RISING PHOENIX

Mit großer Bestürzung haben wir erfahren müssen, dass Andreas Mooser vor kurzer Zeit von uns gegangen ist. Nicht nur als Spieler hat er der PCWA seinen Stempel aufgedrückt, er ist auch vielen von uns im Laufe der gemeinsamen Jahre zu einem Freund geworden. Wir werden ihn als sympathischen, intelligenten und talentierten Menschen in Erinnerungen behalten, der sein Leben noch vor sich hatte und nun nicht mehr bei uns ist.

Wir werden ihn vermissen.

What were all those dreams we shared
those many years ago,
What were all those plans we made,
now left beside the road.
Behind us in the road.

More than friends, I always pledge,
cause friends, they come and go.
People change as does everything.
I wanted to grow old.
Just want to grow old.

Slide on next to me,
I'm just a human being.
I will take the blame, but just the same,
this is not me, you see, believe,
I'm better than this.
Don't leave me so cold.
I'm buried beneath the stones,
I just want to hold on and know I'm worth your love,
and enough, I don't think, there's such a thing now.

It's my fault now, I've been caught,
a sickness in my bones.
How it pains to leave you here
with the kids on your own.
Just don't let me go.

Help me see myself,
Cause I can no longer tell,
Looking up from inside of the bottom of a well,
it's hell, I yell, but no one hears before, I disappear,
whisper in my ear.
Give me something to echo in my unknown future,
you see, my dear, the end, comes near, I'm here,
but not much longer.

 

Einer von uns.

"Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt." - Bertolt Brecht

 

Ein großer Schwenk über das PCWA Theatre sind die ersten Bilder der heutigen Show. Überall erkennen wir emsige Helferinnen und Helfer, die letzte Vorbereitungen treffen. Lisa Sanders sortiert nervös einige Zettel mit Stichpunkten zu potentiellen Interviewpartnern. Zwei Studenten der Beuth-Universität kabbeln sich grunzenderweise um das letzte Exemplar des vergriffenen Interviewer-Figurensets. Ein LKW liefert einige Dixi-Toiletten an, die vor dem Eingang aufgestellt werden. Luke Tyler steht hinter einem kleinen Tisch und stapelt Schokoriegel.
Sie alle sind da.
The Show Must Go On.
 


------------------ PCWA ------------------

Das ist wirklich der miserabelste Tag in seinem Leben. Alles zum Teufel. Das war es also. Ein Knacken. Ein einfaches Knacken in seinem Knie und schon ist alles vorbei. Eine der größten Karrieren im Wrestling wurde nicht beendet in einer legendären Schlacht, oder von einem gewaltigen Gegner. Es war nur ein Knacken. Der Arzt sagte es deutlich zu John Smith vor wenigen Stunden. Nie wieder wrestlen oder es besteht die Gefahr, dass er nie wieder richtig laufen kann.

Ein einfaches Knacken beim Gewichtheben. Es war doch nur Training und dennoch passierte es plötzlich. Verdutzt guckte er, als er es hörte und fühlte. Keinen Schmerz. Er merkte nur, dass sein Knie auf einmal keine Belastung mehr ertragen konnte. Noch bevor der Arzt die Worte aussprach, wusste John was diese Worte sein würden. Ärzte bringen eh immer nur schlechte Nachrichten.

Es ist vorbei. Das größte Abenteuer seines Lebens endet und ein wenig melancholisch blickt er von seiner Bank aus zum Phoenix Theatre. Was hat er nicht alles erlebt? Wen hat er nicht alles geschlagen? Mike Novoselic, Elroy Schmidtke, Keevan, Gabriel Lucifer, Azrael Rage, Diego „Desperado“ Ortega und Valkos Heritage. Namen die mit Sicherheit in der Historie der PCWA stark verankert sind.

Wie üblich wirkt er durch seine Sonnenbrille kühl und unbeteiligt, aber in ihm brodelt es. Wie gerne hätte er noch einmal im Ring gestanden und hätte dort erst das Knacken vernommen. Ein letztes Mal hätte er so gerne das Adrenalin gefühlt, den Herzschlag, der bis in den Kopf pocht vernommen und die Muskeln die eigentlich nicht mehr wollen vor Erschöpfung, aber sich schlussendlich seinem Willen fügen. Das wird er am meisten vermissen.

Noch einmal betrachtet er seine Karriere vor seinem geistigen Auge. Aufsteiger des Jahres, the next big thing, Brawlin’ Rumble Sieger, Undisputed Gerasy Champion und im Spätherbst seiner Karriere auch noch der Anschluss an diese Tage mit dem PCWA Tribune Titel. Er weiß, dass er zufrieden nach Hause gehen kann, aber er ist es dennoch nicht. Ausgerechnet jetzt ist ein furchtbar schlechtes Timing und es ist John unangenehm. Die PCWA braucht jeden Mann und er wird von einem Knacken niedergeworfen und ausgeschaltet. Scheiße!

Den Tribune hat er soeben in eine Kiste verpackt und wird ihn an die aktuelle Postadresse der PCWA senden… ins Büro von Rage. Er rollt die Augen dabei, dass sein einst schlimmster Feind nun die Rettung der PCWA sein soll. Klingt wie ein verdammt schlechter Witz. Dennoch wünscht John ihn von ganzen Herzen Erfolg, denn die PCWA war für ihn ein Universum, welches doch viel mehr zu bieten hatte, als alles andere auf der Welt. Was soll er jetzt nur machen?

Nie fühlte er sich derart verloren, antriebslos und vor allem ohne Zukunft. Soll er vielleicht als Manager arbeiten? Er schüttelt den Kopf, während er den Kragen seiner schwarzen Daunenjacke hochzieht. Da würde sein Knie nur früher oder später wieder in Mitleidenschaft gezogen und eine Zukunft im Rollstuhl wäre ein grauenvolles Schicksal für jemanden wie John, der stets gerne die Welt sah, und joggte. Der Gedanke, dass er nach Verheilung des Knies zumindest wieder joggen darf, stimmt ihn froh. Kurzzeitig zumindest, denn dann denkt er an Alistair und Stevie. Seine Freunde. Würden sie Kontakt halten können?

„John!“

Er hört es nicht, blickt über das gefallene Phoenix Center, und er empfindet eine Art Hoffnung, dass dieser Ort wieder so strahlend sein könnte wie früher. Er würde ihn gerne wieder so sehen und besuchen. Dann allerdings als Tourist, denn ein gutes hatte das alles. Er hat in all den Jahren genug Geld gespart, dass er nun die Welt sehen und ein gutes Leben führen kann.

„John!“

Es wird lauter, doch er hört es immer noch nicht. Noch einmal schwelgt er in den schönen Erinnerungen, denn er war John Smith, die ultimative Waffe. Dieser Name hat ihm immer viel bedeutet, denn in dem Haifischbecken namens PCWA stand dieser Name für einen weißen Hai.

„John, ignorierst du mich?“

Erst als ihm eine Hand auf die Schulter fasst, erwacht er aus seinen Gedanken. Er blickt hinter sich und lächelt ein wenig verschmitzt.

John Smith: „Jessica. Hallo.“

Sie blickt ihn ein wenig schüchtern an, während sie sich neben ihn setzt.

Jessica Myers: „Warum bist du nicht an dein Handy gegangen?“

Skeptisch holt John sein Handy aus der Hosentasche und erblickt mehrere Anrufe in Abwesenheit. Er hatte sie gar nicht gehört, während er hier draußen saß und nachdachte.

John Smith: „Sorry, hab es gar nicht mitbekommen. Wie hast du mich überhaupt gefunden?“

Sie lächelt leicht.

Jessica Myers: „Du gehst doch immer hierher, wenn du Sorgen hast.“

John Smith: „Also hast du es schon gehört?“

Sie nickt, sagt nichts darauf, sondern legt ihre Hand auf die Hand von John. Beide schweigen, blicken sich ein wenig um.

Es ist wohl eine Art Abschied vom aufregenden Leben für John und sie will ihm einfach nur diese Zeit geben ausführlich auf Wiedersehen zu sagen. Einige Minuten verharren beide in Stille, doch dann spricht sie wieder.

Jessica Myers: „Ich muss mit dir reden?“

Sie spricht es aus, als ob es eine Frage ist.

John Smith: „Wenn es um die Verletzung geht, da gibt es nichts zu reden.“

Jessica Myers: „Es geht aber nicht um die Verletzung. Ich muss dir etwas erzählen.“

Er nickt, obwohl ihm nicht danach ist. Zu viel hat er heute schon verloren und noch eine schlechte Nachricht mehr wäre heute nichts für ihn.

Jessica Myers: „Weißt du, vor vier Wochen…“

John hört nicht wirklich hin, obwohl er sich sonst stets für Freunde aufopfert, aber was kann an diesem Tag schon wichtiger sein, als seine Verletzung?

Jessica Myers: „… wäre ich eigentlich fällig gewesen, aber da passierte nichts.“

Schulterzucken von John. Um genau zu sein hat er nicht richtig hingehört und zudem auch keine Ahnung was sie mit den Worten meint, die er gehört hat.

Jessica Myers: „Deswegen bin ich heute zum Arzt gegangen.“

Sie dreht ein wenig schüchtern den Kopf weg, unterbricht sich selbst und beißt sich auf die Unterlippe. Es muss jetzt wohl raus.

Jessica Myers: „Die Nacht nach dem Out of Ashes in Japan… Du weißt noch?“

Ja, er nickt, er weiß. Ein Ausrutscher zwischen zwei Freunden, die ein wenig viel getrunken hatten. Was soll das allerdings jetzt bedeuten? In dem Moment schießt ihn ein Blitz durch den Kopf und er blickt mit offenem Mund Jessica an.

John Smith: „Warte, bist du etwa…?“

Schüchtern blickt sie ihn an, denn sie weiß nicht was diese Reaktion bedeuten soll, aber sie beschließt es jetzt durchzuziehen.

Jessica Myers: „Der Arzt hat es mir vor zwei Stunden mitgeteilt. Ich bin schwanger.“

Fast flüsternd wiederholt er die Frage.

John Smith: „Du bist schwanger?“

Sie nickt.

Jessica Myers: „Ja, ich bin schwanger und ich werde das Kind behalten. Das heißt, du wirst ein Dad, John Smith.“

Noch einmal wiederholt er leise die Worte.

John Smith: „Ich werde ein Dad?!“

Auf einmal formt sich sein Gesicht zu einem Lächeln und er nimmt Jessica fest in den Arm.

John Smith: „Ich werde Vater! Ich werde ein Daddy! Ich werde ein Daddy!“

Sie ist beruhigt und erfreut, dass John so reagiert und will etwas sagen, doch aus John bricht es raus.

John Smith: „Das ist die beste Nachricht des Tages… ach was, die beste Nachricht meines Lebens! ICH WERDE VATER, WELT! Wann ist es soweit?“

Sie lacht.

Jessica Myers: „Beruhige dich, ich bin erst am Anfang des dritten Monats. Gehen wir ein Stück spazieren? Ich glaube nämlich wir haben viel zu bereden.“

Langsam steht er auf, will das Knie nicht belasten, aber wie könnte er einen Wunsch der zukünftigen Mutter seines Kindes ablehnen?

So gehen sie stundenlang und reden, lachen und witzeln. Immer wieder versinkt John zwischendurch in Gedanken und erkennt wie unglaublich das Leben manchmal spielen kann. Vielleicht war das Knacken seines Knies kein Zufall heute, denn er musste vielleicht erst dieses wirklich große Abenteuer zu Ende bringen, um das wirklich größte Abenteuer seines Lebens beginnen zu können. John Smith wird Vater…

Irgendwann, es dämmert schon, sind sie genug spazieren und verlassen das Phoenix Center… Hand in Hand…

John Smith: „Dann bin ich jetzt also John Smith, der ultimative Dad.“

Jessica Myers: „Das ist doch albern, John.“

Gemeinsames Lachen, ein Kind unterwegs, eine bezaubernde Frau in seinem Leben und keine Angst um die Zukunft. Das ist wirklich der beste Tag in seinem Leben.

Auf Wiedersehen, Jessica, John und Nachwuchs… lasst es euch gut gehen!


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THIS IS GONNA HURT
VENDETTA THEME by Hoobastank.
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Wieder ist dort, wo früher einmal das Firmenlogo von Kerry & Gaelic eingeblendet war, nur ein weißes Rauschen zu sehen.

Dazu gibt es die Klänge von "This is gonna hurt" in einer billigen Coverversion, eingespielt auf einer Bontempi-Orgel.

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.

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I’ve been living for too long
With a feeling something’s wrong
Like a thorn stuck in my side
Just out of reach for me to pull it out
Now the picture’s crystal clear
I can see that the end is near
We no longer to have pretend
All things have got to come to an end

This is gonna hurt
This is gonna hurt you
This is gonna hurt you
More than it hurts me.
And I don’t wanna hurt
That’s why I’m gonna hurt you
That’s why I’m gonna hurt you
That’s how it’s gonna be.

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Cause the GCWF will never die!

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Stille.

.

.

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Never.

 



Ausgabe 92

Wie tief ist die einst so ruhmreiche Phoenix Crossover Wrestling Association gesunken?
Diese Frage muss man sich unweigerlich stellen, wenn man das kümmerliche Feuerwerk, den schlechten Sound und das halbleere Phoenix Theatre so sieht. Die Dixi-Toiletten vor dem Foyer sprechen Bände. Die emsigen Studenten der Beuth-Universität, die wieder die technischen Aufgaben übernommen haben, geben sich alle Mühe, allerdings erkennt man sofort, dass eine wahre Mammutaufgabe vor ihnen liegt. Unter den grimmigen Blicken der Männer von Gabriel Security werden auch jetzt noch, im letzten Moment, Kabel verlegt und Scheinwerfer ausgerichtet.

EIn Schwenk durch die Reihen der Zuschauer offenbart, dass auch die Fans andere sind als sonst. Das sonst übliche Event-Publikum sucht man vergebens, es sind auch kaum Familien mit Kindern anwesend. Diejenigen, die gekommen sind, würden die PCWA aber vermutlich auch in einer Schulsporthalle mit einigen Dutzend Plätzen besuchen. Entsprechend ist die Lautstärke.

"Gebt mir ein P!"

"P!"

"Gebt mit ein C!"

"C!"

"Gebt mir ein W!"

"W!"

"Gebt mir ein A!"

"A!"

"Was haben wir dann?"

"Wrestling! Wrestling! Wrestling!"

Leise, fast unbemerkt von den aufgeputschten Zuschauern, haben unsere beiden Kommentatoren an ihrem Pult Platz genommen. Auch wenn es sich wieder nur um einen etwas wackeligen Tapeziertisch mit Klappstühlen handelt und sie für ihren Job auch keinen Cent Gage erhalten - Mike Garland und Vincent Craven sind voll mit dabei wie zu besten Zeiten.

Vincent, der wie immer in einen eleganten schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Fliege gekleidet ist, blickt mit verklärtem Lächeln ins Publikum.

Vincent Craven: "Egal, wie tief wir auch sinken mögen - unsere Fans sind einfach die besten."

Sein Kollege Mike - trotz der frostigen Temperaturen ebenfalls wie immer in Hawaiihemd und Shorts - stimmt ihm da gerade zu.

Mike Garland: "Jeder bekommt eben das, was er verdient. New York hat die Yankees, Tokio Godzilla und Berlin bekommt Wrestling-Action vom Allerfeinsten. Ihr könnt zwar keine Flughäfen bauen und karrt David Hasselhoff heran, wenn es um die Erhaltung von Baudenkmälern geht, aber nun sind wir ja wieder da. Yippie-ya-yeah!

Vincent Craven: "Seit über zwölf Jahren existieren wir nun schon, wenn wir die Anfänge als GCWF mitrechnen. Weißt du, was das bedeutet, Mike?"

Mike Garland: "Dass unsere Liga bald in die Pubertät kommt und dann größenwahnsinnig und picklig zugleich wird?"

Vincent Craven: "Ich wollte nur dezent darauf hinweisen, dass wir damit die am längsten existierende Liga im deutschsprachigen Raum sind. Das ist schon eine Erwähnung wert."

Mike Garland: "Na toll. Wir sollten einen Podcast machen, um uns selbst auf die Schulter zu klopfen."

Vincent Craven: "Aber gibt es dafür einen Grund? Seit unserer letzten Show hat sich nicht viel getan. Noch immer haben wir keinen TV-Vertrag, noch immer hat sich kein neuer Investor gefunden. Die PCWA taumelt immer weiter dem Abgrund entgegen."

Mike Garland: "Dass Azrael Rages Finanzspritze nicht mehr lange ausreichen wird, sieht man schon daran, dass nicht einmal die defekten Wasserleitungen repariert werden konnten. Sprich: Wir sitzen hier buchstäblich auf dem Trockenen und wer hier nur zum Duschen herkommt, der wird eine unangenehme Überraschung erleben."

Vincent Craven: "Einen wird's nicht mehr kümmern, denn der ist heute Abend nicht mehr hier: Unser amtierender Tribune Champion John Smith hat seine Karriere aufgrund einer Knieverletzung beenden müssen. Ich habe vorhin noch mit ihm telefoniert und er lässt seinen Fans beste Grüße aus seiner Heimat ausrichten."

Mike Garland: "Azrael Rage hat beschlossen, ihm als Zeichen der Anerkennung den Tribune Title auf Lebenszeit zu verleihen. Der Tribune Title ist daher ab sofort inaktiv und wird nicht mehr in der PCWA ausgekämpft."

Vincent Craven: "Ich bin gespannt, was die neue Führungsspitze dazu sagen wird, falls wir denn jemals wieder eine bekommen sollten. Bis dahin möchte ich John nur beste Wünsche für sein neues Leben ausrichten, denn ich bin mir sicher, dass er uns im Internet über den Live-Stream verfolgt."

Mike Garland: "Mach's gut, John."

Vincent Craven: "Aber natürlich werden wir diese Show nicht alleine bestreiten müssen denn viele andere Aktive tummeln sich in der Halle. Uns steht ein interessantes Programm für heute bevor."

Mike Garland: "Werfen wir doch einmal einen Blick darauf."

Card

Showbeginn: 19 Uhr

Opener
Regular Singles Match


vs.

(Sieg durch Pin, Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out.)

2nd Match
Cryption Crown Match

Träger der PCWA Cryption Crown
vs.

(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out)

3rd Match
Regular Singles Match

vs.

(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out)

Main Event
Ladder Match


vs.

(Sieg durch Abhängen des über dem Ring befindlichen Gegenstands.)

Vincent Craven: "Gleich in unserem Opener bekommen wir ein Match zu sehen, welches vielen Leuten vermutlich etwas seltsam vorkommen wird. Unser aktueller Geldgeber Azrael Rage trifft auf niemand anderen als auf den jungen NEON LOVE."

Mike Garland: "NEON hat dieses Match selbst gefordert, also wird er schon wissen was er tut. Wobei: Er weiß auch, dass rosa Leggings nicht gerade als Zeichen von Männlichkeit aufgefasst werden und trägt sie trotzdem. Spricht nicht gerade für einen klaren Verstand."

Vincent Craven: "Mit Azrael hat er sich einen bewusst schweren Gegner ausgewählt. Niemand erwartet einen Sieg von ihm, also kann er am Ende nur gewinnen. Wenn er sich wacker schlägt, dann wird ihm auch eine Niederlage nicht schaden."

Mike Garland: "Wenn er sich wacker schlägt. Das ist eine putzige Umschreibung dafür, dass Azrael ihn im Ring vermutlich unangespitzt in den Boden rammen wird."

Vincent Craven: "Warten wir's ab."

Mike Garland: "In unserem zweiten Match geht es um die Cryption Crown. Robert Breads verteidigt seinen Titel gegen Ian Christopher Edwards, der sich den Titelkampf durch seinen Sieg beim Out Of Ashes verdient hat."

Vincent Craven: "Edwards ist sicherlich heiß auf den Belt, den Breads ja eigenmächtig in 'PCA Wrestling Title' umbenannt hat."

Mike Garland: "Heiß wie ICE, töhö. Edwards war in den letzten Wochen vor allem heiß auf unsere ehemalige Interviewerin Anna. Ob da bald die Hochzeitsglocken läuten? Oder geht's nur um schmutzige walisischen Sex."

Vincent Craven: "Das überlassen wir doch besser den beiden und ihrer Privatsphäre. Qualifizierte Kommentare zum Kampf?"

Mike Garland: "Bis jetzt steht noch nicht einmal die Matchart fest, in der die beiden aufeinander treffen werden. Es ist also schwer, auf einen Sieger zu tippen. Beide Männer haben momentan einen guten Lauf."

Vincent Craven: "Die Gewinner stehen also schon einmal fest: Die Fans der PCWA."

Mike Garland: "Das hast du aber schön pathetisch gesagt."

Vincent Craven: "Match Nummer drei: Gabriel Lucifer trifft auf Alistair Brunswick. Ich brauche dich wohl gar nicht fragen, auf wessen Seite du stehst."

Mike Garland: "Gabriel wird's machen. Der Mythos der Liga trifft auf einen verweichlichten Playboy, der voll und ganz unter der Fuchtel seiner Ehefrau steht. Wie soll man da ernsthaft an einem Sieg Lucifers zweifeln?"

Vincent Craven: "Gabriel wird sich bestimmt für die Niederlage gegen Brunswick und Van Crane in der letzten Vendetta revanchieren wollen. Interessant wird auch die Rolle von Blake Milton. Er wird es nicht zulassen, dass sein 'Dad' gegen den Mann in der PCWA verliert, den er wohl am wenigsten achtet."

Mike Garland: "Der kleine Milton ist doch nur eifersüchtig, dass Cinderella sich gegen ihn und für Alistair entschieden hat. Obwohl der sich damit vielleicht keinen guten Gefallen getan hat."

Vincent Craven: "Wenn wir gerade von ihm reden: Blake Milton sehen wir dann auch in unserem Main Event, einem echten Leckerbissen."

Mike Garland: "Blake Milton und Stevie Van Crane treten in einem Leitermatch gegeneinander an. Ein Kampf, der vermutlich in anderen Ligen jeden PPV headlinen würde."

Vincent Craven: "Dieser Kampf ist so etwas wie ein Duell zweier Generationen... mit durchaus offenem Ausgang. Stevie ist mittlerweile so richtig in der PCWA angekommen und Blake wird alles dafür geben, sich an dem Mann zu rächen, der sein großes Idol Gabriel Lucifer in der letzten Show gepinnt hat."

Mike Garland: "Tja. Wir sehen also: Auch wenn die äußeren Rahmenbedingungen nicht mehr ideal sind, wir bieten euch wie immer eine gehörige Portion guter Unterhaltung."

Vincent Craven: "Dann wollen wir unsere Zuschauer auch nicht länger mit unseren Dialogen aufhalten und uns gleich in die Action stürzen. Mein Name ist Vincent Craven, ..."

Mike Garland: "... ich bin euer Mike Garland und zusammen sind wir das beste Duo seit Terrence Hill und Bud Spencer..."

Vincent Craven: "... Jay und Silent Bob..."

Mike Garland: "Aronal und Elmex. Viel Spaß mit Vendetta 92!"


------------------ PCWA ------------------

Uuuuuund... Spotlight an! Naja, insofern man das, was man in der "neuen" PCWA-Arena hat als "Spotlight" bezeichnen kann. Auf jeden Fall ist nun absolut ausgelassene Party-Stimmung angesagt, denn die Gute-Laune-Kanone Nummer eins macht sich auf den Weg zum Ring - PCA Wrestling Champion Robert Breads, mitsamt der üblichen musikalischen Begleitung in Form des Songs "Einer gegen Alle" von Samsas Traum (und nein, es gibt keinen coolen, aufwändigen Entrance mit Lyrics, das liest eh keiner). Zwar reitet er nicht auf einem Schaf, doch dass er sich für etwas Besseres hält als einen Großteil des restlichen Rosters, nun, das bedarf wohl keiner weiteren Erwähnung, nicht wahr? Und mit einer Arroganz, die aus genau diesem Glauben geboren ist, stolziert "Canada's Own" in Richtung Seilgeviert, den Gürtel um die Hüften geschnallt, den Blick stur auf den Ring gerichtet, ein Mikrofon in der Hand.

Schließlich ist er im "Sqaured Circle" angekommen, die Musik verstummt und der Kanadier richtet seine ersten Worte an das Publikum.

Robert Breads: "Hallo."

Er scheint wirklich ein von Traditionen besessener Mensch zu sein.

Robert Breads: "Sparen wir uns das Vorgeplänkel und kommen gleich auf die zwei wichtigen Dinge zu sprechen, die in der letzten Show passiert sind. Nummer eins..."

Die Stimme des Wrestling hebt einen Zeigefinger.

Robert Breads: "Kriss Dalmi. Ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden - ich habe keine Ahnung, was das sollte. Ich habe keine Ahnung, was du nun hier zu suchen hast. Ich habe keine Ahnung, was du von mir willst, warum ausgerechnet ich oder warum du so einen Spaß daran hast, unter einem Regen von Blut zu tanzen. Aber ich habe dich noch nie verstanden, Kriss Dalmi. Ich will dich auch gar nicht verstehen."

Der Kanadier wirbelt das Mikrofon in der Hand herum und beginnt auf und ab zu laufen.

Robert Breads: "Du hast mich blamiert. Du hast mich hinterrücks attackiert. Du hast mich verdammt wütend gemacht. Und ich verspreche dir, Kriss Dalmi, noch bevor dieser Abend zu Ende ist, werde ich dich gefunden haben. Und wenn ich jeden Müll-Container hinter der Halle durchsuchen muss, um dich zu finden, wie du dir sonst welche Drogen spritzt, ich finde dich. Und dann werden wir uns wohl oder übel ernsthaft miteinander auseinander setzen müssen. Denn ich, als strahlendes Beispiel für den Weg, den die PCA einschlagen sollte, werde nicht tolerieren, dass mich jemand so angreift und bloß stellt. Ich bin der PCA Wrestling Champion, und als solcher habe ich ein Problem damit, wenn jemand wie... du das mit mir tust, was du getan hast. Und da wir nun gerade beim Titel waren, kommen wir zu Punkt zwei..."

Mit der freien Hand schnallt sich Breads den Gürtel von der Hüfte ab und stemmt ihn in die Luft.

Robert Breads: "Ich habe dieses Gold in der zweiten Show nacheinander verteidigt. Erst NEON LOVE, dann Wiley Cuts - zwei völlig verschiedene Wrestler, zweimal wusste ich erst am Abend des Matches, dass ich gegen sie kämpfen würde, zwei völlig verschiedene Matches... aber zwei eindeutige Siege. Es sind kleine Schritte, aber es sind Schritte in die richtige Richtung. Und heute steht das dritte Match in Folge an, wieder um meinen Titel, dieses mal gegen Ian Edwards. Auch heute werde ich mein Match gewinnen und den Titel verteidigen. Ich will gar nicht erst davon abfangen, ob jemals ein Champion seinen Titel bei drei aufeinander folgenden Shows verteidigen konnte, oder wann der letzte Träger dieses Gürtels ihn dreimal verteidigt hat.... aber hat überhaupt schonmal jemand in dieser Liga hier drei Matches hintereinander? Wrestlet hier jemand tatsächlich so oft? Dafür sind wir nämlich eigentlich hier. Und ich habe damit kein Problem. Denn ich..."

…Alle Lichter gehen aus…

…Es ist auf einmal stockduster…

…Finstere Klänge ertönen…

…Ein Raunen geht durchs Publikum…

SWEET DREAMS

Instrumental Version

http://www.youtube.com/watch?v=bprr-m1IVlI

by Marilyn Manson

Plötzlich erscheint an der Hallendecke ein künstlicher Vollmond, dazu ein heller Lichtkegel am Entrancebereich und mit gesenktem Haupt tritt eine dunkle Gestalt in eben jenen hinein. Da ist er – Der eherne Mythos der PCWA. Ein schwarzer fußlanger Stoffmantel umhüllt seinen geschundenen Körper. In der Hand hält er eine Flasche billigen Chianti. Weißer Nebel steigt auf, ein Sinnbild seines verblassenden Ruhms und seiner weit in der Vergangenheit liegenden großen Erfolge als einer der besten Wrestler seiner Generation…

... Der Mythos bleibt auf der Rampe stehen und blickt ins tobende Publikum, welches regelrecht froh über sein Heraustreten zu sein scheint, um diesem unsäglichen Robert Breads nicht länger zuhören zu müssen. Da haben sie die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht. Breads blickt erstmal verwirrt zur Hallendecke zum künstlichen Vollmond. dann blickt er zu dem ganzen Nebel - ganz so schlimm kann es der PCWA ja nicht gehen, wenn man sich das noch alles leisten kann.

Robert Breads: "Hey, meine Promo wurde unterbrochen. Warum auch mal jemanden ausreden lassen?"

Ein Seufzer des Kanadiers.

Robert Breads: "Also, was bewegt Rebel called Hate 2.1 dazu, sich hier sehen zu lassen?"

Das berühmteste Lächeln der PCWA ziert das Gesicht Lucifers.

Gabriel Lucifer: "Oh, welch kreative Beleidigung. Weißt du, ich glaube diese ganzen Hobby-Kritiker in den diversen Foren haben Recht. Du wirst langsam langweilig. Immer die selbe Leier. Ständig das gleiche Gelaber. Wenn du nicht höllisch aufpasst, endest du noch wie..."

Ein Blick hinunter auf seine fleckige Kleidung.

Gabriel Lucifer: "...Ja, wie ICH!"

Aus seiner Kehle dringt ein heiseres Kichern, dann nimmt er einen Schluck aus der Pulle und bewegt sich einige Meter nach vorn.

Robert Breads: "Ich glaube, bis dahin ist es noch ein weiter Weg... 'Dad'."

Abwertend blickt er auf den sich leicht torkelnd die Rampe hinauf begebenen Ex-Principal, die Bezeichnung 'Dad" bezieht sich natürlich noch immer auf seine seltsam anmutende Beziehung zu Blake Milton.

Robert Breads: "...Ein ganz weiter Weg... Und sollte es jemals wirklich soweit kommen, werden wir diesen Tag nicht gemeinsam erleben, Daddy. Schließlich muss ein gebrochener, süchtiger, alter Mann die Zukunft der PCA in einem dummen, sinnlosen Match verteidigen, das eine Schande für das Wrestling an sich ist, das jedoch auch die unfassbare Dummheit der PCA... 'Führung' verdeutlicht, schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Liga nach dem Imperial Impact tot ist dank dir relativ hoch."

Ein trauriges Nicken von Lucifer ist die Reaktion auf die Worte des Wrestling Champions.

Gabriel Lucifer: "Das kann gut sein, denn ich glaube, du wirst hier nicht mehr lange überleben, wenn du so weiter machst..."

Harsch unterbricht der parallel auch in der GFCW antretende Superstar den ehernen Mythos.

Robert Breads: "Wenn ich so weiter mache? Was soll denn das heißen? Ich bin doch der Einzige, der hier überhaupt irgendetwas richtig macht."

Ein Kopfschütteln.

Gabriel Lucifer: "Hör auf damit, denn du hörst auf, mir Spaß zu machen, Robert. Ein wirklich schöner Name übrigens. Das sei nebenbei nur erwähnt. Und Nein, es geht nicht um deine wahrlich guten Kämpfe, die du ablieferst. Auch deine Promos sind akzeptabel. Nur fehlt mir... und nicht nur mir... eine Weiterentwicklung..."

Laut muss Robert auflachen.

Robert Breads: "Oh ja, natürlich, ich werde mir auch gleich das beste Vorbild nehmen, und zwar dich - und mich weiterentwickeln, in einen alkoholkranken Schatten seiner Selbst. Es ist schon ironisch, dass ausgerechnet du mir das sagst."

Mittlerweile die Hälfte des Weges zurückgelegt, stoppt Gabriel und starrt überrascht ins Seilgeviert.

Gabriel Lucifer: "Na, wer denn sonst bitte? Du hast verdammtes Glück. Ich bin nämlich als Wohltäter bekannt. Und heute kommst du in den Genuss meiner Aufmerksamkeit."

Höhnisch verneigt sich der amtierende Träger des offiziell immer noch als Cryption Crown firmierenden Titles.

Robert Breads: "Ich verzichte dankend. Du scheinst, wie so viele andere, nicht zu verstehen, wie das mit dem Wrestling eigentlich funktioniert. Siehst du, ICH bin Champion - und du nicht. Du stehst nicht über mir. Genauso wenig wie ein Stevie van Crane, wie ein Blaze, wie ein Blake Milton oder ein Grizz Lee. Wir haben nicht mehr 2007. Wenn ja bin ich es, der dir seine wertvolle Aufmerksamkeit widmet. Und wie ich gerade merke ist das reine Zeitverschwendung."

Der Kanadier beugt sich leicht nach vorn, in Richtung Lucifer, als wäre dieser schwerhörig, und er spricht ganz langsam, damit der arme alte Mann auch alles versteht.

Robert Breads: "Au revoir... 'Dad'."

Mit einem boshaften und zynischen Lächeln lässt Breads das Mikro fallen und rollt sich auf der anderen Seite aus dem Ring.

Gabriel Lucifer: "Nicht so schnell. Das hier ist NICHT DEINE Entscheidung. Schluss mit dem Vorgeplänkel. Ich fordere DICH, Robert Breads, Träger der legendären Cryption Crown, hiermit zu einem Match um deinen Titel heraus! ICH will mit der Crown in das One Million Ring-Match marschieren!"

Ein Raunen geht durch das Publikum. Der mit dem Rücken zum Ring stehende Champion wendet sein Haupt und schaut durch die Ringseile hindurch auf die andere Seite, wo sich Lucifer befindet.

Mike Garland: "Hab ich das gerade richtig verstanden?"

Vincent Craven: "Gabriel Lucifer fordert Robert Breads um dessen Titel heraus! Das nenne ich mal eine Überraschung."

Mike Garland: "Die haben aber heute beide bereits Kämpfe, und zwar keine leichten..."

Vincent Craven: "...Absolut. Breads muss gegen Edwards ran und Lucifer hat es mit Brunswick zu tun."

Mike Garland: "Aber wir haben ja noch eine Vendetta vor uns!"

Vincent Craven: "Aus der Sicht Lucifers macht es Sinn - Er will mit der Gimmick-Match Krone in die größte Gimmick-Match Schlacht, die die Wrestling-Welt je gesehen hat, ziehen!"

Während die Fans einen solchen Fight ohrenscheinlich begrüßen würden, schüttelt Robert Breads irritiert den Kopf. Er greift nach dem Mikrofon, welches an der Ringkante liegt.

Robert Breads: "Nein."

Stolz hält der Titelträger seinen Gürtel in die Höhe. Gabriels pechschwarze Pupillen folgen dem glänzenden Metall.

Robert Breads: "Du verdienst in keinster Weise ein solches Match. Du bist ein Relikt aus der Vergangenheit, das sich mit Materialschlachten statt wahrem Wrestling einen Status erarbeitet hat, der größer ist als die Leistungen, die du letztlich bringen kannst. Dafür steht dieser Titel nicht mehr. Und du sollst keine Chance auf diesen erhalten, denn ein Sieg über dich würde mich keinen Schritt voran bringen. Ich will den Titel wertvoller machen. Und ein Sieg gegen einen abgehalfterten Teilzeit-Wrestler wäre nichts, absolur gar nicht wert."

Während er die letzten Worte spricht, rollt er sich zurück in den Ring und begibt sich direkt auf die andere Seite. Die Fans haben so langsam mal die Schnauze voll und rufen "Same Old Shit!".

Robert Breads: "Mir ist egal, ob irgendwer Entwicklung sehen will oder nicht. Gerade du solltest doch ein Fan davon sein, immer das Gleiche zu tun. Oder wie läuft der momentane Master-Plan, der alle schockieren und die PCA für immer verändern wird? Wann hast du begonnen, den zu planen? Als du noch relevant warst? Dann könntest du deine übliche Zeitspanne von knapp sieben Jahren zwischen Beginn und Ende deines genialen Plans ja einhalten. Ja, ich bin sogar stolz darauf, mich kein bisschen zu verändern - denn im Gegensatz zu allen Anderen habe ich Prinzipien, denen ich immer treu bleiben werde. Immer. Ich habe Ehre. Ich habe Stolz. Etwas, das du schon vor langer, langer Zeit verloren hast."

Robert lehnt sich über das Seil und schaut Lucifer direkt in die Augen. Man merkt dem Kanadier an, dass er keinerlei Respekt für Lucifer, seine Leistungen oder seinen Stauts hat. Er meint, was er sagt - für ihn ist Gabriel Lucifer nichts als ein Relikt aus einer Zeit, die längst vergangen und die nichts wert ist.

Robert Breads: "Hättest du noch einen letzten Funken Stolz, würdest du nämlich deinen Prinzipien treu bleiben. Ist Gabriel Lucifer jemand, der einfach heraus kommt und um ein Titelmatch bettelt? Wo ist der geniale Plan, der mich dazu zwingt, dir eins zu geben? Wo sind deine Backstage-Politik-Spielchen? Du musst einsehen, dass das hier nichts für dich ist. Das hier ist Wrestling. Ein Bereich, in dem du völlig unbewandert bist. Du kannst nicht wrestlen, und in dem, was du einmal gut konntest, bist du nun ebenfalls ein Versager. Du bist eine Peinlichkeit für die PCA, für meinen Titel und das Wrestling allgemein. Du widerst mich an."

"Canada's Own" hebt die Stimme, bewegt sich aber keinen Zentimeter von Lucifer weg. Der Mythos senkt beschämt sein Haupt.

Robert Breads: "Du wirst die Liga beim One Million Ring Match blamieren, du wirst auf peinliche Art und Weise untergehen, verlieren, und wenn du damit nicht eigenhändig deine ach so geliebte PCA zu Grabe getragen hast hoffe... bete ich dafür, dass man dich danach von hier fort jagt, damit man endlich Ruhe vor dir hat."

Plötzlich rollt sich Gabriel in den Ring, verschüttet dabei etwas von seinem Wein. Er ist dabei so behäbig, dass Robert Breads genug Zeit hat, sich lässig in der Ringecke zu positionieren. An den Seilen zieht sich der alte Lucifer empor und kippt sich etwas Wein hinter die Binde.

Gabriel Lucifer: "...Was bildest Du dir ein? Ich habe allein durch meine Ankündigung die Wrestling-Welt in Aufruhr versetzt. Da draußen bin ich immer noch eine lebende Legende. Aber mir ist durchaus bewusst, dass mich hier, in meiner Heimat, kaum noch einer ernst nimmt. Und das tut weh. Deshalb ist der One Million Ring meine Chance auf einen letzten großen Run in der PCWA, denn ich habe noch immer vier oder fünf richtig große Kämpfe in den Knochen..."

Beinahe schon mitleidig blickt Breads seinen Gegenüber an. Er starrt von oben herab auf diesen gebrochenen, alten Mann, und fast tut er ihm Leid. Fast.

Robert Breads: "Dann hoffen wir mal, dass sich ein paar Leute für dieses Gauntlet-Ding anmelden... das nichtmal tatsächlich ein Gauntlet-Match ist... sich auf diese überflüssigen, dummen Regeln einlassen und so viel Mitleid mit dir haben, dass sie dich gewinnen lassen, damit du dich als großartiger Held fühlen kannst. Eine andere Siegchance hast du nämlich nicht, 'Dad'... Sieh endlich ein, dass du dich nur blamieren kannst. Lass es einfach. Es ist doch nur noch peinlich."

Wütend drückt Lucifer mit der linken Hand den Flaschenhals, als würde er dabei wie bei einem Vodoo-Zauber den Hals von Breads zuschnüren.

Gabriel Lucifer: "...Es reicht! Peinlich ist, was du aus der Cryption Crown gemacht hast..."

Breads: "Aber ich erzähle immer dasselbe, hm? Das hatten wir doch nun schon oft, das ist langweilig. Aber warum hängst du eigentlich so an dem Ding hier? Ich meine, trotz all' der verrückten Matches in denen du angetreten hast, hast du ja nie die Chance bekommen, diesen Titel hier zu halten, nicht wahr? Was ist denn da los?"

Ein weißer Fleck in Gabriels schwarzer Weste.

Mike Garland: "Autsch! Da trifft Breads einen wunden Punkt!"

Vincent Craven: "Ja, Gabriel hat alle Titel in der PCWA gehalten, mit Ausnahme der Cryption Crown."

Mike Garland: "Allerdings hat er alles versucht, um diesen Titel zu bekommen. Er ging sogar soweit seinen Mythos zu riskieren und wurde nach einer Niederlage gegen die bisher einzige Championesse Melina Xilandrell lebenslang für die Cryption Ladder gesperrt."

Vincent Craven: "Nun, die existiert ja nicht mehr!"

Lucifer starrt Robert Breads grimmig an. Dieser legt sich entspannt seinen Belt über die rechte Schulter und winkt dem sichtlich angepissten Mythos zum Abschied, ehe er sich aus dem Ring verabschieden will.

Breads: "Ich wünsche dir noch einen schönen Abend. Verbring ein bisschen Zeit mit deinem Sohn, 'Dad'. Das machen alte Leute so, wenn sie nicht mehr arbeiten. Das solltest du auch mal in Betracht ziehen. Wenn du mich jetzt entschuldigst... ich habe heute noch ein Match zu gewinnen. Du kannst es dir ja angucken, wenn du schon selbst kein Match bekommst.."

Genug ist genug! Lucifer holt mit seiner Weinflasche aus und hämmert sie gen Robert Breads. Der junge Mann kann aber ausweichen, indem er sich zur Seite wegrollt und die Flasche trifft das oberste Ringseil. Damit nicht genug. Durch das Zurückfedern zerschellt sie letztlich gar seitlich an Gabriels eigenem Kopf. Der eherne Mythos sackt auf die Matte. Breads selbst hat sich aus dem Ring gerollt und blickt nun ausdruckslos auf den gefallenen Gabriel Lucifer. In seinem Blick stehen weder Häme noch Schadenfreude - nur Ekel und Scham für diesen Mann.

Breads: "Meine Damen und Herren, ich präsentiere: Die PCA-Legende, den Mythos und den Mann, dessen Niederlage uns eine Million Euro kosten wird: Gabriel Lucifer!"

Die Stimme des Wrestling reckt ihren Gürtel in die Luft, um noch einmal die Kräfteverhältnisse klar zu stellen - er steht, mit dem Titel in der Hand, den Lucifer nie gewinnen konnte, während Gabriel, von sich selbst geschlagen, auf der Matte liegt. Angewiedert blickt Breads auf den elendig zwischen Glasscherben liegenden Lucifer, der die ihm zur Hilfe eilenden Sicherheitskräfte gedemütigt wegschubst. Die Zuschauer sind durchaus geschockt. So sehr am Boden haben sie den einst mächtigsten und gefährlichsten Mann der PCWA noch nie gesehen. Die Frage ist aber: Wird es beim One Million Ring Match ähnlich aussehen? Hat die PCWA sich mit Lucifer selbst geschlagen, wie Lucifer sich selbst geschlagen hat?

 

Mike Garland: "Oh Gott. Breads hat doch völlig Recht. Lucifer verspielt unsere Zukunft."

Vincent Craven: "So ungern ich dir recht gebe, aber ja. Wie soll dieser gebrochene Mann die Eine Million Euro gegen die besten Wrestler der anderen Ligen verteidigen?"

Mike Garland: "Töhö. Ich gucke zwar keine anderen Ligen, aber gegen deren Top-Stars würde sogar Apfel Andi gewinnen."

Vincent Craven: "Ich wäre mir da nicht so sicher an deiner Stelle. Und so, wie Gabriel Lucifer sich hier präsentiert hat, da wäre Apfel Andi vielleicht auch die bessere Wahl als Vertreter der PCWA."

Mike Garland: "Ach, er wiegt seine Gegner doch nur in Sicherheit. Gabriel Lucifer war immer schon ein kluger Taktiker, da gehören solche Mindgames eben dazu."

Vincent Craven: "Willst du mir nun etwa erzählen, dass Lucifer etwa kein alternder Alkoholiker ist?"

Mike Garland: "Dazu verweigere ich jede Aussage. Was hältst du von Robert Breads?"

Vincent Craven: "Seine Worte sind provokativ, aber so ganz unrecht hat er in vielen Punkten nicht. In der Tat hatte er bisher nicht nur ein großes Mundwerk, sondern hat seinen Ankündigungen auch immer Taten folgen lassen."

Mike Garland: "Heute werden wir sehen, ob ihm die dritte Titelverteidigung in Folge gelingen wird. Der 'PCA Wrestling Title' hat tatsächlich einen vollkommen neuen Stellenwert erhalten."

Vincent Craven: "Das stimmt."

Mike Garland: "Und das bei einem Gürtel, den ein Rebel called Hate einmal trug. Egal, wie tief man gefallen ist, aufwärts geht es danach immer."


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~DIE NEON LOVE ONLINE LOVE STORY~

feat.

NEON LOVE

and

HONEY POT

directed & filmed

by

Phil Neebj Jr.

ONLY ON PCWA-Entertainment.de


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Was für ein hundsmiserabler Tag. Akten, Akten, Akten und als ob das nicht genug wäre, kamen dazu noch Akten. Die Papiere der PCWA sind ein Chaos. Seit Wochen kämpft sich Rage durch diese, absolviert nebenher Geschäftstreffen und versucht irgendwie eine Ordnung in dieses Durcheinander namens PCWA zu bekommen. NEON LOVE indessen scheint noch Streiche mit ihm zu spielen. In einem Paket wurde ihm heute Morgen 5000 Euro in Ein-Eurostücken geliefert… ach ja, sieben Cent waren auch noch drin. Insgesamt etwas mehr als 35 Kilogramm Hartgeld. Nicht, dass die PCWA das Geld nicht gebrauchen könnte, aber hier ist natürlich die Art und Weise ausschlaggebend. Es war eine Botschaft, weil er letzte Vendetta NEON den einen Euro und die sieben Cent aus der Hand geschlagen hat… Eine Kampfansage.

Doch das ist nicht alles. Die Wasserversorgung spielt seit Tagen nicht mit, denn obwohl Azrael Rage die Klempner schon Überstunden schieben lässt, musste er schlussendlich Dixiklos organisieren. Weitere Kosten… überall schießen Kosten wie Pilze aus dem Boden. Zudem gibt es da noch andere Baustellen. Trotz all seiner Bemühungen sehen die PCWA-Fans ihn aktuell als stets Bösen an. Sein Agent hat ihm die Zahlen vorgelegt. Dabei tut er doch alles um sie für sich zu gewinnen… für die PCWA.

Einerlei!

Er hat das Büro verlassen, um etwas aufzuhängen. Einige Zettel. Er weiß sie werden den richtigen erreichen.
Inhalt? Simpel:

Eleven,

in mein Büro

nach meinem Match.

Azrael Rage

Allerdings haben gerade drei andere Gestalten einen dieser Zettel gerade gefunden. Einer davon humpelt auf einer Krücke und mit einem bandagierten Bein. Der zweite ist mit hoher Wahrscheinlichkeit enorm bekifft. Der dritte ist Liebes- und Bratengeruchtrunken. Es sind Aleks G., Bob Mile und der Barbarian. The MAD-X indahouse, Bitches!

Sofort hat Bob Mile den Zettel heruntergerissen und liest ihn langsam, da ertönt schon in voller Lautstärke die penetrante Stimme des aktuellen Interims-Chefs.

Azrael Rage: „HÄNG DAS DA WIEDER HIN!“

Verdutzt blickt der Wahl-Jamaikaner nach hinten, Barbarian dreht sich in eine vollkommen falsche Richtung und Aleks zieht sofort eine Fresse.

Aleks G.: "Alter. Ey çüş entspann dich mal! Und seit wann spreche ich eigentlich türkisch?“

Bob Mile: „Seitdem du geboren wurdest. Im Wedding. Und Teufelboy, denk an deinen Blutdruck. Brauchste ein bisschen... nee Moment, von mir kriegst du nichts!"

Kurz schließt Azrael die Augen und versucht sich auf seinen aktuellen Job als Chef zu besinnen. Allerdings ist da schon wieder die Stimme des Smokemasters.

Bob Mile: „Wenn dein Kopf noch röter anläuft, pack ich mal meine kleine Nadel aus und bring ihn zum Platzen!"

Aleks G.: "War das jetzt schon der schwule Moment des Tages?"

Bob Mile: "Wer ist hier schwul?"

Mit starrem Blick fokussiert Rage die Drei. Hat hier jemand das Wort Gewalt erwähnt? Nein?! Ich frage nämlich nur, weil irgendwie ein Wunsch dazu sich offensichtlich im Sinne von Rage manifestiert. Er ballt schon die Fäuste und eine Ader auf der Stirn ist auch deutlich pochend sichtbar.

Dennoch versucht er sich zu entspannen. Schließlich arbeiten die Drei seit Jahren ohne Bezahlung, ohne Vertrag, ohne Versicherung und ohne Hirn sowieso. Von solchen Mitarbeitern könnte er aktuell sogar mehr gebrauchen. Allerdings machen diese Drei es ihm gerade nicht einfach, weil Bob Mile anstatt den Zettel zurück zuhängen einen Joint daraus dreht.

Azrael Rage: „Ihr Idioten!“

Zeitgleich blicken sich der rauchende Witzbold und der Mann mit dem Bänderriss um und dann an. Der Barbare, der den Teufel in der Statur noch ordentlich überragt, starrt einfach nur ins Leere.

Aleks G.: „Wen meinst du eigentlich? Wenn du uns meinst, solltest du nicht vergessen, dass wir gerade auf der Siegerstraße sind, Dude. Was aber nicht erklärt, warum so solche Aggros schiebst, Bro!"

Dem Jamaikaner scheint in diesem Moment ein Licht aufzugehen.

Bob Mile: „Vielleicht liegt es daran, dass wir uns dem Graf Prinzen von Teufelsburg nicht artgerecht vorgestellt haben. Wenn man plötzlich die Kontrolle über drei Putzfrauen und einen Elektriker hat, ist man ja auch super wichtig, super beschäftigt!"

Aleks G.: "Klar, da kann man nicht alle seine Angestellten kennen."

Bob Mile: "Nee, auf aller Keinsten, Friend!"

Aleks G.: "Er ist nicht dein Friend, Bro!"

Bob Mile: "Vor allem ist er kein Bro. Er ist ein großgewachsener Napoleon. Mit Komplex und so. Komplex. Das ist aber ein beklopptes Wort. Kannst du das buchstabieren?"

Aleks G.: "Wie Computer und Superplex. Ganz einfach!"

Bob Mile: "Wie schreibt man Superplex?"

Aleks G.: "Wie schreibt man Computer?"

Verwirrt blickt Azrael dieses Gespräch mit an.

Azrael Rage: „Ich kann Euch hören. Das wisst ihr schon, oder?“

Eine Reaktion gibt es aber wieder von A to tha Gizzo, noch von Bobby Analog und den Barbaren muss man auch überhaupt nicht beachten, da dieser nicht mehr nur in die weite Prärie starrt, sondern sich auch vom Staub gemacht hat und durch die Gegend rennt.

Aleks G.: „Du meinst also... wir werden beste Freunde, wenn wir ihm sagen, wer wir sind?"

Bob Mile: "Eigentlich müsste er sich uns vorstellen. Altersvorrecht und so, nicht wahr?"

Aleks G.: "Aber du weißt doch, wir haben mal auf RTL 2 diese Sendung gesehen, wo sich die Hartz IV-Assis im TV eine Sendung über Anstand und Etikette angeschaut haben. Da haben sich auch alle die Hände geschüttelt!"

Bob Mile: "Aber meine Hände riechen so schön nach Gras."

Aleks G.: "Wenn er es mag, wird er vielleicht dran lutschen. Titlematch incoming!"

Bob Mile: "Na dann!"

Auf einem Bein stehend streckt A-Master G seine Hand aus, dann folgt ihm Sexy Bob. Sie halten dem Gerasy Contender ihre Dreckspfoten hin, als gäbe es kein Morgen.

Aleks G.: „Aleks. Inoffizieller offiziell bester Tänzer von The MAD X-crusiate!"

Bob Mile beugt sich etwas nach vorne.

Bob Mile: „Bob. Disco Bob. Auch ohne seinen Bänderriss könnte ich besser tanzen, frag Diego Ortega, dem alten Tequila Fever-Freund!“

Fast angewidert blickt Azrael Rage die zum Schütteln bereiten Hände von sich an und dann hört er es. Er hört wie die Fans lachen. So laut, dass er es aus dem Backstagebereich vernehmen kann. Sie lachen über die Possen dieser Grenzdebilen. Sie lachen über ihn, lachen über seine Versuche die PCWA zu regeln, zu lenken und zu retten.
Angeekelt geht er einen Schritt zurück.

Azrael Rage: „Wagt es nicht mich anzufassen, oder jeder einzelne von eurem Haufen an Irren wird von mir in zwei Hälften gerissen.“

Vollkommen erstaunt scheinen die Zwei zu sein, doch dieses Mal kommen sie nicht zu Wort.

Azrael Rage: „Für Euch ist das alles ein scheiß Witz, nicht wahr? Ihr Idioten taucht hier auf und benehmt Euch wie Affen. Ihr glaubt an Eure dämlichen Worte und meint wirklich, dass Ihr damit eines Tages einer der ganz Großen werden könntet. Ihr benehmt Euch asozial, und singt mit den Sushis und Neon Loves in einem Chor, und dafür liebt Euch die Welt.“

Wütend blickt er sich um, als ob sie alle sehen könnte. Die Neon Loves, die Sushis, die Robert Breads, die Miltons und die Fans. Sie alle lachen, witzeln und erkennen weder den Ernst der Situation, noch wissen sie um was es geht. Stattdessen reißen sie ihre Witzchen auf dem Rücken des PCWA-Urgesteins.

Azrael Rage: „Verschwindet, bevor ich mich vergesse. Geht und belustigt die Massen, oder verkauft T-Shirts oder macht irgendwas sinnvolles, aber aus meinen Augen mit Euch!“

Allerdings dreht sich Rage um und geht einfach. Er hat sie alle so satt und doch ist er gezwungen mit ihnen allen zu arbeiten. Doch sie wollen alle nur sich selbst produzieren, übernehmen keine Verantwortung und sehen alle nur ihre eigenen unwichtigen Ziele. Sie sind wie er… wie Mad Dog. Dieser Mann will Gerasy sein, aber eigentlich ist er nur eine Galionsfigur, weil als Rammbock er nichts taugen würde. Er ist hölzern, ohne Anerkennung oder Vision. Nein, jetzt ist die Zeit für Azrael Rage gekommen, denn niemand verdient den Undisputed Gerasy mehr als er. Er ist der Chef der PCWA, der Retter der PCWA, der Geist der PCWA, Teufel noch eins er ist die PCWA… und Mad Dog? Er wird dasselbe sein wie Neon Love gleich. Ein belangloses Opfer auf den Weg in eine bessere Zukunft!

Zurück bleiben allerdings Bob Mile und Aleks G., die sich verwundert anschauen.

Bob Mile: "Wenn mich nicht alles täuscht, dann hat ihm heute Morgen ein verrückter Hund in die Frühstücksflocken gepinkelt. Kann allerdings auch daran liegen, dass du dich seit deiner Verletzung nicht einmal gewaschen hast."

Aleks G.: "Das halte ich für ein Gerücht. Ich hab schon vorher lange nicht geduscht!"

Bob Mile: "Das ist ein Argument. Wo ist eigentlich der Große?"

Tatsächlich ist vom Barbaren nichts zu sehen. Und der Blick, den sich Bob und A-G zuwerfen, spricht zwei Worte deutlich aus: Uh oh.

 

Vincent Craven: "Man merkt Azrael deutlich an, dass er seinen aktuellen Job als Interims-Chef so schnell wie möglich gerne wieder los wäre. Früher hätte er MAD-X in der Luft zerrissen."

Mike Garland: "Tja. Aber nun sind sie auf einmal seine Angestellten und vielleicht gibt es ja auch Leute da draußen, die wegen Aleks G., Bob Mile und dem Barbarian unsere Show ansehen."

Vincent Craven: "..."

Mike Garland: "..."

Gleichzeitig prusten beide los. Erst nach einigen Augenblicken beruhigen sie sich wieder.

Vincent Craven: "Gut, sehen wir es einmal anders: Sie arbeiten für lau für die PCWA und geben stets ihr Bestes. Auch wenn das nicht viel ist. Das kann man nicht von jedem behaupten."

