreicht diesen! Gabriel springt über das Top Rope, aber just in diesem Moment kann auch Alistair mit Stevie Van Crane abklatschen! Stevie jagt auf Gabriel Lucifer zu! Flying Clothesline! Der Mythos ist noch nicht so lange im Match gewesen und muss sich deswegen erst einmal einfinden. Stevie nutzt diese schwache Phase seines ehemaligen ‚Freundes‘, um ihm gleich zuzusetzen. Shootingstar Press von Stevie Van Crane! Gabriel Lucifer wird von Stevie Van Crane hier nach allen Regeln der Kunst vorgeführt und die Zuschauer quittieren das auch sofort!

STEVIE! STEVIE! STEVIE! STEVIE!

Vincent Craven: „Der gehört eindeutig noch nicht zum alten Eisen.“

Mike Garland: „Bis jetzt sehen wir hier ein recht ausgeglichenes Match. Keiner will ein zu großes Risiko eingehen und den Kampf schon so früh verlieren.“

Vincent Craven: „Man merkt Alistair doch ein wenig an, dass er direkt aus den Flitterwochen kommt und in dieser Zeit nicht so viel trainiert hat.“

Mike Garland: „Die Kratzer auf seinem Rücken sprechen ein deutliches Bild.“

Widmen wir uns wieder dem Match, denn Gabriel Lucifer hat sich inzwischen wieder in die Seile gekämpft! Stevie muss lösen und ist als Erster wieder auf den Beinen! Er will sofort weiter machen. Dementsprechend zieht er Gabriel Lucifer wieder in die Höhe. Für den Mythos geht es wieder in die Seile... mit voller Geschwindigkeit kommt er wieder zurück... und Stevie fängt ihn auf! Spinebuster! Sofort folgt das Cover!

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Kick Out!

Gabriel Lucifer hat sich natürlich schonen können und ist deswegen noch nicht so leicht zu besiegen. Das ist Stevie aber scheinbar auch klar und so setzt er sofort nach. Er setzt einen Full Nelson an, um Gabriel Lucifer weiter mit Submission Holds in die Enge zu treiben. Das ist aber noch nicht alles. Er steht langsam auf und zwingt seinen Gegner mit ihm aufzustehen! Jetzt stehen beide Athleten! Stevie will einen Full Nelson Suplex zeigen! Der Mythos versucht, den Move zu blockieren! Aber er schafft es nicht! Full Nelson Suplex! Sofort folgt das Cover!

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Kick Out!

Mike Garland: „Schneller Kick Out! Die Enttäuschung ist Stevies Gesicht anzusehen, als er sich wieder aufrichtet…“

Vincent Craven: „ER HAT ABER NICHT DARAUF GEACHTET, WO ER STEHT! BLAKE SCHLÄGT IHM DEN ELLENBOGEN GEGEN DEN HINTERKOPF! DAS IST GABRIEL LUCIFERS CHANCE!“

Mike Garland: „Während van Crane taumelt, kommt Gabriel Lucifer wieder auf die Beine! Kurz muss er sich orientieren, dann sieht er seinen Feind wieder!“

Vincent Craven: „UND GABRIEL LUCIFER SPRINTET AUF STEVIE ZU! FALLING NECK BREAKER! STEVIE GEHT ZU BODEN! WAS FÜR EINE AKTION!“

Mike Garland: „Gabriel Lucifer steht schon wieder, reißt Van Crane in die Luft und zieht ihn in seine Ecke! Wechsel mit Blake... beide gehen zwei Schritte zurück...“

Vincent Craven: „DOUBLE CLOTHESLINE! VAN CRANE WIEDER AM BODEN! UND GABRIEL LUCIFER SPRINGT AUF DAS TOP ROPE... DIVING KNEE DROP! Und Blake zeigt sofort einen Double Foot Stomp!“

Mike Garland: „Und er setzt ein Cover an! Kim Feyerbach wirft sich auf den Boden und beginnt zu zählen!

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Kick Out!

Das war knapp! Sofort zieht Blake ihn wieder nach oben. Wechsel mit dem Mythos... Und Whip In... aber Stevie hält sich an den Seilen fest! Blake muss lösen und Alistair Brunswick wird eingewechselt! Stevie scheint es schwer erwischt zu haben, denn er bricht benommen auf dem Apron zusammen! Gabriel Lucifer steht jetzt seinem ehemaligen Schützling gegenüber, blickt auf Milton, der aber unerreichbar ist. Alistair stürmt los! Er drängt den Mythos sofort in eine Ecke! Der versucht sich zwar zu wehren, hat aber momentan keine Chance gegen die Energien, die Alistair jetzt freisetzt! Und Whip In! Gabriel Lucifer scheint Alistair wehrlos ausgeliefert! Die ‚Dedication‘! Mit einem seiner Trademark-Moves hämmert Alistair seinen Gegner auf die Matte! Aber er denkt nicht daran, ihn jetzt zu covern und reißt ihn stattdessen noch einmal in die Höhe… Chokeslam!

Vincent Craven: „GABRIEL KRACHT WIEDER AUF DIE MATTE, WIRD ABER WIEDER VON ALISTAIR IN DIE LUFT GERISSEN!“ 

Mike Garland: „ABER GABRIEL LUCIFER SCHLÄGT JETZT MIT DER FAUST MITTEN IN ALISTAIRS WEICHTEILE!“

Alistair: „Uff…“

Cinderella: „NEEEEEEIIIINNNNN!!!“

Vincent Craven: „Alistair sackt in sich zusammen. SOFRT SETZT GABRIEL LUCIFER MIT EINEM BRUTALEN KICK IN DIE SEITE NACH! Alistair bricht zusammen und Gabriel Lucifer treibt ihn mit Schlägen in die Ecke!“

Jetzt hat er natürlich Oberwasser. Ein Blick in die Ringecke, aber Stevie ist immer noch benommen, um hier eingreifen zu können. In die Ecke gedrängt, kann sich Alistair gegen die Attacken des Mythos nicht wehren! Und Gabriel Lucifer wechselt Blake Milton ein... und präsentiert ihm direkt die bereits angeschlagene empfindliche Stelle... Blake lächelt... und wischt sich das Blut aus dem Gesicht, das ihm aus der Nase tropft. Scheinbar wurde er vorhin doch schwerer getroffen als es zunächst den Anschein hatte. Als die Kamera sein Gesicht einfängt wirkt er fast abweisend und seine Augen sehen geweitet aus.

Vincent Craven: „UND WIEDER TRITT GABRIEL LUCIFER ZWISCHEN ALISTAIRS BEINE!“

Mike Garland: „Töhö. So macht Wrestling Spaß.“

Vincent Craven: „WIEDER UND WIEDER TRITT DER MYTHOS AUF ALISTAIR EIN, WÄHREND BLAKE MILTON EINFACH NUR LÄCHELND DASTEHT! ENDLICH GEHT KIM FEYERBACH DAZWISCHEN UND GABRIEL LUCIFER MUSS DEN RING VERLASSEN!“

Alistair liegt am Boden, hält sich sein besten Teile, während Blake Milton ihn in die Höhe reißt und seinen Partner wieder einwechselt. Der zerrt Alistair zum Seil… Guillotine Drop! Gabriel Lucifer breitet die Arme aus, lässt sich feiern... aber die Fans reagieren nur mit einem gellenden Pfeifkonzert! Gabriel springt ab, Double Foot Stomp! Gabriel Lucifer springt von Alistairs Brust ab und landet lachend auf den Knien! Er lacht seinen Gegner aus, lacht Brunswick aus! Blake ist inzwischen wieder außerhalb des Ringes auf dem Apron und schaut dem Mythos zu. In der Zwischenzeit ‚hilft‘ Gabriel Lucifer seinem Gegner schon wieder auf die Beine. Stevie kommt derweil langsam wieder zu sich und kämpft sich nach oben, wobei er von Cinderella gestützt werden muss. Aber im Ring geht es schon wieder munter zu! Whip In von Gabriel Lucifer! Drop Toe Hold! Und sofort setzt er einen Armbar an!

Mike Garland: „ABER DAS IST STEVIE VAN CRANE! Er unterbricht Gabriel Lucifer Attacke mit einem harten Tritt, auch wenn Referee Kim Feyerbach sofort protestiert. Sauerei!“

Vincent Craven: „Nennen wir es ausgleichende Gerechtigkeit.“

Mike Garland: „Gerechtigkeit, mein Arsch.“

Vincent Craven: „VAN CRANE IST IM RING! Er reißt Gabriel Lucifer herum! KNALLHARTER ROARING ELBOW! GABRIEL LUCIFER TAUMELT!“

Eine sehr gute Gelegenheit für seinen Teampartner, sich hier ein wenig zu erholen. Kim Feyerbach schickt Stevie aus dem Ring und ermahnt ihn ein letztes Mal. Brunswick steht inzwischen auch wieder… vielleicht ein wenig wackelig, aber er scheint sich langsam erholt zu haben! Er sieht seinen Gegner... und stürmt auf ihn zu! Knallharte Clothesline! Der Mythos dreht sich fast einmal um die eigene Achse und kracht auf das Genick! Sofort sitzt Brunswick auf ihm und schlägt mit beiden Fäusten auf ihn ein!

Alistair: „Ich bin frei, du kannst mir nichts mehr sagen!“

Mike Garland: „WIEDER UND WIEDER TRIFFT DIE FAUST DEN MYTHOS, DER SICH DEN ATTACKEN NICHT MEHR ERWEHREN KANN UND SCHUTZLOS VOR DEM KALIFORNIER LIEGT! Jetzt stoppt Alistair aber und reißt seinen Gegner in die Luft!“

Vincent Craven: „VERTICAL SUPLEX! UND ES GEHT ABWÄRTS FÜR GABRIEL LUCIFER! SOFORT EIN COVER HINTERHER!“

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Kick Out!

Mike Garland: „MILTON MACHT DEN SAVE! MILTON MACHT DEN SAVE!“

Blake muss aber den Ring schon wieder verlassen! Und der selbsternannte ‚Superstar’ kann weiter machen. Whip In... Gabriel Lucifer taucht unter der Clothesline durch… läuft in die Seile… und stürzt sich auf Alistair! Der wirbelt herum, aber es ist zu spät! Gabriel Lucifer fliegt heran! Flying Fist Drop! Seine Faust trifft den ehemaligen Tribune Champion genau! Sofort setzt Gabriel nach und zieht seinen Gegner mit sich in die Höhe... und nimmt ihn mit in seine Ecke. Kurzer Wechsel mit Milton, ein Blickwechsel und ein böses Grinsen... und es folgt ein heftiger Faustschlag in den Bauch von Alistair! Brunswick sieht jetzt nicht gut aus! Milton lässt einen weiteren Tritt in den Magen seines Gegners folgen und – DDT! Er nimmt Anlauf… Running Enzuigiri! Milton ruft heute wirklich alle Register seines Könnens ab und Brunswick ist in Schwierigkeiten! Referee Kim Feyerbach ist bei ihm und checkt seinen Zustand… es sieht wirklich nicht gut aus für den Superstar! Der Ringrichter hebt bereits seinen Arm und – er fällt! Die Fans werden laut, feuern Brunswick aus Leibeskräften an! Der Arm wird zum zweiten mal gehoben und… er fällt! Jetzt stehen hier alle auf ihren Plätzen! Der Referee zeigt es an, fällt der Arm ein drittes Mal, dann ist das Match vorbei! Er hebt den Arm von Brunswick hoch, hält ihn für einen Moment und lässt ihn los… er fällt…

ALISTAIR! ALISTAIR! ALISTAIR!

Vincent Craven: „NEIN!!! IM LETZTEN MOMENT REISST ER DEN ARM WIEDER HOCH!!! Ein Aufschrei der Erleichterung geht durch die Reihen der Fans und im nächsten Moment feuern sie ihren Helden auch schon wieder an!“

ALISTAIR! ALISTAIR! ALISTAIR!

Brunswick befreit sich zunächst von dem Hold und richtet sich dann langsam auf, Milton hält ihn jedoch weiterhin fest! Jetzt steht der Superstar und stemmt den Jungen hoch! Aber da ist Gabriel Lucifer! Er zeigt einen Dropkick in den Rücken von Brunswick! Der stürzt nach vorne und damit in einen weiteren DDT! Der Superstar knallt mit dem Kopf in die Matte und überschlägt sich! Milton setzt sofort zum Cover an!

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Kick Out!

Das war knapp! Milton flucht wie ein Rohrspatz und ist dadurch für einen Moment abgelenkt. Diese Chance nutzt Alistair, um sich mit allerletzter Kraft in die Ringecke zu werfen und mit seinem Partner Stevie Van Crane zu wechseln! Der klettert in den Ring, wird aber sofort von dem herbeieilenden Blake Milton unsanft empfangen! Gabriel Lucifer ist ebenfalls im Ring! Beide schlagen auf Stevie ein, drängen ihn gegen die Seile! Whip In… Van Crane federt zurück! Clothesline von Gabriel Lucifer und Milton! Nein! Stevie duckt sich darunter weg, läuft abermals in die Seile… Gabriel Lucifer und Milton fahren herum, da kommt Stevie angeschossen! Double Clothesline! Nein! Father & Son ducken sich ebenfalls ab! Stevie dreht sich herum, Running Enzugiri von Milton! Der sitzt! Gabriel Lucifer packt Stevie an den Beinen! Piledriver!

Mike Garland: „SOFORT COVERT BLAKE MILTON!“

Vincent Craven: „STEVIE VAN CRANE WILL DAS COVER MIT EINEM SMALL PACKAGE UMDREHEN, ABER BLAKE HÄLT DAGEGEN UND DRÜCKT SEINE SCHULTERN AUF DIE MATTE!“

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Kick Out!

Mike Garland: „Stevie stemmt sich wieder hoch und umkreist seinen Gegner. Blake muss sich kurz das Gesicht abwischen, da ihm schon wieder Blut aus der Nase rinnt. Das nutzt Stevie für einen Wechsel mit seinem Partner.“

Vincent Craven: „Der geht langsam auf Blake zu, so als wolle er ihm ein wenig Zeit geben, sich wieder zu berappeln. Blake sieht zu ihm auf… und wird sofort gepackt. Belly-to-Belly-Suplex, Alistairs ‚Sonnyboy‘!“

Mike Garland: “ALISTAIR WIRFT IHN DAMIT GLATT AUS DEM RING! Milton kann sich gerade eben noch an den Seilen festhalten!“

Vincent Craven: „Ein erneuter Wechsel zwischen Alistair und Stevie! Whip In von Alistair! GORILLA PRESS UP! ALISTAIR WIRFT BLAKE HOCH IN DIE LUFT!“

Mike Garland: „STEVIE FÄNGT IHN MIT EINEM NECKBREAKER AUF! BRUTAL LANDET BLAKE AUF DER MATTE! UND SOFORT SETZT STEVIE DAS COVER AN!“

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Vincent Craven: „DAS IST DER SIEG!“

Mike Garland: „NEIN! KIM FEYERBACH ZEIGT ES AN: DAS WAR KEIN THREECOUNT! DIESES MATCH GEHT WEITER!“

Vincent Craven: „UND JETZT SIND SOGAR ALLE VIER KONTRAHENTEN IM RING! WAS FÜR EIN CHAOS!“

Gabriel Lucifer stürmt auf Alistair zu. Stevie ist sofort bei hm, fängt einige Schläge seines Erzfeindes ab und schickt ihn auf die Ringmatte! Aber Gabriel springt wieder auf! Jumping DDT von Stevie! Gabriel Lucifer wieder am Boden! Schnell rollt er sich aus dem Ring! Derweil kann sich Alistair um Milton und van Crane kümmern, die nun beide über die Matte rollen! Alistair stoppt die beiden und zieht den Jungen an den Haaren wieder in die Luft! Stevie steht langsam auf und klettert aus dem Ring, während Alistair auf Blake einschlägt! Jetzt zieht er ihn in die Ringecke! Wechsel mit Van Crane... Alistair sprintet in die Seile, Stevie zeigt einen Drop Toe Hold... Soccer Kick gegen Blakes Schädel! Sofort will Gabriel Lucifer eingreifen, aber Cinderella ist da und hält ihn einfach von außen fest!

