RISING PHOENIX

Die NR.1 PRE-SHOW im Wrestling Business!

Exklusives Material von VENDETTA 85!

Nur für ECHTE Fans!

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One Night in Berlin

~Die Nacht vor Vendetta #85~

Einer der zahlreichen Clubs in Berlin: Das übliche Partyvolk, das sich an einem solchen Abend zum Feiern zusammen tut. Viele junge Leute.  Viel Alkohol im Spiel. Kein Wunder: Es ist immerhin Samstag Abend. Nur eine Person scheint hier so gar nicht in die Menge zu passen, hat sich auch dementsprechend in eine der entlegeneren Ecken des Clubs mit seiner Flasche Wein verzogen: John Smith.

Warum also ist John Smith aufeinmal hier, mitten unter dem Berliner Partyvolk, zu finden? Nun, das alles hat am vorigen Nachmittag begonnen ...

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OFF-CAMERA

Flashback:
~Am Nachmittag zuvor~

Irgendwie ist ihm nicht ganz klar, was er schon wieder hier sollte. Eigentlich sollte das Problem mit dem Knie von John Smith doch längst geklärt sein. Nach der Behandlung nach dem Imperial Impact VIII hatte es geheißen: Alles okay, du kannst wieder weiter machen. Pass nur auf, dass dir keiner mit dem Vorschlaghammer auf dein Knie einprügelt. Und jetzt sitzt er wieder hier bei Dr. Häuser. Der Blick von Smith ist ernst, er ahnt irgendwo, dass das keine guten Nachrichten sein werden, die es hier gleich zu hören gibt.

Dr. Häuser: "Wir haben ja bereits mehrfach über Ihr Knie gesprochen, John ..."

Ein kurzes Nicken.

Dr. Häuser: "Bisher sind wir davon ausgegangen, dass das Knie auch längerfristig halten wird. Ab und an ein wenig herum zicken wird, ein wenig da zwicken, ein wenig dort knirschen."

Warum zum Rage müssen Ärzte immer so lange um den heißen Brei herum reden?

Dr. Häuser: "Nun, unsere letzte Untersuchung hat einige neue Erkenntnise hervorgebracht. Ich habe mich mit meinen Kollegen beraten und wir sind alle zu demselben Schluss gekommen ... ähm ... Ja, genau. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das Knie nicht mehr ewig halten wird können. Vielleicht noch ein, zwei, maximal drei Jahre. Wenn es ideal läuft und sie sich keine weiteren schweren Verletzungen ..."

Fuck ...

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Und so war also John Smith hier in der Berliner Innenstadt in einem Club gelandet schlussendlich. Aus reinem Frust darüber, wie sein bisheriges PCWA Comeback gelaufen war und über die erneute Hiobsbotschaft. Das Berliner Partyvolk war eigentlich so gar nicht sein Ding. Aber an diesem Abend braucht er das: Das sich gehen lassen, das den Frust im Alkohol ersäufen. Zumindest für den einen Abend. Dumm nur, wenn man dabei gestört wird. Jemand kloppt ihm von hinten auf die Schulter. Der Stimme nach zu urteilen ein Mann.

"Hey, John."

Der Amerikaner blickt erst gar nicht auf, er hat schlichtweg keine Lust, sich an diesem Abend mit irgendeinem dahergelaufenen Fanboy zu unterhalten. Er winkt ab.

John Smith: "Sorry, mate. No time for fans, tonight."

Aber die andere Person scheint penetrant zu bleiben. John spürt eine Hand, die ihm erst bestimmend auf die Brust tippt und dann zu seinem Kinn nach oben geht, um dieses anzuheben. Zwangsläufig muss er also sein Gegenüber ansehen - und blickt direkt in das überlegene Lächeln von Alistair Brunswick.

Der selbsternannte Superstar steht direkt vor ihm, gekleidet in nichts als eine eng sitzende Lederhose und ein offen getragenes Hemd mit geschmacklosem 70er-Jahre-Muster, welches seinen gestählten Oberkörper mehr enthüllt als bedeckt. Die Arme hat er links und rechts um zwei sichtlich angeheiterte und blutjunge Asiatinnen gelegt, die sich einander wie ein Ei dem anderen gleichen und auch diesselben Schuldmädchen-Uniformen und Zöpfchen-Frisuren tragen. Manche Phantasien sind eben zu gut, um nicht ausgelebt zu werden. Während die eine gerade die Hälfte von ihrem Sekt über Johns Hose verschüttet, nestelt die Hand der anderen an Alistairs Gürtel, um Augenblicke später in seiner Hose zu verschwinden, was die Gute mit einem noch lauteren Kichern quittiert.

Alistair verdreht die Augen und stöhnt leise.

Alistair: "Holy Shit. Das musst du auch unbedingt einmal ausprobieren."

Ein kurzer Seufzer bei Smith. Die eine, weibliche, Hälfte der next Century gods mag zwar etwas durchgeknallt sein, aber wenigstens nicht so ein narzisstisches Arschloch wie ihr männlicher Gegenpart.

John Smith: "Brunswick ... Der letzte Mensch auf Erden, den ich heute Abend sehen möchte."

Nicht ganz der Wahrheit entsprechend. Ein Mad Dog wäre sicherlich noch unerfreulicher. Ganz zu schweigen von Brunswicks "Chef" Barker. Aber Smith will einfach seine Ruhe haben, den kalifornischen Obermacho einfach nur loswerden. Dieser aber scheint seine Antwort überhaupt nicht zu beachten.

Alistair: "Danke. Wie ich sehe, ist hier neben dir noch etwas Platz."

Ohne auf eine Antwort zu warten, schiebt er Johns Sachen beiseite und setzt sich, die Asiatinnen auf dem Schoß, auf die Bank. John kann gerade noch einmal einigen weiteren Sektspritzern ausweichen, die platschend vor ihm eine Pfütze auf dem Tisch hinterlassen. Glucksend stürzt Schulmädchen # 1 den kläglichen Rest aus ihrem Glas hinunter, während Schulmädchen # 2 kichernd unter den Tisch greift und auf einmal ein rosafarbenes Hello-Kitty-Unterhöschen in der Hand hält, welches in hohem Bogen auf dem Fußboden landet.

Schulmädchen # 1: "干杯!"

Schulmädchen # 2: "この夜は一意になります!"

Smith macht ein wenig Platz für Brunswick und die Damen, gezwungenermaßen. Da gilt es, erst einmal einen tiefen Schluck aus dem Weinglas zu nehmen. Dann wendet sich Smith wieder an sein Gegenüber.

John Smith: "Also: Was tust du hier? Dein hunderstes Date diesen Monat feiern, hm? Oder die Betthasen Nummer 20 und 21?"

Erschrockener Blick bei Brunswicks Begleitungen. Ups.

Schulmädchen # 1: "Hunderstes Date? Du sagtest, du wärest gerade erst von deiner allerersten Freundin verlassen worden und nun furchtbar einsam!"

Schulmädchen # 2: "Und was soll hier überhaupt 'Betthasen' bedeuten? Wir sind Austauschstudentinnen und keine Flittchen!"

Wir verabschieden uns von der baldigen Umsetzung dieser Sexphantasie.

John Smith: "Oh, sorry. Ich dachte, du hättest sie schon so weit abgefüllt, dass sie eh kein Deutsch mehr verstehen."

Patsch, Patsch.

Schulmädchen # 1: "So lassen wir uns nicht behandeln!"

Schulmädchen # 2: "Wir gehen jetzt!"

Doppelte Ohrfeige für Smith und Brunswick. Schnell stehen die beiden auf, ein rosafarbenes Unterhöschen wird noch etwas verlegen vom Boden aufgehoben und schon stapfen die beiden von dannen. So einfach zerstört man also jemandem wie Brunswick ein Date. Interessant. Nicht, dass so jemand wie Brunswick schnell eine neue Dame auf dem Tanzparkett finden würde. Im Gegensatz zu dem deutlich ernsthafteren Smith. Alistair blickt ihn entgeistert an.

Alistair: "Hey, bro - was sollte das denn jetzt? Realitätscheck, ein, zwo: Wir sind hier in einer Disco. Männer gehen in Läden wie diese hier nicht wegen der Musik oder der gekühlten Getränke, sondern einzig zu dem Zweck, Frauen aufzureißen. Scheiße, Mann, ich stand kurz davor, den Buchstaben J auf meiner 'A-Z-Welttourne' abhaken zu können und zwar gleich doppelt! Japanische Zwillings-Schulmädchen! Scheiße, weißt du wie selten man so etwas in dieser lausigen Stadt findet? Du hast ein verdammtes Problem, Mann!"

Er ballt die Faust und schlägt sie einmal auf den Tisch, so dass Johns Weinflasche fast umfällt. Zähneknirschend brummelt Alistair noch etwas in sich hinein und lässt den Blick durch den Raum in Richtung Tanzfläche schweifen. Enttäuscht stellt er fest, dass kein zweites Paar japanischer Zwillings-Schulmädchen dort auf ihn wartet.

John Smith: "Willkommen in meiner Welt, Mr. Brunswick."

Der selbsternannte 'Superstar' blickt ihn nun wieder direkt an.

Alistair: "Wer bist du, der 'Forever Alone Guy'? Das ist auch kein Wunder, wenn du immer so einen Stock im Arsch trägst!"

Smith zuckt mit den Schultern.

John Smith: "Ich muss meine Taten an der Seite des Schlächters nicht mit einem Leben im Dauerrausch kompensieren. Da weiß ich definitiv, welche Option von beiden ich bevorzuge. Cheers."

Er prostet seinem Gegenüber kurz zu. Dessen Miene aber ist auf einmal ernst geworden.

Alistair: "Uh... wait for it. Ich habe nichts zu kompensieren. Immerhin habe ich erst beim CORE einen Typen von der Größe einer Dampfwalze besiegt. Immerhin feiert man mich als den kommenden Main Eventer und vielleicht größten Star, den die PCWA jemals hatte. Immerhin... bin ich kein mittelmäßiger Versager, kein Krüppel, den niemand mehr sehen will. Du auch nicht, warum redest du es dir dann ein? Willkommen im 21. Jahrhundert, John Smith. Die Zeit der Melancholiker ist vorbei. Vielleicht solltest auch du alles einfach ein wenig lockerer nehmen, dann würdest du auch in diesem Laden nicht der einzige sein, der einsam mit einer Flasche Wein an einem Tisch hockt und nachher alleine nach Hause wankt."

Der New Yorker nimmt wieder das Glas Wein in die Hand, stellt es Brunswick vor die Nase.

John Smith: "Was siehst du?"

Von Brunswick kommt erst mal keine Reaktion, der scheint doch ein wenig verwirrt zu sein von dieser seltsamen Frage.

John Smith: "Ich werde dir sagen, was ich sehe: Ein halbleeres Glas. Ich habe zuviel gesehen, zuviel erlebt in diesem Geschäft, um noch mit einem Grinsen auf dieses Business zu blicken. Oder die Welt. Oder das Leben. Sorry, mate."

Alistair schüttelt resignierend den Kopf.

Alistair: "Du willst dir nicht helfen lassen, right? Ich verrate es dir: Patricia hat mir erzählt, wie du ihr beim CORE geholfen hast. Nur deshalb werde ich dich jetzt nicht aufmischen und diese Nacht zum vielleicht schlimmsten Alptraum deines Lebens machen. Denke einfach ein wenig über meine Worte nach und gib mir Bescheid, wenn du den Sinn dahinter erkannt hast."

Ohne weitere Verabschiedung steht er auf und geht einige Schritte in Richtung der Tanzfläche, wo er gerade eine Gruppe durchaus ansehnlicher Damen ausgemacht hat.

Alistair: "Sorry, mein Typ wird verlangt."

Smith schiebt die leere Weinflasche zur Seite, nachdem er sich noch einmal nachgeschenkt hat.

John Smith: "Good luck, Champ. Du musst es ja wirklich nötig haben, die Kleine von Rage zu vergessen, so wie du wieder auf alles losspringst, was bei drei nicht auf den Bäumen ist."

Cinderella.
Dieses Thema hätte Smith besser nicht angesprochen. Alistair schließt kurz die Augen, ohne dass John dies mitbekommt. Für einen Moment ballt er die Faust, öffnet sie dann aber doch wieder. Ob Smith vielleicht... Recht hatte? Nein. Das kann nicht sein. Alistair dreht sich noch einmal zu John um, während er wieder sein bestes Zahnpasta-Lächeln aufsetzt.

Alistair: "Mädchen wie die kleine Rage gibt es viele. Deine letzte Chance, bro. Das Leben ist zu kurz, um es in Trübsal zu verbringen."

Smith schüttelt den Kopf.

John Smith: "Das Glas ist halbleer, Alistair. Halbleer."

Während sich der Tribune Champion schulterzuckend entfernt, betrachtet Smith das Glas in seiner Hand. Er denkt über Brunswicks Worte nach. Vielleicht hatte sein Landsmann doch irgendwo recht. Vielleicht sollte er mit der wenigen Zeit, die er noch im Ring hat, doch mehr anfangen, als sich in Gedanken versunken in die dunkelsten Ecken seines Kopfes zu verziehen und seinen Hass gegen die Firma und ihre Repräsentanten ausbrüten. VIelleicht könnte er es dann noch einmal dorthin zurück schaffen, wo er bereits einmal war. Ein letzter Blick auf das Glas Wein, bevor er es herunterstürzt.

John Smith: "Halbvoll. Auf eine erfolgreiche Jagd für dich, Brunswick."

Er prostet in die Richtung, in die der Tribune Champion gerade verschwunden war, und trinkt das Glas dann leer.


---------------- K&G/PCWA ----------------

 

KILL EACH OTHER / LIVE FOREVER
VENDETTA THEME by Scars on Broadway.
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owned by

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I am the one that's calling inside of your brain
I am the one that makes you feel all the shame
Never mind my name

We don't wanna believe
That the world can still move on
We don't wanna believe
That the sun can still shine on

If we gonna kill each other, how we gonna live forever?
If we gonna live forever, how we gonna kill each other?

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LIVE
Aus dem PCWA THEATER, Phoenix Center!
BERLIN, Deutschland.

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Cause the GCWF will never die!

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Stille.

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proudly presents

VENDETTA 85

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Today with:

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Opener
Singles Match

Patricia Selladore
vs.
Robert Breads

(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Sven Nitzschke)

2nd Match
Triple Threat Match

Wiley Cuts
vs.
Kevin Smash
vs.
John Smith

(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Nelson Frider)

Main Event
Non Title Match
???


Träger der PCWA Cryption Crown
vs.

Quest for the Best Sieger 2012

(Die Regeln werden während der Show festgelegt - Referee: Johannes Ullrich)

Außerdem angekündigt:
PCWA Tribune Champion Alistair Brunswick, Azrael Rage, Blake Milton, Blaze, Caleb Yuma, Diego Alejandro Sanchéz, Gabriel Lucifer, James Godd, Jamie Hudson, Nelson Friedrich Töle, Noah O'Wellhubly, Pavus Maximus, RM der Kuchen und Undisputed Gerasy Champion Robert Barker.

 

Mike Garland: "WOHOO! Vendetta, Achtzig-fünf, die monatliche Dosis Adrenalin für alle meine Garlanders dort draußen. WOHOO!"

Vincent Craven: "Das war gerade mein Kollege Mike Garland und mein Name ist Vincent Craven. Der CORE ist Geschichte, ab sofort arbeiten wir auf den BRAWLIN' RUMBLE hin. Entsprechend hochkarätig ist auch unsere heutige Card."

Mike Garland: "Hochkarätig ist gar kein Ausdruck. Weltklasse würde ich sagen, wie immer moderiert und kommentiert vom besten, was jemals hinter einem Mikrofon gesessen hat."

Vincent Craven: "Das hast du aber nett gesagt, Mike."

Mike Garland: "Wer redet denn mit dir, Jabroni?"

Vincent Craven: "Hrmpf."

Mike Garland: "Mein kleiner Spickzettel verrät, dass wir heute nicht alleine für die Unterhaltung zuständig sind, es gibt auch eine Menge Wrestling-Action auf dem Speiseplan. Ein Drei-Gänge-Menü erwartet uns, gespickt mit einigen Leckerbissen."

Vincent Craven: "Patricia Selladore trifft im heutigen Opener auf Robert Breads, der beim Brawlin' Rumble seinen ganz großen Traum verwirklichen möchte. Aber bevor es soweit ist, wird er sich in seinem ersten Single Match hier in der PCWA noch beweisen müssen."

Mike Garland: "Eine Hürde, die zu hoch für ihn ist. Robert hat außer einem großen Mundwerk noch nicht viel präsentiert in den letzten Wochen, Patricia wird sich diesen Sieg nicht nehmen lassen und ihn in der Luft zerpflücken."

Vincent Craven: "Na, wenn du meinst. Auf jeden Fall dürfte sie nach dem Verschwinden ihres Vaters eine Menge Wut im Bauch haben. Im zweiten Match des Abends haben es Wiley Cuts, Kevin Smash und John Smith in einem Triple Threat Match miteinander zu tun."

Mike Garland: "Klingt, als hätte jemand beliebige Namen in einen Hut gesteckt und dann die langweiligsten davon gezogen. Smith ist hier der erfahrenste Mann, also geht er vielleicht als Favorit in dieses Match."