Mike Garland: "Der Barbarian hart immerhin die Deputy Challenge in der letzten Show gewonnen und Lisa Sanders damit den Posten als einzige Interviewerin hier bestätigt. Apropos Lisa: Wo steckt die eigentlich?"

Vincent Craven: "Nun, vielleicht versteckt sie sich ja in einem Schrank. Die lüsternen Blicke, die ihr der mongolische Wilde zuletzt zugeworfen hat erinnern doch deutlich an seinen Heißhunger nach rohem Fleisch."

Mike Garland: "Nun, Fleischeslust und Fleischeslust liegen nicht so weit auseinander wie man vielleicht denkt."

Lisa Sanders (als Stimme aus dem Off): "Das ist nicht lustig."


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Während die Show schon in vollem Gange ist, schalten wir noch einmal auf das Gelände hinaus, wo sich die Situation noch nicht wirklich verbessert hat. In den Monaten vor der Krise standen hier oft Presseteams und Zuschauer herum, die keine Eintrittskarte mehr bekommen haben. Doch diese Zeiten sind deutlich vorbei. Das nasskalte Berlin hat gefrorene Schneehaufen hinterlassen, Matschpfützen und nur vereinzelt laufen Angestellte von Blake Miltons Sicherheitsteam herum, die sich wahrscheinlich auch wünschen, dass sie jetzt woanders wären. Auch auf dem Parkplatz war mal mehr los, viele Lücken, viel ist noch frei. Doch dann fährt ein alter, abgeranzter, roter VW T3 Camper auf den Parkplatz, bleibt neben einer Hecke stehen und der Fahrer verschwindet im Innenraum. Worum es sich hier handelt, werden wir wahrscheinlich erst später erfahren...


Mike Garland: "Na, wer das wohl sein wird?"

Vincent Craven: "Wer sich so ein mondänes Gefährt leisten kann, der muss wohl zur absoluten Spitze gehören. Habe ich aber noch nie gesehen, diesen Wagen."

Mike Garland: "Oh, höre ich da so etwas wie Sarkasmus in deiner Stimme? Meine Damen und Herren: Wir schreiben das Jahr 2013 und mein Kollege Vince Craven entdeckt Stilmittel, die ihm vorher fremd waren. Ha! Das ist so, als würden Berliner endlich einmal vernünftiges Hochdeutsch sprechen."

Vincent Craven: "Det is mir schnurz piepe."


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Es ist wie die ganzen letzten Wochen. Trist. Wie die Situation der PCWA, so ist auch das Wetter seit die Liga wieder zurück in Deutschland, zurück in Berlin, ist. Und wenn einen die offene Zukunft nicht bereits depressiv stimmt, so doch zumindest der nicht aufgebende Winter. Die unbekannte Konstante steht vor einer Glasfront im oberen Teil des PCWA Theatres und schaut auf die anschlagenden Regentropfen, wie sie teilweise hängen bleiben, dann doch hinunterlaufen und sich, je nachdem, zu schnellen oder langsam fließenden Tropfen ausrollen bzw. vermischen. Der Blick des Undisputed Gerasy Champions geht allerdings immer wieder aus dem Fokus heraus, um den Parkplatz und das Drumherum zu beobachten... Dort standen schon einmal mehr Autos, mehr Busse, mehr Wagen, die Merchandise und Essen verkaufen... Es sind die Gedanken des Night Fighters, als er auch dieses triste Bild erfasst. Er steht mal wieder an einem Wendepunkt in seinem Leben - es kann so oder so laufen, dies oder jenes passieren. Jede Handlung kann entscheidend werden... leider weiß man das allerdings erst immer im Nachhinein.

"Nach Frühlingsanfang sieht das aber nicht aus."

Es ist die Stimme des Mexikaners, Diego Alejandro Sanchéz, die neben dem verrückten Hund ertönt. Diego stellt sich neben den Gerasy, mustert ihn - genauso wie es auch MD bei ihm tut. Plötzlich legt sich ein Lächeln auf das Gesicht des Hundes, der das Auftauchen eines alten Bekannten scheinbar begrüßt.

"Nein... das tut es nicht..."

Ein letzter Blick zu den Wassertropfen und auf den Parkplatz, dann wendet sich Mad Dog gänzlich herum, kehrt der Tristesse den Rücken und widmet sich Sanchéz.

"Aber es passt irgendwie, oder? Ich mein... die PCWA ist in der schwierigsten Situation ihres Bestehens. Ich denke, wir müssen eine Menge Schnee und Matsch wegräumen, bevor bei uns endlich wieder die Sonne scheint, huh!? Die letzte Show war mit Sicherheit nicht so schlecht, aber wir müssen dran bleiben. Du weißt das genauso gut wie ich, Diego!"

Eindringlicher Blick vom Champion und der Mexikaner weiß sogleich, worauf MD anspielt. Es ist die ähnliche Situation der IWF und bXq, die damals beide ins Straucheln gerieten, miteinander kämpften, um schließlich dennoch beide zu scheitern und daher schließen zu müssen.

Sanchéz: "In der Tat, amigo. Vendetta 91 war sicher der erste wichtige Schritt in eine gesicherte Zukunft. Doch vor uns liegt noch eine ganze Menge Arbeit."

Der Deutschmexikaner dreht sich zum Fesnter und beobachtet das Treiben. Auf dem nahen Rasen zeigen sich schon zahlreiche Krokusse. Selbst einige wenige Narzissen streben schon der Sonne entgegen. Das Umfeld vom Phoenix Center sieht zwar immer noch schlimm aus, doch man sieht, dass es voran geht.

Sanchéz: "Es wurde Zeit, dass wir uns mal wieder begegnen, Kämpfer der Nacht. Ohne störende Nebengeräusche."

Er wendet sich wieder vom Fesnter ab. Fokussiert die unbekannte Konstante.

Sanchéz: "Viel ist passiert, seitdem sich unsere Wege bei Kerry & Gaelic getrennt haben. Letztlich hat sich dein Weg wohl als der richtige erwiesen, huh?"

Der Blick nach draußen übt eine gewaltige Faszination auf ihn aus. Doch er beherrscht sich und ringt sein Verlangen nieder.

Sanchéz: "Du bist ein großer Athlet, Mad Dog. Ein würdiger Gerasy. Genau deshalb hatte ich auch all meine Hoffnungen in dich gesetzt. Hoffnungen auf Veränderung. Du hast sie uns gebracht.."

Er sieht, wie die unbekannte Konstante leicht das Gesicht verzieht.

Sanchéz: "Nun liegt es an uns, diese Chance, uns zu beweisen, auch zu nutzen. Damit es nicht wieder so endet, wie es vor 7 1/2 Jahren bei der bXq und IWF geendet ist."

Jetzt nickt die unbekannte Konstante, lehnt sich dabei an die Glasscheibe - bleibt aber mit der Aufmerksamkeit bei Diego.

"Wie ich, bist auch du damals gescheitert... doch nun haben wir den Vorteil, dass wir zwei einstigen Frontmänner für die gleiche Seite kämpfen! Oder, Diego? Ist es nicht so?"

Mit seinem Blick fühlt MD dem Mexikaner auf den Zahn, bekommt aber noch keine deutbare Antwort von ihm. Also fährt der Gerasy fort.

"Die Veränderungen, die ich anstrebe, kommen nicht mit einem grossen Knall. Sie müssen sich entwickeln und deshalb sehen Alt-denkende wie Rage sie momentan noch nicht. Doch ich habe gesehen und gespürt, wie mich bestimmte Leute mal gesehen haben und wie sie mich jetzt sehen. Was gewisse Kollegen für Einstellungen hatten und welche sie nun haben. Jemandem, der nur sich sieht, kann das nicht auffallen!"

Ein Kopfschütteln des Champions verstärkt den Unmut darüber, bis er weiterspricht.

"Diego, ich weiss, dass du den Weitblick hast. Und den brauchen wir jetzt, in dieser Situation, mehr denn je. Wieso sollen wir Azrael glauben, wieso Lucifer? Sie waren immer behütet in ihrer Heimat der PCWA... standen nie mit dem Rücken am Abgrund zur Existenzlosigkeit! Die jetztige Situation mit meiner Gerasy-Regentschaft zu verbinden, ist unfair. Ich trage Teilschuld, ok - aber ich glaube, dass ich dennoch der richtige Champion für die PCWA bin! Gerade jetzt! Gerade, weil ich so viele Ligen sterben sah! Oder, Diego? Glaubst du etwa, Azrael?"

Der Deutschmexikaner schaut lange aus dem Fenster und beobachtet scheinbar die Umgebung. Doch innerlich grübelt er angestrengt nach.

Sanchéz: "Veränderung ist immer gut, Mad Dog. Sie zwingt einen dazu, seinen Horizont zu erweitern. Sich auf neue Gegebenheiten einzustellen. Natürlich steht der Gerasy ganz vorn und trägt damit auch eine große Verantwortung. Doch jeder einzelne von uns kann aus eigenem Antrieb großes bewirken, wenn er nur will."

Er löst sich von der Aussicht und fixiert den verrückten Hund erneut mit seinen Augen.

Sanchéz: "Natürlich bist du der richtige Mann, für die Situation. Dennoch glaube ich, dass Rage es auch schaffen könnte."

Er weiß, dass sein Gegenüber genau das nicht hören will, doch wozu soll er Partei ergreifen? Mad Dog und Rage spielen in einer Liga, aus der er sich schon vor langer Zeit verabschiedet hat.

Sanchéz: "Hör zu, amigo. Es spielt halt keine Rolle, was ich denke. Du bist der Champ und es liegt allein an dir, ob du das auch bleibst. Das weißt du genauso gut wie ich. Ich werde alles tun, was ich kann, um den Phönix zu retten. Egal, ob du der Gerasy bist oder Rage oder Milton oder Apfel Andy. Die PCWA ist nach dem Aus der IWF meine neue Heimat geworden. Ich werde nicht zulassen, dass ich erneut obdachlos werde."

Die unbekannte Konstante nickt verstehend, drückt sich dann von der Glasscheibe ab und ballt symbolisch die Faust, um seine folgenden Worte zu untermalen.

"Die PCWA ist auch zu meiner Heimat geworden, Diego. Und ich will, dass es meine Heimat bleibt - dafür kämpfe ich."

Diego hat keine anderen Worte erwartet und nickt bestätigend, wonach sich MD noch einmal zur Glasscheibe wendet, um einen Blick nach draußen zu werfen. Sanchéz tut es ihm gleich. Beide stehen nun dort und beobachten das Treiben auf dem Parkplatz, den Regen und die Pflanzen. Als Mad Dog dem ehemaligen Firmenaushängeschild auf die Schulter klopft, lässt der Gerasy noch ein paar Worte folgen.

"Wer weiß schon, was die Zukunft bringt, huh!? Und wer hätte vor Jahren gedacht, dass wir hier nun... gemeinsam... zusammen für die Zukunft der PCWA kämpfen? Du hast stets gewusst, dass ich es nach meinem PCWA Debüt gehasst habe, ausgerechnet dich als Aushängeschild vor mir zu haben. Und wahrscheinlich hat es auch dich gestört, dass ich zu K&G TNE kam. Wir kannten uns eben nur als Feinde und vermutlich war es immer noch der Wille zu beweisen, besser zu sein als der Andere, damals für die richtige Liga gekämpft zu haben, der uns einander unterschwellig hassen ließ. Du hast es schließlich auch bei einem Tieftritt im Kostüm von Nelson Friedrich Töle zu spüren bekommen..."

Anfang 2012 trat Mad Dog nämlich mit seinem Alter-Ego auf und musste im Quest for the Best Turnier gegen Diego und Gabriel Lucifer antreten. Damals hatte NFT Sanchéz in einem Wortgefecht vor dem Kampf unsanft erwischt. Nun aber senkt MD sein Haupt und fügt an:

"Es wäre mir sicherlich eine Ehre, irgendwann nochmal mit dir in den Ring zu steigen. Aber lass uns heute zusammen kämpfen, damit sich die Geschichte eben nicht wiederholt, sondern neu fortgeschrieben wird. Auf ein weiteres Kapitel PCWA. Ein weiteres Kapitel "The Dragon" Diego Alejandro Sanchéz und ein weiteres Kapitel unbekannte Konstante Night Fighter Mad Dog!"

Und mit diesen Worten löst sich MD erneut vom Fenster, um Diego die Hand entgegen zu strecken. Der Deutschmexikaner starrt für einen kurzen Moment die Hand an. Es arbeitet in ihm. Die Erinnerungen an den Tritt schwirren wieder in seinen Gedanken, doch Rache ist nicht der richtige Weg, wie Blaze es eindrucksvoll immer wieder von Neuem beweist. Er ergreift die Hand.

Sanchéz: "Ich werde darauf zurück kommen, amigo. Irgendwann..."

'Falls ich jemals wieder in deiner Liga angekommen bin', doch diese Gedanken behält er für sich.

Und während die beiden noch nach draußen gucken, geht die Szene off.

 

Mike Garland: "Mad Dog und Díego Alejandro Sanchéz - die beiden waren im Laufe ihrer langen Karrieren nicht immer die besten Freunde. Aber hier scheinen sie einträchtig an einem Strang zu ziehen."

Vincent Craven: "Mad Dog scheint sich Gedanken darüber zu machen, ob er an der aktuellen Situation eine Mitschuld trägt."

Mike Garland: "Klar. Er hätte sie niemals demaskieren sollen. Das hat unsere Quoten in den Keller getrieben. Wenn darunter wenigstens ein verstümmeltes Gesicht zum Vorschein gekommen wäre, dann hätten wir es wenigstens auf die erste Seite der BILD-Zeitung gebracht."

Vincent Craven: "Du willst unserem Gerasy Champion doch nicht etwa anlasten, dass Kerry & Gaelic sich als Heuschrecke entpuppt hat, die mit dem ganzen Geld auf und davon geflogen ist?"

Mike Garland: "Aber natürlich doch. Ich habe einen Ruf zu verlieren."

Vincent Craven: "Díego war ja zuletzt einer der größten Gegenspieler der Firma. Ich frage mich nur, ob er sich ein derartiges Ende unseres Eigentümers wirklich so gewünscht hätte."

Mike Garland: "Fragen wir ihn noch einmal, wenn er nach unserer letzten Show Burritos in einem mexikanischen Schnellimbiss verteilen muss."


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Ein Gefühl von Ruhe liegt in der Luft. Die Ruhe vor der Rache. Endlich Frühling, endlich eine Sonne, die scheint. Kieselsteine fallen vom Dach des verwüsteten PCWA Theaters. Seine Augen flüstern von Wärme. Die düsteren Tage mögen endgültig vorbei sein.

???:  "Erinnerst du dich, wie wir früher gemeinsam am Strand saßen, um die Sonne aufgehen zu sehen? Wir warteten auf bessere Zeiten. Du lagst in meinen Armen, müde und zerstört, die Nacht wieder einmal durchgebracht, nur damit unsere Mäuler gestopft sind. Diese Liga, sie hat dich verbraucht. Sie verdienen dich nicht. Du verdienst sie nicht. Komm endlich heim, lass uns wieder in der Sonne liegen und in eine strahlende Zukunft blicken. Du hast genug gekämpft, Bruder."

Blaze Blick richtet sich auf seine Halbschwester. Ein Lächeln, ganz ohne Zwang, frei von Bitterkeit, auf seinen Lippen. Es umschleicht ihn wie ein warmer Frühlingswind.

Blaze: "Wie oft habe ich geträumt, dass du wieder bei mir bist...? Hunderte Male, Nächte, die zu Jahren wurden. Meine Schwester, Abelia. In meinen Träumen habe ich eine alte Frau sterben sehen, während du neben ihr lagst und mich mit wütenden Augen fixiert hast, die Anklage ins Gesicht geschrieben, euch allein zu lassen. Ich verdiene keine strahlende Zukunft. Ich verdiene es, in diesem Morast zu sterben, ewig getrieben von dem einen Sieg, der mir verwehrt blieb, der Sieg zum Gerasy Champion. Wie kannst du mich nicht hassen...?"

So wie sich seine Augen schließen, verschließt sich seine Bereitschaft, umzukehren. Ihre blonden Haare driften zittrig durch das Sonnenlicht.

Abelia: "Wie könnte ich dich nicht lieben? Selbst hätte ich dich fortgejagt, hätte ich die Wahl gehabt. Sie hier sehen nur den Peiniger in dir, einen Dämon ohne Liebe. Ich...! Kenne die Wahrheit. Ich habe dich leiden sehen. Kein Mensch kann ohne Narben durch das Feuer gehen. Wenn du nachts unterwegs warst, habe ich geweint. Ich wusste, wer mein Bruder wirklich war. Kein Dieb und Schläger, kein Feuerteufel und gebranntes Kind, nur ein Junge, dem die Liebe entrissen wurde wie der Mutter das Kind. Du hast genug bezahlt für deine Sünden. Komm heim, Bruder... komm heim!"

Ein zerbrelicher Ast von Handgelenk knickt an seinen Schultern streichelnd ab. Sein Blick schweift in die Ferne. Sie war alles, was er schützen konnte, was er noch zu schützen hatte. Zweifel an seiner Mission, an seinem Streben dringen in ihn ein.

Blaze: "Ich würde dir nur zu gerne glauben, doch für mich ist es zu spät. Ich bleibe hier, bleibe hier und trage meine Schuld zum Sieg. Ich habe es geschworen, noch letzte Show, ich kämpfe bis zum Schluss! Mit dir, mit dir wird es gelingen, endlich!"

Abelia: "Vergiss, was du gesagt hast! Gönn dir einmal Ruhe, gönn dir einmal, was du dir nie gegönnt hast. Einen Moment ohne Zorn."

Seine Rache hechelt ausgelaugt von Nostalgie. Ihre braunen Augen, die den seinen so sehr ähneln, atmen seiner Seele leben ein. Um ihr rotes Korsett, in weiche Haut gefressen, ziert eine ganz ähnliche Narbe wie die seine ihren Hals.

Abelia: "Weißt du es noch?"

Sie entblößt ihren Nacken und drängt Blaze die Narbe förmlich auf.

Abelia: "Ich weiß es noch. Ein Siegel, welches uns zu Sklaven gemacht hat. Deine Stärke, die uns freigekauft hat. Ohne dich wäre deine Schwester schon viel früher gestorben, vielleicht nicht ihr Körper, aber ihre Seele. Statt meiner hast du schließlich deine geopfert. Jetzt rette ich dich, Bruder, rette dich vor dir."

Erinnerungen flackern in seinen Augen. Der Hehlerring. Waisenkinder, die Prostituierte und Mörder werden sollten. Dunkle Keller, in denen sie eingepfercht waren wie Tiere.

Blaze: "Ich habe nichts als den Beweis erbracht, dass ich nicht besser bin als sie. Ich war nur schlechter, böser, stärker. Nur so kamen wir frei."

Ihre Hände umgreifen seine Schultern. Ihre gebräunte Wange legt sich an seine.

Abelia: "Du hast bewiesen, dass du stark genug warst, um das richtige zu tun. Alles für dein Blut, alles für mich. Andere hätten geklagt und geschrien wie ein verweichlichts Waschweib am Fluss der angeschwemmten Leichen, doch du bist aufgestanden, hast dich erhoben und gekämpft. Bis hierhin hat es dich gebracht, bis an die Spitze. Dein Geld reicht uns für zwei Leben. Du brauchst keine Titel mehr, du hast bereits alles, was du brauchst. Lass dein Feuer endlich frei, lass es ziehen mit dem Wind."

Lippen treffen eine Stirn. Augen schließen sich. Erinnerungen knistern wie Holz im Lagerfeuer und sprengen sich selbst. Der Pyromane betritt zum ersten Mal den Ring, ein Mikrofon in seiner Hand. Seine ganze Karriere zieht an ihm vorbei.

Der Pyromane.

Gabriel Lucifer.

Die Prestige Challenge.

Paimon.

Unbesiegt.

Gefeiert.

Geschlagen.

Robert Barker.

Freundschaft.

Verrat.

Hass.

Sieg.

Drogen.

Handschellen.

Gefängnis.

Nichts.

Die Rückkehr.

Barqas.

Cryption Crown.

Die exekutive Gewalt.

Quest 4 The Best.

Die Spitze.

Der Gerasy.

Versagt.

Gefallen.

Der Abgrund.

Schmerz.

Neue Kraft.

2.Aufstieg.

Veränderung.

Inflection Scale.

Rache.

Stillstand.

Hund & Jüngling.

Azrael Rage.

Hass.

RACHE.

Triumph und Niederlage.

Zugleich.

Patricia.

Liebe.

Sterben.

Tot.

Trauer.

Phoenix.

Brennen.

Geifern.

Treiben.

Bellen.

Beißen.

Jetzt... ...oder... ...nie

.

.

.

Sie!

Heimat...?

Freiheit!

Abelia.

José.

Kuba.

Vergebung.

Drei Worte.

Eine Frage.

wArUm … eIgEnTliCH NiChT ... ?

José: "Lass uns heim gehen."

Die beiden verschmelzen wie Eisen im Feuer. Die Sonne legt sich golden schimmernd auf ihre Haut, als sie unterzugehen beginnt. Ein Schatten stellt sich ins Sonnenlicht. Er trägt die Maske des Phoenix, golden umrandet.

Der Phoenix: "Meine Aufgabe ist erfüllt. Mach es gut, José... Mach es besser als ich."

José blickt dem Phoenix in die Augen.

José: "Ich habe deine Stimme erkannt. Letzte Show..."

Ihre Blicke treffen sich.

José: "...ich vergebe dir, alter Freund..."

Ein Schritt zur Seite.

Das Sonnenlicht blendet.

Der Phoenix zieht sich langsam die Maske vom Kopf.

José: "...und danke dir."

Bruder und Schwester gehen Arm in Arm vom Dach.

Der entmaskierte Phoenix bleibt zurück.

Er nickt zufrieden.

Immer bedacht, nicht von der Kamera erfasst zu werden.

Robert Barker weiß, dass dies einzig und allein der Moment des Kubaners ist.

 Die Absolution

Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass der Kubaner diese Hallen betritt, doch es wird ein letztes Mal für lange Zeit.

Ein Gefühl von Ruhe liegt in der Luft.

Die Ruhe vor der Rache.

 

Mike Garland: "Das erklärt, warum Blaze in den letzten Wochen nicht in Berlin gesehen wurde."

Vincent Craven: "Wie es scheint, wird er sich erst einmal eine Auszeit vom aktiven Geschehen nehmen. Und da wir momentan nicht einmal eine Führungsspitze haben, die uns monatlich unser Gehalt überweist, können wir ihm diese Entscheidung nicht einmal übel nehmen."

Mike Garland: "Schade. Ich werde ihn vermissen. Aber eine Pause bedeutet ja nicht immer das Karriereende. Schon so manch einer ist gestärkt aus einem vorzeitigen Ruhestand zurück gekehrt."

Vincent Craven: "In diesem Sinne: Mach's gut, Kubaner."


------------------ PCWA ------------------

Hier kommt er zum Ring.

Ohne Musik.

Ohne Pyros.

Ohne Lichtshow.

*

Azrael Rage.

*

Das alles ist geldverschwendender Mumpitz,

und deswegen braucht er es nicht.

`*

Ebenfalls hat er kein Ringoutfit an.

Es ist sein Anzug.

Eine Sonnenbrille.

Lackschuhe.

*

Er trägt etwas über seiner Schulter.

Ein Sack, wie er für Wäsche benutzt wird.

Der Inhalt?

Unbekannt… wie vieles dieser Tage.

*

Warm empfangen wird er nicht gerade.

Die Reaktionen sind gemischt.

Dabei ist er doch ihr Heiland.

Der Retter.

Der letzte Wächter vor dem Untergang.

*

Er bemerkt es und empfindet…

Wut.

Hass.

Unverständnis!

*

Der Sack wird unter den Ring gelegt.

Danach wird der Kampfplatz betreten.

Sakko, Uhr, Handy, Krawatte und Hemd werden abgelegt.

Er ist bereit.

*

IF YOU'RE LOOKING FOR LOVE

GET HEART MADE OF STEEL

'CAUSE YOU KNOW THAT

LOVE KILLS!

DON'T GO MESSING WITH LOVE

IT WILL HURT YOU FOR REAL

DON'T YOU KNOW THAT

LOVE KILLS!

Da kommt er zum Ring geritten. NEON LOVE!
Ein Name, der heute für einen Ritter stehen wird.
Einen rosaroten Ritter im Namen der Liebe.
Er wird nun triumphal im Ring den gemeinen Drachen erschlagen, danach das Königreich retten, die wunderschöne Prinzessin erobern und sogar noch genug Zeit haben, um mit Paolo bei einem Eis zu kuscheln.

Er reitet auf seinem Pony in die Arena.

Die Fans jubeln. 

Das wird sein Tag.

Sein großer Moment.
Nun ist der Zeitpunkt für den Siegeszug der Liebe!
LIEBE FÜR ALLE!
Außer für den Drachen!

Er ist angekommen und steigt vom Rücken des Ponys. Mit einem Klaps bringt er das Tier dazu, eigenständig die Halle zu verlassen.

 


Opener
Regular Singles Match


vs.


(Sieg durch Pin, Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out.Referee: Charlie Swanson)

Referee Charlie Swanson erklärt noch einmal die Regeln und gibt dann das Match frei.

Mike Garland: „Da sind wir also. Azrael Rage gegen NEON LOVE.“

Vincent Craven: „Rage bewegt sich gar nicht.“

Mike Garland: „Aber NEON! Der rennt auf Rage zu und…“

Vincent Craven: „Flapjack into Uppercut!“

Hier gab es gleich eine harte Aktion von Azrael Rage, als Anfang des Matches. So hatte sich Neon das sicherlich nicht vorgestellt. Sogleich geht das PCWA-Urgestein herunter und pint den rosaroten Ritter.

 

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

Kick out.

 

Mike Garland: „Ich dachte schon, dass es vorbei ist.“

Vincent Craven: „Das dachte ich auch. Azrael Rage wollte hier offenbar auch nicht lange spielen.“

Sogleich reißt die lebende PCWA-Legende seinen Gegner an den Haaren hoch. Charlie Swanson will ihn ermahnen, aber ein drohender Blick dafür reicht dafür, dass er dies lässt. Swanson war unter den Referees schon immer dafür bekannt, dass er kein Rückrat besitzt. Sofort muss Neon wieder einige harte Schläge einstecken, die ihn in die Ringecke treiben. Er atmet schwer aus, während Rage wie eine Naturgewalt auf ihn zugelaufen kommt. Avalange! Aber Neon weicht aus! Sogleich springt Neon in die Seile, stößt sich ab und kommt mit einem Kick gegen den Kopf von Rage angeflogen. Der Kick trifft, aber die Dancing Sensation bringt ihn nicht zu Boden. Er torkelt nur, hält sich am Seil fest. Noch einmal das gleiche Spiel. Neon springt in die Seile. Wieder der High Kick, aber dieses Mal wird er abgefangen. Kopfschüttelnd blickt Azrael ihn an und schultert ihn. Er geht drei Schritte, will wohl einen Powerslam zeigen, aber Neon zappelt sich frei und landet hinter Rage. Open Hand Cheap Shot und Swanson sieht es nicht einmal. Stattdessen ein Schrei von Rage. Der beherzte Griff in seine Kronjuwelen zeigt Wirkung und er geht in die Knie.

Mike Garland: „Das ist grausam! Ich kann das nicht mit ansehen!“

Vincent Craven: „Wieso?“

Mike Garland: „Man greift einfach nicht die Weichteile eines anderen Mannes an!“

Neon lässt los, bevor Swanson es sieht. Ein Lächeln, ein Tänzchen und ein harter Faustschlag, der ihn erwischt und dem Publikum ein lautes „ohhhh“ entlockt. Der hat gesessen. Eigentlich sind Faustschläge ja nicht legal, aber wieder wagt es Swanson nicht gegen Rage aufzubegehren. Neon liegt indessen am Boden. Seine Nase blutet kräftig. Stattdessen erhebt sich der aktuelle Interims-Chef und blickt zornig auf Neon. Ein kräftiger Tritt in die Seite folgt. Neon überschlägt sich einmal. Rage nimmt indes etwas Maß und noch ein Tritt folgt und wieder überschlägt sich Neon.

Vincent Craven: „Dadurch das Neon keine 80 Kg wiegt, ist jede Aktion von Rage hier eine Bombe. Seine Schläge und Tritte zeigen optimale Wirkung, da der kleine Mann kaum körperlichen Widerstand leisten kann.“

Mike Garland: „Was hat er denn auch erwartet? Ich meine Azrael Rage ist aktuell der Nummer Eins Herausforderer und Neon ist noch grün hinter den Ohren.“

Ein weiterer Tritt in die Seite von Neon und die Fans werden lauter. Entscheiden sich für eine Seite. „Neon, Neon, Neon“-Chants beginnen und Rage bemerkt es, honoriert es… mit einem weiteren gewaltigen Tritt in die Rippen von Neon, der nur noch mit blutiger Nase und schmerzender Seite auf dem Boden liegt.

Vincent Craven: „Die ganze Halle scheint den Namen von Neon Love zu chanten.“

Mike Garland: „Ja, aber ich frage mich ernsthaft warum? Rage ist hier der Held! Ohne ihn gebe es diese Vendetta nicht.“

Vincent Craven: „Also ich erklär dir das jetzt ein allerletztes Mal, Mike. Mag ja sein, das Rage aktuell alles tut, um die PCWA zu retten, aber hier ist es doch eindeutig. Er nimmt Neon Love seine Liebe weg, verhöhnt ihn und behandelt ihn wie ein Kind. Auch ein Chef, was Rage aktuell ist, muss seine Mitarbeiter schätzen und gut behandeln.“

Mike Garland: „Wann hat jemals ein Chef in der PCWA seine Mitarbeiter gut behandelt? Dennoch lieben wir alle diesen Job.“

Vincent Craven: „Du hast Recht, Mike.“

Mike Garland: „Hab ich?”

Vincent Craven: „Ja, hast du. Wir wurden schon immer von den Chefs hier scheiße behandelt. Es wird Zeit, dass sich endlich mal einer zur Wehr setzt! GOOOO NEON!“

Mike Garland: „So hatte ich das jetzt eigentlich nicht gemeint.“

Im Ring muss Neon währenddessen einen harten Side Slam einstecken. Rage überlegt kurz, ob er covern soll, aber er entscheidet sich dagegen. Es reicht noch nicht. Neon Love muss diese bittere Pille jetzt schlucken und seine Lektion lernen. Don’t cross the boss, aber viel wichtiger als das – don’t cross Azrael Rage!
Wieder muss Neon Love auf die Beine und wird geradezu in die Ringseile geworfen. Clothesline von Rage, aber es scheint noch Leben in Neon zu sein. Er duckt sich unter der Clothesline weg und rennt wieder in die Seile. Er federt zurück und springt mit einem Front Legdrop ab, der auch sein Ziel voll erwischt.

Vincent Craven: „Rage ist zum ersten Mal in diesem Match richtig auf dem Boden! Weiter so, Neon!“

Mike Garland: „Ich wette ich kann dir trotzdem jetzt schon sagen, wie das Match ausgeht.“

Vincent Craven: „Mach mir das nicht kaputt, Mike. Ich lebe gerade ein letztes Mal das Rebellentum meiner Jugend aus.“

Sofort zeigt Neon, noch bevor die lebende PCWA-Legende aufstehen kann, einen Standing Moonsault. Das Bein wird gleich eingehakt. Cover!

 

Eins!

.

.

Kick out.

Oder eher Wurf-Out!

 

Neon Love wurde tatsächlich einfach von dem Hünen in hohen Bogen runtergeschmissen. Dieser steht auf, doch auch Neon ist gleich wieder auf den Beinen, will hier nicht seine Chance davon rieseln lassen. Flying Bitchslap vom rosaroten Rächer der Liebeskranken. Er springt ab, kommt auf den Beinen vor Rage auf und verpasst diesem eine schallende Ohrfeige. Während die Fans über diese doch sehr dreiste Aktion jubeln, kann man geradezu sehen, wie Azrael Rage mit einem Knurren seinen Kopf zurückdreht. Seine weit aufgerissenen Augen blicken Neon Love an, wie ein Tiger seine Beute, während Neon sich tanzend über den Erfolg seiner Aktion freut.

Mike Garland: „Das war ein Fehler.“

Just in dem Moment, wo Mike diese Worte ausgesprochen hat, knallen mehrere harte Schläge auf Neon Love ein. Er stürzt nach hinten, wird immer wieder mit der rechten Pranke von Rage hochgezogen, um dann von der linken einen weiteren harten Schlag zu kassieren. Sämtliche Gegenwehr von Love scheint zum erliegen gekommen zu sein. Diesem Ansturm hatte er nichts entgegen zu setzen. Dennoch ist Rage nicht mit ihm fertig. Seine Arme umschließen den schmächtigen Neon und schon fliegt dieser in hohen Bogen durch den Ring. Und gleich noch einmal und das allzu bekannte Spiel wiederholt sich noch einmal. Triablo. Eine Paradeaktion von Rage. Er könnte jetzt sicherlich covern, aber er will nicht. Er steht auf und blickt auf Neon herunter. Sein Zopf ist inzwischen aufgegangen und durch die offenen Haare sieht man deutlich, dass er den Kopf schüttelt.

Mike Garland: „Ich hab doch gesagt, dass das ein Fehler war.“

Vincent Craven: „Ich fürchte leider auch, dass das kein gutes Ende nehmen wird.“

Mike Garland: „Kein gutes Ende? Jetzt mal ernsthaft, Vincent, hast du hier wirklich an einen Sieg von Neon Love geglaubt?“

Vincent Craven: „Ich habe gehofft.“

Mike Garland: „Tja, mal gucken was eher stirbt. Deine Hoffnung, oder Neon Love dort im Ring. Go, Chef… ich bin auf deiner Seite!“

Die Fans sind es allerdings nicht. Die Halle ist zu einem Meer aus Mitleid für die Dancing Sensation und aus Abscheu für den Interims-Chef geworden. Dem PCWA-Urgestein schlägt Verachtung entgegen. An allem Ecken rufen die Fans nach dem Undisputed Gerasy Champion Mad Dog, oder hoffen auf ein Wunder, dass Neon Love weitere Kraft gibt. Tatsächlich entbrennt Jubel, als Neon sein letztes Aufbäumen zeigt und mit wackligen Beinen aufsteht.

Vincent Craven: „Neon steht…“

Nein, tut er nicht.

Mike Garland: „FINAL SIN LARIAT!“

Neon Love dreht sich in diesem Augenblick um die eigene Achse und knallt schmerzhaft auf den Nacken auf. Das war die FINAL SIN LARIAT von Azrael Rage. Das war es dann wohl gewesen. Auch Azrael Rage weiß dies. Er stellt nur seinen Fuß auf die Brust von Neon.

 

Eins!

.

Vincent Craven: „Hör dir die Fans an, wie sie buhen.“

.

Zwei!

.

Mike Garland: „Rage hat das offensichtlich auch gemerkt.

.

COVERABBRUCH!

Rage nahm seinen Fuß von Neon runter.

Jetzt sieht er sich um. Azrael guckt in die erste Reihe, lässt seinen Blick schweifen, bis in die hintersten Winkel der Halle. Sie alle hassen ihn, pfeifen, buhen oder rufen laut nach Hilfe von Mad Dog. Kurz senkt er den Kopf, so dass seine Haare ins Gesicht fallen. Charlie Swanson scheint ihn ansprechen zu wollen, aber er traut sich nicht wirklich.

Plötzlich hebt er seinen Kopf, gibt Blick auf sein Gesicht.

Mike Garland: „Oh oh.“

Vincent Craven: „Ich glaube gerade ist hier ein Geduldsfaden gerissen.“

Sein Gesicht zeigt Wahnsinn, Verbitterung, Enttäuschung und Trotz. Er bewegt sich zum Ringseil und lässt sich von der Ringssprecherin Jane Nelson ein Mikrophon geben.
Er leckt sich mit der gepiercten Zunge über die Lippen, blickt verfluchend zu Neon Love und dann plötzlich entschieden in die Reihen der Fans.

Azrael Rage: „Das ist es, was ich für Euch bin? Ein Monster? Ein böser Boss? Ein Schurke?“

Seine Hand umkrallt das Mikrophon geradezu und man hört ein leichtes Knacken.

Azrael Rage: „Seht ihn Euch doch an. Da liegt er, euer Ritter. Ich schwitze kaum und er ist geschlagen, liegt in seinem Blut und seinen Tränen. ABER ich wollte das nicht. ER wollte das! Dieses Match war sein Wunsch! Er ist so undankbar, wie Ihr alle. Ich opfere Euch alles, um die PCWA am Leben zu erhalten, ich kämpfe an allen Fronten, um Euch zu unterhalten und um hier ein wichtiges Stück der Welt zu bewahren und wie dankt ihr es mir? Mit Abscheu, als wäre ich wie ein Robert Barker, ein Blake Milton, oder ein Eleven! Ihr seht immer nur das Schlechte in mir, wollte weder die Wahrheit über die PCWA, über Neon Love oder über Euren geliebten Mad Dog sehen. Ihr wollt in mir immer nur den Bösen in der Geschichte sehen. Schließlich bin ich älter, als dieses Kind hier. Schließlich bin ich erfolgreicher als fast jeder PCWA-Wrestler. Schließlich bin ich ehrlich und Ehrlichkeit tut nun einmal weh… Scheißen wir doch alle auf Azrael Rage. Wer ist er schon? Was hat er schon erreicht? Und was gibt er Euch denn schon? DIESES IDIOTISCHE MONSTER!“

Er hebt die rechte Hand.

Azrael Rage: „Aber in Ordnung. Ich beruhige mich. Er ist schließlich nur ein weiterer Emporkömmling, der sich für ganz großartig hält, bis er endlich in dem echten Leben ankommt. Und Ihr? Ihr seid zahlende Fans und daher bestimmt Ihr auch was Ihr zu sehen bekommt. Ihr wollt mich als den Bösen. Ihr habt deutlich gewählt. Dafür kann ich Euch wohl nicht bestrafen, richtig?“

Er schüttelt den Kopf.

Azrael Rage: „Aber ich kann Neon bestrafen dafür.“

Der Blick geht zu Swanson.

Azrael Rage: „Verschwinde aus der Halle, Ringrichter, bis ich Dich rufe, oder Du kannst umgehend Deine Entlassungspapiere bekommen.“

Erst verunsichert was er tun soll, aber dann immer schneller werdend, verlässt Charlie Swanson erst den Ring und dann auch die Halle. Er versteckt sich hinter dem Vorhang.
Azrael hingegen tritt noch einmal in die Seite von NEON LOVE und verlässt dann selbst kurz den Ring. Er holt den Wäschesack hervor und rollt sich mit diesem und Mikrophon wieder in das Seilgeviert. Der Sack wird abgestellt und das PCWA-Urgestein greift hinein. Er holt seine Hand hervor und zeigt, er ist voller 1 Euro Stücke.

Azrael Rage: „Hier habe ich Deine großzügige Spende, Neon. 5000 Euro und 7 Cent.“

Er lässt die Münzen einzeln wieder in den Sack fallen und packt diesen dann wieder am Hals und verschließt ihn so.

Azrael Rage: „Weißt Du, es hat mich unheimlich genervt dieses Geld zu zählen. Vielleicht nervt Dich dieses Geld auch gleich!“

Er holt weit aus mit dem Sack und schlägt damit auf NEONs Körper ein, der schreit, weint und sich vor Schmerz windet. Noch einmal.

Vincent Craven: „Oh Gott! Diese Spende war wohl keine gute Idee in der Form.“

Mike Garland: „Das ist aber wirklich sehr hart.“

Nach dem vierten Schlag beendet Rage sein grausames Schauspiel. Er sieht sich in den Reihen der Fans um und hört einen Namen, den sie laut im Chor rufen.

 

„MAD DOG, MAD DOG, MAD DOG!“

 

Er blickt zum Entrance, doch da tut sich nichts. Ein diabolisches Grinsen von Rage.

Azrael Rage: „Ruft ihn so oft Ihr wollt… Er wird sowieso nicht kommen. Er wird weder für diesen idiotischen Emporkömmling hier, noch für Euch, Verantwortung übernehmen. Es ist wie immer. Er ist ein Feigling.“

Noch einmal holt Azrael weit mit dem Geldsack aus, aber er bricht ab.

Azrael Rage: „Nein, Neon, heute ist Dein Glückstag. Ich will Dich nicht in ein Krankenbett befördern. Ich will Großmut walten lassen. Du sollst noch laufen können, denn Du hast eine Aufgabe. Du wirst jedem erzählen, was ich mit Dir gemacht habe. Erzähl ihnen wie ich Dich mit Dem Geld verprügelt habe, und wie Du von mir besiegt wurdest. Erzähle es jedem, den Du triffst. Du bist meine lebende Warnung.“

Der Geldsack wird aus dem Ring geworfen.

Azrael Rage: „Ringrichter! Komm wieder her! Du hast hier noch einen Job zu erledigen.“

Wieder stellt Rage demonstrativ den Fuß auf die Brust des weinenden NEON LOVEs. Charlie Swanson spurtet in den Ring und zählt den Count.

 

Eins!

.

.

.

Zwei!

.

.

.

Drei!

 

Azrael Rage siegt.

 

Ein drohender Blick von Rage zu Jane Nelson und diese versteht die Ansage.

Jane Nelson: „Sieger nach Neun Minuten und Acht Sekunden via Pin Fall… AZRAEL RAGE.“

Auch Swanson wird noch angeraunt den Arm von Rage zum Sieg zu heben, und dieser kommt der Aufforderung auch sofort nach. Dann aber reißt sich Azrael los, als er sieht, wie sich NEON LOVE aus dem Ring rollen will. Rage zerrt ihn allerdings mit seiner freien Hand wieder in die Mitte des Ringes und setzt sich dann auf NEONs Brustkorb.

Azrael Rage: „Du bist nur ein wertloses Nichts und kannst mir fortan dankbar sein, dass Du noch laufen kannst. Denke jeden Tag an dem Du aufstehen wirst, dass dies ein Geschenk von mir an ein undankbares Kind ist.“

Allerdings sieht NEON das wohl nicht so. Mit letzter Kraft versucht er mit seiner kleinen Hand Rage wegzudrücken. Erst beim Brustkorb und dann fasst er Rage ins Gesicht drückt mit aller verbliebenen Kraft, steckt ihm dabei sogar einen Finger in den Mund. Wütend rollt Rage die Augen. Das Mikrophon wird fallengelassen und die linke Faust geballt. Ein Schlag in NEONs Gesicht. Der Arm geht herunter, aber nicht ganz. Ein weiter Faustschlag gegen den Kopf von NEON und endlich fällt der Arm wieder. Wieder hebt Azrael den Arm und will noch einmal zuschlagen.

Mike Garland: „HONEY POT!“

Vincent Craven: „Sie redet mit Rage.“

Man erkennt an ihrer Haltung, dass sie sehr demütig und bittend ist. Der Kopf von Rage liegt schräg und er scheint sich das zu überlegen. Schlussendlich lässt er von NEON ab. Schließlich zeigte sie den nötigen Respekt und die Anerkennung, die er will.
So erhebt sich Azrael Rage und blickt noch einmal zu NEON LOVE. Er spuckt ihn auf den Brustkorb und dann wendet er sich ab, von dem weinenden, zerstörten und blutenden Wrack in der Ringmitte und von der Prinzessin, die dieses Szenario erst ausgelöst hat.

Vincent Craven: „Ich wusste doch, dass sie Neon liebt. Sie hat ihn gerettet.“

Mike Garland: „Gerettet? Da hätte sie vielleicht mal kommen sollen, bevor Rage Neon mit einem Sack voll Geldmünzen verprügelt hat. Aber ja, sie hat ihn zumindest vor schlimmeren bewahrt. Ich glaube nämlich, dass der Boss kurz davor war hier endgültig durchzudrehen.“

Vincent Craven: „Du willst mir erzählen, er ist nicht durchgedreht?“

Mike Garland: „Neon hat ihn doch provoziert.“

Vincent Craven: „Neon hat was getan?“

Mike Garland: „Ihn provoziert. Als Boss muss Rage zeigen, dass er durchgreifen kann und das war eindeutig.“

Vincent Craven: „Es scheint noch nicht vorbei zu sein.“

Während Rage seine Sachen geschnappt hatte und gegangen ist, versucht Honey NEON hoch zu helfen, welcher bitterlich weint. Seine Arme, seine Rippen, seine Beine und sein Gesicht schmerzen. Dennoch öffnet er die Augen wieder, erkennt Honey und kann sogar so was wie ein Lächeln zeigen. Er weiß es tief im Inneren. Das ist der Moment. Darauf hat er gewartet. Er spitzt die Lippen, richtet so gut er kann den Kopf zu ihr und will sie küssen. Diese entfernt allerdings sofort ihren Kopf und lässt Neon wieder fallen. Wütend brüllt sie noch irgendwas und verlässt dann den Ring.

Mit seinem verweinten Rehaugen und seiner blutigen Nase sieht er ihr hinterher. Würde ihr gerne folgen, kann es aber noch nicht. Es tut alles noch so weh.

Vincent Craven: „Das ist ja gründlich schief gegangen für Neon. Der arme Kerl.“

Mike Garland: „Der arme Kerl? Der Vollidiot, meinst Du wohl. Erst legt er sich mit Azrael Rage an, welcher definitiv einige Stufen zu hoch für ihn ist und dann versucht er eine Frau zu küssen, die jenseits seiner Liga ist. Er sollte sich mal selbst einschätzen lernen.“

Vincent Craven: „Also mir tut er leid.“

Während man noch sieht, wie Charlie Swanson, welcher sichtlich betroffen ist, NEON LOVE aufhilft und stützt, schaltet das Ganze langsam wieder an einen neuen Ort des Geschehens.


------------------ PCWA ------------------

Anna Richmond: "Du kannst es schaffen, Du wirst Robert Breads besiegen und neuer PCWA Cryption Crown Holder!"

Ian Christopher Edwards lächelt bei den aufmunternden Worten seiner Herzdame, während er sich das Shirt aus seiner Sporttasche greift, um das heutige Ringoutfit zu komplettieren.

ICE: "Das sagst Du so einfach. Es ist Robert Breads!"

Die rot-blonde Waliserin Anna Richmond sitzt in einem schwarzen Abendkleid gekleidet (ja, auch wenn man bei BK arbeitet, muss ein stilvolles Auftreten einfach sein!) mit überschlagenen Beinen und in die Hüften gestemmten Armen ihrem Freund auf der Sitzbank gegenüber und mustert ihn dabei, wie er sich nun das Shirt überstreift.

Anna Richmond: "Na, und?! Auch Robert Breads ist nur ein Mensch und ganz bestimmt nicht unbesiegbar, das hat die Vergangenheit schon öfter gezeigt. Und denk doch bloß daran, was ein solcher Titelgewinn für Dich und Deine Ziele bedeuten würde! Glaubst Du, sie würden sich dann immer noch Deiner Vision verschließen? Glaubst Du, Du würdest immer noch auf taube Ohren stoßen?"

Der Mann aus Cardiff lässt sich neben Anna nieder und gibt ihr einen Kuss auf den Mund, während er ihre Wange mit dem Daumen streichelt.

ICE: "Ich... Wir sind noch so weit davon entfernt. Sie wollen nicht verstehen. Selbst, wenn ich eines Tages den Undisputed Gerasy Championship gewinnen würde, sie würden sich trotzdem gegen uns stellen. Es braucht noch viel..."

Ein Klopfen.

ICE: "...Zeit!"

<>

Die Tür wird aufgestoßen und wir hören erst das fröhliche Pfeifen eines sinnlichen Lippenpaares. Dann schiebt sich die einzige, echte PCWA-Interviewerin in den Raum und schafft es, beim Pfeifen sogar irgendwie zu lächeln. Lisa Sanders pfeift auf die sich ihr bietende Szene und spaziert in den Raum.

Ian Christopher Edwards ist, ob dieses spontanen Überraschungsbesuchs der Deputy Challenge-Siegerin, ein wenig perplex. Seiner Lebensabschnittsgefährtin hingegen, merkt man auf den ersten Blick deutlich an, dass sie eher weniger begeistert von dem Besuch der einstigen Konkurrentin ist. Kein Wunder, stört Lisa nicht nur ihre traute Zweisamkeit mit ihrem Ian, sondern ist statt ihr selbst nun zu allem Überdruss auch noch die offizielle Backstagereporterin der PCWA.

Lisa Sanders: „Entschuldigt, dass ich hier so unverhofft reinplatze, aber ich dachte, wir könnten noch ein kurzes Interview vor Deinem großen Kampf machen, Ian!"

Der Angesprochene will selbst zum Sprechen ansetzen, bevor er aber überhaupt dazu kommt, auch nur ein Wort zu artikulieren, kommt ihm Anna schnell zuvor.

Anna Richmond: „Lisa, es tut mir sehr leid! Das ist gerade ein wirklich schlechter Zeitpunkt..."

ICE: „Öhm... Schatz?“

Anna Richmond: "...Wie Du selbst gesagt hast, steht Ian vor einem Match, dem Größten seiner Karriere, um genau zu sein, und braucht Ruhe. Ich muss Dich deshalb leider bitten zu gehen…“

ICE: „Schatz!!!“

Sie hält inne und dreht sich verwundert zu ihrem Freund um, der sie mit einer gewissen Verständnislosigkeit anstarrt, Lisa starrt dagegen skeptisch das Pärchen an.

Anna Richmond: „Was ist?“

Mit einem fragenden Blick schaut der selbsternannte Altruist und Philanthrop seine Freundin an. "Was soll dieses Theater?", scheint er sie fragen zu wollen. Die Genervtheit in Annas Gesicht spricht Bände, doch er möchte auf keinen Fall gegenüber Lisa unhöflich unhöflich sein. Ihre neue alte Position hatte sie sich schließlich fair verdient. Wenn auch durch eine unglaubliche Dummheit seinerseits. Ein kräftiges Räuspern, dann wendet sich der Waliser an die Frau mit den südländischen Wurzeln. Er lächelt etwas peinlich berührt.

ICE: „Bitte, Lisa, stell mir Deine erste Frage!“

Lisa grinst nicht nur in sich hinein, sondern wie ein Honigkuchenpferd und holt dann tief Luft. Anna hingegen verschränkt betont bockig die Arme vor der Brust, schürzt die Unterlippe etwas nach vorn und bläst sich eine ihrer lockigen Strähnen aus dem leicht nach vorn geneigtem Gesicht. Lisa bekommt das alles natürlich mit, lässt sich aber nichts anmerken und bleibt stattdessen professionell. Hier geht es schließlich immer noch darum, sich für eventuelle Sponsoren in der Zukunft zu empfehlen!

Lisa Sanders: „In Kürze wirst Du in einem Match gegen Robert Breads um die PCWA Cryption Crown… oder wie Robert sagen würde, die PCA Wrestling Championship antreten. Ein Statement zu Deinem Gegner Robert Breads gab es bisher nicht von Dir. Eine kleine Analyse der Lage?“

Mit Besorgnis schaut Ian kurz hinüber zu Anna, so als ob er überprüfen müsse, dass Anna sich auch wirklich nicht in das Interview einmischen wird. Diese rollt abermals mit den Augen, um ihrem Freund zu verstehen zu geben, dass sie sich zurückhalten wird. Erst dann setzt er zum Antworten an.

ICE: „Sehr gerne! Ich denke ich erzähle Dir nichts Neues, wenn ich sage, dass Robert Breads ein außergewöhnlicher Wrestler ist. Brawlin’ Rumble-Rekordteilnehmer, ein wahnsinnig knappes Match gegen den amtierenden Undisputed Gerasy Champion Mad Dog, ehemaliger World Heavyweight Champion und in der PCWA momentaner Cryption Crown Holder. Das sind Fakten, die sich nicht weg diskutieren lassen. Dieses Match ist für mich also nicht nur das bedeutendste Match, sondern in jeder Hinsicht auch das schwerste.“

Lisa Sanders: „Das klingt ja nicht gerade sonderlich optimistisch.“

Edwards Kopf geht in eine leichte Schieflage. Ein dezentes Seufzen ist aus dem Hintergrund zu hören. Auch dies bekommt Lisa mit, versucht aber die Ruhe zu bewahren, auch wenn sie sichtlich mit ihrer Fassung ringt.

ICE: „Ich möchte bloß realistisch sein. Robert Breads ist einer der Besten und wird mir in punkto Ringerfahrung und wahrscheinlich auch in punkto Technik überlegen sein, es gibt jedoch einen Vorteil, den ich ihm gegenüber habe.“

Lisa Sanders: „Der da wäre?“

ICE: „Er weiß praktisch nichts über mich und deshalb wird er die falschen Schlüsse ziehen!“

Die offizielle Backstagereporterin der PCWA schaut den Waliser erstaunt an.

Lisa Sanders: „Was meinst du damit genau? Was für falsche Schlüsse?“

Anna Richmond: „Vollkommen offensichtlich…“

ICE: „Anna?!“

Leicht verärgert dreht sich Ian Christopher Edwards zu seiner Freundin um, die allerdings bloß mit den Schultern zuckt und einen unschuldigen Blick aufsetzt. Es scheint allerdings auch die Grundstimmung bei Lisa zu ändern, ein kurzes Blitzen in den Augen, die Mundwinkel gehen nach unten und würden unsere Bundeskanzlerin stolz machen. Es scheint, als ob es langsam eskaliert und so Edwards das Geschehen wieder zurück auf das Interview zu lenken.

ICE: „Sicherlich sieht er mich als einen von ‚ihnen’ an. Einer dieser ‚PCA-Psychos’, die sich um alles kümmern, außer ums Wrestling. Nimmt man noch den Fakt hinzu, dass ich mich nach wie vor zu Kerry & Gaelic bekenne, einer Firma, die seiner Meinung nach am Untergang des W’s in der PCWA schuld ist, so wird er von meiner Seite wohl keinen großen Kampf erwarten, es sei denn ich greife zu Stühlen oder anderlei Gegenstände, die in einem Ring nichts verloren haben. Natürlich wird er versuchen, mich der Lächerlichkeit preiszugeben, natürlich wird er sich über mich belustigen…“

An dieser Stelle stockt der Waliser und schaut betreten zu Boden, bevor der kleinlaute Rest seiner Antwort folgt.

ICE: „…nicht zuletzt aufgrund meiner unglücklichen Niederlage gegen den Barbarian.“

Ein Thema, über welches er freilich ungern spricht. Die Art und Weise, wie die Deputy Challenge letztendlich geendet ist, war ein über alle Maßen peinliches Desaster und genau das scheint das Gesicht des Mannes aus Cardiff auch widerzuspiegeln. Lisa kann bei der Erwähnung des Sieges ihres haarigen Deputys ein kleines Schmunzeln nicht verbergen, was von Anna selbstverständlich registriert wird und natürlich negativ interpretiert wird. Ganz klar! Sie will sich lustig machen! Lisa will zu ihrer nächsten Frage ausholen, da schiebt sich die Waliserin plötzlich zwischen Interviewerin und Interviewten, mit einem Lächeln, das nicht falscher sein könnte.

Anna Richmond: „So, Du hast, was Du wolltest, Lisa, richtig? Ein Statement von Ian zu seinem Gegner und nun musst Du wirklich gehen! Ganz bestimmt gibt es aber noch viele andere Wrestler, die Du von Deinen Qualitäten als… ähm… Interviewerin überzeugen kannst. Und die reißen sich sicherlich schon darum, mit Dir, der offiziellen PCWA-Backstagereporterin ein Interview zu führen.“

Der Unterton scheint Lisa gereicht zu haben. Sie faucht Anna plötzlich giftiger an, als eine Katze nach einer Spritze bei einem Tierarztbesuch.

Lisa Sanders: "Du bist eine schlechte Verliererin Anna, mein Wrestler hat gewonnen, deiner verloren. Damit kannst du dich einfach nicht abfinden, nicht wahr?"

Edwards will dazwischengehen, um Schlimmeres zu verhindern, wird von Anna aber einfach zur Seite geschoben. Aus zornigen Augen funkelt Anna Lisa an, die inzwischen aber - ganz ihrem südländischen Temperament geschuldet - sich ebenfalls von der aufgehitzten Atmosphäre dieses unangenehmen Gesprächs hat anstecken lassen.

Anna Richmond: "Bitte was?!!!"

Lisa Sanders: "Warum ziehst du denn sonst so eine Show ab? Ich versuche hier ein OFFIZIELLES Interview zu führen und du fährst mir in die Parade. Verkraftest du es nicht, dass dein Freund gegen diesen verblödeten Wilden verloren hat?"