Cinderella: „Das kannst du einmal ganz gepflegt vergessen.“

Blake ist auf sich gestellt. Er hat inzwischen auch schon einiges einstecken müssen und die beiden Publikumslieblinge haben so etwas wie die zweite Luft. Stevie hat inzwischen ein Mexican Surfboard angesetzt und versucht damit Milton zu besiegen! Aber der gibt sich einfach nicht geschlagen, der kämpft einfach weiter! Und Alistair springt einfach über das Top Rope auf ihn! Legdrop! Referee Kim Feyerbach konnte ihn nicht mehr daran hindern, zu schnell ging diese Aktion. Brunswick rollt sich auch gleich wieder aus dem Ring und überlässt Stevie das Feld, der jedoch sofort seinen Partner wieder einwechselt.

Mike Garland: „Stevie umschlingt Milton... BEARHUG! UND ALISTAIR AUF DEM TOP ROPE! DOUBLE AXE HANDLE BLOW!“

Vincent Craven: „Kurzer Whip In und Alistair lässt schon wieder Stevie in das Match!“

Mike Garland: „Perfektes Zusammenspiel der beiden Publikumslieblinge momentan. DOUBLE FRONT KICK! Und Stevie zeigt ein Cover!“

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Kick Out!

Vincent Craven: „DAS WAR KNAPP!”

Milton scheint jetzt doch ziemlich am Ende zu sein! Da ist wieder der Tag und Alistair übernimmt wieder im Ring! Er zerrt den Security-Chef in die Mitte des Rings, Ansatz zur Powerbomb… Brunswick stemmt Milton hoch, um ihn auf die Matte zu schmettern, doch der wehrt sich! Harte Fists ins Gesicht von Brunswick, der taumelt mit seiner Last durch den Ring! Aber der bekommt ihn irgendwie zu fassen! Neck Snap! Alistair Brunswick knickt ein und landet unter seinem Gegner auf dem Boden! Das ist das Cover!

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Kick Out!

Brunswick kommt raus! Das war knapp! Der Superstar ist sofort wieder auf den Beinen, stürzt sich auf seinen Gegner! Lock up! Doch was ist das? Milton lässt sich nach hinten zu Boden fallen, zieht Brunswick über sich… und kontert! Armdrag! Eine typische MMA-Aktion, hier sehr clever von Blake Milton eingesetzt! Brunswick ist jetzt in Schwierigkeiten, doch er versucht, sich zu befreien! Milton hängt wie eine Klette an ihm, das sieht nicht gut aus für den Kalifornier.

Alistair: „Verdammt, ich lasse mich doch nicht von einer JUNGFRAU flachlegen!“

Blake Milton scheint für einen Moment die Kontrolle zu verlieren und das genügt Alistair, um sich zu befreien! Der Junge springt auf und ist außer sich vor Wut, doch da ist sein Gegner schon wieder und hämmert ihn mit einer Clothesline zu Boden! Alistair holt Blake schnell wieder auf die Beine und zeigt einen Whip In… dieser kommt aus den Seilen, wieder der Ansatz zum Back Body Drop von Brunswick! Klappt es jetzt? Nein! Milton rollt sich über den Rücken des Superstars ab und…

Vincent Craven: „SUPERKICK!!! BRUNSWICK GEHT WIE VOM BLITZ GETROFFEN ZU BODEN! COVER!“

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Kick Out!

Mike Garland: „NEIN! BRUNSWICK KOMMT IM LETZTEN MOMENT RAUS!“

Vincent Craven: „Blake kann gerade noch mit dem Mythos wechseln, da steht Alistair schon wieder, aber Gabriel Lucifer steht bereits über ihm! Mit der rechten Faust trifft er seine Stirn! Brunswick taumelt!“

Mike Garland: „GABRIEL LUCIFER SETZT NACH! ROARING ELBOW! BRUNSWICK WIRD DURCH DEN RING GEWORFEN! MOONLIGHT DANCE VON GABRIEL LUCIFER! ALISTAIR AM BODEN!“

Vincent Craven: „SOFORT SETZT GABRIEL LUCIFER MIT EINEM COVER NACH!“

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Kick Out!

Mike Garland: „NEIN! ERNEUT KANN ALISTAIR SICH BEFREIEN!“

Vincent Craven: „Und der will jetzt auch mit Stevie wechseln! ABER GABRIEL LUCIFER KANN IHN DAVON ABHALTEN! WHIP IN!“

Mike Garland: „BRUNSWICK FLIEGT WIEDER AUF GABRIEL LUCIFER ZU! OVERHEAD BELLY TO BELLY SUPLEX! BRUNSWICK FLIEGT GEGEN DEN TURNBUCKEL UND SINKT IN DIE ECKE!“

Vincent Craven: „Gabriel Lucifer mit Anlauf... UND ER TRIFFT ALISTAIR AUS VOLLEM LAUF MIT DEM KNIE! BRUNSWICK WIRD BRUTAL GETROFFEN!“

Mike Garland: „Sofort wirbelt Gabriel Lucifer herum! UND SPRINTET AUF VAN CRANE ZU, DER SEINEN ARM AUSSTRECKT, UM MIT ALISTAIR ZU WECHSELN! ROARING ELBOW GEGEN VAN CRANE!“

Vincent Craven: „Gabriel Lucifer überlegt anscheinend kurz, ob er Blake einwechseln soll, entscheidet sich aber dagegen und hält wieder auf Brunswick zu!“

Aber der steht schon wieder! Shoulder Block von Alistair! Und er springt über Gabriel Lucifer und geht seinerseits in die Seile. Gabriel Lucifer steht schon wieder, springt aber über seinen Gegner... Alistair wieder in den Seilen... er kommt zurück... UND GABRIEL LUCIFER FÄHRT SEIN KNIE AUS! Wieder landet Alistair am Boden. Und Gabriel Lucifer reißt seinen Gegner schon wieder in die Höhe, zieht ihn etwas näher zu Blake... Cobra Clutch Backbreaker! Kim Feyerbach sieht Alistair an und fragt nach, ob dieser aufgeben möchte, aber Brunswick schüttelt nur den Kopf!

ALISTAIR! ALISTAIR! ALISTAIR!

Mike Garland: „ABER WAS MACHT DENN MILTON DA! ER HAT GABRIEL LUCIFERS HAND GEPACKT UND VERSTÄRKT SOMIT DEN DRUCK AUF ALISTAIR! STEVIE UND CINDERELLA SCHREIEN AUF!“

Vincent Craven: „STEVIE WURDE JA BEREITS VERWARNT UND DESWEGEN WEISS ER GENAU: WENN ER JETZT EINGREIFT, DANN WERDEN ER UND SEIN PARTNER DISQUALIFIZIERT!“

Mike Garland: „KIM FEYERBACH MERKT NICHT, WAS DIE BEIDEN ANDEREN MACHEN! UND ALISTAIR SCHREIT WIE AM SPIES! STEVIE BESCHWERT SICH LAUTSTARK UND LENKT DADURCH DIE RINGRICHTERIN ZUSÄTZLICH AB!“

Vincent Craven: „Jetzt endlich sieht der Ringrichter wieder auf das Matchgeschehen, aber Blake hat im richtigen Zeitpunkt losgelassen! Kim Feyerbach beugt sich wieder über Alistair... UND SCHON WIEDER HILFT BLAKE DEM MYTHOS! DAS IST DOCH BETRUG!“

Mike Garland: „JETZT HAT ES DER REFEREE BEMERKT! Gabriel Lucifer muss den Hold lösen, hat Alistair aber richtig damit geschadet! Und er setzt sofort nach... WHIP IN!“

Vincent Craven: „ALISTAIR KOMMT AUS DEN SEILEN ZURÜCK! TAUCHT UNTER DER CLOTHESLINE ZURÜCK! DER MYTHOS MIT EINEM YAKUZA KICK! ABER BRUNSWICK KANN SEIN BEIN ERWISCHEN!“

Mike Garland: „NEIN! GABRIEL KONTERT! BLAKE MILTON STEHT BEDROHLICH NACH BEI IHM UND TATSÄCHLICH VERPASST ER IHM EINEN SCHLAG!“

Vincent Craven: „ABER DA IST CINDERELLA! SIE WILL BLAKE WEGZIEHEN… DER WILL SIE ABSCHÜTTELN UND ERWISCHT SIE DABEI VERSEHENTLICH… CINDERELLA STÜRZT AUF DIE RINGABSPERRUNG!“

Mike Garland: „CINDERELLA BRICHT ZUSAMMEN! NUN HÄLT ES ALISTAIR NATÜRLICH NICHT MEHR IM RING! ER STÜRZT SICH AUF BLAKE MILTON, IST ABER NOCH SO UMSICHTIG, VORHER MIT STEVIE ABZUKLATSCHEN!“

Alistair: „Niemals… NIEMALS… WIRST DU DIE HAND GEGEN MEINE FRAU ERHEBEN, DU FREAK!“

Vincent Craven: „WIE EIN BERSERKER STÜRZT SICH ALISTAIR AUF BLAKE, DER EINE SERIE VON WÜSTEN SCHLÄGEN EINSTECKEN MUSS! BLAKE TAUMELT ZURÜCK UND ZIEHT ALISTAIR DABEI ÜBER DIE UMGEKIPPTE RINGABSPERRUNG MITTEN ZWISCHEN DIE ZUSCHAUER!“

Mike Garland: „Die Fans freuen sich natürlich, nun mitten drin im Geschehen zu sein.“

Vincent Craven: „Aber auch im Ring geht es noch her! CLOTHESLINE GEGEN GABRIEL LUCIFER! STEVIE WIRBELT HERUM! SPIN KICK! SPIN KICK VON VAN CRANE!“

STEVIE! STEVIE! STEVIE!

Mike Garland: „STEVIE IST NICHT MEHR ZU STOPPEN! ER REISST LUCIFER IN DIE LUFT! DRÄNGT IHN MIT FAUSTSCHLÄGEN AN DIE ROPES!“ 

STEVIE! STEVIE! STEVIE!

Vincent Craven: „UND MIT ANLAUF... JUMPING ELBOW SMASH! JUMPING ELBOW SMASH! GABRIEL LUCIFER FLIEGT FAST AUS DEM RING UND KANN SICH NUR MIT KNAPPER NOT AM OBERSTEN RINGSEIL FESTHALTEN!

Mike Garland: „ALISTAIR UND BLAKE BRAWLEN DERWEIL MITTEN DURCH DAS PUBLIKUM! ALISTAIR KANN SICH MIT KNAPPER NOT EINIGER SCHLÄGE SEINES GEGNERS ERWEHREN!“

Vincent Craven: „DA! BLAKE HAT EINE EISENSTANGE VON EINER RINGABSPERRUNG GELÖST UND SCHWINGT SIE NUN GEGEN SEINEN GEGNER! DER KANN ABER NOCH EINMAL AUSWEICHEN!“

Mike Garland: „UND STEVIE VAN CRANE ZIEHT GABRIEL LUCIFER AM HOSENBUND WIEDER IN DEN RING ZURÜCK! DER MYTHOS SIEHT IHN VERZWEIFELT AN, STEVIE MUSS SEINEN CHIANTI-GESCHWÄNGERTEN ATEM ERTRAGEN!“

Vincent Craven: „ALISTAIR WILL BLAKE NUN PACKEN… ABER ER GERÄT DABEI INS STRAUCHELN… UND WIEDER HOLT BLAKE MIT DER EISENSTANGE AUS! UND DIESMAL TRIFFT ER! ER ERWISCHT ALISTAIR DIREKT AN DER SCHLÄFE!“

Mike Garland: „DER ‚SUPERSTAR‘ GEHT ZU BODEN! BLAKE VERPASST IHM SOGAR NOCH EINIGE SCHLÄGE! NUN STRÖMT IHM DAS BLUT IN STURZBÄCHEN AUS DER NASE UND VERMISCHT SICH MIT DEM ALISTAIRS!“

Vincent Craven: „Da kommt Cinderella angelaufen und will ihren Liebsten beschützen!“

Cinderella: „BLAKE! HÖR BITTE AUF!“

Sie zerrt an Blakes dreckigem Oberteil.

Cinderella: „HÖR AUF!“

Der Junge hält kurz geifernd inne und will gleich wieder auf Alistair losgehen, doch Cindy hält ihn mit ihrem entsetzten und zugleich harrschen Ton in der Stimme zurück.

Cinderella: „ICH HAB GESAGT, DU SOLLST AUFHÖREN!!“

Sie verpasst ihm eine heftige Ohrfeige, woraufhin Blake ungemein erregt zusammenzuckt. Für einen Moment glaubt er, dass sie ihn versteht und noch einmal schlägt, doch er wird von ihr nur zurückgewiesen.

Cinderella: „SIEH DIR AN, WAS DU GETAN HAST! DU BIST SO EIN KRANKES ARSCHLOCH, BLAKE!“

Sie weint und der Junge schaut sich verstört um. Das Publikum buht ihn gnadenlos aus und greift beherzt nach der Eisenstange. Verwirrt hält Blake sich die Ohren zu, während Lucifer nur tatenlos mit ansehen kann, wie sein Junge schon jetzt unter der Rolle des „perfekten Opfers“ leidet.

Vincent Craven: „Das wird sogar einigen Fans zuviel! Ein paar starke Männer greifen nach der Eisenstange und reißen sie Blake aus der Hand!“

Mike Garland: „Zivilcourage, na toll. Wo ist die schweigende Masse, wenn man sie einmal braucht? Wir wollen hier doch Action sehen.“

Vincent Craven: „OH, DIE ACTION BEKOMMEN WIR GERADE IM RING ZU SEHEN! GABRIEL LUCIFER SETZT ZUM GOD KILLER AN, SEINEM FINISHER! WIE AUS DEM NICHTS!“

Mike Garland: „NEIN! NEIN! STEVIE KONTERT! ER DREHT DEN MOVE EINFACH UM UND BEKOMMT LUCIFER ZU FASSEN! DAS IST DER ‚SACRIFICER‘, SEIN JUMPING DDT!“

Vincent Craven: „DER SITZT! GABRIEL LUCIFER LANDET AUF DER MATTE!“

Mike Garland: „MIT LETZTER KRAFT HAKT STEVIE DAS BEIN SEINES GEGNERS EIN…“

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3!!!

Vincent Craven: „Unglaublich! Das war’s! Stevie Van Crane kann Gabriel Lucifer pinnen und damit den Sieg für sein Team davontragen! Lasst uns doch einmal das offizielle Ergebnis hören.“

Jane Nelson: „Die Sieger dieses Matches nach 23:02 Minuten: STEVIE VAN CRANE UND ALISTAIR BRUNSWICK!“

Erschöpft bricht Stevie zusammen. Irgendetwas berührt ihn an der Seite und als er die Augen wieder öffnet, bemerkt er, dass jemand die Cotatores Titles in den Ring geworfen hat. Mit letzten Kräften greift er nach den beiden Gürteln und reckt sie in die Höhe, während er sich wieder aufrappelt. Aber als er sich umblickt, vermisst er Alistair…

Vincent Craven: „Wir sehen, das Alistair auf einer Trage aus der Halle getragen wird. Ihm wurde eine Halskrause angelegt und sein Gesicht ist über und über mit Blut beschmiert. Das sieht nicht gut aus…“

Mike Garland: „Cinderella ist schreiend bei ihrem Mann, aber sie kann natürlich nichts ausrichten.“

Als die Sanitäter mit der Trage an Blake Milton vorbei gehen, wirkt dieser fast teilnahmslos. Erst als er Stevie mit den beiden Gürteln bemerkt, scheint er wieder zu sich zu kommen… denn einer davon ist sein Titel, den SVC da in der Hand hält. SEIN Titel, den ihm SEIN Dad geschenkt hat!