Vincent Craven: "Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie dieser Kampf ausgeht, hier ist alles offen und alle drei können am Ende den Sieg davon tragen."

Mike Garland: "Ach ja, 'Ende'. Da haben wir dann noch Valkos Heritage gegen Mad Dog. Der Gewinner des Grand Slams und aktueller Träger der Cryption Crown gegen den Sieger des Quest for the Best. Nur hier bei Vendetta!"

Vincent Craven: "Ein würdiger Main Event, keiner der beiden Männer wird heute Abend als Verlierer aus dem Ring gehen wollen. Würde mich nicht wundern, wenn es bei diesem Kampf friedlich zugehen würde."

Mike Garland: "Außerdem angekündigt: Der Undisputed Gerasy Champion Robert Barker, PCWA Tribune Champion Alistair Brunswick, der unvergleichliche Gabriel Lucifer... und noch viele viele andere, die hier garnicht genannt werden müssen?"

Vincent Craven: "Wieso, sind dir Azrael Rage, das Schild der PCWA, unser Security-Chef Blake Milton, die Internet-Sensation Caleb Yuma und all die anderen etwa nicht wichtig genug?"

Mike Garland: "Wen kümmern die Zweitplatzieren, wenn man auf der Seite der Gewinner sein kann? Auf der Seite der ANGST."

Vincent Craven: "Meine Damen und Herren - VENDETTA 85!"

Mike Garland: "VENDETTA 85!"


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Der Rauch des Eröffnungsfeuerwerks liegt noch in der Luft, während die Fans in froher Erwartung in Richtung Eingang schauen. Das Eröffnungssegment ist eigentlich dem Gerasy vorbehalten, aber heute könnte es unter Umständen anders kommen. Heute, eine Show nach Core, eine Show nach dem Quest for the Best, eine Show nach dem Ende der Ewigkeiten.

"Welcome to YOUR NIGHTSHOW!!!"

Gewissheit. Tosender Beifall, laute Jubelschreie und stetiger Applaus. MD steht hinter dem Vorhang und hört die Meute. Er legt vorfreudig das Mikro beiseite, will sie noch einen Moment zappeln lassen, will sich noch einen Moment zappeln lassen. Mit der Zunge umspielt er das andauernde Lächeln. Gerade ist der Moment, welcher das Siegesgefühl noch einmal zurückbringt.

http://www.youtube.com/watch?v=H-mrCYRs1Yg

Broken bones, broken hearts
Stripped down and torn apart
A little bit of rust -
I'm still runnin'

Countin' miles, countin' tears
Twisted roads, shiftin' gears
Year after year -
it's all or nothin'

Es ist soweit, jetzt kurz vor dem Refrain schiebt Mad Dog den Stoff vor sich beiseite, schaut in die jubelnde Masse. Wird empfangen, wie er noch nie empfangen wurde; wird begrüßt, wie es ihm Jahre verwehrt blieb. Lange schien er nichts auf die Meinung der Fans zu geben, nun aber scheint sich in seinem befreiten Lächeln eine Wandlung zu zeigen. Sie haben ihn. Er hat sie.

But I'm not home, I'm not lost
Still holdin' on to what I got
Ain't much left

No there's so much that's been stolen


I guess I've lost everything I've had
But I'm
not dead
, at least not yet

STILL ALONE,

STILL ALIVE,

STILL UNBROKEN
I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

Der Night Fighter trägt seine schwarze Ringhose, während sein narbenüberzogener Oberkörper von einem T-Shirt verdeckt wird, welches der Schriftzug „Quest for the Best Winner 2012 – Night Fighter Mad Dog“ ziert. Im Seilgeviert angekommen übergibt Jane Nelson dem glücklichen Wrestler ein Mikrophon. Es ist Zeit nochmal zu sprechen, hier im Ring. Es muss Ewigkeiten her sein, seitdem MD eine Promo im Ring hielt. Aber auch diese Ewigkeit ist gebrochen.

I feel the spirit in my soul
It's something Lord I can't control
I'm
never givin up
while I'm still breathing

Mad Dog: “Für alle, die nicht mehr an mich geglaubt haben, für alle, die mich abgeschrieben haben: After you enter the night, you will know how they call me… MY NAME IS…“

*MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG!*

Die Crowd rastet aus. MD lächelt, als er sein Shirt anhebt, um etwas hervorzuholen, was er zwischen seinem Bauch und der Hose eingeklemmt hatte. Schnell wird klar, dass es sich hierbei um das Schachspiel handelt, welches bei Core von John Smith über Patricia Selladore wieder zu ihm zurückgekommen war.

Mad Dog: „Lange war ich Teil dieses Spiels, Teil von Intrigen, von der Macht ergriffen. Von der Macht der ANGST!“

Die Fans beginnen zu buhen. Sie sind ebenso wie Mad Dog dem Regime der ANGST überdrüssig. Doch in der Mitte des Ringes steht jemand, der es ihrer Meinung nach ändern kann und somit schlägt der Unmut gleich wieder in laute *Mad Dog! Mad Dog!* Chants um.

Mad Dog: „Doch JETZT stehe ich auf dem letzten Feld, Robert Barker! Es ist der Gerasy Titel, der dort klebt. Deine Schutzpatrouille hinter mir…“

Langsam schnippt MD den schwarzen Läufer, Alistair Brunswick, die schwarze Königin, Patricia Selladore, und schließlich den schwarzen König, Gabriel Lucifer, auf den Ringboden. Begleitet wird das Fallen der Figuren jeweils von einem *HEY YEAH* der Zuschauer.

Mad Dog: „…nur noch der Spieler, du Schlächter, du Robert Barker, du Gerasy Champion. DU UND ICH! Ich, der eigensinnige Bauer vor dessen Verwandlung du dich fürchtest, ich dem du nach unserer Vertragsunterzeichnung heute machtlos ausgeliefert bist… ICH, DIE UNBEKANNTE KONSTANTE!“

Weiter kommt Mad Dog, der Quest 4 The Best-Sieger allerdings nicht. Sieger. Komisch, dieses Wort in einem Atemzug mit dem Namen Mad Dog zu verwenden. Ungewohnt. Ungewohnt ist auch der Song, der ihn unterbricht. Der Anfang noch nicht, das ist das bekannte Gitarrenriff von "Unbroken (Hotel Baby)" von Monster Magnet, welches dann allerdings von einem anderen Song abgelöst wird: "Monster" von Skillet. Wie das klingt? http://www.4shared.com/mp3/hFhCCmwY/monster_valkosedit.html Genau so.

Die Fans jubeln natürlich dem neuen Cryption Champion zu, als dieser mit seinem Gürtel um den Hüften zum Ring kommt, auch wenn sie nicht ganz wissen, was Heritage hier eigentlich will. Es gab Gerüchte, dass er nach dem PPV einfach verschwunden sei, offensichtlich ist dem nicht so. Heritage lässt sich noch außerhalb des Rings ein Mikrofon geben und steigt dann zum Night Fighter ins Seilgeviert.

Valkos Heritage: "Hola, Muchacho. Herzlichen Glückwunsch zum Sieg in einem kleinen Turnier. Herzlichen Glückwunsch zu deinem Match beim Brawlin' Rumble. Herzlichen Glückwunsch, dass aus dem ewigen Zweiten vielleicht doch noch ein Sieger wird. Ist ja alles schön und gut, allerdings interessiert das hier Niemanden. Keiner will wissen, ob du dich für Barker oder Barker sich für dich hinlegen wird. Interessiert Niemanden. Aber jeder einzelne Fan hier in der Halle will wissen, was ich, Valkos Heritage, der einzige Royal Flush der PCWA, nun mit der schönsten Krone im Wrestling plane!"

Verhaltene Jubelrufe der Fans. Klar wollen sie das wissen. Allerdings sind sie auch Fans von Mad Dog und daher durchaus daran interessiert, dass er das Match gegen Barker für sich entscheidet.

Valkos Heritage: "Ein Mann von meinem Format hat damit Großartiges vor. Das Größte, was man sich überhaupt nur vorstellen kann. Ja, ich werde die Cryption Crown beim Brawlin' Rumble aufs Spiel setzen! Und damit ihr es noch einmal richtig versteht: Ich werde die Cryption Crown BEIM Brawlin' Rumble aufs Spiel setzen. Ich. Die Crown. 29 Herausforderer. Dieses Gold wird hoch über dem Ring hängen beim größten Spektakel, dass es in diesem Sport gibt. Und wer auch immer die Crown mit einer Leiter abhängen kann, gewinnt das Gold!"

Ein Raunen geht durch die Zuschauermassen. Hat Heritage gerade wirklich gesagt, dass er die PCWA Cryption Crown inmitten des Brawlin' Rumble Matches verteidigen will? Was für eine Schnapsidee ist das denn? Die Fans diskutieren, doch Heritage reißt nur jubelnd die Hände in die Luft, als hätte er gerade das Heilmittel gegen alle Krankheiten entdeckt.

Matt starrt der Quest for the Best Sieger unterdes den Träger der Cryption Crown an, hat dessen Ausführungen gelauscht ohne eine Miene zu verziehen. Obgleich ihn die Unterbrechung gestört hat, bleibt der Kämpfer der Nacht noch ruhig.  

Mad Dog: "Valkos, deine exklusive Meinung interessiert nicht mehr. Du bist doch längst zum Randmerkmal geworden, zur Abseitsexistenz innerhalb einer Liga, die nicht mehr die deine ist. Und somit sind auch diese dummen Vorhersagen nichtig. Hast du nicht bemerkt, dass in der PCWA längst das Chaos herrscht? Hier, wo selbst Geschlachtete zu neuen hinrissigen Schlächtern werden, wo sich fremde Leute formieren, die für die PCWA auf die Barrikaden gehen wollen, wo junge Talente zu leistungssteigernden Mitteln greifen müssen, ja, hier, wo dein Grandslam als kleines 'Thank you and goodbye' der Firma gewertet wird. Zeigt das nicht in der Tat den von McFly herabbeschworenen Wert der Krone? Nun willst du wieder mitmischen, huh!? Doch der Strudel hat dich nicht nur auf Seite gedrängt, der Strudel des Chaos hat dich selbst erfasst. Warum sonst, Valkos? Erklär mir, warum... DU kommst hier raus und willst mir erzählen, was in der PCWA gewünscht wird? Sorry, das war einmal. Und selbst der Respekt, den ich lange vor dir hatte und der dich noch über Wasser hält... den hab ICH schonmal nicht mehr!"

MD fokussiert Heritage, Enttäuschung und Wut sprechen aus seinen Augen und fliegen in Form von Speichel vor die Füße des Freakanite. Dieser schaut kurz nach unten, hebt dann seinen Blick wieder und jedwedes Gefühl von Heiterkeit ist schlagartig gewichen. Stattdessen giftet Heritage seinen Gegenüber regelrecht an.

Valkos Heritage: "Nur, weil der kleine Wauwau jetzt endlich einen großen Sieg gelandet hat, spielt er noch lange nicht in der oberen Spielklasse mit. Freundchen, du wurdest jahrelang belächelt, bespuckt, von oben herab behandelt. Du magst zwar jetzt ein Turnier gewonnen haben, doch deine große Herausforderung wartet noch auf dich. Erst danach werde ich dich mit dem Respekt behandeln, den du Gott weiß warum mir gegenüber verloren hast. Ich spreche übrigens nicht über dein Duell gegen Robert Barker. Sondern über den Kampf, den du heute mit mir hast..."

Der Fighter schüttelt mit dem Kopf und tritt seinem heutigen Gegner entschlossen entgegen.

Mad Dog: "Du weißt, was ich gesehen habe - und das solltest du jetzt auch nicht versuchen herunterzuspielen, Valkos. Ich bin sicherlich nicht der Richtige, dich für deine Tat zu bestrafen, aber zumindest sollte dir klar sein, dass das heute nicht das Traummatch sein kann, von welchem alle sprechen. Die zwei Veteranen, die noch nie ein Match eins gegen eins bestritten haben, endlich gegeneinander - jetzt, wo sie beide erneut einen großen Triumph eingefahren haben. Eine Money-maker-Match. Ja, vielleicht spült es massig Geld in die Kassen der Firma; aber ich, Valkos, ich bin nicht von dieser Stimmung getragen und du weißt genau warum!"

Der Zeigefinger des verrückten Hundes wird ganz dicht an den Cryption Crown herangebracht, sodass er ihn fast berührt.

Mad Dog: "Ich war auch nie ein Kind von Traurigkeit, Valkos... aber zumindest bin ich nie davongelaufen, wie ein feiger Bastard!"

Wuchtig schlägt die Faust von Valkos im Schädel von Mad Dog ein. Der Night Fighter wankt zurück und wird sofort mit dem Cryption Titel erwischt. Der Gürtelschlag schleudert den Questsieger schließlich auf die Ringmatte, wo er erst einmal ausgeknockt liegen bleibt. Die Fans reagieren geschockt auf die rüde Attacke des Champions, mit der wirklich Niemand in der Halle gerechnet hat. Leichte Buhrufe machen die Runde, als Valkos mit heruntergezogenen Mundwinkeln auf den gefallenen Night Fighter runterblickt.

Valkos Heritage: "Jeder von uns muss Lektionen lernen, Mad Dog. Jeder. Auch du. Auch der Sieger. Deine heutige Lektion lautet, dass du Jemanden, in dem ein Monster schlummert, niemals in eine Ecke treiben solltest. Du weißt nicht wann es ausbricht und du weißt nicht, was es mit dir anstellt. Ich dachte, du hättest das schon mitbekommen, als wir unser kleines ménage à trois hatten. Scheinbar habe ich mich geirrt. Aber lass dir gesagt sein, dass ich keine Skrupel habe, das zu wiederholen... Wir sehen uns nachher... Sieger."

Sein neuer Song wird erneut eingespielt, allerdings eher um Heritage zu beruhigen, der sich anschließend auch sein Gold schnappt und dann langsam den Ring verlässt. Der Night Fighter schüttelt sich und richtet sich langsam wieder auf, um Valkos Heritage hinterher zu schauen. Als dieser sich vor dem Ausgang noch einmal umdreht, treffen sich die Blicke der beiden Veteranen. Ein Gemisch aus Entschlossenheit, Wut und Aggression ist den beiden Augenpaaren zu entnehmen. Als sich Heritage abwendet, wird zurück zu Mike und Vincent geschaltet. 

 

Vincent Craven: "Eben haben wir noch von ihnen geredet und nun sind sie schon beide in einem Ring: Mad Dog und Valkos Heritage!"

Mike Garland: "Ich wusste garnicht, dass der verrückte Hund ein guter Schachspieler ist. Bisher hatte ich ihm höchstens 'Mau Mau' zugetraut."

Vincent Craven: "Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Sieg im Quest 4 The Best Turnier ihm großen Auftrieb gegeben hat. Auf jeden Fall scheint er jeglichen Respekt vor Valkos Heritage verloren zu haben."

Mike Garland: "Vielleicht sollte man ihn einmal auf Tollwut untersuchen. Valkos hier mit der einzigen Reaktion, die der verrückte Hund verdient - er überrumpelt ihn eiskalt und schickt ihn zu Boden. Fraglich, ob er sich damit den Respekt zurück verdient hat - Mad Dog wird so eine Demütigung vermutlich nicht so einfach auf sich sitzen lassen."

Vincent Craven: "Und Robert Barker, der Gegner von Mad Dog beim Brawlin' Rumble, reibt sich vermutlich die Hände. Was für eine Ménage à trois Valkos wohl gemeint hat?"

Mike Garland: "Bilder... raus aus meinem Kopf!"

Vincent Craven: "Ungewöhnlich ist auf jeden Fall Valkos' Idee, die Cryption Crown beim Brawlin' Rumble aufs Spiel zu setzen. Das verleiht der Battle Royal dort noch mehr Würze!"

Mike Garland: "N'ahm. Hängt ein Snickers an einem Bindfaden direkt daneben und die meisten Wrestler würden eher danach greifen. Die Cryption Crown hat einiges von ihrem Stellenwert verloren in den letzten Monaten."

Vincent Craven: "Ich sage nur: CRASH THE MALL II. Dieses Match war zwar kein offizieller Teil des CORE, aber eine der spektakulärsten Schlachten aller Zeiten."

Mike Garland: "Gleich hinter Coke vs. Pepsi."


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Zuvor am Tag...

Mike Garland: „Wir sehen jetzt einige Bilder die etwas früher am Tage aufgezeichnet wurden.“

Vincent Craven: „Dabei werden wir Zeuge der Ankunft eines Mannes, der sozusagen zugleich sicher auch die Rolle eines Mannes der Stunde einnimmt.“

Mike Garland: „In welcher Betrachtungsweise das denn?“

Vincent Craven: „Caleb Yuma war vor wenigen Wochen noch einer heißesten Newcomer am PCWA Firmament und ist nun … nun ja, sagen wir weniger erfolgreich.“

Mike Garland: „Sagen wir doch einfach er ist ein absoluter Verlierer!“

Und so tritt der besagte Mann auch mit gesenktem Haupt das PCWA Theater durch einen abgelegenen Seiteneingang. Sicherlich hatte er sich erhofft, von hier in Ruhe und unbemerkt in seine Kabine zu verschwinden. Er weiß, so wie es aktuell läuft, so kann es nicht weitergehen.