ICE: "Okay, Ladies?!"

Anna Richmond: "Du... hast bloß durch ZUFALL gewonnen!!!!! Das sagt absolut nichts über deine journalistischen Qualitäten aus, die im Übrigen ganz furchtbar sind!"

ICE: "Ladies!"

Lisa Sanders: "Es gibt doch nur einen Grund, warum du hier noch herumlungerst: Ian. Nur wegen Ian bist du noch hier. Du schmeißt dich an diesen viel zu jungen Kerl heran, damit du hier noch herumgeiern kannst, weil du nichts anderes hast. Als ob dir wirklich was an ihm liegt."

Anna Richmond: "Jetzt reicht's endgültig!!!"

Und das tut es in der Tat! Anna will auf Lisa losgehen und auch Lisa pariert nicht und will ihrer einstigen Konkurrentin an die Gurgel, doch der Waliser, der bis eben noch recht hilflos, dabei zusah, wie diese zwei zerstörerischen Mächte kollidierten, schiebt sich schroff zwischen die beiden Furien und vergisst sich nun seinerseits.

ICE: "SCHLUSS JETZT!!!!! ALLE BEIDE, SOFORT AUFHÖREN!!!!!!"

Für einen klitzekleinen Augenblick, ist es komplett still in der improvisierten Kabine. Bloß das peinlich berührte Räuspern des Kamera-Studies ist zu hören. Alle Akteure sind wie erstarrt. Dann löst sich Ian Christopher Edwards, packt Anna an ihren Schulter und blickt ihr in die Augen, die sie beschämt von ihm abwendet.

ICE: "Was sollte das, Anna? Und Du, Lisa? Was ist los mit Euch beiden?"

Keine Antwort auf diese Frage, weder von Anna, noch von Lisa. Die beiden starren bloß auf den Boden. Nach einer Weile ist es die Waliserin, die zuerst das Wort ergreift.

Anna Richmond: "Es... Es tut mir leid, Lisa!"

Auch die Interviewerin atmet wieder ruhiger.

Lisa Sanders: "Ja... mir auch."

Nervlich erschöpft aber gleichzeitig erleichtert atmet der selbsternannte Altruist und Philanthrop aus. Wieder eine gute Tat! Er hat gerade den dritten Weltkrieg verhindert.

ICE: "Gut. Sehr gut! Wenn ihr zwei mich dann bitte entschuldigen würdet? Ich muss mich noch auf das Match gegen Robert Breads vorbereiten. Ich würde mich darüber hinaus sehr darüber freuen, wenn Ihr Euch draußen gleich nicht gegenseitig umbringt. In Ordnung?"

Ja, die beiden Damen, die beinahe einen Orkan der Verwüstung hinterlassen hätten, hatten verstanden. Ohne noch etwas zu sagen, schreiten die Frauen nach draußen und lassen hinter sich die Tür ins Schloss fallen. Dann blendet die Kamera ab.

 

Vincent Craven: "Armer Ian. Da steht ihm so ein wichtiges Match bevor und er gerät mitten zwischen die Fronten so eines Zickenkrieges."

Mike Garland: "Hehe. Zuletzt so amüsiert habe ich mich, als unsere Soldaten einen verlausten Saddam Hussein aus einem Erdloch gezogen haben. Luke, wenn du mich hörst: Bring' mir mal eine Tüte Popcorn vorbei."

Vincent Craven: "Ein wenig muss man ja unseren ehemaligen Interviewer bewundern, wie er nun still und leise seinen neuen Job macht, während Anna sichtlich angefressen reagiert."

Mike Garland: "Tja. Das unterscheidet Männer eben von Frauen."

Vincent Craven: "Sagt derjenige, der noch zuhause bei seiner Mama wohnt."

Mike Garland: "Ach, jetzt komme doch nicht mit diesen ollen Kamellen. Der Witz hat sich langsam totgelaufen."

Vincent Craven: "Back To Topic: Ian Christopher Edwards scheint bereit zu sein... ob es gegen Robert Breads reichen wird, das werden wir bald schon sehen."

Mike will gerade etwas entgegnen, aber just in diesem Moment wird eine Hand ins Bild geschoben. Eine Hand mit einer Tüte frisch zubereiteten Popcorns.

Mike Garland: *knusper*


------------------ PCWA ------------------


Wir schalten wieder auf den Parkplatz, auf welchem sich vorhin ein Camper eingenistet hat. Während in einem gut organisierten Unternehmen vielleicht mal ein Security-Beauftragter in den Wohnwagen geleuchtet oder an die Türe geklopft, in einer früheren Welt hätte die PCWA vielleicht einen Interviewer rausgeschickt... aber da es nur noch Lisa Sanders gibt und wahrscheinlich kein offizieller Angestellter überhaupt mitbekommen hat, dass auf dem Parkplatz ein Camper parkt, passiert selbstverständlich gar nichts.

Doch dann wird die Tür aufgestoßen. Von innen scheint sehr grelles aus dem Wagen und epische Musik erklingt. Dann tritt eine Silhouette vor das Licht und posiert. Sein muskulöser Körper unterbricht das Licht, jede Rundung seiner perfekt trainierten und definierten Körperpartien zeichnet sich ab. Was für ein Auftritt...
 

 

... und dann tritt der Irish Adonis in die kalte Berliner Luft hinaus. Er streift sich ein Hemd über den nackten Oberkörper und atmet tief durch. Declan O'Kelly ist nun wirklich in der PCWA angekommen. Kein Hotelzimmer mehr. Kein Rumgereise. Er hat ein paar Euro locker gemacht und sich eine fahrbare Unterkunft besorgt, diese hier abgestellt und ist nun für immer anwesend. Er wird alles dafür tun, damit er endlich wahrgenommen wird. Und dann marschiert er wütend in die Richtung des PCWA Theatres.

 

Vincent Craven: "Was für ein Auftritt! Das war..."

Mike Garland: "Ganz schön langweilig?"

Vincent Craven: "Nun tust du unserem verhinderten Iren aber unrecht. Ich bin mir sicher, von dem kommt heute noch ein ganz großer Auftritt."

Mike Garland: "So langsam wird das aber auch mal Zeit. Sonst landet er vielleicht noch in unserer Jobber-Kabine."

Vincent Craven: "Allzu viel haben wir von ihm ja noch nicht gesehen... aber warten wir's einfach mal ab, was da noch kommt."


------------------ PCWA ------------------

српског наркоман

Könnte sich die PCWA im Moment eine irre Lichtershow leisten, so würde diese nun für reihenweise epileptischer Anfälle im Publikum sorgen. Glück im Unglück also. Die Ohren der PCWA-Fans bleiben deswegen trotzdem nicht verschont, denn ein schleppender Dubstep-Rhythmus röhrt mit übersteuertem Sound aus den betagten Hallenboxen, sodass man in den Zuschauerrängen im Grunde genommen bloß noch ein unidentifizierbares, rhythmisches Rauschen und Kratzen hört. Fragezeichen über den Köpfen des anwesenden Publikums wandeln sich jedoch in Ausrufezeichen, als jener Herr die kleine Bühne betritt, der dieser Musik zugeordnet werden kann. Verschlissene, an mehreren Stellen gerissene Bluejeans, Asiletten, ein Fußballtrikot von PK Partizan und eine leere Spritze, die in der Armbeuge baumelt, lassen keinen Zweifel daran aufkommen, mit wem es die Fans hier zu tun haben: Der serbische Junkie Kriss Dalmi!

Es hagelt Buhrufe, Pfiffe, üble Schmähungen. Zugegeben, Robert Breads ist ein Nervspast sondergleichen, eine springende Schallplatte, die seit einem knappen Jahr immer das Gleiche sagt und doch scheint der Kanadier bei den Fans besonders in letzter Zeit aufgrund seines stoischen Kampfes für das W angekommen zu sein. Und so verwundert es nicht wirklich, dass nach zwei hinterhältigen Angriffen gegen „Canada’s Own“ die Reaktionen auf den Brawlin’ Rumble Teilnehmer durchaus negativ ausfallen. Und genau wie bei seinen letzten beiden Auftritten, als er den Kanadier niederstreckte, kommt er auch diesmal wieder mit wabernden Bewegungen in den Ring, eine Mischung aus Waving-Tanz und Knofensa, vollkommen irre! Als vollkommen irre, kann man wohl auch seinen Gesichtsausdruck bezeichnen, eine seltsame, von Muskelzuckungen geplagte breit grinsende Fratze, bei der man nicht sagen kann, ob sich der Serbe im Moment wirklich freut oder Schmerzen hat.

Im Seilgeviert angekommen, lässt sich der Meister der Geschmacklosigkeit von einem ängstlich dreinschauenden Studi ein Mikrofon geben. Kurz wartet der Ex-Führer der Junkie World Order noch darauf, dass seine Einmarschmusik verklingt, dann setzt er das Mikrofon an seine Lippen... und setzt es wieder ab. Die Spritze in seiner Armbeuge stört ihn und mit einem dämlichen Kichern macht sich Dalmi über seine eigene Dummheit lustig. Kurzerhand reißt er die Spritze aus seinem Arm heraus, wo sich nun ein kleines Rinnsal bildet (keine Arterie getroffen, weil keine awesome Junkieskillz xD). Dann beginnt er endlich zu sprechen.

Kriss Dalmi: „Ich glaube, wir haben uns bei unserem ersten Mal auf dem falschen Fuß erwischt, kann das sein?“

Nein. So sieht das zumindest das Publikum.

Kriss Dalmi: „Ich denke, wir, das heißt die PCWA, ihr und ich, sollten noch mal von vorn beginnen. Vergessen wir mein kleines, erfolgloses Intermezzo beim Brawlin’ Rumble IX, vergessen wir die Junkie World Order, vergessen wir die allumfassende Umwälzung. Das liegt alles in der Vergangenheit und soll für uns nicht mehr von Relevanz sein…“

Langsam schreitet der Junkie, der noch cooler als Rebel called Hate ist, vom Zentrum des Squared Circle zu einer Ringecke, wo er sich mit verschränkten Armen drauflehnt, um in die angewiderten Mienen der Crowd zu blicken. Wieder muss er deshalb kichern, die Reaktionen freuen ihn, denn sie bestätigen ihm das, als was er selbst sich sieht. Abschaum.

Kriss Dalmi: „Einige von Euch, fragen sich sicherlich, was der Grund meiner Rückkehr ist. Ausgerechnet jetzt, da Kerry & Gaelic tot ist, ausgerechnet jetzt, da das Leben des Phoenix am seidenen Faden hängt, ausgerechnet jetzt, da sich ein noch größerer Schatten über diesen langsam sterbenden Feuervogel legt, als einst Robert Barker? Warum kommt dieser abhängige Serbe nach der Aufkündigung seines Vertrages bei der anderen Liga ausgerechnet hierher, und geht nicht etwa nach London, Boston oder zu seinesgleichen auf einen Schrottplatz in Needles?“

Legitime Fragen. Der ursprüngliche Arbeitgeber K&G war weg, es gab keine lukrative Gage für diesen oder zukünftige Auftritte, Elevens Auftauchen würde dieser dahinsiechenden Liga über kurz oder lang den Todesstoß verpassen und mit seinem eigenen kometenhaften Aufstieg in der GFCW hatte Kriss Dalmi sich ein gewisses Standing im Wrestling Business erarbeitet, das es ihm erlaubt hätte, seine blutgetränkte „Kunst“ irgendwo anders fortzuführen.

Kriss Dalmi: „Nun... die Antwort ist… weil ich hierher gehöre!“

Ein kurzes Raunen geht durch die Fanreihen. Was meint der Junkie, dessen Promos niemand versteht, jetzt wieder?

Kriss Dalmi: „Oh ja, ich gehöre zur PCWA! Ich gehörte zu ihr vom ersten Augenblick an, als ich in diese Liga kam. Ein Paradies, ein wahrlich lebendiges Paradies, ein Seelen verschlingender, unersättlicher Leviathan, die Alma Mater, die alle ihre Worker mit Wahnsinn nährt, ihre Geister sogar so weit zersetzt, dass sie bereit sind, den höchsten aller Tribute zu zahlen, so wie Tom Nowak. Ich musste dem Ruf dieses Ungetüms Folge leisten, ich musste nach Berlin zurückkehren, ich musste mit eigenen Augen sehen, wie alles im Chaos versinkt, obwohl sie alle so heroisch gegen die Wogen kämpfen. Der Anblick der erloschenen Glut des Feuervogels, dieses aussichtslose Ringen mit dem Tod…“

Nach wie vor mit den verschränkten Armen auf dem Top Turnbuckle ruhend, stoppt Kriss Dalmi plötzlich mitten im Satz und hält inne. Seine bis eben noch vom euphorischen Wahn starren Gesichtszüge entspannen sich plötzlich. Rührseligkeit in seinem Antlitz, er bekommt feuchte Augen.

Kriss Dalmi: „…berührt mich zutiefst.“

„WE DON’T CARE!!!“

„WE DON’T CARE!!!“

Ein schmales Lächeln formt sich auf seinen Lippen. Mit dem Zeigefinger wischt er sich die Tränen aus den Augen. Dann löst sich der Junkie vom Turnbuckle und wandert wieder zur Mitte des Ringes zurück, wo er seine Liebeserklärung an den Todesqualen erleidenden Phoenix fortsetzt.

Kriss Dalmi: „Bevor ich den exquisiten Genuss dieses Anblicks jedoch in Gänze auskosten kann, gilt es noch eine Sache zu tun…“

Aber Dalmi ist nicht der Einzige, der noch eine Sache zu erledigen hat - ein gewisser kanadischer Titelträger einer gewissen Berliner Liga hatte da ja auch noch etwas vor. Robert Breads hatte angekündigt, Kriss Dalmi finden zu wollen. Nun, das gestaltete sich letztlich wohl einfacher als gedacht. Und so ertönt zum zweiten Mal an diesem Abend "Einer Gegen Alle" von Samsas Traum, und der PCA Wrestling Champion begibt sich auf die Rampe. Er schreitet aber sofort ohne Umschweife zum Ring, macht noch eine beiläufige Handbewegung, dass jemand doch die Musik stoppen solle, und slidet dann ins Seilgeviert.

Breads und Dalmi starren sich an - zum ersten Mal seit dem Brawlin' Rumble IX sehen sie sich wirklich in die Augen. Der Serbe grinst völlig irre, wie man es von ihm gewohnt ist. Robert Breads hat seine "Ich lasse mir nichts anmerken"-Maske aufgesetzt und versucht, möglichst kaltblütig zu wirken, doch sein wütender Blick verrät ihn - er ist sauer. Richtig, richtig sauer. Schließlich geht er um Dalmi herum und lässt sich ein Mikrofon reichen, dann wendet er sich um - und zuckt zusammen. Kriss Dalm steht schon direkt vor ihm, lächelt ihn an, bläst ihm seinen Atem ins Gesicht. Angewidert tritt Breads einen Schritt zurück, dann hebt er das Mikrofon.

Robert Breads: "Bevor ich anfange... eins noch... Du!"

Die Stimme des Wrestling meint ein Mitglied der Ring-Crew, einen Studenten, den er zum Ring beordert. Unter dem glasigen Blick von Kriss Dalmi übergibt Robert dem jungen Mann den goldenen Gürtel, der ihn außerhalb des Rings festhält. Dann wendet er sich wieder Kriss zu.

Robert Breads: "Ich will nicht, dass dieser Titel auch nur im selben Ring ist wie Du, wenn es sich vermeiden lässt. Kriss Dalmi... Du kannst Dir denken, warum ich hier bin. Und 'warum' ist ein gutes Stichwort, nicht wahr? Denn das ist meine Frage, Kriss... Warum?"

Das war es. Breads sagt nicht mehr, sondern lässt das Mirkfon sinken. Er will nur das Eine wissen. Warum?

Kriss Dalmi: "Warum?! Wie viele Gründe brauchst Du, Robbie? Vielleicht weil mir Dein Gelaber unglaublich auf die Nerven geht. Vielleicht weil jemand anderes will, dass Du Deine zu große Schnauze einfach mal hältst. Vielleicht weil Du es verdient hast. Vielleicht gibt es auch gar keinen richtigen Grund. Vielleicht ist da oben..."

Der Serbe deutet mit seinem Zeigefinger an seine Schläfe.

Kriss Dalmi: "...einfach nicht alles dort, wo es sein sollte."

Schallendes Gelächter, wobei Kriss Dalmi seinen Kopf nach hinten wirft und an die Decke starrt. Ergibt das alles irgendeinen Sinn? Nicht wirklich. Der Typ hat einfach richtig einen an der Klatsche, daran besteht kein Zweifel!

Kriss Dalmi: "Vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht, handele ich einfach nur aus niederen Beweggründen, aus Gier, wenn Du so willst. Denn es gibt in der Tat etwas, das mir viel bedeutet und in dessen Besitz Du bist."

Der Gesichtausdruck wandelt sich von seinem over-the-top-evil-durchgeknallten Superbösewichtsgrinsen in ein düsteres Lächeln. Der Junkie wirkt nun nicht mehr so zum Scherzen aufgelegt, wie noch vor wenigen Sekunden. Zeit für Junkie-Realtalk?

Kriss Dalmi: "Deine Cryption Crown, Breads! Ein Titel, der für alles steht, das ich liebe - Gewalt, Blut, Wahnsinn. Ein Sinnbild, mit dem ich mich gerne zieren will."

Robert Breads: "Du bist vollkommen durchgeknallt. Und kommst zu spät, Kriss. Dieser Titel ist nicht mehr das, was Du wirklich willst. Und das wird er nie mehr sein."

Gespielte Enttäuschung bei Dalmi. Demonstrativ lässt er seine Schultern nach vorne sacken. Mit einer solchen Reaktion hätte er nie gerechnet. Wäre ja aber auch zu einfach...

Kriss Dalmi: "Ich will sie aber haben! Und ich will sie wieder zu dem machen, was sie einst war. Du und dein lächerlicher Kreuzzug für echtes Wrestling in der PCWA. Seit mehr als einem Jahr erzählst Du jedem, wie Du die PCWA zu einem besseren Ort machen willst, dabei hast Du noch immer nicht begriffen, dass die PCWA von Wahnsinn und Gewalt gar nicht geheilt werden braucht. Das Gegenteilige ist der Fall! Sie braucht mehr Wahnsinn, sie braucht mehr Gewalt und Blut, sie fordert mehr Tribute von denen, die ihr angehören. Von dir, von mir, von Mad Dog, von Lucifer, von Milton, von Rage, von jedem von uns. Und ich bin bereit, mich dieser Forderung vollkommen hinzugeben! Ich werde der PCWA mehr Irrsinn geben, denn ich bin der absolut Beste darin. Ich bin der König der Gewalt - und deswegen sollte mir auch die Krone gehören, die Crown, die Cryption Crown!"

"Canada's Own" starrt seinen Gegenüber völlig entgeistert an. Jegliche Verschleierung seiner wahren Gedanken ist gewichen, man kann es nicht anders sagen: Robert Breads ist schockiert. Denn das hier ist anders als das, was er sonst sieht. Sonst wird Gewalt verwendet, sonst wird Blut vergossen, sonst wird der Wahnsinn gefördert um ein Ziel zu erreichen, als Mittel zum Zweck. Bei Dalmi ist es beides. Es geht nur darum, Gewalt zu zeigen. Egal, gegen wen oder warum. Hauptsache, es fließt Blut. Wie soll man jemandem einen gewaltfreien Weg für sein Ziel zeigen, wenn das Ziel die Gewalt selbst ist?

Robert Breads: "Wenn Du die Krone willst, musst Du erst einmal den Mann fällen, der sie nun trägt. Und dieser Mann wird sie Dir nicht einfach überlassen."

Mit dem Finger zeigt Breads auf den Titel außerhalb des Rings, den er nichtmal in die Nähe von Kriss Dalmi lassen will, der für alles steht, was er sich aufgebaut hat.

Robert Breads: "Ich werde dir eine Chance geben, Kriss. Die Chance deines Lebens. Denn auch ich will etwas von Dir - nämlich meine Rache für das, was Du getan hast. Du hast mich bloß gestellt. Und das lasse ich nicht mit mir machen. Aber ich bin nicht der Typ, Dich nun einfach ebenfalls zu schlagen, nein, wir machen es auf meine Art und Weise. Du und ich, One on One... Kriss Dalmi vs Robert Breads!"

Die Fans werden lauter, wachen auf - das klingt durchaus nicht uninteressant.

Robert Breads: "Die PCA Wrestling Championship wird auf dem Spiel stehen. Du hast mich bloßgestellt, gut gemacht - jetzt bin ich an der Reihe. Wir werden in meiner Parade-Disziplin aufeinander treffen, im Wrestling-Match. Solltest Du gewinnen, hast Du Deine Krone und kannst über dein Königreich des Wahnsinns mit blutigem Zepter regieren. Du kannst mit dem Titel machen, was Du willst. Sollte ich aber gewinnen, Kriss, war es das für Dich, was Deinen Wahnsinn angeht - Du wirst in deine Schranken gewiesen, ein für alle mal. Sollte ich gewinnen, bleibe ich nicht nur Champion, Du wirst deine Herrschaft als Terror-Tyrann frühzeitig beenden. Sollte ich gewinnen, so wirst Du davon absehen müssen, außerhalb von Wrestling Matches auch nur einen Finger an irgendjemanden zu legen. Du wirst niemanden mehr angreifen. Ich werde die PCA vom Wahnsinn befreien, bevor er sie vollkommen vereinnahmen kann."

Der Kanadier tritt näher an seinen Gegenüber heran. Er hat keine Angst. Noch nicht. Nicht mehr. Wie auch immer - er vergisst einfach, wer ihm da gegenübersteht. Er vergisst, dass es der gemeingefährliche Kriss Dalmi ist, ein unberechenbarer Irrer. Er sieht nur, was Dalmi ist - ein Hindernis.

Robert Breads: "Du wirst gegen mich antreten, Kriss Dalmi. Du wirst verlieren. Und dann wirst nicht Du Dich, sondern ich Dich krönen - zum König des Abschaums, der vor dem glänzenden Ritter in weißer Rüstung im Dreck kriecht. Du musst nur noch annehmen, Kriss. Ich habe kein Problem damit. Ich weiß, dass ich heute gewinnen werde. Ich habe keine Zweifel, dass ich auch gegen Dich gewinnen werde, keine Bedenken. Du musst nur zustimmen. Robert Breads vs Kriss Dalmi."

Einmal mehr ziehen sich die Mundwinkel des einstigen Sektierers nach oben. Ein zufriedenes Schmunzeln umspielt seine Lippen.

Kriss Dalmi: "Das klingt in der Tat ganz gut. Eine Sache wäre da aber noch: Ich werde die Match-Art bestimmen!"

Ein lautes Lachen von Robert Breads - meint Dalmi das ernst?

Robert Breads: "Du glaubst nicht wirklich, dass ich dem zustimme, oder? Ich werde in keinem Match gegen Dich antreten, das sich Dein wahnsinniger Verstand ausgedacht hat. Nein, nein, nein, wenn wir es machen, machen wie es nach meinen Regeln - nach den Regeln des Wrestlings, und nicht indem wir uns Spritzen in die Arme rammen. Entweder so wie ich es will... oder gar nicht."

Gespannt wartet Breads auf die Reaktion von Kriss Dalmi. Die folgt auch prompt.

*Klatsch*

Die Fans ziehen zischend die Luft ein - Dalmi hat dem Kanadier einfach spontan, scheinbar ohne groß darüber nachzudenken, eine Ohrfeige verpasst. Das macht er nunmal. Er schlägt Leute. Er tut Leuten weh. Und nun lacht er dreckig, während Breads einen Schritt zurück taumelt, sein Blick ist glasig - was ist da gerade passiert? Hat er ihm einfach ins Gesicht geschlagen? Einfach so? Wütend stürmt Breads auf den Serben zu, holt aus und...

...tut nichts. Seine Hand verharrt in der Luft. Der PCA Wrestling Champion lässt seinen Blick langsam auf den goldenen Gürtel wandern. Er steht für alles, an das er glaubt. Keine Gewalt. Keine Schläge ins Gesicht, wenn es nicht in einem Wrestling-Match ist. Langsam, ganz langsam, senkt Breads die Hand, doch er hält sie auf halber Höhe, sollte Dalmi nochmal zuschlagen. Doch das scheint dieser nicht vor zu haben. Er fordert Breads sogar auf, ihn doch zu schlagen, wenn er wolle - natürlich weiß er, dass das nicht passieren wird. Er hat die Stimme des Wrestling provoziert, und sie wehrt sich nicht. Hasserfüllt starrt der Träger der Krone den Irren an, der nur schief grinst und sich über das alles hier zu freuen scheint.

Kriss Dalmi: "Was denn? Das war's doch wohl nicht schon, Breads?! Wo bleibt Dein Killerinstinkt?"

Dieses ätzende Grinsen. Einfach zum Reinschlagen, doch "Canada's Own" bleibt friedlich. Dalmi kommentiert die Reaktion mit einem Schulterzucken.

Kriss Dalmi: "Na gut. Wie Du meinst. Ich kriege mein Match schon noch. So oder so! Ich wünsche Dir noch viel Erfolg bei deinem Match gegen Ian Christopher Edwards!"

Mit einem Ploppgeräusch fällt das Mikrofon zu Boden. Mit einem kindlichen Lächeln winkt der Junkie dem Kanadier noch mal zu, danach steigt er seelenruhig aus dem Seilgeviert und begibt sich zum Vorhang. Ja, natürlich mit Waberbewegungen und die Fans buhen ihn dafür aus. Robert Breads steht nach wie vor im Ring und sagt nichts. Er starrt dem Serben nur hinterher...

 

Vincent Craven: "Robert Breads ist wirklich einer der am meisten beschäftigten Männer hier. Nicht nur, dass er die Cryption Crown..."

Mike Garland: "... den PCA Wrestling Title, wie er ihn nennt..."

Vincent Craven: "Nicht nur, dass er diesen Titel hier jede Show verteidigt, nun legt er sich auch noch mit Kriss Dalmi an, obwohl er ja auch noch ein hartes Match gegen Ian Christopher Edwards zu bestreiten hat."

Mike Garland: "Er scheut eben keine Herausforderung, wenn es nach seinen eigenen Regeln geht. Allerdings zeigt Dalmis Auftritt auch, wie weit es mit unserer Liga inzwischen gekommen ist."

Vincent Craven: "Wie meinst du das, Mike?"

Mike Garland: "Nun. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff... und wer nimmt dann den frei gewordenen Platz ein? Das kann nur jemand sein, der in der Hierarchie noch weiter unten anzusiedeln ist."

Vincent Craven: "Nun, ich möchte die Bezeichnung 'Abschaum' für Dalmi jetzt nicht unbedingt in den Mund nehmen..."

Mike Garland: "Hast du aber, töhö."

Vincent Craven: "Im Ring sollte man ihn nicht unterschätzen. Er hat schon anderswo bewiesen, dass er im Ring großartige Leistung bringen kann."

Mike Garland: "Das soll er hier erst einmal beweisen."


------------------ PCWA ------------------

Alistair wirkt irgendwie abwesend, als er das Foyer des PCWA Theatres betritt. Dort, wo früher einmal die Merchandising-Stände aufgebaut waren, herrscht nun eine erschreckende Leere. Einige vereinzelte Fans stehen in kleinen Grüppchen zusammen und unterhalten sich, wachsam dabei beäugt von Blake Miltons Sicherheitskräften, die in ihren schwarzen Jacken mit der Aufschrift 'Gabriel Security' nahezu martialisch aussehen. Gesprächsthema Nummer eins ist natürlich die aktuelle Lage der Liga. Dixie-Toiletten vor dem Eingangsbereich vermitteln eben auch nach außen hin nicht gerade den Charme einer High-Class-Veranstaltung.

Alistair blickt stirnrunzelnd auf sein Handy. Gerade eben hat er eine SMS erhalten.

"hi alistair. mein Vater braucht mich gerade. sehen uns vor deinem match in deiner kabine."

Cinderella. Ihre typische Art zu schreiben, ohne Schnörkel und Grußfloskeln. Alistair merkt, wie ihm beim Gedanken an seine Ehefrau ein Kribbeln über die Haut läuft. Es ist so ein gutes Gefühl, verheiratet zu sein. Jemanden nur für sich ganz allein zu haben, Zweisamkeit genießen zu können.

"Hey, pass doch auf."

Den Blick fest auf sein Handydisplay gerichtet, hat Alistair gar nicht bemerkt, wie er schnurstracks in jemanden hinein gelaufen ist. Und bei diesem "jemand" handelt es sich um niemand geringeren als...

Alistair: "Díego Alejandro Sanchéz."

Der Deutschmexikaner mustert seinen amerikanischen Kollegen kurz, lässt dann seine Anspannung aber fallen. Wie es scheint, hat die Liebe Alistair zu sehr im Griff, als dass er seine Umwelt noch klar wahr nimmt.

Sanchéz: "Hola amigo. Nachdem ich bei Out of Ashes ja leider verhindert war, lass mich dir noch nachträglich zu deiner Vermählung gratulieren."

Alistair: "Danke."

Er greift nach der ihm entgegen gestreckten Hand, aber glücklich wirkt er dabei nicht. Natürlich bleibt Díego das nicht verborgen.

Sanchéz: "Ist alles ok bei dir? Du wirkst ein wenig bedrückt, mein Freund."

Alistair seufzt.

Alistair: "Ach, die Situation hier... könnte besser sein."

Er nickt kurz in Richtung der Dixie-Toiletten, die durch die geöffneten Foyer-Tore zu sehen sind. Ein Fan verlässt gerade mit angewiderter Miene eine der Plastikboxen. An seinem Schuh zieht er dabei unbemerkt einen Streifen Toiletttenpapier hinter sich her.

Sanchéz: "Si. Nach all den prachtvollen Jahren unter den Flügeln des Phönix wirkt das hier jetzt wie der Vorhof zur Hölle. Doch davon dürfen wir uns nicht unterkriegen lassen. Denn dann hätten SIE gewonnen, Alistair. Und das dürfen wir nicht zulassen."

Er lässt seinen Blick für einen Moment durch das Foyer schweifen und schüttelt leicht den Kopf.

Sanchéz: "Azrael macht einen guten Job. In all den Jahren habe ich viele gesehen, die den Laden mehr oder weniger geleitet, die Verantwortung übernommen haben. Doch kaum einer hatte den Enthusiasmus, die Entschlossenheit und diesen Willen von Azrael Rage. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es mit ihm schaffen werden. Es wird alles gut, Alistair. Du wirst es sehen."

Wenn es doch so einfach wäre. Alistair runzelt die Stirn.

Alistair: "Nun, wenn es doch so einfach wäre. Natürlich gibt hier jeder sein bestes, aber ob das wohl reichen wird? Seit zwei Monaten haben wir nun schon kein Gehalt bekommen..."

Weiter spricht er nicht. Dass so eine Hochzeitsreise nicht gerade günstig ist und die zwei Wohnungen auch finanziert werden müssen, muss er ja nicht unbedingt jedem auf die Nase binden. Díego nickt. Er hat Verständnis für diese Sorgen. Jeder will für das, was er tut auch entlohnt werden. Aber in seinen Augen ist Alistair noch gut bedient.

Sanchéz: "Natürlich müssen wir alle Abstriche machen. Es ist schwer, keine Frage. Doch schau dir die anderen an, amigo. Was sollen sie denn sagen? Du hast es doch noch gut. Du bist jetzt der Schwiegersohn vom großen Lenker. Mit dieser Heirat verfügst du doch über genug Connections, die dir von großem Vorteil sein müssten."

Alistairs Blick wird auf einmal hart.

Alistair: "Was soll das denn auf einmal heißen?"

Beruhigend hebt der Deutschmexikaner die Hände.

Sanchéz: "Cool down, Superstar. Versetz dich mal in die Lage der anderen. Jeder muss jederzeit vorsichtig sein im Umgang mit dem Monster Azrael Rage. Du hingegen gehörst nun zu seiner Familie. Als Schwiegersohn bist du vor ihm sicher. Das allein ist schon ein großer Vorteil."

Für einen Moment ist Alistair schweigsam und blickt sein Gegenüber ab. Ist es wirklich so? Hatte er nun nichts mehr von Azrael zu befürchten? Nur zu gut erinnert er sich noch an den Faustschlag, mit dem ihn Azrael bei seiner Hochzeit 'in der Familie willkommen' geheißen hat. Aber würde Azraels Unberechenbarkeit nun tatsächlich vor ihm halt machen, nur aus Rücksichtnahme auf seine Tochter?

Und, vielleicht viel wichtiger: Was ist mit Cinderellas Unberechenbarkeit?

Leise murmelt Alistair einige Gedanken mehr zu sich selbst als zu seinem Gegenüber.

Alistair: "Sie ist die Tochter ihres Vaters."

Díego merkt die Abwesenheit von Alistair. Seine Nachdenklichkeit. Er packt seinen Gesprächspartner am Arm und zieht ihn ein wenig von den Massen - und vor allem von Miltons Security - weg, so dass die nächsten Worte von niemandem belauscht werden können.

Sanchéz: "Amigo...bei der letzten Vendetta schien es, als wenn Cindy etwas zu verbergen hat. Erinner dich an Blakes Worte: 'Er ist dieser Beziehung nicht gewachsen… also sag es ihm!' Ich..."

Alistair unterbricht ihn mit einer rüden Handbewegung.

Alistair: "Es interessiert mich nicht, was dieser Wahnsinnige für Intrigen spinnt. Er wollte von Anfang an einen Keil zwischen Cinderella und mich treiben. Blake ist nur ein armer kleiner Junge, der sich eine Traumwelt erschaffen hat. Gabriel mißbraucht ihn für seine Zwecke und er scheint ein guter Lehrmeister zu sein, wenn auch du diesen Spielchen Glauben schenkst. ich tue es auf jeden Fall nicht. Und genau deshalb wird Gabriel nachher die Abreibung seines Lebens erhalten."

Sanchéz: "Du verliebter Esel. Auch wenn du gut daran tust, Gabriel zu misstrauen...was hätte ich davon, wenn ich gegen dich agiere? Ich bin wohl der einzige hier in der PCWA - außer Azrael und Gabriel - der Cinderella RAGE wirklich kennen lernen durfte. Dank deiner Angetrauten hätte ich meinen Tribune-Sieg damals beinahe mit meinem Augenlicht bezahlt. Du magst sie vielleicht kennen, amigo, aber du kennst nur die Seite, die sie dich auch sehen lässt."

Jetzt ist es Díego der sich ein wenig in seine Worte hineinsteigert, doch manchmal muss man etwas lauter werden um auch gehört zu werden.

Sanchéz: "Versteh mich nicht falsch. Ich gönne dir dein Glück von ganzem Herzen und hoffe für dich, dass es tatsächlich nur ein Hirngespinst von Blake Milton ist. Ich wünsche euch eine lange, liebevolle Ehe. Doch sollte sich irgendwann doch die wahre Cinderella Rage zeigen, dann jammer nicht rum, dass dich niemand gewarnt hat."

Alistair atmet tief durch. Vor einigen Monaten noch hätte er nun seine Faust in Díegos Gesicht versenkt. Und auch jetzt spürt er, wie sich seine Finger ballen, ohne dass er es merklich beeinflussen kann. Aber das ist nicht sein Weg. Nicht mehr.

Alistair: "Brunswick. Sie heißt Cinderella Brunswick und ist meine Frau."

Langsam beruhigt er sich.

Alistair: "Du solltest jetzt besser gehen. Ich könnte mich sonst vergessen."

Sanchéz: "Aber ich..."

Alistair: "Geh!"

Seine Miene verrät deutlich, dass er es ernst meint.

Díego senkt den Kopf. Er kann Alistairs Reaktion verstehen, schließlich war er auch mal in dessen Alter. Auch wenn Díego natürlich mit seinen 32 Jahren noch nicht alt ist, so gilt er hier in der PCWA schon als altes Eisen. Den jungen, aufstrebenden Athleten gehört die Zukunft. Er würde diesen Jungen gern vor einer bitteren Enttäuschung bewahren, doch durch die rosarote Brille sind Erfahrungen und gut gemeinte Ratschläge schwer zu erkennen.

Sanchéz: "Adios, Alistair. Ich wünsche dir trotzdem viel Glück für dein Match gegen Gabriel."

Alistair bleibt alleine zurück. Erst jetzt realisiert er, dass er von einigen der Security-Kräften angestarrt wird. Es ist, als wären ihre Augen und Ohren überall. Schnell geht er in Richtung des Kabinentraktes weiter. Seine Gedanken kreisen dabei um das eben Gesagte.

Um Gabriel und Blake.
Um Azrael und Cinderella.

Als er seine Kabine schon fast erreicht hat, fällt ihm etwas auf. Er zieht sein Handy hervor und wirft noch einmal einen Blick auf die letzte Mitteilung seiner Frau.
Ist es eigentlich Zufall, dass Cinderella alles klein schreibt, auch seinen Namen? Nur ein einziges Wort beginnt mit einem Großbuchstaben.

Vater.

 

Vincent Craven: "So ändern sich die Dinge. Auch Díego und Alistair waren vor einigen Monaten keine allzu guten Freunde. Und nun gratuliert der Mexikaner ihm sogar zu seiner Hochzeit."

Mike Garland: "Das nennst du Gratulieren? Deutlicher hätte er es doch kaum sagen können: Er hält Cinderella für eine falsche Schlange und warnt Alistair deutlich vor der Zukunft. Ich bin gespannt, ob er damit Recht behalten wird."

Vincent Craven: "Du meinst, Cinderella könnte tatsächlich ein falsches Spiel mit Alistair spielen? Warum sollte sie das tun? Nein, daran glaube ich nicht. So weit, ihren eigenen Mann zu hintergehen, würde selbst die Tochter des Teufels nicht gehen."

Mike Garland: "Tja. Als Tochter ihres Vaters aber wäre das ein toller Punkt in ihrem Lebenslauf. 'Meinen Ehemann ausnutzen' bringt verdammt viele Punkte auf der nach oben hin offenen Rage-Skala."

Vincent Craven: "Wir wollen mal nicht den Azrael an die Wand malen."

Mike Garland: "Immerhin scheinen Alistair und Cinderella sich demnächst in seiner Kabine treffen zu wollen. Das wird sicherlich interessant."

Vincent Craven: "Du wartest doch nur auf nackte Tatsachen."

Mike Garland: "Nein. Wenn Alistair im Spiel ist, dann muss man nicht lange auf so etwas warten. Das gehört irgendwie mit dazu. Billige Effekt-Hascherei."


------------------ PCWA ------------------

Ein kurzer Moment wird überlegt umzudrehen. Ein kurzer Moment wird gezweifelt, ob Sie wirklich richtig ist. Zu groß sind die Zweifel das die Adresse richtig ist. Hier in diesen Trümmern soll sich die glorreiche Halle der PCWA befinden?

Die Kamera schwenkt um und man erkennt eine junge brünette Frau, mit schulterlangen Haaren, einem spitzen Kinn, weiche sanft geformte Lippen und grünen Augen. Sie scheint Anfang 20 zu sein und ist mit ungefähr 1,70 nicht gerade klein für eine Frau. Sie ist dezent geschminkt, was Ihrer Schönheit keinen Abbruch tut. Sie hat einen durchtrainierten Körper und einen nicht zu kleinen Busen, aber auch nicht zu groß.

Sie wirkt etwas verloren, als Sie unschlüssig auf den kleinen Imbissstand zugeht, welcher von Luke betrieben wird. Es befinden sich nicht viele Leute vor Ort und bereits nach einer Minute steht Sie vor Luke, dem ehemaligen Interview der PCWA.

Luke: „Guten Tag, junge Dame. Was darf es für Sie sein?“

Die Frau sieht Ihm unschlüssig ins Gesicht und dreht sich auch noch ein, oder zweimal um. Ein dicker Mann direkt hinter Ihr schnauft laut genug, sodass er Ihr zu verstehen geben will Sie möge sich doch beeilen.

Frau: „Ist DAS hier das Gelände der PCWA? Bin ich hier richtig?“

Luke: „Mehr oder wenig was davon übrig ist. Einst stand hier eine prachtvolle Halle, aber nun ist es nur noch ein Trümmerfeld. Wir sind dabei die letzten Scherben aufzusammeln und somit dabei zu versuchen die Liga zu retten.

Skeptisch sieht die Frau Luke in die Augen, als sie weiterspricht.

Frau: „Und wo ist das Präsidium? Kümmert es sich nicht um solche Probleme?“

Luke: „Nicht vorhanden. Alles ist sparsamer geworden und wir leiten die Liga sozusagen eigenständig bzw. unter der Regie einiger weniger Kräfte, die diese Liga noch nicht aufgegeben haben.

Frau: „Kein Wunder das Jorges Video nicht angekommen ist…“

Der letzte Satz war vor sich hingemurmelt, aber Luke konnte doch jedes Wort verstehen. Der dicke Mann hinter der jungen Frau ist es nun zu bunt.

Dicker Mann: „So, Kleine, nun ist aber Schluss mit der Fragerei! Bestell etwas oder verschwinde, da wir alle Durst haben.“

Frau: „Okay, kann ich eine Cola haben?“

Luke reicht Ihr das Getränk und sie dreht sich wortlos zu dem dicken Mann um. Sie nimmt die Flasche öffnet diese und gießt sie dem dicken Mann einfach über den Kopf. Dieser sieht Sie im ersten Moment völlig verdutzt an, während Ihn das Mädchen frech angrinst.

Frau: „Erfrischt genug?“

Dicker Mann: „Du verdammte….“

Mehr sagt der Mann nicht, als er zum Faustschlag ansetzt. Die junge Frau taucht darunter weg und befördert den jungen Mann mit einer Headscissor zu Boden. Sie legt lächelnd einen 5€ Schein  auf den Tresen, als der Mann wieder hochkommt und wieder angreifen will.

Die junge Frau stellt Ihm ein Bein und nimmt Ihn in einen Ankle Lock. Der dicke Mann schreit auf und klopft bereits nach einigen Sekunden ab, doch die Frau löst den Grifft nicht, sondern zieht Ihn, böse grinsend, noch fester an. Nach ungefähr einer Minute ist der dicke Mann am Ende und wehrt sich nicht mehr. Nur noch ein Winseln ist von Ihm zu hören. Sie löst den Griff und sieht Luke finster in die Augen.

Frau: „Das war amüsant! Ich habe fürs Erste genug gesehen und werde mich nun zurückziehen. Vielen Dank für die Cola!“

Ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwindet die Brünette vom Imbissstand und auch das Gelände.

 

Mike Garland: "Wer war das denn?"

Vincent Craven: "Erkennst du Luke Tyler nicht mehr? Seit er den Interviewer-Job verloren hat, schlägt er sich mit Hilfstätigkeiten herum. Heute verdient er sich mit einem Catering-Stand ein paar Euro hinzu."

Mike Garland: "Ich meine die Schnitte auf der anderen Seite des Verkaufsstandes."

Vincent Craven: "Das war Maria Mason. Zusammen mit ihrem Bruder Matt will sie sich hier offenbar in der PCWA versuchen. Wir können momentan zwar nicht gut zahlen, aber so haben auch einmal junge Talente die Chance, sich hier zu präsentieren."

Mike Garland: "Hm. Sehr gut, sehr gut. Steckt sie in möglichst knappe Kleidung und wir bringen das 'P wie Porno' zurück in die PCWA."

Vincent Craven (seufzend): "Das P steht nicht für Porno. Das ist immer noch der gute alte Phönix."

Mike Garland: "Und ich habe mich schon gefragt, ob der Gockel in unserem Logo für 'Cock' steht. My fault."


------------------ PCWA ------------------

Das Gespräch mit Diego hatte ihn zwiegespalten zurückgelassen. Auf der einen Seite waren da die Erinnerungen an seine alte Wirkungszeit, die mit dem Tod seiner ersten Heimat im Wrestlingbusiness zu Ende ging... Auf der anderen Seite war dort allerdings die Hoffnung, dass er dieses Thema und den alten, unterschwellig fortdauernden Streit mit Diego nun langsam überlebt hatte - es war einfach an der Zeit es anders zu machen. Und für diese Andersheit steht er, die unbekannte Konstante, wie kein anderer. Die Kamera fängt das immer noch seltsam anmutende Gesicht des verrückten Hundes ein. Seine langen Haare sind zu einem Zopf gebunden und lassen so ebenfalls den freien Blick auf das einst so geheime Antlitz zu. Auf seiner Schulter liegt das i-Tüpfelchen der PCWA, ein goldenes Stück Zeitgeschichte, was seit dem Brawlin' Rumble IX unzweifelbar mit ihm verbunden ist. Und Mad Dog ist längst noch nicht bereit den Gerasy abzugeben. Er hat den Umschwung eingeleitet und er will ihn weiter vollziehen, gerade jetzt in dieser schwierigen Situation, gerade durch diesen Moment der Unklarheit, braucht es eine klare Gesinnung am oberen Punkt, einen Leuchtturm, der Orientierung gibt...

...aber auch in die Irre leiten kann. Ersteres gilt seinen Befürwortern und Zweiteres seinen Gegnern. Gegner, die nicht bereit sind, ihm Auge in Auge gegenüber zu stehen...
MD blickt auf die Uhr, er steht in der Nähe des seit der letzten Show zerstörten Getränkeautomaten der PCWA, der daneben seit dem Ende von K&G sicherlich nicht mehr nachgefüllt worden ist. Dennoch glaubt er hier bald jemanden zu treffen, den er in den letzten Monaten schätzen gelernt hat.

Denn ein gewisser Robert Breads findet ja letztlich doch immer wieder den Weg zurück zu eben diesem Getränke-Automaten. Speziell jetzt, wo er nach dem, was er heute schon im Ring hatte "ertragen" müssen, gestresst und genervt ist - gut, Letzteres ist ja sowieso immer der Fall - ist es durchaus wahrscheinlich, dass der Kanadier hier auftauchen wird. Und tatsächlich - nur wenige Momente später sehen wir den selbsternannten PCA Wrestling Champion, wie er sich mit einem Seufzen nähert und das Gerät, ob seines Zustands, mit einem Kopfschütteln betrachtet, ohne den "großen" Champion zu bemerken.

"Spar dir die Mühe, Robert."

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht tritt der Undisputed Gerasy Champion dem Cryption Crown gegenüber, lässt aus seinem Parker eine Coke gleiten und wirft sie dem PCWA-Kritiker Nummer 1 zu. MD hatte das Getränk bei Luke Tyler gekauft. Breads schnappt die Dose, wonach sich die Hände der Beiden zum Grusse schütteln.

Robert Breads: "Willst du mich bestechen? Das ist nämlich ein bisschen wenig, falls ich irgendwen umbringen soll."

Fragender Blick beim Kanadier, doch die unbekannte Konstante winkt ab und antwortet.

"Nein, ich dachte nur, dass deine erfolglosen Wege hierher endlich einmal mit Erfolg gekrönt sein dürften... Und dass ich es bin, der dir zu diesem Erfolg verhilft, kannst du sicherlich als meinen Wink mit dem Zaunpfahl verstehen. Haben wir uns nicht oft darüber unterhalten, was der richtige Weg für die PCWA ist?"

Die unbekannte Konstante macht einen Schritt auf Breads zu, während der die Cola öffnet und zum Mund führt.

"Und sind unser beider Worte nicht oft genug bei den anderen verklungen... Oder sie wollten nicht gehört werden. Wie dem auch sei, ist die Situation der Liga momentan nicht die rosigste und deshalb schlage ich vor, dass wir als Champions der PCWA gemeinsam agieren. Ich denke dabei nicht an eine Gruppierung oder sowas... eher daran, dass wir unsere ähnlichen Positionen nutzen, um die Zukunft der Liga zu sichern und besser zu machen. Ich helfe dir hier in der PCWA anerkannt zu werden... oder ernst genommen zu werden, während du mir ein Stück Euphorie und vielleicht auch Forschheit zurückgeben könntest."

Robert Breads: "Das klingt theoretisch gut, werter Night Fighter. Ich bin auch sehr froh, dass ausgerechnet der World Heavyweight Champion..."

Und Breads weicht nicht davon ab, den wichtigsten Titel einer Liga "World Heavyweight Championship" zu nennen - so wie es sich für eine Wrestling-Liga gehört. Doch daran haben sich seine Mit-PCWA'ler inzwischen gewöhnt, und es sorgt bei Niemandem mehr wirklich für Unmut. Man überhört es einfach.

Robert Breads: "...dieser Promotion sich als Einziger dazu 'herab lässt', mir zumindest ein klein wenig Respekt für meine Leistungen entgegen zu bringen. Ich bin sehr froh darüber, dass meine einzige, klare Niederlage in einem Wrestling-Match gegen dich erfolgt ist, und in diesem Match, sei dir sicher, hast du dir auch meinen Respekt verdient. Nur... nun, denken wir doch mal an Out Of Ashes zurück."

Die Stimme des Wrestling legt den Kopf schief, als würde er auf eine spezielle Reaktion des Undisputed Gerasy Champions warten. Die bekommt er nicht, also fährt er fort.

Robert Breads: "Du hast mir einen Zettel in die Hand gedrückt, um mich über deinen grandiosen Plan zu informieren. Du erzählst Blake Milton, du willst verlieren, um ihn durcheinander zu bringen und ihn dann letztlich zu überrumpeln. Durchaus clever, aber alles Andere als das, was man von einem Champion erwartet, oder?"

"Canada's Own" sagt das nicht als Vorwurf, sondern als Feststellung. Es ist nun einmal so. Vielleicht ein kleines bisschen Enttäuschung schwingt in seiner Stimme mit, als er weiter spricht.

Robert Breads: "Das hattest du nicht nötig. Du hättest ihn auch so besiegt. Ich habe es dir gesagt, du bist besser, du warst damals besser und wirst auch immer besser sein als Blake Milton. Das war eine Aktion, die nicht zu einem großen Champion passt. Eher zu einem... Entschuldige, mir fällt kein besseres Wort ein... Feigling."

Der Night Fighter hat die Worte des Cryption Crown Trägers gehört und verzieht skeptisch sein Gesicht. Dann legt er den Kopf schief und beginnt zu sprechen.

"Robert, Wrestling war noch nie nur Mann gegen Mann, nur Namen gegen Namen... immer schon spielte mit, was ein jeder von seinem Gegner hielt, wie er ihn einschätzt. Wenn ein großer Verein gegen einen kleinen spielt, hat dies natürlich einen Effekt auf die Kleinen. Sie können mutiger aufspielen, weil sie nichts zu verlieren haben... oder sie können ängstlich spielen, weil sie schon aufgegeben haben. Die Großen und Starken widerum können arrogant oder auch selbstsicher auftreten. Und ebenso zählt das Säbelrasseln im Vorhinein dazu! Dies wird man nie und niemals umgehen können."

MD greift an seinen Bart, krault sich.

"Azrael hat mich letzte Woche in einen Raum gesperrt. Ich kann nicht behaupten, dass mich seine Worte nicht getroffen hätten - natürlich haben sie das. Er provoziert mich. Bewusst. Vielleicht auch, weil er es tatsächlich so sieht. Wer weiß, huh!? Klar ist, ich muss einen Weg finden, dagegen zu halten, da ich sonst den Kampf beim Impact verlieren werde. Er hat mich letzte Show zu dem Kleinen gemacht, Robert. Soll ich also seine Selbstsicherheit brechen? Oder warten bis sie in Arroganz umschlägt? Ich habe einen Status als Gerasy zu verlieren... Aber diesen werde ich verteidigen, denn niemand, NIEMAND, setzt sich über mich. ICH bin, den es zu schlagen gilt; nicht dieses machtbesessene Teufelchen!"

Wütend pusliert die Zornesfalte über den zusammengekniffenen Augen. MD ist in Rage und hämmert seine Worte weiter auf Robert Breads ein.

"Natürlich kann ich auch damit arbeiten, wenn er glaubt, ich sei der Schwächere. Aber ich will es nicht! Er muss wissen, dass er nicht den Daumen auf mir hat, muss wissen, wie unberechenbar ich bin. Das ich die unbekannte Konstante bin. DAS ICH GERASY BIN!!!"

Und damit hebt MD das Gold in die Höhe, zeigt es der Kamera. Als der Gürtel wieder auf seine Schulter herab sinkt, führt Dog noch eines an.

"Blake habe ich machen lassen, ihn damit geärgert kein Night Fighter mehr zu sein und ihm schließlich scheinbar nachgegeben, nur um ihn am Ende zu brechen. Für immer."

Breads hat zugehört. Er überlegt kurz, und nickt dann.

Robert Breads: "Ich kann diesen Standpunkt vollstens verstehen."

Der Kanadier wirft seinem Gegenüber einen verständnisvollen Blick zu.

Robert Breads: "Nichtsdestotrotz kann ich dir keinesfalls zustimmen."

Erneut ein Seufzer des Wrestling Champions.

Robert Breads: "Versteh mich nicht falsch. Ich werde keinesfalls den Respekt vor dem Verlieren, was du im Ring zu leisten im Stande bist. Aber ich halte von diesen Spielchen überhaupt nichts. Bewusstes Manipulieren eines Gegners zeugt davon, dass man nicht glaubt, anders gewinnen zu können. Und wer nicht in jedem Match davon ausgeht, gewinnen zu können, sollte sich selbst hinterfragen."

Trotz dieser Worte hält Robert Breads dem Undisputed Gerasy Champion die Hand hin.

Robert Breads: "Ich werde dich nicht überzeugen, es anders zu machen. So viel Respekt habe ich vor dir. Aber ich kann und will bei diesem Thema keine Kompromisse eingehen. Ich gehe meinen Weg. Und wenn es sein muss, gehe ich ihn allein. Denn ICH glaube daran, dass ich jeden schlagen kann - immer und überall, unter allen Umständen. Es tut mir Leid, dass wir uns hier nicht einigen können. Doch unser Weg zum letztlichen Ziel ist ein Anderer, und du nimmst einen Umweg, den ich nicht bereit bin zu gehen. Tu', was du für richtig hälst. Aber ich mache es, wie ICH es will oder gar nicht."

Der Fighter legt den Kopf schief. Schaut auf in Roberts Augen, dann auf seine Hand. Schließlich greift er zu und lässt noch ein paar Worte folgen.

"Jeder soll es so machen, wie er es will. Klar. Aber die eigene Position ist das Eine, Robert - das Andere sind die Position und auch die Handlungen deines Gegners. Der dich einschüchtern will, dich provoziert, dich vielleicht angreift, in deinem Lebenslauf nach Dingen sucht, die er für seinen Sieg nutzen kann. Unser Match hat mir gefallen, Robert. Es war in der Tat einer der wenigen freien Kämpfe meiner Karriere - Matches, in die man als freier Wrestler geht und sie auch als ein solcher wieder verlässt. Meine Erfahrung lehrt mir, dass es bei der Mehrzahl der Kämpfe anders aussieht. Und deshalb bin ich zur unbekannten Konstante geworden. Habe mich von allem befreit, was andere für sich nutzen könnten. Und so bin ich der Unberechenbare, Unmanipulierbare."

Ein Lächeln ziert nun das Gesicht Mad Dogs.

"Und diesen Status bin ich noch nicht bereit frei zu geben!"

Als sich die Hände der beiden lösen, gibt MD seinem jungen Kollegen noch ein paar letzte Worte mit auf den Weg.

"Ich bin gespannt, ob du es schaffst, hier in der PCWA ein freier Kämpfer zu bleiben. Wenn der erste Hass in dir aufkeimt, wenn sich die Bedrohung in den Stoff deiner Unterwäsche gefräst hat... du hast gesehen, wozu sie fähig sind - aber es nicht auf Dauer erlebt. Das ist ein Unterschied, Robert. Dennoch wirst du deinen Weg machen... und wer weiß, vielleicht kreuzen sich unsere Wege eher früher als später ein weiteres Mal."

 

Vincent Craven: "Hm. War das jetzt freundschaftlich oder können sich beide nicht riechen? So irgendwie bin ich mir da bei unseren beiden Champions nicht so sicher."

Mike Garland: "Wir haben es gehört: Ein Stable wollen die beiden nicht gründen, aber irgendwie teilen sie doch gewisse ihrer Ansichten miteinander. Aber ob ihnen das wirklich im Kampf gegen ihre zahlreichen Gegner etwas nützen wird? Manchmal braucht man eben doch handfestere Unterstützung."

Vincent Craven: "So sieht's aus. Und ihre Gegner stehen bereits Gewehr bei Fuß."