Panisch schaut der Junge zu Lucifer. Erst SEIN Mentor… und nun auch noch SEIN Titel, den ihm sein Dad anvertraut hat – Blake hat beides verloren. Er könnte kotzen!

Vincent Craven: „Stevie hat mittlerweile bemerkt, was hier vorgefallen ist und eilt sofort zu seinem Teampartner. Wirklich unschöne Szenen sehen wir hier gerade…“

Mike Garland: „Also, mich hat’s gerade ziemlich gut unterhalten.“

Vincent Craven: „Mike, wie kannst du nur?“


------------------ PCWA ------------------

Irgendwo in den Gängen des Theaters fangen die Kameras das Ende eines Gespräches zwischen Ex-Reporter Luke Tyler und dem Jungen, welcher ihm den Job gekostet hat, NEON LOVE, ein.

Luke Tyler: „Du hältst das hier vielleicht für einen Witz, aber verdammt, du hast mich meine Anstellung als Reporter gekostet. Verstehst du das, NEON? Du hast mich meinen Job gekostet, ich darf jetzt zusehen, dass ich einen anderen finde.“

NEON schaut beschämt auf den Boden und dreht verlegen einen seiner Füße auf der Stelle. Fest umschlossen von seinen Armen, hat er auch Paolo, sein Plüschkätzchen, dabei.

Luke Tyler: „War ja klar, dass du dazu nichts zu sagen hast. Für dich ist das alles nur ein Spiel und alles dreht sich nur um dich. Genau deswegen habe ich dich nicht gefragt, weil du nicht verstehen willst, dass die Sache hier einfach verdammt ernst ist.“

NEON versucht sich zu erklären.

NEON LOVE: „Aber…“

Luke winkt entnervt ab.

Luke Tyler: „Aber, aber, Rhabarber. Ich hab die Schnauze voll. Ich will nichts mehr hören. Du hast mich den Job gekostet mit deinem Mist. Du hast doch den Verstand verloren. Ich meine du klaust Handys, du kostest mich meinen Job und du meinst, dass du gegen Azrael Rage kämpfen musst… hast du mal in den Spiegel geschaut? Du bist ein Clown! Und du glaubst doch nicht, dass es keine Konsequenzen haben wird. Du hast Diego sein Handy geklaut und du hast dich als Diego ausgegeben. Ich bin mir sicher, dass der das nicht zum Lachen findet. Im Gegensatz zu mir, ist der nicht Teil deiner Familie.“

Die Worte seines Onkels treffen NEON hart, er hatte doch keine bösen Absichten, er wollte doch seinen Onkel retten. Er wollte nicht, dass sie ihm auch noch Luke Tyler wegnehmen. Doch seine Brust schwillt vor Stolz an, als Luke seinen Kampf gegen Azrael Rage, bei Vendetta 92, erwähnt. NEON ist nämlich kein Kind mehr, welches sich seinen Lolly klauen lässt. NEON ist jetzt ein Mann, der sich nimmt was er will.

Luke hat jedoch kein Verständnis für dieses stolze Lächeln auf NEONs Gesicht. Luke hat nämlich jetzt keinen Job mehr und darf zusehen wie er seinen Lebensunterhalt bestreitet. Zurück zu Berlin TV? Unmöglich, dort hat er gekündigt. Der smarte Brite ist genervt, winkt ab und verlässt, womöglich für immer, das Bild. NEON bleibt alleine zurück und schaut, etwas vorwurfsvoll, hinab zu Paolo.

NEON LOVE: „Paolo, du hast gesagt, dass es klappen wird. Du hast gesagt, dass Luke mir dankbar sein wird. Du hast gesagt, dass er erkennen wird, dass ich ihm nur helfen will. Jetzt ist er böse mit mir. Ich hoffe er hatte Unrecht. Ich hoffe das Diego Verständnis dafür hat…“

Eine Antwort bekommt NEON von Paolo jedoch nicht. Nicht etwa weil Plüschkatzen grundsätzlich eher wortkarg sind, viel mehr bekommt er seine Antwort von Díego Alejandro Sanchéz persönlich. Von abseits der Kamera hört man die Stimme des ehemaligen Drachen.

Sanchéz: "Verständnis? Verständnis wofür? Es ist ja nicht so, dass wir beide nur EIN Problem miteinander haben. Also... wofür soll ich Verständnis haben? Dafür, dass du mich bestiehlst oder dafür das du dich danach auch noch für mich ausgibst?“

Díego steht nun vor NEON. Der Deutschmexikaner ist alles andere als gut gelaunt. Er wollte im Fitnessstudio nur nett sein und als Dank dafür wird er beklaut und benutzt. Seine Nasenflügel bewegen sich heftig bei jedem Atemzug. Der Drache scheint bereit Feuer zu spucken. NEON ist zwar etwas eingeschüchtert, doch er wird bei Vendetta 92 gegen einen größeren und böseren Drachen kämpfen. Es ist also nicht die Zeit für kleinlaute Worte.

NEON LOVE: „Verständnis für alles. Verständnis dafür, dass es nicht um dich ging, sondern notwendig war. Ich konnte Luke nicht im Stich lassen, ich musste das für Luke tun.“

Der Deutschmexikaner schlägt sich entnervt mit der Handfläche vor die Stirn.

Sanchéz: "Hörst du dir eigentlich auch mal selbst zu? Hörst du, was du da so von dir gibst? Luke wollte nicht, dass du ihm hilfst. Wie wir gesehen haben, schien er gut zu wissen, warum er dich nicht fragen sollte. Immerhin hast du VERLOREN, NEON!! Warum also erwartest du Verständnis von mir?"

NEON schaut fragend hinab zu seiner Plüschkatze. Dann schaut er mit seinen Rehäuglein zu Diego.

NEON LOVE: „Ich musste es versuchen. Nur wer versucht, kann überhaupt verlieren. Ich habe verloren, also muss ich es versucht haben. Hätte ich es nicht versucht, hätte ich so oder so verloren. Ich wollte aber gewinnen, deswegen musste ich es versuchen. Verstehst du, es ging nicht um dich, es ging um mich.“

Für eine winzige Sekunde blitzt es in den Augen des ehemaligen Tribunes. Die Versuchung den Rookie einfach durch die nächstbeste Wand zu prügeln, verlangt ihm alle Willenskraft ab. Es ist kaum zu glauben was für ein wirres Weltbild dieser Junge hat. Doch eigentlich will Díego nur sein Handy zurück haben und klarstellen, dass dieses rosafarbene Etwas sich nicht alles erlauben darf. Schade, er hätte NEON vielleicht einen Schubs in die richtige Richtung geben können.

Sanchéz: "Mir ist komplett egal, was du meinst machen zu müssen. Von mir aus mach alles, was dir in den Sinn kommt oder was dein kleiner Freund dir so in den Kopf setzt. Aber lass die Finger von MEINEN Sachen und von MEINEM Namen. Denn, auch wenn es für dich unwahrscheinlich erscheint, es gibt weitaus wichtigere Dinge in der PCWA als dich. Falls es dir zufällig entgangen sein sollte, die Liga steht vor der Insolvenz. Du weißt hoffentlich was das bedeutet. Falls nicht... nun... mit etwas Pech gibt es bald keine PCWA mehr. Dann ist nämlich alles was du meinst hier machen zu müssen hinfällig."

NEON ist schuldbewusst, doch nach einem Blick zu seinem Kätzchen ist er wieder eher trotzig als einsichtig.

NEON LOVE: „Ich bin kein doofes Kind mehr, natürlich weiß ich was Involsenz bedeutet. Und falls du die Show gesehen hast, dann weißt du, dass ich alles dafür gebe, dass die Liga weiter besteht. Ich werde dafür sorgen, dass Vendetta 92 die größte Wrestling Show aller Zeiten wird. Das Theater wird ausverkauft sein, denn die Fans wollen sehen wie ich im Ring stehe. Sie wollen alle sehen, wie die Liebe siegt. Glaub mir, Diego, ich erschlage bei Vendetta 92 den bösen Drachen Azazel und rette damit die Liga. Das ist halt wie die Sache mit deinem Handy und Luke, ich habe keine andere Wahl. Ihr lasst mir alle keine Wahl. Ihr wollt mir alle alles wegnehmen und ich muss tun, was getan werden muss, egal wie es auch wirkt.“

Díego winkt ab.

Sanchéz: "Wie ich schon gesagt habe, mir ist egal was du machst, solang du dich an die Regeln hältst. Wir beide scheinen uns ja einig zu sein, dass die Liga gerettet werden muss. Doch im Gegensatz zu dir spiele ich nicht den Märchenhelden, sondern versuche die Liga wirklich zu retten. In echt und live. Es geht hier ums Geschäft, doch ich kann schlecht mit Kontakten in Verbindung treten, wenn mein Mobiltelefon von einem rosafarbenen Wurm spazieren getragen wird."

NEON schaut Díego fragend an.

NEON LOVE: „Ich habe das Telefon doch nur geliehen. Aber du willst ja nicht verstehen das ich das tun musste.“

Der Deutschmexikaner rollt mit den Augen.

Sanchéz: "Du verstehst scheinbar echt nicht was ich von dir will. Also werde ich es jetzt noch einmal deutlich und langsam sagen – GIB... MIR... MEIN... VERDAMMTES... HANDY... ZURÜCK!!"

Wieder schaut NEON verlegen auf den Boden und scheint nicht wirklich antworten zu wollen. Díego hat aber wohl wenig Lust darüber noch länger mit NEON zu diskutieren. Eindringlich wiederholt er sein Anliegen.

Sanchéz: "Ich sage es ein letztes Mal, amigo. Gib mir mein Handy wieder und wir vergessen die ganze Sache einfach. Klingt das für dich…ähm.. flauschig?“

Díego schnaubt das letzte Wort mit einer ordentlichen Portion Wut in der Stimme. NEON schaut wieder zu ihm. Sein Blick ist hin und her gerissen. Er kann Díego nicht geben was er will und hat Angst vor dessen Reaktion. Doch Díego hat flauschig gesagt. Sie alle benutzen sein Wort. Sie alle sind im Bann der Flauschigkeit. Etwas kleinlaut antwortet NEON.

NEON LOVE: „Es wäre wirklich flauschig wenn wir das ganze vergessen könnten…“

Díego unterbricht NEON.

Sanchéz: "Dann gib mir einfach das Handy!"

NEON schüttelt mit dem Kopf.

NEON LOVE: „Ich kann dir nicht geben, was ich nicht mehr habe, oder?“

Fragend schaut der Newcomer den Altstar an. Díego scheint von dieser Antwort vollkommen überrascht. Ungläubig starrt er das rosafarbene Etwas an.

Sanchéz: "Was zur... Dios Mio... sag mir nicht, dass du es in den Müll geworfen hast. Ich brauche die Nummern aus meinem Adressbuch. Verstehst du nicht wie wichtig die Informationen auf meinem Telefon für mich sind? Vielleicht auch für die PCWA?"

NEON lächelt als Díego über die Wichtigkeit des Telefons spricht. Genau das hatte er doch auch zu Elroy gesagt.

NEON LOVE: „Ich dachte mir, dass das Telefon dir sehr wichtig ist. Deswegen habe ich es jemandem gegeben, dem du sehr wichtig bist. Er hat wegen dir in Japan etwas Wichtiges verloren, daher habe ich ihm etwas Wichtiges von dir gegeben.“

Díego versteht ziemlich genau was NEON ihm versucht zu sagen, doch er will es nicht wahr haben. Das MUSS einfach ein Missverständnis sein.

Sanchéz: "NEON. Sag mir jetzt nicht das, was ich befürchte. Sag mir nicht, du hast diesem kleinen Giftzwerg mein Handy gegeben. Nicht diesem kleinen, nervenden Idioten! Bitte, NEON. Bitte sag mir, dass wir nicht von ihm reden…"

Entmutigt schüttelt Díego den Kopf. So gerne er auch hören würde, dass er sich irrt, er weiß genau wer jetzt wohl sein Telefon besitzt. Dann spricht es NEON aber doch aus.

NEON LOVE: „Meinst du Elroy? Der hat jedenfalls dein Handy jetzt. Er hat sich sehr gefreut und meinte das es sicher sehr nützlich für ihn ist.“

Der Kopf des ehemaligen Tribunes sinkt gen Boden. Er schlägt die Hände vors Gesicht und zwingt sich dazu einmal tief durchzuatmen. Nach einigen Augenblicken der Stille nimmt er die Hände aus dem Gesicht und schaut NEON, mit flammendem Blick, an. Bedrohlich schwingt er seinen Zeigefinger durch die Luft und setzt ihn NEON auf die Hühnerbrust.

Sanchéz: "Ich fasse es nicht!! Bist du denn komplett wahnsinnig geworden!?! WIE UNGLAUBLICH BESCHEUERT KANN EIN MENSCH EIGENTLICH SEIN?? Du beklaust mich, du gibst dich für mich aus und präsentierst dann mein Telefon Elroy auf dem Servierteller?? Glaub mir, ich werde niemals vergessen, wie unglaublich dreist und dumm du bist. Ich werde jetzt gehen und versuchen mein Telefon zu bekommen oder die Liga irgendwie anders zu retten, aber glaub ja nicht, dass wir fertig sind. Nein, wir werden das Ganze klären! Irgendwann werden wir in diesem Ring stehen und ich werde dir zeigen, warum ich damals The Dragon genannt worden bin! Das verspreche ich dir!"

Er deutet eine Ohrfeige an, stoppt die Hand aber kurz vor dem Gesicht vor NEON. Trotzdem zeigt die Aktion ihre Wirkung, denn NEON zuckt ängstlich zusammen. Kopfschüttelnd und fluchend verlässt Díego das Bild. NEON bleibt zurück und schaut immer wieder skeptisch zu Paolo und hofft wohl auf einen Tipp, wie er die Situation retten kann. Er wollte doch nicht das Díego böse auf ihn ist. Als Paolo, wie jede andere Plüschkatze, jedoch stumm bleibt, denkt NEON laut darüber nach wer ihm jetzt noch helfen kann.

NEON LOVE: „Ich muss dringend mit Blakey reden, er ist der einzige hier der mich versteht, aber er wurde ja von diesem Elfentypen entführt und ist verschwunden…“

NEON macht eine Pause und schaut wieder zu seiner Katze. Danach spricht er weiter, als würde er Paolo auf einen Vorschlag antworten.

NEON LOVE: „Was meinst du? Anrufen? Ich? Blakey? Hihi, du bist so eine schlaues Kätzchen.“

Während NEON, voller Zuneigung, seinen Plüschberater knufft, fade das Bild langsam aus. Wieder einmal endet eine Szene mit NEON LOVE mehr als fragwürdig.

 

Mike Garland: "Der 'böse Drache Azazel'? Scheiße, dieser NEON LOVE bringt mich immer wieder zum Lachen. Fast schade, dass er mit dem Match bei Vendetta 92 sein eigenes Todesurteil unterschrieben hat."

Vincent Craven: "Er meint es doch nur gut. In seinen Augen schien es wirklich ein guter Plan zu sein, seinem Onkel Luke zu helfen. Dass das so in die Hose geht..."

Mike Garland: "Klar. Versetz dich doch einmal in Luke hinein. Da geht es um deinen Job und dein vermeintlicher Retter trägt rosa Leggings. Das wäre der Moment, in dem jeder vernünftige Mann sich sofort die Kugel geben sollte."