Vincent Craven: „Tja, seit einigen Wochen ist es in der Tat so, dass Caleb Yuma das Glück verlassen hat.“

Mike Garland: „Ja, oder man sagt einfach mal, er ist ein Volltrottel, der sich ständig aus einem Match verabschiedet und freiwillig verliert. Er ist quasi der Anti-Wrestler hier in der PCWA. Und er befindet sich gerade in bester Gesellschaft.“

Bei dieser Gesellschaft handelt es sich es sich um eine Gruppe von PCWA Wrestlern die eher selten im Rampenlicht stehen. Apfel Andi, Dexter Flexter, Napiloo, der British Brawler oder aber Le Boy Toy, die ihren letzten Auftritt bei der Ausgabe von Elroy Schmidtkes Reise nach Jerusalem hatten und damit vielleicht die prominentesten Vertreter sind. Doch eines eint alle. Sie alle schauen Caleb Yuma durchdringend an.

Mike Garland: „Willkommen in der Zukunft, Junge. Er braucht sich gar nicht auf den Weg in die Kabine machen, sein Spot ist genau dort, in einer dunklen Ecke bei seinen neuen besten Freunden.“

Die gerne mal als Jobber titulierten PCWA Wrestler, die vorwiegend bei Live Events und Houseshows auftreten, unterhalten sich angeregt, während sie quasi Spalier für Yumas Ankunft stehen. Den Spot eines Mike Garland und den Argwohn seiner Kollegen, die ihn hier in der Halle willkommen heißen, hat er sich verdient. Selbst-Eliminierung in der Battle Royal um den No. 1 Contender Spot auf den Undisputed Gerasy Title, das freiwillige Ausscheiden aus dem Quest 4 the Best oder die Selbstopferung im Cryption Titel Match zugunsten von Valkos Heritage. Und nun auch noch die nächsten Gerüchte.

Vincent Craven: „Es halten sich seit einigen Tagen Gerüchte, dass Caleb Yuma das Management und Person B darum gebeten habe, in dieser Season kein Match bestreiten zu müssen. Vor allem in Anbetracht des spekulierten Finger, Legs and Skull Turniers.“

Mike Garland: „Das inzwischen abgesagt wurde. Na, das passt ja…“

In der Tat, so ist es. Caleb Yuma ist von Selbstzweifeln zerfressen. Er hat keine Erklärung dafür, aber er weiß, so kann es nicht weitergehen. Jedes Mal steht er in einem Match, jedes Mal glaubt er, er würde das Richtige tun. Das Richtige! Und was ist das Ergebnis? Er ist ganz unten angekommen. Keine Erfolge, keine Titel, kein Ruhm. Stattdessen Spott und Hohn. Er kann einfach kein Match mehr bestreiten bis er wieder sicher sein kann, dass er es nicht abschenkt. Vielleicht, ja vielleicht ist seine Karriere aber auch vorbei bevor sie richtig begonnen hat. Er weiß, so kann es nicht weitergehen.

Mit gesenktem Haupt verschwindet er auf einem dunklen Gang und lässt die hier versammelten PCWA Superstars, die abseits des Rampenlichts ihre Arbeit verrichten, hinter sich. Noch.

 

Mike Garland: „You can run, but you can’t hide. Caleb Yumas Sendezeit ist nun abgelaufen, oder um es im Internet-Jargon auszudrücken: Er ist der Netscape Navigator des neuen Jahrtausends. Seine Zukunft haben wir ja gerade gesehen. Verabschieden wir ihn mit einem Beatles Klassiker: Hello… Goodbye!“

Vincent Craven: "Höre ich da eine Spur von Genugtuung in deiner Stimme?"

Mike Garland: "Ach was. Yuma ist nur einer von vielen, die viel zu schnell hochgejubelt wurden und dann noch viel schneller tief gefallen sind."

Vincent Craven: "Sage einmal, hat deine Haltung vielleicht etwas damit zu tun, dass Yuma deinen ach so geschätzten next CENTURY gods bereits mehrmals in die Suppe gespuckt hat. Wir erinnern uns alle noch gut an den Imperial Impact und seinen Sieg gegen Patricia Selladore."

Mike Garland: "Hey, das ist unfair. Das ist gefühlt genau so lange her wie der letzte Titelgewinn von Hertha BSC."

Vincent Craven: "Oh, lenke nicht ab. Ich erinnere mich noch genau an die Bombenstimmung, die nach seinem Sieg im PCWA Dome herrschte. Die Fans lieben Caleb Yuma immer noch."

Mike Garland: "Regie? Regie? Dürfen Halbjapaner im deutschen Fernsehen überhaupt von Bombenstimmung sprechen?"


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"Robert Breads"

Das steht auf der Tür, vor der Luke Tyler, seines Zeichens Interviewer der PCWA, sich nun befindet. Es dürfte wohl jedem klar sein, was vor sich geht, sobald man dieses Gesicht vor den Kameras sieht - ein Interview steht an. Und wenn wir von dem Namen ausgehen, den Tyler vor sich sieht, dürfte auch recht klar sein, mit wem. Nachdem Breads beim CORE noch allein in seiner Kabine war und von dort aus seine ungemein wichtige Meinung preis gab wird er das wohl diesmal mit Unterstüzung von Luke tun. Dieser blickt noch ein letztes Mal auf den Namen, schluckt, räuspert sich, richtet die Kleidung, blickt auf das Mikrofon - alles in einem Tempo, dass davon zeugt, dass er diese mentale Checkliste nicht zum ersten Mal durch geht - dann klopft er an die Tür.

"Herein!"

Die Stimme von drinnen klingt irgendwie seltsam, aber Tyler kann nicht genau definieren, was genau nicht stimmt. Stattdessen öffnet er nun die Tür und erschreckt sich erst einmal halb zu Tode, als eine weiße Katze in ungeheurem Tempo angeschossen kommt und ihm durch die Beine und danach um die Ecke flitzt. Nach einigen Sekunden des Schocks fasst er sich wieder, öffnet die Tür weiter und sieht Breads auch schon, wie er da in seinem karg eingerichteten Kabinchen sitzt und eine Tüte Kartoffelchips in der Hand hält, während er laut mampft, was erklärt, warum Tyler diese Stimme so seltsam vorkam. Scheinbar scheint das Essen seine Art zu sein, sich auf ein Match vor zu bereiten. Wenn wir uns an den Brawlin' Rumble im letzten Jahr erinnern, so wissen wir, dass er auch vor diesem Match unheimliche Mengen Nahrung konsumiert hat, wenn auch im damaligen Fall Schokoladenriegel. Aber es hatte funktioniert, immerhin war er Vierter geworden. Also, warum ein Erfolgskonzept ändern?

Tyler wartet nun geduldig, dass Breads ihm einen Sitzplatz anbieten. Oder aufsteht. Oder zumindest aufhört zu essen. Aber das tut er nicht. Langsam und gemächlich kaut er auf den Chips in seinem Mund, schluckt sie herunter, faltet die Tüte zusammen, packt sie unter seinen Stuhl, erhebt sich und schlendert zu Tyler hin. Dieser Vorgang scheint sich unglaublich lange zu ziehen, und man könnte es durchaus verstehen, wenn Tyler ungeduldig werden würde, aber nein, er ist hochprofessionell und wartet. Bewundernswert. Aber vielleicht lohnen sich die Mühen ja auch, und es springt ein hervorragendes Interview dabei heraus?

Robert Breads: "Hallo."

Oder auch nicht. Aber auch davon lässt sich Tyler nicht aus der Ruhe bringen, er nickt Breads höflich zu, der ein wenig so wirkt, als wäre er nicht unbedingt angetan davon, bei seiner intensiven Vorbereitung auf das Match gestört zu werden.

Luke Tyler: "Nun, Robert, du hast nun den CORE hinter dich gebracht, und nun geht es langsam in Richtung Brawlin' Rumble, bei dem du ja dein eines, großes Ziel erreichen willst, nämlich den Sieg in der wichtigsten Battle Royal, dass unser Business zu bieten hat. Da wir nun geradewegs darauf zusteuern, würde ich erst einmal fragen: Wie fühlst du dich so, nachdem du nun eine Zeit lang in der PCWA aktiv bist?"

Der Kanadier zuckt mit den Schultern.

Robert Breads: "Ich habe noch alle Gliedmassen, ich kann mich nicht beklagen. Ich denke, ich habe mich genauso hier eingelebt, wie ich es mir vorgestellt haben, nämlich gar nicht. Und das ist gut so.

Aber hey, ich habe immerhin auch schon meinen ersten, ganz eigenen PCWA'ler kennen gelernt - DEN Star der Firma, den Nachfolger von Elroy Schmidtke, dem Rekordchampion, der Legende... ein Typ, der mit Socken redet, nie gewinnt und dessen größter Triumph es ist, nicht unter seinem wirklichen Namen antreten zu müssen. Außerdem spricht er in Vergleichen, scheinbar meint er, nur weil er schwarz ist muss er auch wie ein Rapper reden.

Dumm nur, dass ihn das nicht lustiger macht. Nach dem Gespräch beim CORE hatte ich mir wirklich überlegt, ob ich nicht lieber hätte geschlachtet werden wollen. Aber gut, dass die Firma so jemanden zum Star machen muss zeigt wie gering die Auswahl an Leuten ist, die nicht pausenlos Leute abmetzeln... oder sich nicht vermarkten lassen, weil sie freiwillig jedes Match verlieren."

Dafür dass er so genervt wirkte war das dann doch eine recht ausführliche Antwort. Aber wenn er schon Elroy Schmidtke erwähnte... zumindest das endlose Halten von Monologen hat er wohl drauf.

Luke Tyler: "Nun gut, gehen wir doch mal auf das ein, was heute Abend ansteht - nämlich dein erstes Match seit dem Brawlin' Rumble im letzen Jahr, und das gegen niemand Geringeren als Patricia Selladore, nicht nur Mitglied der ANGST, Tochter von Adam Reynolds, sondern auch gemeinsam mit Robert Barker Bezwinger der beiden PCWA-Superstars Blaze und Mad Dog. Wie schätzt du deine Chancen heute Abend selbst ein?"

Es scheint, als müsse Breads sich ein Lächeln verkneifen, als ein Schatten über sein Gesicht huscht, aber er schafft es, ernst zu bleiben.

Robert Breads: "Nun, ziemlich gut, nun war? Ich habe nun schon lange erzählt, dass meine Stärken im Ring liegen. Ich habe vielleicht keine tragische Hintergrundgeschichte, keinen verschwundenen Vater, keine psychopathischen Ausraster, ich schlitze keine Leute auf, bin in keinem coolen Stable... aber all' das ist nunmal recht egal, wenn wir uns heute Abend im Ring gegenüberstehen. Mir ist schon klar, dass der durchschnittliche PCWA-Fan wohl Señora Selladore um einiges unterhaltsamer findet als mich, schließlich bietet sie all' das, was diese Hohlköpfe, die sich Wrestling-Fans schimpfen, so unglaublich sehr lieben. Nichtsdestotrotz bin ich ihr nicht nur im Ring überlegen, nein... ihr kleines privates Problem lenkt sie im Gegensatz zu mir auch noch von dem Match ab. Während ich mich voll und ganz auf das konzentrieren kann, was heute Abend im Ring passiert, konzentriert sie sich darauf, was heute Abend außerhalb des Rings passiert. Und ohne Messer und Pistole ist sie mir im Seilgeviert so gefährlich wie... ups, da hätte ich fast einen Vergleich gezogen. Ich will ja nicht den Hudson machen."

"Canada's Own" blickt Tyler an, wohl in der Erwartung, dass dieser laut lachend über den Boden rollt, wie es die Leute sonst nur bei Witzen von Tobi Whitehouse tun, doch scheinbar findet Luke Breads auch nicht viel besser als Breads Hudson, sodass er ihm zwar aus reiner Höflichkeit ein Lächeln schenkt, aber dieses erscheint er mitleidig als ernst gemeint.

Luke Tyler: "Dann kommen wir doch noch einmal auf das zu sprechen, wegen dem du laut eigener Aussage ja schließlich hier bist... dem Brawlin' Rumble. Wie bereits gesagt, es sind noch drei Shows, es ist nicht mehr lange... Was glaubst du, wie stehen deine Chancen, dein großes Ziel zu erreichen?"

Robert Breads: "Kleine Gegenfrage: Welcher PCWA-Wrestler soll mich besiegen?"

Luke Tyler: "Nun, letztes Mal haben dich auch drei Leute geschlagen, die sich anschließend in der PCWA tummelten..."

Robert Breads: "Luke..."

Breads tätschelt dem Interviewer ein wenig die Schulter, als würde er einem Dreijährigen erklären müssen, dass zwei und zwei vier sind.

Robert Breads: "Letztes Jahr war letztes Jahr. Das ist nicht nur ein Jahr her, zum Zeitpunkt des Events werden es knapp 18 Monate sein. Ersteinmal... Die drei Leute von denen du sprichst... nun, Tom Nowak wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht teilnehmen, da hat die PCWA doch ganze Arbeit geleistet. Mad Dog und Robert Barker werden sich vor dem Brawlin' Rumble gegenseitig das Gehirn rausprügeln, und nur einer von beiden wird teilnehmen... Von daher sehe ich keine Gefahr kommen, tut mir Leid. Und sonst?

Was haben die Leute in dieser Zeit getan? Sich Porzelanmasken aufgesetzt und sich 'nen bekloppten Spitznamen gesucht? Geübt, wie man spricht als wäre man noch im 18. Jahrhundert... O Lieblicher? Eine Beziehung mit Hatee gehabt? Und vergessen wir nicht das Leute massakrieren und das Verletzen zahlreicher Wrestler, ich habe das ja bereits letzte Show ausreichend ausgeführt... hier ist so viel außerhalb des Rings passiert... und so wenig innerhalb des Rings."

Kopfschütteln seitens Breads, er scheint das mehr oder weniger schockierend zu finden.

Robert Breads: "Ich will nicht sagen, dass das Potential nicht da ist... Aber du musst verstehen, dass ich nur hier bin um den Brawlin' Rumble zu gewinnen. Was auch immer ich in der Zwischenzeit erreicht habe, Titel, Awards, große Siege... Sie sind nichts wert, NICHTS, im Vergleich zum Triumph im Brawlin' Rumble. Seit dem Zeitpunkt, als mich Tom Nowak über das dritte Seil warf und meine Füße den Boden berührten, SO KNAPP..."

Er verdeutlicht mit einem kleinen Abstand zwischen Zeigefinger und Daumen, dass es wirklich SO KNAPP war.

Robert Breads: "...am Triumph vorbei war in meinem Hinterkopf dieser Gedanke, diese Idee, und dieses Verlangen, dieses eine Match zu gewinnen. Ich kann mir nur guten Gewissens selbst die Krone des Wrestling aufsetzen, wenn ich dieses Match gewinne. Und du musst verstehen, dass ich keine Selbstfindungsprobleme in dieser Zeit hatte, dass ich keine privaten Rachefeldzüge führte, dass ich keine Armada von Irren gegen mich aufbrachte, indem ich sie aufschnitt...

Denn ich habe mein Leben diesem einen Ziel verschrieben. Nicht meine Karriere, mein Leben. Ich hatte kein Sozialleben mehr, weil ich die Zeit lieber mit dem Trainieren verbracht habe, statt komplizierte Pläne zu schmieden überlegte ich mir, wie ich Menschen über ein Seil werfe... All diese anderen Wrestler haben in den letzten 18 Monaten so viel durchgemacht, sie haben Blut gelassen, Schweiß, Tränen, sie wurden zerstört, gebrochen, vernichtet, verletzt... sie hatten anderes im Kopf als sich den Sieg im Brawlin' Rumble zu sichern. Das kommt ihnen erst jetzt wieder in den Sinn, weil sie in der Zwischenzeit Besseres zu tun hatten.

Ich nicht. Ich bereite mich seit über einem Jahr nur darauf vor, und auf Nichts anderes. Ich habe alles in dieses eine Match gesteckt... Und glaub mir, es wird reichen."

Luke Tyler: "Heißt das nicht auch in gewisser Weise, dass du mehr zu verlieren hast als jeder Andere? Ich meine, so wie du es sagst, ist eine Niederlage für jeden Anderen nur eine Niederlage, nur eine verpasste Chance um den Gerasy Title anzutreten. Wenn du hingegen nichts gewinnst... Nun, es macht 18 Monate des Opfers zu Nichte, nicht wahr? 18 Monate des Verzichts? 18 Monate der Aufopferung für ein Ziel?"

Ein Lächeln. Endlich lässt er das Lächeln zu, endlich kann er es sich nicht mehr verkneifen.

Robert Breads: "Sicher, Luke, sicher. Ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen. Es heißt für mich alles oder nichts. Mich interessiert es nicht, irgendeinen Titel zu holen. Das ist nicht der Preis, wegen dem ich hier bin. Mein ultimativer Preis isr dieser eine Sieg, und wenn ich diesen nicht erringe... Tja, dann bin ich einfach ein Versager."