Mike Garland: "Viele Worte und nur heiße Luft dabei heraus gekommen, kann man die Konversation der beiden so zusammen fassen?"

Vincent Craven: "Du sprichst hier von zwei Titelträgern. Egal, wie schlecht du die beiden auch zu machen versuchst... die Gürtel kann ihnen aktuell niemand nehmen."

Mike Garland: "Noch nicht. Noch nicht."


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: "Mit einem Gewicht von 93 Kilogramm bei einer Größe von 1,86 Metern... hier ist der Herausforderer... IAN CHRISTOPHER EDWARDS!"

Cold as Ice

 

Erkenne es und du wirst es verstehen!“

-Noah O’Wellhubly

Schon als die ersten Klänge des Foreigner-Klassikers aus der kratzigen Soundanlage röhren, gibt es ordentlich Gehate von den PCWA Fans im Theatre, denn der letzte Firmenmann kündigt sich an. Als dieser (wohl gemerkt alleine!) hinter dem Vorhang hervorkommt, prasselt es Hasstiraden für den Waliser. Nach wie vor braucht es keine Betrügereien, keine Gewaltorgien, keine Beleidungen, nur das Bekennen der Zugehörigkeit zur verhassten Firma, um negative Emotionen im Publikum. Ganz so krass wie noch bei der letzten Vendetta-Ausgabe mögen diese Reaktionen zwar nicht mehr sein, doch um die PCWA ist es nach wie vor unglaublich schlecht bestellt, weshalb es immer noch allen Grund gibt die Firma und damit Ian Christopher Edwards auszubuhen.

Der selbsternannte Altruist und Philanthrop lässt sich davon jedoch nicht beeinflussen. Absolute Konzentration spricht aus seinen auf das Seilgeviert fokussierten Augen. Er gegen Robert Breads, das größte Match seiner noch jungen Karriere. Besiegt er ihn, kann er sie alle besiegen... Zügig marschiert er zum Ort des Geschehens, steigt zügig auf den Apron und betritt dann zwischen Middle- und Toprope den Ring. Sein Blick über die verärgerten Gesichter der Fans. Anna hatte womöglich sogar recht. Wenn er dieses Match gewinnen sollte, dann würden sie ihm zuhören. Zuhören müssen! Ja, er musste heute gewinnen. Die Musik wird wieder leiser, ICE begibt sich in seine designierte Ringecke und schaut von dort zum Vorhang.

Jane Nelson: "Und sein Gegner... er ist der Träger der Cryption Crown... mit einem Gewicht von 97 Kilogramm bei einer Größe von 1,84 Metern... hier ist... ROBERT BREADS!"

Und dann fehlt da ja noch unser aller Lieblingswrestler. "Einer Gegen Alle" kündigt den selbsternannten PCA Wrestling Champion Robert Breads, der sich dann auch gleich auf der Rampe zu erkennen gibt. Mit dem goldenen Gürtel um die Hüften macht sich der Kanadier auf den Weg zum Seilgeviert, wobei er seinen Gegner nicht aus den Augen lässt. Edwards ist sein heutiger Herausforderer, und was auch immer mit Lucifer, Dalmi oder Mad Dog auch passiert ist - das ist jetzt völlig egal. Es geht nur um dieses Match, ums Wrestling und um nichts sonst.

Die Stimme des Wrestling betritt den Ring über die Treppe und nickt seinem Gegner zu - weder besonders respektvoll, noch sonderlich abwertend. Er nimmt ihn einfach wahr. Dann schnallt er sich auch schon den Titel ab und reicht ihn an den Ringrichter weiter, der selbigen iin die Luft streckt, als Zeichen, dass es einmal mehr um diesen Titel geht. Es ist die dritte Titelverteidigung von Robert Breads, bei der dritten Show in Folge. NEON LOVE und Wiley Cuts konnten ihn nicht besiegen - doch nun tritt mit Ian Christoper Edwards ein ganz anderer Gegner gegen ihn an.

Schließlich ist der Referee soweit, er hat den Titel weggebracht, sich versichert, dass beide Kontrahenten bereit sind, und die Glocke läutet, es geht los.

2nd Match
Cryption Crown Match

Träger der PCWA Cryption Crown
vs.

(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out)

Mike Garland: "Und auf geht's! Die Cryption Crown oder der Wrestling Title, wie man denn will, steht auf dem Spiel."

Vincent Craven: "Das bisher wichtigste und größte Match in der Karriere von Edwards, eine Chance, die er sich bei Out Of Ashes rechtmäßig verdient hat. Die Frage bleibt nun nur: Kann er sie auch nutzen? Denn Robert Breads hat bewiesen, dass er seinen Titel verteidigen kann."

Beide Wrestler kommen sich nun ganz standardmäßig stückchenweise näher, so wie Breads es gern hat, und auch Edwards ist ja nicht abgeneigt, ein Standard-Match aufzuziehen, auch er kann den typischen "Wrestling-Stil" mitgehen. Edwards macht den ersten Schritt nach vorne... und reicht "Canada's Own" die Hand. Kurze Verwirrung bei Breads ob dieser Geste, schließlich war er in der Vergangenheit nicht unbedingt ein sehr beliebter Mann und auch Edwards hat durch seine Verbindung mit der Firma alles Andere als einen guten Ruf. Aber schön, das hier soll ein faires Match werden, One on One, wer ist der Bessere - und so schlägt Breads ein.

Vincent Craven: "Die Gesetze der Fairness werden eingehalten - so wie Breads sich das für seinen Titel vorstellt."

Mike Garland: "Ich hoffe allerdings, dass die Gesetze des Prügelns gleich auch noch ins Spiel kommen."

Nachdem sie nach ihrem Handshake wieder ein Stück weit auseinander gegangen waren, umkreisen sich Robert und Ian Christopher nun, kommen sich dabei stückchenweise näher, alssen sich nicht aus den Augen und gehen schließlich in den Lock-Up. Beide drücken ordentlich, wollen dem jeweils Anderen ihre Stärke beweisen, und es ist Robert Breads, der den Waliser nach hinten drücken kann, bis in die Ringseile, wo der Referee ihn anzählt und Breads exakt bei vier loslässt. Die beiden stehen sich also wieder gegenüber, und der Kanadier lächelt müde, als wolle er sagen "War das schon alles?"

Mike Garland: "Immer wieder schön zu sehen - auf der einen Seite der Verfechter der Fairness, aber im Ring ist er arrogant ohne Ende."

Edwards findet das auch nicht sonderlich lustig, will sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. So geht er von den Seilen weg, wieder in Richtung Ringmitte, und beide Wrestler treffen sich zu einem erneuten Lock-Up. Erneut versuchen sie auch, sich gegenseitig ihre Stärke zu beweisen, und diesmal ist es Edwards, der seinen Gegner nach hinten drückt, bis in die Seile. Der Offizielle zählt, und bei vier lässt der Herausforderer los und starrt dem Champion direkt in die Augen. Die beiden stehen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, und auch wenn sie keine Männer sind, die gerne zu unfairen Mitteln greifen - es geht hier um den Titel. Und allein das kreiert eine gewisse Anspannung. Dann ist es an Edwards, das gleiche Lächeln aufzusetzen wie eben Robert Breads, um es ihm mit gleicher Münze heim zu zahlen.

Slap! Das lässt sich der Kanadier nicht gefallen. Wenn hier jemand seine Überlegenheit demonstriert, dann ist er das, und so verpasst er seinem Gegenüber eben einen harten Slap, eine Ohrfeige direkt ins Gesicht. Ian findet das überhaupt nicht komisch, und sofort gibt es als Antwort auch eine Ohrfeige von ihm für Breads. Der schlägt aber gleich wieder mit einem Slap zurück, ebenso wie Edwards. Da das nun aber nicht mehr zu reichen scheint, setzt der Wrestling Champion nicht etwa mit einer erneuten Ohrfeige nach, sondern knallt dem Waliser einen Forearm an den Kopf. Doch auch hier wehrt sich Edwards mit gleicher Münze und zeigt einen Forearm gegen den Kanadier.

Wütend schlägt Breads noch einmal zu, doch wieder erweist sich der Herausforderer als ebenbürtig, nein, mehr als das - er zeigt einen Forearm und setzt gleich mit einer Serie von Slaps nach, eins, zwei, drei Mal geht es ins Gesicht... beim vierten Mal duckt sich der Kanadier aber weg! Ian wirbelt zur Seite, wo Breads bereits steht, und es gibt einen üblen Kick gegen die Brust, mit voller Wucht, der Ian nach hinten taumeln lässt. Sofort setzt "Canada's Own" mit einem weiteren Kick an die Brust nach, Edwards wankt - und dann gibt es einen High Kick gegen den Oberkörper, der heftig genug ist, dass der Waliser hinten über fällt und erstmal liegen bleibt.

Vincent Craven: "Das muss man als Gegner von Robert Breads umbedingt vermeiden. Er kann mit seinen Beinen Kicks und Strikes zeigen, die einen ruck-zuck das Licht auspusten."

Mike Garland: "Fast schon verächtlich blickt Breads auf Edwards herab, es scheint, als habe der Herausforderer den Kanadier wütend gemacht, indem er pausenlos zurück geschlagen hat, ohne dass seine Offensive auch nur die geringste Wirkung gezeigt hätte. Doch nun hat er seine Kicks zeigen können, eine wahrlich gefährlichere Waffe als seine Forearms oder Slaps."

Robert Breads blickt sich im Publikum um und hebt die Hand in die Höhe, als wolle er sich nun schon als Sieger feiern lassen. Einmal mehr hat er seiner Meinung bewiesen: Ihm kann keiner das Wasser reichen. Fast schon übertrieben lässig marschiert Breads durch den Ring zu Edwards und packt ihn am Kopf, zieht ihn nach oben. Dann hebt er den Herausforderer aus und wirft ihn per Bodyslam auf die Matte und auf den Rücken. Edwards krümmt sich und setzt sich auf, doch das bestraft der Titelverteidiger gleich mit einem weiteren heftigen Kick, dieses Mal einem Soccer Kick direkt in den Rücken.

Das reicht dem Mann von der Insel erst einmal, und so rollt er sich aus dem Ring, um ein wenig Ruhe zu bekommen. Kopfschüttelnd klettert Breads hinterher und hebt seinen Gegner erneut an. Mit dem Rücken lehnt er Edwards an den Ring-Apron, und dann lässt er wieder einen Tritt gegen die Brust folgen, der den Herausforderer nach Luft schnappen lässt. Es folgt ein weiterer, übler Kick gegen den Solaplexus und Edwards verzieht das Gesicht zu einer vor Schmerz verzerrten Grimasse. Breads nimmt währenddessen zwei Schritte Anlauf, bis er mit dem Rücken die Barrikade berührt - und läuft dann los, um seinem Gegner einen Big Boot an den Kopf zu schmettern!

Vincent Craven: "Die Anfangsphase gehört ganz klar Robert Breads, der hier seinen bevorzugten Stil aufziehen kann - einfach so lange auf den Gegner eintreten, bis man gewonnen hat."

Mike Garland: "Er weiß eben, dass er gegen jeden Gegner anders kämpfen muss. Sei es sein variabler, schneller Stil gegen NEON LOVE oder ein bearbeitungs- und submissionlaster Stil gegen Wiley Cuts... beides hat Edwards sich ansehen können, um damit klar zu kommen. Also ist der "Game Plan" von Breads hier wieder ein Anderer."

Edwards sinkt zu Boden, und Breads zuckt fast schon entschuldigend mit den Schultern - "Tut mir Leid, dass das Match so langweilig ist, aber ich bin nunmal zu gut." Entspannt und betont langsam steigt der Kanadier auf den Apron, um den Ring wieder zu betreten... doch das wird ihm zum Verhängnis. Denn das hat alles zu lange gedauert, da ist wieder ICE, und er rauscht heran, springt einen Dropkick und trifft damit das linke Knie von Breads, der überrascht getroffen wird und auf dem Apron zusammen knickt und dort liegen bleibt.

Sofort nutzt Edwards das aus, klettert neben den Kanadier und hebt ihn hoch, stemmt ihn in die Luft, und lässt ihn fallen - auf das linke Knie, sodass Breads aufschreit und wieder in den Ring rollt.

Mike Garland: "Na also, Edwards ist wohl doch gar nicht so blöd. Mein Gegner tritt pausenlos auf mich ein? Dann gehe ich auf seine Beine los!"

Einen Moment der Ruhe gönnt sich Edwards, dann klettert er wieder auf den Apron um den Ring zu betreten. Er beugt sich ins Seilgeviert... und bekommt sofort wieder einen Kick an die Brust! Breads beißt die Zähne zusammen, noch ist die Bearbeitung nicht so schlimm, als dass er nichts mehr tun könnte, es schmerzt zwar, schränkt ihn aber noch nicht ein. Und so hängt Edwards nun schwach und getroffen in den Ringseilen, und das nutzt Breads, packt seinen Gegner am Kopf und zerrt ihn durch die Seile in den Ring, bis in die Ringmitte, und es gibt einen DDT!

Nein! Edwards kontert! Er bekommt das Bein von Breads zu fassen, das Linke...

Dragonscrew!

Vincent Craven: "Sehr schöner Konter - er wendet nicht nur den Move ab, sondern kann auch noch selbst Schaden an einer bestimmten Stelle verursachen."

Fluchend liegt der Kanadier auf der Matte und packt sich sein linkes Bein, ignoriert aber einmal mehr den Schmerz und stemmt sich so halbwegs wieder hoch, ehe er von Edwards am Kopf gepackt und nach oben gezogen wird. Breads schubst den Waliser aber weg, und sofort gibt es einen Forearm an den Kopf! Ian taumelt rückwärts, und Breads setzt sofort nach - Spinning Kick in den Magen des Herausforderers! Dieser wankt rückwärts in die Ringecke, doch Robert kann nicht sofort nachsetzen, erst einmal knickt er für eine halbe Sekunde ein, fluckt wieder, drückt das Bein durch und betastet es einmal mehr. Noch ist alles in Ordnung. Noch.

Dann wendet er den Blick wieder seinem Gegner zu, der in der Ringecke verweilt. So schnell er kann stürmt er los, reißt den Arm hoch - Clothesline in der Ringecke!

Abgewehrt! Edwards reißt das Bein hoch, und Breads' Gesicht kollidiert mit der Fußsohle von ICE. Getroffen davon wankt Breads rückwärts, schüttelt sich dann aber einmal und rennt einfach nochmal los! Damit hat Edwards nicht gerechnet, der Kanadier reißt das Bein zum Big Boot hoch, und Edwards bekommt Seines dieses Mal nicht schnell genug nach oben.

Dafür aber seine Hände! Ian fängt den Tritt ab, schleudert das Bein des völlig irritierten Breads nach unten, in Richtung Matte, und nutzt selbst die Seile gleichermaßen als Stütze und Absprunghilfe...

Enzuigiri!

Erneut stolpert der Kanadier rückwärts, kann sich nur so gerade eben noch auf den Beinen halten, wirkt leicht angeschlagen, sieht sich nach Edwards um - und da kommt er auch schon! Lariat!

Breads taucht ab! Back Body Drop!

Ian kracht mit dem Rücken auf die Matte und schreit einmal kurz schmerzerfüllt auf, während Breads sich eine Sekunde Zeit nimmt, durch zu atmen, sich auf das oberste Seil zu lehnen und sein linkes Bein durchzuschütteln. Dann wendet er sich wieder seinem Opponenten zu, der sich gerade wieder auf die Beine gewuchtet hat. Sofort wird Edwards am Arm gepackt und per Whip-In in die Seile geschickt... nein, der Waliser kontert per Reversal, es ist Breads, der in die Seile muss... doch er kann den Schwung mitnehmen und Edwards per Forearm zu Boden bringen. Das hält den Herausforderer aber natürlich nicht lange auf, sofort steht er wieder auf - und wird gepackt!

Snap Powerslam!

Sofort folgt der Pin von Robert Breads...

Eins...

Zwei...

Kick-Out von Ian Christopher Edwards.

Mike Garland: "So langsam nimmt das Match sowohl an Tempo als auch an Härte zu, wir sehen die ersten Wrestling-Moves statt ausschließlich Kicks, Forearms und Slaps."

Vincent Craven: "Und auch das erste Cover des Matches, doch das reicht noch nicht, um das Match zu gewinnen - da muss schon noch mehr passieren."

Breads lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen, er kontrolliert nun wieder den Fluss des Matches, und auch wenn die Fans es langweilig finden - er wird so weiter machen wie bisher, er wird seinen Gegner einfach so lange pausenlos mit immer härteren Aktionen niederstrecken, bis dieser geschlagen ist. Und so geht er durch die Seile auf das Top Rope und wartet dort wenige Momente, bis Edwards wieder steht, und gerade, als der Herausforderer sich dem Champion zuwenden will, springt Breads ab - starkes Timing, sodass Edwards keine Reaktionszeit mehr bleibt. Breads segelt durch die Luft, und er trifft!

Flying Clothesline!

Der Waliser sinkt zu Boden und wird erneut sofort von der Stimme des Wrestling gepinnt...

Eins...

Zwei...

Kick-Out!

Doch Breads hakt das Bein direkt ein, klemmt es ein - STF von Robert Breads gegen Ian Christopher Edwards! Der Herausforderer hängt im Submission-Hold fest, und Breads zieht den Move mit großer Konzentration durch... doch Edwards kriecht in Richtung der Seile, und er hat Glück, denn der Ringrand ist nah... nur noch wenige Zentimeter... und er bekommt das unterste Seil zu fassen, ja!

Vincent Craven: "Puh, nochmal Glück gehabt. Noch sind wir nicht in einer Phase des Matches, wo jeder Submission-Move potentiell das Ende bedeutet, aber trotzdem..."

Mike Garland: "Es geht ja auch nicht unbedingt darum, direkt mit einem Submission Hold zu gewinnen. Der dauerhafte Schaden, der durch eine lange Haltezeit verursacht werden kann, zieht sich dann durchs ganze Match und schränkt dich extrem ein."

So oder so, wie immer löst Breads den Hold perfekt pünktlich, als der Referee bei "Vier" ist. Doch er lässt Edwards nicht wirklich Zeit, sich zu erholen, sofort packt er zu und reißt ihn auf die Beine, er hat ihn um die Hüften gepackt...

Deadlift German Suplex!

Nein! Edwards windet sich aus dem Waist Lock heraus, wirbelt um Breads herum und packt selbst zu.

German Suplex von Edwards!

Auch nicht! Robert kann einen üblen Ellbogenstoß an den Kopf von ICE zeigen, der diesen dazu zwingt, den Hold zu lösen. Sofort wirbelt nun Breads umher, erblickt Edwards und feuert einen Move ab.

Lariat!

Doch Ian duckt sich, rennt unter dem Arm hindurch, in die Seile, holt dort Schwung, und stürmt auf Breads zu... doch der kontert mit einem weiteren, üblen Kick zur Brust, der den Mann von der Insel zurück wanken lässt... doch da springt ICE einen Dropkick - und zwar tief, gegen das linke Knie von Robert Breads!

Mike Garland: "Toller, kleiner Exchange hier von beiden - mit dem besseren Ende für Edwards, denn Breads versucht gerade noch, seinen Stand zu finden."

Schnell tritt ICE an seinen Gegner heran... doch der ist vorbereitet! Wieder der Kick gegen die Brust... doch diesmal fängt Edwards den Tritt ab! Er kann das linke Bein abfangen, und stemmt seinen Gegner nun, das linke Bein weiterhin haltend, in die Höhe... und dann lässt er ihn einfach fallen, und Breads kracht mit dem Knie voran auf die Matte. Sofort schreit Robert auf, und Edwards geht zu seinem Gegner, packt erneut das linke Bein, stemmt es senkrecht in die Luft... doch Breads wehrt sich! Er kickt seinem Gegner mit dem rechten Bein ins Gesicht!

Edwards wankt nach hinten, während Breads sich langsam aufsetzt... doch Ian Christopher entscheidet sich, den Schwung mitzunehmen, er geht in die Seile, stürmt dann auf Breads zu...

Running Knee Strike zum Kopf!

Breads ist hart getroffen und halb angeknockt, doch er muss sich nun offenbar beweisen, er will allen etwas beweisen, sich selbst etwas beweisen, tut so als sei nichts gewesen, setzt sich einfach wieder auf...

...und steckt im Sitzen den Superkick von Edwards ein! Breads kippt reglos hinten über!

Augenblicklich ist Edwards da, ist das etwa der Titelwechsel...?

Eins...

Zwei...

Der Kanadier befreit sich!

Vincent Craven: "Das wäre fast ins Auge gegangen. "Canada's Own" wollte zeigen, wie wenig ihm doch dieser Knee Strike ausgemacht hatte... und zur Belohnung gab es den Tritt ins Gesicht. Ganz unschöne Sache."

Mike Garland: "Nun, nicht für Edwards - der ist nun voll im Match drin, und seine Chancen, die dritte Titelverteidigung von Robert Breads zu verhindern, steigen langsam rapide an!"

Einmal schüttelt Edwards kurz den Kopf, dann hebt er seinen Gegner am Kopf an, zieht ihn auf die Beine und packt ihn sogleich von hinten, wieder in den Waist Lock... es soll wieder den German Suplex geben!

Doch auch dieses Mal ist Breads vorbereitet, er windet sich heraus, steht mit einem Mal direkt hinter Edwards und schubst diesen einfach nach vorne in die Ringecke. Ian kracht gegen die Polster und Breads stürmt sofort hinterher...

Nein, Edwards kann auf die Seile springen, und dann springt er nach hinten ab, über den heranstürmenden Breads hinweg, der nun selbst unsanft in die Ringecke kracht. Edwards landet auf den Füßen, geht auf Breads zu... doch der Kanadier reißt das Bein hoch, und ICE bekommt es ans Kinn gezimmert! Der Waliser taumelt rückwärts, und Robert steigt schnell die Seile nach oben, auf das Top Rope und fliegt dann heran...

Flying Clothesline! Noch eine!

Nein! Konter von Edwards! Dropkick in den Magen!

Breads sinkt getroffen zu Boden und rollt sich erst einmal aus dem Ring, das war eine ganz unschöne Aktion, die er da unvorbereitet einstecken musste. Leicht humpelnd aufgrund seines angeschlagenen Beins stolpert er um den Ring herum...

...doch da wartet schon Edwards auf dem Apron!

Wieder ein Kick ins Gesicht!

Der Wrestling Champion wankt getroffen zurück, und Edwards nutzt die Chance, blickt sich kurz um und stößt sich dann mithilfe der Seile ab, auf die Seile selbst...

Doch da ist Breads! Er schießt von hinten heran, und er packt den auf dem zweiten Seil stehenden Edwards, der scheinbar eine Art Springboard Crossbody zeigen wollte, doch nun ist Breads da, hebt ihn aus... Nein, das schafft er nicht!

Ian wehrt sich mit einigen Ellbogenstößen ins Gesicht seines Gegners, und dieser fällt wieder vom Apron, auf den Hallenboden. Doch Ian geht von den Seilen herab, das ist ihm doch eine zu unsichere Aktion, und stattdessen geht er in Richtung Top Rope, er klettert in der Ecke auf das oberste Seil. Dort wartet er nun bloß auf seinen Gegner, und Breads steht auch langsam auf... und dann gibt es ihn - den Crossbody von oben!

Doch Breads tritt einen Schritt zurück... und fährt das Knie nach oben! Edwards kracht mit dem Kinn aus dieser Höhe auf das Knie von Robert Breads!

Mike Garland: "Das war es! Das war der Game-Changer in diesem Match! Edwards muss ausgeknockt sein!"

Vincent Craven: "Breads muss nur noch nachsetzen, dann war es das!"

Mike Garland: "Aber... was ist denn das? Breads krümmt sich selbst am Boden!"

Das hat Garland ganz richtig beobachtet - denn Breads hatte einfach, in einem Reflex und ohne groß nachzudenken, das linke Bein hochgerissen. Das angeschlagene Bein. Ein ganz böser Fehler, denn die ganze Wucht von Edwards war auf seinem bearbeiteten Bein gelandet. Hätte er das andere Bein nach oben gerissen, hätte er womöglich nun schon gewonnen, doch so nicht. Vor Schmerz fluchend rollt Breads auf dem Hallenboden umher, klammert sich an der Ringschürze fest und zieht sich langsam nach oben. Dann rollt er jedoch erst einmal in den Ring und gleich wieder aus dem Ring heraus - der Count des Referees war schon bei 8 gewesen, und durch Count-Out will er nun wirklich nicht seinen Titel verteidigen. Nein, er will das Match richtig gewinnen.

Langsam humpelt Breads in Richtung Edwards, der so langsam wieder zu Sinnen kommt und durch die Verletzung von Breads genug Zeit hatte, den Kniestoß so zu verarbeiten, dass nun nicht automatisch Schluss ist. Nichtsdestotrotz ist Ian übel angeschlagen. Und das sieht auch Breads, er hebt seinen Gegner langsam an... doch der schubst ihn weg! Breads knickt mit dem linken Bein ein, und sofort packt sich Edwards seinen Gegner, legt einen Arm über seine Schulter...

Snap Suplex!

VON BREADS!

Der Kanadier hatte kontern können, und nun selbst den Reverse Suplex anbringen können - und schleudert seinen Gegner dabei mit dem Rücken auf den Apron, gleich neben die Ringseile.

Mike Garland: "Streicht das, was ich vorhin gesagt habe - DAS war der Game-Changer. Breads muss seinen Gegner nur noch pinnen, und dann war es das."

Vincent Craven: "Nicht so schnell, Mike. Edwards hat sicherlich noch irgendwo Reserven, die er abrufen kann - immerhin geht es hier um den Titel. Und erstmal muss Breads auch in den Ring kommen."

Da hat Vincent Recht, denn einmal mehr schüttelt der Kanadier sein Bein aus, während er mit den Händen darauf einschlägt, um wieder Gefühl in seine Extremität zu bekommen. Dann, schließlich klettert Breads auf den Apron, packt Edwards am Kopf, um ihn wieder in den Ring zu ziehen...

...und stockt. Breads zögert, scheinbar kommt ihm irgendeine Idee. Statt ihn hoch zu ziehen, verpasst der Kanadier dem Mann aus Cardiff nun sogar noch einen Schlag an den Kopf, damit dieser auch ja liegen bleibt. Dann dreht der Träger der immer noch offiziell als PCWA Cryption Crown bekannter Trophäe sich um, marschiert den Apron entlang... und klettert in der Ringecke auf das oberste Seil.

Mike Garland: "Was macht Breads denn da? Das ist doch unnötig! Pinn' ihn einfach, dann war es das!"

Vincent Craven: "Oh Gott... damit kann das Match wieder um 180 Grad gedreht werden... oder es ist danach entschieden."

Mike Garland: "Der ist doch verrückt!"

In gewisser Weise sicherlich, aber Breads starrt nun vom obersten Seil auf seinen auf dem Apron liegenden Gegner herab, dann springt er ab - die Beine durchgestreckt, ungebremst, und mit voller Wucht.

TOP ROPE DOUBLE FOOT STOMP! BREADS LANDET AUF EDWARDS' BRUSTKORB!

Die Fans in Halle lassen ein lautes "Oooooh!" vernehmen, als der Move trifft. Edwards wird durch die Wucht vollkommen die Luft aus den Lungen gepresst, und vor Schmerz zuckend rollt er in den Ring hinein. Das muss es sein, Breads muss nur noch das Match beenden...

Mike Garland: "Habe ich doch gesagt! Nun liegt der Champion selbst außerhalb des Rings!"

Vincent Craven: "Er wollte einfach zu viel - und nun hat er seine eigene Verletzung vielleicht noch schlimmer gemacht. Wie kommt er nur auf die Idee, dass es gut wäre, von dort oben herunter zu springen? Mit dem Zustand seines Beins...?"

Tja, da wollte Breads wohl lieber den "perfekten" Sieg als den einfachen Sieg - wollte noch das Sahnehäubchen oben drauf setzen. Nun muss er aber erstmal gucken, dass er irgendwie wieder in den Ring kommt, denn der Referee ist bei sieben. So schnell er kann - und das ist nicht unbedingt schnell, gemessen an normalen Maßstäben - zieht sich Breads an der Ringschürze nach oben... Der Ringrichter ist bei acht... Klar, er kann per Count-Out verlieren und damit den Titel verteidigen - aber er will nunmal gewinnen, er will nicht so eine Titelverteidigung... Nun zählt der Referee neun... und Breads zieht sich in den Ring!

Vincent Craven: "Das war knapp... das hätte ihn fast den Sieg gekostet!"

Mike Garland: "Aber nun könnte er sich den Sieg auch schon sichern... denn Edwards liegt immer noch dort!"

Ja, das tut er, und sofort krabbelt der PCA Wrestling Champion zu seinem Gegner, legt sich auf ihn, der Ringrichter zählt, ist das die Titelverteidigung?

Eins...

 

Zwei...

 

Kick-Out!

Edwards kann sich noch einmal befreien - das hat alles einfach viel zu lange gedauert, und der Waliser kickt nicht kurz vor drei aus, sondern schon kurz nach der Zwei. Breads schlägt die Hände vor dem Gesicht zusammen, dann blickt er wütend auf Edwards und macht eine Geste mit der Hand - er schneidet sich symbolisch die Kehle durch. Er will das Match nun beenden!

So gut er kann hüpft Breads auf die Beine und reißt dabei Edwards mit nach oben, der gar nicht so recht weiß, wie ihm geschieht... und dann springt Breads ab, donnert dem Herausforderer einen Dropkick an die Brust! ICE stolpert rückwärts, bis er mit dem Rücken in die Ringecke stößt, und stürmt Breads gleich hinterher.

SHINING KICK IN DER RINGECKE!

Edwards sackt zusammen, und bleibt in der Ecke sitzen, den Kopf an die Polster angelehnt. Breads hingegen hat schon wieder Anlauf genommen, er zieht das linke Bein ein wenig nach, kann aber immer noch recht schnell rennen, er spurtet so schnell er kann in die gegenüberliegende Ringecke, dreht sich um, läuft wieder los und direkt auf Edwards zu...

DROPKICK GEGEN DEN SITZENDEN ICE!

Nun wird es in der Halle laut, und Breads reißt sich an den Seilen wieder auf die Beine, hebt die Arme an und ruft "Come On!" - wohl zu niemand bestimmten, einfach, um sich selbst weiter zu pushen. Dann zerrt er seinen Gegner in die Ringmitte, um das Match zu beenden...

Eins...

 

Zwei...

 

Edwards kann sich befreien!

Frustriert schlägt der Kanadier auf die Matte, das kann es doch nicht sein! Mit den Händen stützt Breads sich ab und wuchtet sich nach oben, er muss sich irgendetwas Übleres überlegen - er muss nun einmal die wirklich großen Aktionen auspacken, wenn er das hier gewinnen will. Sein Gegner wird am Kopf gepackt, auf die Füße gehievt und zu sich heran gezogen... soll es nun einen Piledriver geben? Oder eine Powerbomb? Nein, Breads hakt die Arme ein, es soll den RB Driver geben, den Double Underhook Piledriver.

DROP TOE HOLD!

Edwards kann kontert, Breads fällt vorne über, hat damit gar nicht gerechnet - und genau das wird ihm zum Verhängnis. Denn sofort ist Edwards da, packt das "richtige" Bein blitzschnell, rollt den Kanadier herum und setzt den Fiure Four Leg Lock an!

Mike Garland: "Der Hold sitzt! Nun sitzt Breads tief in der Sch..."

Vincent Craven: "Unser Champion steckt in der Klemme, möchtest du sagen. Und ja, das tut er - das hier könnte den Titelwechsel bedeuten!"

Breads schreit laut auf, das hier ist eine mehr als schlechte Situation für ihn - der Hold geht gegen sein angeschlagenes Bein, und er kommt so schnell nicht in die Seile, die sind ein gute Stück entfernt. Trotzdem versucht Breads es natürlich, er will die Wrestling Championship behalten, er will den Titel nicht an Ian Christopher Edwards abgeben... und Stück für Stück zieht er sich in Richtung der Seile, kommt immer näher...

Da gibt es einen Slap! Edwards schlägt Breads ins Gesicht, um dessen Vormarsch in Richtung der Seile zu verhindern. Das lässt sich "Canada's Own" natürlich mal so gar nicht gefallen, und sofort gibt es die Antwort in Form einer krachenden Ohrfeige, diesmal in Edwards' Gesicht... es entbrennt ein Slap-Battle, während beide im Submission-Hold sind!

Breads trifft, Edwards trifft, Breads trifft, Edwards trifft... und dann gibt es eine Schlag-Kombination des Kanadiers, vier Slaps in Folge, Edwards sackt zusammen und fällt hinten über... und das kann Breads nutzen, um sich samt seines Gegners über den Boden zu zerren... es geht voran... und Breads kommt in die Seile!

Edwards setzt sich gerade wieder auf, dann ärgert er sich über diesen Moment der Unaufmerksamkeit, in dem Breads ihn hatte nieder strecken können. ICE wartet, bis der Referee bis vier gezählt hat, dann löst er den Leg Lock.

Mike Garland: "Und hier hat Breads eine kleine "Krise" im Match überstanden. Zumindest ist die Gefahr einer Niederlage gebannt - für's Erste..."

Der Herausforderer steht auch direkt auf und atmet kurze zwei Sekunden durch - die Zeit kann er sich ruhig nehmen, Breads wird so bald sicher nicht von allein aufstehen. Dann marschiert er wieder zum Kanadier und packt diesen am Kopf, er zieht ihn in die Ringmitte, weg von den rettenden Seilen. Anschließend legt er sich den Arm von Breads über die Schulter und stemmt ihn vertikal in die Luft!

Suplex!

Doch Breads rutscht hinten über! Er rutscht von Edwards' herunter, landet hinter dessen Rücken und... steckt sofort einen blitzschnellen Kick von Ian Christopher gegen das linke Knie ein. Breads knickt mit dem angeschlagenen Bein weg, muss auf die Knie, und sofort läuft ICE los, in die Seile, holt Schwung... doch Breads wirft sich zur Seite, als er ankommt, packt Edwards dabei am Kopf und reißt ihn herum, sodass er geradewegs in die Ringecke stürmt, den Schwung nicht mehr wegnehmen kann und von "Canada's Own" mit der Schulter voran zwischen den oberen beiden Ringseilen gegen den Ringpfosten geknallt wird.

Vincent Craven: "Autsch! Das tut ja schon beim Zusehen weh... Das ist gut für Breads, das gibt ihm Zeit. Die braucht er nun auch."

Das tut er wirklich. Die Stimme des Wrestling kauert auf der Matte und streckt das Bein immer wieder durch, zieht es an, trommelt darauf ein, damit er es zumindest noch ein kleines bisschen weiter benutzen kann. Auch, wenn er größtenteils auf seine Trademark-Kicks verzichten muss, so muss das Bein ihn doch zumindest noch ein Weilchen auf den Füßen halten können.

Schließlich richtet sich der Kanadier wieder auf, zwar langsam, aber er schafft es. Dann marschiert er zur Ringecke, wo Edwards noch immer getroffen auf dem Apron hängt, und sich an den Seilen festklammert, um nicht herunter zu fallen - getroffen von der Kollision mit dem Metall. Breads schnappt sich seinen Opponenten dann, er nimmt ihn am Kopf und zieht ihn durch die Seile, sodass nur noch seine Füße auf dem mittleren Ringseil liegen, der Rest von ihm wird von Breads getragen - und dann gibt es einen Neckbreaker!

Doch das reicht dem Champion natürlich nicht, er weiß, für eine Titelverteidigung muss er mehr auspacken. Und deswegen richtet er seinen Gegner auch gleich wieder auf, gönnt ihm keinerlei Verschnaufpause, sondern macht gleich weiter - und es gibt Slaps ins Gesicht, eins, zwei, drei, vier Stück, die Edwards wanken lassen, aber er fällt nicht. Wütend darüber geht Breads in die Seile, kann nicht volles Tempo aufnehmen, aber es reicht, und er springt kurz vor Ian ab, reißt das rechte Knie hoch und donnert es ihm ans Kinn! Edwards geht getroffen zu Boden, Breads legt sich auf ihn, ist das die Titelverteidigung...?

Eins...

 

Zwei...

 

Kick-Out von Ian!

Vincent Craven: "Es wird immer knapper, ich denke, wir nähern uns hier so langsam dem Ende. Viel länger kann Breads das hier wohl sowieso nicht durchstehen, und auch Edwards wirkt langsam angeknockt."

Mike Garland: "Da kann ich leider gar nicht widersprechen. Das dürfte nun die Schlussphase in diesem Match werden. Wenn Edwards noch ein paar Minuten durchhält, ohne K.O. zu gehen, dürfte er das Match und den Titel gewonnen haben."

Breads sitzt frustriert auf der Matte, das hätte es eigentlich sein sollen, aber nein - er muss wohl noch ein wenig aufdrehen. Während ICE nur langsam wieder auf die Beine kommt, schafft Breads das ein wenig schneller. So wartet er nun nur auf seinen Gegner, und als dieser so gerade wieder halbwegs sicher stehen kann, zieht der Titelverteidiger seinen Gegner zu sich heran, wieder in die Piledriver Position, hakt die Arme ein...

Der RB Driver! Der Double Underhook Piledriver!

Nein! Edwards reißt sich los! Breads guckt nur verdutzt, und bevor er IRGENDETWAS tun kann, springt Ian schon nach unten, streckt die Beine durch...

Dropkick! Wieder gegen das linke Knie!

Und sofort geht Breads zu Boden, Edwards packt wieder zu, jetzt muss es schnell gehen, er packt das linke Bein, dreht sich um die eigene Achse und setzt wieder den Figure Four an!

Nein, Breads kontert! Als Edwards sich herunter beugt, zieht er ihn nach vorne! Triangle Choke!

Doch hier kann sich nun Ian wehren, er rollt sofort herum, aus dem Move heraus, mit einer Rolle, die es ihm erlaubt, sofort wieder auf die Beine zu kommen. Breads will ebenfalls aufspringen, schafft das aber nicht wirklich, brauch die eine, berühmte Sekunde zu lange...

Superkick von Edwards!

Aber der Champion duckt sich weg! Er steht nun direkt hinter dem Waliser!

Breads packt zu! Released German Suplex!

Edwards segelt durch die Luft - dreht sich einmal komplett um sich selbst, und landet auf den Füßen.

Vincent Craven: "Wahnsinn, was für Konter - es geht hin und her, ohne, dass jemand einen Vorteil bekommt."

Mike Garland: "Nun richtet Breads sich langsam auf. Er hat gehört, dass jemand auf der Matte gelandet ist, aber nicht, dass er auf den Füßen gelandet ist. Der Kanadier dreht sich um..."

Superkick von Edwards!

Getroffen von dieser Aktion sinkt Breads auf die Knie, das nutzt Edwards natürlich sofort aus und rennt in die Seile, um "Canada's Own" nun endgültig den Gar aus zu machen.

LARIAT VON BREADS!

Mike Garland: "Das darf ja nicht wahr sein! Er wirft sein ganzes Gewicht nach vorne, und reißt Edwards hier von den Beinen!"

Nun ruft Breads durch die Halle "That's it!", er will das Match nun beenden, will seinen Titel endgültig verteidigen. Sofort packt er Edwards am Kopf, reißt ihn nach oben und...

SPINNING BACKFIST VON EDWARDS!

Erledigt von diesem Move sinkt Breads zu Boden, doch auch Edwards fällt sofort wieder nach hinten um - der Referee sieht beide Kontrahenten an, dann beginnt er zu zählen.

Vincent Craven: "Oh nein, nun bitte keinen Draw... nach DIESEM Match MUSS es einen Sieger geben!"

Mike Garland: "Ich glaube, ich kann dich beruhigen... beide Wrestler kämpfen sich wieder auf die Beine, stehen sich nun in gegenüberliegenden Ringecken gegenüber..."

Vincent Craven: "Und es ist Breads, der los läuft - direkt auf Edwards zu, der sich gerade erst in seiner Ringecke umdreht, in Richtung des Champions!"

Mike Garland: "Aber Edwards kontert trotzdem - er duckt sich, hebt Breads aus und wirft ihn einfach hoch!"

Das tut er tatsächlich, und der Kanadier landet sitzend auf dem obersten Seil, mit dem Rücken zum Ring - eine äußerst unsanfte Situation. Sofort wird er dann auch von Edwards am Hinterkopf gepackt und hinten über gezogen, sodass er kopfüber in der Ringecke hängt, im Tree of Woe - Tommy Dreamer wäre stolz. Das muss Ian natürlich ausnutzen, und so nimmt er Anlauf in der gegenüberliegenden Ringecke, läuft dann los so schnell er kann und zeigt einen tiefgesprungenen Dropkick ins Gesicht von Robert Breads!

Doch der kann sich nach oben wuchten! Edwards tritt nicht! Irritiert davon landet er auf der Matte und landet dabei unsanft. Währenddessen klettert Breads aus der sitzenden Position in die Stehende, wendet sich um, während Edwards sich auf die Knie wuchtet... und Breads springt ab!

TOP ROPE DOUBLE FOOT STOMP IN DEN RÜCKEN!

Tatsächlich bekommt Edwards einen heftigen Stomp in den Rücken ab, während er sich gerade noch aufrichten wollte - und Breads hat aus seinem Fehler gelernt, er streckt das rechte Bein voll durch, trifft damit zuerst und zieht das linke Bein leicht nach, sodass die Belastung auf dem "gesunden" Bein maximiert wird. Breads kracht auf die Matte, rollt sich nach vorne ab, während Edwards auf den Ringboden gepresst wird.

Sofort wankt Breads zu seinem Herausforderer herüber, packt ihn am Schädel und zerrt ihn hoch, Edwards wird um den Hals gepackt und...

CANADIAN CUTTER!

Der Move, mit dem Breads in der Regel jedes Match beenden kann, wird auch dieses Mal gezeigt, und ICE knallt auf die Matte, bleibt ohne sich großartig zu bewegen liegen und Breads wendet sich ihm zu, rollt ihn auf den Rücken, pinnt ihn, ist das die Titelverteidigung...?

Eins...

 

Zwei...

 

Drei!

Jane Nelson: "Der Sieger dieses Matches durch Pinfall und WEITERHIN PCWA Cryption Crown Träger... Rrrrrrrrobert Brrrrrreads!"

Mike Garland: "Eieiei... Da musste unser kanadischer Traditions-Verfechter aber am Ende nochmal ordentlich zittern."

Vincent Craven: "Ich glaube, er hat selbst nich damit gerechnet, dass Ian Christopher Edwards seine SO starke Herausforderung darstellt. Letztlich hat Breads aber wieder den Sieg eingefahren... damit hat er in den letzten drei Shows drei Matches bestritten, alle drei um den Titel, und er hat alle drei gewonnen und den Titel nun dreimal verteidigt."

Mike Garland: "Und weder NEON LOVE noch Wiley Cuts haben so lange durchgehalten und ihm so viele Probleme bereitet wie Edwards hier... aber am Ende hat es eben nicht ganz gereicht. Robert Breads ist weiterhin Champion!"

Und das freut auch den Kanadier. Der setzt sich nun gerade erst wieder auf, klopft einmal mehr auf sein Bein - er ist wohl gedanklich irgendwie noch immer im Match - und blickt dann auf, als der Ringrichter ihm seinen - ja, es ist immer noch SEIN Titel - Gürtel überreicht.

Da sind die Schmerzen doch erst einmal vergessen. Der Kanadier wuchtet sich auf die Beine, nimmt das Gold entgegen und streckt es in die Luft, während der Ringrichter Ian Christopher Edwards aus dem Ring geleitet, in Richtung Backstage-Bereich - der Verlierer des Matches muss sich definitiv nicht für seine Leistung schämen. Doch Robert Breads kann sich dafür umso mehr freuen, steigt nun auf das zweite Seil in der Ringecke und reckt den Gürtel mit der linken Hand in die Luft, während er mit der rechten Hand drei Finger zeigt - drittes Match, dritter Sieg, dritte Titelverteidigung.

Mike Garland: "Tja, mit diesen Bildern schicken wir sie dann weiter zum nächsten Segment."

Vincent Craven: "Robert Breads konnte seinen Titel also ein weiteres Mal verteidigen, und damit... Moment, was denn jetzt?"

Mike Garland: "Das ist... genau wie bei Vendetta 91! Da ist Kriss Dalmi!"

Tatsächlich, der Serbe kommt die Rampe herunter geschossen, einen Klappstuhl in Händen. Hinter dem noch immer feiernden Robert Breads slidet er in den Ring. Der Kanadier bemerkt natürlich, dass das Publikum lauter wird, dass etwas nicht stimmt, springt vom Seil und dreht sich um.

CHAIRSHOT!

Vincent Craven: "Nicht schon wieder!"

Nein, nicht schon wieder - denkt sich wohl auch Robert Breads, und duckt sich weg. Dalmi schlägt also daneben, und da der immer noch amtierende PCA Wrestling Champion direkt am Seil stand, knallt der Stuhl auf das oberste Seil. Der Serbe hatte voll durchgezogen, und der Schwung befördert den Stuhl zurück in Richtung Dalmi. Sofort lässt der ehemalige Anführer der JWO die Sitzgelegenheit los, die durch den Ring fliegt... direkt in die Arme von Robert Breads.

Mike Garland: "Das Blatt hat sich gewendet!"

Der Kanadier ist etwas überrascht, dass er auf einmal den Stuhl in der Hand hat, holt dann aber aus und...

...hält inne. Dalmi hatte schon die Arme hochgerissen, um den Schlag abzuwehren, in Erwartung eines Zusammentreffens mit dem Stuhl, den er selbst mitgebracht hatte. Doch Breads zieht nicht durch. "Canada's Own" scheint selbst ein wenig schockiert davon zu sein, was er mit dem Stuhl aus purem Reflex beinahe getan hätte. Dalmi nimmt die Arme ebenso langsam weg vom Gesicht, wie Breads den Stuhl sinken lässt.

Mit einem Klappern lässt "Canada's Own" den Stuhl fallen - er wird ihn nicht einsetzen, egal, was Dalmi letzte Show getan hatte. Er wird sich nicht auf das Niveau von Kriss herab senken, er wird niemanden mit einem Stuhl schlagen - nicht in einem Match, und schon gar nicht außerhalb. Er wird niemanden angreifen, wenn er nicht in einem Match gegen ihn steht. Niemals.

Dalmi senkt den Blick zum Stuhl, und das sieht auch Robert Breads, der sich sofort mit einem Fuß auf den Stuhl stellt. Nur, weil er ihn nicht benutzen will, muss das nicht heißen, dass er Dalmi die Waffe einfach überlassen will. Kriss blickt dem Kanadier dann in die Augen und ruft "Schlag mich! Los, schlag mich!"

Der Serbe breitet die Arme weit aus, will "Canada's Own" provozieren, ihn zu schlagen, und lacht dabei laut und schrill. Breads soll einsehen, dass seine Moral und seine Limitationen und Regeln nicht der Versuchung stand halten, Rache zu üben. Es wirkt so, als würde Dalmi nicht nur lachen, sondern Breads auslachen - was diesem die Wut ins Gesicht treibt. Die Stimme des Wrestling ballt die Fäuste, selbige zittern, doch er hebt sie nicht. Er wird Dalmi nicht schlagen.

Stattdessen beugt er sich nach vorne - ohne den Wahnsinnigen jemals aus den Augen zu lassen - und hebt seinen Titel vom Boden auf, den er bei seiner Flucht vor dem Stuhlschlag hatte fallen lassen. Mit eisigem Blick streckt der Kanadier den Gürtel über seinen Kopf nach oben, zeigt, dass er hat, was Dalmi will. Er versucht, seine emotionslose Maske aufrecht zu erhalten, doch sein Kiefer zittert, er knirscht mit den Zähnen. Dalmi senkt den Blick, blickt Breads an, grinst immer noch breit, kichert...

...und tätschelt Breads den Kopf. Es wirkt, als wolle er sagen "Armer, kleiner Junge, du hast nichts verstanden". Dann wendet sich Kriss Dalmi ab, lässt sich zu Boden sinken und rollt aus dem Ring, scheinbar zufrieden mit dem, was er getan hat. Breads starrt fassungslos hinter dem Serben her. Er hat sich schon wieder über ihn lustig gemacht. Er hat ihn schon wieder völlig respektlos behandelt. Der Kanadier fühlt sich dumm, wie er ein Stück Gold in die Luft reckt, während selbiges Gold doch gerade völlig entwürdigt wurde, weil der Träger des Titels gerade lächerlich gemacht wurde. Wenn er es nicht sowieso schon vorher gewollt hätte, würde er es jetzt um jeden Preis wollen: Robert Breads will Kriss Dalmi im Ring. Nur... wird er sich auf dessen Bedingung einlassen?


------------------ PCWA ------------------

Er zieht emotionslos an seiner Zigarette, die er nur zwischen den Lippen kleben hat. In den Händen hält er einen Paintball Marker.

NEON LOVE beobachtet Blake fasziniert, wie er den Kugelbehälter mit kleinen, grünen Kugeln füllt. Der Zigarettenqualm steigt ihm dabei in die großen, hellen Augen, dass er sie zukneifen muss, damit keine der Kugeln danebengeht. NEON klatscht total begeistert in die Hände und jauchzt vor Freude und zieht die Kapuze, seines rosafarbenen Pullovers, mit den Pandaohren an der Kapuze, in sein Gesicht, so das man die bösen Spuren, seines Kampfes mit Rage, nicht so gut sehen kann.  

NEON LOVE: „Du schaust aus, wie einer von den wirklich ganz, ganz bösen Jungs, Blakey. Fast so böse wie Mufasa...!“

Die Biergartenbank unter NEON quietscht, genau wie der passende Klapptisch, über den sich das kleine, rosa Persönchen lehnt, um mit dem eigentlichen Gesprächsthema fortzufahren – wenn er denn nur endlich mal eine Position finden würde, bei dem ihm nicht alles wehtut. Etwas unzufrieden rutscht sein Hinter auf der Bank hin und her. Blake, der ihm genau gegenübersitzt, hört aufmerksam zu.

NEON LOVE: „Jedenfalls… ist der olle Drache ja sowas von gemein…“

Die kleinen Stoffohren, die sich an der Kapuze seines pinken Killerpanda-Hoodies befinden, hängen deprimiert nach unten. Sogar Luke Tyler, an dessen Imbissstand beide sitzen, rührt diese Szene zu einem unausgesprochenen: „Aaaaaaaaaawwww.“

NEON LOVE: „Der hat so voll gar keine Rücksicht genommen, obwohl ich doch eigentlich der Gute in dieser Geschichte bin und er der Böse. Guck du hier!“

Er zeigt erst auf seine geschwollene Nase und streift beschämt seine pinken Ärmel nach oben und zeigt Blake ein paar blaue Flecke, die er vom Match an beiden Armen davongetragen hat.

Mad Dogs ehemaliger Schützling betrachtet sie kurz, während er den Kugelbehälter schließt und all die Blutergüsse vermisst, die ihm sein Mentor damals immer wieder zugefügt hat. Je mehr schiefgelaufen ist, desto mehr hat dieser verrückte Hund ihn gequält.

Wehleidig zieht Blake an seiner Zigarette. Er vermisst diese überaus befriedigenden Momente. Nicht einmal sein Dad, mit dem er seit Tagen gemeinsam trainiert, kann ihm das geben, was SEIN Mentor ihm immer gegeben hat – nämlich den absoluten Rest. Der Junge vermisst das. Er vermisst die Demütigungen, denn er kennt es nun einmal nicht anders. Er WILL, dass es wehtut! Und er WILL, dass sein Daddy ihn wenigstens EINMAL in seinem Leben davor rettet!

NEON LOVE: „Was mache ich nur falsch, warum geht alles immer schief?“

Er zieht den blutigen Rotz in seiner Nase hoch und möchte einfach nur noch eine warme Milch und Kekse, Oreos versteht sich, am besten direkt in der Milch serviert. Paolo, den er immer dabei hat, wird einmal gaaanz fest in den Arm genommen. Blake hat das Match von NEON nicht gesehen, weil er bis eben noch andere Dinge zu tun hatte, aber er weiß, dass Azrael Rage ein überaus brachialer Gegner sein kann und man dabei nun mal auch den einen oder anderen blauen Fleck abbekommt.

Blake Milton: „Ich versteh‘ dich. Es ist zum Kotzen, wenn sie nicht die Rollen spielen, die sie eigentlich spielen sollen.“

NEON nickt zustimmend, auch wenn es bei ihm vornehmlich um Prinzessinnen und Drachen geht und nicht um Mentoren und Daddys.

NEON LOVE: „Und es ist auch zum Kotzen, dass sie viel, viel stärker sind und viel, viel mehr Geld haben und viel, viel größere Würmchen…“

Blake fällt ihm beinahe schon liebevoll ins Wort.

Blake Milton: „Nur weil du keine Millionen auf dem Konto hast, heißt das noch lange nicht, dass ein Euro und sieben Cent nichts wert sind.“

NEON LOVE: „Aber ich…“

Blake Milton: „Du denkst zu viel, Neon.“

Blake setzt den Markierer an und Mike Garland, der gerade eben an Lukes Stand vorbeikommt, kann gar nicht so schnell reagieren, wie ihn ein paar Paintball-Kugeln nur knapp verfehlen. Erschrocken versucht er die Situation einzuordnen, als ihn eine Kugel an der Schulter trifft – was wohl höllisch wehtut, denn Mike sucht fluchtartig das Weite, während Blake den Doubletrigger testet und solange auf unser aller Lieblingskommentator draufhält, bis dieser außer Reichweite ist.

NEON schaut seinen Freund, der relativ trocken das Resümee „Ich hatte eigentlich auf sein Gesicht gezielt“ zieht, sprachlos an.

Blake Milton: „Du konzentrierst dich nicht auf das, was du wirklich haben willst.“

NEON LOVE: „Kapier ich nicht. Erklärst du es mir?“

Er knautscht an Paolo herum und Blake versucht es in einer Sprache, die auch sein quirliger Gesprächspartner versteht.

Blake Milton: „Wenn du eine Prinzessin haben willst, dann geh zur Prinzessin und nicht zum Drachen.“

NEON kratzt sich grübelnd an einem der beiden Stoffohren.

NEON LOVE: „Und was soll ich dann machen? Sie einfach… nehmen?“

Milton zögert kurz, denn dieses Thema ist nicht unbedingt sein Spezialgebiet.

Blake Milton: „Du… du solltest… ihr zeigen, wo ihr eigentlicher Platz ist… wo sie hingehört…“

Die farbenfrohe Einzelperson am Tisch richtet sich heroisch auf – soweit das eben in seinem erbärmlichen Zustand geht – und stützt vorerst motiviert die Hände in die Seiten.

NEON LOVE: „Natürlich an meine Seite! Ist ja wohl killimanklaro! Weil ich der Allergutste bin und Rage der Oberdoofkopf…“

Er hält abrupt inne.

NEON LOVE: „Aber… ich kann ihr doch nicht einfach sagen, dass sie mir gehört. Dann würde ich sie ja vielleicht zu etwas zwingen, was sie gar nicht will… und dann weint sie bestimmt. OH-EHM-GHE! OH-EHM-GHE! OH-EHM-G! Ich will nicht, dass sie weint!“

Blake schaut ihn verwirrt an, denn solche Erkenntnisse überfordern sein soziales Verständnis zwischenmenschlicher Beziehungen.

NEON LOVE: „Ich muss mir irgendetwas anderes einfallen lassen! Etwas, das supaduba flauschtastisch ist! Etwas, das sie glücklich macht! Fällt dir denn wirklich nichts dazu ein? Keine Idee? Wie würde Blakey das anstellen?“

Erwartungsvoll kleben seine Rehäuglein an Milton, der einfach nur irritiert an seiner Zigarette zieht und wirklich sein absolut Bestes gibt, NEON bei seinen Frauenproblemen zu beratschlagen.

Blake Milton: „Vielleicht… mit Alkohol…?“

Schockiert weicht NEON zurück und bekommt nur Sekunden später Pippi in die Augen.

NEON LOVE: „Alkohol? Ich habe mal Robbie-Bubble getrunken das war ekelhaft! Machst du dich lustig über mich…?“

Blake versucht krampfhaft diese für ihn überaus peinliche Situation zu retten.

Blake Milton: „Nein, nein… ich, nein, ich mach mich nicht lustig. Ich bin… ich…“

Noch immer starrt NEON ihn entsetzt an, bis er auf einmal mit den Fingern schnippt, als hätte er den Stein der Weisen gefunden.