Vincent Craven: "Er hat's verpatzt und es tut ihm auch leid. Manchmal macht man eben Fehler."

Mike Garland: "Ob du auch noch so reden würdest, wenn jemand dein Handy an einen Elroy Schmidtke weitergeben würde?"

Vincent will etwas entgegnen, aber dann fallen ihm die Bilder ein, die er und Virchowa letzte Nacht gemacht hatten. Und er schluckt.

Vincent Craven: "..."

Mike Garland: "Haha, erwischt!"


------------------ PCWA ------------------

„Ein Interview mit dem Gerasy – 22:15 – Zimmer 45“. Diesen Zettel bekam die unbekannte Konstante von einem Praktikanten, billiger Mitarbeiter? Er weiß es nicht. Er kennt aber die Unterschrift darunter. Es ist ein „–R.- “. So gut wie jeder in der PCWA hat es schon irgendwann mal gesehen. Es ist die Unterschrift von Azrael Rage. Dies erklärt auch die Form der Einladung. Es mag aktuell in der PCWA so gut wie keine wirkliche Struktur geben, außer Azrael Rage kümmert sich darum; und so ungern Mad Dog dies zugibt, er macht die Sache gut. Wahrscheinlich war er sogar die aktuell beste Wahl… der Gedanke lässt den Gerasy Champion mit den Zähnen knirschen. Warum ausgerechnet Azrael… der Mann, der jetzt sein nächster Gegner wird, scheint sich tatsächlich als der Retter der PCWA zu entpuppen, wenn alles klappt. Sicherlich ist Mad Dog schon der Gedanke gekommen das Vorhaben zu sabotieren, um Azrael zu schaden, aber im Endeffekt würde er damit vor allem sich selbst schaden. Wieder eine Liga, die er führend mit dem höchsten Titel ins Grab gelotst hätte. Nein. Es darf nicht alles von vorne beginnen. Die Zeit darf und wird sich nicht wiederholen. Und so ist er gezwungen das Spiel von Rage mitzuspielen, auch wenn es auffällig nach einer Falle stinkt.
Da ist der Raum. Die Tür steht offen. Vorsichtig, mit dem Gerasy über der Schulter, blickt er hinein. Ein Klappstuhl, ein Mikrophon und sonst nur ganz viel nichts. Ist er zu früh? Er blickt auf die Uhr. Zumindest hang da früher mal eine… sie ist weg. Mitgenommen von Kerry & Gaelic. Scheiße. Er begibt sich dennoch in den Raum und setzt sich auf den Klappstuhl. Dann fällt ihm etwas auf. Warum ist hier nur ein Stuhl? Just in diesem Moment schließt sich die Tür und man hört, wie sich das Schloss umdreht. Irgendwie hatte Mad Dog damit gerechnet und er macht sich nicht einmal die Mühe vom Stuhl aufzustehen. Die Tür ist aus massivem Stahl. Auch ein kräftiger Wrestler wie der Nightfighter bricht diese nicht auf. Also bleibt ihm wohl nur das warten… es knarrt... eine alte Kamera aus der Ecke fokussiert sich auf ihn. Darunter ist ein Lautsprecher. Recht laienhaft angebracht.

„Na, beobachtest du jetzt, wie ich hier verhungere?“

Ein Knacken im Lautsprecher… offenbar ist das Mikrophon an und leitet die Stimme von MD weiter.

„Aber, aber, wer wird denn gleich den Teufel an die Wand malen?“

Die Stimme war deutlich trotz minderer Qualität des Lautsprechers zu erkennen. Azrael Rage.

Azrael Rage: „Ich habe dieses kleine… Treffen… hier organisiert, damit wir beide uns mal richtig aussprechen können.“

Verwundert gehen die Augenbrauen von Mad Dog hinauf. So als würden sie über die Maske wandern, die MD seit dem Brawlin' Rumble nicht mehr trägt. Denn die Maske war bekannt, mit Namen versehen, ja assoziert mit Jemandem. Er aber ist Niemand. Das unbekannte Gesicht, mit null Assoziation. Hat sich losgelöst von diesem Hassobjekt. Ist nun frei. Die unbekannte, nackte Konstante.

Azrael Rage: „Ich befinde mich gerade in der Mitte des Rings und Dein Abbild ist hier auf dem Fernseher sogar recht anständig erkennbar. Die Studenten haben wirklich gute Arbeit geleistet.“

Mad Dog hebt das Mikrophon auf und hat offenbar jetzt auch ein paar Worte für die beeindruckende Technik.

„Gut, ich bin in einem Raum eingeschlossen, kann in das Theatre kommunizieren und du stehst frei im Ring. Tolles... kleines... 'Treffen', Azrael."

Ironisches Augenrollen.

"Und warum hast du mich in diese Falle gelockt?"

Man schaltet nun endlich von Mad Dog weg zum Ring. Das Ganze dauert gut eine Sekunde und eine weitere Sekunde ist das Bild verzerrt, bevor man deutlich Azrael Rage erkennt, der relativ lässig in der Ringecke lehnt und immer mal wieder zu dem Fernseher blickt. Die Zuschauer scheinen sich uneins über die Szenerie und sind bisher sehr still.

Azrael Rage: „Eine Falle? Ich bitte Dich, das ist doch keine Falle, Du Idiot! Ich erzähle Dir was nun passieren wird. Gleich werde ich ein Zeichen geben und dann wird mein Mikrophon von Klaus, unserer Regie wenn man so will, abgestellt. Dann hast Du exakt 5 Minuten Zeit den Menschen im Theatre und auch denen im Internet zu erzählen, wie und warum Du mich besiegen wirst, weswegen Du der gerechtfertigte Gerasy bist und und und… Du darfst quasi Deine ganz normale Unbekannte Konstante Propaganda auf mich abfeuern. Ein Signalton wird Dir verraten, wann Du Schluss machen musst. Danach wird Dein Mikrophon abgestellt und ich bekomme 5 Minuten und kann meine Worte hervorbringen. Wenn das alles vorbei ist, wird einer meiner treuen Mitarbeiter wieder Deine Tür öffnen und Du kannst ganz einfach gehen.“

„Ganz einfach gehen, huh?!“

Azrael Rage: „Ganz einfach gehen!“

Das PCWA-Urgestein richtet kurz den Sitzt seines Anzuges und wartet auf die Antwort des „Gegenübers“, dass in dem Raum kurz auf und ab läuft und sich die Sache durchdenkt. Dann zuckt er mit den Schultern.

„Es bleibt mir eh nichts anderes übrig, oder?“

Ein Nicken von Rage zu einem Jungen, der bei einem Klapptisch und unheimlich viel elektrischen Zeug sitzt. Azrael blickt nun auf seine teure Armbanduhr. Rolex selbstverständlich.

Azrael Rage: „Deine Zeit beginnt jetzt!“

Kurz blickt Mad Dog noch einmal in die Kamera und erst dann legt genüsslich den Undisputed Gerasy auf seine Schulter. Posierend. Neid schürend.

„Ich bin Nightfighter Mad Dog. Die Unbekannte Konstante. Der amtierende Undisputed Gerasy Champion. Der höchste Champion der PCWA...."

MD schüttelt den Kopf. Was für ein dämlicher Beginn.

"Ach, lassen wir den Schnick-Schnack. Eigentlich dachte ich ja, ich hätte das Bild eines fairen Mannes abgegeben, aber scheinbar fürchtest du mich so sehr, dass du mich nun in einen Raum sperren musst, damit du friedlich mit mir reden kannst - oder ist dir deine Schlagfertigkeit abhanden gekommen, Azrael, huh!? Vielleicht wird es dir auch blass um die Nase, wenn du dem Mann gegenüber stehst, der gegen Mythen, Pyromanen, Freakanites, perfekte Opfer, das W im Wrestling oder den Schlächter gesiegt hat? Gegen dich Azrael wird das nicht anders sein!"

Azrael Rage: „Ach, wirklich?“

Mad Dog verzieht das Gesicht, als ihn Azrael seines Ausrufezeichens beraubt; und das scheint ihn kurz aus dem Konzept zu bringen. Rage hat gelogen. Sein Mikrophon ist nicht abgeschaltet. Hätte er mit rechnen müssen… MD schüttelt den Kopf und versucht unbeirrt weiter zu sprechen.

„Als ich cWc World Champion war, wollten alle den lieben, netten und ehrenvollen Wrestler an der Spitze sehen und ich war ein ängstliches Biest. Jetzt bin ich angstfreier, ehrenvoller Champion und plötzlich kommen sie wieder aus allen Löchern und ergötzen sich an dem einstigen Night Fighter, dem brutalen Arschloch Egomanen. Ein Extrem bringt das andere hervor! Wenn das stimmt und ich bei meiner Position bleibe, müsstest DU derjenige von uns sein, dessen Stirnhörner bald wieder leicht rot aufleuchten, huh!?"

Die unbekannte Konstante schaut sich - so als seie dies ein Beweis für den Teufel - im verschlossenen Raum um. Er hört den leicht bestätigenden Applaus der Fans und lehnt sich daher genüsslich zurück.

"Aber mit meiner Position ist das ja so eine Sache, nicht wahr? Wer bin ich denn nun wirklich, Azrael? Das Arschloch Mad Dog oder die unbekannte Konstante? HUH!? Oder gar schizophren? Wer bin ich wirklich? Schau, ich habe den Spitznamen 'die unbekannte Konstante' nicht, weil alles von mir bekannt ist. Nein, man nennt mich 'unbekannte Konstante', weil ich nicht in ein Muster zu pressen bin. Und das widerum macht mich unausrechenbar. Und dafür muss ich noch nicht einmal viel tun... Es arbeitet... in deinem Kopf! Schließ ich mich Eleven an? Schmeiß ich ihn blutend in die Gosse zurück? Hab ich ein Bündnis mit Barker? Du kannst dich davon nicht freimachen.“

Azrael Rage: „Das sehe ich anders.“

Nicken von Mad Dog.

„Natürlich tust du das. Tun sie alle. Egal ob Barker, Lucifer, Milton oder selbst dein neuer Schwiegersohn. Sie alle sehen mich und glauben mich zu kennen. Mich lesen zu können wie ein Buch. Das ist nichts Neues für mich. Es beunruhigt mich nicht einmal.“

Azrael Rage: „Sollte es aber.“

Kurzes Knurren vom Hund.

„Genug von mir. Ich sollte wohl mal etwas über dich reden, nicht wahr, Azrael? … Azrael? Soll ich das?“

Ein Knacken im Lautsprecher.

Azrael Rage: „Ich würde das für angebracht halten.“

Natürlich würde er das… würden sie alle.

„Nun gut, also da bist du? Regenläufer, Schild, Teufel, Retter der PCWA sagt man sogar schon in einigen Kreisen. Du hast viele Beinamen, die dich charakterisieren, aber ich sage, dass das alles nichts bedeutet. Den einzigen Beinamen, den du willst, besitze ich. Undisputed Gerasy Champion.“

Azrael Rage: „Das ist wahr!“

„Natürlich ist es wahr. Selbst ein Blinder könnte dein Streben nach diesem wundervollen Gold erkennen. Daran ist auch nichts Verwerfliches. Es ist der Sinn des Wrestlings, dass man der Beste sein will. Was ich allerdings weiß und du nicht erkennen willst, ist dass du es nicht bist.“

Kurze Verwunderung beim Gerasy das hier kein Einwurf kommt. Also macht er weiter.

„Ja, du bist gut darin nah dran zu sein, aber eben nicht mehr. Dafür bist du wohl zu... flippig. Bist mal gut, mal schlecht im Ring. Mal die Cremé de la Cremé, ohne Frage. Hut ab - aber dann wieder nur ein feuchter Bremsstreifen. Jetzt hattest du mal wieder so einen goldenen Tag, stehst mal wieder an der Schwelle zum Gerasy und wieder einmal wird es im Endeffekt nicht reichen und du landest auf dem Hosenboden. Ist die PCWA seit deinem ersten Gerasy-Run besser geworden oder bist du nur schlechter geworden? Hm, über die Frage darfst du dir selbst den Kopf zerbrechen. Ich kann dir auf jeden Fall jetzt schon einen Spoiler geben, was unseren Tanz betrifft. Du wirst es wieder nicht schaffen. So einfach sind die Din…“

Azrael Rage: „SCHWEIG STILL! Deine 5 Minuten sind um.“

Zorn in der Stimme von Mad Dog.

„Was? Das waren höchstens drei! Ich bin no...“

Das Mikrophon von Mad Dog wurde abgedreht. Rage hatte Klaus ein deutliches Zeichen dazu gegeben. Über den Fernseher sehen die Zuschauer, wie das Mikrophon wütend von MD gegen die Wand geknallt wird. Verfluchter Rage… hält sich nicht an seine eigenen Regeln.

Die lebende PCWA Legende bekommt zumindest vom Publikum eine hörbare Reaktion. Buhen. Er verzieht kurz das Gesicht, denn wirklich verständlich ist es für ihn nicht. Er hat Mad Dog doch nichts getan. Es ist nur ein kleines Kopfspielchen. Diese Reaktion hatte er erstaunlicherweise schon in Japan von den Fans bekommen, in seinem Match. Er hatte es erst gemerkt, als er Teile der Aufnahme sah. Die Menschen wollten Alistair gewinnen sehen…

Die Sonnenbrille wird gerichtet und es ist nun seine Zeit.

Azrael Rage: „Schöne Rede, Hund.“

Sein Blick ist auf den Fernseher gerichtet.

Azrael Rage: „Ich denke, ich benötige keiner Vorstellung mehr, also fangen wir doch gleich bei Dir an, Mad Dog… Du bist vor allem für eins lange Zeit bekannt gewesen. Der ewige Zweite. Dabei stimmt das nicht mal wirklich. Der Zweite wäre immerhin noch eine respektable Zahl. Stattdessen warst Du eher dafür bekannt gegen Narren wie James Godd zu verlieren, Dich mit Dilettanten wie Dariak zu balgen und natürlich dafür Dich regelmäßig beim Brawlin’ Rumble oder Troyan War von jemanden verschaukeln zu lassen. Das sind bekannte Fakten.“

Man sieht auf den Fernseher wie Mad Dog etwas gen Kamera brüllt, aber man kann es natürlich nicht verstehen. Ein Lächeln ist die Reaktion des Herausforderers, was widerum den Scheibenwischer beim Night Fighter hervorbringt.

Azrael Rage: „Ja, es ist nicht zu leugnen, dass Du aktuell mal wirklich ganz gut wegkommst. Der Titel auf Deiner Schulter belegt dies eindeutig. Aber ich erzähle den Menschen jetzt etwas über Dich, was eher seltener erwähnt wird. Du bist als Vater nicht mal den Begriff Versager wert. Dein Kind kennt Dich nicht einmal. Warum? Weil Du Dich gegen Verantwortung wehrst. Wenn etwas gut läuft, hast Du es in die Wege geleitet, aber wenn etwas schief geht, dann weißt Du alle Schuld von Dir. Du hast bereits als Champion zwei Ligen in den Abgrund geführt. Als Champion reicht es nicht nur Matches zu gewinnen. Du hättest derjenige welcher sein sollen, der uns warnt, uns vorbereitet. Stattdessen warst Du zu sehr damit beschäftigt mal wieder von allem nichts gewusst zu haben. Ist natürlich nicht Deine Schuld, richtig? Blöder Zufall nur, hm?“

Kopfschütteln bei Azrael und man sieht die Reaktion. Einen böse abwinkenden Mad Dog, der seinen Gerasy in die Kamera hält und Azrael verteufelt.