Die Stimme des Wrestling zuckt mit den Achseln, er wirkt fast ein wenig melancholisch wie er da so steht und ein wenig verträumt ins Nirgendwo blickt und sich wohl gerade vorstellt, den Brawlin' Rumble zu gewinnen. Tyler räuspert sich. Breads blinzelt, blickt diesen an und wirkt ein wenig wütend, dass er aus seinen Tagträumen gerissen wurde.

Robert Breads: "Gibt's noch was?"

Überrascht über den plötzlich sehr genervten Ton des Kandiers, der nun scheinbar zusätzlich zu seinen dummen Sprüchen auch noch Stimmungsschwankungen in seinem Arsenal hat, zögert Tyler kurz, aber fragt dann doch.

Luke Tyler: "Nun, eigentlich nicht... Außer vielleicht... Möchtest du noch irgendetwas los werden? Irgendetwas sagen?"

Breads überlegt kurz, dann nickt er.

Robert Breads: "Ich grüße Jimmy Maxxx, ich hasse dich. Des Weiteren möchte ich die PCWA-Fans grüßen, die ihren Horizont nicht auf bloßes Blutvergießen beschränken. Ich weiß, was ihr wollt, und ich bin bereit, es euch zu geben und mich dementsprechend auch eurer Kritik zu stellen. Ich war sogar gerade dabei, einen Schritt in die richtige Richtung zu machen, als Luke Tyler mich hier unterbracht. Aber da dieses Interview nun vorbei ist, werde ich es jetzt tun."

Tyler blickt auf die Chipstüte. Was auch immer Breads hier drin getan hatte, es hatte nichts mit Kritikfähigkeit zu tun, es sei denn die Richtung in die er einen Schritt machen wollte heißt "Übergewicht". Aber ehe er das anmerken kann, ist Breads schon aus der Tür verschwunden, und lässt Tyler in seiner Kabine zurück. Die Kamera folgt dem Kanadier, durch zwei Flure, um eine Ecke, vorbei an einem griesgrämigen Mann der Security der eine kreischende, junge Frau Richtung Ausgang zerrt, die ein "Alistair <3"-Shirt trägt und selbigen Namen schreit, ehe "Canada's Own" stehen bleibt. Wo sind wir denn hier gelandet?

Das ist nun also Breads' Art, mit Kritik umzugehen bzw. darauf einzugehen? Er stellt sich vor... den Getränkeautomaten im Backstagebereich. Und starrt ihn an. Dann blickt er nach links. Niemand. Dann blickt er nach rechts. Niemand. Erneut wendet er sich dem Automaten zu.

Robert Breads: "Ich weiß nicht so ganz, wie du funktionierst, aber es kann nicht sein, dass ich der Einzige bin, der sich vor dich stellt und dann keinen Besuch von irgendjemandem bekommt."

Der Getränkeautomat antwortet nicht. Verständlich, denn er ist ein Getränkeautomat.

Robert Breads: "Ich hasse dich."

Breads dreht sich auf dem Absatz um und geht. Und damit fadet die Szene aus.

 

Vincent Craven: "Robert Breads im Interview mit Luke Tyler. Der Kanadier ist wirklich entschlossen und hat sich große Ziele gesetzt. Der Sieg beim Brawlin' Rumble ist eines dieser Ziele und wenn man sieht, wieviel er darin investiert hat, dann gönnt man ihm diesen Sieg wirklich. Aber das ist noch Zukunftsmusik."

Mike Garland: "Come on, Vincent. Breads und sein Geschwafel von der 'besseren PCWA', vom 'puren Wrestling' - das ist in etwa so unterhaltsam wie das Ausfüllen einer Einkommensteuererklärung. Wen kümmert es eigentlich noch, wen er beim letzten Brawlin' Rumble eliminiert hat?"

Vincent Craven: "Oh, Robert Breads hat da draußen eine ganze Menge Fans. Er steht für ehrliche Arbeit und das, was unser Business einmal so groß gemacht hat. Nicht das gegenseitige Abschlachten, sondern die Skills im Ring sind entscheidend... und diese Einstellung kaufe ich ihm glatt ab."

Mike Garland: "Da stehst du aber alleine da. Breads biedert sich nur einigen Old-School-Fans an, damit er überhaupt beachtet wird."

Vincent Craven: "Nun, sein Training und vor allem sein Speiseplan sind auf jeden Fall ungewöhnlich für jemanden, der in Kürze ein Match zu bestreiten hat."

Mike Garland: "Nun, wenigstens kann er jetzt gegenüber Alistair auch einmal behaupten, dass er sich in seiner Kabine mit einer Pussy beschäftigt habe. Vielleicht sollte er dabei nicht deren weiße Behaarung erwähnen..."

Vincent Craven: "Mike, du bist furchtbar!"

Mike Garland: "Und ich rätsele immer noch über den Namen der Katze. Ich hab's: Das war vermutlich die Wiley Katz!"

Vincent Craven: "Herrgott, warum tust du mir das nur an?"

Mike Garland: "Tja. Und genau deshalb feiern mich die Fans."


---------------- K&G/PCWA ----------------

ER steht auf dem Dach. Genauer gesagt ist ER kein Unbekannter, sondern „The White Cat“ Wiley Cuts. Die Identität des Mannes ist also nicht das Rätsel dieser Szene, sondern vielmehr die Frage, was er auf dem Dach macht.
Wird er springen? Wird er ein Schachbrett finden? Oder sucht er etwas Anderes?
Die Fragen kann man, auch wenn Cuts noch keine Miene verzieht, geschweige denn ein Wort sagt, allesamt bereits mit einem „Nein“ beantworten. Denn der PCWA-“Freiheitskämpfer“ steht nicht etwa oberhalb der Halle, sondern auf einer freien Fläche in den Grenzen des Ligengeländes, unweit der Statue Elroy Schmidtkes, die im Hintergrund des Bildes auftaucht. Aber er steht tatsächlich auf einem Dach – und zwar auf dem eines roten Kleinwagens, den er selbst dort platziert hat.
Die ungewöhnliche Szenerie hat nicht nur ein Kamerateam angelockt, sondern auch etwa dreißig schaulustige Besucher, die offenbar keine Eintrittskarte ergattert haben und sich stattdessen umso mehr freuen, einen Wrestler der Liga zu Gesicht zu bekommen. Auch wenn dessen Debüt noch bevorsteht.

Doch widmen wir uns einmal Cuts. Dieser steht breitbeinig auf dem Autodach und lächelt in den Halbkreis der Zuhörerschaft. Dabei wirkt er nicht unbedingt fröhlich, aber immerhin zufrieden. Sein Blick ist starr geradeaus gerichtet, nur einmal kurz neigt er seinen Kopf zur Seite um aus den Augenwinkeln die Statue Schmidtkes zu betrachten. Dann richtet er seinen Fokus langsam wieder in Richtung der Wartenden aus, die sich noch immer fragen, was die Szenerie hier soll. Sie beschäftigen sich derzeit überwiegend damit, Fotos vom PCWA-Wrestler zu machen, also dieser unvermittelt zum Sprechen ansetzt und seine Stimme dabei laut  und kraftvoll ertönen lässt.

Wiley Cuts: „Es ist gut, dass ihr in diesem Moment hier steht!“

Damit verstummt er schon wieder und wartet, bis die Menge vor ihm auch zur Ruhe kommt, was nur einen kurzen Moment in Anspruch nimmt.

Wiley Cuts: „Und dies aus zweierlei Gründen. Erstens ist so gewährleistet, dass ihr euer Geld nicht in den mit Blut gefüllten Rachen der PCWA geworfen habt – und zweitens bekommt ihr so die Chance, Worte der Vernunft zu hören."

Fast schön gönnerhaft breitet er die Arme aus.

Wiley Cuts: „Denn auch wenn ihr nur eine kleine Gruppe seid, so könnt ihr Großes vollbringen, indem ihr das, was ich gleich sagen werde, weiterverbreitet. Nutzt dazu nicht nur euren Mund. Auch Twitter, Facebook und Co! Sorgt für einen Schneeballeffekt, der den Leuten rund um die PCWA endlich die Augen öffnet.“

Abermals senkt er für einige Augenblicke seine Stimme.

Wiley Cuts: „Um Unkraut zu entfernen, nützt es nichts, wenn man es nur oberflächlich schneidet. Nein, man muss es am Besten an der Wurzel packen und herausreißen, damit es nachhaltig ist.“

Die angesprochene Geste vollführt er sogleich auch mit einem Arm. Was das nun mit der PCWA zu tun hat, ist aber noch nicht ganz klar.

Wiley Cuts: „Und das Unkraut der PCWA ist die Blutgier und Backstagepolitik, die vergangene Show darin gipfelte, dass der einst so geliebte James Godd zu einem durchgedrehten Trittbrettfahrer des Schlächters wurde.“

Sein Blick fokussiert eine beliebige Person im Publikum kurzzeitig, während Cuts schon seinen nächsten Satz formuliert.

Wiley Cuts: „Doch ist wirklich der Schlächter die Wurzel? Hat er die Spirale der Gewalt in Fahrt gebracht? Ich habe lange überlegt und bin schlussendlich zu dem Ergebnis gekommen, dass noch ganz andere Faktoren zur Eskalation geführt haben. Und vor einem Faktor stehen wir hier.“

Er deutet mit der Hand in Richtung der Schmidtke-Statue. Natürlich folgt das Publikum der Aufforderung, die Statue anzuschauen, auch wenn jeder von ihnen sie bereits in ganzer „Pracht“ gesehen hat.

Wiley Cuts: „Elroy Schmidtke. Lange Zeit repräsentierte er die ,Firma' hier in der PCWA. Von ganz offizieller Seite! Und was erwartet man, wenn die offizielle Seite personifiziert in einer Liga auftritt? Gute Außenwirkung, Fairness und eine Vorbildsfunktion.

Doch leider... zeigte uns die Firma nur, dass hinterhältige Aktionen offenbar von oberster Stelle geduldet werden, indem man sich selbst solcher bediente.“
Nun kommt er zu seinem Fazit.

Wiley Cuts: „Und genau dort liegt die Wurzel. Indem man sich als offizielle Kraft an so etwas beteiligte, wurde extremeren Nachtätern Tür und Angel geöffnet. So ist die PCWA zu dem geworden, was sie heute ist: Eine Ansammlung von Verrückten, Psychopathen und Leuten, die ihre Schwäche durch Brutalität kompensieren.
So ist die Liga heute nicht weiß und unbefleckt so wie ich, sondern...“

Mit einem Satz bringt Cuts vom Autodach und öffnet stattdessen die Beifahrertür des Wagens. Kurze Zeit später zieht er einen Karton hervor.

Wiley Cuts: „...blutig und geschunden. Und das ist kein Optimalzustand! Und ihr, die nun zuhören, müssen diese Botschaft in die Welt raustragen. Und dies könnt ihr, indem ihr es als drastisches Symbol dort tragt, wo man es sieht...auf eurer Kleidung“

Er greift in den Karton und zieht ein schwarzes Bündel hervor, was mit einer Schnur zusammengehalten wird. Als er diese löst, rollt sich das Bündel auf – es sind T-Shirts. Wiley beginnt, eins der Shirts auszurollen und hält es in die Luft.

Wiley Cuts: „Blutbefleckt und geschunden... dies repräsentiert die PCWA! Ein negatives Bild. Und es muss in den Kopf der Offiziellen rein. Also tragt diese Shirts!

Nun beginnt er, die Shirts mit wahllosen Würfen zu verteilen. Einige aus der Zuhörerschaft reißen sich quasi um das kostenfreie Merchandise, andere Leute halten hingegen lieber Abstand – offenbar können sie sich mit der Botschaft nicht anfreunden. Während die ersten Menschen ihre Shirts schon überstreifen, bildet sich ein breites Grinsen auf Cuts' Gesicht. Dann kommt „The White Cat“ aber eine noch bessere, ja ganz vorzügliche Idee. Er blickt zu der Statue, greift sich ein T-Shirt und geht lächelnd auf die zu.

Gerade will er das Shirt am Monument Schmidtkes befestigen, als ihn ein geworfener Gegenstand am Rücken trifft – ein offenbar ungewolltes T-Shirt.
Sein Lächeln schwindet, als er die Zuhörerschaft nach dem „Übeltater“ absucht. Er findet ihn schlussendlich, denn zwischen den normalen Fans bildet sich ein kleiner Gang, der teils durch rüdes Geschubse und teils durch freiwilliges Zur-Seite-gehen entsteht. Und durch genau diesen Gang kommt jemand mit verächtlicher Mimik, ein herablassendes Klatschen vollführend, auf ihn zu – Jamie Hudson, heutiger Repräsentant der Firma und Nachfolger Schmidtkes.

Hudson läuft breitbeinig auf Cuts zu während er eins der T-Shirts aufhebt und es zerreißt während er brüllt und dabei Cuts anstarrt.

Hudson: „HELL NO!“

Würde Hudson hier alleine auftreten, würde man wohl von Chancengleichheit sprechen – es folgen ihm aber mehrere breitschultrige Hünen, die offenbar zum Sicherheitsteam gehören. Langsam wendet sich Cuts, der offenbar sein Vorhaben der „Verschönerung“ der Statue abgebrochen hat, Hudson zu. Dieser bedeutet den Bodyguards mit einem Fingerzeig, dass sie stehen bleiben sollen. Dann geht der Vertreter der Firma auf Cuts zu, bis er nur noch wenige Nasenspitzen von ihm entfernt ist.

Hudson starrt mit einem fast schon ungewohnt kaltem Blick Cuts an. Normalerweise nimmt er so ziemlich alles mit Humor, aber dieser Typ hat die Firma beleidigt und Elroy.
Fuck, was erlaubt sich dieser dahergelaufene Vollidiot. Am liebsten würde er...
Hudson hat schon seine Faust geballt, aber er muss Ruhe bewahren, er ist die Firma und die Firma lässt sich doch von so einem Jungenstreich nicht aus der Ruhe bringen. Hudson lockert seine Mimik und fängt gelassen an im gewohnt ironischen Ton auf Cuts einzureden.

Hudson: „Diese T-Shirts sind aber schön, hast du die selbst designt? Wenn ja vielleicht solltest du dann mal eine Karriere als Designer in Betracht ziehen da würdest du auch besser hinpassen. Leider Gottes sind diese hübschen Stofffetzen aber gegen die Firma gerichtet und das kann ich dulden weder diese Aktion noch deine allgemeine Einstellung gegen die Firma. Vielleicht sollten wir dich auf eine Schulung der Firma schicken. Weißt du eine Woche Vollpension, ein schönes 2 Sterne Hotel und ein hübsches kleines Abschiedsgeschenk für dich. Aber nun gut fürs erste müsstest du aber von hier verschwinden. Glaub mir, mein Lieber, wenn du erst einmal die Firma zu lieben lernst wirst du merken, dass hier alles besser wird. Also Jungs zeigt ihm doch mal wie die Firma arbeitet. “

Auf das Zeichen Hudsons treten die Sicherheitsmänner vor und greifen sich den wütend geradeaus blickenden Wiley Cuts. Zunächst sieht es so aus, als ob „The White Cat“ überhaupt keinen Widerstand leisen will, dies stellt sich aber nach wenigen Augenblicken bereits als Finte heraus, denn Cuts beginnt sich im Griff der Security zu winden, kaum dass er einige Meter weg gezerrt wurde.
Durch den Überraschungseffekt kann sich Cuts tatsächlich losreißen, nutzt seine Wendigkeit als ausgebildeter Kampfsportler und schubst den einen der Männer auf den anderen, so dass beide nicht direkt die „Verfolgung“ aufnehmen können, als Wiley einige Schritte auf Hudson zumacht und wütend mit dem Finger auf ihn zeigt.

Wiley Cuts: „Unter dir hat sich doch nichts gebessert! Du nutzt doch selbst verachtenswerte Mittel um dein mangelndes Talent zu komp...-“

Weiter kommt Cuts nicht, greift sich doch die Security in diesem Moment seinen Arm und dreht ihn schmerzhaft aus den Rücken, so dass er seiner Gesundheit zum Wohle zu Boden gehen muss. Direkt vor Hudson, was diesen ordentlich amüsiert.

Hudson fängt lautstark an zu lachen, was aber eher wie ein Brüllen klingt. Würde er sich jetzt noch auf die Brust klopfen wäre er wirklich ein top Gorilla. Hudson bückt sich zu Cuts herunter und klopft ihm auf die Schulter.

Hudson: „Ach, mein Lieber, ich sag es ja nicht gerne, aber abgesehen von deiner Einstellung zur Firma kann ich sogar das was du sagst unterstützen... Nicht.“

Dieser Cuts ist ja richtig enthusiastisch. Zeit ihn zu entmutigen, vielleicht kann er ja mal ein wenig den Arsch raushängen  lassen. Hudson hebt einen Finger, und fängt an zu zittern, nein viel zu kalt - er lässt die Hose mal lieber an. Aber wird bestimmt ein Spaß mal derjenige am langen Hebel zu sein.
Er fängt mit einem breiten Grinsen an zu reden.

Hudson: „Also, mein lieber Cuts, ich habe also kein Talent, was? Wie wäre es, wenn wir das herausfinden bei der nächsten Vendetta, da können wir ja herausfinden wer hier das Talent hat. Aber trotzdem muss ich dich leider von hier entfernen lassen und der Rest darf auch verschwinden.“

Während Cuts von der Security in die Mangel genommen wird und  der Rest der Besucher sich auch, teils widerwillig, entfernt, fummelt Hudson in seiner Tasche nur um seine Socke herauszuholen.