NEON LOVE: „ALISTAIR!“

Blake fällt die Zigarette aus dem Mund, während NEON freudestrahlend, aber mit einem quietschenden Schmerzensschrei aufspringt.

NEON LOVE: „Ich geh einfach zu Alistair!“

Sein Freund packt ihm am pinken Ärmel und NEON scheint es nicht zu bemerken, wie sehr es Blake kränkt, dass er AUSGERECHNET zu Alistair rennen will.

Blake Milton: „Nicht Alistair… Ich bitte dich… Bitte, bleib hier…“

NEON grinst ihn in seiner grenzenlosen Naivität einfach nur begeistert an, denn auch Paolo hält diese Idee für durchaus angebracht und nickt, mit  tatkräftiger Unterstützung von NEONs Arm.

NEON LOVE: „Aber Alistair kennt sich mit Frauen aus. Der kann mir bestimmt sagen, was ich machen soll. Willst du auch mitkommen? Vielleicht kann er dir ja auch helfen.“

Blake senkt verbittert seinen Kopf, ohne NEON dabei loszulassen. Seine Stimme nimmt einen abartigen Ton an.

Blake Milton: „Nein, ich… will nicht mitkommen. Ich brauche seine Hilfe nicht… und du auch nicht. Ich bin doch für dich da…“

Verzweifelt versucht er eine Lösung zu finden, damit NEON ihn nicht zurücklässt, doch dieser wuschelt Blake einfach nur durch die Haare, bevor er sich von Milton befreit und euphorisch davon hüpft, wie ein glücklicher, kleiner Flummi voller Liebe… und Schmerzen.

Irgendwie entgeht ihm völlig, dass er bei Blake Erinnerungen daran weckt, was er alles verloren hat: SEINEN Mentor. Und noch verlieren könnte: SEINEN Freund, SEINEN Dad, SEINEN Verstand.

Blake Milton: „Nein, bitte, bitte… tu mir das nicht an…“

Ein Flüstern. Er zittert. Warum nehmen ihm andere immer das weg, was IHM gehört? IHM ganz allein! Er greift sich in die Haare, da, wo NEON ihn berührt hat. Er will ihn nicht an Alistair verlieren. Er hat schon seinen Mentor verloren. Und er wird seinen Dad verlieren, wenn er sie nicht alle aufhält. OH GOTT! Er MUSS Stevie aufhalten, weil er ihm SEINEN Gabriel wegnehmen will! Und dabei gehört er doch IHM! Er gehört IHM! Gehört IHM! IHM! IHM! IHM! IHM! IHM! IHM!

Blake zerrt an seinen eigenen Haaren und erträgt es nicht… dieses schreckliche Gefühl von Verlust… von Kontrolle… über sich selbst. Heftig zieht er an den schwarzen Haaren und die beiden Securities, die ihn stets begleiten, fragen nun doch lieber nach, ob alles in Ordnung ist.

ИEIN, ИICHTS IST IИ ORDИUИG! Dem Jungen brennt eine Sicherung durch. Mit einem ungesunden Stöhnen reißt er sich tatsächlich ganze Haarsträhnen mit einmal heraus. DEИИ GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM!

Securities: „BLAKE!! UM GOTTES WILLEN!!“

Die Securities kämpfen mit ihm und seinen Händen voller Haare…

 

Mike Garland: "Hat NEON da wirklich ernsthaft gefragt, was er falsch macht?"

Vincent Craven: "Nun, Blake ist so etwas wie ein Freund für ihn und er hat ihn einfach um Rat gefragt. Was soll daran verkehrt sein?"

Mike Garland: "Fakt 1: Er trägt einen rosa Killerpanda-Hoodie. Mit Stoffohren an der Kapuze. So etwas sieht vielleicht an Mädels süß aus, aber seine Männlichkeit unterstreicht er damit nicht unbedingt."

Vincent Craven: "Kleider machen doch keine Leute."

Mike Garland: "Ich bin ja noch nicht fertig. Fakt 2: Er meint, Blake schaue nur aus wie einer von den bösen Jungs. Damnit, außer ihm hat es wohl schon jeder erkannt: Blake ist einer von den bösen Jungs. Der Typ hat ein ernsthaftes Problem."

Vincent Craven: "Er ist einer der wenigen, die NEON zuhören. Das muss man ihm zugute halten."

Mike Garland: "Und dann fragt er Blake auch noch nach Ratschlägen, was Frauen betrifft. Vielleicht sollte er sich solche Ratschläge einmal von einem Praktiker holen und nicht von jemandem, der ebenso unerfahren ist wie er selbst. Gott, da könnte er gleich ins Kloster gehen und die anwesenden Nonnen fragen, was sie vom Gruppensex halten."

Vincent Craven: "Dass NEON jetzt ausgerechnet zu Alistair gehen möchte, das gibt Blake umso mehr zu schaffen. Ausgerechnet zu seinem Erzfeind!"

Mike Garland: "Wenn dieser Abend so weiter geht, dann wird Blake nach dieser Show kahl sein."

Vincent Craven: "Bei uns geht es nun an einem ganz besonderen Ort weiter..."


------------------ PCWA ------------------

"Verdammt, Mann. WO ist er?"

"Ich weiß es doch nicht. Hier riecht auch nichts nach Essen. Keine Ahnung, Alter."

"Verdammte Scheiße, wir müssen ihn finden."

Es sind die Stimmen vom Wolf, Mindless, Boss - Aleks G und dem Smokemaster Bob Mile, die durch die Gänge des vergleichsweise nicht so ganz gut besuchten Theatres schallen. Sie scheinen noch auf der Suche nach dem Barbarian zu sein, vorhin trafen sie zu dritt auf Azrael Rage, doch während sich Bob und Aleks in einer eloquenten, tiefgehenden Diskussion mit der Brut des Teufels verloren, verloren sie auch den Riesen aus den Wäldern der Mongolei. Dieser verschwand nämlich - ohne Ruf, ohne Grunzen, ohne eine Notiz. Kann sich irgendwer einen felligen Wilden mit einem Bleistift in der Pranke vorstellen? Das wäre eher ein Zahnstocher. Anywho - Aleks und Bob sind also noch auf der Suche und wandern durch die Gänge - Aleks stolpert eher auf seiner Krücke - und Stockwerke der Halle, als sie aus einem Raum entspannte Musik hören. Beide schauen sich verwundert an und während A-Gizzle der Groove packt und er auf seiner Krücke und auf einem Bein versucht, zum Jazz zu swingen, öffnet Bob Mile die Tür und blickt in einen großen Raum.

Das Licht ist gedimmt und türkis und gold gehalten, in der Mitte steht eine große Bar mit dutzenden Flaschen. Davor stehen Barhocker, bequem, genau in der richtigen Höhe, damit die Beine baumeln können. Eine entspannte Atmosphäre, welche unterstützt wird durch die seichten Klänge eines Kontrabasses und Klaviers - kommt zwar aus der Konserve, aber sorgt für die gewünschte Stimmung. Wir sind hier in einer... Lounge?

Zwei Personen befinden sich in diesem Raum. Die eine Person ist bekannt als Gesprächsführerin, als Gastgeberin, als ehemalige Commissionerin der GCWF, als Dritt- und Zweitplatzierte bei den Possession-Wahlen 2001 und 2002 in der Kategorie "Best Official", sowie als Ehefrau von Vincent Craven. Virchowa - die Dame mit dem wohl ungewöhnlichsten Namen der Geschichte dieser Liga - blickt freundlich lächelnd zur Tür, während Aleks und Bob verwundert hineinstarren.

Virchowa Craven: "Aleks, Bob. Schön euch zu sehen. Ich weiß, es ist nicht das Gleiche wie eine halbe Etage im Dome, aber wir müssen alle ein wenig improvisieren!"

Wer noch nicht so lange dabei ist - die letzte Veranstaltung im Dome war der achte Brawlin' Rumble, der Ende August 2012 stattfand. Anschließend befand sich die PCWA auf Auslandstour. Briefkastenfirma. Pleitegeier. Blah Blah. Die Lounge befand sich allerdings immer im Dome, der größeren Halle auf dem Gelände, hier kamen Wrestler für den letzten Drink vor einem großen Match vorbei. Oder weil sie nichts besseres zu tun haben. Was uns zur zweiten Person führt, die gerade in der Lounge herumsitzt.

Nach seinen Treffen mit der unbekannten Konstante und dem "Superstar" lässt der ehemalige Tribune, Díego Alejandro Sanchéz, seinen persönlichen Arbeitstag in dieser provisorischen Lounge ausklingen. Er hat heute kein Match und aktuell sieht es auch nicht so aus, als wenn sich daran noch etwas ändern wird. Er sitzt auf einem der Hocker, vor sich ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit, das er immer wieder - in Gedanken versunken - schwenkt. Es handelt sich lediglich um Mineralwasser, auch wenn ihm Tequila - ja, ein wenig Klischée muss sein - lieber gewesen wäre. Seine Gedanken kreisen sich um John Smith und dessen Karriereende. Wann wird für ihn endgültig Schluss sein und was bedeutet das nun für ihn? Er wird sich umorientieren müssen. Kein Tribune mehr, den er jagen kann. Kein John Smith, mit dem er noch ein Match offen gehabt hat. Etwas, was einem Imperial Impact würdig gewesen wäre. Ein potenzieller Show-Stealer, der die PPV-Quoten in die Höhe getrieben hätte. Schon seltsam, die PCWA ist fast am Ende und er zweifelt an seiner Zukunft.

Während sich Bob Mile ohne Umschweife neben dem Mexikaner auf einen Barhocker setzt, humpelt Aleks im Takt der Musik herum und flankiert Sanchéz von der anderen Seite. Dieser weiß gar nicht so recht, wie ihm geschieht.

Sanchéz: "Amigos, was wollt ihr?"

A-Go und Bebop wechseln einen Blick - ich freue mich über zwei neue Spitznamen - und dann legt Mile einen Arm um Sanchéz.

Bob Mile: "Ihr Mexikaner. Du weißt, ich bin supergut befreundet mit Diego Ortega. Wir waren ein Team, Bro. Tag Team. Champions und so!"

Gut, das ist über zehn Jahre her...

Bob Mile "Tequila ist zwar lecker, aber das muss man nicht den ganzen Abend trinken."

Das glasklare Getränk vor Sanchéz befindet sich zwar in einem großen Glas und nicht in einem Shooter und sprudelt, aber wenn man Gras geraucht hat, kann man solche Details schon übersehen. Díego fährt sich einmal mit der Hand übers Gesicht.

Sanchéz: "Amigos...es tut mir leid. Ich scheine mich für euch nicht klar genug ausgedrückt zu haben. Was...wollt...ihr?!"

Immerhin ist es nun A-Gizzo, der antwortet.

Aleks G.: "Wir sind auf der Suche nach einem großen... haarigen..."

Schon auf irgendeine Art fassungslos schüttelt der Mexikaner mit aufgerissenen Augen und verständnislos den Kopf.

Sanchéz: "Barbarian. Der ist mir durchaus ein Begriff. Ich...wie soll ich es sagen...ich kapier nicht, wie ihr dieses große, fette, hässliche Tier verlieren konntet."

Wieder wechseln Bobby und Al einen Blick. Beide mit zugekniffenen Augen. Als würden sie darüber nachdenken, ob der Mexikaner sie gerade als dumm bezeichnet hat.

Bob Mile: "Hat er uns gerade als dumm bezeichnet?"

Aleks G.: "Ich weiß nicht, ich hab ein Problem mit dem mexikanischen Akzent. Deswegen habe ich auch die Promos von Ortega nie verstanden."

Doch Sanchéz scheint auf dieses Theater im Theatre keine Lust zu haben und erhebt sich langsam von seinem Hocker. Doch bevor hier irgendetwas eskalieren kann - wofür Sanchéz nicht der Typ ist, der krückenbehaftete Aleks, sowie der geistig nicht ganz so knuspere Bob schon eher - erklingt die Stimme der Loungebesitzerin.

Virchowa Craven: "Leute... das ist mein erster Tag in der neuen Lounge. Ich würde euch bitten, eure Probleme draußen oder noch besser im Ring zu klären."

Doch der Mexikaner winkt ab.

Sanchéz: "Señorita, es gibt keine Probleme. Es gibt höchstens eine Meinungsverschiedenheit. Ich bin schlicht der Meinung, dass die PCWA in der aktuellen Situation einfach keine Unruhestifter braucht. Es ist eine schöne Sache, dass ihr hier ohne Gehalt antretet. Allerdings solltet ihr ausschließlich für die PCWA kämpfen. Stattdessen glänzt ihr lediglich durch eure...hmmm...Unbeholfenheit. Damit helft ihr niemandem. Wir müssen an einem Strang ziehen, amigos. Doch ich habe einfach keine Ahnung, was ihr hier macht."

Rumms, die Worte haben gesessen. Mit einem Nicken verabschiedet sich der Mexikaner bei Virchowa und verlässt die neue, provisorische Lounge mit schnellen Schritten. Zurück bleiben Bob Mile und Aleks G., die sich nur nicht wie Rohrspätze aufregen, weil ihnen Virchowa einen bösen Blick zuwirft. Genervt schüttelt A-G den Kopf, als auf einmal ein lauter, wilder Brüller draußen auf den Gängen erklingt.

Bob Mile: "Das war er!"

Aleks G.:" Oh Mist, hinterher!"

Der Smokemaster sprintet voraus und auf seiner Krücke humpelt Aleks hinterher. Die Suche nach dem Barbaren geht weiter...

 

Vincent Craven: "Das war sie also, die neue Lounge der besten Gastgeberin hier in der PCWA."

Mike Garland: "Ach. Und ganz uneigennützig machst du jetzt noch Werbung dafür? Lass mich raten: Sie hat dir mit Sexentzug für die nächste Dekade gedroht?"

Vincent Craven (zu sich selbst): "Einfach nicht darauf eingehen... einfach nicht darauf eingehen..."

Mike Garland: "Ich bin ja wirklich erstaunt, wie es unsere Vollpfosten vom Dienst geschafft haben, ausgerechnet den Barbarian zu verlieren. Den kann man doch alleine schon am Geruch auf eine Meile Entfernung orten."

Vincent Craven: "Du überschätzt die Fähigkeiten von Bob Mile und Aleks G. wohl gerade ein wenig..."

Mike Garland: "Oh, stimmt. My fault. Sanchéz will nur in aller Ruhe ein Wasser trinken und dann läuft ihm ausgerechnet die Mad-X über den Weg. Beim nächsten Mal sollte er sich ein ruhigeres Plätzchen aussuchen."

Vincent Craven: "Ach, so etwas gibt es in der PCWA?"


------------------ PCWA ------------------

…Er ist dieses stinkende Etwas, das sich sein Domizil auf den Klos des PCWA Domes eingerichtet hatte. Eigentlich war er ein Jobber, bedeutungslos, nichtig, verdammt, ewig zu verlieren. Nun, da jedoch NEON LOVE in der Liga war, hatte sich sogar das Thema mit dem „Verlieren“ erledigt. Nun trat er nicht mal mehr im TV auf, nicht mal als Mitarbeiterstatist setzte man ihn mehr ein. Dies war jedoch nicht mal das größte Problem des miefenden Müfflers. Seit dem Brawlin' Rumble IX war The Thing drogenabhängig, süchtig nach AstroHappy um genau zu sein. Direkt nach diesem Brawlin' Rumble verschwand er in der Versenkung. Zufall, dass der streng riechende Jobber nun ausgerechnet heute wieder auftaucht?

Kriss Dalmi: „Get away from the window! The D.S. are outside! The little packets in our pockets, stuff we gotta hide. Sitting in a corner of a disco, mouth stuck in a bag. It's hard to fake the high intake, it turns your brain real bad...”

Mit seinem seltsamen Junkietanz wabert der Serbe wie eine menschgewordene Schlange durch den Backstagebereich. In diesem PCWA Theatre gab es für den einstigen Sektenführer noch einige Orte zu entdecken, Leute zu treffen. Hier in diesem eher abgelegenen Korridor war er noch gar nicht. Er war das Kind im Spielzeugladen. Staunenden Blickes flanierte er heute schon durch das ganze Theatre. Was diese Faszination genau ausmacht, weiß er nach wie vor nicht, wahrscheinlich ist es der bunte Mix aus verschiedenfarbigen Pillen, die seinen Entdeckungstrieb in ihm auslösten.

The Thing: „Kriss… Dalmi?“

Der Angesprochene stockt und dreht sich langsam zu dem elendigen Geschöpf um, das ihn von der Seite her angesprochen hat. The Thing. Jener Wrestler, dem er vor etwa einem halben Jahr beim Brawlin’ Rumble IX zusammen mit seinen GFCW-Handlangern einen Schuss AstroHappy verpasste, um auch ihn im Anschluss zum Glauben an seine Weltraumgöttin zu konvertieren.

Kriss Dalmi: „Ja?“

The Thing sah zwar schon immer ziemlich elendig aus, diesmal jedoch unterbot er seine EKELHAFTIGKEIT noch bei Weitem. Der Stofffetzen über seinem Oberkörper, der offenbar mal eine Jacke war, die knochigen Hände und das eingefallene Gesicht lassen die enorme Abmagerung erahnen. Die Augen sind blutunterlaufen, die Zähne fauliger als bei Lucifer und vor allen Dingen in geringerer Anzahl, sein ungepflegter Kräuselrauschebart und das fettige, lange Haar lassen erahnen, wie lange er keinen Friseur mehr aufgesucht hat. Dazu dieses nervöse herumspielen mit seinen Händen, deren Haut an mehreren Stellen aufgerissen oder verschorft ist. Kriss Dalmi rümpft stirnrunzelnd die Nase. Plötzlich wirft sich das menschliche Wrack vor seine Füße in den Schmutz.

The Thing: „Was… was ist geschehen Kriss? Warum ist die Welt nicht untergegangen? Wo blieb die allumfassende Umwälzung? Warum wurden wir von ihr nicht gerettet? Wo sind Hunk, Parn und Silverberg? Ich verstehe es nicht!“

Der Serbe, der einst die J.W.O. ins Leben rief, legt seinen Kopf schief und blickt das Elend ungläubig an.

Kriss Dalmi: „Die Pläne unserer Herrin hatten sich geändert. Sie hatte keine Lust mehr diese Welt zu zerstören… Was willst Du von mir?“

Dass der Serbe selbst erkannt hat, dass sein Glaube an eine Weltraumgöttin hochgradiger Schwachsinn war, erwähnt er in diesem Moment nicht. Zu viele Erklärungen, zuviel Zeit, die dieses Individuum, das vor ihm kniet, stehlen würde. Das Ding hält sich an Dalmis Hosenbein fest und blickt von dort unten flehend zu seinem ehemaligen Sektenführer hoch.

The Thing: „Hast Du noch AstroHappy? Du hast doch noch AstroHappy, oder? Ich brauche unbedingt AstroHappy, Kriss! Ich bin total am Ende! Wirklich! Ich war sogar so verzweifelt, dass ich mir Bodenreinigerkonzentrat gespritzt habe!“

Kriss Dalmis Laune wird schlagartig schlechter. Je penetranter The Thing ihm auf die Nerven geht, desto weiter ziehen sich seine Mundwinkel nach unten. Er reißt sich kurzerhand von seinem unterwürfigen (Ex-)Akolythen los und macht ein, zwei schnelle Rückwärtsschritte, sodass dieser nach vorne umkippt und nun auf seinen Vieren kauert.

Kriss Dalmi: „Ich habe für Dich kein AstroHappy mehr…“

„Und Sie werden ihm auch nichts anderes geben!“

Die Blicke von Kriss Dalmi und The Thing wenden sich zur Quelle dieser schroffen Aufforderung.

Kriss Dalmi: „Icy-Icemän! Was verschafft uns die Ehre?!“

Dort im Korridor kommt ihnen tatsächlich der Waliser entgegen, der vor kurzer Zeit noch Robert Breads in einem Match um die Cryption Crown unterlag und nun wieder in „Straßenklamotten“ unterwegs ist, was aber bei Ian Christopher Edwards freilich trotzdem immer noch dunkle Anzughose, hellblaues, hochgekrempeltes Hemd und schwarze Lederschuhe bedeutet. Ein flüchtiger Blick streift die gequälte Seele am Boden, die ihn nun ansieht, als sei er sein Retter. Der Gesichtsausdruck von Edwards bleibt kühl. Eine rasche Geste mit dem Kopf deutet The Thing an, zu verschwinden. Der miefende Jobber widersetzt sich nicht, krabbelt ein paar Schritte aus dem Weg, stützt sich an der Wand ab und stolpert davon.

Kriss Dalmi: „Da hast Du mir jetzt aber ganz philanthropisch echt aus der Patsche geholfen, Eddy! Ich dachte schon, er folgt mir jetzt den ganzen Abend…“

ICE: „Was sollte das?“

Große, unschuldige Augen, aus denen Kriss Dalmi Ian Christopher Edwards anschaut.

Kriss Dalmi: „Was sollte was? Ich hab ihm doch kein Zeug verkauft!?“

ICE: „Ich meinte das mit Robert Breads nach dem Cryption Crown Match!“

Kriss Dalmi: „Ach sooooo!“

Grinsend winkt der einstige Sektierer, will gerade zum Antworten ansetzen, da packt der Waliser ihn am Kragen seines FK Partizan-Trikots und drückt ihn wuchtig gegen die hinter ihm gelegene Wand, während er ihn verärgert anstarrt. Offensichtlich scheint aber selbst diese Maßnahme das demonstrative Grinsen nicht aus dem Gesicht zu wischen.

Kriss Dalmi: „ICE, das mit Breads ist eine Sache, die nur ihn und mich etwas angeht. Jede gute Freundschaft geht auch mal durch schlechte Zeiten. So ist das manchmal und so ist das auch gerade bei Robbie und mir. Man streitet sich aufgrund von Nichtigkeiten. So wie ein Titelgürtel beispielsweise!“

Selbst mit diesem saudämlichen Grinsen im Gesicht kann man sich nicht sicher sein, ob er das nicht doch tatsächlich ernst meint. Das letzte Firmenmitglied lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken.

ICE: „Sie haben hier in der PCWA absolut nichts mehr verloren, Kriss Dalmi! K&G, die Sie unter Vertrag genommen haben, weil ihnen die Ausrichtung der Cryption Crown nicht gefallen hat, sind weg! Ich bin jetzt die Firma und ich habe kein Interesse daran irgendetwas an Robert Breads eingeschlagenem Weg zu ändern. Ganz im Gegenteil! Ihr Auftrag existiert nicht mehr, Sie können sofort wieder dahin zurückkehren, wo sie hergekommen sind, egal, was Sie sich ausgemalt hatten, hier in der PCWA vorzufinden.“

Die Lippen beben. Wasser schießt fontänenartig aus den Tränendrüsen. Schluchzen. Nein, nicht wirklich! Aber der Junkie gibt sich Mühe, richtig schlecht Trauer vorzuspielen. Er verhöhnt ihn. Ein kurzes, genervtes Seufzen, dann schubst er den selbsternannten Altruisten und Philanthrop plötzlich von sich. Und dies mit einer solch überraschenden Kraft, dass das letzte Firmenmitglied vor Schreck den Griff löst und mehrere Schritte nach hinten stolpert, bevor sich Edwards wieder fangen kann. Die Miene des AstroHappy-Süchtigen ist mit einem Mal komplett finster.

Kriss Dalmi: „Aber was ist, wenn ich das gar nicht will? Was ist wenn das, was die Firma wollte oder was Du willst, mir komplett scheißegal ist? Was ist, wenn ich trotzdem bleibe?“

Edwards schweigt, starrt ihn bloß weiterhin an.

Kriss Dalmi: „Was ist, wenn ich nur hier bin, um Leuten wie Dir oder Breads die schlimmsten Schmerzen zuzufügen, die Ihr euch ausmalen könnt, nur um nach meinem vollendeten Werk mit einer Tüte Popcorn und einer Spritze AstroHappy im Arm in der ersten Reihe zu sitzen und dabei zuzuschauen, wie Eleven hier alles dem Erboden gleichmacht?“

Eine Drohung, die ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Das bis eben noch selbstsichere Auftreten, weicht einer unverhofft auftauchenden Unsicherheit im Angesicht des Serben.

Kriss Dalmi: „Du solltest dich wirklich um deinen eigenen Scheiß kümmern, anstatt hier jedem und seiner Mutter auf die Nerven zu gehen. Hattest du nicht auch eine Freundin? Vielleicht solltest du dich lieber um dein Täubchen kümmern, anstatt hier meine Zeit zu vertrödeln!“

Wieder eine Anspielung? Wieder eine versteckte Drohung? Das Auftreten des Serben gleicht im Moment einer Nebelbank, ein Fakt, der Edwards Unsicherheit um ein Vielfaches verstärkt. Er muss unweigerlich schlucken.

ICE: „Ich warne Dich, Dalmi! Wenn Du es wagst…“

Kriss Dalmi: „Kannst Du Dir sparen, ICE! Hab ich alles schon mal woanders gehört! Aber wie dem auch sei, ich muss dann mal! Ich hab noch eine Menge zu tun.  AstroHappy unters Volk bringen, dies, das! Du weißt!“

Ian Christopher Edwards antwortet nicht. Der Junkie hat ohnehin für sich entschieden, dass die Konversation beendet ist. So wendet sich der berühmteste Serbe der Wrestlingwelt von ihm ab und beginnt wieder den Tanz, den wabernden Junkietanz. Er schreitet davon, während ihm der letzte Firmenmann still hinterher schaut.

 

Vincent Craven: "Ian Christopher Edwards sieht sich wirklich noch als letzter Firmenvertreter. Und, wie wir mitbekommen, macht er sich damit ja nicht gerade viele Freunde."

Mike Garland: "Tja, selbst schuld. Sein Unverständnis über Kriss Dalmi ist nach den Szenen vorhin allerdings sehr verständlich."

Vincent Craven: "Den kümmert's allerdings wenig. Genau so wenig wie das Schicksal von The Thing, den er offenbar abhängig gemacht hat."

Mike Garland: "Es ist eben kein guter Plan, sich der Junkie World Order anzuschließen. Guckt euch das gut an, Kinder. Man endet wie The Thing, wenn man das macht."

Vincent Craven (flüsternd): "Der war schon vorher so."

Mike Garland: "Oh."


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Ein Raum.

Ich weiß, ziemlich spannende Angelegenheit so ein Raum. Es ist aber nicht irgendein Raum! Na gut, ganz so spannend wie Gabriel Lucifers Festung der Einsamkeit oder Elevens Bathöhle mag dieser Ort nicht sein aber wenigstens ist es kein unbekannter Ort. Man hat ihn schon mal gesehen. Es handelt sich um die improvisierte Kabine von Ian Christopher Edwards und Anna Richmond. Was macht nun ausgerechnet diesen Raum aber jetzt so mittelmäßig spannend?

Zum einen wäre da der Fakt, dass sich eine Person in ihr befindet, die weder ICE noch Anna ist. Zum anderen macht sich diese anonyme Person gerade an dem Schubladenschrank zu schaffen. Eben jener Schubladenschrank, in den bei Vendetta 91 ein gewisser Marko Obradovic aus irgendeinem noch unerfindlichen Grund einen Gegenstand platzierte, während sich Ian Christopher Edwards von NEONs Großmutter Angela „Angel“ Lawrence und ihren Reizen ablenken ließ. Das Objekt der Begierde steckt der Eindringling sich unter sein Oberteil, dann schließt er die Schublade wieder mit äußerster Vors… Ein Geräusch?! Jemand kommt!

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Unverschämtheit! Da hat er sie einfach so rausgeschickt. SIE! Seine eigene Freundin. Was dachte er sich denn? Sowas konnte er mit seinen jungen, unerfahrenen Dingern machen, mit denen er früher eine Beziehung geführt hatte. Mit diesen Mädchen. Aber sie? Sie war eine FRAU! Eine Frau, die schon mit beiden Beinen im Leben stand, eine Frau mit Lebenserfahrung. Das war ja aber noch nicht mal die Krönung. Sie wurde zusammen mit dieser… dieser journalistischen Nullnummer herausgeschickt!

Anna Richmond: „Ich könnte…“

…ihr den Hals umdrehen!

Kamera-Studi: „Was könntest du?“

Anna Richmond: „Ach nichts…“

Warum ausgerechnet sie? Wäre es wenigstens Luke geworden… Es lässt ihr keine Ruhe. Der Fakt, dass der BARBARIAN (!!!) für Lisa das Match gewonnen lässt sie innerlich brodeln. Und doch kann ihr betont neutrales Gesicht leider nicht darüber hinwegtäuschen, was in ihr vorgeht. Aber nicht nur das. Es graut ihr auch schon vor der morgigen Spätschicht… Adipöse, schwitzende, laute, freche Schüler, die vom Nachmittagsunterricht kommen und sich das Junkfood in solch rauen Mengen einverleiben, dass man die Befürchtung haben muss, ihre Mägen würden allesamt kosmische, schwarze Löcher beinhalten. Und das durfte sie jetzt an jeden Montag ertragen, im Schnitt vier Mal im Monat, 48 Mal im Jahr… Und das JEDES Jahr ihres restlichen Lebens bis zur Rente! Ein entnervtes Aufstöhnen entfährt ihr und Anna fasst sich an die Stirn.

Kamera-Studi: „Wie nichts, sieht das aber nicht aus!“

Anna Richmond: „Bitte nicht jetzt, okay?“

Der Kamera-Studi, welcher nicht Jan ist, murmelt ein leises „Okay!“ aus dem Hintergrund und die Waliserin stöckelt weiter durch den Korridor zu ihrer und Ians Kabine als sie… stockt! Na nu! Die Tür ist angelehnt? Das passte, ob nervenzehrendes Titelmatch oder nicht, eher weniger zu Ian. Die Waliserin inspiziert die Tür oder besser gesagt den offenen Spalt. Währenddessen bleibt der Kamera-Studi - nennen wir ihn doch einfach mal KAI – hinter Anna und zoomt auf den Türspalt. Ein Schatten huscht vorbei!

Anna Richmond: „Hey, wer zur Hölle bist… WAAAAHHH!!!!!!“

Es geht alles viel zu schnell. Die Tür wird mit einer plötzlichen Wucht aufgerissen, die Anna vor Schreck aufkreischen und nach hinten weichen lässt. Kai verliert den Fokus seiner Kamera, als er von der Gestalt umgerempelt wird und das Wackeln des Bildes macht es unmöglich den Unbekannten zu erkennen. Karusellartig wirbelt das Bild umher, offenbar ist Kai umgefallen, denn das Bild steht auf der Seite. Man erkennt bloß die wegrennenden Beine des Flüchtigen, dann verschluckt ihn kurze Zeit später aber auch schon das Grau in Grau des Backstagebereichs.

 

Mike Garland: "Der Art seines Auftritts nach zu urteilen, war der Flüchtige ein Serbe. Es würde mich nicht wundern, wenn er in der Kabine nach Drogen gesucht hat."

Vincent Craven: "Die Serbien-Sprüche lassen wir mal schön in Dortmund, in Ordnung?"

Mike Garland: "Du musst doch aber zugeben, dass es hier ein paar nicht zu übersehende Parallelen zwischen diesem Auftritt und dem von Kriss Dalmi bei Out Of Ashes gab. Womöglich war das sogar Kriss Dalmi."

Vincent Craven: "Wie dem auch sei... Es scheint, als ob Anna und Ian heute Abend noch Einiges zu bereden haben werden und damit meine ich nicht unbedingt nur den anonymen Flüchtigen. Sie sah nicht gerade glücklich aus."

Mike Garland: "Drama, baby! Aber selbst wenn es hier und heute mit ihnen zu Ende geht, dann steht mit 'Angel' Lawrence ja schon die nächste reife Dame für den alten Schürzenjäger bereit. Nawmeeeeen?!?!"

Vincent Craven: "Holt mich hier raus. Bitte!"


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Szenen einer Ehe

Frauen sind etwas Wunderbares.

"Wieso bist du jetzt schon wach? Und guck dir mal das Wetter draußen an! Du bist schuld, weil du gestern deinen Salat nicht aufgegessen hast!"

"Ja, Schatz."

Ohne sie wäre unser Leben langweilig.

"Das ist kein Bedienerfehler. Der Computer hat das ganz von alleine gemacht, ganz sicher."

"Ja, Schatz."

Ohne Sinn.

"Soll man nicht auch einfach mal ohne Grund weinen dürfen? Und nun tröste mich, du verständnisloser Tölpel."

"Ja, Schatz."

Und Inhalt.

"Es ist Schlussverkauf, da wird man doch einmal die Zeit vergessen dürfen. Und überhaupt, die zwei Stunden hier in der Kälte können doch nicht so schlimm gewesen sein."

"Ja, Schatz."

< >

Alistair hat die Augen weit aufgerissen. Die Lüsternheit steht ihm dick ins Gesicht geschrieben und auch die deutliche Beule in seiner Trainingshose spricht Bände. Er sitzt auf der Couch in seiner Kabine und blickt in eine Ecke des Raumes, der von der Überwachungskamera nicht eingesehen werden kann. Der Schatten, den die dort stehende Person jedoch deutlich auf Alistairs Person wirft, lässt allerdings auf eine schlank gebaute Frau schließen, die sich gerade entkleidet.

Alistair: "Oh... mein... Gott..."

Aus dem toten Winkel kommt ein knappes Negligé geflogen und landet direkt auf Alistair.

Alistair: "Ich... ich will ja nicht die Stimmung verderben, aber eigentlich soll ich gleich ein Match bestrei..."

Weiter kommt er nicht, denn eine Hand kommt ins Bild und stopft ihm einen Slip wie einen Knebel in den Mund. Anscheinend wird hier keine Widerrede geduldet. Augenblicke später erkennen wir die Rückenpartie von Cinderella im Bild, welche klar erkennbar ist durch das rote Teufelskopf-Tattoo auf ihrem linken Schulterblatt. Eine überaus ansehnliche splitterfasernackte Rückenpartie übrigens.

Cinderella Brunswick: "Pssst."

Nein, keine Widerrede. Wie eine Raubkatze sich auf ihr Opfer stürzt, so nimmt sich auch Cinderella das, was sie möchte. Eigentlich hatte Alistair ja mit ihr über einige wichtige Dinge reden wollen. Warum sie ihn immer wieder für ihren Vater versetzte. Warum sie immer nur dann für ihn da war, wenn sie selbst es wollte. Aber noch bevor er das Thema ansprechen konnte, hatte sich dieses Treffen in eine vollkommen andere Richtung entwickelt.

Gut, das Krisengespräch holen wir dann eben ein anderes Mal nach. In diesem Moment steht erst einmal ehelicher Sex auf dem Terminplan.
Oder besser gesagt: Täte er sicherlich, wenn es in diesem Moment nicht an der Tür klopfen würde.

Klopf-Klopf-Klopfklopfklopf.

"Alistair und Cinderella!"

Klopf-Klopf-Klopfklopfklopf.

"Alistair und Cinderella!"

Genervt verdreht Cinderella die Augen und bedeckt ihre Blöße mit einem Handtuch. Keine Sekunde zu früh, denn just in diesem Moment öffnet sich die Tür und etwas rosafarbenes hüpft herein.

NEON wirkt eingeschüchtert, der Blick seiner Rehäuglein sind auf die eigenen Schuhe gerichtet, die nervös imaginäre Kreise auf den Boden malen. Seine Finger graben sich in das Plüschfell Paolos, den er wie einen Schutzschild an sich klammert. Noch immer trägt er den pinken Killerpanda-Hoodie und diesmal hat er die Kapuze auf dem Kopf, so dass die kleinen daran befestigten Stoffohren lustig abstehen.

NEON: "S-soll ich vielleicht wieder gehen?"

Alistair: "Ja!"

Cinderella Brunswick: "Nein!"

Irritiert blickt Alistair seine Frau an. Die zuckt nur mit den Schultern.

Cinderella Brunswick: "Lass ihn doch wenigstens erzählen, was er will. Ich finde ihn irgendwie... knuffig."

Alistair: "Ja, Schatz."

Alistair seufzt leise. Eigentlich würde er jetzt gerne seine Zunge in den Genitalien seiner Ehefrau versenken aber diese Pläne muss er nun wohl verschieben. NEON ist mittlerweile einige Schritte in den Raum hinein gegangen. Drucksend und mit leiser Stimme trägt er sein Anliegen vor.

NEON: "Blakey schickt mich. Er meinte du kannst mir helfen..."

Bei der Erwähnung dieses Namens zuckt Alistair zusammen. Sofort schrillen seine Alarmsirenen. Was soll das hier werden? Schickte dieser Wahnsinnige jetzt ausgerechnet NEON LOVE vor, um ihm einen üblen Streich zu spielen? Doch bevor Alistair seinen Gedankengang weiter verfolgen kann, setzt NEON schnell nach.

NEON: "Also, vielleicht nicht direkt. Aber ich glaube, er hält es auch für eine gute Idee, denn so irgendwie konnte er mir leider nicht weiter helfen. Du musst wissen, ich habe ihn um Rat gebeten in Sachen... in Sachen..."

Er beginnt zu stottern. Bevor die nächsten Worte seinen Mund verlassen, blickt er sich noch einmal um, so als seien sie etwas Verbotenes.

NEON: "Es geht um... Sex. Hihi!"

Er läuft dunkelrot an und kichert wie die Mädchen im Schulmädchen Report es einst getan haben. Alistair dagegen kann sich trotz seiner Verwunderung ein Lachen nicht verkneifen.

Alistair: "Also, wenn du Probleme mit deinem Würmchen hast, dann solltest du vielleicht..."

Ein Ellenbogenknuff in die Seite durch Cinderella lässt Alistair inne halten. Ihr Blick sagt ihm deutlich, dass er sich besser nicht über NEON lustig machen sollte.

Cinderella Brunswick: "Das muss dir nicht peinlich sein. Sprich dich nur aus."

NEON: "Ach, es ist alles so kompliziert. Ich dachte, durch das Match gegen Azrael könnte ich etwas bewirken. Jemanden, den ich ganz megamäßig lieb habe bibabeeindrucken. Das hat aber nicht so geklappt wie ich es mir erhofft habe. Am Ende hat sie mich gerettet, nur um mich direkt wieder fallen zu lassen... mein Herzlein fühlt sich wie ein frisch gebadetes Kätzchen."

Er fasst sich an die Nase, die immer noch reichlich lädiert aussieht. Seine Augen schimmern feucht und für einen Moment ist er ganz still. Dann aber fängt er sich und ballt seine kleinen Hände zu Fäusten.

NEON: "Es ist an der Zeit, dass ich etwas an mir ändere. Also so ganz allgemein, an meinem kompletten Auftreten. Ich muss ein vollkommen neuen NEON LOVE werden! NEON LOVE 2.0, NEON 'der Supderdubermännliche' LOVE! Dann wird sie nicht mehr Typen wie Azrael hinterher laufen, sondern mir! Sie soll mich lieben. NUR MICH."

Die Begeisterung über seinen Plan ist ihm deutlich anzusehen. Alistair allerdings runzelt die Stirn und winkt ab.

Alistair: "Ah. Gut, dass du mir das erzählst. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei. Magst du die Tür dann bitte von außen wieder schließen?"

Von einem Moment auf den anderen ist die Euphorie dahin.

NEON: "Aber... du bist doch der einzige, der mir dabei helfen kann! Du bist DER PLAYBOY!"

Tränen rinnen über sein Gesicht und seine Lippen beben. Sofort ist Cinderella bei ihm und klopft ihm aufmunternd auf die Schulter, während Alistair skeptischer und skeptischer wird.

Alistair: "Warum muss ausgerechnet mir immer so etwas passieren?"

NEON schaut mit leuchtenden Augen zu Alistair hinüber.

NEON: "Ich mache das doch alles nur für Honey Pot! Da sind so viele Mentos & Cola in meinem Bauch, wenn ich sie nur sehe! Ich würde ihr gerne sagen, wie sehr ich sie liebe, würde gerne der Mann sein, der sie in seinen starken Armen vor dem Rest dieser bitterbösen Welt beschützt... aber ich weiß einfach nicht wie das geht. Wie kann ich die Frauen verstehen, Alistair? Also bin ich zu demjenigen gegangen, der..."

... in der Zeit seit seinem Debüt deutlich mehr Groupies flach gelegt hat als viele Männer in ihrem ganzen Leben, fügt Alistair in Gedanken hinzu. Gar nicht einmal so dumm, der Kleine. NEON beendet den Satz allerdings etwas... anders.

NEON: "... eine der tollflauschigsten Frauen der Welt geheiratet hat. Von genau dem will ich lernen! Ich will auch eine Frau, von der alle sagen, was will sie eigentlich mit dem Kerl!"

Mit offenem Mund blickt Alistair sein Gegenüber an. Das kann doch nicht sein Ernst sein?
Am liebsten würde er sich abwenden, aber die gesamte Szenerie ist einfach zu herzzerreißend. NEON LOVE sieht ihn erwartungsvoll an und es ganz offenkundig, dass er dicht davor steht, in Tränen auszubrechen. Mit einem Stofftier in der Hand. Cinderella streichelt ihm seinen Arm - und krempelt seinen Ärmel hoch, als sie einige blaue Flecken erkennt. NEONs Entgegnung klingt fast wie eine Entschuldigung.

NEON: "Er hat mich mit Geld verprügelt..."

Dieser arme Tropf. Wer könnte da schon nein sagen?

NEON: "Azrael meinte, dass das mit irgendeiner Spende zu tun habe... keine Ahnung, was er damit sagen wollte, aber wer war wieder einmal schuld? Ich. Ich, der Freak."

Eine Träne rinnt ihm die Wange herunter. Wieder einmal. Scheiße. Scheiße-scheiße-scheiße. Alistair, wie könntest du da 'nein' sagen?

Alistair: "Ich..."

Alistairs Gedanken kreisen. Diesem schmalen Bürschchen, das da vor ihm steht, soll er den Umgang mit Frauen beibringen? Nun, das würde vermutlich eine Lebensaufgabe werden. Das hätte einen Nobel-Preis verdient, sollte es klappen.
Auf der anderen Seite: Ist er nicht auch irgendwann einmal so ein Teenager gewesen, dem ein wenig Hilfe damals nicht geschadet hätte? Erwartungsvoll blickt NEON ihn an.

Alistair: "... also..."

Sein Blick wandert zu Cinderella. Sie nickt knapp. Wenn auch aus anderen Gründen als Alistair es in diesem Moment vielleicht glaubt.
Alistair seufzt. Bleibt ihm denn eine Wahl? Nun, wenigstens konnte er ihn dann vielleicht von Blake Milton fern halten und damit vor schlimmerem bewahren.

Alistair: "Na gut. Bis zum Out Of Ashes bist du mein Schüler."

NEON: "Supervollübergigagänsemarschgut!"

Mit einem Satz springt NEON auf Alistair zu und umarmt ihn. Paolo purzelt dabei auf den Boden, aber das ist seinem Besitzer in diesem Moment egal. Er spürt, dass dieser Moment sein Leben verändern kann. Nun sind es Tränen der Freude, die sein Gesicht hinunter laufen.

NEON: "Das muss ich gleich Blakey erzählen, wenn ich ihn finde! DANKEDANKEDANKEDANKE!"

Er will aus dem Raum hüpfen, aber Alistair hält ihn noch kurz an der Schulter zurück.

Alistair: "Vielleicht solltest du Blake erst einmal nicht aufsuchen. Immerhin hat er nachher noch ein Match zu bestreiten und diese Neuigkeit könnte ihn davon ablenken."

Was eigentlich ganz in Alistairs Sinne wäre. Allerdings kann er es auch nicht verantworten, dass NEON nun direkt wieder unter Blakes Einfluss geriet.

NEON: "Oh, da hast du vermutlich Recht. Ich erzähle es ihm also später erst oder schreib es ihm bei Fakebook. Das ist unser riesengroßes Freundschafts-Geheimnis! Ich habe einen Mentor! Genau wie Blakey. Hihi."

Alistair blickt ihm noch etwas nach, während NEON schnell Paolo aufsammelt und dan den Flur hinunter hüpft, streng darauf bedacht, dass seine Füße nicht auf die Fugen der Kacheln treten.

NEON: "Ich habe einen Mentor! Ich habe einen Mentor! Ich habe einen Mentor!"

Ein Geheimnis. Natürlich. Überwachungskameras und Jubelgesänge auf dem Flur sind nicht gerade die besten Freunde von Geheimnissen. Aber egal: Endlich wieder allein. Mit einem breiten Grinsen wendet sich Alistair zu seiner Frau um. Einige Minuten bleiben noch bis zum Match.

Alistair: "Wo waren wir doch vorhin stehen geblieben?"

 

Mike Garland: "Scheiße, war das jetzt Slapstick?"

Vincent Craven: "NEON LOVE sucht offenbar einen Mentor. Und nachdem er bei Blake keine zufriedenstellenden Tipps bekommen hat, geht er eben zu unserem Playboy Nummer eins und bittet ihn um Hilfe. So verkehrt ist der Gedanke nicht."

Mike Garland: "Blake dürfte toben, wenn er davon erfährt. Und er wird davon erfahren."

Vincent Craven: "Das aber ist dann das Problem von Blake Milton. Ich bin gespannt, ob Alistair NEON wirklich zu seinem Glück verhelfen kann."

Mike Garland: "Tja, vielleicht kommt NEONs Würmchen doch noch einmal zum Einsatz."

Vincent Craven: "Ein wenig Sorgen mache ich mir ja deswegen, weil NEON ganz offensichtlich versucht, Honey Pot zu beeindrucken. Ob sie die richtige für ihn ist?"

Mike Garland: "Böse Zungen könnten sie eine Schlampe nennen. Und meine Zunge ist verdammt böse."

Vincent Craven: "Ich würde dir nun gerne vorhalten wollen, dass du Unrecht hast, aber... nun. Es ist, wie es ist."

Mike Garland: "Ha! That's it."


------------------ PCWA ------------------

Schnellen Schrittes bewegt Stevie van Crane sich durch die leeren Katakomben des Theaters. Obwohl so ganz leer ist es dann doch nicht. Hier und da liegt etwas in der Ecke herum. Sein Blick streift eben eine solche Ecke. Dort liegt zwar nichts, aber es sitzt jemand zusammengekauert da. Stevie überlegt nicht lange, geht achtlos weiter. Dafür erntet er einen Spruch.

"Du bist ein wahrer Freund, Stevie. Geh ruhig weiter. Lass mich hier sitzen. Allein mit meiner Verantwortung, gedemütigt vom ewigen Versagen."

Der Absender der Worte nimmt einen Schluck aus der Flasche, denkt dabei an die peinliche Szene zu Beginn der Show als er Robert Breads mit der Weinflasche verfehlte und sich dabei letztlich selbst traf. Der bisherige Tiefpunkt ist erreicht.

Einfach weitergehen, schreit alles in ihm.
Weitergehen, hinter sich lassen. Nichts Gutes würde daraus entspringen, wenn er sich jetzt umdrehen würde.
Wäre da nicht sein Gewissen. Dieses verfluchte Stück irgendwas, dass Stevie Van Crane nunmal zu Stevie Van Crane macht.

Stevie bleibt stehen. Ein Blick zurück. Was ist nur aus diesem Mann geworden. Allein in der kurzen Zeit, in der Stevie ihn kennenlernen musste, hat er enorm abgebaut.

Gabriel Lucifer: "Na, willst du mir wie alle anderen beim Dahinsiechen zugucken? Ist es nicht wenigstens ein bisschen faszinierend einen alten Mann bei seinem Verfall zu beobachten? Selbst für dich - du guter Freund!"

SVC: "Im Gegensatz zu dir habe ich keine Freude am Elend von anderen. Ich kenne diesen Punkt selbst, ich hab das alles hinter mir. Wir sind keine Freunde. Und ich gebe mir KEINE Schuld an deinem jetzigen Zustand.. Was dir passiert ist, ist wegen DIR passiert. Und das einzig faszinierende  ist nur diesen Abstieg erlebt zu haben, in den wenigen Monaten in denen ich hier bin."

Gabriel Lucifer: "Weißt du, Stevie. Ich kann gut verstehen, dass so ein toller Mensch wie du, mit jemandem wie mir nichts mehr zu tun haben will. Wenn ich könnte, würde ich mit mir selbst nicht mehr zu tun haben..."

Stevie Van Crane schüttelt den Kopf.

SVC: "Du weisst nichtmal was Freundschaft überhaupt IST! Du hättest es kennenlernen können, aber du selbst hast diese Erfahrung für dich zerstört."

Ein trauriges Nicken bei Lucifer.

Gabriel Lucifer: "Schon gut. Du musst mir nichts erklären. Au revoir, Stevie...und es tut mir Leid wie das alles gelaufen ist."

Stevie runzelt die Stirn. Er kämpft mit sich. Mit der Entschuldigung, mit dem Anblick dieses anscheinend gebrochenen Mannes.
Seine Vernunft siegt und bewegt ihn auf den richtigen Pfad. Weg von diesem falschen Freund.

Während Stevie in Gedanken versinkt, nippt der kaputte Gabriel deprimiert an seiner Flasche und streift sich mit der freien Hand durch die fettigen Haare, die ihm im faltigen Gesicht hängen.

Dann bleibt Stevie Van Crane stehen. Vielleicht ist es der Geruch des Alkohols, dieses offensichtliche Elend, das ihn in einem bestimmten Punkt seiner selbst zurückversetzt.
Aber er bleibt stehen. Er dreht den Kopf und schaut zu Gabriel.

Fragend guckt Lucifer zu van Crane empor, als dieser ihm plötzlich zu seinem Entsetzen, die Flasche aus der Hand kickt. Sie fliegt durch den Flur und landet splitternd auf dem kahlen Boden. Wütend und mit der Agilität eines Zwanzigjährigen springt Gabriel hoch und drückt den sich nicht zur Wehr setzenden Stevie an die Wand.

Gabriel Lucifer: "Was soll das? Wenn Du gehen willst, dann geh! Aber Du musst mich nicht auch noch demütigen, NICHT DU, Stevie, bitte nicht!"

Kopfschüttelnd löst der eherne Mythos die Umklammerung und wendet sich deprimiert ab.

SVC: "Wir sind über den Punkt hinweg, an dem wir uns gegen dich zur Wehr setzen müssen. Zwischen uns beiden ist die Frage, ob Freunde oder nicht, geklärt. Und kein Stevie Van Crane, kein Alistair kann dich jetzt noch befreien. Schmeiss deine Vergangenheit an die Wand, so wie diese Flasche. Kehr die Scherben zusammen, auf denen sich der Anblick von Blake Milton spiegelt. Tue es für dich selbst, verdammt nochmal."

Jetzt lodert eine kleine Stichflamme in den schwarzen Augen des ehemaligen Undisputed Gerasy Champions auf.

Gabriel Lucifer: "Unsinn! Blake ist der Einzige, der in mir mehr sieht, als den alten gebrochenen Mann. Er vergöttert mich... und das ist irgendwie... schön, auch wenn ich weiß, dass das falsch ist. Es ist so ungesund für den Jungen, aber ich habe nichts anderes mehr... als... Blake."

Stevie Van Crane breitet fast verzweifelt die Arme aus.

SVC: "Und wo zum Teufel ist jetzt Blake? Er kommt auf dich zurück! Irgendwann, wenn er sich an dich erinnert, wenn ihm ein Zweck für dich einfällt. Warum lasst ihr euch von ihm versklaven? Was hat er an sich, das alle ihm so verdammt nochmal hörig sind? Du bist nicht "Dad". Du bist sein liebstes Spielzeug, sein Opfer nach Belieben! Dein Niedergang hat NICHTS mit mir zu tun. Es ist Blake. Es war immer Blake. Warum sieht das selbst ein verdammter PCWA-Rookie wie ich? Warum kannst du es verdammt nochmal nicht selbst sehen?"

Nachdenklich schüttelt Gabriel den Kopf, stützt sich schnaufend an der Wand ab.

Gabriel Lucifer: "Das stimmt nicht. Für ihn bin ich ein Vorbild! Er erinnert mich stets daran, wer ich früher einmal war."

Stevie Van Crane hockt sich vor den bedauerlich anzusehenden Menschen vor ihm.

SVC: "Beantworte diese eine Frage: Würdest du hier sitzen, wenn es Blake nicht gäbe? Ich weiss nicht ob wir dann Freunde wären. Aber ich weiss mit Sicherheit, dass es dir besser gehen würde. Du bist ein Sklave, Gabriel. Was auch immer dir Blake gibt - es ist nichts weiter als Gift für deinen Geist. Für dein Leben. Für dich selbst."

Schreiend hält der einstmals mächtigste Mann der PCWA sich die Ohren zu.

Gabriel Lucifer: "Lass das! Hau ab! Los, verschwinde endlich!"

Er schubst Stevie mehrere Male schwach an, aber der bewegt sich keinen Meter fort.

Gabriel Lucifer: "Du hast dich doch nie wirklich um mich geschert, Stevie. Blake hat das immer getan. Also kannst DU dich jetzt auch verpissen. Lass mich in Frieden."

SVC: "Weisst du, ich mir damals immer gesagt, zwei Flaschen Wein am Abend wären keine grosse Sache. Die Wahrheit tut irgendwann weh."

Mit gesenktem Haupt steht Lucifer vor Stevie, krallt sich schwach an dessen Shirt fest.

SVC: "Jetzt und hier nehme ich die Funktion deines Freundes ein. Vielleicht nicht lange. Vielleicht nur dieses eine Mal. Ich sage dir die Wahrheit. Blake tut es nicht. Er gibt dir keine Chance. Ich habe dir viele gegeben. Warum? Weil ich an dich glaubte! Und du hast alles weggeworfen für einen kleinen, dreckigen Sieg bei Out Of Ashes. Ich kann nur hoffen, dass es dir das wert war."

Gabriel dreht sich bereuend ab.

SVC: "Ich sehe jemanden, der Gefahr läuft, in eine noch viel tiefere Dunkelheit gerissen zu werden. Blake Milton ist nicht der Einzige - und wahrscheinlich nichtmal der Gefährlichste - der dich in deiner Situation versklaven könnte. Und wenn dies so kommt, dann wird es dir gefallen, dir wird es eventuell sogar besser gehen. Aber am Ende verlierst du ALLES. Ich werde dir heute zeigen, dass jemand wie Blake Milton zurückgeschlagen werden kann, das man sich gegen ihn wehren kann. Ich hoffe du wirst dabei zusehen. Denn diesen Kampf widme ich dir, Gabriel. Und ich will das du ihn durch meine Augen siehst."

Stevie Van Crane nickt ihm entschlossen zu.

Dann lässt er Lucifer stehen. Dieser schaut ihm nachdenklich hinterher.

Gabriel Lucifer: "Hilf mir, Stevie!"

Aus seiner Stimme klingt Verzweiflung.

Überrascht bleibt Stevie stehen, betrachtet aus der Entfernung dieses Häufchen Elend.

SVC: "Was hast du gesagt?"

Lucifer senkt beschämt den Kopf und flüstert wiederholend, ganz so als wolle er, dass Blake dies nicht mitbekommt.

Gabriel Lucifer: "Bitte...hilf mir, ich schaffe es nicht allein."

Stevie sieht in Gabriels Augen, er sieht wahrhaftige, ehrliche Verzweiflung. Aber er weiß nicht, ob er in der Lage ist, Gabriel zu helfen. Zu verkorkst ist dessen Leben, zu abgründig sein Charakter. Aber zu groß ist auch die Gefahr, die von Eleven ausgeht. Und erst recht, wenn die Pest eben jenen Lucifer in die Finger bekommt und ihn für seine Zwecke missbraucht, was in Gabriels derzeitigen Zustand ein leichtes Spiel ist.

SVC: "Dies ist deine letzte Chance, Gabriel Lucifer."

Schweren Herzens reicht er Gabriel die Hand.

SVC: "Wenn du bereit bist, Freundschaft zuzulassen, dann hast Du nicht nur eine Vergangenheit, sondern vielleicht auch eine Zukunft. Aber es wird hart, Gabriel. Du solltest mich nie wieder enttäuschen...nur ein kleiner Fehler und Du bist endgültig verloren. Das nächste Mal werde ich einfach weitergehen und du kannst von mir aus hier wie ein Häufchen Elend verrecken. Verstanden?"

Ein eifriges Nicken, dann umarmt er sein Gegenüber.

Gabriel Lucifer: "Danke... Stevie"

Der Gedrückte verdreht die Augen und ahnt bereits, was er sich da aufgebürdet hat. Gabriel Lucifer eine erste Chance gegeben zu haben, fanden viele dumm. Ihm allerdings eine zweite Chance zu geben, wird so gut wie Keiner verstehen. Der glücklich wirkende Mythos nährt sich mit seinem fauligen Atem dem Ohr seines Freundes.