Azrael Rage: „Du willst ein Niemand sein, damit Du nicht zu fassen bist, sagst Du? Ich sage Du willst ein Niemand sein, damit Du keine Verantwortung hast. Für nichts und niemanden… Nicht einmal für Deine Taten. Du hinterlässt eiskalt einen Scherbenhaufen, wo Du nur auftauchst und man feiert Dich dafür. Robert Barker… geschlachtet. Nicht von Dir, aber seine Situation ausgenutzt hat aktuell nicht nur Blake Milton. Eleven kehrt zurück wegen Dir… Nicht Deine Schuld natürlich. Die PCWA ist fast am Ende? Was hast Du damit zu tun, richtig? Wahrscheinlich hast Du sogar schon überlegt, wie Du Vorteil daraus schlagen kannst oder wie Du in Deiner nächsten Liga erzählen kannst, dass das Schicksal einfach gegen Dich. Ich sage folgendes – Du bist nicht nur ein schlechter Verlierer. Du bist auch ein schlechter Gewinner. Weißt Du auch, warum ich das sage? Weil es einfach die Wahrheit ist. Die PCWA geht vor die Hunde und Dich muss man erst förmlich bitten, um Dich mir zu stellen. Wir beide sollen als Hauptkampf einen PPV glorreich beenden… und Du? Du ärgerst Dich, dass ich Dich für zehn Minuten in einen Raum sperre. Kommst mir mit Plattitüden, sinnlosen Phrasen… Schon alleine um die Massen anzuheizen, solltest Du mich ernst nehmen, solltest uns aus der Krise führen. Aber nein. Wieder einmal lässt Du alles, was Du nicht richten kannst, einfach alleine und hast nichts damit zu tun… warum auch? Du bist ja unser großer Gerasy Champion. Warum sollte Dir hier nicht wie überall der Arsch geküsst werden?“

Kurz geht Azrael auf und ab und lässt sich schlussendlich einen Klappstuhl geben auf den er sich in der Mitte des Ringes setzt. Kurz wundert er sich darüber, dass er das Wort „Arsch“ benutzt hat. Das passt so gar nicht zu ihm. Mad Dog beißt sich unterdes auf der Unterlippe herum. Erst Eleven, dann Lucifer, jetzt Rage - es ist die Vendetta mit dem deutlichsten Gegenwind seiner Regentschaft.

Azrael Rage: „Ich respektiere ehrlich gesagt Deine Leistungen in den letzten Monaten. Du hattest einen Lauf…“

Der Signalton. Azraels 5 Minuten sind so gut wie um. Allerdings gibt er wieder ein Zeichen zu Klaus und dieser nickt.

Azrael Rage: „Du warst wirklich gut. Nelson Friedrich Töle. Quest 4 the Best Sieg. Den Rumblesieger besiegt. Gute Leistung. Dennoch verabscheue ich einen Gedanken so sehr, dass ich am liebsten Dich in diesem kahlen Raum ersticken lassen würde. Es ist der Gedanke, dass Du besser sein sollst, als ich. BIST… DU… NICHT! Ich gehe nur nicht den einfachen Weg. Im Gegenteil. Ich übernehme Verantwortung, meine Adresse steht im Telefonbuch, mein wahrer Name ist im ganzen Internet bekannt und ich leugne nicht meine Fehler, sondern gestehe sie ein. Doch was wissen die Menschen über den Mann, der jetzt Gerasy ist? Nichts. Und wieso? Weil es so viel einfacher für Dich ist. Doch so will ich nicht sein, auch wenn mich das angreifbar macht. Schlimmer sogar. Ich bin greifbar. Ich bin ein Jemand. War ich immer, werde ich immer sein… denn es sind die großen Namen der Geschichte die die Welt verändert haben. Niemals versteckten sich Caesar, Napoleon, oder Alexander der Große vor den Menschen. Niemals scheuten sie Allgemeinbewusstsein, die Wirkung ihrer Taten oder die Bürde der Macht. Sie waren jemand. Sie übernahmen Verantwortung.“

Er nimmt die Sonnenbrille ab und gibt Blick auf sein ungeschminktes Gesicht.

Azrael Rage: „Du sagst, Du hast das System geschlagen? Ich frage hingegen welches System? Gib mir was Handfestes! Gib mir Beweise! Nein, Niemand, Deine Worte sind nur hohle Phrasen und im Endeffekt hast Du Deinen Willen bekommen. Du bist nur wichtig, weil Du den Gerasy trägst. Du nennst Dich unbekannte Konstante. Wieso? Was soll an Dir konstant sein? Deine Fähigkeiten als Wrestler? Hier Midcard, da Undercard und prinzipiell Sargnagel, wenn die wirklichen Namen längst vergangen sind? Deine väterlichen Qualitäten? Lächerlich! Oder der Gerasy der uns aus dem Elend führt? Pah!“

Mad Dog hat in der Kabine längst resigniert, nachdem er den Stuhl zusammengeklappt und mehrfach gegen die verschlossene Tür geschlagen hat. Nun lässt er Rage gewähren wie eine Nutte einen sich abrackernden Freier. 

Azrael Rage: „Die versagende Konstante trifft es wohl eher. Du hast keinerlei Systeme besiegt und hast in allen Jahren nichts außer den Gerasy erreicht. Das war es. Dein ganzes Lebenswerk ist auf wenige Monate zu reduzieren. Dennoch stellst Du Dich vor die Kameras und verurteilst meine Leistungen über Jahre? Nein, Mad Dog, an Dir ist nichts unbekannt und ich fürchte Dich nicht, denn obwohl Du in diesem Moment in einem Raum eingesperrt bist, bist DU der Feigling von uns beiden. Du bist kein ehrenwerter Gerasy, kein Anführer, keine Ikone oder gar eine Insperation. Nicht einmal der Wortlaut guter Mensch ist bei Dir zutreffend. Du bist einfach nur die Feigheit in reinster Form. Die einzig wahre Aussage an Dir ist, dass Du ein Niemand bist und sojemanden kann ich nicht vor mir stehend, als meinen Undisputed Gerasy, akzeptieren.“

Azrael erhebt sich von dem Stuhl und setzt noch einmal an, voll Fokus auf Mad Dog, spricht er sein Finale.

Azrael Rage: „Mein Name wird immer vor meinen Worten stehen. Bei Dir hingegen wird kein Name stehen… Weil Du keiner bist… und bald bist Du auch kein Gerasy Champion mehr. Dann nehme ich mir, was ich eh schon inoffiziell bin. Den Titel und den Platz Nummer Eins an der Front der PCWA!“

Ein Zeichen zu Klaus, während er das Mikrophon fallen lässt und den Ring verlässt. Der Medienstudent spricht etwas in sein Walky-Talky und schon hört Mad Dog in seinem Raum ein Schloss knacken… die Tür ist offen… und die Tür für Freundlichkeit auf beiden Seiten fest zugeschlossen!

 

Vincent Craven: "Mad Dog und Azrael Rage... die beiden Wrestler, die momentan sicherlich am meisten im Fokus stehen. Sie werden den Undisputed Gerasy Title unter sich ausmachen und ich bin schon wirklich auf dieses Match gespannt. Und das klassische Rededuell, das sie sich da gerade geliefert haben, war schon einmal ein kleiner Vorschmack auf das, was uns erwartet."

Mike Garland: "Azrael sagt es ja richtig: Die PCWA ist vor die Hunde gegangen. Im diesem Kontext ist das eine lustige Formulierung. Azrael gegen den verrückten Hund - rhetorisch ist das so, als würde Klitschko gegen einen Fünfjährigen antreten. Da kann man noch so oft sagen: 'Pass auf, der Kleine hat einen verdammt harten linken Haken' - es bleibt ein eindeutiges Duell."

Vincent Craven: "Also, ich finde, dass Mad Dog seinen Kontrahenten hier durchaus an die Wand geredet hat. Vor allem, wenn man bedenkt, unter welchen Umständen dieses Duell stattfand."

Mike Garland: "War doch fair."

Vincent Craven: "Fair? Er hat ihn in einen Raum eingesperrt und sich nicht einmal persönlich gezeigt, ist ihm nicht einmal unter die Augen getreten. Nennst du das fair? Und wenn er ihn als nächstes an die Wand kettet und zwingt, sich den Fuß abzusägen, wäre das dann in deinen Augen auch noch fair?"

Mike Garland: "Du übertreibst. Mal wieder. Beide hatten ihre fünf Minuten und Azrael Rage ist aus diesem Rededuell als Sieger hervor gegangen. Punkt. Diskussion beendet."

Vincent Craven: "Das sehe ich aber ganz anders. Mad Dog hat mich weitaus mehr überzeugt und genau so wird er auch seinen Titel gegen Azrael verteidigen."

Mike Garland: "Sag mal, was bist du heute so aufmüpfig?"

Vincent blickt ihn ernst an und nickt dann kaum merklich in Richtung des Gabelstaplers. Mike wird für einen Moment blaß.

Mike Garland: "Scheiß Druckmittel."


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4469

Was mit einer Idee begann. Was durch Liebe nicht getötet werden konnte. Was ignoriert wurde.

Ist zu einer Legende gewachsen.

30. März 2013.

Sie lebt.

Sie kommt.

Sie wird verändern.

 


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Eine überschaubare Einzimmer Wohnung in Berlin-Prenzlauer Berg. Der Anstrich blättert von den Wänden ab. Außer einer Matratze am Boden, einem alten Holzschrank, einem zerkratzten Schreibtisch, einer Stehlampe neben der Matratze und einem großen, vergoldeten Spiegel, der entrückt und alles überragend neben dem Schrank steht, ist das Zimmer leer. Am Spiegel steht Jacob Hamilton Clay mit geballter Faust.

Jacob Hamilton Clay: "Deine Dummheit ist grenzenlos. Wann begreifst du es endlich?"

Die Faust donnert in die Wand neben dem Spiegel. Wieder fällt Farbe blättrig zu Boden und hinterlässt blanken, grauen Beton.

Jacob Hamilton Clay: "Schönheit allein reicht nicht!"

Flehend blickt er sich selbst im Spiegel an.

Jacob Hamilton Clay: "Du musst ihnen das Gefühl geben, harmlos zu sein."

Sich langsam abregend, seufzt Jacob.

Jacob Hamilton Clay: "Nur dann kannst du zubeißen, wenn die Zeit reif ist."

Den Kopf schüttelnd, lehnt er sich selbst ab.

Jacob Hamilton Clay: "Du musst besser werden, der Mexikaner ahnt es. Er durchschaut dich."

Jetzt zeigt er mit dem Zeigefinger auf sich.

Jacob Hamilton Clay: "Noch ist nichts verloren..."

Mahnend wie der Vater seinen Sohn.

Jacob Hamilton Clay: "Und jetzt reiß dich zusammen!"

Für einen Moment werden die Augen geschlossen, ein Lächeln auf den Lippen geformt. Sie öffnen sich wieder. Unschuld steht Jacob ins Gesicht geschrieben. Die Narben auf seinem Gesicht ändern nichts daran, wecken nur mehr den Drang, Jacob zu umsorgen.

So musst du sie ansehen...

So können sie gar nicht anders....

Sie müssen dich lieben...

Bis du ihre Liebe nicht mehr brauchst.

Wie schön du bist...


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Eigentlich sollten ihn an diesem Abend andere Dinge beschäftigen. Fragen wie "Wie geht es mit der PCWA weiter?" oder auch "Wie geht es mit mir weiter?", aber John Smith hat im Moment etwas anderes im Kopf.  Es ist Mainevent Time bei Vendetta #91 und er weiß noch nicht so recht, gegen wen er antreten wird. Natürlich: Er hatte Sore vorher zum Tanz herausgefordert, aber der war bisher nicht in der Halle aufgetaucht. Und zu allem Überfluss hatte man die beiden noch in den Mainevent gesteckt.

Im Moment steht also nicht fest, ob und wenn ja gegen wen das Match stattfinden wird. Man hatte John zwar versprochen, dass er Bescheid bekäme, falls Sore auftaucht, aber das Chaos an diesem Abend ist wohl einfach zu groß, um sicher gehen zu können, dass das klappt. Und so könnte Vendetta #91, die vielleicht wichtigste Show der jüngsten PCWA Geschichte, ohne den eigentlich angekündigten Mainevent dastehen. Die Frage, die sich Smith also zu stellen hat, lautet eher: Hätte er auf seine persönlichen Rachegelüste gegen Sore verzichten sollen? Hätte er im Sinne der PCWA handeln sollen?

Smith schnürt jedenfalls im Moment die Wrestlingstiefel und ist bereit für was auch immer gleich kommen wird. Der PCWA Tribune Gürtel liegt auf dem Tisch am anderen Ende des Raumes, Er atmet ein letztes Mal tief durch. 

John Smith: "Auf geht's ..."

Smith zieht seinen Kapuzenpulli über den nackten Oberkörper an und schnallt sich das Tribune Silber um. Ein letztes Mal boxt er noch gegen den Sandsack, der wie immer in seiner Kabine hängt, und verlässt dann die Kabine. Auf dem Gang stehen einige der Freiwilligen des heutigen Abends herum. Smith begrüßt sie jeweils mit einem kurzen Nicken, bleibt dann kurz bei einem von Blake Miltons Securities stehen.

John Smith: "Nachrichten von Sore?"

Kopfschütteln vom Security.

Security: "Sorry. Aber heute ist eh ein wenig Chaos. Keine Ahnung, ob er nicht durch den Hintereingang gekommen ist."

Smith seufzt. Er hasst es, so kurz vor einem Match immer noch nicht die entscheidenden Dinge zu kennen. Aber es wird schon schiefgehen. Er hofft für sich und die Fans, dass Sore irgendwoher noch auftauchen wird.

 

Vincent Craven: "Eine schwierige Situation für John. Niemand weiß, ob Brian Sore hier schon in der Halle ist oder ob er vielleicht doch gleich gegen einen anderen Gegner antreten muss."

Mike Garland: "Apfel Andi sollte sich in seiner Umkleidekabine vielleicht schon einmal warm machen. Das könnte sein ganz großer Moment werden als Stellvertreter."

Vincent Craven: "Ach, mir würden so einige andere Gegner für John Smith einfallen. Díego Alejandro Sanchéz ist in der Halle und auch er hat noch einen Titelkampf offen."

Mike Garland: "Und die Menge johlt: AN-DI! AN-DI! AN-DI!!"

Vincent Craven: "Sag, hörst du mir eigentlich zu, Mike?"

Mike Garland: "Gelegentlich. Aber nur dann, wenn mein Name fällt."

Vincent Craven: "Wir sind also gespannt, welchen Kampf wir heute noch zu sehen bekommen. Der Tribune Title soll heute noch auf dem Spiel stehen, also werden wir schon ein Match bekommen."


------------------ PCWA ------------------

Wir sind auf dem Parkplatz des Phoenix Centers. Also zumindest auf dem was davon noch da ist. Und wir sind auch nicht bei irgendwem wir sind bei RM. Dieser hängt im Moment Kopf über in einer Mülltonne und flucht vor sich hin.

RM: „Irgendwo muss das Scheiß ding doch sein!“

Er flucht und schimpft und schmeißt mit Müll um sich. In seinem derzeitigen Zustand sieht er jetzt wirklich aus wie ein Obdachloser.

RM: „Verfickter Diego! Das ist Diebstahl! Huh?! Ihr Penner!“

Nicht etwa eine Hommage an der Großartigen Rebel Called Hate ehr ein Ausdruck der Verzweiflung.

RM: „Was für ein Hurensohn nimmt einem Mann sein letztes Hab und Gut!“

Plötzlich erhellt sich die Umgebung. Die Nacht wird Tag Hell von den Scheinwerfern einer Ingolstädter Luxuscarosserie. Der Kuchen erschrickt vom Licht und hält die Hand vor Augen und schaut in Richtung des Lichtes. In dem sich eine Silhouette bildet.

RM: „Wer ist da?“

Keine Reaktion von der Person im Scheinwerferlicht. Nur langsame Schritte auf RM zu. Man kann bereits erkennen das es sich um einen recht Großen, sehr schlanken Mann handelt.