Hudson: „Na was sagst du zu dem jungen Herrn Cuts? Hm, erinnert dich an mich, kann gut sein - heißt allerdings nur, dass er wie ich lernen muss das man hier in der PCWA sich wohl oder übel Verbündete suchen muss und sich der Philosophie anderer beugen. Aber ernsthaft was soll das hier sein?“

Hudson hebt ein weiteres T-Shirt hoch, und betrachtet es eingehend. Er guckt zu seiner Socke als hätte diese gerade gesprochen.

Hudson: „Was, Fanpost? Das ist das Bild von einer verdammten toten Katze. Moment, das kenne ich von irgendwoher.“

Hudson versinkt weiter im Gespräch mit seiner Socke und macht sich auf den Weg in den PCWA Dome.

 

Mike Garland: "Mwhahaha! Also, eines muss man ihm lassen: Dieser Wiley-Vogel hat mich gerade verdammt gut unterhalten. Wo bekomme ich so ein Shirt her?"

Vincent Craven: "Bei der Firma dürfte er sich damit keine Freunde gemacht haben. Die Reaktion von Jamie Hudson war mehr als verständlich. Einfach die Statue von Elroy Schmidtke so zu schänden!"

Mike Garland: "Ja, nur der gute Herr Hudson war sich zu schade, um Wiley selbst daran zu hindern. Dafür benötigte er die Hilfe eines Dutzends Security-Männer. Was für ein Held..."

Vincent Craven: "Auf jeden Fall bekommen wir wohl bei der nächsten Vendetta ein Match zwischen den beiden zu sehen. Wiley Cuts gegen Jamie Hudson im Ring! So werden in der PCWA Konflikte geklärt und nicht durch Backstage-Prügeleien, wie es einige vielleicht lieber sehen."

Mike Garland: "Du bist so ein Langweiler, Vincent."

Vincent Craven: "Ach ja? Ich erwähnte es in der letzten Show vielleicht schon: Immerhin ein Langweiler, der mit der süßesten Frau auf der Welt verheiratet ist und nicht mehr zuhause bei seiner Mutter wohnt. Du glaubst garnicht, wie positiv sich dieser Aspekt auf das Sexleben eines Mannes auswirkt. Solltest du einmal ausprobieren."

Mike Garland: "Ja? Gibst du mir Virchowas Handynummer und die Haustürschlüssel?"


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„The winner of this contest by T K O and NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEWWWWWW P C W A GERASY CHAMPIOOOOOOON… Nelson… Friedrich… TÖLE! TÖLE! TÖLE!“

Geräusche des Lachens hallen durch die Kabine.

NFT: „HAR HAR! GRRRR!“

Das Gold des Gerasy Titels schimmert neben dem Schwarz des Ganzkörperanzuges, während der Tölenkopf zum größten und wichtigsten Gürtel der PCWA sinkt. Dann hebt Nelson sein Haupt, um in den Spiegel zu gucken. Rechte Pose, linke Pose. Der Gerasy Titel wird empor gehoben. Stolz drückt NFT seine Brust heraus und präsentiert dem spiegelnden Glas den Bluttropfen inmitten seines Kostüms.

„Was ist hier los?“

Erschrocken zuckt NFT zusammen, legt den Gerasy Titel des Schlächters eilig auf die Vitrine zurück und dreht sich herum.

NFT: „Äh… ich… äh… Seid ihr schon… lange… da?“

Die Antwort bleibt aus, stattdessen zuckt der Schlächter kurz zusammen, als er einen Blick an der Töle vorbei wirft und dabei einen Blick in den Spiegel erhascht. Tausend grausige Erinnerungen torpedieren seine Gedanken, während er mit immer mürrischerem Blick den Gerasy Titelgürtel an sich nimmt und über seine Schulter legt.

‚Schlächter‘: „Ich bin…“

Er unterbricht sich, um sein Handy aus der Hosentasche zu ziehen. Es vibriert unaufhörlich, egal wie lange er versucht es zu ignorieren. Unterdrückte Nummer. Wie auch die letzten dutzend Male. Wer zum Teufel? Die ersten Male ist er noch rangegangen, doch dann wurde jedes Mal aufgelegt, nur um sofort wieder anzurufen. Genervt wirft er das teure Handy in die Ecke. Geld spielt für den Mann ohne Grenzen schon lange keine Rolle mehr. Entsorgt hatte er das Handy nur deshalb nicht, weil er seit einer guten Stunde versucht Pat zu erreichen, aber die meldet sich einfach nicht.

‚Schlächter‘: „…lange genug.“

Die Töle hüpft von einem Bein auf das andere.

NFT: „Ich… Ich wollte nur mal wissen, wie es ist, euer Gold in den Händen… Ihr wisst, dass es für mich ein Ziel… wenn überhaupt ein  Ziel in weiter… weiter Ferne ist. Und so lange ihr… den Titel tragt sowieso nicht. Er glitzerte nur so schön. Es war… Ich… hätte nicht. Nein. Nein, es war töricht, nicht richtig! Das Gold ist euer und ich bin nur ein Knecht und Diener. Ich sorge dafür, dass es bei euch bleibt, das Gold. Durch Angst und Schrecken, die ich unter die hungrigen Räuber jage. GRRR!“

Barker scheint immer noch keine Notiz von Töle zu nehmen, er schaut stillschweigend zur Wand. Nelson bewegt sich unruhig und wartet auf eine Antwort. Die gespenstige Stille bereitet ihm Unbehagen, also wagt er einen weiteren Vorstoß.

NFT: „Ein Meisterwerk wie ihr Azrael Rage in die Knie gezwungen habt!“

Die Bemerkung wird mit einer legeren Arroganz, die an die früheren Zeiten des Prince of Pain erinnert, weggewischt. Nicht der Rede wert und dennoch werde ich darüber reden, scheint er anzudeuten.

‚Schlächter‘: „Rage war keine Herausforderung, Rage ist längst gebrochen. In dem Moment, in dem er den Titel gewann, hat er jegliche Motivation verloren. Ich scheine ihm zwar wieder etwas Leben eingehaucht zu haben, doch alles in allem war er einfach nur ein Lückenbüßer. Ein Sparringspartner zwischen meinem Titelgewinn und meiner ersten richtigen Titelverteidigung beim Brawlin Rumble.“

Spürt man da so etwas wie Respekt für den Night Fighter in den Worten des Schlächters?

‚Schlächter‘: „Bevor wir allerdings die Zukunft vorbereiten, müssen wir uns um akutere Probleme kümmern. Gibt es Neuigkeiten, Töle? Kannst du mir etwas berichten?“

Nelson schüttelt mit dem Kopf.

NFT: „Alles unauffällig. Ich habe ihn verfolgt, aber nichts Besonderes entdecken können. Also, nicht mehr als das, was ihr auch gesehen habt. Auch in seiner Kabine war nichts auffällig. Ich habe ihm durch meine Attacke an Blake Milton gar die Möglichkeit eröffnet, die Möglichkeit zu ergattern euch beim Rumble zu stürzen…“

Dem Schlächter entfährt ein kehliges Knurren.

‚Schlächter‘: „GENUG! Warum lügst du mich an, Töle? WARUM?! …niemand lügt mich an und kommt ungestraft davon! NIEMAND!“

Die Töle schüttelt abwehrend den Kopf, kann sich aber nicht zu einer Antwort pushen.

‚Schlächter‘: „Oder bist du unfähig? Hast du deine Aufgabe vielleicht gar nicht erfüllt? Hast du mich enttäuscht, Töle? Bist du ein Versager? Huh?! Bist du ein verdammter Versager?!?"

Der größte Terrorist der PCWA ist voll in seinem Element und erinnert in diesem Moment an sein Verhalten gegenüber dem ‚Boxer‘ Tom Nowak, lässt sich die Töle doch genauso von ihm zusammenstauchen wie der Mann, den Barker einmal als das ‚perfekte Opfer‘ bezeichnet hat.

‚Schlächter‘: „Du weißt doch, was ich mit Versagern mache, oder, Töle? Ich mache mit Ihnen das Gleiche, was ich mit dir machen werde, solltest du auch nur noch ein einziges Mal meinen Gerasy Titelgürtel anfassen!“

NFT weicht zurück, fällt nahezu in sich zusammen.

NFT: „Ja, das weiß ich.“

Die Töle schluckt.

NFT: „Aber ich bin kein Versager… Ich bin kein Tom Nowak!“

Da ist es wieder, dieses Zusammenzucken, dass den Schlächter schon vorhin überkam, als er in den Spiegel blickte.

NFT: „Ihr wisst, dass ich ihn hätte attackieren können? Dass ich die Geheimnisse aus ihm hätte rausquetschen können? Folter bringt häufig einiges ans Tageslicht, was verborgen ist. Und auch diesem Milton hätte ich deutlich heftiger schaden können. Ich bin die Angst. WOOOOOOOOOOOOOHHHHAAA!“

Verzweifelt haut er sich auf den roten Tropfen.

NFT: „Oder das Finale. Auch das hätte ich beeinflussen können. Ich hätte Mad Dog daran hindern können es zu gewinnen. GRRR! Aber ihr wolltet ja nicht… Es hätte nicht so laufen müssen, wie es…“

‚Schlächter‘: „DOCH! …hätte es. Es gab keinen anderen Weg, es musste so geschehen. Fair. Ohne meinen Einfluss. Es ist schließlich der Rumble und dort soll die Welt sehen, dass ich unbesiegbar bin und das kann ich nur gegen den besten Herausforderer tun, den die Welt mir bieten kann.“

Er nickt sich selber zu. Ein Tick den er sich vor kurzer Zeit angewöhnt zu haben scheint, so als müsse er seine Entscheidungen selber abnicken, sich damit beweisen, dass sie richtig sind. Vielleicht auch sich selbst überzeugen.

‚Schlächter‘: „Wenn du also wirklich Teil der ANGST sein willst, dann musst du mir etwas Besseres bieten. Etwas Großes! Ich will, dass du etwas tust, das dem Schlächter gerecht wird. Ich will, dass du selber ANGST verbreitest!“

Die Kälte in den Augen des Schlächters steht in komplettem Kontrast zu der Freude, die die Töle nach diesen Worten durchfährt. Vielleicht auch deswegen schickt der Undisputed Gerasy Champion seinen neuesten Jünger in die Welt heraus, froh ihn erst einmal los zu sein.

 

Mike Garland: "ROBERT BARKER! Der Schlächter hat es wieder einmal allen gezeigt, warum er der Undisputed Gerasy Champion ist. Und mit Töle als willigem Vollstrecker wird eine neue Äre der Angst anbrechen."

Vincent Craven: "Wir reden hier von einem Mann in einem Gummianzug. Da ist 'Angst' nicht unbedingt das erste Wort, welches mir in den Sinn kommt."

Mike Garland: "Oh, warte ab, wie viel Angst er verbreiten wird. Hast du gemerkt, wie viel Respekt er vor dem Schlächter hatte? Dieser Mann wird alles dafür tun, um vor ihm gut dazustehen."

Vincent Craven: "Und dabei streckt er bereits seine Griffel nach Barkers Titel aus? Ich weiß zwar nicht, wer dieser Nelson Friedrich Töle wirklich ist, aber ich denke, dass er ein falsches Spiel mit uns allen spielen könnte.

Mike Garland: "Dafür würde er teuer bezahlen. Er würde ihm Dinge antun, die schrecklich sind. Schrecklicher als das Casting bei 'Deutschland sucht den Superstar'."

Vincent Craven: "Barker zeigt ihm alte Videos aus seinen Anfangstagen in der PCWA?"

Mike Garland: "Nice shoot, Red2."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Langsam zoomen die Kameras durch die Katakomben, kopfüber streicheln sie die Heizungröhre, gehen wieder in eine mittige Position um dann eine 180° Wende zu vollziehen. Die Bilder erscheinen wie ein Speed Rausch. Sie werden immer schneller, plötzlich bleibt das Bild stehen und zeigt auf die Nummer eines Locker Rooms. "Room 000235". Der aufmerksame Zuschauer weiß welcher Raum es ist. Es ist der Raum eines ewigen Widersachers, welcher Hass genannt wird.

Mit einem Cut wird in den Raum geschalten, irgendwie scheint sich bei Hate gar nichts verändert zu haben, noch immer kämpft er mit sich und seinen Emotionen. Eine Mischung aus weinen, lachen und kehligem Geknurre dringt aus ihm. Immer wieder starrt er auf seine Hände. Sein starrer, psychotischer Blick begutachtet seine Hände. Zuerst den Rücken der Hand, dann die Fläsche... immer wieder abechselnd.

Hate: "DAS DARF NICHT SEIN!!!"

Mit einer Hand greifft sich Hate an den Kopf, doch die andere Hand liegt noch in seinem Fokus, sie wird geöffnet, geschlossen, umhergedreht... immer wieder.

Hate: "NEIN!!!"

Die kleinen weiblichen Hände verwirren ihn von Sekunde zu Sekunde mehr... gehören sie wirklich zu seinen Körper? Sind es Elemente die etwas aussagen, was er niemals zugeben wollte?

Hate: "NEIN!!!!"

Seine Hände sind so weiblich, seine ganze Seele erscheint ihm feminin. Ist all sein Kampf, all sein Revolutionsgedanke nicht der einer Frau die gegen das männliche kämpft? Hat er nicht immer die Welt aus einem weiblichen Blickwinkel betrachtet, ihm war kalte Logik schon immer zuwider... ihm war das Patriachart ein Dorn im Auge, er wollte immer die Emotionalität im Mittelpunkt des menschlichen Denkens wissen. Emotionalität über Logik.

Irgendwann schlägt die Uhr 12 und ein Mensch erkennt, dass ein Teil von ihm plötzlich Besitz ergreift, selbst wenn er sich windet und dagegen schreit, ab einem gewissen Zeitpunkt gibt es kein Entkommen mehr.
Verzweifelt und zitternd zieht er eine Zigarette aus der Hosentasche... doch all seine Gedanken werden nichtig als plötzlich die Tür aufspringt und ein alter Bekannter im Türrahmen steht.

Der Hardcore Bastard aus Berlin, Jimmy Maxxx steht in der Tür. Die Kapuze seines schwarzen langärmligen Pullis tief in sein kantiges Gesicht gezogen. Langsam geht er auf Hate zu, während er mit einem kurzen aber starken Handschwung die Tür hinter sich ins Schloss knallt. Er kniet sich neben Hate, der auf dem Boden zitternd sitzt und hastig an einer billigen Zigarette zieht. Der Berliner zieht sich die Kapuze vom Schädel, in seinem Gesicht ziehen sich Frust und Ärger durch die Gesichtsmuskeln.

Jimmy Maxxx: "Verstehe ich das gerade richtig...... nach Jahren in denen ich nach dem Aufenthaltsort des legendären Rebel called Hate gesucht habe und ihn endlich fand, zwinge ich mich mit einem Ansatz von Sodbrennen, der sich langsam meine Kehle hochzieht, in diesen Laden, der sich PCWA nennt, nur um ein verheultes, dreckiges Stück Elend vorzufinden, der hier vor mir rumsitzt und in Selbstgesprächen sich selbst anschreit?"

Jimmy dreht seinen Kopf langsam zu Hate, der mit Tränen in den Augen durch seine zottelige Frisur in die ernste Mine seines alten Freundes blickt.

Jimmy Maxxx: ".... Nichts mehr mit Hasstiraden auf die Menschheit ja? Keine philosophischen Gedanken über die Gefühle eines zerworfenen Menschen richtig? Keine Berichte mehr wie geil es sich anfühlt mit Meth vollgepumpt durchs Leben zu gehen stimmts? Nur noch ein kleiner Wichser, der nicht mal mehr sein eigenes verficktes Gesicht erkennt, wenn er in den von Dreck beschmierten Spiegel schaut, ja? Ist das dein Ernst, Hate?"

Mit zusammengekniffenen Augen betrachtet er dieses kauernde etwas das sich Rebel called Hate schimpft. Diese ehmalige Legende, welche an den Business und den Drogen zerbrochen ist.

Jimmy Maxxx:"Bitte erklärs mir, Hate, lass mich teilhaben an deinem un endlichen Reichtum von Weisheit! Denn so war es doch, oder, du Arschloch! Du dachtest immer du weisst alles besser, oder? Und dass du mit deiner draufgängerischen Art alles und jeden unter Kontrolle hast und die ganze Welt erobern würdest. Also tu es doch auch jetzt und halte einen deiner berauschenden Reden in denen du mir erklärtst warum ein Wichser wie du hier rumhockt und sich selbst anbrüllt wie ein total Verrückter..."

Hate sackt für einen kurzen Augenblick noch mehr in sich zusammen, diese Worte eines damaligen Schülers kann er in seiner seelischen Misslage gerade gar nicht gebrauchen. Hate wusste, dass Jimmy ihn jagt und nur auf den Moment wartet um ihn in einem schwachen Moment zu erwischen. Immer wieder bereitete sich Hate darauf vor seinem Schüler in die Augen zu blicken und ihn Sekunden später zu zeigen warum Jimmy nur ein Schüler sein kann. Doch Jimmy hat den Moment perfekt abgepasst, Hate ist fertig... Hate ist fertig mit sich selbst, mit der Welt... mit seiner Seele. Die Vergangenheit ist nur noch ein grauer Gedanke, die Kraft ist verflossen.