Gabriel Lucifer: "Pass in deinem Match gegen Blake gut auf dich auf... und tue dem Jungen bitte nicht weh!"

Stevie Van Crane hat den letzten Satz aufmerksam gehört. Er hallt in seinen Gedanken nach.
Er weiss wie schwer es ist, jemanden aus einer Abhängigkeit zu befreien. Jemanden wie Gabriel, der zumindest den Eindruck vermittelt, heute Hilfe annehmen zu wollen.
Zugleich fürchtet er selbst die Verantwortung.
Gabriel von Blake zu befreien - ein fast unmögliches Unterfangen. Vor allem wenn dieser tatsächlich eine Allianz mit Eleven eingehen sollte.
Aber..

Was versucht man nicht alles... für einen Freund.

 

Vincent Craven: "Sind die beiden nun Freunde oder nicht? Ich verstehe Gabriel Lucifer nicht. Er betrügt Stevie und zugleich bittet er ihn um Hilfe."

Mike Garland: "Es ist traurig zu sehen, den ehemaligen Mythos der PCWA so zu sehen. In Kürze soll er ein Match bestreiten und er wirkt nicht so, als sei er überhaupt dazu in der Lage, heute in den Ring zu steigen."

Vincent Craven: "So bitter das jetzt klingt: Ausgerechnet in den Händen dieses Mannes liegt das Schicksal der gesamten Liga."

Mike Garland: "Azrael Rage hat Gabriel Lucifer ausgesucht, um die Million Euro beim PPV gegen zahlreiche Gegner aus allen möglichen Ligen zu verteidigen. Das mag in der Theorie ein guter Plan sein, denn niemand hängt vielleicht so an der PCWA wie Gabriel."

Vincent Craven: "Ihn in seinem jetzigen Zustand als Wrack zu bezeichnen wäre aber wohl die beste Beschreibung."

Mike Garland: "Ach. Wir kennen doch Gabriel. Vielleicht ist das alles nur ein Schauspiel, um seine potentiellen Gegner in Sicherheit zu wiegen."

Vincent Craven: "Klar. Und in den Chiantiflaschen ist nur Traubensaft. Daran glaubst du doch selbst nicht."

Mike Garland: "Warte es ab. Wer zuletzt lacht, der ist Amerikaner. Wir haben automatisch Recht. Oder eine überlegene Feuerkraft."


------------------ PCWA ------------------

Sollen sie doch buhen, bis ihnen die Kehlen austrocknen. Er weiß, dass er richtig handelt. Es ist mehr als pure Wut, Trotz oder Unverständnis. Es ist Verantwortung. In jeder Geschichte muss es einen Bösen, einen Antagonisten geben. Jemanden, den die Menschen hassen können, weil die Geschichte ohne ihn belanglos wäre. Sie würde nicht funktionieren. Im Gegenteil. Sie würde scheitern, aber ein Azrael Rage scheitert nicht. Nicht heute, nicht morgen. Er wird die PCWA retten, wird Mad Dog entthronen und schlussendlich die PCWA in ein neues und glorreiches Zeitalter führen… wie herrlich heroisch sich das anhört. Wohl ist ihm dennoch dabei nicht.
Es ist eine Rolle, eine Figur, ein Schauspiel, das die Menschen von ihm forderten und er muss den Menschen aktuell geben, was sie wollen. Es ist seine sich selbst auferlegte Pflicht.

Eine Flasche Whiskey wird samt Glas aus dem Schreibtisch hervorgeholt.  Das Glas wird schnell gefüllt und eben so schnell findet es auch den Weg zum Rachen des Interims-Chefs. Er schließt die Augen. Beruhigend.

Seine Tür öffnet sich. Es hat nicht geklopft vorher… Er hasst das, hatte aber in diesem Fall damit gerechnet.

Azrael Rage: „Eleven. Bleed.“

Nicht mehr. Das muss als Begrüßung reichen.
Die beiden füllen den Raum mit einem Gefühl der Finsternis, Bedrohung.

Das Apocalypse Girl hat ihre Neo-Punk Frisur frisch gestylt, kreischend lila Haarspitzen.
Schwarzer Lippenstift, dunkle Schatten um ihre Augen, die sich lauernd umsehen.
Eleven neben ihr schreitet mit Zigarette im Mundwinkel ein wie der neue Besitzer eines Hauses, das er komplett einreissen will.
Schwarzes Kapuzenshirt mit N&B-Logo unter einer schwarzen Lederjacke.
Seine Hände sind blutrot getaped, als stünde sein Ringschlacht-Debut an.

Er schaut seinen Gegenüber an als wolle er diesen auf der Stelle bestrafen und sich später einen Grund dafür ausdenken.

E11: „Ich steh' übrigens total drauf, von irgendeinem Niemand irgendwohin zitiert zu werden.“

Ein Lächeln von Rage.

Azrael Rage: „Im Gegenteil zu Mad Dog bin ich kein Niemand.“

Noch einmal füllt Rage sein Glas auf und blickt dann erst Eleven und dann Bleed an.

Azrael Rage: „Drink gefällig?“

Bleed verkreuzt als Antwort die Arme vor der Brust.
Eleven dreht den Stuhl vor ihm herum und setzt sich, die Kippe immernoch im Mundwinkel.
Er legt die Arme über die Lehne.
Rage indessen füllt sein Glas noch einmal auf, aber stürzt dieses Mal nicht alles in einem Schluck herunter, sondern nippt nur.

Azrael Rage: „Wisst Ihr Zwei, Ihr seid schon ein seltsames Pärchen…“

Ein weiteres Nippen.

Azrael Rage: „… aber wer bin ich das zu kritisieren?“

Er blickt sich an. Noch immer ist das Hemd nicht zugeknöpft und die langen schwarzen Haare sind noch offen. Wer genau hinblickt erkennt interessanterweise einen blonden Haaransatz bei Azrael. Er war wohl nicht dazu gekommen diese wieder zu färben… nach dem Match hatte er sich nur mit einem Tuch die Hände gereinigt, da das Wasser ja nicht lief und war in sein Büro geeilt.

E11: "Ich weiss total was du meinst. Verrückt, right? Ich hatte so einen Schiss damals, ihr in der letzten Sendung meine Rose zu schenken.. Sie machte den Eindruck, als würde sie das Ding samt Dornen in ihren Rachen schieben und fressen.. Aber da war irgendwo diese Chemie.. dieses Klicken zwischen uns. Dann das erste Dinner.. Kerzenschein, Chopin und blutiges Entrecôte. Lange Spaziergänge, barfuss über den Strand.. und der Blick in ihre verträumten Augen.."

Bleed öffnet den Mund zu einem Lächeln.
Fast verführerisch, der Biss auf ihre Unterlippe.

Bleed: ".. und der Wind in seinen Haaren. Unsere Hände, die sich suchten und fanden. Und die Gedichte, die er mir nachts aufs Kopfkissen legte.. Poesie."

Eleven erhebt sich. Wirft die Kippe auf die Sitzfläche des Stuhls und drückt sie mit dem rechten Stiefel aus. Skeptisch hebt Rage nur die Augenbrauen währenddessen.
Die Stuhlbeine ächzen unter dem Druck.

E11: „Das sollte als Masturbations-Fantasie für dich genügen. Dank der mir von meiner absoluten Gleichgültigkeit verliehenen Kräfte erkläre ich diese Konservation für GEFICKT. Zitiere uns nie wieder irgendwohin, solange du nicht etwas absolut existenzielles zu sagen hast..“

Er dreht sich der Tür zu, da hört man die Stimme des PCWA-Urgesteins dröhnen.

Azrael Rage: „Das habe ich!“

Eleven - mit dem Rücken zu Rage - dreht den Kopf immerhin leicht zur Seite.

Azrael Rage: „Es geht um Mad Dog.“

Ah, ein Zauberwort. Bleed's Finger fahren vorsichtig über den rechten Arm ihres Mentors.
Dieser bleibt weiterhin Richtung Tür stehen. Aber er bewegt sich nicht weiter.

Azrael Rage: „Ah, ich habe also noch Dein Gehör, Evelyn.“

Grinsen.

Azrael Rage: „Ups, ich meinte natürlich Eleven. Woher eigentlich dieser Name? Zehn Finger und der kleine Eleven? Nein, im Gegenteil zu Dir mag ich es nicht derart vulgär zu sein. Also kommen wir zum geschäftlichen Teil zurück. Reden wir über Mad Dog.“

Eleven schmunzelt. Funny shit.
Sekunden vergehen. Dann das Klicken des Feuerzeugs.

Ein gutes Zeichen.

E11: „Sein Name ist MD. Diesen Mad Dog-Unbekannte Konstante-Shit ignoriere ich aus gepflegtem Anstand. Rollt sich gebrochen vor'm Fadenkreuz der halben Liga herum und wartet darauf, dass ihm irgendwer 'nen Knochen in die Kauleiste schmeißt. Wer von den unzähligen Freiwilligen erklärt sich bereit, den Armen einzuschläfern?“

Ein Nippen am Whiskey.

Azrael Rage: „Ich. Genau darum geht es.“

Eleven hat sich umgedreht und ist zum Schreibtisch zurückgekehrt.
Lässig stellt er den rechten Fuss auf die Sitzfläche des Stuhls und beugt sich nach vorn.
Der Qualm seiner Zigarette wabert in Richtung Azrael.

E11: „Azrael fucking Rage. Ich sehe dich an mit deinem billigen Whiskey.. das Glas in deinen unvorbereiteten Händen. Hinter einem Schreibtisch, der zu gross ist für dich. Versuchst hier diese.. Konversation durchzuziehen wie einen 12 Uhr Pausen-Blowjob. Und wenn sich nach diesen absolut sinnfreien fünf Minuten die Tür wieder geschlossen hast, dann hast du wieder Zeit irgendwelche Papiere in Ordner zu heften, mit dem Finger liebevoll über das PCWA-Logo zu streicheln und dich selbst dabei scheiß wichtig zu finden. Ich sehe hier nicht den geeigneten Hundefänger vor mir. Am Ende des Tages bist du für mich immernoch der mit der Vater-Tochter-Schwiegerficker-Show. “

Kurzes Zucken der linken Gesichtshälfte bei Rage.

Azrael Rage: „Und ich sehe nicht gerade einen Mann vor mir, der die ganze GCW in Angst und Schrecken versetzt hat. Um ehrlich zu sein kannst Du mich nicht beeindrucken. Du stehst hier und schreist nach Krieg in alle Richtungen, aber wenn ich mal dieses Google benutze und ein Minus vor die Buchstaben GCW setze, was glaubst Du, was ich dann finde? Ich sag es Dir, kleiner Terrorist. Nichts. Rein gar nichts. Eleven – Null Suchergebnisse, die mit Dir zusammenhängen. Du bist hier in meiner Heimat, meinst alles zu durchschauen, aber im Endeffekt bist Du nicht besser als der kleine NEON LOVE, der wahrscheinlich immer noch weinend sein Blut aus der rosa Hose wäscht. Dennoch habe ich ein gewisses Interesse an Dir, weil Du… nun ja… nennen wir es, nützlich sein kannst.“

Der neue PCWA-Terrorrist hebt den Kopf etwas, ganz langsam führt er die rechte Hand zum Mund.

Genüsslich zieht er an seiner Zigarette.
Aus Azraels Sicht ist Eleven sicherlich in der GCW eine Legende gewesen, aber hier gibt es andere Wächter und diese sollte man etwas kennen.

Bleed spannt unweigerlich ihren Körper an.
Sie kennt jeden Gesichtsausdruck ihres Mentors. Und dieser jetzt gerade verströmt Gefahr - und Interesse.

E11: „Ich schwärme ungern von meinen Taten in der Vergangenheit. Sei dir versichert, Az. Die es getroffen hat, wissen Bescheid.“

Bleed: "Was willst du, Rage?"

Ein Lächeln von Rage. Die Verhandlungen haben begonnen.

Azrael Rage: „Mad Dog gehört alleine mir. Dein Debut ließ nicht nur mich, sondern auch die Menschen da draußen glauben, dass Du ein Stück von ihm willst und ich sage Dir hiermit, dass Du die Reste aasfressen kannst, wenn ich mit ihm fertig bin.“

Elevens leises Lachen lockert die Atmosphäre nicht im geringsten auf.
Seine Augen sprechen eine ganz andere, finstere Sprache.

E11: „Auch wenn ich sehr, sehr beruhigt darüber bin, in diesem speziellen Fall bei entsprechender Schlachtung die ausdrückliche Erlaubnis von Azrael Rage vorzeigen zu können.. Ich war noch nie eine Hyäne.. Warum sollte ich die Knochen zertreten, die du mir hinlegst..“

Nachgemachtes Eleven Lachen von der lebenden PCWA-Legende.

Azrael Rage: „Nehmen wir doch einfach mal an, dass ich es außer achtlasse, dass Du keinen Vertrag hast und ich Dich samt Anhang einfach von der Sicherheit entfernen lassen könnte… Was willst Du denn?“

Eleven beugt sich vorsichtig nach vorne.
Er sucht den Kontakt zu Azrael's Augen.
Seine Stimme wird leiser, flüsternd. Böse und eindringlich.
Und kein Wort ist nur ein leeres.

E11: „Glaubst du wirklich, irgendeine Security könnte uns hier einfach .. entfernen? Dieser Schwanz steckt bereits so tief in den Gedärmen eures Konstrukts, das ihr nichtmal wisst, wo ihr den Trennschnitt ansetzen sollt. Erhobene Zeigefinger werden abgebissen. Gebt mir leeren Drohungen - ich heb sie auf und fülle sie mit Leben. Eure Zungen in Schraubstöcke. Meine Klingen in wütende Augen. Steine und Feuer gegen falsche Legenden. Eure Zeit ist abgelaufen, wenn ich in der Tür stehe. Wenn ich entscheide das dies mein Reich sein soll, dann wird es so sein. Ihr erklärt euch zu Meistern mit euren albernen Agendas.. mit eurer Vergangenheit und Historie, die ihr wie ein brüchiges Schild vor eure Fressen haltet, sobald jemand wie ich mit gesenkter Lanze auf euch zu reitet. Schreib den Shit in deine Papiere, Vorzimmerknecht. Ihr alle.. lasst ein Jahr der Dunkelheit vorüberziehen.. dann versammelt euch erneut. Oder wer auch immer dann noch übrig ist. Und erinnert euch an diesen Moment. Genau an diese Zeit, in der ihr euch noch zukunftsorientiert einreden konntet, das meine nur leere Worte sind. Das da jemand ist, der dieselben billigen Tricks ausführt.. die selben beschissenen 3-Wochen Agendas hat, die eh niemanden ärgern. Ich habe all das schon einmal getan. Und ich werde diesen Spass wieder haben.“

Er richtet sich wieder auf.

E11: „Ich werde nicht nur deine ausdrückliche Erlaubnis haben, mich in diesen fallenden Wänden aufhalten zu dürfen. Ich werde ein.. "Match" haben, wann ich es will. Wie ich es will. Gegen wen ich will. Lass es dich wissen, wenn der Moment da ist.“

Die Augenbrauen von Rage heben sich. Es wie Pokern. Jeder blufft, jeder macht sich groß.

Azrael Rage: „Dafür, dass Du keinerlei Verhandlungsposition hast, stellst Du ganz schön große Forderungen.“

E11: „Ich bin hier um Dinge zu erschaffen.. Wundervolle Dinge, Azrael. Du sitzt hier und musst hart sein. Verteidigungslinie hinter Stiften und Namensschild. Ich verhandle nicht. Mit niemandem. Ich kann meine Ideen auch zur unmittelbaren Zerstörung dessen einsetzen, was von der PCWA noch übrig ist - und hätte mindestens genauso viel Spaß. Ich lege die Karten auf den Tisch. Du kannst damit spielen. Oder du gehst die Büroblumen gießen. Choice is yours..“

Am liebsten würde Rage in diesem Augenblick seine Pranke nach vorne schnellen lassen und sich den Hals dieser Pest greifen, aber dann entspannt er sich.
Lächelt.
Und nickt.

Azrael Rage: „Schwachsinn. Du stehst vor mir in Deinem Nicotine & Bacteria Klamotten, weil Du Dich verkaufst. Du bist zurück, weil Eleven und Bleed wieder Wert bekommen sollen. T-Shirts verkaufen sich einfach mies, wenn man unbekannt ist. Zudem ist es schließlich ewig her seit Eurem Freudenfeuer in Frankfurt, welches hier übrigens niemand jemals gesehen hat. Du bist hier, weil das doch für Ares, Adam Reynolds, Stevie Van Crane und Grizz Lee sich auch sehr gut bisher gerechnet hat. Vergessen werden ist scheiße, oder? Lieber wieder die große, böse Pest, als ein Neun bis Fünf Job, richtig? Aber einverstanden, ich spiele erst einmal mit. Du darfst bleiben. Aber für den Matchwunsch habe ich einige Bedingungen.“

Sein Gegenüber raucht die Zigarette zu ende und wirft sie achtlos zur Seite.

E11: „Yeah. Natürlich hast du das.“

Noch einmal trinkt die lebende PCWA-Legende einen Schluck Whiskey.

Azrael Rage: „Erstens gehört Mad Dog mir, bis ich wieder der Gerasy bin.“

E11: „Sicher. Absolut. Total deiner Meinung. “

Zwei Finger werden von Rage hochgenommen.

Azrael Rage: „Zweitens wird der Imperial Impact wieder eine Veranstaltung wo der Pöbel…“

Eigentlich hätte er „Fans“ gesagt… Aber die Fans haben schon gewählt. Sie wollen Azrael Rage als Schurke und er gibt ihnen was sie wollen… auf Teufel komm raus.

Azrael Rage: „… wählen darf und Du wirst meine Wahl sein.“

Ein kleiner Schluck zwischendurch.

Azrael Rage: „Um genauer zu sein, wirst Du als Special Referee zur Abstimmung stehen, wenn Mad Dog gegen mich antreten wird.“

Ein kurzes Schweigen, eine Art Staredown.
Bleed wirft in diesem Moment Eleven einen Seitenblick zu.
Sie ist die stille Beobachterin, aber sie hat in den vergangenen Minuten jederzeit gewusst, in welche Richtung ihr Mentor das Gespräch lenkt.
Und keine Reaktion, kein Satz hat sie überrascht.
Auch der folgende Nicht, der nur aus einem Wort besteht.

E11: „Deal.“

Die lebende PCWA-Legende kramt einen Schrieb aus seinem Schreibtisch hervor, unterschreibt ihn mit einem teuren Füllfederhalter und übergibt ihm Eleven. Natürlich hatte er dies längst vorbereitet.

Azrael Rage: „Unterschreib das und gib es in meinem Büro ab, wenn Du damit fertig bist. Damit bist Du erst einmal ein legaler Teil der PCWA. Naja, es ist kein PCWA-Vertrag, aber eine Art… Aufenthaltsgenehmigung. Wegen dem Match kannst Du Dir die Papiere zum Wochenende in meinem Büro abholen. Ach ja, solltest Du oder Deine Brut irgendwie mir in den Rücken fallen, sind selbstverständlich sämtliche Verträge nichtig. Du wirst nämlich wie alle anderen noch lernen, dass weder meine Hände unvorbereitet sind, noch mein Whiskey billig ist, oder das Du nicht über mir stehst. Komisch, das Vögel wie Du immer dasselbe Schicksal erleiden. Sie landen verkrüppelt im Krankenhausbett, oder zwei Meter unter der Erde… aber ich? Ich bin ewig hier und habe bisher jeden Funken von Terrorismus und GCW hier überlebt. Wieso? Weil das hier die PCWA ist und wir sind einfach besser als Ihr. Besonders ich bin besser als Du. Geh nun. Das Meeting ist beendet, oder gibt es hier noch Mobiliar an dem Du Deine polnischen Kippen ausdrücken willst?“

Bleed nimmt den Schrieb an sich. Sie rollt ihn ein, schiebt ihn unter den Hosenbund.
Eleven beugt sich noch einmal nach vorn.
Ein abschließendes Nicken zu Azrael Rage.

E11: „Wenn das kein produktives Meeting war. Nettes Büro.. übrigens.“

Zustimmendes Lächeln von Rage, während Bleed und Eleven den Raum verlassen und sogar die Tür hinter sich schließen.
Als dies geschehen ist, holt Rage noch etwas aus seinem Schreibtisch. Es ist das Bild von Mad Dog, als dieser Undisputed Gerasy wurde, was letzte Vendetta noch vor der Tür hing.

Azrael Rage: „Du hast interessante Feinde, mein guter Mad Dog. Genieße Deine letzten Tage als Champion, denn ich komme um mir zu holen, was mir zusteht. Allerdings muss ich gestehen, dass der Plan sich geändert hat. Das Volk hat gesprochen und Azrael Rage antwortet… Es… hat… begonnen!“

Ein abschließendes Cheers zu dem Bild von Mad Dog und der Whiskey ergießt sich in der Kehle des Rage, denn vielleicht tut er es alles nicht gerne… aber er kann es gut. Verdammt gut sogar und er hat ein tiefes Gefühl in sich, dass er nur noch besser werden kann. Es gibt kein Zurück mehr. Er ist Azrael Rage - die PCWA.

 

Vincent Craven: "Es hat begonnen."

Mike Garland: "Irgendwie hatte ich gerade das Bild von zwei Männern vor Augen, die einen Meter voneinander entfernt stehen und sich mit Maschinengewehren gegenseitig beschießen. Ratatatatatata. Aber die Kugeln prallen ab, obwohl die Rohre glühen."

Vincent Craven: "Azrael Rage ist aktuell so etwas wie unser Chef und da will er sich von einem Eleven, der noch nicht einmal einen Vertrag mit der PCWA hat, natürlich nicht den Wind aus den Segeln nehmen lassen. Und er schlägt sich dabei recht wacker, wie ich finde."

Mike Garland: "Die PCWA ist einfach Azraels Territorium, hier hat er ein Heimspiel. Vielleicht ist das sein Vorteil. Das 'Evelyn' wird er allerdings noch einmal bitter bereuen."

Vincent Craven: "Wir haben Eleven jetzt seit mehr als fünf Jahren in keinem Ring mehr gesehen, aber trotzdem strahlt er eine Bedrohlichkeit aus, die weit über das hinaus geht, was man in einem Wrestling-Match darstellen kann. Und ausgerechnet diesen Mann will Azrael als potentiellen Guest Referee für sein Match gegen Mad Dog haben?"

Mike Garland: "Azrael spielt gerne mit dem Feuer. Ob ihn diese Taktik letztendlich zum Erfolg führen wird... das wird sich zeigen."

Vincent Craven: "Er ist mir ohnehin immer wieder ein Rätsel. Vor einigen Monaten, da hat ihm die Mehrzahl der Fans noch zugejubelt. Aber inzwischen... nun, manche seiner Verhaltensweisen ist sogar nach den äußerst weit gesetzten Maßstäben der PCWA etwas zweifelhaft."

Mike Garland: "Zweifelhaft ist noch gelinde ausgedrückt. Dire Fans wollen das Monster sehen, also bekommen sie es."

Vincent Craven: "Oder, wie in diesem Fall, gleich zwei davon."


------------------ PCWA ------------------

Mit festen Schritten läuft Declan O'Kelly durch die Gänge des PCWA Theatres. Er hat davon gehört, dass es hier mal viel Trubel gab, aber da er trotz monatelanger Zugehörigkeit zur PCWA die Halle nie in ihrer Blütezeit gesehen. Der irische Adonis blickt die Personen, die ihm begegnen böse an allerdings scheint sein Ziel ein ganz anderes zu sein, denn nachdem er um die Ecke gegangen ist, blickt er in die Augen eines Mannes, der eigentlich ein Mikrofon in seiner Hand halten sollte, jetzt allerdings mit einer Tüte Erdnüsse herumwedelt.

Luke Tyler: "Ein Besucher, ich fasse es nicht. Hier... eh... Declan! Declan O'Kelly! Ein paar Nüsse? Etwas zu trinken?"

Doch der Ire schüttelt nur den Kopf und greift über den provisorischen Holztisch. Er packt Luke am Kragen und zieht ihn über den Tisch, wobei etliche Packungen mit Snacks zu Boden fallen.

Luke Tyler: "W... w... was soll das denn?"

Mit Spucke schnauft Declan dem ehemaligen Interviewer ins Gesicht und brüllt ihn fast an.

Declan O'Kelly: "Ich habe es endlich verstanden!"

Doch Luke Tyler versteht nicht, schaut ängstlich dem Iren ins Gesicht. Als er noch Interviewer war, wusste er, dass er unantastbar war. Doch die Zeiten sind vorbei.

Luke Tyler: "Was hast du verstanden? Was willst du von mir?"

Declan O'Kelly: "Es geht einfach nur darum, Eindruck zu hinterlassen. Ich muss den Leuten im Gedächtnis bleiben. Ich habe mir viele, viele Gedanken gemacht, wie ich das schaffe. Ich könnte hier alles kurz und klein schlagen. Ich könnte einen Trottel wie dich verprügeln."

Bei diesen Worten schüttelt O'Kelly den schmächtigen Interviewer kräftig hin und her. Zumindest, bis sich dann mehrere Schritte nähern. Declan dreht den Kopf in die Richtung der Schritte.

Declan O'Kelly: "Doch du hast Glück, Kleiner. Ich verprügel dich nicht. Heute nicht."

Der Ire wirft den Snackverkäufer nach hinten, dieser fällt auf seinen Arsch. Dann verschwindet Declan, doch die Kamera verfolgt ihn. Mit schnellen, schweren Schritten scheint Declan O'Kelly einem ihm bekannten Weg zu folgen, läuft schnurstracks an anderen Leuten vorbei und spaziert dann durch einen Vorhang...

... direkt in den Halleninnenraum. Die Fans staunen nicht schlecht, als der Irish Adonis ohne Tamtam, ohne großen Auftritt, ohne Musik, ohne irgendwas auftaucht. Er marschiert ohne Nachzudenken zum Ring und brüllt die Fans in der ersten Reihe an. Er zeigt Ihnen den Mittelfinger, dann tritt er gegen die Ringtreppe und stößt diese zur Seite.

Mike Garland: "Was soll der Scheiß denn?"

Vincent Craven: "Da ist aber Jemand sauer!"

Mike Garland: "Ja, da muss man aber nicht gleich die ganze Einrichtung auseinander nehmen..."

Declan O'Kelly reißt jetzt tatsächlich an der PCWA-Plane herum, die an der Seite des Rings herunterhängt. Dann greift er sich einen Schraubenschlüssel unter dem Ring und schlägt mit diesem immer wieder gegen den Ringpfosten. Bringt nichts, aber macht gehörig Krach. Dann stampft der wilde Ire um den Ring auf den Kommentatorentisch zu. Er brüllt Vincent Craven und Mike Garland ins Gesicht, bringt dann deren Unterlagen durcheinander und reißt der Ringsprecherin Jane Nelson das Mikrofon aus der Hand, während ihn die Fans gnadenlos ausbuhen. Declan O'Kelly rollt sich dann in den Ring und beginnt sofort ins Mikrofon zu brüllen. So schnell sind die Techniker aber nicht, deswegen werden die ersten Worte verschluckt.

Declan O'Kelly: "... und deswegen könnt ihr mich alle am Arsch lecken."

Eine etwas andere Art, eine Promo zu beginnen.

Declan O'Kelly: "Es gibt nur zwei Gründe, warum ihr Pisser mich so behandelt. Entweder glaubt ihr, ich kann nichts... oder ihr scheißt euch alle ein. Ich habe viel darüber nachgedacht und denke, dass ich einfach zu wenig gezeigt habe. Ich hätte einfach während eines Matches herauskommen und beide Versager verprügeln sollen. Ich hätte einfach wie eine Bombe einschlagen müssen. Das war mein Fehler, das gebe ich ganz offen zu."

Die Fans scheint das überhaupt nicht zu interessieren. Sie haben genug vom Gewinsel des Iren, der Vendetta für Vendetta sich ungerecht behandelt fühlt, übergangen und ignoriert. Er hat aber auch gar nichts dafür getan, dass sich die Leute an ihn erinnern.

Declan O'Kelly: "Ich habe nachgedacht und mit meinem besten Freund gesprochen. Mit meinem Mentor. Mit dem Mann, der mich trainiert hat und der in unserer Heimat eine Legende ist. Ich muss ein Zeichen setzen, hat er gesagt. Ich muss meinen Namen unvergessen machen. Und ich verspreche euch hiermit, dass ihr nach der nächsten Vendetta weder meinen Namen, noch den Namen von Graham MacKenzie vergessen werdet."

Er macht kurz Pause, dann spricht er weiter.

Declan O'Kelly: "Dies ist eine offene Herausforderung für jeden gottverdammten Wrestler in dieser Welt. Ich will einen Kampf in der nächsten Show und in meiner Ecke wird mein Mentor stehen. Traut sich irgendjemand? Will sich irgendjemand mit diesem Adonis messen? Dann sehen wir uns in einem Monat in diesem Ring! Aber wie ich dieses verlauste Pack kenne, wird sich sowieso keiner trauen. Unser Champion hat bestimmt Schiss, dass er sich kurz vor dem wichtigen Kampf beim PPV eine Zerrung holt. Sein Herausforderer ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich wichtig zu fühlen. Wo sind die Helden der PCWA? Wo ist Brunswick? Wo ist Van Crane? Pussies. Denen sind ihre Kämpfe nachher wichtiger, als mir das Maul zu stopfen. Wo sind die Helden? Wo ist Diego Sanchéz? Dieser verblödete Mexikaner lungert wahrscheinlich irgendwo in irgendeinem leeren Raum herum und fragt sich, was aus seiner Karriere geworden ist. Du hast keine. Du hattest nie eine. Du hattest eine Chance, du bist irgendwem in den Arsch gekrochen und dann wurdest du fallen gelassen. Wo sind sie alle? Keiner traut sich."

O'Kelly redet sich richtig in Rage und blickt dabei wie gebannt auf den Eingangsbereich, allerdings taucht niemand auf.

Declan O'Kelly: "Ich sage es ganz deutlich: Entweder habe ich in der nächsten Show einen Kampf... oder ich werde beim Imperial Impact jedes einzelne Match sabotieren. Graham und ich werden die PCWA auf den Kopf stellen, wenn ich nicht endlich die Beachtung bekomme, die ich verdient habe. Bei der nächsten Vendetta wird es sich ändern..."

Kein weiteres Wort des Adonis, stattdessen wirft der Adonis das Mikrofon zum Kommentatorentisch und verfehlt nur ganz knapp Vincent Craven. So schnell, wie O'Kelly hier zum Ring gekommen ist, so schnell verschwindet er auch wieder. Was für ein merkwürdiger Auftritt. Und dann bringt er in der nächsten Woche noch seinen Mentor mit... Graham MacKenzie...

 

Vincent Craven: "Das war also Declan O'Kelly im Ring mit einer deutlichen Ansage."

Mike Garland: "Er will ein Match haben und kündigt auch gleich seinen Mentor als Verstärkung an."

Vincent Craven: "Seine Herausforderung wird auf jeden Fall nicht auf taube Ohren stoßen. Ich denke, so der eine oder andere wird diesem Rookie nun ordentlich die Hörner stutzen wollen."

Mike Garland: "Ob der Ire nur reden kann oder seinen Worten auch Taten folgen lässt, das sehen wir dann hoffentlich bei Vendetta 93."


------------------ PCWA ------------------

SWEET DREAMS

Instrumental Version

by Rocha Productions Music

Da ist er – Der eherne Mythos der PCWA. Ein schwarzer fußlanger Stoffmantel umhüllt seinen geschundenen Körper. In der Hand hält er einen flachen Zylinder. Etwas weißer Nebel steigt auf, ein Sinnbild seines verblassenden Ruhms und seiner weit in der Vergangenheit liegenden großen Erfolge als einer der besten Wrestler seiner Generation…

 

PCWA COTATORES CHAMPION

Former UNDISPUTED GERASY CHAMPION

Former PCWA TRIBUNE CHAMPION

Während etliche Zuschauer der ersten Reihe sich vor dem Veteranen aus Ehrfurcht verneigen, buhen die meisten Fans den einstigen Principal der PCWA gnadenlos aus. Dennoch dringen immer lauter die berühmten langgezogenen <<Gabriel Lucifer>> Chants durch die heilige Halle. Der Adressat hebt sein Haupt und Die Tränenmaske präsentiert sich in voller Pracht. Dieses unnachahmliche Lächeln macht sich auf seinen spröden Lippen breit. Zeremonienmäßig setzt er sich seinen Zylinder auf…

Beschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2001.jpgBeschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2002.jpgBeschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2003.jpgBeschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2004.jpg
Beschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/gabriellucifer.jpgBeschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2005.jpgBeschreibung: https://pcwa-entertainment.de/jis/images/icon%20luci%20tr%C3%A4nen%2006.jpg

Jane Nelson: „Mit einer Größe von 193 Zentimetern und einem Gewicht von 121 Kilogramm betritt den Ring - Ein Teil der amtierenden Cotatores Champions:

DER MYTHOS GABRIEL LUCIFER!“

Jane Nelson: "Und sein Gegner... aus Long Beach, California... begleitet von seiner Ehefrau Cinderella... hier ist... 'SUPERSTAR' ALISTAIR BRUNSWICK'!"

Väter, haltet eure Töchter fest.
Und blickt dann vor Scham und Neid zu Boden.

NO respect
 NO loyality
 NO regrets

Cinderella tritt zuerst aus dem Entrance. Sie ist in ein eng sitzendes schwarzes Kleid gehüllt, das mehr enthüllt als verbirgt. Mit einem diabolischen aber dennoch erotischen Lächeln tritt sie einige Schritte nach vorne. Sie spürt die Blicke der Männer auf ihrem Körper, spürt das Verlangen. Hingeben wird sie sich aber nur einem und genau den winkt sie nun herein. Alistair schreitet mit weit ausladenden Schritten herein. Er trägt eine einfache dunkle Jeans und ein weißes aufgeknöpftes Hemd, welches seinen engeölten Oberkörper gut präsentiert. Auf seiner Schulter ruht einer der beiden Cotatores Titles, den er und Stevie bei der letzten Vendetta ihren Gegnern entrissen hatten. Mit stapfenden Schritten gesellt er sich zu seiner Frau und versenkt seine Zunge in ihrem Rachen.

where do i put the shame?
it feels like a broken toy
i can't play with anymore


where do i put the hate?
to a pixilated screen
i can't watch anymore

'Here' von VAST erklingt, allerdings in einer etwas billig klingenden Coverversion. Alistair und Cinderella lösen sich voneinander und marschieren Hand in Hand in Richtung des Ringes.

all i know is that i'm here
drifting somewhere in the vast
somewhere in eternity
and i never want to leave

Gemeinsam entern die beiden das Seilgeviert, Gabriel Lucifer dabei immer wachsam im Blick. Als Cinderella den Arm ihres Mannes nach oben streckt, ist der Jubel groß. Alistair verabschiedet seine Frau mit einem weiteren Kuss, bevor er sie auf einem Stuhl in der ersten Zuschauerreihe Platz nimmt. Gabriel Lucifer hat sich derweil ein Mikrofon geschnappt.

Gabriel Lucifer: "Mein Gedächtnis lässt zwar merklich nach, aber unser Tag-Team-Match von Vendetta 91 habe ich abgespeichert. Weder Du, noch mein Freund Stevie, werden mich und meinen Jungen ein zweites Mal überrumpeln. Alistair, ich mag wirken wie ein alter Mann, aber tief drinnen bin ich noch immer... noch immer... naja... das, was Blake in mir sieht - Ein Mythos - DER MYTHOS!"

Alistair breitet lachend die Arme aus  und deutet dann auf sein Gegenüber.

Alistair: "Du lebst nach wie vor in deiner eigenen Welt, alter Mann."

Er hält kurz inne, tritt einen Schritt auf Gabriel zu und reckt den Cotatores Title demonstrativ in die Höhe.

Alistair: "Das hier ist vielleicht kein offizieller Titel, aber für mich ist es viel mehr. Ein gottverdammtes Symbol. Ein Symbol dafür, dass Männer wie du und Blake Milton am Ende doch immer scheitern werden. Mit einer Eisenstange hast du 'deinen Jungen' auf mich einschlagen lassen. Vielleicht hätte er mich damit umgebracht, wenn ihn niemand davon abgehalten hätte. Aber... warum? Was bringt jemanden, der vor einigen Monaten noch der nette junge Bursche von nebenan war, dazu, auf einmal derartig die Kontrolle über sich selbst zu verlieren? Ich sage es dir, Gabriel Lucifer: Es ist dein schlechter Einfluss. Du und Blake, ihr könnt uns noch so oft niederschlagen, wir aber werden immer wieder aufstehen. Immer... wieder."

Gabriel Lucifer:."Oh, mein schlechter Einfluss, ja? Großartig. Ich habe also deiner Meinung nach doch noch Einfluss. Toll. Vielen Dank für das Kompliment. Dennoch gefällt mir der Unterton nicht. Der Cotatores-Titel ist ein Symbol für meine Freundschaft zu Blake. Und über meinen Jungen solltest Du nicht urteilen...nein...NICHT DU! Er ist ein guter Junge, soviel besser als DU. Ein Beispiel an ihm solltest du dir nehmen, Alistair. Ja, gerade du solltest dies tun, denn DU verdankst MIR alles..."

Alistair unterbricht ihn.

Alistair: "Oh nein, Gabriel. Ich verdanke dir nichts mehr. Ich bin nicht mehr der Mann, der ich einmal war und ich will auch nicht mehr länger deine Marionette sein. Die alten Zeiten werden nie wieder kommen, denn du bist inzwischen nur noch ein altes Wrack. Wie ein Schiff auf seiner letzten Fahrt. Spiele dich hier nicht als der große Gönner auf, denn in Wirklichkeit bedeutet dir das hier doch alles nichts mehr. Du klammerst dich nur noch an deine Erinnerungen an eine längst vergangene Epoche, in der du noch ein Mann des Respekts warst."

Er blickt ihm dabei tief in die Augen und deutet dabei mit dem Mund lautlos das Geräusch einer Explosion nach. Der Moment, als Gabriel den Zünder betätigt und sich damit selbst entlarvt hatte. Leicht lallend reagiert der Mythos auf diese Anspielung und überspielt damit gleichzeitig die Wahrheit, versucht es zumindest mehr schlecht als recht.

Gabriel Lucifer: "Ach, erzähle kein dummes Zeug. Ich wurde nicht umsonst von Azrael als Vertreter für 'One Million Ring' ausgesucht. Nach wie vor stehe ICH wie kein Zweiter für diese...MEINE PCWA...und daher freue Ich mich, dir gleich zeigen zu können, wie diese, meine PCWA, funktioniert...ja...hier im Ring...Ich werde es dir zeigen...und allen anderen...jedem von Euch...Ihr werdet es sehen..."

Alistair seufzt.

Alistair: "Nun gut. Du willst es so. Normalerweise schlage ich keine wehrlosen alten Männer, aber du willst es scheinbar nicht anders... tut mir leid, Pops."

Mit denselben Worten hatte er beim Brawlin' Rumble die Geschichte des 'Last Warriors' beendet, aber davon weiss nur Alistair selbst. Er wendet sich kurz ab und wirft Cinderella den Cotatores Title zu, den diese mit einer eleganten Handbewegung auffängt.

Alistair: "Und falls dein Bursche hier auftauchen sollte, wirst du dafür bezahlen."

Gabriel stürmt direkt auf Alistair los und packt ihn mit all seiner wütenden Kraft.

3rd Match
Singles Match


vs.

(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Kim Feyerbach)

Während Lucifer seinen Gegner in die Ringecke drängt, lässt die Ringrichterin den Gong ertönen. Brunswick kann sich nun nach der ersten Überraschung zur Wehr setzen und schlägt zurück. Es entbrennt ein ausgeglichener Schlagabtausch, den Gabriel Lucifer aber letzten Endes für sich entrscheiden kann. Er hat Alistair zurück in die Ringecke drücken können und drischt dort auf diesen ein wie 'Nichts Gutes'. Dann spreizt er die Beine des leicht benommenen Playboys und legt sie aufs unterste Seil, nur um Anlauf zu nehmen und seinem Gegner volle Kanne dahin zu treten, wo es Männern am meisten weh tut. Unter Buhrufen - und dem Kreischen seiner Ehefrau - bricht Alistair in der Ecke zusammen. Der Referee ermahnt Gabriel und dieser hebt unschuldig die Hände, versichert, dass solch unfaire Akionen nicht mehr vorkommen werden.

Mike Garland: "Gabriel zeigt Alistair gleich einmal, wer hier im Ring den Ton angibt!"

Vincent Craven: "Beliebt macht er sich damit nicht unbedingt. Cinderella ist aufgesprungen und tigert unruhig um den Ring herum. Die Buhrufe scheinen Gabriel aber nur noch zu beflügeln. Betont langsam klettert er auf die Seile und genießt die Antipathie der Zuschauer."

Mike Garland: "Dabei bekommt er nicht mit, wie Alistair sich wieder aufrappelt und von hinten auf ihn losgeht. Pass auf, Gabriel!"

Gabriel steht immer noch auf dem zweiten Seil… und da kommt Alistair auch schon angeschossen und schlägt ihm in den Rücken! Der selbsternannte Superstar nutzt hier gleich die erste Möglichkeit aus, um seinen Gegner in die Defensive zu bringen! Harte Fists an den Kopf von Gabriel und der hängt jetzt in der Ecke! Chops von Alistair!

Alistair: „Nur ein alter Mann!“

Und ein zweiter hinterher! Jetzt der Whip In, Brunswick zieht den Mythosn schwungvoll aus der Ecke… nein! Reversal von Gabriel und Alistair knallt in die gegenüberliegende Ecke! Doch er kommt sofort wieder heraus, stürmt auf seinen Gegner zu und fegt ihn mit einer Clothesline zu Boden! Nun geht Alistair selbst in die Seile, holt Schwung und zeigt einen Front Slam! Aber Gabriel weicht aus! Der Ehemalige Principal kann ausweichen und die Aktion geht ins Leere! Beide Männer springen auf und stehen sich nun gegenüber! Lock Up und Gabriel kann Alistair in die Knie zwingen! Der Superstar versucht, dagegen zu halten, doch der Mythos scheint stärker zu sein!

Alistair! Alistair!

Die Fans feuern Alistair an und der kommt nun tatsächlich langsam wieder hoch! Und er kann die Aktion tatsächlich umdrehen! Etwas taumelnd tänzelt Gabriel nun vor Alistair herum und versucht, den Druck auf seine Handgelenke zu mindern! Kopfstoß von Gabriel Lucifer! Alistair lässt los und der ehemalige Principal setzt sofort nach! Whip In und Alistair läuft in die Seile, federt heraus und wird von Gabriel mit einem Arm Drag empfangen! Sofort springt der Superstar auf, stürmt wieder auf den Mythos zu… und erneut folgt ein Arm Drag! Wieder muss der Superstar auf die Matte! Aber nur kurz, denn Gabriel ist zu langsam bei ihm und so kommt Alistair sogleich wieder auf die Füße!

Mike Garland: "Clothelineversuch von Alistair Brunswick, aber Lucifer duckt sich und..."

Vincent Craven: "Er greift nach dem Arm seines Gegners... Moonlight Dance...!"

Mike Garland: "Sofort das Cover...! Er scheint das Match so früh schon beenden zu wollen!"

EINS!

Vincent Craven: "...Der Chicken-Wing-Jawbreaker Lucifers könnte den Kampf beenden..."

ZWEI!

Mike Garland: "...HELL NO! Brunswick reißt die Schulter hoch!"

Vincent Craven: "Gabriel kann es kaum fassen!"

Alistair läuft auf Gabriel zu, der will einen Move ansetzen, doch diesmal hält Alistair seinen Arm fest und schleudert ihn einfach zu Boden! Armlock von Alistair Brunswick! Der Mythos ist jetzt am Boden, doch er versucht schon wieder, auf die Beine zu kommen! Er weiß, dass Alistair ihm auf der Matte überlegen ist, also will er sich so schnell wie möglich aus dieser Position befreien. Er rollt zurück, versucht aufzuspringen, doch Alistair reißt ihn sofort wieder zu Boden! Rolle rückwärts von Gabriel und er ist auf den Knien! Alistair hält weiter eisern fest, doch der Mythos kämpft sich langsam hoch! Alistair schüttelt ungläubig den Kopf, versucht, seinen Gegner ein weiteres Mal zu Boden zu ziehen, doch Gabriel steht!

Mike Garland: „Rolle vorwärts! Aber Alistair hält ihn noch fest! Rolle zurück und Gabriel Lucifer springt aus dieser Position in den Stand! Chop gegen Alistair!“

Vincent Craven: „Der hält mit Strikes dagegen! Ein wilder Schlagabtausch beginnt! Da kann sich der Mythos unter einem Schlag wegducken! Alistair dreht sich zur Hälfte um die eigene Achse, Gabriel packt ihn um die Taille, drängt ihn in die Seile… und rollt ihn ein!“

Mike Garland: „Das Cover! Wie aus dem Nichts!“

EINS!

Vincent Craven: „NEIN! KICK OUT!! Alistair kommt hier relativ schnell heraus, hat sich nicht überrumpeln lassen! Erneut der Lock Up! Der Superstar drängt Gabriel in die Ecke!“

Gabriel schlägt um sich und erwischt dabei fast die direkt am Ring stehende Cinderella. Alistair muss den griff auf Anweisung von Referee Kim Feyerbach lösen und guckt besorgt nach Cinderella, der allerdings nichts geschehen ist. Für einen kurzen Moment ist er abgelenkt - und sofort schlägt Gabriel ihm mit der Faust ins Gesicht Alistair taumelt zurück, er scheint für einen Moment benommen zu sein. Er hält sich schützend die Hände vors Gesicht! Gabriel geht auf ihn zu… und verpasst ihm einen harten Tritt in den Magen! Alistair beugt sich vornüber und der Mythos packt ihn im Nacken! Er schleudert ihn gegen den Turnbuckle! Nun ist es Alistair, der in der Ecke hängt! Whip In von Gabriel! Alistair kracht in die gegenüberliegende Ringecke! Der ehemalige Principal geht langsam zu seinem Gegner hinüber und steigt aufs zweite Seil! Er reißt die Arme empor, dann beginnt er auf den Superstar einzuschlagen! Die Fans zählen die Schläge mit, während der Referee den Mythos anzählt!

1…

2…

3…

4…

Mike Garland: „Aber da packt Alistair Gabriel, hebt ihn aus und lässt ihn mit einem German Suplex auf die Matte krachen!“

Vincent Craven: „Was für eine Aktion von Alistair! Lucifer liegt im Ring und hält sich mit beiden Händen den schmerzenden Nacken!“

Mike Garland: „Alistair kommt schon wieder auf die Beine und geht zu ihm hinüber! Er packt ihn an den Beinen und zerrt ihn von den Seilen weg, dann holt er Schwung… und diesmal sitzt der Elbow Drop!“

Vincent Craven: „Sofort das Cover von Alistair!“

EINS!

ZWEI!

KICK OUT!

Mike Garland: „Gabriel kommt heraus!“

Doch Alistair will sofort nachsetzen! Er zerrt den Mythos an den Haaren hoch und zeigt einen Olympic Slam! Gabriel Lucifer knallt auf die Matte! Er ist am Boden, aber noch nicht geschlagen! Schnell legt Alistair sich seinen Gegner zurecht, dann steigt er in der Ecke aufs zweite Seil und… Fist Drop! Der Superstar rollt sich ab, ist dann aber sofort wieder bei Gabriel und setzt zum Cover an!

EINS!

ZWEI!

NEIN!

Wieder kommt der Ehemalige Principal raus! Wütend schlägt Alistair mit der Faust in den Boden und auch Cinderella kreischt enttäuscht auf. Doch er will dem Mythos keine Pause gönnen! Sofort reißt er ihn wieder auf die Beine! Whip In! Gabriel taumelt in die Seile, federt heraus und Alistair geht hinunter zum Back Body Drop! Nein! Gabriel bleibt vor Alistair stehen, packt ihn sich… und schleudert ihn mit dem Gesicht auf das oberste Ringseil! Lucifer’s Nightmare! Alistair geht zu Boden, aber auch Gabriel verliert den Stand und geht mit auf die Matte!

Vincent Craven: „Beide Männer liegen nun erschöpft im Ring! Gabriel rollt sich zur Seite und nutzt die Seile, um wieder aufzustehen! Er geht zu Alistair hinüber, packt dessen Beine und spreizt sie auseinander…“

Mike Garland: „Familienplanung adé.“

Ein schwungvoller Tritt in Alistairs Familienjuwelen! Alistairs Schrei ist laut und authentisch. Aber Gabriel hat noch nicht genug: Headbutt in den Magen von Alistair! Auch der sitzt, doch Gabriel packt ihn erneut an den Beinen und zieht sie auseinander! Ein kurzer Blick ins Publikum, dann folgt ein weiterer Tritt, diesmal noch schwungvoller!

OHHHHHHHHHHHHHHH!!!

Der Superstar krümmt sich vor Schmerzen und Gabriel greift ein weiteres Mal nach seinen Beinen! Ansatz zum Boston Crab! Aber Alistair wehrt sich! Er zieht Gabriel zu sich hinunter und versetzt ihm einen harten Tritt gegen die Brust! Der Mythos fliegt rückwärts auf die Matte!! Der Kalifornier steht auf, aber man merkt ihm deutlich an, dass die letzte Aktion noch immer schmerzt! Auch Gabriel ist wieder auf den Beinen… und er stürmt auf Alistair zu! Clothesline! Aber Alistair duckt sich im letzten Moment und wandelt den Move in einen Back Body Drop um! Gabriel Lucifer fliegt in hohem Bogen aus dem Ring!

Vincent Craven: „Der Mythos landet auf den dünnen Matten die den Ring umgeben und bleibt dort erst einmal liegen! Cinderella ist nur etwa zwei Schritte von Gabriel entfernt, aber noch greift sie ihn nicht an, auch wenn ihr Gesichtsausdruck verrät, dass sie es am liebsten machen würde.“

Mike Garland: „Da hat Kim Feyerbach aber etwas dagegen und gibt ihr auch zu verstehen, dass das die augenblickliche Disqualifikation ihres Ehemanns zur Folge hätte.“

Vincent Craven: „Alistair rollt sich aus dem Ring! Er zerrt den Mythos hoch und…  Belly To Belly Suplex! Das ist sein SONNYBOY, mit dem er Gabriel Head first auf den Boden knallt!“

Mike Garland: „Referee Kim Feyerbach beginnt derweil, beide Männer anzuzählen…“

1…

2…

Vincent Craven: „Alistair Brunswick packt Gabriel Lucifer am Arm und… Whip In! Gabriel knallt gegen den stählernen Ringpfosten!! Alistair geht sofort hinterher!

3…

4…

5…

Mike Garland: „Erneut der Ansatz zum Whip In! Reversal von Gabriel und nun ist es Alistair, der mit voller Wucht gegen die Guarding Rail kracht!“

6…

7…

Vincent Craven: „Gabriel rollt sich zurück in den Ring, damit wird jetzt nur noch Alistair angezählt, doch der liegt noch immer schwer atmend an den Absperrgittern! Die Fans feuern ihn aus Leibeskräften an, doch noch rührt sich der Superstar nicht…“

8…

Mike Garland: „Da kommt plötzlich wieder Leben in den Superstar! Er steht langsam auf, hält sich dabei an den Absperrgittern fest! Jetzt sieht er Kim Feyerbach, die gerade im Begriff ist, bis 9 zu zählen und mit einem Ruck rollt er sich wieder in den Ring!“

Angriffsversuch von Alistair, aber Gabriel schafft ein Reversal und befördert seinen Gegner damit ins Turnbuckle. Der Mythos rennt hinterher und trifft mit einem Big Splash auf den frischgebackenen Ehemann. Lucifer hebt den keuchenden Brunswick aufs Top Rope, steigt selbst aufs zweite Seil und verpasst dem US-Amerikaner ein paar Schläge. Dann will Gabriel auch aufs oberste Turnbuckle, wird aber mit einem European Uppercut begrüßt. Es folgt gleich der Nächste und dann noch einer. Mit einem Headbutt stößt Alistair seinen Kontrahenten dann vom Seil...

Mike Garland: "Alistair stellt sich auf...und er springt direkt vom obersten Seil... FROG SPLASH!"

Vincent Craven: "Perfekte Landung - PINVERSUCH..."

EINS!

ZWEI!

Mike Garland: "NEIN! KICK OUT!"

Vincent Craven: "Doch kein Lamentieren. Brunswick umschlingt mit seinen Beinen den Körper Lucifers mit Bodyscissors."

Der Mythos versucht sich zu wehren, aber Alistair drückt fest zu...und schlägt auch immer wieder zu. Dennoch kann der gewichtige Lucifer sich irgendwann befreien. Freuen kann er sich darüber nicht, denn Brunswick packt ihn sich direkt und setzt stattdessen zu einem Triangle Choke an. Jetzt schreit Gabriel vor Schmerzen auf. Der Ringrichter fragt nach der Aufgabe, aber Lucifer verneint vehement. Er versucht irgendwie an die Seile zu gelangen, jedoch ohne Aussicht auf Erfolg. Nach einigen Momenten hebt die Lebende Legende seinen Peiniger dann aus und hämmert ihn zum Entsetzen der Zuschauer mit einer Powerbomb in die Turnbuckle.

Mike Garland: "Ach du heilige Scheiße. Hast das knackende Genick von Brunswick gehört?"

Vincent Craven: "Ja, das sieht übel aus. Wie ein Häufchen Elend liegt Alistair benommen in der Ringecke."

Der ehemalige Principal holt Alistair auf die Beine, fasst ihn um die Hüften und… Belly To Belly Suplex! Sofort folgt das Cover!

EINS!

ZWEI!

DR… NEIN, KICKOUT!

Der Playboy kommt heraus, aber das war gerade richtig knapp. Gabriel packt Alistair an den Harren, reißt seinen Kopf hoch und versetzt ihm harte Strikes ins Gesicht! Alistairs Nacken scheint wirklich hart angeschlagen zu sein und so schreit er vor Schmerzen! Wieder das Cover!

EINS!

ZWEI!

KICKOUT!

Wieder kommt Alistair im letzten Moment heraus! Das Publikum tobt nahezu.

Alistair! Alistair!

Der ehemalige Principal hat auch mit der Kondition zu kämpfen. Taumelnd wankt er auf Referee Kim Feyerbach zu, packt sie und schreit sie an, sie solle gefälligst schneller zählen. Doch diese reagiert gelassen und droht dem Mythos eine Disqualifikation an, für den Fall, dass er ihn noch mal anfasst. Notgedrungen nimmt Gabriel sich auch sofort zusammen! Er springt auf und stellt sich in die Ringecke, während Alistair langsam wieder auf die Beine kommt.  Alistair zieht sich an den Seilen hoch, Gabriel steht noch immer in der Ecke, lauert, jetzt dreht sich Alistair zu ihm um… und Gabriel Lucifer kommt aus der Ecke geschossen!  Running STO!

Mike Garland: „NEIN! Alistair duckt sich im letzten Moment weg! Der Move geht ins Leere! Gabriel wirbelt herum, harte Fist von Alistair! Der Mythos taumelt zurück… und Alistair setzt nach!“

Vincent Craven: „ Man sieht ihm die Schmerzen deutlich an, die er hat, aber nun will er einfach wissen. Er treibt Gabriel mit harten Schlägen vor sich her!  „

Mike Garland: „Whip In von Alistair! Gabriel torkelt gegen die Seile, wird zurück gefedert und versucht einen High Cross Body! Nein! Alistair fängt ihn ab und zeigt einen knallharten Front Slam!“

Vincent Craven: „Sofort das Cover von Alistair!“

EINS!

ZWEI!

SHOULDER UP!

Mike Garland: “Aber Alistair ist sofort wieder auf den Beinen und setzt zu einem Back Suplex an! Er stemmt den Mythos hoch! Und der Suplex sitzt!“

Vincent Craven: „Gabriel knallt Face First auf die Matte! Alistair wirft sich zum Cover auf ihn!“

EINS!

ZWEI!

KICK OUT!