RM: „Bist du ein Engel?“

Der Mann tritt nach vorne. Nun ist er gut zu erkennen. Er hat grau melliertes Haar und sein Haut ist Schwarz wie die Nacht. Die Falten seines Gesicht zeigen das er bereits lange Zeit seines Lebens verbacht hat. Sein Auftreten wiederum zeigt das er noch nicht vor hat es so schnell enden zu lassen.

???: „Kein Engel, Ein König“

Das Gesicht des Kuchens macht deutlich das er sich noch immer fragt wer das vor Ihm steht.

RM: „Ein Kö-Kö-König?“

Stottert er hervor und erhält dann Antwort.

???: „Ben King! Also nur vom Namen ein König, aber vielleicht bin ich für dich doch sowas wie ein Engel! Ich kann dir helfen!“

Der Kuchen fasst sich. Hilfe? Er brauch doch keine Hilfe? Und schon gar nicht von jemanden den er nicht mehr kennt

RM: „...“

Der Kuchen will gerade seinen Unmut Kund tun da fährt ihn King ins Wort.

Ben King: „Du denkst du brauchst keine Hilfe? Das hab ich auch gedacht als ich unten war!“

Was zum Teufel woher weiß der Kerl was er denkt...

Ben King: „RM denkst du wirklich du brauchst keine Hilfe? Du bestiehlst deinen Besten Freund, blamierst dich im Internet und heute auch noch vor den Fans der PCWA oder sagen wir vor denen die übrig geblieben sind! Ist es das was du willst? Willst du das sich die Leute an diesen RM erinnern.“

King zeigt auf den Kuchen der sich nun selbst mustert. Hmm ist er wirklich so schlimm anzuschauen. Er selbst hat das gar nicht so recht realisiert.

Ben King: „Kuchen ich will nur das du mir eine Chance gibst dir zu helfen. Du kommst mit mir mit. Ziehst aus deinem 10 m² Appartment in mein Haus und ich und mein Team werden dir helfen. Wir sorgen das du wieder zu dem RM wirst an den sich die Fans erinnern wollen. Der Mann der nach Rauch roch weil er durchs Feuer ging und nicht weil er sich im Aschenkübel gewelzt hat um seinen Flachmann zurück zu holen.“

In diesen Moment streckt King RM den Flachmann entgegen den ihn vorhin Diegeo abgenommen hat.

Ben King: „Willst du wirklich hier von dein Leben bestimmen lassen?“

Der Kuchen wirkt nachdenklich. Auf der einen Seite will er nachdem Flachmann greifen und ihn sich zurückholen, auf der anderen Seite scheint King einen Wundenpunkt bei Ihm getroffen zu haben. Einen Punkt den Kevin Smash trotz aller Versuche nicht gefunden hat.

Ben King: „Also soll ich dir helfen oder suchst du deine Hilfe lieber bei Ihm?“

Er schmeißt den Kuchen den Flachmann zu. Der fängt diesen. Für einen Moment will er sofort zum Schluck ansetzen doch dann zögert er.

RM: „Und du kannst...“

King nickt dem Kuchen zu und zeigt dann zu seinem Auto.

Ben King: „Steig ein!“

Der Kuchen geht zum Auto und steigt ein und auch King steigt ein. Und mit den beiden davon fahrenden endet dieses Segment.


------------------ PCWA ------------------

Der Phoenix: „Du enttäuscht mich, Blaze. Habe ich mich etwa in dir getäuscht? Bist du doch nicht der, für den ich dich gehalten habe?“

Es sind Worte wie ein einziges nachdenkliches Kopfschütteln.

Der Phoenix: „…es war Patricia, nicht wahr? Sie war in deinem Kopf… ihr Verlust hat deinen Geist träge werden lassen. Natürlich. Natürlich! Ohne Sie…“

...tritt die Stimme des Phoenix an Blaze heran, wird in diesem Moment vom Kubaner unterbrochen, der vor seiner alten Kabine steht. Die Tür ist herausgerissen und steht an der beschmierten Wand. Stücke des Betons liegen auf dem Boden und eine klaffende Lücke ist dort, wo sie einst verankert war.

Blaze: "Ganz im Gegenteil, du hast es selbst gesagt. Ein Leben wie meines kommt niemals ohne Opfer aus, allein bin ich am stärksten. Patricia ist Vergangenheit, sie war zu schwach für dieses Leben. Ich bin es nicht. Doch du bist es - zu schwach. Dein Erscheinen hätte den Sieg gebracht, also wo warst du, Phoenix? WO WARST DU?!"

Ein paar Augen offenbaren sich in der Dunkelheit von Blaze alter Kabine, in der längst kein Licht mehr scheint. Sie zeichnen sich weiß auf schwarzem Hintergrund ab.

Der Phoenix: „Ich war dort, wo meine Anwesenheit am wichtigsten war.“

Blaze: „Du hättest im Ring sein sollen! Hättest mich zum Sieg führen sollen!“

Der Phoenix: „NEIN! Der Gerasy kann nur dann dein sein, wenn du ihn alleine gewinnst! Vergiss das niemals! Und deshalb konnte ich nicht im Ring stehen, deshalb habe ich noch am selben Abend die Stadt verlassen, deshalb… habe ich mich auf die Suche gemacht.“

Mit einem flinken Griff holt Blaze ein Messer aus der Tasche und sticht ohne Vorwarnung mit beiden Händen blitzartig in die Dunkelheit, unsicher ob er jemanden treffen würde oder nicht. Die Zweifel nagen an ihm. Seine Bewegung stoppt. Ein panisches Stöhnen ist zu hören, die leuchtenden Augen des Schattens fokussieren einen Punkt hinter Blaze. Leise-tänzelnde Schritte nähern sich.

Der Phoenix: „Ich habe..."

Die schwarze Rache lächelt, scheint den Phoenix für den Moment überhaupt nicht wahrzunehmen. Er spricht mit ihm, als wenn er den Phoenix sehen und hören, doch etwas völlig anderes verstehen würde als das, was dieser ihm versucht verständlich zu machen.

Blaze: "Ich folge deinem Rat, Phoenix."

Messer und Hände kehren zurück ins Licht, doch nun umgreift er die Klinge anstelle des Griffs.

Blaze: "Der Zweck heiligt die Mittel."

Sadistische Zufriedenheit blitzt im Blick der schwarzen Rache auf, so als hätte er jemand anderen geschnitten, als wäre es das Blut seines größten Feindes anstelle des eigenen.

Blaze: "Mein Zweck ist der Gerasy."

Der Kubaner lässt das Messer fallen.

Blaze: "Ich nehme das Futter und fresse mich stark am Toten, solange es frisch ist."

Blut tropft auf den Beton und hinterlässt zerlaufene Flecken. Es strömt aus einer klaffenden Wunde an Blaze rechter Hand. Langsam führt er sich das zerschnittene Fleisch zum Mund und saugt gierig daran.

Als er sich satt gesaugt hat, lässt er von seiner Hand ab, blickt in die Kamera und fletscht die Zähne. Sie sind rot eingefärbt von seinem Blut. Da tritt eine weitere Gestalt ins Bild. Ihr Rücken ist schlank und zierlich, die Haut gebräunt. Sie trägt ein rotes, rückenfreies Korsett. Das lange, wellige und seidig-blonde Haar fällt ihr bis über die Schultern. Sie nimmt José in ihre Arme. Die Umarmung ist fest und vertraut.

???: "Es tut mir leid."

Die Augen der schwarzen Rache flackern. Wie lange hat er gewartet, dass sie endlich wieder in sein Leben tritt.

???: "Alles wird gut."

Ihre tröstenden Worte spenden ihm Kraft.

???: "Ich liebe dich."

Er lehnt seinen Kopf an ihre Schulter. Ein lang verloren geglaubtes Lächeln ziert das Gesicht der schwarzen Rache. Ein ehrlich liebendes.

Nun erscheint der Phoenix, verhüllt von einer Maske, aus den Schatten. Sie ist schwarz grundiert und wird in der Front von einem goldenen Phoenix geziert. Die Flügel aufgeschlagen, bereit die ganze Welt zu verspeisen.

Der Phoenix: „Du brauchst das Fleisch der Toten nicht. Ich habe mich geirrt. Alles, was du brauchst, ist ein Fundament, jemanden der dich stützen kann…alles was du brauchst, ist ihre Umarmung, um die Zweifel an deiner Großartigkeit verschwinden zu lassen… alles was du brauchst, ist ihre Liebe."

Nach einer gefühlten Ewigkeit, hebt Blaze seinen Kopf an. Seine Hände, Finger und Arme krallen sich um die junge Frau, die ihn selbst weiter innig umarmt. In Richtung des Phoenix, wird er trotzdem zwei kurze Worte los.

Blaze: "Danke... Phoenix."

 

Mike Garland: "Ist das... Patricia Selladore?"

Vincent Craven: "Das wäre überraschend, sie ist schließlich..."

Vincent erinnert sich an die Vorgabe von Kerry & Gaelic, nicht über Patricias Tod zu sprechen. Andrerseits ist Kerry & Gaelic Geschichte. Eine verwirrte Pause entsteht. Themawechsel.

Vincent Craven: "Der Phoenix ist also real."

Mike Garland: "Schlauer als vorher sind wir trotzdem nicht, denn wer ist der Phoenix?"

Vincent Craven: "..."

Mike Garland: "Wir tappen also immer noch im Dunkeln und diese Szene hat nicht gerade dazu beigetragen, diese verworrene Geschichte etwas klarer zu machen."

Vincent Craven: "Ich denke, wir werden es noch erfahren. Und dann werden wir uns alle an die Stirn fassen und sagen: Wieso haben wir das nicht erkannt?"

Mike Garland: "Hinterher ist man immer schlauer."


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: „Meine Damen und Herren, wir kommen nun zum MAIN EVENT um den PCWA Tribune Title!!“

Mike Garland: „Ich muss das echt mal sagen, ein schickes Mädchen, die Jane. Aber dass sie es für   umsonst macht, das hätte ich nicht...“

Vincent Craven: „Meine Güte, Mike! Du kannst das heute auch wirklich nicht lassen, oder?“

Mike Garland: „Hey, ich bin wie ich bin.“

Vincent Craven: „Leider...“

Jane Nelson: „Der Herausforderer, mit einem Gewicht von 113 Kilogramm... der 'Gothic Berserk' Brian Sooooore!!“

Did you hear the one about me being a punk? 
Did you hear the one about me being a drunk? 
Did you hear the one about me losing my nerve? 
Or how I'm just another fucking sheep in the herd? 
Did you hear about the money, how it made me change? 
So funny to me, all the time that they waste. 

Did you hear the one about me giving a shit
Cause if I ever did I don't remember it.

You can be me and I will be you. 
You can live just like a star. 
I'll take my sanity, you take the fame. 
I'm under and over it all. 

 

Mike Garland: „Der Mann aus Ontario, Kanada. Er hat sich diesen Shot redlich verdient.“

Vincent Craven: „Das ist doch Unsinn. Der Special Referee Grizz Lee hat sich übrigens auch schon im Ring eingefunden und mustert den Challenger kritisch.“

Mike Garland: „Logisch. Wäre Sore nicht aufgetaucht, hätte er sein Re-Match bekommen. Wobei ich mich frage, womit ER das überhaupt verdient hätte. Smith hat ihn gepinned, es war niemals die Rede davon, dass er nochmal 'ne Chance erhält.“

Vincent Craven: „Smith konnte ihn erst nach drei Chairshots besiegen, vergessen wir das nicht. Das hat etwas mit Ehre zu tun. Aber davon verstehst du eh wenig.“

Mike Garland: „Der Champ betritt die Arena!

Brian Sore ist im Ring angekommen und nun ist es an der Zeit, dem Herausforderer den Champion entgegen zu stellen. Wie bereits zu Show Beginn, gibt es auch hier wieder die eher mittelprächtige Coverversion aus dem Internet zu hören ...

Die Toten Hosen - Pushed again acoustic (Cover Version)

by leadguitar19

… und auch die Pyrotechnik, die es sonst beim Auftritt immer zu bestaunen gibt, wird heute nicht geboten. Man dunkelt nur ein wenig die Hallenbeleuchtung ab,  während sich der Song langsam in Richtung erster Refrain steigert. Als die Stimme des Sängers dann zum Refrain anhebt, blendet die Regie eine Graphik ein, die man wohl noch auf irgendeiner verstaubten Festplatte auf dem Gelände gefunden hat …

Jane Nelson: „Und nun auf dem Weg der Champion, aus New York City / USA mit einem Kampfgewicht von 111 Kilogramm ...“

JOHNSMITH
<The Ultimate Weapon

<PCWA TRIBUNE CHAMPION>

… und gerade noch rechtzeitig schafft es jemand, das Schlaglicht auf den Entrance Bereich zu werfen, wo John Smith mit dem Gürtel um die Hüften geschnallt bereits aufgestellt hat. Es werden wieder einige der Schilder von den Fans rechts und links hochgehoben,  die Smith zwar nur kurz bemerkt, aber immerhin mit einem kurzen Nicken bedenkt. Rechts und links klatscht er mit einigen Fans ab, hat dabei aber immer Sore im Blick.

Einmal wird der Ring mit hoch in die Luft gestreckten Titel umrundet und dann betritt Smith den Ring. Der Gürtel wird direkt an Lee übergeben und dann posed der New Yorker ein letztes Mal für die Fans, bevor er das Zeichen gibt, dass er bereit ist.

Mike Garland: „Hehe. Da schaut der Bearman doch gleich neidisch auf den Gürtel in seinen Griffeln. An Smith' Stelle hätte ich ihn DEM nicht so einfach übergeben.“

Vincent Craven: „Grizz wird die Sache fair leiten, da bin ich mir sicher. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass er gegen den Sieger antreten möchte. Und er ist ein Fighter, warum sollte er sich einen Gegner... aussuchen wollen.“

Mike Garland: „Weil es Vorteile verspricht? Wie weltfremd bist du eigentlich?“

Vincent Craven: „Okay. Und selbst wenn. Für wen sollte er sein, dass er einen wirklichen Vorteil hätte?“

Mike Garland: „ …“

Vincent Craven: „Eben.“

Main Event
Tribune Title Match
Regular Singles Match



vs.