Der Rebel versucht seine Kraftreserven zu sammeln um doch noch ein kleines bisschen Stolz zeigen zu können.

Hate: "Du... du bist so erbärmlich, Maxxx... warum kommst du gerade jetzt? Hast du darauf gewartet das ich irgendwann zusammenbreche? Schau mich an, Maxxx... schau mich verdammt nochmal an... ich habe das gelebt was ich sollte. Doch irgendwann stößt man halt an seine Grenzen, als der Schlächter mich zerstörte habe ich meine Kraft verloren. Schon davor war ich ein sinkender Stern am Horizont... eine sterbende Sonne... ein verbrannter Phönix... FUCK ... ich bin ein Versager, der es niemals schaffte sich wirklich selbst zu finden. Wolltest du das hören, Maxxx? Ok... ich wiederhole es nochmal: I C H   B I N   E IN   V E R S A G E R !!!
Wenn du jetzt bitte deinen beschissenen Arsch aus meiner Kabine bewegen würdest und mich mit meiner Selbstreflektion allein lassen würdest... wäre ich dir sehr verbunden."

Jimmy schmunzelt. Ein dickes fettes Grinsen bildet sich über die ganze breite seines kantigen schmalen Gesichtes.

Jimmy Maxxx: "Du denkst wirklich.... du denkst wirklich ich wäre ein Arschloch, oder, Hate?"

Der Berliner senkt seinen Kopf, kichernd und Kopfschüttelnd. Aber nur kurz, den dann schaut er wieder in das eingefallene Gesicht von Hate.

Jimmy Maxxx: "Und weisst du was, Hate? ICH BIN EIN ARSCHLOCH!!! Und ich liebe es eins zu sein, du kleiner Wichser!"

Wieder dieses fette Grinsen, das einem einen Schauer über den Rücken ziehen lässt.

Jimmy Maxxx: "Du weisst ganz genau, was für eine gequirlte Scheiße du da laberst. Ausreden, um vor deinem Problemen in dein eigenes inneres Universum zu entfliehen, in dem dann wieder alles in Ordnung ist. Brauchst du nen Schuss, Hate, huh? Soll ich ne Spritze holen und dir ne fette Ladung Heroin in deine Venen jagen, damit du Dreckskerl wieder klarkommst??? Du weisst ganz genau, dass weder der Schlächter oder die PCWA dich ruiniert haben. Sondern ich war das! Ich habe dich gejagt und mir deinen Respekt genommen. Ich bin das geworden, was du gern wärst. Du bist nur ein kleiner Schandfleck in den Statistiken der Ligen in denen du warst. Und selbst diese sind ja nicht sehr groß, denn lange warst du ja nirgendwo, du Spast. Aber weisst du was, es gibt etwas was das alles ändern kann aber...."

KLATSCH, eine scheppernde Ohrfeige im Gesicht des gefallenen Engels und nicht nur das, Jimmy krallt Hates Kinn und zerrt es so, das Hate ihm in die Augen schauen muss.

Jimmy Maxxx: "... ICH REDE MIT DIR, DU KLEINER WICHSER, ALSO HÖR MIR AUCH VERDAMMT NOCHMAL ZU!!! Du weisst ganz genau, dass nur eine Sache dich retten kann. Und das bin ich, Jimmy Maxxx! Du brauchst Jimmy, so wie jeder Jimmy braucht. Scheiße, selbst die PCWA bräuchte mich, aber dieser Drecksladen ist mir so scheißegal, das er von mir aus verrotten kann. Wenn diese Halle hier in Brand stehen würde, würde ich lieber auf eine Straßennutte am Bahnhof Zoo pissen als diesen Drecksladen zu retten mit meinem Urin. Aber weisst du was? Da ich Mitleid mit dir kleinen Wanze habe und du froh sein kannst wenn du ein Stück Dreck in den Ritzen meiner Schuhsohle sein kannst, werde ich dir helfen."

Plötzlich entspringt ein lautes Lachen aus Hates Kehle. All der Schmerz seiner Seele erscheint plötzlich nichtig.

Hate: "Sag mal, hörst du Penner dich eigentlich reden? Warum bist du hier.... warum nicht in dieser anderen Liga?  Du kriegst selbst dort nichts gebacken und jetzt willst du mir etwas von Attitude usw. erzählen? Klar sucke ich ab... ich habe meinen Titel verloren, mein Kreuz wurde von einem nachahmenden Pseudo-Schlächter geprellt.... Jessy und Pavus haben mich verlassen. Ich bin ein Stück Dreck... aber mal ehrlich... wen interessiert das? Ich kämpfe nur noch um endlich das zu verlieren, was mir niemals gegeben wurde, was ich aber immer in mir spürte... dieses scheiß Gefühl der Liebe."

Ein breites Grinsen auf dem Berliner Gesicht. Dazu ein verhöhnendes klatschen der beiden Hände.

Jimmy Maxxx:"Krass, Hate.... krass! Jetzt hast du es mir und der PCWA aber so richtig gegeben. Scheiße, warst du schon immer so politisch korrekt oder hat dir der Schlächter neben dem Rückgrat auch deine Eier geklaut???"

Wieder dieses Lachen.

Jimmy Maxxx: "Du wirfst hier mit belanglosen Details herum. Aber mich, Hate, mich kannst du nicht trügen mit deinen Versuchen von innerer Stärke, von der wir beide wissen, dass du sie schon lange nicht mehr besitzt. Ich weiß genau was dich so wurmt, was dir solche Schmerzen bereitet."

Er schaut tief in die Hasserfüllten Augen des gefallen Phönix.

Jimmy Maxxx: "Es ist der Fakt, dass egal wie sehr ich auch verkacke in der GFCW, das ich immernoch mehr erreicht habe und mehr Standing habe als du Hate. Der Fakt, der dich Nachts nicht mehr schlafen lässt ist, das du den It-Faktor verloren hast und ich dich überflügelt habe. Und das endgültig. Ich bin jetzt der Meister und du die Schlampe. Ich bin der Hardcore Bastard und du nur noch eine weinerliche Pusser welcher über ein Leben fantasiert das er nie geführt hat. Dein Problem ist, das du alles geben würdest um wieder so verbissen und ehrgeizig zu sein wie ich jetzt hier, Hate."

Der Berliner schüttelt mit dem Kopf.

Jimmy Maxxx: "Doch egal was du tust oder gedenkst zu tun Hate, es ist vorbei. Ich sehe es dir an, du bist verloren in deinem eigenen Selbshass. Früher, da habe ich zu dir aufgesehen. Du warst mein Idol und mein bester Freund, weil du auf alles und jeden geschissen hast. Du hast die Wrestlingwelt in Fetzen gerissen und dich durch alle möglichen Höllen dieses Sports gekämpft. Und egal wie schlimm es war, egal wie verfickt high und auf Drogen du warst, du hast jedem beschissenen Arschloch der dir gegenüber stand den Arsch aufgerissen. Aber jetzt, stehst du vor mir und schaffst es nicht mal mehr retorisch das kleine Kind was bewundernd an deinen Beinen klemmte in seine Schranken zu weisen. Du bist erbärmlich..."

"Und?" Immer wieder geht dem verbrannten Phönix dieses Wort durch den Kopf... "UND?!" Immer und immer wieder hört er in sich dieses Wort. " U N D ? ! "

Hate: "Was willst du mir mit deinen 100 Wörtern sagen? Dass ich ein Versager bin? Hast du Depp mir zugehört? Ich wiederhole es noch einmal: Ich bin ein Versager.... ich habe aus meinen Möglichkeiten, meinen Talenten nichts gemacht, alles was ich anfasste ist zerbrochen. Der großartige Rebel called Hate, der alle Alphatiere in die Schranken verwies... er existiert nicht mehr.
Es tut mir Leid wenn du mit dem Bild nicht klar kommst...
Ich war einmal dein Lehrer... dein Mentor... doch jetzt knie ich auf dem Boden. Du bist auch so eine Metapher meines Versagens, ich... ich wollte dir meine Philosophe beibringen, meine Philosophie war es immer den Schwachen zu helfen, doch du dämmliches Asshole hast das nie verstanden. Ganz im Gegenteil... wenn ich in deine Augen blicke sehe ich Arroganz und Selbstverliebtheit... du genießt es richtig einen gebrochenen Widerständler noch mehr zu demütgen... VERPISS DICH EINFACH... LASS MICH IN RUHE!!!"

Wieder dieses herablassende und verhöhnende Lachen von Jimmy ins Gesicht des Phönix.

Jimmy Maxxx: "Was soll der Scheiß, Hate? Seid Tage, Wochen und Monaten haben wir uns nicht gesehen. Aber kaum komme ich mal in diesen beschissenen Drecksladen PCWA um zu sehen, was mein bester Freund in diesem Wrestling Sport erreicht hat und schon soll ich wieder der Grund für deine scheiß Probleme sein???"

Er schüttelt verärgert mit dem Kopf.

Jimmy Maxxx:"Du weisst genau, das das Bullshit ist Hate, Bullshit! Du, DU GANZ ALLEINE, hast dein Leben ruiniert. Und weisst du auch warum? Nicht ich bin hier der selbstverliebte und egoistische Bastard hier, SONDERN DU! Du hast alles hingeschmissen und liegengelassen um in diesem Bonzenschuppen PCWA zu passen. Du hast versucht deine Vergangenheit zu leugnen, deine Freunde wie mich zu leugnen, um dich diesen überheblichen Wichsern anzupassen, weil du Angst hattest wegen deiner extremen Vergangenheit. DAS ist der Unterschied den ich dir die ganze Zeit aufzeigen möchte, das was du sein wolltest, bin jetzt ICH. Was mir aber am meisten gegen den Strich geht ist: Du tust nicht einmal etwas dagegen. Du findest dich damit ab dass ich dich von rechts überholt habe und du findest dich damit ab ein Versager zu sein!

Er blickt Hate tief in die Augen. Sein Hass und seine Wut elektrisiert förmlich die Luft im Raum.

Jimmy Maxxx: "Weisst du, Hate, eigentlich habe ich gar keinen Bock auf diesen Scheißladen. Genauso wenig bräuchte ich dein erbärmliches Leben zu retten. Doch weisst du was, du wirst mich erst wieder los, wenn DER Rebel called Hate, den Hardcore Bastard Jimmy Maxxx in einer blutigen Schlacht besiegt. Und mir, sich selbst und diesen Wichsern da draußen zeigt, dass er nicht so eine Pussy ist. Bis das passiert, wirst du mich nicht los, du Pisser. Also bis dahin, Fick dich ins Knie, du Wichser!!!"

Dann spuckt er Hate ins Gesicht, dreht sich um und geht durch die Tür, welche er unter einem lauten Knall ins Türschloss wirft.
Mit einem traurigem Gesichtsausdruck wischt er sich die Spucke aus dem Gesicht... ein markerschütternder Schrei, der die letzte verbliebene männliche Kraft aus seiner Seele herausbrüllen soll, dringt aus seiner Kehle. Wie ein nasser Sack, fällt er in sich zusammen.Mit weit aufgerissenen Augen starrt er an die Decke und fängt, mal wieder, an zu philosophieren.

"Meine Kraft war der meines Kampfes gegen mich selbst, ich habe den Kampf verloren... ich bin kein Mann... tja, Pavus, wenn du schlau genug gewesen wärst, hättest du alle meine "Pussy"-Sprüche gegen mich verwenden können... wer hat wem den Schwanz gelutscht... wer war verschmuster... wer hat jedesmal das Bad besetzt... wer lehnte sich an die starke Schulter, die ihn halten sollte in einer feindlichen Welt? Pavus... es...es tut mir leid..."

Mit einem Satz richtet sich der Rebel auf, so wie er es immer schaffte sich aufzurichten. Ein Phönix der ewig verbrennt und es niemals lernt um die Sonne herum zu fliegen.
Schleppend geht er in gebückter Haltung zu einem Schrank in seinem Lockerroom, noch immer schillert ein Namensschild an der Schranktür welchen er fokussiert. "Jessy Chaos" Schlampe seines Versagens...
Plötzlich vernimmt er eine flüsternde Stimme hinter sich.

"Du wirst deine Existenz zertören... Hatee... weißt du denn nicht mehr wie sehr du es liebtest Blut vor mir zu spucken, du wirst wirklich immer mehr zu einem VERSAGER!"

Innerlich flüstert er zu sich selbst.

"Ich weiß, Love, ich weiß... doch ich war immer ein Versager, du warst deshalb niemals bei mir als ich dich brauchte, fucking Sis... doch du bist nicht existent... genausowenig wie meine gedachte Männlichkeit, alles um mich herum ist eingebildeter Wahnsinn!"

Die Stimme verstummt.
Das erste mal seit langen schafft es Hate für den Augenblick standhaft zu sein. Er öffnet den Schrank und sieht seine Zukunft.
Kajal, ein abgewandelter Männerrock, weichmacher für die Haut... 10 g Heroin, 5 Flaschen Jack Daniels, Päckchen mit Rasierklingen.

Hate: "Meine Zukunft... zurück in die Vergangenheit, Vermengung mit meiner Wahrheit... endgültige Zerstörung und Wiedergeburt... die Umwandlung meines Seins, in das was ich immer war!"

 

Mike Garland: "Uahh... haben wir das wirklich gerade gehört?"

Vincent Craven: "Was denn? Rebel called Hate und Jimmy Maxx sind alte Bekannte... 'Freunde' möchte ich jetzt nicht sagen. Sie kennen sich schon eine ganze Weile und da redet man nun einmal Klartext."

Mike Garland: "Ich meine Hates Geschichten über sein Sexleben mit Pavus Maximus? Gott, kann mich jemand erschießen? Mir ist so übel."

Vincent Craven: "Hey, seid wann bist du homophob?"

Mike Garland: "Das hat nichts damit zu tun, dass beide Kerle sind. Da geht's um die Personen an sich."

Vincent Craven: "Nun, auf jeden Fall scheint Hate momentan eine sehr depressive Phase durchzumachen."

Mike Garland: "Der Kerl IST eine depressive Phase. Hate und Fröhlichkeit passen in etwa zu gut zusammen wie das Musikentenstadel und Heavy Metal. Dieter Bohlen und Kultur. Lothar Matthäus und die wahre Liebe."

Vincent Craven: "Bist du bald fertig mit deinen Schimpftiraden?"

Mike Garland: "Noch lange nicht. Es macht mir einfach Spaß, über deutsches Kulturgut herzuziehen. Liegt in der Familie, mein Opa fuhr damals im Weltkrieg einen M4 Sherman."


---------------- K&G/PCWA ----------------

I cheated myself
Like I knew I would
I told ya, I was trouble
You know that I'm no good

(Amy Winehouse)

 

Kalt liegt die Waffe in ihrer Hand. Sie spürt das Metall auf ihrer Haut, fühlte die tödliche Mechanik dieser wunderbaren, aber auch gleichzeitig so grausamen Erfindung. Mit einem leisen Seufzen lässt Patricia Selladore eine weitere Kugel in das Magazin gleiten. Klick. Und noch eine. Klick.

Der Tag ist gekommen. Vendetta 85. Beim CORE war es ihr nicht vergönnt, Valkos Heritage zu stellen, den Mörder ihres Vaters. Auch danach war er wie vom Erdboden verschwunden, hatte sich ihrem Zugriff regelrecht entzogen. Ob er ahnte, dass seine Taten nicht länger ein Geheimnis waren, dass er ans Messer geliefert worden war? Von niemand anderem als Mad Dog, diesem feigen Hund.

Patricia muss fast lächeln bei dem Gedanken an die kommenden Ereignisse. Heute würde sie ein letztes Mal in den Ring steigen. Würde Robert Breads besiegen. Noch einmal diesen letzten Triumph auskosten, bevor…

Sie stockt in ihren Ausführungen, hält kurz inne. Ja, es ist schwierig, diesen Plan weiter zu verfolgen.

… bevor sie Valkos Heritage mit der Waffe ihres Vaters vor allen Kameras…

"Von solchen heißen Kolben solltest du die Finger lassen, oder du schießt dir noch in den Fuß. Das wäre doch schade. Immerhin gibt es ja noch ganz andere heiße Kolben auf dieser Welt."

Patricia wirbelt herum. Die Stimme war unvermittelt hinter ihr ertönt, hatte sie aus ihren Gedanken und ihrer vermeintlichen Einsamkeit gerissen. Nun erkennt sie auch, zu wem diese Stimme gehört.

Jamie Hudson.

Hudson, in seinen Anzug gekleidet und seine Boots, grinst Patricia mit verschränkten Armen an. Er steht direkt auf der Schwelle zu ihrer Umkleidekabine. Er sieht sich nochmal Patricia von unten bis oben an, nicht sein Beuteschema, der Hintern ist zu klein aber durchaus anziehend. Sein Blick fällt auf die Waffe.

Hudson: "Was willst du mit dem Ding da anfangen? Da puste ich ja mehr mit meinem Föhn weg."

Er klopft sich auf den glatt rasierten Kopf.