Mike Garland: „Der Mythos kommt heraus! Gabriel kommt heraus! Ich feiere diesen Tag!“

Aber Alistair lässt nicht locker! Er zerrt Gabriel wieder auf die Beine, fasst ihn von hinten um die Taille und zeigt einen German Suplex! Alistair geht in die Brücke, aber Gabriel kann sich durch heftiges Strampeln befreien! Unglaublich, wie geistesgegenwärtig er da noch reagiert hat. Alistair kann es kaum fassen, doch sofort geht es weiter. Alistair packt Gabriel und drängt ihn in die Ecke! Kim Feyerbach ist sofort da, um mögliche Aktionen im Seil zu verhindern doch Alistair scheint ohnehin andere Pläne zu haben…

Vincent Craven: „Whip In! Reversal von Gabriel, der Alistair am Arm fest hält! Gabriel schleudert seinen Gegner zurück in die Ringecke – genau dorthin, wo Referee Kim Feyerbach steht!“

Mike Garland: „Alistair prallt gegen die Frau im schwarz-weißen Look und die sackt zusammen! Alistair kommt sofort aus der Ecke wieder heraus und streckt Gabriel mit einer Clothesline nieder!“

Vincent Craven: „Er platziert den Mythos im Ring und nimmt Anlauf… Front Slam! Nein! Gabriel weicht aus!“

Mike Garland: „Der Mythos dreht sich im letzten Moment zur Seite und Alistair landet hart im Ring! Gabriel springt auf, packt Alistair und lädt ihn sich auf die Schultern! Death Valley Driver!“

Vincent Craven: „Und nun ist es Gabriel, der auf das Top Rope klettert. Man sieht ihm deutlich an, dass er kaum noch Kraft hat, aber der pure Wille treibt ihn an. Er springt ab und…“

Mike Garland: „Flying Elbow vom Top Rope! Er trifft und erwischt Alistair voll! Der scheint sich dabei eine Platzwunde zugezogen zu haben, denn er blutet auf einmal heftig am Kopf!"

Vincent Craven: "Gabriel robbt durch die größer werdende Blutlache zu Alistair hin... und das Cover!"

Mike Garland: "Und... äh... das Cover?"

Vincent Craven: “NEIN! Kim Feyerbach liegt immer noch benommen am Boden, kann den Threecount nicht anbringen. Gabriel bemerkt seinen Fehler und lässt von Alistair ab! Die Verzweiflung über diese einmalige Chance ist ihm deutlich anzusehen!“

Der Mythos wankt die paar Schritte zu Kim Feyerbach und versucht, sie mit ein paar leichten Ohrfeigen zu Bewusstsein zu bringen. Doch da ist Alistair! Er reißt Gabriel hoch und verpasst ihm einen harten Tritt in die Seite! Dann der Whip In… aber Gabriel kontert mit einem wackeligen Reversal! Alistair kommt aus den Seilen geschossen, der Mythos geht runter zum Back Body Drop… doch Alistair kann knapp vor ihm stehen bleiben!

Mike Garland: „Alistair hakt die Arme von Gabriel ein! Der kann sich kaum noch wehren, so angeschlagen ist er! DAS IST DER ANSATZ ZUR MODERN DISEASE, ALISTAIRS FINISHER!

MODERN DISEASE!

Vincent Craven: „GABRIEL WID MIT VOLLER WUCHT AUF DEN BODEN DER TATSACHEN GESCHLEUDERT!“

Mike Garland: „Gabriel Lucifer liegt wie ein Toter im Ring… Alistair blickt sich um, aber immer noch liegt Kim Feyerbach auf der Matte und rührt sich kaum…“

Vincent Craven: „Aber was ist das? Da ist Cinderella! Sie springt auf den Apron… und in den Händen hält sie einen Putzeimer!“

Mike Garland: „Dessen Inhalt Kim Feyerbach abbekommt! Ein Schwall dreckiges Wasser ergießt sich über sie… prustend kommt sie wieder zu sich! Sind wir hier in einem schlechten Film?“

Vincent Craven: „Alistair begreift die Situation sofort. Das immer noch strömende Blut raubt ihm die Sicht, aber sein Instinkt gibt ihm recht. Er wirft sich zum Cover auf Gabriel Lucifer! UND KIM FEYERBACH ZÄHLT! KIM FEYERBACH ZÄHLT!“

EINS!

ZWEI!

DRRRREEEEIIII!!!

Mike Garland: „DAS IST DAS COVER! ALISTAIR BRUNSWICK BESIEGT GABRIEL LUCIFER!“

Jane Nelson: „Und der Sieger nach 13:22 Minuten… ALISTAIR BRUNSWICK!“

Vincent Craven: „Das war's! Alistair Brunswick besiegt Gabriel Lucifer!“

Mike Garland: „Cinderella ist auf den Apron gesprungen und umarmt jubelnd ihren Ehemann, während Gabriel Lucifer immer noch geschlagen am Boden liegt. Der Anblick des in die Höhe gereckten Cotatores Titles muss furchtbar für ihn sein.“

Vincent Craven: „Er will auf die Füße kommen, aber seine Beine versagen ihm den Dienst. Immer wieder taumelt er zurück zu Boden. Alistair und Cinderella werfen ihm noch einen mitleidigen Blick entgegen und wollen dann...“

Mike Garland: „DA! AM ENTRANCE! BLAKE MILTON!“

Vincent Craven: „Und in der Hand hält er wieder den Markierer mit dem mein Kollege Mike heute schon Erfahrung gemacht hat.“

Mike Garland: „Scheiße-scheiße-scheiße! Kann dem Jungen nicht mal jemand diese WAFFE wegnehmen?“

Aber Mike ist diesmal nicht das Ziel. Ohne Umschweife legt der Junge an und feuert eine Kugelsalve direkt auf Alistairs Schritt – dem Sinnbild für all die Erfahrungen, die Blake selbst fehlen und weswegen NEON ihn vorhin hat sitzen lassen. Doch Brunswick kann im letzten Moment zur Seite hechten und dabei auch Cinderella aus der Schussbahn bringen, während sich der Mythos aus dem Ring hievt. Er gesellt sich an die Seite von Blake, der dem frischgebackenem Ehepaar mittlerweile bedrohlich nahe gekommen ist und…

Mike Garland: „Die Schüsse haben aufgehört!“

Ein hohles Knacksen. Blake neigt den Markierer hin und her und hofft, dass der Kugelbehälter nur verstopft ist. Doch ein weiteres hohles Knacksen macht ihm klar, dass seine Munition aufgebraucht ist. Schweigend mustert der Junge die Waffe und drückt sie danach emotionslos seinem Dad in die Arme.

Vincent Craven: „Sieht so aus, als hätte er in der Zwischenzeit besser einmal nachladen sollen. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet die Schüsse auf Mike von vorhin nun Alistairs und Cinderellas Rettung sind.“

Mike Garland: „Ich bin ein verdammter Held, verdammter!“

Vincent Craven: „Apropos Helden! DA IST STEVIE VAN CRANE! UND AUCH GRIZZ LEE! Die beiden stürmen aus unterschiedlichen Richtungen in den Ring!“

Ausgerechnet Gabriel Lucifer greift instinktiv nach seinem Jungen, um ihn zurückzuhalten. Vielleicht, wegen der eindeutigen Übermacht im Ring. Vielleicht aber auch nur, weil er einem „Freund“ einen Gefallen tun will, denn Blakes Augen verformen sich zu großen, dunklen Pupillen, die Stevie Van Crane geradezu krankhaft verschlucken.
Dieser sucht den Blickkontakt zu Gabriel.
Erinnert er sich überhaupt noch an das Gespräch vorhin?
Stevie fühlt die beschützende Wirkung der anderen um sich herum. Ein gutes Gefühl.

Nebeneinander bauen sich Alistair Brunswick, Stevie Van Crane und Grizz Lee im Ring auf. Gabriel behält sie dabei alle im Blick, aber macht keine Anstalten, irgendetwas zu unternehmen – außer, seinen Jungen festzuhalten.

Kein Rückzug…

Nur Stille…

Es liegt eine nahezu greifbare Anspannung in der Luft. Im Hintergrund erkennt man einige Dutzend Sicherheitskräfte, die sich dem Gespann aus Vater und Sohn von hinten nähern. Blicke haften aufeinander, hier genügt nur ein Funke, damit es zur Explosion kommt.

Beinahe kann sich Blake von Lucifer befreien, da werden er und der Mythos von den Sicherheitskräften auch schon gepackt und vom Ring weggezerrt, wobei vor allem Blake immensen Widerstand leistet, weil er SVC unbedingt aufhalten muss! Er muss, er muss, er muss ihn aufhalten! DEИИ GABЯIEL GEHÖЯT IHM!

Argwöhnisch beobachtet der Grizzer seine 'Partner' im Ring. Aber ganz egal, mit wem er sich zusammentun muss, um die von Eleven offenbar Beeinflußten zu vertreiben, er muss es machen. Ob es ihm gefällt oder nicht. 

Mike Garland: „Das wird aber auch Zeit!“

Vincent Craven: „Das war auf jeden Fall ein heißes Match gerade. Mit den Bildern der bejubelten Publikumslieblinge schalten wir zurück in den Backstage-Bereich.“


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PCWA
Newbie Challenge

"Du weißt nicht, wie schwer die Last ist, die du nicht trägst."
Sprichwort aus Simbabwe

utegemeaji

Das helle Licht der Kamerabeleuchtung blendet mich. Schmerzt in meinen Augen. Aber ich ertrage es, denn was bleibt mir schon anderes übrig? Helles Licht ist immer noch besser als Dunkelheit, denn in den Schatten der Nacht weiß man nicht, was auf einen lauert. Diese Schatten sind es, die ich eigentlich fürchte. Auch wenn ich keine Angst zu haben brauche, denn Jackson ist ja da. Er passt auf mich auf.

Seine weiß-käsige Haut glänzt vor Schweiß im Licht der Scheinwerfer. Er schnauft, aber seine Stimme ist fest. Ich verstehe die Worte nicht, die er sagt. Brauche ich auch nicht, sagt er. Jackson tut das, was das Beste für mich ist.

"Ich bin Percival Jackson III. Auf meinen Reisen durch das dunkle Herz Afrikas habe ich zahlreiche Gefahren gemeistert. Ich bin menschenfressenden Löwen entkommen und habe den Respekt von wilden Eingeborenenstämmen erworben.“

Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als ich Jackson vor sechs Jahren das erste Mal begegnet bin. Maalik hatte wieder einmal Ärger mit der Polizei gehabt und Mama musste viel weinen an dem Tag. Seit er sich dieser Gang angeschlossen hatte, weinte Mama generell viel. Dabei setzte sie doch alle Hoffnungen in ihren kleinen Sohn. Ihre ganzen Ersparnisse wurden geopfert, um ihm den Schulbesuch zu ermöglichen, den sie mir und meinen drei Schwestern nicht bieten konnte. Maalik sollte ihre Investition in die Zukunft sein, von seinem Erfolg hing das Wohlergehen der ganzen Familie ab. Und genau diese Zukunft ging nun den Bach hinunter.

Jackson war wie aus dem Nichts aufgetaucht. Er schmierte den Polizisten und sorgte dafür, dass es unserer Familie besser ging. Die gierigen Blicke, die er vom ersten Moment an auf mich warf, machten mir Angst. Aber was wusste ich als 14jähriges Mädchen damals schon von solchen Dingen?

"In Afrika kann nur der Stärkere bestehen, denn das Leben dort ist ein harter Kampf. Genau diese Mentalität fehlt heute in Europa vielen. Genau diese Einstellung hat uns bequem gemacht, faul und antriebslos.“

So wurde ich Jacksons Gespielin. Er sorgte gut für mich, schlug mich nur dann, wenn ich es verdiente und brachte mich ins Krankenhaus, wenn meine Monatsblutung ausblieb. Ich schämte mich dann immer sehr, denn schließlich hatte ich nicht genug aufgepasst. Natürlich tat es weh, wenn er mir anschließend mit der Faust ins Gesicht schlug als Strafe für meine Dummheit. Aber Jackson ist ein guter Mann. Er sorgt sich um mich und meine Familie. Maalik ist jetzt dank ihm auf einem Internat und er wird einmal sehr viel Geld verdienen.

Jackson trainierte mich auch. Schnell hatte er meine natürlich Begabung für Kampfsport entdeckt. Mein sehniger Körperbau, meine natürliche Zähheit und meine schnellen Reflexe waren mir in die Wiege gelegt. Jackson organisierte die Kämpfe für mich und ich eilte von Sieg zu Sieg. Für ihn. Für Mama. Für Maalik.

"Aber diese Zeiten sind vorbei. Ich bringe eine Kämpferin nach Europa, die den Geist Afrikas in sich trägt. Niemand auf dem Schwarzen Kontinent hat sie besiegen können und bald schon wird sie auch die alte Welt erobern. Mit ihrem Mut, ihrem Kampfesgeist und ihrem unbändigen Willen wird sie ihre Gegner das Fürchten lehren.“

Wir müssen fort, hatte er gesagt. Wohin, das hatte ich mich nicht zu fragen gewagt. Ich würde dort Kämpfe bestreiten, in Hallen vor vielen Tausenden Zuschauern. Ich würde viel Geld verdienen. Geld, das ich meiner Mama schicken konnte, damit Maalik auf dem Internat bleiben konnte. Damit er eine bessere Zukunft haben könnte.

Stumm lausche ich dem Klang seiner Worte, die ich doch nicht verstehen kann. Der Schweiß läuft ihm in Sturzbächen von der Stirn und unter den Achseln seines Hemdes haben sich große dunkle Flecken gebildet. Jackson fährt sich mit einem Kamm durch das Haar, das ölig an seinem fleischigen Kopf klebt.

"Meine Damen und Herren, ich präsentiere ihnen: Mara Johari. Die Kämpferin des 21. Jahrhunderts.“

Anscheinend spricht er über mich, denn die Kamera richtet sich direkt auf mein Gesicht. Ich versuche, meine grimmigste Miene aufzusetzen, aber irgendwie will es mir nicht gelingen. Sicherlich wird er mich dafür wieder schlagen und der Zorn über meine Dummheit treibt mir eine einzelne Träne über die Wange.

Coming soon.
Maybe.

 

Mike Garland: "Holla die Waldfee. Wer war das denn leckeres?"

Vincent Craven: "Ein übergewichtiger Kerl mit einem Schweißproblem."

Mike Garland: "Ich meine doch die schweigsame junge Frau daneben. Keine Witze auf meine Kosten bitte."

Vincent Craven: "Ihr Name ist anscheinend Mara Johari. Und offenbar gehört auch sie zu dieser mysteriösen Newbie Challenge, von der wir in der letzten Show das erste Mal etwas gehört haben. Offenbar will man damit einigen jungen Talenten die Chance geben, sich hier in der Liga zu beweisen. Ich weiß nicht, ob Azrael dafür etwas Geld locker gemacht hat, aber ich halte es für eine gute Idee."

Mike Garland: "Junge Leute sind vor allem eines: Günstige Leute. Und das ist momentan genau unsere Zielgruppe."

Vincent Craven: "Gerüchteweise sollen die Fans beim PPV sich für eines von drei Talenten entscheiden können, welches sich dann in einem Match unter Beweis stellen darf. Aber dazu erfahren wir sicherlich noch mehr in der nächsten Show."

Mike Garland: "Ich muss erst einmal die Telefonnummer von der Kleinen erfahren. Alles andere ist mir egal."


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Erst jetzt, hier in dieser provisorischen Kabine, fällt es ihm auf. Das furchtbar zerzauste Haar und die kleinen, kahlen Stellen. Hatte sein Junge heute etwa schon einen Kampf?

Gabriel Lucifer: „Was ist passiert?“

Blake zuckt kurz mit den Schultern und fährt sich dann zitternd durch die Haare, als würde er sich schämen. Dabei will er doch einfach nur seinen Dad nicht verlieren… an Stevie van Crane.

Blake Milton: „Nichts.“

Er betrachtet gedankenverloren Gabriels gebrochene Nase. Sein Dad hatte ihm gesagt, er wäre mal wieder gestürzt. Und er hatte vorsichtig hinzugefügt, dass das wiederum wohl am Chianti lag. Dabei weiß es Blake schon längst, das mit der Eisenstange und Jackson Steele.

Mit der Hand verscheucht er eine Fliege, die sich auf Lucifer niedergelassen hat. Er muss aufhören, Fehler zu machen. Er muss besser werden, besser sein, so viel besser als SVC.

Blake verweist den Mythos auf einen alten Sessel und nimmt ihm den Paintball-Markierer ab. Skeptisch betrachtet Lucifer die Waffe.

Gabriel Lucifer: „Ich finde, Eleven hat keinen guten Einfluss auf dich. Ich will nicht, dass du dich mit ihm einlässt.“

Blake schaut ihn emotionslos an.

Blake Milton: „Ich will auch so viele Dinge nicht und trotzdem hab ich noch keinen Hund.“

Er hat Angst. Hinter seiner monotonen Fassade, da hat er einfach nur Angst… vor diesem Gefühl von Verlust… von Kontrolle… denn ständig wird ihm immer alles weggenommen.

Gabriel nimmt auf dem zugewiesenen Sessel Platz. Das alte Ding kommt ihm irgendwie bekannt vor, aber er verschwendet seine Gedanken lieber an die hoffentlich bald nächste Flasche Chianti. Er muss den Schmerz betäuben. Seine alten Knochen wollen nicht mehr so, wie er es will. Die ganzen Kämpfe machen ihn kaputt. Das ganze Training, was Blake ihm derzeit abverlangt – er kann einfach nicht mehr mithalten. Das One-Million-Ring-Match wird eine einzige, lächerliche Farce.

Der Mythos seufzt. Wo hatte er doch gleich noch mal seinen Chianti abgestellt?

Blake schaut ihn immer noch emotionslos an. Sein Dad sieht traurig aus, als würde ihm etwas fehlen. Vielleicht sollte er ihm ein Geschenk machen. Oder vielleicht sollte er ihm DAS wieder zurückgeben, was er verloren hat. Er will doch nur, dass sein Dad GLÜCKLICH ist.

Blake Milton: „Tut mir leid, dass ich nicht besser auf die Cotatores Title aufgepasst hab.“

Der Junge senkt den Kopf und holt neue Paintball-Kugeln aus seiner Sporttasche hervor, um seinen Markierer wieder aufzufüllen. Schließlich soll ihm bei Stevie nachher nicht die Munition so schnell ausgehen, wie bei Alistair.

Gabriel Lucifer: „Was redest du denn da? Ich wurde gepinnt, nicht du.“

Blake Milton: „Du bist mir nicht böse?“

Gabriel Lucifer: „Warum sollte ich dir da böse sein? Aber ich wäre dir böse, wenn du dich mit Eleven einlässt.“

Blake setzt sich direkt neben Lucifer auf die Sessellehne und lässt die Schultern hängen. Er ist etwas enttäuscht, dass sein Dad sich ausgerechnet ihm gegenüber so dumm stellt. Dabei wissen doch beide, wessen Rolle der Junge übernommen hat und welche Funktion er zukünftig haben wird.

Er neigt seinen Kopf zur Seite und wartet einen theatralischen Augenblick bevor er spricht.

Blake Milton: „Du weißt genau, warum ich das mache. Es gibt nur zwei Möglichkeiten.“

Er flüstert.

Blake Milton: „Sag sie mir.“

Lucifer schluckt. Und die Worte kommen ihm kaum über die Lippen.

Gabriel Lucifer: „Entweder, du willst Eleven unter Kontrolle halten, so wie ich es damals mit allen Personen und Gruppierungen gemacht habe, die das Gleichgewicht der PCWA gestört haben…“

Blake lächelt kurz. Er ist so stolz auf seinen Dad.

Blake Milton: „Oder…?“

Lucifer verzieht das Gesicht, während Blake erneut die Fliege verscheucht.

Gabriel Lucifer: „Ich weiß es nicht.“

Eine Lüge. Und Blake – als könne er es nicht abwarten – beantwortet die Frage selbst.

Blake Milton: „Oder ich schenke dir eine PCWA… die ihren Mythos wieder braucht.“

Er MUSS es tun. Er MUSS ihm etwas schenken, damit sein Dad ihn lieb hat. Damit er bei ihm bleibt, denn Stevie soll ihn nicht haben. Er soll ihn nicht haben! Nicht haben! Keiner soll ihn haben! Und schlägt kurz nach der Fliege, die sich gerade auf Lucifer absetzen wollte. Doch er verfehlt sie.

Der Junge rückt noch ein Stück näher an ihn heran und Lucifer möchte sich am liebsten übergeben.

Blake Milton: „Wie in den guten, alten Zeiten, Dad. Ich schenke dir die Möglichkeit, dich um das Gleichgewicht zu kümmern.“

Gabriel Lucifer: „Du ziehst mich da mit rein, weil du willst, dass ich Eleven unter Kontrolle halte?“

Blake Milton: „Nein…“

Blake haucht ihm mit seiner verheerenden Unschuld ins Ohr, ohne dabei die Fliege aus den Augen zu lassen.

Blake Milton: „Du sollst… mich… unter Kontrolle halten.“

Der Mythos stößt seinen Jungen so heftig von sich, dass dieser sogar nach hinten kippt und von der Sessellehne fällt. Unsanft landet er auf dem dreckigen Fußboden.

Gabriel Lucifer: „Du verlierst deinen Verstand, Blake!“

Blake Milton: „Besondere Umstände, erfordern besondere Maßnahmen.“

Blake rappelt sich auf und endet in einem Schneidersitz vor den Füßen von Lucifer. Er greift seinen Markierer und betrachtet verträumt seinen Dad, wie er da so mit fettigen Haaren, verkrustetem Gesicht, aufgeplatzten Lippen und gammligen Zähnen in seinem einstigen Principal-Sessel sitzt. Der hässliche, alte Mythos… ist so wunder, wunderschön.

Lucifer hingegen, scheint das weniger zu interessieren, denn es ist ihm noch nicht einmal aufgefallen, dass er in seinem eigenen Schreibtischstuhl sitzt, den Blake in den letzten Tagen durch Zufall im Sperrmüll gefunden hat.

Gabriel Lucifer: „Die guten, alten Zeiten sind vorbei, Blake! Sieh dir die PCWA doch mal an! Sieh MICH an! Ich bin alt. Ich kann es einfach nicht mehr… der Marionettenspieler sein. Und ich habe einen großen Fehler gemacht, als ich dachte, dass du… eines Tages mein Nachfolger sein könntest. Ich hätte nie zulassen dürfen, dass ausgerechnet DU diese Bürde übernimmst. Dieses Strippenziehen… dieses Kontrollieren… diese MACHT… bringt einen um den Verstand.“

Er weiß selbst wie das ist. Und ihm tut sein Junge unendlich leid, weil es so elendig schwer ist, sich dem zu entziehen. Dieser… Macht. Er räuspert sich nervös.

Gabriel Lucifer: „Du brauchst mir nichts zu schenken… Ich werde zu alt für diesen ganzen Scheiß…“

Blake Milton: „ICH… sage dir was du brauchst und was nicht!“

Lucifer fährt zusammen.

Blake Milton: „Ich bin der einzige hier, der dich wirklich versteht und dem dein Glück noch etwas bedeutet.“

Zitternd hält er die Paintball-Waffe in den Händen. Wenn er doch nur etwas hätte, womit er Gabriel MARKIEREN könnte… als SEIN Eigentum.

Blake Milton: „Wir werden es allen zeigen, die dich wie den letzten Dreck behandeln und meinen, dass du ihnen etwas beweisen müsstest! Du bist so viel besser, als sie! Und ich bin so viel besser, als Stevie! Du gehörst weder Rage, noch ihm! Weil du sie nicht brauchst! Du brauchst nur mich!“

Er bewegt sich und für einen Moment hat Lucifer tatsächlich Angst, dass der Junge ihm etwas mit dem Markierer antut. Immerhin ist Blake dafür bekannt, selbst eine kleine, harmlose Spielfigur in eine beinah tödliche Waffe verwandeln zu können.

Doch der Markierer fällt Milton einfach nur vom Schoß, als er völlig besessen weiterspricht.

Blake Milton: „Hast du gehört? Du brauchst nur mich! Weil ich so viel besser bin, als er! Weil ich so viel besser bin, als Stevie… und ich beweise es! Ich mach’s wieder gut… ich… ich mach das mit den Cotatores wieder gut. Ich hole die Titel zurück und… ich… ich mache alles wieder gut, was ich die letzten Shows falsch gemacht hab, Dad!“

Er krabbelt auf Lucifer zu… auf allen Vieren… wie ein Tier. Das Bild widert den Mythos so schrecklich an, dass er kurz zur Seite blicken muss, wie er seine eigene Hand ausstreckt und seinem kranken Jungen mitleidig durch die zerzausten Haare streichelt.

Stevie wird es bereuen. DEИИ GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM!

Dem Jungen platzt eine Ader im linken Auge.

Als Gabriel ihn wieder anschauen kann, weicht er schockiert zurück, als sich das Weiße um Blakes Iris langsam Rot färbt und er sich vor all diesen Gefühlen, die er für den Mythos empfindet, nicht retten kann. Lucifer spürt, wie der Junge nach ihm giert, wie er mit sich kämpft und zurückhalten muss, ihn nicht einfach zu überwältigen und weiß Gott was mit ihm anzustellen. Einkochen. Und in einem Einwegglas aufbewahren. Gleich neben allem Möglichen, was Blake von ihm sammelt… WIE EIИ GESTÖЯTEЯ.

Chaos.
In seinem Kopf.

Blake wendet seinen Blick zur Tür.

Gabriel Lucifer: „Was ist?“

Er kann es spüren.
Das Chaos klopft nicht.
Es tritt einfach ein.

Eleven.

Vorbei an den beiden Securities, die vor Blakes provisorischer Kabine Stellung bezogen haben. Und auch wenn Lucifer Eleven nicht leiden kann, so ist er in diesem Moment doch erleichtert darüber, dass er nicht länger allein mit seinem kranken Jungen ist.

Eleven genehmigt sich nichtmal ein Verziehen der Miene beim Betrachten der Szenerie.
Nur er und Bleed kennen die Pfade, auf denen sie zukünftig wandeln und die unausweichlich am Ende zu einem Ziel führen werden.
Blake Milton? Formbar. Aber gleichzeitg wert, es in seiner Unberechenbarkeit zu erhalten.

E11: "Bevor ihr euch weiter gegenseitig huldigt.. oder ficken wollt.. oder wobei auch immer ich grad störe.."

Lucifer zieht seine Hand weg, denn ihm ist die Szenerie unangenehm. Sein Junge hingegen, bleibt brav vor dem Mythos knien. Ihm scheint sein eigenes Fehlverhalten nicht peinlich zu sein. Interessiert mustert er den neusten PCWA-Terroristen, mit dem er seit der letzten Show vorsätzlich keinen Kontakt mehr hatte – was Eleven wohl mittlerweile ziemlich anpissen dürfte.

E11: ".. nur kurz ein paar Worte. Blake.."

Er geht vor dem Jungen in die Hocke.
So wie ein Erzieher, der mit einem Kind sprechen muss, weil es sein Essen an die Wand geschmissen hat.

E11: "Du hast deinen Standpunkt klar gemacht.. i get it. Selbstständigkeit.. Stolz."

Er deutet flüchtig auf Gabriel Lucifer.

E11: "Fürsorge.. Charity. Greenpeace for Gabriel. Was auch immer. Wir alle haben Hobbies. Aber du bist jetzt ein Teil von uns.. Von Bleed. Von mir. Wir stehen hier am Anfang. Und je eher du die Zeit findest, dir das einzugestehen.. das du genau HIER sein willst, desto besser. Zeitplan and all.. Die beginnen gerade unseren Song zu spielen, DogBoy.. du weisst, dass du tanzen willst - und NIEMAND kann so verdammt gut führen wie ich.."

Wie es sich wohl anfühlt… Eleven als Mentor zu haben? Lucifer missfällt der überaus aufmerksame Blick seines Jungen. Und es missfällt ihm noch mehr, als Eleven ein reichlich zerknittertes Stück Papier aus seiner Hosentasche zieht.
Es ist die "Aufenthaltsgenehmigung" von Azrael Rage. Er entfaltet das Blatt und legt es fein säuberlich auf den Boden, so dass es Blake lesen kann.
Eleven wartet jedoch nicht auf ihn.

E11: "Ich hatte heute ein verdammt gutes Gespräch.. im Interimsoffice. Total fucking unvorbereitet.. niemals von mir mit gerechnet.. das die Leute so funktionieren, wie man es voraussieht.. Unfassbar.. shocking shit. Die Dinge, die ich im Kopf habe, fangen an in die reale Welt einzuziehen.. Und das ist ein faszinierender Prozess. Du bist es wahrscheinlich gewöhnt, dass alle um dich rum irgendeinen Scheiß erzählen, in der Hoffnung das du endgültig in zwei Teile zerbrichst. Blake, the broken boy.. Sie jagen auf dich zu.. jeder Einzelne.. damals, heute. Und ihre Lügen schleudern aus ihren verzerrten Mäulern in dein Gesicht wie verseuchtes Sperma. Wollen dir helfen. Für dich da sein. Therapieren, reparieren und Frühstück ans Bett bringen. Ich bin der, der dir die Wahrheit bringt. Sie wollen dich verändern? Fuck that shit. Ich will Blake Milton. In Reinform."

Eleven erhebt sich.
Er nimmt sich Zeit für eine Zigarette. Sein Feuerzeug klickt.

Nach ein paar Zügen dreht er sich zu Gabriel Lucifer, der ihm am liebsten die „Aufenthaltsgenehmigung“ sonst wohin stecken würde.

E11: "Was glaubst du, warum du hier bist.. Mythos?"

Wieder einmal ist er gezwungen seinen Kopf zu senken und in einem beinahe schon beschämten Ton etwas zu antworten, was leider der Wahrheit entspricht.

Gabriel Lucifer: „Ich gehöre zu meinem Jungen…“

E11: "Du bist hierher gelangt wie die Scheiße an der Stiefelsohle, die man nicht abkriegt. HIV nach one night stand. Scheiß Virus, aber hey.. zehn Stellungen geschafft. Wir nehmen dich auf, weil es Blake zufrieden stellt. Ich hab nicht das geringste Interesse, dir zu helfen, G. Niemand wird dich auf die Seite rollen, wenn du dich nachts erbrechen willst. Du wirst hier sein.. und Alistair fucking Brunswick hat es schon immer gewusst. Und Van Crane ist erschüttert. Und Azrael erstellt einen neuen Ordner. Aber du wirst etwas besitzen, was du nur hier besitzen kannst.. Zukunft. Einen Pfad. Eine Existenz. Eine verdammte Daseinsberechtigung." 

Sein Höchstmaß an Taktgefühl verärgert Lucifer so sehr, dass sich seine dreckigen, vergilbten Fingernägel in die Sessellehnen krallen. Auch Blake missfällt Elevens Umgangston gegenüber seinem Dad, doch für den Jungen ist letztendlich nur wichtig, dass Gabriel die ЯICHTIGE Seite wählt.

Und der Mythos weiß ganz genau, dass es auch in diesem Lager keine Demokratie gibt… aber immerhin eine andere Zukunft, als die, die Azrael Rage für ihn geplant hat.

Blake Milton: „Komm zum Punkt, Eleven.“

Eleven deutet auf das Blatt Papier, was auf dem Boden liegt.
Und seine nächsten Worte gipfeln in Intensität und Bedeutung.

E11: "Ich werde.. Guest Referee sein.. in nicht allzu ferner Zukunft. In einem Mad Dog-Match. Jeder weiß was das bedeutet. Nicotine & Bacteria existiert.. Was für ein Scheiß euch auch bewegt.. welche Gründe auch immer euch in diesem Moment ein spektakuläres 'Ja, ich will' entlocken.. I don't fucking care. Ihr habt Stolz. Ich habe Waffen. Ihr habt Würde. Bleed hat Absinth. Ihr habt Nikotin. Wir haben Bakterien. Ich hab den Strauß geschmissen. Fangt ihn. Oder geht unter. IN OR OUT.. Choice is yours."

Blake schlägt mit der flachen Hand auf die „Aufenthaltsgenehmigung“. Irritiert schaut Lucifer zu ihm hinunter.
Langsam dreht der Junge seine Handinnenfläche nach oben.

Er hat sie erwischt. Die Fliege…

Blake Milton: „Bin dabei.“

…die er die ganze Zeit über im Auge behalten hatte.

 

Vincent Craven: "History in the making! Haben wir hier gerade die Geburtsstunde einer neuen Gruppierung gesehen? Nicotine & Bacteria?"

Mike Garland: "Eleven bietet Blake Milton tatsächlich ein Bündnis an... und Gabriel Lucifer soll dabei die Rolle eines Anhängsels wahrnehmen. Ein Bündnis auf Augenhöhe sieht aber anders aus."

Vincent Craven: "Ich bin mir sicher, dass Gabriel sich nicht so einfach wie ein dummer kleiner Junge behandeln lässt. Nicht einmal von einem Eleven."

Mike Garland: "Betrachten wir doch einmal ganz nüchtern die Fakten: Wir haben einen Wahnsinnigen, der mehr und mehr die Kontrolle über sich selbst zu verlieren droht. Dann haben wir einen Terroristen, der nur aufgrund von komplettem Justizversagen noch nicht auf dem elektrischen Stuhl gegrillt worden ist. Und wir haben einen Mann, der das Intrigenspiel nahezu erfunden hat."

Vincent Craven: "Klingt nach einem ganz üblen Dreiergespann. Aber einem, auf das man auch irgendwie gespannt sein kann."

Mike Garland: "Wenn Azrael nur wüsste, was er hier angerichtet hat, indem er Eleven in 'seiner' PCWA duldet."

Vincent Craven: "Ich befürchte, er weiß es ganz genau. Und es ist zu seinem Vorteil."


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„DAS hier ist also die einst so ruhmreiche PCWA, wo Wrestling noch etwas bedeutet. Sieht mir nicht so aus. Eher wie ein abgefucktes Kriegsgebiet irgendwo in Tschetschenien oder so. In diesem Rattenverseuchten Loch, soll ich also mein Können unter Beweis stellen? Hier!?"

Ein Mann kommt ins Bild. Er ist ungefähr Mitte 20, mit kurzen braunen Haaren, einem gepflegten Drei Tage Bart, braunen Augen und einer kleinen Narbe auf der linken Wange. Er ist geschätzt 1,91 m groß und hat eine sportliche Figur. Er trägt ein weißes T-Shirt von Tapout, eine schwarze Bikerjacke und schwarze Jeans, dazu schwarze Bikerboots. 

Er sieht sich mit einem arroganten Blick um, als Ihm plötzlich jemand ins Auge springt, welcher kein normaler Fan sein kann. Zielstrebig geht er auf den Mann zu und mustert Ihn von Kopf bis Fuß.

Stimme: „Du bist kein abgefuckter Fan das sehe ich genau. Du bist keiner von diesen Idioten, die sogar mich um ein Autogramm bitten, obwohl mich in Deutschland kein Arsch kennt! Wer bist du?"

Die Kamera dreht zu einen Tisch voll gestellt mit Hand geschmierten Wurststullen an dem sich ein zwar endlich gewaschener und rasierter aber dennoch völlig desorientierter Kuchen den Magen voll macht. Der Mund ist voll mit Brot als er sich zum Mann umdreht der ihn angesprochen hat.

RM: „Wuahschh?“

Der Kuchen mustert den durchtrainierten Mann der vor Ihm steht, Es das einer von dieser Personal Coaches die Ihn dieser Ben King andrehen wollte? Oder ist das ein Student der hier das „Catering“ überwachen soll? Oh Nein sie wollen Ihn rausschmeißen. Hätte er das gewusst wäre er doch bei King geblieben um zu essen.

Hastig schluckt er das Brot runter.

RM: „Moment, du kannst mich nicht rausschmeißen, ich bin hier angestellt.“

Der Hallenser wühlt in seiner Tasche.

RM: „Warte hier ist meine Legitimation.“

Seine Suche wird immer hastiger, natürlich gibt es keine Legitimation die er finden kann, an sowas ist in der aktuellen Situation der PCWA eh nicht zu denken und selbst wenn hätte RM wohl keine bekommen.

RM: „Wo hab ich die nur...“

Er klopft sich überall ab, aber natürlich findet er nichts.

RM: „Ich muss sie im Hotel vergessen haben“

Mit Hotel muss er wohl den Rücksitz seines 88 Honda Civics meinen.

RM: „Aber du kannst die K&G Jungs fragen ich gehöre zu Crew.“

Da ist dem Kuchen wohl ein wichtiges Detail entgangen.

Stirnrunzelnd verschränkt der junge Mann seine Arme vor der Brust. Hat er doch nur einen bekloppten Fan vor sich, welcher sich hier über das spärliche Buffet her macht oder handelt es sich tatsächlich um einen Worker dieser Promotion? 

Mann: „Just relax man! Ich will dich gar nicht rauswerfen oder Ähnliches! K&G lässt zu das die Promotion so heruntergekommen ist? Dann kann weder Kerry & Gaelic, noch diese Promotion meinen Ansprüchen genügen."

Der braunhaarige Mann hat immer noch den arroganten Gesichtsausdruck, als er seinem Gegenüber die Hand hin hält. Zögernd ergreift RM die Hand und zwischen Beiden kommt es zum Handshake während sein Kontrahent weiterspricht.

Mann: „Mein Name ist Matt Mason. Und du bist mir immer noch deinen Namen schuldig!"

Der Blick von Matt Mason trifft die Augen des Kuchen, welcher zögernd für einen Moment zur Seite sieht, dann aber doch den Blick erwidert. 

Der Kuchen deutet auf sich, natürlich kratzt es an seinen Ego das man Ihn nicht erkennt, auch wenn man das nach seinen letzten Runs kaum noch erwarten kann und wenn man bedenkt das er seine Größte Zeit in Jamaika hatte.

RM: „Wer ich bin?“

Der Kuchen baut sich auf, was hatte King gesagt er vermisst den Arroganten, ignoranten, besser als alles was man Ihn vorsetzt Kuchen zurück. Tja mal sehen ob er das noch kann.

RM: „Riech mal?“

RM hält Mason seinen Handrücken hin als sei dieser ein Hund den er sich annähern will.

RM: „Das riecht nach Rauch, weil ich durchs Feuer gegangen bin! Ich bin die Salami im Vegetarier Kühlschrank, die Marmelade auf dem Frühstückbrot, der Plusquamperfekt der Wrestlings, die Gesamtheit aller Krümel, der Kuchen an den sie alle ran wollen in diesem Geschäft. Ich bin RM!“

Na ja noch nicht ganz so arrogant wie zu seinen Hochzeiten und es fehlt auch irgendwie das Funkeln in den Augen und das Feuer in seiner Stimme, aber wenn man sich an sein letztes Auftreten auf PCWA Boden erinnert, ist es wie ein Wechsel von Tim Wiese 2013 auf Manuel Neuer.

RM: „Ich bin die einzige Hoffnung die diese Liga noch hat!“

Matt Mason lächelt amüsiert über seinen Gegenüber, welcher sich seiner Sache so sicher ist. Wenn er die Kraft in der Liga ist, was bitteschön ist dann Matt Mason? Er nimmt sich ein Brötchen und sein Lächeln wird immer breiter, als er wieder zu RM sieht. Seine Arroganz ist fast schon grausam, welche der junge Amerikaner an den Tag legt. Er schnippt die Gurke vom Brötchen direkt in das Gesicht des Kuchens!

Matt Mason: „Du bist die Hoffnung? Die Hoffnung auf bessere Zeiten in der PCWA? Wenn ich mich so umsehe, dann sehe ich einen Trümmerhaufen! Einen Trümmerhaufen, welchen du wohl auch zu verantworten hast, oder liege ich da falsch?

Er wartet einen Moment ab, wie RM reagiert und dieser scheint sich selbst nicht sicher was er jetzt machen soll. Soll er den Rookie für seine Frechheit bestrafen oder es sein lassen?

Bevor er sich auch nur zu einer Entscheidung durchgerungen hat, spricht Matt Mason weiter.

Matt Mason: „Sieh dich doch an, RM... du bist abgehalftert und am Ende! Du bist Futter für die Fische und klammerst dich an den letzten Strohhalm doch noch zum Erfolg zukommen. Du bist Fallobst und hättest keine Chance gegen mich oder meine eigene Schwester!"

Er wirft nun dem Kuchen wütend das ganze Brötchen ins Gesicht und wartet dessen Reaktion ab.

Das Brötchen fällt langsam an der Jacke runterrutschend zu Boden. Der Blick des Kuchen geht ab von Mason auf das Brötchen auf den Boden, es ist übrigens auf der Seite mit der Wurst gelandet, für ein Moment scheint ist als sei er das Brötchen. Am Boden, voll mit Dreck und nicht mehr für seinen eigentlichen Zweck zu verwenden. Dann wandern seine Augen gefüllt von Trauer, Wut und Verzweiflung auf Mason.

RM: „Deine Schwester? Ist das die kleine mit der ich letztens zwar keinen Unfall hatte, aber trotzdem war meine Stoßstange in Ihrem Arsch“

Das war er der Alte RM, die Verzweiflung geht aus den Augen, die Wut unterdrückt die Trauer.

RM: „Ich bin lieber ein Has-Been, als ein never will be!“

Im ersten Moment herrscht eine drückende Stille zwischen RM und dem Rookie. Matt Mason spannt sich für einen Moment an und es scheint, als würde er auf den Kuchen losgehen wollen. Doch dann weicht die Anspannung einem amüsierten Lachen und zwar so laut, dass sich sogar einige vorbeieilende Leute schreckhaft umdrehen. Erst nach einer kleinen Weile hat sich der Amerikaner wieder unter Kontrolle.

Matt Mason: „Du hast mehr Glück als Verstand, RM! Wäre Sie jetzt hier, hätte Sie dir ohne Probleme den Arsch aufgerissen und du hättest nicht mehr als Staunen können. Ich mach dir einen Vorschlag, okay? Sie ist auch hier irgendwo in diesem Areal dieser ekligen Liiga. Ich hole Sie her und du kanns es Ihr nochmal persönlich sagen. Wie klingt das für dich?"

Matt Mason dreht sich langsam um als wolle er gehen, aber dann erfolgt wieder eine schnelle Drehung und schon landet ein harrter Superkick am Kinn von RM! Dieser geht benommen zu Boden und er bleibt keuchend liegen und hält sich das Kinn. Matt Mason kniet sich amüsiert über den Kopf des Kuchens und sieht diesem Tief in die Augen.

Matt Mason: „Das sollte dir eine Lehre sein niemals meine Schwester zu beleidigen, schon gar nicht wenn Sie nicht mal anwesend ist! Das hat Spaß gemacht, RM, und ich habe erst einmal genug von diesem Loch gesehen. Ich kann nicht glauben das hier Leute Kämpfen. Ich frage mich sogar, ob diese Liga eine nötige Lizenz hat. Aber egal...ich habe einen ersten Eindruck erhalten und werde nun meine Entscheidung fällen, ob ich es mir vorstellen könnte mit alten Säcken wie dir in den Ring zu steigen."

Matt Mason erhebt sich unsicher, als er in das Gesicht von RM blickt. Er bleibt noch einen Moment stirnrunzelnd sieht er auf den Kuchen, welcher ein Grinsen auf dem Gesicht hat und Ihm tief in die Augen sieht. In diesem Moment scheint es, als wäre der alte Kucen wieder da. Der braunhaarige Amerikaner dreht sich um und verschwindet kopfschüttelnd aus dem Bild. Ein letztes Mal wird das Grinsen von RM gefilmt, als er sich langsam erhebt und das Bild schwarz wird. 

 

Vincent Craven: "Das war dann offenbar Matt Mason, der männliche Gegenpart zu seiner Schwester Maria, die wir vorhin schon gesehen haben."

Mike Garland: "Ich habe immer noch Tränen der Rührung in den Augen. Ein neues Tag-Team in unserer Liga?"

Vincent Craven: "Die beiden brennen sicherlich darauf, hier auch einmal in den Ring zu steigen."

Mike Garland: "Matt trifft auch gleich auf einen alten Bekannten, auf RM den Kuchen. Der hat sich allerdings ziemlich rar gemacht in dieser Show."

Vincent Craven: "Vielleicht hat er die ganze Zeit sein Rechtschreibwörterbuch gesucht, um es Matt einmal auszuleihen."

Mike Garland: "Hey, Shoots sind doch meine Aufgabe."

Vincent Craven: "Ist mir nur so heraus gerutscht. My fault."


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Nicht mehr lange bis zum Main Event.
Nachdenklich streift sich Alistair Brunswick mit der rechten Hand durch das Haar. Die Platzwunden schmerzen, aber wenigstens bluten sie nicht mehr. Vielleicht wird er die eine oder andere Narbe als Erinnerung an sein Match gegen Gabriel behalten. Welcher Idiot hat eigentlich einmal behauptet, dass Narben einen Mann sexy machen würden? Alistair erschaudert bei dem Gedanken. Sie sind nicht Zeichen von großen Taten, sondern nur von Schwäche. Narben tragen diejenigen davon, die unaufmerksam sind. Und er war kurz unaufmerksam, auch wenn es unter dem Strich doch gereicht hat.

Der kalte Nachtwind lässt Alistair leicht frösteln und er zieht den Kragen seiner Trainingsjacke etwas höher. Eigentlich hatte er ja schon lange mit dem Rauchen aufgehört, aber in Momenten wie diesen hilft eine Zigarette beim Nachdenken ungemein.

Nachdenken. So viele Dinge, die ihm durch den Kopf schießen.
Gabriel Lucifer. Ein gebrochener Mann. Ausgerechnet er soll die Zukunft der PCWA retten?
Stevie Van Crane. Ein Freund? Ein Vorbild?
Und natürlich Blake Milton. Vermutlich weiß dieser Bursche selbst nicht einmal genau, was für eine Gefahr er darstellt.
Für die gesamte PCWA, vor allem aber für sich selbst.

Alistair ist sich sicher, dass er auf der Hut sein muss. Dieser Main Event wird nicht ohne Zwischenfälle vonstatten gehen, dessen ist er sich sicher. Die Geschehnisse nach seinem eigenen Match lassen keine anderen Rückschlüsse zu.

Laute Stimmen lassen ihn aufhorchen. Es scheint so, als würde das Unvermeidliche bereits früher als erwartet eintreten. Augenblicke später schon sprintet er in die Nacht hinaus.

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Einige Minuten früher…

…hat sicherlich jeder schon in diese Parkanlage gepinkelt, denn die Dixi-Toiletten, die Azrael Rage hat aufstellen lassen, weil es im Center einen Wasserrohrbruch gab, sind schon längst randvoll und stinken zum Himmel.

Stevie Van Crane ist jedoch in einer anderen Mission hier unterwegs.
Auch wenn der Gestank hier beissend ist, so ist der Himmel über ihm doch frei. So wie sein Herz. Selten zuvor in seiner PCWA-Zeit hatte er das Gefühl, von jeglicher Last befreit zu sein. Diesmal schon. Er schaut auf das blinkende Stück Gold in seiner rechten Hand.

Sein Cotatores Title.

Nicht die offizielle Ausgabe, aber genug für diesen Augenblick. Stevie Van Crane sieht ihn an wie den Schlüssel zum Königreich. Ein Gegenstand, der zu ihm spricht, ihm sagt, dass er jetzt an diesen Ort gebunden ist - und das irgendwie alles gut wird. Dieser Titel hält ihn jetzt hier fest, zementiert seine Verbindung zu Alistair. Er sagt ihm, dass er bleiben darf und bleiben wird.
Auch wenn sich Vergleiche verbieten - und die mit der GCW in der PCWA verpöhnt sind: Wenn er Alistair Brunswick kämpfen sieht, fällt ihm der junge Michael Thera ein. Leidenschaftlich, ungezügelt, mit vollem Herzen und wachem Verstand. Scharfe Kanten, grobe Ecken, aber immer ehrlich und aufrecht.

„Wollt ihr mich verarschen!? Was soll der Scheiß!?“

Stevie wird aus seinen Gedanken gerissen. Er dreht sich langsam um, den Title an sich klammernd, als wäre es ein Kind, das es zu beschützen gilt. Am Eingang greift Blake nach dem Paintball-Markierer, den ihm seine beiden Securities abgenommen haben, gleich, nachdem er aus seiner Kabine gekommen war.

Security #1: „Wir müssen dir diese Waffe abnehmen, Blake.“

Security #2: „Du weißt doch wie das läuft. Wir hätten dir das Ding schon nach der Aktion mit Mike abnehmen sollen.“

Der Junge zerrt am Markierer herum, den seine beiden Aufpasser fest in den Händen halten. Erst nach ein paar Sekunden bemerkt Blake, dass er beobachtet wird. Abrupt dreht er seinen Kopf und seine großen, dunklen Pupillen verschlucken Stevie, genau wie vorhin im Ring.

Langsam lässt er von der Waffe ab und richtet sein Oberteil. Angespannt behalten die beiden Securities die Situation im Auge, denn Blake fällt gleich mit der Tür ins Haus.

Blake Milton: „Der Gürtel, den du da trägst, gehört meinem Dad.“

SVC: Wir haben diesen Title fair gewonnen. Ich habe Gabriel Lucifer in der Ringmitte gepinnt, fair - ohne Hass und dreckige Spielchen. Du bist lieber mit einer Eisenstange auf Stair losgegangen. Dies war anscheinend deine Priorität. Ich habe es in deinen Augen gesehen. Da war nur Alistair.

Stevie Van Crane hebt den Cotatores Gürtel hoch.

SVC: Dafür war in dir kein Platz mehr.

Blake Milton: „Eisenstange, Markierer… mir ist es vollkommen gleich, wie wir diesen überaus misslichen Umstand handhaben wollen. Aber die Cotatores Title… gehören uns!“

SVC: Ich hatte vorhin ein Gespräch mit Gabriel Lucifer. Wenn er nicht der weltbeste Schauspieler ist, den ich je gesehen habe, dann hat er derzeit andere Sorgen. Ihm geht es dreckig, Blake. Aber nichtmal DAS interessiert dich am Ende. Solange er noch aufrecht stehen kann, um dich zu umklammern, dich zu halten oder zu bestrafen - oder irgendeine Form von kranker Aufmerksamkeit zu schenken - solange ist dir doch ALLES egal, was mit Gabriel passiert. Ich bin ein Mensch, Blake. Ich baue Mist, ich fucke up im Ring, ich fühle, ich lerne. Und MIR ist es nicht egal. Willst du wissen, wieviele Worte er über die Cotatores Titles verloren hat? Null. Weil es ihn nicht interessiert!

Blakes Auge zuckt nervös. Seinem Dad sind diese Titel wichtig. Er weiß es. Sonst hätte er ihm doch keinen davon geschenkt, oder? Sie sind ein Symbol für… Father & Son. Würden Lucifer diese Titel nichts bedeuten… würde ihm auch Blake nichts bedeuten.

Er MUSS ihn aufhalten. Er MUSS Stevie unbedingt aufhalten.

Blake Milton: „Er gehört mir…“

SVC weiß, auf was Blake eigentlich hinaus will, verlagert jedoch taktisch klug das Thema, um nicht schon jetzt in einen sinnlosen Kampf zu geraten.

SVC: „Wenn du den Titel unbedingt haben willst, dann hol ihn dir zurück."

Seine Worte hallen aus und Stevie ist fast selbst erschrocken über sie.
Er fühlt die Wärme des Gürtels in seiner Hand.
Tausend Dinge rasen durch seinen Kopf, die wenig mit Blake Milton zu tun haben.
Die warmen Lippen von Bleed in den toten Winkeln der Arena. Alistair Brunswick, der dort drinnen immer wieder im Ring um sein Leben zu fighten scheint.
Der alte Grizz, dieses Unikum, mit seinen Gesichtszügen, die Legenden erzählen.

SVC: Wir haben heute abend ein Leitermatch. Warum hängen wir den Belt nicht einfach unter die Decke und schauen was passiert? Was mit dem Gegenstück ist, sollen Stair und du für euch entscheiden. Ich für meinen Teil werde ihn stolz zum Ring tragen und verteidigen. Gabriel hat mich gebeten, dir nicht weh zu tun. Es war beinahe ein Flehen. Ich kenne den Ausdruck in euren Augen, den Blick der Süchtigen, der Abhängigen. Er bat mich inständig, dir keine Schmerzen zu bereiten. Ich kann dieses Versprechen nicht geben, Blake. Verliere ich.. dann sei es so. Aber die Zeit des PCWA-Neulings ist vorbei, Blake Milton. Ich bin hier vielleicht nicht zu Hause. Aber ich bin angekommen - und die Zeit der Ehrfurcht ist beendet."

Die beiden Securities können gar nicht so schnell reagieren, wie der Junge nach vorn schnellt – direkt auf Stevie zu. Doch ein dunkler Schatten reiß Blake mit einem Hechtsprung von den Beinen.

Für einen Moment erkennen wir nur zwei wüst miteinander rangelnde, schemenhafte Gestalten. Erst nach einigen Augenblicken können wir die neu hinzu gekommene Gestalt als Alistair Brunswick ausmachen, der Blake zu Boden drückt. Mit ganzer Kraft stemmt der Junge sich dagegen, aber der Sturz hat ihn unglücklich erwischt, dass Alistair ihn mit den Unterarmen auf der Kehle zu Boden drücken und auch dort halten kann.

Alistair: „Was zur Hölle stimmt nicht mit dir?“

Milton packt ihn am Genick und röchelt.

Blake Milton: „Wenn ich… mit Stevie fertig bin… bist du dran!“

Die Versuchung liegt so nahe. Blake kann sich kaum rühren und sein Gesicht verfärbt sich langsam bläulich. Ein paar gezielte Schläge und er könnte ihn ins Reich der Träume schicken. Ein paar Schläge mehr und das Problem 'Blake Milton' wäre vielleicht endgültig aus der Welt. Alistairs Fäuste ballen sich langsam.

SVC: Was zum Teufel soll das, Stair? Was stimmt nicht mit dir?!

Verwundert blickt Alistair auf und sieht direkt in das Gesicht seines Freundes. Stevie wirkt nachdenklich und hebt beschwichtigend die Hände. Als sein Blick zurück auf Blake fällt, da sieht er nicht mehr den Wahnsinnigen, der ihn in der letzten Show mit einer Eisenstange fast getötet hätte. Er sieht nur noch einen jungen Burschen mit diesem verstörenden, blutroten Auge, in dem sich tatsächlich Tränen bilden.

Alistair lässt den Griff etwas lockerer. Nicht so weit, dass sich sein Gegner befreien könnte, aber wenigstens so, dass dieser wieder normal atmen kann. Was hätte er da fast getan? Alistair jagt es einen Schauer über den Rücken.

Alistair: „Ich...“

Ihm bleibt fast die Stimme weg.

Alistair: „Ich wollte das nicht.“

Mit einem Ruck springt er auf, taumelt einige Schritte zurück.

SVC: Wenn wir auf dieser Ebene weitermachen, dann spielen wir.. anderen Kräften in die Karten. Das ist kein Krieg! Wir sind Athleten, verdammt..

Während Blake sich im Hintergrund hustend aufrappelt, vergräbt Alistair sein Gesicht in den Händen. Seine Platzwunden sind wieder aufgegangen, so dass ihm Blut ins Gesicht rinnt.

Alistair: „Du hast ja recht. Nur manchmal ist es schwer, daran zu glauben, wenn die Gegenseite sich nicht an die gleichen Spielregeln hält.“

Blake ist wieder auf die Füße gekommen, die Securities halten ihn allerdings davon ab, sich Stevie und Alistair zu nähern.

SVC nickt Alistair zu.

SVC: Du willst das Richtige tun, mein Freund. Aber wenn wir so werden wie sie, haben wir verloren. Und nicht nur ein Match. Sondern ALLES. Wenn wir uns auf die Ebene eines Blake Milton stellen, dann ist das nicht das Haus, in dem ich leben - und ganz sicher nicht begraben werden möchte."

Kopfschüttelnd betrachtet Alistair den ehemaligen Security-Chef. Kaum zu glauben, dass er noch vor einigen Monaten von nicht wenigen Fans angehimmelt wurde und es immerhin bis ins Mittelposter des PCWA-Magazins gebracht hat.

Alistair: „Vielleicht sollte ich diesen verdammten Gürtel einfach einschmelzen und einen Ring daraus fertigen lassen als Geschenk für Cinderella. Als kleinen Ausgleich für den Schrecken, den du ihr eingejagt hast.“

Die beiden Aufpasser haben große Mühe, Blake im Zaum zu halten.