Tribune Title
Singles Match

 

Mike Garland: „Und da landet eine FAUST in John Smiths Gesicht, Lee hat den Gürtel gerade an den Zeitnehmer draußen gegeben!“

Vincent Craven: „SORE nutzt das Überraschungsmoment! Die Ultimate Weapon weiß gar nicht, wie ihm geschieht!! FIST folgt auf FIST!!“

Mike Garland: „Der Champ wird an die Seile gedrängt... geprügelt! Und ein...“

Vincent Craven: „HA!! Konter! Sore wollte weiter auf Smith losgehen, aber der hebt ihn über sich. Und über die Seile!! Der Kanadier muss aus dem Ring!“

Mike Garland: „Da geht es gleich heiß her! Der Tribune schnappt sich den Schädel von Sore. Und SCHLEUDERT ihn gegen die Ringtreppe! Sore wankt.“

Vincent Craven: „Grizz lehnt sich über das Top Rope und zählt die beiden an. Scheint ungewohnt zu sein für den Hardcore Superstar.“

Mike Garland: „Smith will Sore gegen den Ringpfosten befördern... aber Sore blockt mit einem Fuß ab. UND SMITH MUSS GEGEN DEN STAHL!!“

Vincent Craven: „Hammer Lock Ansatz... ELLBOGEN in Sores Gesicht! Smith schwingt seinen Gegner in den Ring, der reagiert aber pfeilschnell und ist auf den Beinen. OHO!!“

Mike Garland: „Er legt sich mit dem Ringrichter an, Smith hätte ihn dort draußen wohl... unfair behandelt, oder sowas in der Art.“

Vincent Craven: „Darüber kann der Grizzer natürlich nur lachen. Und Sore sollte sich lieber auf seinen Gegner konzentrieren!“

Mike Garland: „RUNNING SHOULDERBLOCK vom Champion!! Sofort holt er Sore wieder hoch... SIDE RUSSIAN LEGSWEEP!!“

Vincent Craven: „John Smith beugt sich über ihn! SCHLÄGE HAGELN AUF DEN KOPF DES HERAUSFORDERERS!!“

Mike Garland: „Keine Abwehrchance hier für den Kanadier, der irgendwie versucht sich aus dieser Situation zu befreien! Aber Smith lässt ihm keinen Millimeter Platz. Unglaubliche Wucht in diesen Schlägen… jetzt kann Sore seine Beine um den Körper seines Gegners schlingen, er STÖßT ihn wuchtig von sich!“

Vincent Craven: „Umklammert aber weiterhin und SCHLÄGT John nun mit aller Kraft gegen die Stirn!! Jetzt kommt er wieder zurück, kräftige PUNCHES gegen die Stirn, gegen die Schläfe!! Jetzt gelingt es Sore sich von Smith zu rollen.“

Mike Garland: „Beide Männer liegen für einen Moment nebeneinander, schnaufen schwer und katapultieren sich nun fast gleichzeitig wieder auf die Beine! Hier wird jedoch keinen Moment gewartet… LOCK UP und direkt ein EUROPEAN UPPERCUT von Smith, der Sore in die Seile schickt!“

Vincent Craven: „HARTER DDT!! UND SMITH SETZT DEN CROSSFACE AN!!

Mike Garland: „Zu nah an den Seilen! Brian Sore hat eine Hand daran. ABER SMITH LÄSST NICHT LOS!! Er will seinen Gegner mit aller Macht schwächen!“

Vincent Craven: „Grizz Lee ermahnt den Tribune. Und erst nachdem er ihn an der Schulter packt, lässt er nun auch los!“

Mike Garland: „Vorsicht, Lee! Smith scheint ganz und gar nicht zu Spielchen aufgelegt zu sein, mahnend hebt er dem Special Ref den Zeigefinger vor das Gesicht.

Vincent Craven: „ROLL UP VON SORE!! Der nutzt den Moment... EINS!!!“

Mike Garland: „ZWEI!!“

Vincent Craven: „KICK OUT!! Und Smith scheint sauer zu sein. Harter TRITT in den Magen, nachdem er ganz schnell wieder auf die Füße gekommen ist. WHIP IN!“

Mike Garland: TILT A WHIRL BACKBREAKER!!! Sofort sprintet Smith wieder hoch und versucht Sore abermals in den Magen zu TRETEN! ABER DER BLOCKT AB UND FEGT SMITH MIT EINER LARIAT AUF DEN RINGBODEN!!”

Vincent Craven: „STANDING SPLASH direkt hinter und Sore versucht ein Cover!!“

Mike Garland: „EINS! ZWEI!!“

Vincent Craven: „SMITH WIRFT DEN CONTENDER VON SICH RUNTER UND KOMMT KOPFSCHÜTTELND WIEDER NACH OBEN!!!“

Mike Garland: „YAKUZA KICK vom Champion!! DER KOPF VON SORE WIRD HERUMGEWIRBELT!! ENZUIGIRI HINTERHER!! SORE KLATSCHT AUF DIE RINGMATTE!!“

Vincent Craven: „Und der New Yorker ist in den Seilen…LEGDROP!! ABER DER GEHT IN'S LEERE!! DA HAT ER SICH NOCH NICHT MAL GEFANGEN UND SCHON KASSIERT ER EINEN TRITT ZWISCHEN DIE SCHULTERBLÄTTER!!“

Mike Garland: „Keine Pausen, das Tempo ist hoch. Smith kracht nach einer GUTWRENCH BOMB auf die Matte! SORE TRITT IHM AUF DEN KEHLKOPF!! UND JETZT DRÜCKT ER DEM TRIBUNE DEN STIEFELABSATZ AUF EBEN DIESEN!!“

Vincent Craven: „Da lässt sich der Berserk auch nicht vom Special Referee unterbrechen, er tritt noch einmal nach und springt dann lässig in die Seile… ELBOW DROP AUF DEN KEHLKOPF!! Dem Röcheln von Smith nach scheint das ziemliche Schmerzen zu verursachen!“

Mike Garland: „Lee scheint es ganz genau zu nehmen und ermahnt nun Sore. Doch das stört den gar nicht, er stößt ihn einfach weg!“

Vincent Craven: „Der Grizzer ballt die Fäuste, aber er ist so erfahren und weiß, dass einem in der Hitze des Gefechts gerne mal die Sicherungen durchbrennen.“

Mike Garland: „Er hat allerdings auch keine Zeit sich näher damit zu beschäftigen, da Sore Smith schon wieder hochgerissen hat und ihm den ELLBOGEN mehrfach gegen den Schädel knallt!!“

Vincent Craven: „KONTER VON SMITH!! KONTER VON SMITH!! HEADBUTT!! Er hält sich kurz den Schädel... UND ZEIGT SEINERSEITS EINEN ELBOW!!“

Mike Garland: „Unglaublich hoher NORTHERN LIGHTS SUPLEX!! SORE KLATSCHT AUF DEN RÜCKEN UND ROLLT SICH SCHNELL WEG!!“

Vincent Craven: „Aber das war nicht schnell genug für Smith, der ihn wuchtig in die Seile schleudert!! SETUP KICK!! ANSATZ ZUM DDT, ABER DA BLOCKT SORE AB UND LÄDT SICH SMITH AUF DIE SCHULTERN!!“

Mike Garland: „SMITH WIRD DURCH DIE LUFT GEWIRBELT!! NECKBREAKER!! SORE LÄSST DEN OHNEHIN SCHON ANGESCHLAGENEN NACKEN VON SMITH AUFKNALLEN, WIE NACH EINEM VERUNGLÜCKTEN FALLSCHIRMSPRUNG!!“

Vincent Craven: „Sofort folgt ein Cover!! EINS!!“

Mike Garland: „ZWEI! NEIN!! DA KANN SICH SMITH BEFREIEN, BEVOR ER VON BRIAN SOFORT WIEDER AUF DIE BEINE GERISSEN WIRD!!“

Vincent Craven: „Und der Berserker lässt sich und seinem Gegner auch weiterhin keine Pause! Ein weiteres Mal WHIPPED er seinen Gegner in die Seile! Und John kommt mit Schwung zurück!!“

Mike Garland: „BODYPRESS!! AUS DEM STAND!! Und Sore bleibt auch gleich auf seinem Gegner liegen!!”

EINS...

...ZWEI...

Mike Garland: KICK OUT vom Champion!! Sofort sind beide wieder auf den Beinen. Und Sore jagt seinem Gegner ein hohes KNIE in den Magen!!“

Vincent Craven: „Ein weiteres Mal! Er lädt ihn sich auf die Schultern!! SAMOAN DROP!! ABER NUR DER VERSUCH!! JOHN SMITH STRAMPELT SICH FREI!! IST HINTER SORE AUFGEKOMMEN!!“

Mike Garland: „GERMAN SUPLEX!! MIT VOLLER WUCHT!! UND DER TRIBUNE HÄLT DIE BRÜCKE!! EINS!!“

Vincent Craven: „ZWEI!!“

Mike Garland: „NEIN!! AUCH SORE KOMMT RAUS!!“

Vincent Craven: „Das war beinahe die erfolgreiche Titelverteidigung. Und auch Grizz Lee hat hier ganz schön zu tun, so schnell wie die beiden sich die Pinfalls um die Ohren schmeißen.“

Mike Garland: „AUSHEBER jetzt gegen Sore... und STOMACH BREAKER!! UND SMITH WIEDERHOLT DIESEN MOVE SOFORT!! GLEICH NOCH EIN DRITTER!! SMITH KNALLT  SORE MIT EINEM DRITTEN STOMACH BREAKER NACH UNTEN UND FÄLLT DABEI SELBST FAST UM!!“

Vincent Craven: „UND BLITZSCHNELL HAT DER CHAMPION DEN SLEEPERHOLD ANGESETZT!! Brian Sore windet sich, SCHLÄGT um sich! Aber er kann den New Yorker nicht entscheidend davon abhalten, den Move hart anzuziehen!“

Mike Garland: „Lee ist nahe bei Sore, fragt ihn, ob er aufgeben möchte. Meine Güte, da klopft er einfach ab, wenn dem so sein sollte. Das soll doch nur Demütigung sein!?“

Vincent Craven: „Und Sore schlägt nun in die Richtung des Ringrichters! Smith scheint das nicht schnell genug zu gehen... SLEEPING NECKBREAKER!!“

Mike Garland: „Der Champ reißt seinen Gegner mit einem Ruck nach oben... er stemmt ihn... GORILLA PRESS UP!! Eine Demonstration seines Kraftvorteils! Mit ausgestreckten Armen stemmt er ihn nach oben und läuft einige Schritte in Richtung der Seile!“

Vincent Craven: „DOCH DA KONTERT DER GOTHIC BERSERK!! IN EINER GEWALTIG SCHNELLEN AKTION BEWEGT ER SICH UND GREIFT SICH SMITHS KOPF!!“

Mike Garland: „Das Top Rope benutzt er als Sprungbrett... TORNADO DDT!! KEINE PAUSE HIER!! UNENTWEGT PRÜGELT NUN SORE AUF SEINEN GEGNER EIN!! DAS IST EINFACH NUR BRUTAL!!“

Vincent Craven: „SMITH KASSIERT NUN UNENTWEGT SCHLÄGE GEGEN DEN KOPF!! Grizz Lee ist da, will ihn abhalten... UND WIEDER SCHNELLT SORE NACH OBEN UND STÖßT IHN WEG!!“

Mike Garland: „DAS WAR EIN MAL ZU VIEL!! LEE SPRINGEN DIE SICHERUNGEN RAUS!! FAUSTSCHLAG GEGEN BRIAN SORE!! Was soll DAS denn!? Das soll der unparteiische Ringrichter sein, meine Fresse!“

Vincent Craven: „Sorry, aber damit muss er rechnen. Grizz ist in erster Linie mal Wrestler. Und einer, den man am besten nicht zu oft reizen sollte. Sore ist zu weit gegangen...“

Mike Garland: „Sore ist zu weit gegangen...BLAH!“

Vincent Craven: „Äff mich nicht nach! SMITH WILL DEN MOMENT NUTZEN!! TRITT GEGEN SORE!!“

Mike Garland: „CRADLE PILEDRIVER!! CRADLE PILEDRIVER VOM TRIBUNE CHAMPION!! DAS COVER!!“

Vincent Craven: „LEE ZÄHLT NICHT!! ER SCHREIT BRIAN SORE ERST NOCH EINMAL AN!! UND DAS MACHT AUCH SMITH WÜTEND!!“

Mike Garland: „JETZT!! EINS!!“

Vincent Craven: „ZWEI!!“

Mike Garland: „SORE IST RAUS!! DAS WÄRE ES GEWESEN, WENN LEE GLEICH GEZÄHLT HÄTTE!! BETRUG!!“

Vincent Craven: „Als wärst du jetzt plötzlich auf der Seite von Smith... oder der Fairness.“

Mike Garland: „Aber sicher! Ein faires Match ist das, was wir sehen möchten!“

Vincent Craven: „JOHN SMITH SCHREIT GRIZZ LEE AN!! Da scheinen jetzt ein paar Emotionen hochzukochen! Trotz aller Bekundungen ist Smith vielleicht immer noch sauer wegen der Aktion bei der House Show?!“

Mike Garland: „Glaube ich nicht. Er will einfach nur clean seinen Titel verteidigen. Und zwar gegen den Mann, der ihm das bei Out of Ashes ja mehr oder weniger verwährt hat!“

Vincent Craven: „Brian Sore! Der Angesprochene kauert sich hoch und lauert im Rücken von Smith!“

Mike Garland: „LEE ZEIGT AUF IHN!! ER MACHT SMITH AUF DIE GEFAHR HINTER IHM AUFMERKSAM!! UNGLAUBLICH!!“

Vincent Craven: „Vielleicht wollte er seinen Fehler von eben irgendwie wieder gut machen... THRUST KICK!! THRUST KICK!! AUS DER DREHUNG SCHLÄGT DER KNOCKOUT VON JOHN SMITH EIN!!“

Mike Garland: „UND JETZT LEGT ER SEINE GANZE AUFGESTAUTE WUT IN DEN NÄCHSTEN ANGRIFF!! DA IST SIE!!“

Vincent Crave: „THE ULTIMATE WEAPON II!! DER BACK TO BELLY DRIVER!! VERTEIDIGT...“

Mike Garland: „EINS!!!“

Vincent Craven: „JOHN SMITH...“

Mike Garland: „ZWEI!!!“

Vincent Craven: „DEN TRIBUNE TITLE?!“

Mike Garland: „DREI!! DREI!! ER SCHAFFT ES!!“

Vincent Craven: „Dieses Mal ging alles mit rechten Dingen zu. John Smith hat die Gelegenheit perfekt genutzt, Grizz Lee hat regelgerecht durchgezählt!“

Jane Nelson: „Der Sieger... und weiterhin PCWA TRIBUNE CHAMPION... JOHN SMITH!!“

Mike Garland: „Durch tatkräftige Mithilfe von Lee!“

Vincent Craven: „Ach bitte, das war doch nun wirklich... nichts, möchte ich mal sagen.“

Mike Garland: „Ich sehe das anders. Sore wird das anders sehen.“

Vincent Craven: „Der Grizzer schnappt sich den Belt und übergibt ihn an John Smith. Hände werden heute nicht geschüttelt, es gibt aber ein anerkennendes Nicken an den alten und neuen Champion.“

Mike Garland: „Ich glaube aber nicht daran, dass zwischen diesen beiden das letzte Wort gesprochen ist.“

Vincent Craven: „Nein, das ganz sicher nicht. Und wir sehen, dass Grizz John auch nicht aus den Augen lässt, während er langsam rückwärts aus der Halle schlendert.“


------------------ PCWA ------------------

Der Raum, den Blake Milton betritt, ist nahezu finster.
Nur den Tisch in der Mitte schält die darauf stehende Lampe aus der Dunkelheit. Der künstliche Lichtspender ist nicht der einzige Gegenstand, der dort liegt.

Zwei aufgeklappte Laptops surren leise im Standby-Modus. Ein halbvoller Aschenbecher. Eine angefangene Flasche Whiskey. Zigaretten. Dazwischen Papiere mit handgeschriebenen Nummern und Zahlenfolgen.

Der Junge schaut sich emotionslos um. Nach seiner Niederlage bei Out of Ashes, hatte ihn jemand von Mad Dog weggezerrt und SEINEM Mentor wehgetan. Es steht außer Frage, dass Blake es kaum erwarten kann, endlich mit diesem Jemand zu sprechen, der sich nach dieser Aktion beim Main Event nicht mehr hat blicken lassen.

In der Nähe des Tisches steht Bleed, das Kinn erhoben, funkelnde Augen.
Sie hat die Arme vor dem blutroten T-Shirt gekreuzt, mustert jeden Schritt von Blake Milton. Sie weiß genau um die Bedeutung dieses Treffens.
Doch in ihrem Gesicht regt sich nicht viel. Vielleicht eine Täuschung, dieser Hauch von einem wissenden Lächeln.

Es vergehen Sekunden, die sich wie Stunden anfühlen.
Und nur das Licht der Lampe knistert, als ob sich Fliegen in ihm tödlich verirren.
Die Computer surren gefiltert, als wollten sie für einen monotonen Soundtrack sorgen.