Hudson: " Aber ganz ehrlich, wo ich herkomme wird man mit so nem kleinen Kaliber ausgelacht. Aber ich denke hier kannst du damit schon ein paar "Harte Jungs" beindrucken. Das Ding sieht eher wie ne Attrappe aus." 

Für einen Moment blicken die beiden sich einfach nur an. Das derzeitige Aushängeschild von Kerry & Gaelic und das ‚Living Dead Girl‘, diese kleine und komplett in schwarz gekleidete Person. Zwei Personen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Mit einem Blick, den man in einer anderen Situation vielleicht als ‚verträumt‘ bezeichnen könnte, blickt Patricia zu ihrem Gegenüber hoch, sieht ihn aus ihren dunkel mit Kajal umrahmten Augen an.

Patricia: „Oh, bist du dir so sicher, dass es sich dabei um eine Attrappe handelt? Vielleicht… vielleicht bin ich ja wirklich so durchgeknallt, wie sie alle denken und warte nur darauf, mit dieser Kanone dem nächsten herbeigelaufenen Nigger die Birne wegzupusten.“

Sie lächelt und hebt die Waffe ruckartig in die Höhe, direkt auf Hudson zielend. Ihr Finger gleitet sanft über den Abzug, aber anstatt abzudrücken, hebt sie die Waffe weiter an und streicht schließlich mit Lippen und Zungenspitze verführerisch über den Lauf.

Patricia: „Würde denn jemand um dich weinen, Jamie Hudson?“

Sie kichert leise in sich hinein und verdreht die Augen.

Hudson starrt in den Lauf der Knarre, es ist nicht das erste mal, deswegen bewahrt er Ruhe.

Hudson: "Vielleicht würdest du ja um mich weinen, Kleines."

Er grinst und zwinkert ihr zu, während er näher auf Patricia zugeht. Frauen sind einfach gestrickt, jetzt bloß keine Schwäche zeigen oder die kranke Nutte knallt ihn wirklich ab.

Patricia blickt ihn mit einem abschätzendem Lächeln an. Worauf wollte er hinaus?

Patricia: „Hätte ich einen Anlass dazu?“

Hudson lehnt sich an die Wand, und schaut Patricia tief in die Augen, während er weiter an Patricia rückt.

Hudson: "Ich habe gehört, dass dein Vater vermisst wird. Man vermutet ja mitlerweile schon, das er tot ist."

Tot. Patricia zuckt unmerklich bei diesem kurzen Wort zusammen. Auch wenn er vermutlich nur die kursierenden Gerüchte aufgegriffen hatte, lag er mit seiner Vermutung doch viel dichter an der Wahrheit, als er wohl ahnte.

Hudson: "Ich weiß wie das ist seinen Vater zu verlieren, auch ich habe meinen Vater verloren und das schon im Alter von 16. Ich kann durchaus verstehen was du durchmachst."

Er rückt noch näher, Hudson schaut Patricia tief in die Augen und spricht. Sie rückt ein Stück zurück.

Hudson: "Ich bin der einzige, der dir helfen kann, denn ich kann dir das geben was kein anderer kann."

Hudson schluckt, jetzt muss er damit rausplatzen, auch wenn das nicht einfach ist. Aber manchmal muss man in den sauren Apfel beißen.

Hudson: "Ich kann mit Toten reden. Weißt du."

Er entfernt sich von Patricia.

Hudson: "Ich habe schon Kontakt zu meinem eigenen Vater aufgenommen. Ich könnte durchaus auch eine zu deinem aufbauen. Also überleg es dir, wirst du um mich weinen?"

Mit Toten reden? Wovon spricht dieser Schwachkopf? Patricia spürt, wie Wut in ihr aufwallt. Sie verschwendet hier nur ihre Zeit. Plötzlich spürt sie wieder die Waffe in ihrer Hand, spürt die Gewissheit, diesen Mann mit einer einzigen kleinen Bewegung ihres Zeigefingers aus dieser Welt schicken zu können.

"Hey, Gewaltandrohungen in der PCWA. Immer mal wieder was Neues."

Robert Breads.

Der Kanadier hat die Arme vor der Brust verschränkt und blickt recht interessiert auf die Szenerie, die sich ihm bietet - DER Star der Firma, der aus Breads' unbekannten und auch uninteressanten Gründen mit einer Socke redet, was seiner Defintion von einem Wrestling-Superstar deutlich widerspricht. Selbiger wird von einer Frau mit einer Schusswaffe in den Fluren einer Wrestling-Liga bedroht. Und wirklich wundern tut das Niemanden. Kopfschüttelnd seufzt Breads, ehe er sich wieder der ganzen Situation zuwendet, und es wirkt, als würde er darauf warten, dass irgendetwas passiert, als würde er nur darauf warten, dass Hudson niedergeschossen wird, um seine Meinung über diese Liga bestätigt zu sehen. Patricia zischt ihn an.

Patricia: „Verschwinde, Breads. Du hast hier nicht zu suchen, mit dir werde ich noch früh genug fertig.“

Das Breads das ein wenig anders sieht sollte wohl nicht unbedingt überraschend sein, und so löst er die "Verschränkung" seiner Arme und zieht die Augenbrauen ein wenig hoch, als wäre er ein wenig enttäuscht über die Worte von Selladore.

Robert Breads: "Nun, eigentlich bin ich es gewohnt, vor dem Match meinem Gegner..."

Er blickt an Patriia einmal auf und ab, dann korrigiert er sich mit höhnischer Stimme selbst.

Robert Breads: "Meiner Gegnerin viel Glück zu wünschen. Das gehört zur Höflichkeit, die man dort lernt, wo Wrestling noch wichtig ist. Außerdem kann jeder gegen mich eine gute Portion Glück gebrauchen. Und weißt du, Patricia, auch ein Handschlag vor dem Match gehört zu dem guten Ton, den man eigentlich lernen sollte. Zu Schade, dass deine Hand zu sehr damit beschäftigt ist, eine Waffe auf jemanden zu richten."

Mit sehr suspektem Blick schaut sich "Canada's Own" an, was Selladore in ihrer Hand hält. Auch wenn er eine durchaus große Klappe hat, geht er keinen Schritt näher, um sich nicht in den "Gefahrenbereich" zu begeben.

Robert Breads: "Aber bitte, macht weiter mit eurem Schauspiel. Ist schon interessant, wie selbstverständlich solche Dinge hier passieren. Und nicht nur das..."

Nun wendet er sich Hudson zu.

Robert Breads: "... der Repräsentant der Firma entscheidet sich nebem dem Reden mit Socken auch noch dafür sich in das Getummel zu stürzen und neben seinem schlechten Humor sich noch dadurch unbeliebt zu machen dass er nun scheinbar ebenfalls Teil des Clubs der blutgeilen Spasten werden möchte. Ist es wirklich das, was die Firma will? Das Gesicht der Firma, ein mit Kleidung redender Möchtegern-Psycho?"

Hudson knirscht mit den Zähnen, schon wieder einer von diesen nervigen beiden Rookies. Erst Cuts und jetzt dieser Vollidiot, der sich für Jesus oder sonst einen Messias hält. Verdammtnochmal, und jetzt ist er noch ein Psycho? Er ist verdammt viel, untreu, Alkoholiker, Kiffer, aggressiv, Pöbelhaft aber ganz sicher kein Psycho.

Hudson: "Fuck off, Nigga. Wo ich mich aufhalte, ist verdammt nochmal meine Sache, du Sackratte, genauso mit wem ich rede. Die PCWA ist gerade erst Hate losgeworden, wir brauchen keinen zweiten schwulen Moralpostel."

Patricia lacht schallend auf. Sie steckt die Waffe in ihren Hosenbund, breitet die Arme aus und fuchtelt beiden Händen wild gestikulierend herum.

Patricia: „Ihr beiden seid süß. Ja, wirklich. Ihr Witzfiguren brächtet mich glatt zum Lachen , wenn ihr dabei nicht so einen jämmerlichen Eindruck hinterlassen würdet. Könnt ihr diese Diskussion woanders durchführen? Vielleicht…“

Weiter kommt sie nicht, denn Canada’s Own springt mit einem schnellen Satz auf sie zu und packt sie an den Handgelenken.

Robert Breads: "Ich fände es gut, wenn DU nun die Klappe halten würdest. Ich werde nicht zulassen, dass du dein komisches Spiel auf Kosten der Gesundheit anderer spielst. Dein Spiel kannst du gern woanders spielen, aber das Spiel, dass hier gespielt wird, hat Regeln, denn es nennt sich "Wrestling" und spielt sich im Ring ab. Vielleicht wurde das in der PCWA im Laufe der Zeit vernachlässigt oder gar vergessen, aber wenn es sein muss, bin ich eben der Spielverderber und zeige euch, worum es hier geht und welches Spiel man hier eigentlich spielen sollte. Es ist Zeit, dass sich hier etwas tut."

Für einen Moment verschlägt es Patricia glatt die Sprache. Giftig blickt sie Breads an, stemmt sich gegen dessen Griff, der aber keinen Millimeter nachgibt. Stattdessen meldet sich Jamie Hudson wieder zu Wort.

Hudson: "Lass sie los. Hier in der PCWA wird nach den Regeln der Firma gespielt, nach meinen Regeln, denn ich bin die verfickte Firma. Auch wenn du hier der Held sein willst, der den Tag rettet, bastel dir erstmal ein richtiges Superhedenkostüm. Ansonsten gibt's kein richtiges Merchandise. Welcher 10Jähriger will so etwas wie dich mit zum Spielen nehmen um es den Freunden zu zeigen? Guckt mal ich hab die neue Robert Breads Figur, die hat jetzt sogar eine Tränenfunktion, die immer dann einsetzt wenn er einen Spruch darüber ablässt wie böse alle sind."

Mehr oder minder irritiert über das Einmischen von Hudson in diese Situation scheint Breads für einen kurzen Moment zu vergessen, dass er Patricia fest halten sollte und wendet sich an Hudson.

Robert Breads: "Was soll das denn nun? Falls du es aufgrund deiner scheinbar unendlichen Beschränktheit immer noch nicht bemerkt hast, ich HELFE dir und deiner Firma, du Trottel. Ich tu' euch einen Gefallen, denn im Gegensatz zu euch selbst versuche ich die PCWA in einen besseren Ort zu verwandeln und solche Leute wie die hier..."

Mit einem Ruck seines Kopfes möchte er wohl auf Patricia hinweisen.

Robert Breads: "...dazu zu bringen, ihre Rolle als Mitglied einer WRESTLING-Liga richtig zu spielen. Jamie Hudson, ich bin auf der Seite der PCWA, aber um der PCWA etwas Gutes zu tun, muss man erstmal in Kauf nehmen, den aktuellen Zustand zu ändern. Ich bitte dich... Ist dir diese Frau wirklich wichtig genug, um dich der Verbesserung der PCWA, der Liga, die deine großartige Firma ja zum Erfolg führen will, in den Weg zu stellen, dich MIR in den Weg zu stellen, bei meinem Vorhaben, den Müll auszusortieren? Das macht keinen Sinn, wirklich, das macht..."

Genug ist genug. Mit einer schnellen Drehung reißt Patricia sich los und spuckt Robert Breads ins Gesicht.

Patricia: „Du ahnst nicht einmal, was du herauf beschwörst. Bis eben noch warst du mir gleichgültig, nur ein weiterer Gegner in einem weiteren Kampf. Aber nun… nun wird es mir ein Vergnügen sein, dich da draußen leiden zu sehen. Du meinst, du wärest ein großer Kämpfer? Du meinst, deine Erfolge in der GFCW wären Lorbeeren, auf denen du dich ausruhen könntest? Oh, du hast dich geirrt, Robert Breads. Ich mag nur ein verzogenes Gör sein, eine durchgeknallte Psychopathin. Du bist größer, stärker und sicherlich ein besserer Wrestler als ich es jemals sein kann. Aber ich kenne den Geruch der Gosse, mir wurde im Leben nie etwas in die Wiege gelegt, genau so wenig wie hier in der PCWA. Es steht dir nicht zu, über diese Liga herzuziehen, denn sie ist auch nicht besser und schlechter als die Wirklichkeit das draußen. Ja, lebe nur weiter in deiner heilen Traumwelt, in der alles nach deinen lustigen kleinen Regeln spielt, Robert Breads… aber wenn ich mit dir fertig bin, dann wirst du erkennen müssen, wie schmerzhaft die Realität sein kann.“

Robert Breads: "Hm... Du sagst also, ich bin größer, stärker und besser im Ring, aber du wirst mich trotzdem besiegen und zwar weil... du weißt wie die Gosse riecht. Im Ernst?"

Der pure Hohn spricht aus dem Kanadier, es ist klar, dass er seine Gegnerin nicht wirklich ernst nimmt.

Robert Breads: "Es ist lustig, dass du von der Realität redest, wo du doch völlig den Blick dafür verloren hast und dich lieber auf Rachegedanken konzentrierst, als mich zu besiegen. Siehst du, wie du ja selbst gerade gesagt hast, bist du anscheinend durchgeknallt, also wie kannst du dann von der Realität reden? Du weißt doch gar nicht, wie die aussieht. Und ich, im Gegensatz dazu, versuche dich nicht zu besiegen indem ich noch verrückter bin als du, sondern indem ich besser wrestle. Das ist die Realität, wie sie wirklich ist und nicht die Realität, wie du sie gern hättest: Ich werde dich besiegen. Nichts wird das ändern. Nichts, was du vor dem Match, nach dem Match oder in deinen kranken Fantasien machst, wird das ändern. Und auch ein Spast mit Socke nicht."

Hudson ergreift wieder das Wort.

Hudson: "Breads, du wirst schon sehen was noch auf dich zukommt, Nigga. Vielleicht kriegst du heute abend im Ring einen kleinen Besuch abgestattet. Von jemandem, der dich seit neuestem noch weniger als vorher leiden kann."

Mit diesen Worten dreht Hudson sich in seiner Hosentasche kramend herum, und geht davon.

Hudson nimmt die Socke aus seiner Tasche, und spricht mit ihr wie so oft, allerdings so leise, dass weder Breads noch Selladore mehr als ein undeutliches Flüstern wahrnehmen.

Hudson: "Haha, Zwei Fliegen auf einen Schlag. Ich werde Selladore nutzen um endlich an diese Angst-Vollidioten ranzukommen, um ihnen Angst zu zeigen, echte Angst, direkt aus dem Ghetto, die Nutte und dieser Breads? Der wird heute Abend schön Backenfutter kriegen, dann nehme ich mir seinen Freund Cuts vor in einem Match um ihm sein vorlautes Maul zu stopfen und die Firma hat endlich wieder die uneingeschränkte Macht in der PCWA."

Hudson lacht und begibt sich in Richtung seines Büros.

Zurück bleiben Robert Breads und Patricia Selladore. Die beiden starren sich an, keiner der beiden sagt ein Wort. Schließlich ist es Patricia Selladore, die als erste das Schweigen bricht.

Patricia: „Wir sehen uns im Ring…“

Breads wirft noch einen letzten Blick auf die Schusswaffe von Selladore, ehe er antwortet.

Robert Breads: "Ich will hoffen, dass du es bis dahin schaffst."

Und mit diesen Worten dreht auch er sich um und verlässt die Szenerie, um Selladore allein zurück zu lassen.

 

Vincent Craven: "Robert Breads und Patricia Selladore - die beiden werden wir gleich im Ring gegeneinander erleben. Die besten Freunde werden sie wohl nie werden."

Mike Garland: "Und auch Jamie Hudson mischt ein wenig mit. Ich frage mich ja: Wie verrückt ist dieser Kerl eigentlich? Erst redet er 'nur' mit einer Socke und nun will er auch noch Kontakt zu seinem verstorbenen Vater aufgenommen haben? Er kann froh sein, dass Breads im richtigen Moment dazu gestoßen ist, sonst hätte Patricia ihm seine wirren Gedanken vermutlich sofort ausgetrieben."

Vincent Craven: "Findest du es nicht bedenklich, dass Patricia backstage einfach so mit einer Waffe hantiert? Seit der letzten Show scheint sie mir... nun ja, mental etwas angeschlagen zu sein."

Mike Garland: "Da sagst du es. Jemand, der mit Toten und Socken spricht, wird zum höchsten Repräsentanten der Firma in dieser Liga befördert, während andere, die sich nur selbst verteidigen wollen, für verrückt erklärt werden. Wo ist die Logik dahinter?"

Vincent Craven: "Ach, komm. Dass Patricia ein großes Problem hat, dürfte offenkundig sein."

Mike Garland: "Ihr einziges Problem ist zunächst einmal Robert Breads. Hier treffen zwei grundverschiedene Ansichten aufeinander. Das ist so, würden der Papst und Kim Kardashian sich über moralische Grundsätze unterhalten."

Vincent Craven: "Beide gibt's übrigens demnächst hier im Ring!"

Mike Garland: "Den Papst und Kim Kardashian?"