Blake Milton: „Aber, ihr habt sie uns einfach weggenommen! Ihr habt sie meinem Dad einfach weggenommen!“

SVC: „Niemand hat sie gestohlen, Blake. Wir haben sie fair gewonnen.“

Blake Milton: „Und sowas wie dich, bezeichnet mein Dad als Freund!“

Alistair: „Oh, da meldet sich aber genau der Richtige! Was verstehst DU schon von Freundschaft? Ich kann mich erinnern, dass NEON heute zu MIR gerannt ist, weil DU ihm wohl keine allzu große Hilfe warst! Aber was will man von dir schon erwartet? Während du lieber blind einem Mythos hinterherjagst, wurde dein angeblicher ‚Freund‘ mit einem Sack voll Euromünzen verprügelt. Sag bloß, dir sind die blauen Flecken an seinen Armen nicht aufgefallen.“

Blake stockt.

Blake Milton: „Was…?“

Alistair: „Wegen irgendeiner Bargeldspende, die Rage erhalten hat und... – du weißt nichts davon? Tz! Da haben wir’s! Du weißt noch nicht einmal, was mit deinem ‚Freund‘ passiert ist und dass es ihm schlecht geht! Das ist einfach nur peinlich, Blake!“

Die Augen des Jungen weiten sich. Die blauen Flecken sind von… seinem Geld? Sie sind von… seiner Spende? 5000,07 Euro in Ein-Euro-Münzen und sieben Ein-Cent-Münzen, die er an Azrael Rage anonym übermittelt hat, um ihm eine Lektion zu erteilen und ihn zu nerven, denn schließlich muss das ganze Kleingeld ja gezählt und zur Bank geschleppt werden. Er wollte Rage doch nur dafür bestrafen, dass er NEON in der letzten Show so mies behandelt hat, als diese der PCWA genau einen Euro, sieben Cent, einen Knopf und ein paar Fusseln spenden wollte.

Er dachte, die blauen Flecken an NEONS Armen kommen vom regulären Kampfgeschehen und nicht von seiner Bargeldspende. Wieso hat er vorher nicht so weit gedacht? Irritiert weicht Blake zurück. Er hat einen Fehler gemacht. Dabei darf er keine Fehler machen. Er darf es einfach nicht! Sonst wird er alles verlieren, was ihm doch so unendlich viel bedeutet.

Verwirrt murmelt er vor sich hin.

Blake Milton: „Aber ich… kann doch nichts dafür, dass…“

Er wirkt völlig desorientiert, verstört und überfordert. Wenn er nicht aufpasst, wird sein Dad eines Tages noch zu Stevie rennen, genau wie NEON zu Alistair gerannt ist.

SVC: Danke für deine Hilfe. Aber den Rest werde ich mit Blake allein klären. Es ist gut zu wissen, dass mir jemand über die Schulter sieht.

Stevie Van Crane geht zu Milton, baut sich vor diesem auf.
Ein entschlossenes Nicken zum Jungen.

SVC: Wir sehen uns dann gleich. Du wirst es ignorieren oder vergessen - aber eins sei dir gesagt: Auch wenn immer schon einige darüber schmunzelnd die Augenbrauen hochgezogen haben - du bekommst ein Stevie Van Crane-Match. Einen fairen Fight, ohne Tricks. Mit einer klaren Entscheidung, die einen von uns im Regen stehen lassen wird. Und für die Zukunft - und das gilt nicht nur für dich.. Das wird immer ALLES sein was du von mir bekommst, wenn wir uns gegenüberstehen.

Blake zuckt und macht Anstalten schon wieder auf Stevie losgehen zu wollen, doch seine Aufpasser lassen keine Sekunde lang locker.
Stevie Van Crane schaut die Securities an. Und seine Worte an sie klingen so, als würde er selbst nicht an sie glauben.

SVC: Sorgt für einen fairen Ablauf. Ansonsten werde ich mich persönlich dafür einsetzen, dass 'Gabriel Security' das letzte Mal für die PCWA tätig war."

Ein zustimmendes Nicken der Sicherheitsleute.

Blake Milton: „Ich werde alles wieder gutmachen…“

Alistair rollt nur mit den Augen und Stevie schüttelt hoffnungslos den Kopf, während Blake von seinen Securities unfreiwillig weggezerrt wird.

Blake Milton: „ICH MACHE ALLES WIEDEЯ GUT! DEИИ ICH BIИ SO VIEL BESSEЯ ALS DU!“ DEИИ GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! „MEIИ DAD LIEBT MICH VIEL MEHЯ ALS DICH! EЯ LIEBT MICH VIEL MEHЯ!“ GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM!  „HAST DU DAS GEHÖЯT! EЯ LIEBT MICH VIEL MEHЯ ALS DICH, STEVIE!“ GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! „BLUT IST SOOO VIEL DICKEЯ ALS WASSEЯ!“ GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! „BLUT, STEVIE! BLUT! GLEICH!“ GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! „GLEICH! GLEICH! ICH WAЯTE AUF DICH, STEVIE! ICH WAЯTE AUF DICH!“

Obwohl er schon gar nicht mehr zu sehen ist, kann man seine von Besessenheit durchzogenen Worte immer noch hören.

Zurück bleiben allein Stevie und Alistair.
Wie zwei dunkle Schatten eins mit der Nacht.

Alistair: „Was meinst du wird uns gleich erwarten?“

Stevie schmunzelt.

'Uns'..

SVC: Keine Ahnung, was mich erwartet.

Er muss es nicht weiter ausführen, das entscheidende Worte bedarf keiner besonderen Betonung.
Alistair nickt. Auch wenn ihm nicht wohl ist dabei.

Alistair: „Viel Glück. Aber ich werde da sein, wen du mich brauchst.“

SVC: Danke, mein Freund.

 

Vincent Craven: "Alistair Brunswick und Stevie Van Crane - ein gutes Gespann, wenn du mich fragst. Nicht umsonst sind die beiden Cotatores Champions, auch wen die Titel nur inoffiziell sind."

Mike Garland: "Erinnere mich nicht daran. Gabriel was screwed!"

Vincent Craven: "Stevie hat ihn fair gepinnt. Und nun wird er von Blake heimgesucht, der Stevies Titelgürtel zurück fordert. Mit welchem Recht eigentlich?"

Mike Garland: "Mit dem Recht eines Mannes, der den heutigen Main Event unbedingt gewinnen möchte. Wir haben ein Leitermatch und wird haben den Cotatores Title, der über dem Ring hängt? Was kann man sich als Wrestling-Fan noch mehr erhoffen? Außer wippenden Oberweiten von eingeölten weiblichen Garlanders natürlich."

Vincent Craven: "Blake macht mir in dieser Show echte Sorgen. Seine Obsessionen nehmen wirklich überhand. Sein Verhalten lässt sich auf verschiedene Arten interpretieren."

Mike Garland: "Ach, komm. Jetzt tue nicht auf einmal so, als wärest du ein gottverdammter Friedemann Schulz von Thun. Ich meine: Der Bursche steigert sich da langsam in einen Wahnsinn herein, der zu einer Gefahr wird. Ich meine, nicht nur für ihn, sondern für uns alle hier."

Vincent Craven: "Wenn du jetzt auch noch mit Harris kommst, dann..."

Mike Garland: "Wieso? Ich bin ok. Du bist nicht ok."

Vincent Craven: "Das sagst du doch nur, weil du eine seiner Paintball-Kugeln abbekommen hast."

Mike Garland: "Erinnere mich nicht daran. Das war ein Attentat. My fellow Americans, I’m pleased to tell you today that I’ve signed legislation that will outlaw Milton forever. We begin bombing in five minutes."

Vincent Craven: "Reagan rettet dich auch nicht vor neuen Attacken."

Mike Garland: "Nein. Aber die Splitterschutzweste und der Integralhelm, die ich bei der nächsten Vendetta tragen werde."


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Das Büro des aktuellen Interims-Chefs Azrael Rage. Stille herrscht hier. So verharrt das PCWA-Urgestein vor seinem Laptop, auf welchen Bilder sämtlicher Kameras im Theater flackern. Eigentlich wollte er seine Tochter treffen,  aber statt ihrer kam nur ein Zettel in sein Büro. Er wurde von einem der Stundenten geliefert. Rage verzieht sein Gesicht, starrt angestrengt auf den Zettel, den die Botschaft „Warte auf dich im Keller!“ ziert. Dies war eindeutig nicht Cinderellas Stil und zu allem Überfluss auch nicht ihre Schrift. Das „X“ darunter verriet auch eindeutig von wem dieser Brief stammt – X, die unbekannte Konstante.
Er klickt mit der Mouse seines Laptops. Sucht die Kellerkamera. Sie ist schwarz. Verhangen vermutlich, denn es liegt kein Störungssignal vor.
Wütend knallt Rages Faust auf den Tisch, der Brief fliegt zerknüllt zu Boden und sogleich macht sich Azrael auf, um in den Keller zu kommen.

- CUT -

Blut. Fessel. Klebeband. Stöhnen.

Es prangert die grässlich, hässliche über ihr. Mit dem Unding auf dem Gesicht hat sich der wichtigste Wrestler der PCWA in Schale geworfen. In böse Schale. Verdeckt und doch längst nicht mehr unbekannt. Sie glänzt an seinem Antlitz, welches erst durch sie vollkommene Ausstrahlung, vollkommene Perfektion erhält. Sie sitzt perfekt. Strahlt. Strahlt über, entsendet Signale des Hasses, der Wut und Vergeltung.

Die Maske.

Schwarz und weiß… Kriegsutensil. Unter ihr stöhnt das arme, zarte Geschöpf. Will um Hilfe schreien, doch verklebt ist ihr Mund. Gefesselt ihre Arme. Sonst würde sie sich erlösen, vom grässlich, hässlichen Anblick. Sich und ihn. Von dem Bösen befreien. Dem Dämon, dem verrückten Hund, dem Night Fighter.

Cinderella.

Blut. Auf ihren Klamotten. Blut in ihrem Gesicht. Von der Hand des Maskierten. Des längst bekannten Mad Dogs. Des PEST Jungens. Des cWc Champions. Des ewigen Zweiten.

Stille.

Im Saal. Bei den Zuschauern Schweigen. Wie konnte er zurückfallen? Fallen in längst vergessene Zeiten, zurück kommen. Der grässlich Hässliche. Und wo bleibt ihr Retter? Wo bleibt ihr Vater? Schritte nähern sich der Szenerie. Schritte im Hintergrund und endlich lässt Mad Dog sie los, nimmt ihr den Anblick der Maske und verschwindet.
Als Azrael in den Raum stürmt, sieht er das Unheil. Die Augen Cinderellas. Er blickt umher… ein Hinterhalt? Eine Attacke von hinten? Nein, der Night Fighter scheint nicht hier zu sein. Schnell läuft der Retter zu seiner Tochter, als ihn die Stimme des Hundes aufschrecken lässt.

Mad Dog: „Keine Angst, Azrael!“

Rage bleibt stehen. Starrt zur Seite. Dort hockt er. Das Biest. Geschützt hinter einer Tür. Doch ein kleines Fenster lässt den Blick auf ihn zu, sodass er weitere Worte aus seinem Mund folgen lässt.

Mad Dog: „Kunstblut… Es ist nur Kunstblut.“

Lachend steht MD auf, greift die Maske. Wirft sie fort… zu Boden. Weg. Es ist wieder das reine, unbekannte Gesicht, das zu sehen ist. Fassungslos starrt ihn sein kommender Gegner kurz an, dann dreht er sich um, läuft zu Cinderella. Glaubt dem Hund noch nicht, zweifelt an den Worten der unbekannten Konstante. Die Zeit, in der Rage das Klebeband von den Handgelenken Cinderellas entfernt, nutzt MD für weitere Worte.

„Weißt du, Azrael… Manchmal ist die Verantwortungsabgabe das größte Maß an Verantwortungsübernahme. Was wäre, wenn ich sie wirklich geschlagen hätte?“

Keine Blessuren.

„Was wäre, wenn ich sie tatsächlich ausgeknockt hätte.“

Wach. Kunstblut. Tatsächlich.

„Was hättest du gemacht? Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wie oft haben wir diesen Mist bereits gesehen?“

Azrael nimmt sie in den Arm, als die Zarte erbost das Wort erhebt.

Cinderella Brunswick: „DU SCHWEIN!“

„Schwein? Ich bitte dich… was hätte Barker wohl mit dir gemacht. Oder dein teufliger Vater zu seiner Glanzzeit? Hätte dein Vater je rächen können, was dir bei einem wirklichen Vergehen angetan worden wäre? Hätte dein Vater je Vergeltung erhalten. HUH!? Azrael? Hättest du je die verdammte VERANTWORTUNG tragen können? HUH!? Antworte mir, Teufel. NICHTS! NICHTS… hättest du tun können. Außer deinen Zorn entladen – aber bringt das je zurück, was einmal war? Stellt das die Uhren wieder auf null? NEIN, verdammt. Immer wieder muss man mit diesen Taten leben, sie auf sich wirken lassen… zusehen, wie sie einen verändern, marode zurücklassen. Ich wollte meine Tochter und auch mich nicht diesen Prozessen unterwerfen… Dem Glauben man könnte immer ein Auge auf seine Tochter haben. Die große Verantwortung tragen. Ihr gerecht werden…“

Wut steigt in Azrael auf, als seine hasserfüllten Augen zu seinem kommenden Gegner schnellen. Doch der redet unbeirrt weiter.

„Hast du Verantwortung übernommen, wenn du mir die Fresse polierst, nachdem ich deine Tochter bereits angegangen habe? Wenn es vergangen ist… Ist das Verantwortung übernehmen? Ist das Schutz? Oder doch eher mein Weg? Die Tochter an einem so geheimen Ort wissen, dass selbst ich ihn nicht kenne. Selbst, wenn es mir das Herz bricht. Und ich mich massakriere, so wird SIE doch immerhin nicht massakriert und gefoltert. Sondern derjenige, der tatsächliche Verantwortung übernimmt. ICH!“

Rage schnellt auf, läuft zur Türe. Rappelt daran, will sie öffnen. Als das nicht reicht, schreit er auf.

Azrael Rage: „SCHWEIG STILL!“

MD schüttelt den Kopf und tritt Azrael Auge in Auge gegenüber. Hebt den Gerasy empor, um weiter zu sprechen.

„Und so ist es auch beim Gerasy, Azrael. Auch hier ist dir egal, was mit ihm geschieht, was ihm widerfährt oder in welche Untiefen er stürzt und mit ihm die PCWA. Dir ist einzig und allein wichtig, dass DU ihn hast, dass du ihn um deine Hüften schnallen kannst. Deshalb doch auch das ganze Geld, die Rettungsaktion. Nur, damit du Gerasy werden kannst, Azrael. Es geht nur um dich, einzig und allein. Nichts anderes. Niemand anderes. Und wenn dann einer dein Gold besudelt, bist du zornig, wenn es dir einer abspenstig machen will, schreist du auf. Es ist das gleiche Muster, wie hier mit Cinderella, deiner ach so geliebten Tochter. Ich hingegen schütze den Gerasy, ich bin verantwortlich für ihn, weil ich ihn an der Spitze lasse – unberührbar, unantastbar. Und wenn dir das nicht gefällt… Fick dich!“

Kurz verweilen die Augenpaare ineinander verkeilt. Dann geht der Blick des Retters zu Boden und er beginnt zu nicken.

Azrael Rage: „Mad Dog, es ist immer wieder das gleiche mit dir. Wenn dich jemand in deiner Vorstellung von dir selbst erschüttert, so wie ich es letzte Vendetta gemacht habe, kommst du wieder mit einer wahnsinnigen Begründung daher und erfindest dich neu. Wie passt dieser Angriff auf Cinderella in dein Konzept, Hund? Ist es nun eine unbekannte Konstante 2.0? Oder sind das noch Ausläufer von Nelson Friedrich Töle? Was ist mit dir los? Ich kaufe dir diese Nummern nicht ab, ich hab‘ dir letzte Vendetta offen gelegt, wer und was du bist, Mad Dog. Mit so etwas kannst du mich nicht beeindrucken.“

Laut atmet er aus, schaut nochmal zu Cinderella zurück. Sie hat sich mittlerweile das Kunstblut von Gesicht und Kleidung gerieben und nährt sich nun ihrem Vater, der sie in den Arm nimmt.

Azrael Rage: „Meine Tochter ist erwachsen. Von mir aufgezogen worden. Es war Cinderellas Entscheidung hierher zurück zu kommen, nicht meine. Doch Deine Argumentation zum Gold ist interessant, aber leider auch genauso falsch. Der Gerasy ist kein Mensch, Mad Dog. Ich weiß nicht, ob du das vergessen hast, aber mit dem, was du tust, schützt du ihn nicht, sondern ziehst ihn runter. Es muss einen Champion geben. Einen Wächter. Eine Bastion. Welchen Wert hat der Gerasy sonst, wenn er nicht von einem Namen gewonnen werden kann. Wir definieren uns über ihn und er sich über uns. Du zeichnest Dich als Bester aus, weil Du Den Gerasy besitzt und der Gerasy ist der höchste Titel, weil ihn der Beste hält. Aber aktuell ist es ein verdammter Niemand, der den höchsten und wichtigsten Titel der Wrestlingwelt trägt! DAS besudelt den Titel, das reißt Löcher in die PCWA. Es sind nicht die Namen gewesen, die das Schiff fast zum Kentern gebracht haben, Mad Dog. Es war eine unbekannte Firma und ein unbekannter Champion.“

Der Blick des Herausforderers verfinstert sich, als er nochmal den Blickkontakt zum Gerasy Champion sucht.

Azrael Rage: „Und es wird ein Name sein, der das Schiff unter neuer Flagge steuern wird und wieder auf Kurs bringen wird. Mein Name! Azrael Rage!“

Die unbekannte Konstante erwidert den Blickkontakt, schaut dann jedoch herunter auf die Maske… jenes Stück, welches ihm ein anonymer Unbekannter jeden Tag per Post zukommen lässt. Der Fighter atmet aus und antwortet.

„So wie es ein Name war, der heute NEON LOVE besiegt hat, huh!?"

Azrael Rage: „Was meinst du?"

„Na, was schon? Du nutzt deinen Namen und deine Position aus, um NEON mit Gegenstandschlägen zu malträtieren... Ist das die Art von Kampf, die du um den Gerasy führen willst? Ist das die Art und Weise wie du das Schiff in Zukunft steuern willst? Ist das die neue Flagge?"

Azrael grummelt, während MD fortfährt.

„Beim Impact will ich einen fairen Kampf, damit das klar ist. Deine Ringrichter kannst du dir sonst wo hinstecken. Die werden dich nicht zum Champion machen, sonst trete ich nicht an." 

Azrael Rage: „Ach, jetzt auf einmal fürchtest Du Dich vor den Untergang? Sind Dir die Vorlieben, Ängste und Fähigkeiten der Kampfleitenden etwa zu… unbekannt? Hast Du plötzlich so wenig Vertrauen in Dich... Die Wahrheit tat weh letzte Vendetta, nicht wahr, Mad Dog? Oder bist Du tatsächlich so vermessen zu glauben ich würde es nötig haben über Dich Lügen zu verbreiten? Fein, machen wir es interessanter. Nicht, dass Du mir nachher Wochen lang hinterher rennst. Von mir aus kann jeder von uns zwei Ringrichter vorschlagen für den Kampf. Dann lassen wir den Pöbel entscheiden, wer im Match als Special Referee für 'faire' Verhältnisse sorgen soll. Danach hast Du dann wenigstens keine Ausrede für Deine Niederlage, Du Köter. Keine läppischen Entschuldigungen, bei mir wirst Du zurückgeworfen auf Dein konstantes Scheitern. Es wird keine Wiedergeburt, keine Neuerfindung, keinen neuen Mad Dog mehr geben. Nein, danach wirst auch Du endlich akzeptieren müssen, dass der einzige Wert, den Du hast der Gerasy ist. Deine Regentschaft wird dann endlich als das entlarvt was sie von Anfang an war. Ein letzter Fehltritt, bevor ich die PCWA und den Gerasy rettete."

Der Fighter atmet schwer aus, um sich zu beherrschen und die folgenden Worte mit Bedacht zu sprechen.

„Ich habe mich nicht immer wieder neu erfunden, es hat nur eine Weile gedauert, bis ich mich gefunden habe, Azrael. Du hingegen… warst ja immer gleich, oder? Wie war das nochmal mit dem Teufel…“

Der Night Fighter schüttelt den Kopf und folgert.

„Dann lass uns das mit den Ringrichtern so machen, wie du es sagst, kannst du es auch prima für deine Argumentation nutzen. Dafür, dass dein Name wieder in aller Munde ist. Meine Worte letzte Show, dass du den Gerasy willst, waren nicht nur einfache Worte. Sie hatten schon einen tieferen Sinn, Azrael. Denn schließlich willst du den Gerasy doch nur, weil du ohne ihn nichts wert bist!“

Und da sind sie wieder. Die Augen ineinander. Auge um Auge. Beide Männer fletschen die Zähne. Zahn um Zahn.

„Es ist dein Mittel zur Selbstbestätigung, Selbstbefriedigung. Ein Selbstbeweis… und wenn du dann auch noch die Liga rettest. Wow. Bravo, Azrael. Da kannst du dir aber mächtig auf die Schulter klopfen. Dass du, Azrael Rage, diese Last getragen hast, dass du, Azrael Rage, die PCWA als Gerasy zu neuen Höhen führen wirst. Ach wie toll dieser Azrael Rage doch ist…“

MD lächelt ihn ironisch an.

„Ich trete hinter dem Gerasy zurück, nicht hervor. Verstehst du überhaupt, was das bedeutet? Ich bin nicht der Champion, der der beste Champion ist. Der noch einen drauf setzt, und noch einen drauf setzt, und noch einen drauf setzt. Bin ich nicht. Ich habe Respekt vor der Geschichte, ich will sie nicht toppen. Mit meinem Namen. Mit meiner Regentschaft. Ich will die Geschichte und die vielen Namen vielmehr leben und sprechen lassen… durch mich, in mir. In dem, der alles gesehen hat in dieser Wrestlingwelt. Der alles verloren hat in diesem Ring und alles gewonnen. Der auf der ganzen Welt war und sich in der PCWA als Außenseiter integriert hat, wie KEINER vor ihm. Und du stehst jetzt hier und willst mir erzählen, dass es einen Cäsar braucht? Nein, meine Pubertät als Feldherr hab‘ ich hinter mir. Ich bin die unbekannte Konstante! Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

Und mit diesen Worten schiebt er das Fenster zu, lässt Azrael nicht die Chance noch einmal zu antworten und ihn eher mit Cinderella allein. Vorsichtig nimmt das PCWA-Urgestein seine Tochter in den Arm und leckt sein Sakko um sie.

Cinderella Brunswick: „Hättest Du ihm diese Show nicht irgendwas antun sollen? Ich meine, Du hast offensichtlich nichts gegen ihn geplant gehabt und bist blind hier herunter gegangen. Wo ist Dein Scharfsinn, Vater?“

So geht der Interims-Chef kurz in die Knie, auf Augenhöhe mit seiner Tochter. Sie verdient die Wahrheit, auch wenn alle Kameras und wohl oder vielleicht auch weil Mad Dog es sehen können.

Azrael Rage: „Ich habe ihn diese Show nicht besiegt. Das war gar nicht nötig. Das hat er selber getan.“

Sie blickt ihn fragend an, während er ihr beruhigt über die Wange streichelt, weil ihr nichts geschehen ist.

Azrael Rage: „Versteh doch, Tochter, ich habe ihn beobachtet. Die ganze Show über. Er sprach mit Diego Sanchez und mit Robert Breads. Selbst sie lehnen ihn, seine Ideen und seine Methoden ab. Er ist allein. Sie sehen alle keinen Visionär, keinen Anführer und keinen Champion. Sie sehen alle nur einen Irren, der seine Worte sehr rund lutscht, aber schlussendlich bauen sie auf mich. Sie wissen, dass er den Titel zwar trägt, aber ich ihn haben sollte… Vielleicht verstehen sie mich, sehen den Sinn hinter meinen Taten. Ich übernehme wieder einmal Verantwortung. Verantwortung für den Phoenix, für die Wrestler und selbst für diese Fehde. Deswegen tue ich, was ich tue. Ich bin nun einmal gut darin. Die Menschen forderten es und ich gebe es Ihnen. Das ist mein Sinn, meine Daseinsberechtigung. Dabei bin ich so viel mehr, als nur der böse Boss, ein Teufel, der Retter der PCWA, oder der Herausforderer Nummer Eins. Nicht weil ich es sein will, sondern weil ich es sein muss. Das ist meine Bürde, meine Verantwortung, meine Aufgabe diese Tage.“

Sie blickt ihn fast stolz an in diesem Augenblick, während er sich erhebt und in gewisser Weise heroisch in die Ferne blickt.

Azrael Rage: „Aber ich bin an dieser Aufgabe gewachsen. Mad Dog ist noch wenige Wochen Undisputed Gerasy, aber ich bin inzwischen die Phoenix Crossover Wrestling Association geworden. Ich bin ihr Lebensspender, ihre Existenz… ihr… ihr… ihr.“

Er stockt kurz, atmet aus. Schließt die Augen und beschließt es auszusprechen.

Azrael Rage: „Ihr Gott! Mein Wille geschehe.“

Hinter der Türe sitzt weiterhin der Unbekannte, hat den Worten seines Herausforderers gelauscht. Er senkt den Kopf und seufzt. Die letzte Vendetta war jene mit dem stärksten Gegenwind. Diese Show hat er den Trend trotz liebsamerer Gesprächspartner nicht zu wenden vermocht. In der Einsamkeit fällt sein Blick auf die Maske. Grässlich hässlich liegt sie dort... mit einer wahnsinnig anziehenden Aura. Der Gerasy ergreift sie, kann nicht anders, schaut sie an, will nicht anders. Blickt in ihr Gesicht... in das des Night Fighters, in das des Mad Dogs. Seine Namen.

 

Vincent Craven: "HOLY SHIT! Die Situation zwischen unserem Undisputed Gerasy Champion und seinem Herausforderer eskaliert langsam."

Mike Garland: "Tut sie das? Mad Dog hat Cinderella in seine Gewalt gebracht, wenn auch nur für kurze Zeit. Wäre die Eskalation wirklich eskaliert, dann hätte Azrael ihn gerade eben zu Hackfleisch verarbeitet."

Vincent Craven: "Ich bin mir sicher, dass er davon nur Abstand genommen hat, weil damit sein Titelmatch auch flöten gegangen wäre. Kein Champion, kein Match beim PPV. Das wäre auch für ihn als momentanen Geldgeber keine gute Situation gewesen."

Mike Garland: "Umso grausamer wird seine Rache dann in der Zukunft sein. Mad Dog sollte nicht denken, dass er ungeschoren damit davonkommen kann. Ganz bestimmt nicht."

Vincent Craven: "Und der PPV ist erst in zwei Monaten. Wenn sich der Hass der beiden aufeinander weiter so verstärkt, wo soll das Ganze dann noch enden?"

Mike Garland: "Die Europäer nennen es 'blutiges Gemetzel. Wir Amerikaner 'BBQ-Party'.

Vincent Craven: "Azrael ist auf jeden Fall gut informiert. Und er fühlt sich auch diversen Zwängen unterworfen."

Mike Garland: "Du hast ihn gehört: Die Fans fordern etwas von ihm und er gibt es ihnen."

Vincent Craven: "Gleiches gilt auch für Mad Dog. Er trägt nicht nur den Gerasy, nein: Er ist der Gerasy."

Mike Garland: "Einer dieser beiden Männer wird auf jeden Fall als Verlierer aus dieser Sache heraus gehen. Aber es wird einen Sieger geben: Die Fans."

Vincent Craven: "Das hast du aber schön gesagt, Mike."

Mike Garland: "Habe ich aus einem Groschenroman abgeschrieben."

Vincent Craven: "Back To Topic: Unser Main Event steht vor der Tür!"


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: "Der erste Mann im Ring... mit einem Gewicht von 85 Kilogramm und einer Größe von 1,85 Metern... ich präsentiere ihnen... STEVIE VAN CRANE!"

Es erklingen die ersten Akkorde von VAST. Touched.
Sein Song. Sein Theme.
Für immer. Auch wenn das ‘für immer’ heute endet. Oder morgen, oder sonstwann.

SVC

Touched ...

you say that i am too
so much of what you say is true
I'll never find someone

quite like you
again
I'll never find someone
quite like you like you

Vincent Craven: "Stevie Van Crane!!!"

Mike Garland: "Er wurde heute bereits von Blake Milton angegangen. Ob er hier im Ring das Gegenmittel hat?"

Vincent Craven: "Wenn man so will, treffen hier zwei Generationen von Wrestlern aufeinander. Ein äußerst spannendes Duell."

Mike Garland: "Auf dem Papier vielleicht. Aber in der Realität wird Blake Milton van Crane schnell abgefrühstückt haben."

 

the razors and the dying roses
plead i don't leave you alone
the demi-gods and
hungry ghosts
god, god knows i'm not at home

 

Stevie Van Crane kommt unspektakulär zum Ring, begleitet vom Jubel der anwesenden Fans, und steigt dann ins Seilgeviert, um auf seinen Gegner zu warten.

Jane Nelson: "Und sein Gegner... der Sieger des Brawlin' Rumble IX... mit einem Gewicht von 75 Kilogramm und einer Größe von 1,75 Metern... hier ist... BLAKE MILTON!"

Theme by Depeche Mode
REACH OUT AND ↑ CLICK ↑ FAITH
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Ein kleiner, kranker Junge
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
betritt das große Rampenlicht.
SOMEONE WHO CARES
 

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Zwei Securities begleiten ihn
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
zum Schutz der anderen.
SOMEONE WHO'S THERE
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

FEELING UNKNOWN AND YOU'RE ALL ALONE
Er hat Gabriel Lucifer versklavt
FLESH AND BONE BY THE TELEPHONE
und Robert Barker geschlachtet.
LIFT UP THE RECEIVER I'LL MAKE YOU A BELIEVER
 

TAKE SECOND BEST PUT ME TO THE TEST
Die Angst eines Mythos und
THINGS ON YOUR CHEST YOU NEED TO CONFESS
die Sterblichkeit eines Schlächters
I WILL DELIVER YOU KNOW I'M A FORGIVER
kleben an ihm und jeder weiß es.
REACH OUT AND TOUCH FAITH
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

REACH OUT AND TOUCH FAITH
Brawlin’ Rumble IX Sieger!
YOUR OWN PERSONAL JESUS

x---x---x---CUT---x---x---x

EЯ IST SO VIEL BESSEЯ ALS STEVIE! DEИИ GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! SEIИ DAD LIEBT IHИ VIEL MEHЯ ALS IHИ! EЯ LIEBT IHИ VIEL MEHЯ! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! VIEL MEHЯ ALS STEVIE! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! BLUT IST SOOO VIEL DICKEЯ ALS WASSEЯ! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! BLUT, STEVIE, BLUT! GLEICH! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GLEICH! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! EЯ HOLT IHИ SICH ZUЯÜCK! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! EЯ HOLT DEИ TITEL SEIИES DADS WIEDEЯ ZUЯÜCK! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! EЯ WILL IHИ DOCH ИUЯ GLÜCKLICH MACHEИ! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! EЯ WILL DOCH ИUЯ, DASS GABЯIEL BEI IHM BLEIBT! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! KEIИEЯ DAЯF IHM SEIИEИ GABЯIEL WEGИEHMEИ! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! KEIИEЯ! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM! GABЯIEL GEHÖЯT IHM!

Mike Garland: „…“

Vincent Craven: „…“

Mike Garland: „Über die zerzausten Haare kann ich ja noch hinwegsehen, aber das blutunterlaufene Auge ist schon echt voll eklig! Der Junge macht irgendwie einen seeehr ‚ungesunden‘ Eindruck. Sieht fast so aus, als würde nicht mal er selbst mit seiner Gedankenwelt klarkommen.“

Vincent Craven: „Dieser ‚Junge‘ scheint es nicht besonders zu ‚mögen‘, wenn sich jemand zwischen ihm und seinen ‚Dad‘ drängelt.“

Mike Garland: „Stevie ist ja sowas von am Arsch!“

Vincent Craven: „Im Vergleich zu Milton hat van Crane allerdings wesentlich mehr Erfahrung und einen klaren Verstand. Blinde Besessenheit hat noch niemandem wirklich weitergeholfen.“

Mike Garland: „Würde mich schwer interessieren, ob es zwischen all der blake‘schen Besessenheit wenigstens einen einzigen, klaren Gedanken gibt. Aber damit wäre es wohl nur halb so schön, was uns hier und jetzt gleich erwartet…“

Vincent Craven: „Und zwar die Frage: wenn Milton schon eine kleine Spielfigur in eine gefährliche Waffe verwandeln kann, was kann er dann erst alles aus einer Leiter machen?“

Mike Garland: oO

Die beiden Männer stehen sich im Ring gegenüber: Stevie van Crane und Blake Milton. Beide blicken einander an... auch, wenn das Auge von Blake seine Sicht trübt. Der Blick beider wandert zu dem Cotatores Titel, der an der Hallendecke befestigt ist. Nun schauen sich die Gegner wieder an. Als keine Reaktion von Milton kommt, stürmt Stevie van Crane auf ihn zu…

Die Ringglocke wird geläutet…

 vs.

Schnell beginnt SVC auf Blake einzuschlagen, doch dieser lässt sich nicht einfach so schlagen und lässt ebenfalls die Fäuste fliegen. Immer härter werden die Schläge, als van Crane schnell einen der Schläge auskontern kann: Er reißt den Jungen mit einem heftigen Armbar zu Boden.

Vincent Craven: „Guter Anfang für Stevie, aber das heißt noch gar nichts.“

Mike Garland: „Vor allem, wenn der Gegner Blake Milton heißt. Er hat zwar schon ein paar Matches hier in der PCWA bestritten, aber richtig einzuschätzen ist er immer noch nicht.“

Vincent Craven: „Stevie will ihn hier unten halten, aber Milton kämpft sich schnell zurück auf die Beine.“

Mike Garland: „Gekonnt nutzt er die Seile, um den GCWler von sich zu schieben.“

Milton empfängt seinen Gegner mit einer Flying Clothesline, die van Crane sofort zu Boden zieht. Doch beide Männer schnellen blitzschnell wieder auf die Beine und erneut folgt ein Schlagabtausch. Der Sicherheischef zeigt schnell einen Whip-In, um erneut eine Clothesline zu versuchen, doch hier kann sich Stevie van Crane drunter abducken und wieder in die Seile rennen. Stevie hat nun schon ein gewaltiges Tempo drauf, während Milton überlegt stehen geblieben ist und SVC mit einem harten Trustkick in die Magengegend empfängt. Mit einem lauten Aufschrei geht er zu Boden, während ihn der Brawlin‘ Rumble Sieger packt und knallhart mit einem DDT auf den Boden zieht.

Mike Garland: „Und damit hat Blake Milton das Kommando an sich gerissen.“

Vincent Craven: „Beide wollen vermutlich erst einmal ihren Gegner schwächen, bevor sie die Leiter holen, damit dabei nicht gleich der andere wieder dazwischen funkt.“

Mike Garland: „Vielleicht will Blake aber auch nur beenden, was er schon während der Show angefangen hat. Er will Stevie einfach fertig machen und besiegen.“

Vincent Craven: „Dann hätte er an Stelle von Stevie den Cotatores Titel für sich.“

Blake und Stevie sind schon wieder auf den Beinen und erneut fliegen die Fäuste. Van Crane versucht mit der Gangart des Jungen mitzugehen. Stevie schickt Blake in die Seile, doch dieser reversalt. Als Blake aus den Seilen schießt, rammt er seinen Gegner mit einem Spear zu Boden. Schläge fallen und treffen den Freund seines ‚Vaters‘ – die Besessenheit im Jungen bringt er auf SVC nieder, der in diesem Moment keine Chance hat Mad Dogs ehemaligen Schützling von sich zu schleudern. Blake will Stevie hier wohl ernsthaft in Gefahr bringen, denn immer wieder prasseln die Schläge auf sein Opfer ein.
Endlich lässt er von Stevie ab und hebt diesen vom Boden auf…Milton wirft ihn aus dem Ring! Die Fans buhen ihm zu, aber Blake zeigt keine Reaktion darauf – er steigt aus dem Ring, um sich die Leiter zu holen. Er klappt sie zusammen, doch da ist wieder Stevie van Crane von hinten und schmettert ihn mit einem Dropkick zu Boden! Lucifers Junge landet auf der Leiter – harter Aufprall. Die Leiter bleibt liegen und Blake darf erst mal in die Absperrung beißen. Gabriels Freund kommt nun angestürmt…mit einem harten Kick will er Milton in die Zuschauer treten, doch Blake weicht aus –UH! SVC hängt mit seinem Fuß in dem Gitter fest…Schnell hat sein Gegner die Leiter geholt und sie auf das Bein geworfen – Stevie schreit auf. Er liegt auf dem Boden, doch der Fuß steckt noch immer im Gitter fest…die Leiter liegt darauf.

Vincent Craven: „Blake soll sich die Leiter holen und den Titel abhängen!“

Mike Garland: „Das will er scheinbar aber nicht, Vincent.“

Vincent Craven: „Er springt aufs Apron… OH NO… SENTON SPLASH AUF DIE LEITER!!!“

Mike Garland: „UND AUF STEVIES BEIN!“

Vincent Craven: „…das kann nicht mehr ganz sein…“

Schmerzverzerrt bleibt SVC am Hallenboden liegen, während Blake ihn emotionslos aus seinem roten Augen anvisiert. Jetzt holt er aber die Leiter und schiebt sie in den Ring…

Vincent Craven: „Das kann es doch noch nicht gewesen sein.“

Mike Garland: „Ein Stevie van Crane ist eben kein Gegner mehr für einen Blake Milton. Das sind die Knochen eines älteren Wrestlers nicht mehr gewohnt. Solch ein hartes Vorgehen.“

Vincent Craven: „Blake stellt die Leiter nun in der Mitte des Rings auf und blickt zu dem Titel.“

Mike Garland: „Er wird Stevie hier in wenigen Minuten abfertigen…“

Vincent Craven: „Nein! Stevie hat sich am Apron hochgezogen und sich in den Ring gerollt.“

Mike Garland: „Kann er denn noch stehen?“

Vincent Craven: „Blake ist nun fast am Titel angekommen, aber er hat nun ebenso wie wir Stevie entdeckt, der die Leiter ohne weiteres umstoßen könnte.“

Mike Garland: „Stevie deutet an los zu laufen und Blake springt auf ihn zu.“

Vincent Craven: „DROPKICK!!! WOHO… GEGEN DEN KOPF VON MILTON! Der Junge bleibt liegen, der Junge ist gefällt.“

Mike Garland: „Eine Finte von Stevie... so als hätte er ihm zeigen wollen, dass sein Bein noch heile ist.“

Vincent Craven: „Aber spurlos ist die Aktion mit der Leiter nicht an van Crane vorbei gegangen, denn er humpelt ein wenig. Eine Schwachstelle?“

Mike Garland: „Wenn er gewinnen will, muss er die Leiter hoch. Von Vorteil dürften die Schmerzen im Bein also nicht sein.“

Vincent Craven: "Und da! Er will es tatsächlich versuchen."

Van Crane hat die Verschnaufspause gut genutzt, um zumindest sein Herz-Kreislauf-System wieder auf Normalpuls zu fahren. Und so schnellt er, so weit es geht die Leiter hinauf. Blake Milton hat der Dropkick hart erwischt und er schüttelt sich, wobei er sich zeitglich an sein Auge fasst, um zu prüfen, ob die getrübte Sicht von seinem Auge stammt oder vom harten Treffer an seine Stirn. Stevie hingegen nimmt unbemerkt von Blake Stufe um Stufe, während nun allerdings auch die Fans lauter werden und dem Altstar zujubeln auch noch die letzten Stufen zu erklimmen. Milton hört nun die Zuschauer und bemerkt wie weit sein Gegner bereits ist... Blake hat genug! Die Leiter wird umgeworfen! SVC landet mit voller Wucht auf dem Top-Rope und zeitgleich damit die Illusion, der Kampf könnte hier und jetzt vorbei sein! Lucifers ‚Sohn‘ ist wieder da und es gibt einige Kicks in den Magen von Stevie. Dieser wirbelt  dadurch herum…und Hip Toss! Stevie fliegt mit seinen Beinen gegen die aufgestellte Leiter; schnell kommt der Sicherheitschef mit einem Senton Splash hinterher. Wieder wird das Bein von SVC getroffen. Wieder ein Aufschrei.
Mit einem gekonnten Zug seitens Blake fällt Stevie auf den Boden, das Bein wird zwischen die Leiter geklemmt. Die Fans beginnen nun richtig zu buhen, während auf der anderen Seite "Stevie, Stevie" Chants ertönen, die immer lauter werden.

Vincent Craven: "Blake Milton kämpft an der Grenze des guten Geschmacks..."

Mike Garland: "Och, wenn die Knochen brechen, beginnt es doch erst richtig Spaß zu machen. Stevie hängt da in misslicher Lage. Blake ist auf das zweite Seil gestiegen!"

Vincent Craven: "OH MY GOD!!"

Mike Garland: "DA SCHEPPERT DIE LEITER... Milton springt auf das Sandwich und quetscht somit Stevies Bein ein!"

Vincent Craven: "Uhm... van Crane versucht nun das Bein möglichst schnell aus der Schlinge zu ziehen..."

Mike Garland: "Vieleicht will er auch nachschauen, ob noch alles dran ist?!"

Während sich Blake von seiner Landung auf der Leiter wieder kurz erholt hat, kann SVC sein Bein nicht aus der Leiter ziehen, denn Blake liegt immer noch darauf. Jetzt öffnet er die Leiter und während der Altmeister versucht weg zu kriechen, packt der Junge das angeschlagene Bein. HALF CRAP! Unglaublich SVC versucht sich irgendwie aus dem Griff zu befreien, doch es gibt keine Disqualifikation und so nützt ihm auch der Griff ins Seil nichts. Im Gegenteil. Der Griff wird noch härter durchgezogen…

Vincent Craven: „Das müssen unerträgliche Schmerzen sein, aber hier zählt keine Aufgabe. Nur das Abhängen des Titels.“

Mike Garland: „Gute Nacht van Crane.“

Vincent Craven: „Das wollen die Fans noch nicht wahrhaben. Sie schreien Stevie nach vorne.“

Das andere Bein des Malträtierten wird mobilisiert und schon versucht sich SVC mit harten Kicks gegen den Jungen aus dem Lock zu befreien. Ja…diese Kicks scheinen sogar zu fruchten und nun muss Milton sogar zu Boden. Er kniet und löst den Griff. Aber nicht lange! So will er nun schon wieder die Beine bearbeiten, doch Stevie kann ihn mit seinen Beinen zu Boden stoßen. Doch wieder ein Aufschrei durch den Schmerz im Bein…
Angeschlagen liegt Stevie van Crane nun im Ring… Blake Milton kommt gerade wieder hoch…torkelnd, durch die Tritte an den Hinterkopf, geht er auf seinen Gegner zu. Er packt das Bein und versucht es weiter zu schwächen! Ein Figure Four Leglock! Er gelingt auch und van Crane reißt den Oberkörper hoch – Beide schreien sich an… Schmerzen, Anstrengung… Es gibt hier keine Aufgabe!

Vincent Craven: „Man, man, man. Wie soll denn Stevie nachher noch die Leiter hochkommen?“

Die Schweißperlen rollen von den Gesichtern, die Haare sind durchnässt. SVC lässt sich zurückfallen auf den Boden… Mad Dogs ehemaliger Schützling robbt zu den Seilen – in einem Singles Match regelwidrig, aber hier erlaubt: Er packt das Seil und verstärkt den Druck! Stevie schnellt hoch und wird ganz rot im Kopf. Er versucht mit wilden Schlägen auf Miltons Bein den Griff zu lösen, doch geht das geht so nicht. Er muss den Griff umdrehen, doch wie, wenn sich Blake an den Seilen festhalten kann?! Ein letzter Aufschrei von der Legende, dann lässt er sich wieder zurückfallen. Verkrampft – Stevie liegt regungslos auf dem Ringboden und nun endlich löst Blake den Griff.
Jetzt muss es doch ein Leichtes für Lucifers Jungen sein! Er schnappt sich die Leiter – ein letzter Blick zu seinem Gegner, der noch auf dem Boden liegt. Er klimmt Stufe um Stufe zu dem Titelgürtel seines Dads, den Gürtel, den sein Dad für ihn erkoren hat.
Nun hat er den Gürtel in den Händen…soll er doch die Schnalle öffnen und ihn abhängen.

Buh, Buh, Buh!!!

Blake Milton hat’s mal wieder geschafft!

Vincent Craven: „DIE LEITER KIPPT!!!“

Mike Garland: „WHAT???“

Vincent Craven: „BLAKE MILTON FÄLLT! ER FÄLLT!“

Mike Garland: „Und knallt auf den Hallenboden. Stevie wirft Blake tatsächlich aus dem Ring.“

Vincent Craven: „Durch die Überraschung ist Blake ganz ungünstig aufgekommen.“

Mike Garland: „Und Stevie hat es tatsächlich geschafft, seine letzte Kraft aufzunehmen und die Leiter umzustoßen.“

Vincent Craven: „Jetzt liegen beide bewusstlos auf dem Boden. Blake Milton draußen und Stevie van Crane innerhalb des Rings.“

Jubel bei den Fans...während SVC humpelnd und sich an den Seilen empor ziehend als Erster wieder auf die Beine kommt. Er schaut zu Blake, aber der scheint immer noch auf dem Boden zu liegen. Nun stellt Lucifers Freund die Leiter auf und beginnt die ersten Stufen zu klettern, doch sein Bein schmerzt höllisch. Stevie aber kämpft, er will zeigen, dass er Milton besiegen kann.
Dieser ist nun aber wieder eifrig dabei, in den Ring zu klettern. Stevie blickt, steigt noch eine Stufe, doch am Titel ist er noch nicht. FLYING FOREARM VON STEVIE! Milton wird in die Ringecke geschleudert… Stevie landet auf seinem Bein, doch er kämpft sich hoch. Sein Gegner zieht sich an den Ringseilen hoch, stürmt an. Backbodydrop! In hohem Boden kracht Blake auf die Ringmatte. Stevie humpelt zu den Seilen, während sich der Junge erneut auf die Beine bemüht. Stevie scheint hier wirklich sein Comeback zu machen…

STEVIE! STEVIE! STEVIE!
SVC! SVC! SVC!

Blake Milton schaut ihn an und man meint erkennen zu können, dass ihm der späte Aufwind van Cranes gar nicht schmeckt. Ist dieser späte Frühling im Match auch ein Zeichen für Stevies Karriere? Ein Kick in den Magen soll helfen, doch auch hier kann van Crane ausweichen. Ansatz zum Suplex!

Mike Garland: „DAS kann doch nichts werden…“

Vincent Craven: „STEVIE BEKOMMT IHN AUCH MIT DEM SCHWACHEN BEIN HINAUF!!!“

Mike Garland: „NEIN! NEIN! Er bricht zusammen! BRICHT ZUSAMMEN…“

Vincent Craven: „…“

Mike Garland: „…“

Vincent Craven: „BLAKE MILTON LANDET DRAUSSEN!“

Mike Garland: „UND IST DABEI MIT SEINEM KOPF VOLL AUF DEM APRON AUFGESCHLAGEN…“

Zum dritten Male ging es nun hart gegen den Kopf des Sicherheitschefs, sodass dieser laut schnauft und sich das Gesicht hält.  Stevie van Crane kommt nun langsam aus dem Ring und hebt ihn auf die Beine.
Whip-In und der Security muss gegen den Ringpfosten…Er torkelt zurück. Wieder der Zug am Arm und noch mal muss er kopfwärts gegen den harten Stahl. Er wankt wieder in Stevies Arme, der ihm erbarmungslos noch einmal einen Stoß verpasst, womit er dann nach dem letzten Kontakt endlich zu Boden geht. Der Altmeister schaut den Jungen an…auf dessen Stirn sich eine Platzwunde geöffnet hat. Blut quirlt hinaus.

Van Crane holt sich nun humpelnd einen Stuhl… Mad Dogs ehemaliger Schützling ersucht sich an der Ringschürze hochzuziehen. Schafft dies auch und das Ausmaß der Platzwunde wird deutlich. Der Junge dreht sich um und WHACK…WHACK…WHACK! Drei Stuhlschläge sitzen – Blake zurück auf dem Boden. Stevie van Crane kann nun zurück in den Ring…

Vincent Craven: „Oh mein Gott…“

Mike Garland: „Van Crane zieht alle Register. Blakes Blut rinnt über das völlig eklige Auge.“

Langsam quält sich van Crane zur Leiter, stellt sie erneut auf.

Vincent Craven: „Kann es Stevie van Crane hier wirklich schaffen den Brawlin‘ Rumble Sieger zu schlagen?“

Mike Garland: „Es scheint wohl so…“

Vincent Craven: „Stufe um Stufe kommt er dem Titel der Begierde näher.“

Mike Garland: „Ein Stuhl!!!“

Vincent Craven: „Autsch… Voll am Rücken erwischt!“

Mike Garland: „Blake hat von draußen den Stuhl auf seinen Gegner geworfen…“

Vincent Craven: „Getroffen hängt er dort… DOCH ER STEIGT WEITER!!!“

Blake Milton ist nun aber zurück im Ring… Der Titel in Stevies Händen. WHACK!!! Chairshot gegen das Bein… Schmerzverzerrte Miene, doch der Wille ist zu groß, um nun von den Sprossen zu fallen. Im Gegenteil: Stevie tritt gegen den Kopf von Milton, der zurück taumelt. Während SVC nun wieder zum Gürtel greift… baut Blake den Stuhl auf!

Vincent Craven: „STEVIE HAT IHN!!!“

Mike Garland: „NEIN! NEIN!!! DOWNER! DOWNER!!!“

Blake Milton springt vom Stuhl an seinen Gegner, packt ihn von hinten…JUMPING REVERSE STO!!! DOWNER!!
Die beiden Männer liegen nun gemeinsam im Ring – Scheinen regungslos zu sein. Das einzige, was sich bewegt sind die Fans, die lauthals jubeln und den ehemaligen GCWler anfeuern - …Fast zeitgleich kommen die beiden Wrestler wieder auf die Beine…Wanken und blicken zu dem oben befindlichen Titel. Jetzt ein Kick… Stevie krümmt sich.

Vincent Craven: „TWIST OF FATE ON THE STEAL CHAIR!!!”

Mike Garland: “Stevie knallt auf die Sitzfläche, die ihm gleich nachgibt.“

Unglaublich…“Holy Shit“ Chants durchfahren die Halle…die beiden Akteure liegen im Ring und auch van Crane beginnt nun auf dem Kopf zu bluten. Diese Aktion muss ihn hart getroffen haben… SVC kann nicht mehr gewinnen. Blake Milton erhebt sich. Die Leiter steht noch da und so begibt er sich nun auf den Weg dorthin. Er scheint nur den Titel seines ‚Vaters‘ vor Augen zu haben.

Vincent Craven: „STEVIE BEWEGT SICH!!! STEVIE BEWEGT SICH!!!“

Mike Garland: „Aber reicht das???“

Vincent Craven: „Milton hat nun den Cotatores Titel in den Händen… van Crane steht immer noch nicht!“

Mike Garland: „DA EIN GRIFF…JETZT ZIEHT ER…“

Vincent Craven: „HOLY…SHIT!!!“

Der Ex-GCWler zieht an der Leiter und SIE KIPPT!!! DER JUNGE FLIEGT IM HOHEN BOGEN HINAUS…AUF DIE GUARDIAN RAIL!!! Diese verschiebt sich um einige Meter Richtung Fans…die lauthals grölen, während der Security vor Schmerzen schreit! Mit der Seite ist er knallhart gegen die Guardian Rail geflogen. Sein Gegner liegt im Ring – die Fans versuchen ihn mit ihrem Anfeuern wieder auf die Beine zu bekommen, doch noch rührt sich niemand der beiden. Jetzt ein robben hin zur Ringecke. Langsam zieht sich Stevie van Crane hoch und blickt zum Titel. Er humpelt zu der Leiter, die auf dem dritten Seil liegt und stellt sie wieder hin. Ein Blick zu Milton – dieser hat sich inzwischen erhoben und hängt an der Guardian Rail. Trotzdem geht Stevie nun die ersten Schritte hinauf. Blake Milton eilt aufs Top-Rope…
JUMPING AND SWINGING REVERSE DDT!!! Das ging schnell…zu schnell für beide Athleten, die gemeinsam auf dem Boden liegen und nach Luft ächzen, währen die PCWA Fans „Holy Shit“ rufen. Ihr Blut rollt über das ganze Gesicht – doch einer von ihnen muss den Titel abhängen. Sie liegen auf dem Boden und scheinen nun den gleichen Plan zu fassen. Sie ziehen sich an der Leiter hoch: Blake auf der einen…Stevie auf der anderen Seite. Oben angekommen, beginnt ein Schlagabtausch – der Gewinner darf wohl den Cotatores Titel abhängen… denn sie müssen wissen: Wer den Gürtel abhängt, hat das Match gewonnen!

Sie kämpfen nun um diesen Gürtel…ein Schlag von Blake Milton wird geblockt und SVC schlägt zu… ein weiterer Schlag des Altmeisters…

Mike Garland: "SIDEKICK VON BLAKE!"

Vincent Craven: "Um die Sprossen herum erwischt er Stevie am Oberschenkel. SVC sakt zusammen..."

Mike Garland: "Kann jetzt nicht mehr zuschlagen, denn er muss sich an der Leiter abstützen. SIDEKICK erneut!"

Vincent Craven: "Stevie rutscht ab... aber nur eine Sprosse tiefer mit dem verletzten Bein!"

Mike Garland: "SIDEKICK GEGEN DEN KOPF!!! DAS IST ZU VIEL... STEVIE FLIEGT ZU BODEN!"

Vincent Craven: "JETZT IST DER WEG FREI..."

Mike Garland: "BLAKE GREIFT DEN COTATORES TITEL UND ZIEHT IHN AB!!!"

*ding* *ding* *ding*

Jane Nelson: "Winner by stipulation... BLAAAAKKE MILTON!"

Vincent Craven: "Blake Milton gewinnt im Main Event von Vendetta 92 gegen Stevie van Crane. Nach einem spannenden Match um den Cotatores Titel."

Mike Garland: "Und mit diesen Bildern verabschieden wir uns für diese Show."

Vincent Craven: "Wir hoffen, dass es auch zu einer Vendetta 93 kommen wird. Halten sie die Augen auf, wenn die nächste Card beworben wird."

Mike Garland: "Bis dahin noch einen schönen Abend, euer Mike Garland."

Vincent Craven: "Und ihr Vincent Craven."

 

Die Fans buhen den Jungen lauthals aus, während Stevie schmerzverzerrt nach seinem Bein greift. Das Match ist vorbei und verloren... Noch auf der Leiter schaut sich der Sieger aufgeregt um, ob sein Dad das auch gesehen hat, wie er ihm den Cotatores Title zurückgeholt hat. Doch Gabriel Lucifer ist gar nicht anwesend.

Verbissen klammert sich Blake an den Gürtel und als er wieder unten, auf dem Ringboden steht, und er ein paar Schritte auf SVC zumacht, greift er in seine Hosentasche und holt etwas hervor. Die Security geht sicherheitshalber in Stellung. Es ist zwar nur eine einzige Paintball-Kugel, die der Junge da in der Hand hält, aber irgendwie scheint dieser kleine, harmlose Gegenstand Grund genug dafür zu sein, alle nervös zu machen.

Security #1: „Blake!“

Milton verdreht die Augen.

Blake Milton: „Ich werde ihm das Ding schon nicht in den Mund stecken.“

Security #2: „Ganz egal, was du damit machen willst… du hast doch schon das, was du wolltest. Also, verlass bitte einfach nur den Ring, ok?“

Es ist wie eine Verhandlung. Bei einer Geiselnahme.
Alle sind angespannt, außer Blake. Seine großen, hellen Augen mustern Stevie eine Weile, bevor er ihm die kleine Paintball-Kugel trotzig gegen den Kopf wirft. Seine Stimme ist gewohnt ruhig und abartig emotionslos.

Blake Milton: „Wenn du es noch einmal wagen solltest, ihn mir wegzunehmen… werde ich dir zeigen, was ich wirklich mit dieser Kugel vorhatte.“


------------------ PCWA ------------------