Dann die leise, aber bestimmende Stimme aus der dunkelsten Ecke des Raumes.
Dort wo sich SEINE Gestalt in den Schatten abzeichnet.

"Willkommen am Punkt Null der PCWA.. DogBoy."

Aus den Schatten streckt sich eine Hand, auf den freien Stuhl deutend.

Das vergangene Match hat Blake durchaus zugesetzt, denn obwohl er eigentlich lieber stehenbleiben würde, nimmt er trotzdem Platz.

Immernoch ist Eleven nur eine Stimme in den Schatten.
Aber sofort merkt Milton diese Aura, von denen andere bisher nur gewispert haben. Eine Präsenz jenseits von Begriffen wie 'gut' und 'böse'.
Hier wartet jemand auf ihn, dessen Ausstrahlung diesen Raum durchflutet wie eine unausgesprochene Drohung.

E11: "Strange things, Blake.. Immer wenn so neue Bündnisse oder casual bad baaad Wrestling Stables zusammen das erste Mal auftreten.. You know.. Vorhang auf..'here we are'.. 'Bitte zittert, bitte fürchtet uns'.. da fragt man sich doch.. wie kommen die dahin? Wurden die hinter dem Vorhang schnell zusammengetackert, weil die Heel-Seite grad unterbesetzt ist? Hatte irgendwer 'ne beschissen gute Idee für einen Stable-Namen und hat sich dann fünf Minuten vor dem euphorischen Begrüssungsfeuerwerk noch schnell ein paar arme Ficker an die Seite gepimpt, die sowieso grad in der Undercard nichts sinnvolles mehr zu tun haben? .. Verteilen die dann schnell die Standard-Vorstellungs-Skripts und klatschen sich gelbe Post It's mit dem Namen ihrer erbärmlichen Vereinigung an die Stirn, damit sie nicht vergessen ihn am Mic vor dem gelangweilten Volk so oft aufzurufen, bis auch das letzte Arschloch in der Arena und backstage verstanden hat, wie dieses Projekt des Bösen heissen wird..? 'Wir sind ANGST. Wir sind LEGION. Wir sind Sparta. Wir sind die gefickten Homies vom CHEF.'"

Eleven löst sich aus den Schatten.
Seine schweren Stiefel knirschen auf dem Betonboden bei jedem Schritt auf Blake zu.
Bedeutungsschwanger und lauernd.

E11: "Es gibt drei Dinge, von denen die Menschheit nicht wissen will, wie sie entstehen.. Wurst. Gesetze. Und - was für ein Scheißwort - 'Wrestling Stables'. Eine wahre Vereinigung.. ein Bündnis, das den Namen und den bewundernden Hass verdient.. Meine.. Begrüssung für MD in Tokio war vieles.. Eine Antwort an den gescheiterten Menschen Mad Dog. Und ebenso eine Frage an Blake "DogBoy/GodBoy" Milton... Ich biete dir einen Logenplatz bei meiner neuen Symphonie.. lange dran gewerkelt.. viele komplizierte Noten.. vieles verzerrt.. aber am Ende - eben beschissen gute Musik."

Blakes Stimme ist leise und monoton.

Blake Milton: „Einen Logenplatz also. Bei deiner neuen Symphonie. Und ihr zwei beide…“

Er deutet abwechselnd auf Eleven und Bleed.

Blake Milton: „…seid den ganzen weiten Weg hierhergekommen, um mir das zu sagen, ja? Um mich in eurer Mitte aufzunehmen? Interessant…“

Sarkasmus. Der Junge legt brav die Hände in den Schoß.
Eleven setzt sich auf den freien Stuhl, lehnt sich zurück und legt die die Füsse in den schweren, schwarzen Stiefeln auf die Tischplatte.

Blake Milton: „Euch ist schon klar, dass es hier nichts mehr gibt, was ihr kaputtmachen könnt, oder? Und was noch viel wichtiger ist… wer sagt, dass ich klassische Musik mag?“

Mit der rechten Hand zieht Eleven eine Zigarette hervor und wirbelt sie kunstvoll durch die Finger.
Wie ein Schlagzeuger seinen Drumstick.
Kurz vor dem Einstieg in den nächsten Song.

E11: "Prinzipien. Überzeugung. Good boy.. Niemand will hier was kaputtmachen.. Das habt ihr hier in dem Laden auch ohne uns sehr schön hinbekommen.."

Blake Milton: „Sag mir doch einfach, was ihr hier wollt.“

E11: "Wir sind hier, um die Scherben aufzusammeln. Wir tauchen sie in den vergangenen Geist dieser Liga, der als Erbrochenes durch diese Ruinen fließt und benutzen ihn als Sekundenkleber. Wir setzen dieses Konstrukt neu zusammen.. Abstrakt.. finster.. ohne Freiheit.. pinseln vier schwarze Buchstaben drauf und lassen den Rest der Fotzen vor dem Werk niederknien.. Rumbarkern und Scheiße labern kann jedes behinderte Arschloch, DogBoy.. Aber den Wald abzufackeln und aus dem schwarzen Holz ein Königreich errichten.. das bleibt denen überlassen, die eine verdammt gute Idee haben.."

Eleven zündet sich die Zigarette an.
Er inhaliert und zeigt dann beiläufig mit der Kippe auf sich selbst.

E11: ".. damit meine ich mich.. offensichtlich. I've got some GREAT ideas."

Blake resümiert den gestrigen Abend und sieht sie alle wieder vor sich, wie sie seinen Dad angeschaut haben… wie sie ihn außerhalb ihres ach so erlesenen Kreises haben sitzen lassen, als wäre er nur eine lächerliche Fußnote der PCWA.

Der Junge fängt an zu zittern. Keiner darf seinem Dad seine Liga streitig machen, denn die PCWA wäre gar nichts ohne ihren Mythos. Wenn er also wollte, könnte Blake seinem Dad etwas schenken, was ihm alle anderen die letzten Jahre genommen haben: eine PCWA, die ihren Mythos wieder braucht.

Seine großen, hellen Augen fokussieren aufgeregt Eleven, für den er bisher noch keine Verwendung hatte und dem er eigentlich so unbedingt, unbedingt etwas ganz Wichtiges sagen will. Doch er bleibt ruhig, vorerst.

Plötzlich… ein Handyklingeln. Blake kramt nach seinem Smartphone und hebt den Zeigefinger in einer Geste, die Eleven den Mund verbietet.

Blake Milton: „Neon? --- Ja, mir geht’s gut. --- Ja. --- Ja. --- Du, ich hab gerade keine Zeit. --- Ja. --- Nein. --- Wirklich? --- Ich hol dich nach der Show ab, dann kannst du mir alles erzählen, ok? --- Ja. --- Ja, du auch.“

Er steckt das Smartphone weg und fokussiert erneut Eleven, so als wäre nichts gewesen, so als wäre alles andere wesentlich interessanter als diese Verhandlung hier. Ein reichlich eigenwilliger Charakter, dem sich Eleven da gegenübersieht und der durch sein Tun und Machen ungemein subtil zu verstehen gibt, dass er sich so nicht unterordnen mag.

Eleven zeigt keine körperliche Regung.
Nur die Zigarette hängt im Mundwinkel.
Dann ziehen sich seine Augen unheilvoll zusammen.

E11: "Verstehe.. ich hab das 'bitte' vergessen.. Sehe ich aus, als würde ich um jemanden BETTELN?"

Blake lehnt sich zitternd nach vorn und säuselt abartig gefühlskalt.

Blake Milton: „Und sehe ich so aus, als käme ich auch aus irgendeiner kleinen Liga? Sehe ich so aus, als hätte ich es nötig zu verhandeln?“

Das Blut tropft ihm aus der Nase.

Blake Milton: „Ich weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist… aber du befindest dich hier auf meiner Bühne… und wenn du lieb bist… aber wirklich nur wenn du lieb bist... bekommst du vielleicht einen Logenplatz bei meiner neuen Symphonie.“

Die Worte werden von Bleed im Hintergrund mit einem Schmunzeln bedacht und geben ihr Anlass, sich kurz einzumischen.

Bleed: „Der Kleine hat Angst um seine Freiheit.“

Eleven selbst erhebt sich von seinem Stuhl. Er stützt mit gespieltem Mitgefühl seine Hände auf die Tischplatte.

E11: "Ist das so.. DogBoy? Hast du Angst, dass ich dir deinen Platz wegnehmen will? Dass ich dir deine Freiheit nehmen will? Freiheit.. ist eine Illusion.. Selbst der Tod ist den Menschen wichtiger als die freie Wahl zwischen den zwei grössten Lügen der Welt - Gut und Böse. Niemand kann jemals freier sein als an meiner Seite."

Blake lässt das Blut auf die Tischplatte tropfen, von wo es in kleinen Spritzern auf Elevens Händen landet. Dem Jungen geht es nicht um Freiheit – ihm geht es um das Regelwerk. Ihm geht es darum, dass sich alle daran halten. Und dieses ewige DOGboy… DOGboy… DOGboy… bringt ihn noch um den Verstand! Also erhebt er sich ebenfalls und wechselt brachial das Thema, als hätte er das, was da gleich aus ihm rausplatzt, schon von Anfang an sagen wollen.

Blake Milton: „Wage es ja nicht… meinen Mentor noch einmal anzufassen! Hast du das verstanden? Mad Dog… gehört mir! Mir ganz allein!“

Eleven hört die Worte mit erhobenem Kinn und zwischen einigen Zigarettenzügen, bis Blake plötzlich besessen über den Tisch klettert und nach Eleven greift.

Blake Milton: „Ich lasse mir nicht das nehmen, was ich mir so schwer erarbeitet und… verdient hab! Hast du das verstanden? Huh? Ob du das verstanden hast!? Und ich werde euch, und damit meint er so viel mehr Personen als nur Eleven und Bleed, „diese Liga nicht so einfach überlassen, denn sie ist das Einzige… was meinem Dad noch geblieben ist…“

Eleven schubst den Jungen rüde von sich.
Für einen Moment steht die Stimmung im Raum bedrohlich auf der Kippe.

Ein kurzer Seitenblick zu Bleed.
Die nickt ihm zu. Nicht wirklich.
Aber das kurze Öffnen und Schließen ihrer Augen wirkt genau so.

E11: "Ich rede nicht davon, wer von uns diesen schicken schwarzen Ferrari mit den Stahldornen am Kühler in den nächsten Fleischbetrieb lenken darf.. Denn dies ist der Deal, DogBoy. Diese gefickte Liga wartet auf Wesen wie uns, die sie anstaunen und für Götter halten können.. jemand, der deine von dir hoch geschätzte Kontrolle aufhebt.. sie in die Faust nimmt und damit gewaltig auf den Tisch haut.. Sie werden wieder lernen, was es heisst, einen Herren zu haben.. Du kannst zu den Unglücklichen und den Demütigen gehören, die unterstützend angekrochen kommen und auf die Fresse kriegen, weil sie im Weg rumliegen.. Ich habe Pläne für diese Ruinen, DogBoy. Und dies ist dein Moment, um zu entscheiden, ob der Junge untergehen.. oder ob der GodBoy sich erheben und Geschichte schreiben wird.."

Bleed flüstert im Hintergrund ein kaum verständliches 'Choice is yours'..
Ihre Augen sind zusammengezogen und blicken auf Blake.

Der Junge hält inne, senkt seinen Blick und es sieht so aus, als würde er erst jetzt mitkriegen, dass er Nasenbluten hat. Er drückt den Ärmel seines Oberteils gegen die Nasenlöcher und murmelt.

Blake Milton: „Darf mein Dad auch mitmachen...?“

 

Vincent Craven: "..."

Mike Garland: "Ach du Schande. Eleven und... Gabriel Lucifer? Echt jetzt!?"

Vincent Craven: "Und Blake!"

Mike Garland: "Ich befürchte ja. Und ich feiere es gerade extremst. Eleven bietet Blake Milton tatsächlich so eine Art Bündnis an."

Vincent Craven: "Man stelle sich das nur einmal vor: Der Mann, der beim Out Of Ashes ganz überraschend hier aufgetaucht ist und Mad Dog attackiert hat, will hier seine 'Ideen' in die Tat umsetzen. Und dabei will er ausgerechnet Milton ins Boot holen, dessen Unberechenbarkeit ja fast schon legendär ist. Gnade uns Gott."

Mike Garland: "Ich glaube, Eleven weiß nicht, auf was er sich da einlassen will. Blake macht momentan drei unserer namhaftesten Wrestlern gleichzeitig das Leben schwer: Lucifer, Mad Dog und - du hast es vorhin selbst gesehen - Barker! Wer kann das schon von sich behaupten?"

Vincent Craven: "Nicht zu vergessen Alistair Brunswick, den er vorhin krankenhausreif geschlagen hat. Aber an Eleven sind durchaus schon viele gescheitert, die meinten, ihn unter Kontrolle halten zu können. Ein Bündnis mit ihm kann nie ein Bündnis auf Augenhöhe sein."

Mike Garland: "Du hast Milton gehört. Er will nicht allein diesen Pakt besiegeln, er will Gabriel Lucifer mit ins Boot holen... Ey, hat diese Gruppe schon eigene Shirts? Warum habe ich noch keines davon?"

Vincent Craven: "Betteln wird Eleven sicherlich nicht, wenn Blake nicht mit Leib und Seele dabei ist. Oder wenn er seine Seele nicht verkaufen will."

Mike Garland: "Wenn die PCWA noch Zukunft hat, dann wird sie uns vermutlich eine Antwort auf alle unsere Fragen bieten."

Vincent Craven: "Zumindest auf einige davon. Wir hören gleich noch ein paar Worte von unserem Interims-Chef und hoffen, dass sie alle wieder einschalten, wenn wir wieder auf Sendung gehen."

Mike Garland: "Wo auch immer das sein mag. So long, Garlanders!"

Vincent Craven: "Sayonara."


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Da ist er noch einmal. Möglicherweise der Retter der PCWA. Möglicherweise aber auch der Versager, dessen Vorhaben in seiner Größe nur von der Größe des Scheiterns übertroffen wird. ER trägt das Risiko dafür, hält seinen Namen dafür in die Schusslinie, und ER ist es auch, der diese Show beendet. Nicht mit letzten bösen Worten, nicht mit einer Kampfansage, oder einer Motivationsrede.

Es ist einfach nur ein Danke!

Azrael Rage: „Vendetta 91 ist vorbei und wir haben einiges geschafft, aber wir sind noch lange nicht über dem Berg. Es fängt gerade erst an. Allerdings war es ein guter Anfang und dafür muss ich einigen Personen danken. Ich danke den aktuellen Mitarbeitern, Kommentatoren, und den freiwilligen Helfern.

Natürlich danke ich allen anwesenden Wrestlern. Angefangen bei den Entwicklungstalenten und Jobbern, bis hin zum Gerasy… Champion. Danke, dass ihr hier seid!

Ferner ich möchte ich natürlich auch den finanziellen Unterstützern danken, wie Grizz Lee, Ian Christopher Edwards und Blake Milton, der mit seinem Sicherheitsunternehmen -Gabriel Security- den Schutz des Publikums, sowie des Theatres auch selber übernommen hat.

Schlussendlich muss ich aber vor allen dem Publikum und jedem, der diese Vendetta via Internet verfolgte, danken. Bitte bleibt bei uns und gemeinsam können wir die PCWA aus der Krise führen.“

Kurzer Blick von rechts nach links.

Azrael Rage: „Mit Euch machen wir weiter, bis zu einem neuen Anfang, oder bis zum bitteren Ende! Gemeinsam für die Phoenix Crossover Wrestling Association. Ich wünsche Euch noch einen schönen… ähm… rabenschwarzen Abend und noch einmal Danke.“

Ein abschließendes Zwinkern und ein imaginärer Hut wird gezogen.

 


 

mit Unterstützung von

und


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