---------------- K&G/PCWA ----------------

Core 2012 ist Vergangenheit. So viel ist passiert, während er nur dazu verdammt war, von außen zu beobachten. Er war anwesend, doch ein Platz im Ring war für ihn genauso weit weg, wie es der Undisputed Gerasy aktuell ist. Er hat seinen Fokus verloren, vergessen, weswegen er eigentlich hier ist. Er muss sich endlich wieder einen Platz in seiner PCWA, in seinem Haifischbecken behaupten. Und genau damit wird er heute anfangen.
Díego Alejandro Sanchéz befindet sich vor dem PCWA Theater und genießt die Frühlingsluft. Er wartet auf jemanden, auch wenn er nicht weiß, wie dieses Treffen ausgehen wird. Oder ob es überhaupt stattfinden wird.
Ein wenig nervös wandert der Deutschmexikaner auf und ab, begutachtet jeden, der sich ihm nähert. Dann dringt ein Motorengeräusch an sein Ohr und sofort ist alle Nervosität verschwunden. Das muss er sein...der Regenläufer, die Bestie der PCWA.

Die Limousine hält. Es ist wieder Zeit den Boden zu betreten… und sich einzugestehen, dass er nicht gut genug war. CORE stand bei ihm für Verlieren. Er verlor gegen Barker. Der Regenläufer Azrael Rage unterlag dem Schlächter. Der Undisputed Gerasy ist wieder in weite Ferne gerückt. Jetzt ist es die Aufgabe des verrückten Hundes den Schlächter zu schlagen. Doch auf welcher Seite steht Mad Dog? Das ist… unbekannt.

Dann ist da noch Cinderella. Auch sie hat er verloren. Obwohl verloren klingt falsch. Sie hat sich von ihm abgewendet… er möchte ihr sogar verzeihen, aber er kann es nicht. Im Gegenteil. Tief in ihm schreit sogar etwas nach Rache… aber niemals könnte er Hand an seine Tochter anlegen.

Schlussendlich ist da noch eine Stimme in ihm. Sie brüllt, obwohl er versucht sie zu ignorieren… sie sagt deutlich – DU VERLIERST, REGENLÄUFER!

So steigt er vorsichtig aus der Limousine aus und als der Fuß den Boden berührt, fühlt es sich irgendwie kalt an. Ein Schauer. Diego Sanchéz wird einfach von ihm ignoriert… Eigentlich weiß er gar nicht, warum er heute hier ist. Eine Stimme reißt ihn aus seinen Gedanken.

Sanchéz: „Uno momento, Regenläufer."

Fast ist er versucht, Rage an der Schulter festzuhalten, doch diesen Gedanken verwirft er schnell wieder.

Sanchéz: „Schenk mir einen Augenblick dein Ohr und deine Zeit."

Ein kritischer Blick vom Regenläufer.

Azrael Rage: „Ich wüsste nicht worüber Du und ich zu reden hätte, Diego.“

Sanchéz: „Sagen wir einfach, es ist zum Wohle der PCWA. Das kann dem Schild doch nicht egal sein, oder?"

Ein gespielt fragender Blick, gepaart mit einer ausholenden Geste in Richtung des Theaters, stellvertretend für die PCWA. Ein Nicken seitens Rage reicht dem Deutschmexikaner als Antwort.

Sanchéz: „Nun, Azrael. Du kennst meine Geschichte, meine Vergangenheit in der Firma. Ich kenne die Geschichten über dich und habe viele davon selbst verfolgen können. Nicht am eigenen Leib, was vielleicht Schicksal oder einfach nur Glück war."

Er erinnert sich an eine Begegnung kurz nach seinem Debüt, als Rage ihn gestellt hat wegen seiner Fehde gegen Smith. Erst später hatte er erfahren, dass der oberste Teufel ein Messer hinter seinem Rücken hatte, bereit jederzeit anzugreifen, sollte Díego nicht das sagen, was Azrael hören wollte.

Sanchéz: „Wir waren nie Freunde und wir werden wahrscheinlich auch niemals welche werden. Das weißt du genauso gut wie ich. Dafür sind wir zu verschieden, haben zu bestimmten Dingen eine andere Einstellung. Doch..."

Er überlegt kurz, schaut dem Regenläufer in die Augen, die ihn hinter der Porzellanmaske mustern.

Sanchéz: „...zum ersten Mal scheinen wir irgendwie auf der gleichen Seite zu stehen. Versteh mich nicht falsch. Ich will mich nicht in deine Angelegenheiten einmischen oder mich bei dir einschleimen. Ich denke nur, dass wir uns, solang wir den gleichen Weg haben, nicht gegenseitig Steine in den Weg schmeißen müssen."

Zum ersten Mal scheinen wir irgendwie auf der gleichen Seite zu stehen – Ein Satz den Rage trotz edler Motive zum ersten Mal hört. Unter der Porzellanmaske beginnt er zu denken. Hat der Regen womöglich aufgehört? Nein, aber ein Lichtstrahl ist trotzdem zu erkennen und er symbolisiert einen Wunsch… Das die Menschen immer so mit ihm reden würden. Blake Milton hätte mit ihm so reden sollen, Mad Dog hätte mit ihm so reden sollen und Blaze hätte mit ihm so reden sollen. Blaze… So denkt der Regenläufer kurz über seine Worte nach. Diplomatie war selten seine starke Seite.

Azrael Rage: „Diego… ich bin überrascht. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar ein wenig erfreut… auch wenn heute nicht meine Seele im Sonnenschein tanzt. Deine Worte beinhalten viel Weisheit. Ich stimme ihnen zu. Es wäre unnötig und närrisch sich gegenseitig aufhalten, wo da draußen doch so viele Gefahren auf uns lauern.“

Kurz denkt der Regenläufer wieder nach und schlussendlich entscheidet er sich dazu, Díego sein Gesicht zu zeigen. Kurzerhand wird die Kapuze abgestreift und die Maske wird langsam von der vernarbten Fratze gelöst.

Azrael Rage: „Ich denke, dass es angemessener ist mit Dir Auge in Auge zu reden. Kein schöner Anblick.“

Sanchéz: „Ich habe Schlimmeres gesehen.“

…und erlebt. Doch das bleibt in seinen Gedanken.

Azrael Rage: „Dennoch… einst waren meine Gesichtszüge, die eines Engels… nun hingegen gleichen sie einem Acker… ich bin nicht eitel, aber ich bedauere dennoch was ich opfern musste für ein zweites Leben. Man merkt erst, was einem fehlt, wenn man es verloren hat… Als ich starb verlor ich meine Schönheit. Doch soll ich Dir etwas sagen? Das war es wert. Seitdem habe ich das Gefühl mir wieder selbst ins Gesicht gucken zu können. Ich erkenne nicht mehr den Teufel im Spiegel. Ich sehe mich… den Regenläufer.“

Kurz blickt er Díego von oben bis unten an und dann lächelt er.

Azrael Rage: „Und nun zum ersten Mal sieht scheinbar auch jemand anderes ihn in diesem zerfurchten Gesicht. Das ist ein Grund zur Hoffnung.“

Verwundert blickt Díego ihn an, aber mit einer gewissen Ehrfurcht. Es ist unbestreitbar. Rage hat eine Metamorphose durchgemacht, die er nie für möglich gehalten hätte.

Sanchéz: „Das ist ja alles schön und gut, aber was hat dieser Monolog mit mir zu tun?“

Die Augen des Regenläufers weiten sich.

Azrael Rage: „Alles! Es hat alles mit Dir zu tun.“

Ausführend bewegt sich die rechte Hand des Mannes im Regen.

Azrael Rage: „Sieh, ob wir wollen, oder nicht, wir haben unsere Seite gewählt in diesen Zeiten. Wir wollen beschützen, wollen Rückhalt bieten. Doch dafür brauchen wir nicht nur den Willen zum Kampf. Wir brauchen Glauben, gegenseitigen Respekt und Aufopferung. Leider… leider ist all das ein zweischneidiges Schwert. Niedertracht ist einfach zu handhaben, aber wahre Größe die hierfür benötigt wird, erfordert mehr… und da kommst Du, mein lieber Diego, ins Spiel. Du hast einen ersten Schritt gemacht, indem Du vor einem ehemaligen Feind stehst…“

Eine kurze nachdenkliche Pause.

Azrael Rage: „… und ihn nicht verurteilst, sondern ihn anerkennst. Du bist damit deutlich weiser, als ich es manches Mal war. Übrigens spielst Du Dame?“

Ein kritischer, aber auch leicht amüsierter Blick von Diego. Niemand will irgendwas mit Azrael spielen. Mist…

Azrael Rage: „Na gut, ich meine nur… Aber das ist ein Schritt wahrer Größe.“

Kurz überlegt der Regenläufer, ob er nicht Blaze auch hätte so begegnen können, und ob ihre Verbindung dann nicht besser sein würde… DU VERLIERST, REGENLÄUFER! Der Kopf wird geschüttelt.

Sanchéz: „Hm, damit magst du Recht haben, aber wer sagt, dass Du nicht eines Tages wieder die Seiten wechselst und ich dann im Regen stehe, Regenläufer? Ich meine, nimm es mir nicht übel, aber deine Tage als Teufel sind bis heute bekannt und berüchtigt. Wie schützen wir uns vor Vertrauensmissbrauch und Hinterlist?“

Azrael Rage: „Das können wir nicht. Wir müssen einfach an uns selber glauben und stets wieder aufstehen… zudem warst auch Du nicht immer auf der Seite des Lichtes, Diego.“

Schulterzucken beim Deutsch-Mexikaner. Damit hat Rage wohl gar nicht so Unrecht.

Sanchéz: „Genau das ist das Problem, dass ich so lange hatte, Azrael. Wer bestimmt über Licht und Schatten? Wenn du keinen freien Willen mehr hast und man dir sagt, du tust das richtige, obwohl es das nicht ist. Was ist dann richtig und falsch? Erst als sich der Nebel so langsam gelichtet hatte, konnte ich es wirklich erkennen. Vielleicht ist das eine Erfahrung, die wir alle früher oder später machen, was? Auf die eine oder andere Art. Ich habe dennoch noch eine Frage an dich. Mal angenommen eines Tages siegen wir, was kommt dann? Wo stehen wir dann?“

Im Kopf ist Azrael dieses Szenario schon an die tausend Mal und öfter durchgegangen. Aber ob dieser Tag jemals kommen mag… wahrscheinlich nicht, denn das würde… DU SIEGST NICHT! DU VERLIERST, REGENLÄUFER! … die Antwort von Rage Ad absurdum führen.

Azrael Rage: „Dann kämpfen wir weiter. Es ist ein endloser Kampf. Wir sind nicht da, um endgültig zu siegen. Wir sind dafür da, damit die fauligen Kräfte der PCWA nicht dominieren. Es geht nur um Dominanz. Ein Endsieg ist nicht möglich. Sicherlich wird früher oder später der Schlächter, oder auch Godd, als zweiter Schlächter, aufgehalten, aber dann werden sich andere hervortun, die diesen Platz für sich beanspruchen… und weißt Du was? Das ist gut. Verdammt gut. Denn wir sind hier, an diesem Ort… in der schönen PCWA um zu kämpfen. Es gibt für uns nur eine Art von Sieg in diesem Kampf…“

FÜR DICH GIBT ES KEINEN SIEG… ein freundliches Lächeln, die Gedanken bei der Niederlage und bei einem Fehler… Blaze… vielleicht hätte er genauso mit ihm reden sollen.

Azrael Rage: „Wenn wir den Menschen zeigen, dass man besser sein kann. Das ist meine Motivation… und ich denke, es ist auch Deine.“

Ein Lächeln von Díego. So hatte er das nie gesehen, aber es macht Sinn. Sehr viel Sinn sogar. Denn vollkommen gleich wie viele Gerasys sie gewinnen, wie oft sie den Brawlin’ Rumble für sich entscheiden… im Endeffekt zählen nur die Menschen denen sie ein Vorbild sein können. Das ist der einzige dauerhafte Erfolg an diesem Ort. Macht das die PCWA zu einem Hort der Trostlosigkeit, oder zu einem Zuhause für die Hoffnung? Eine schwere Frage und selbst Díego Sanchéz traut sich nicht sie auszusprechen, denn die Antwort könnte erschreckend sein. Zudem beschließt er die Antwort darauf lieber für sich selber zu finden, als zu fragen. Für diesen Moment ist es ein gutes Gefühl, erst einmal wieder einen Platz für sich gefunden zu haben. Zudem war das Gespräch schon antwortreich genug. Es gibt wohl nur noch eins zu tun.

So streckt Díego die Hand aus.

Sanchéz: „Ich denke so sollte dieses Gespräch enden.“

Just in diesem Moment denkt Díego noch einmal darüber nach wem er gerade die Hand zum schütteln reicht. Es ist der Eine, der Keine, der Verbannte, der Verkannte… es ist der oberste Teufel… Nein, es ist einfach nur Azrael Rage, der Regenläufer.

Ohne zu zögern ergreift der Mann im Regen die Hand und schüttelt sie fast euphorisch. Vielleicht verliert er doch nicht, denkt er sich… doch… DU WIRST SCHEITERN! OHNE MICH WIRST DU IMMER SCHEITERN!

Azrael Rage: „Einen erfüllenden Abend noch, Diego.“

Die Hände trennen sich wieder und Azrael dreht sich zum dunkeln und blickt in das Firmament. Díego hingegen geht nun in die Halle. Wirklich glauben kann er das nicht. Er hat soeben Azrael Rage die Hand geschüttelt…und überlebt. Eigentlich war das nicht der Plan, aber es waren seine Worte. Sie wirkten so ehrlich… so motivierend. Vielleicht wird das ein guter Abend für dich, Drache. Auf, auf ins Theater.

Zurück im Dunklen bleibt er stehen. Azrael Rage. Seine Worte… sie waren zwar voller Hoffen, aber der Glaube an ihnen fehlt ihm in diesem Moment! Es ist einfach viel zu laut in seinem Kopf… er tut das was er schon die ganzen Tage bis Vendetta tat, um die Stimme zu beruhigen. Er holt einen Flachmann hervor und trinkt einen kräftigen Schluck… nein, tut er nicht. Er ist leer. Dabei hat er ihn erst aufgefüllt, bevor er zum Theater gefahren ist. DU VERLIERST, DU VERLIERST, DU VERLIERST! OHNE MICH VERLIERST DU IMMER! Plötzlich ein lautes Brüllen in den stillen Abend.

Azrael Rage: „AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRHHHHHHHH!“

Er sinkt dabei in die Knie und zieht seine Maske wieder über, damit niemand sieht, dass seine Augen glasig sind. Er will nicht verlieren. Er weigert sich zu verlieren. Er muss wieder kämpfen gegen sich, gegen die Stimme, gegen seine Gegner… und gegen den Gedanken einen Fehler gleich zu Anfang gemacht zu haben. Diego hat ihm gerade beeindruckend gezeigt, dass es anders geht. Rage muss mit Blaze sprechen und hoffen, dass er einen Fehler korrigieren kann. Er will nicht verlieren…

Will er nicht… Verfluchter Regen… oder ist es etwas Schlimmeres?


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vincent Craven: "Willkommen zurück am Ring! Und zum ersten Match des Abends. Auf der einen Seite: Robert Breads, den wir hier zwar schon mal beim letzten Brawlin' Rumble zu Gast hatten, der aber sonst eher ein unbeschriebenes Blatt im PCWA RIng ist. Auf der anderen Seite ..."

Mike Garland: "Das Living' Dead Girl, Mitglied von Barkers Truppe, die weibliche Hälfte der next Century gods ... Patricia Selladore."

Vincent Craven: "Viel unterschiedlicher könnten zwei Leute nicht sein. Auf der einen Seite jemand, der behauptet, für das pure Wrestling zu stehen. Andererseits die Frau, der jedes Mittel heilig zu sein scheint. Und gemeinsam mit Barker für einige der brutalsten Szenen der PCWA Geschichte gesorgt hat."

Mike Garland: "Wir werden sehen, was passiert. Lasset die Spiele beginnen!"

Zu "Einer gegen Alle" von Samsas Traum betritt Robert Breads die Halle. Der Kanadier trägt eine Wrestlinghose in den Landesfarben seiner Heimat, dazu schwarze Wrestlingboots und Ellbogenschützer. Der muskulöse Oberkörper ist bereits entblößt. Nach einer Runde um den Ring betritt er das Seilgeviert. Nun fehlt nur noch seine Gegnerin. Und diese kündigt sich bereits an.

Der Entrance öffnet sich und spuckt eine einzelne Person in die bunte PCWA-Welt: Patricia Selladore. Das ‚Living Dead Girl‘ ist immer noch ganz in schwarz gekleidet. Kurz abgeschnittene Combat Pants, ein eng anliegendes Tanktop und schwere Doc Martens sind die einzigen Kleidungsstücke, die sie benötigt. Ihre Haare hat sie zu einem kurzen Zopf zusammen gebunden. Kurz bleibt sie am Entrance stehen, blickt mürrisch in die Kameras und setzt sich dann mit katzengleichen Schritten in Bewegung.

 

 

 

 

Der Screen zeigt derweil Szenen aus Patricias letzten Kämpfen, untermalt mir düsteren Einblendungen aus dem aktuellen Tagesgeschehen. Anders Breivik, der feige Mörder. Regierungstruppen im Nahen Osten, welche die Bevölkerung niederknüppeln. Hunger und Elend in einer Welt, die wir nicht mehr verstehen.

 

Donnernd setzt Patricias Theme ein. Shirley Manson. Garbage.

 

I'm only happy when it rains
I'm only happy when it's complicated
And though I know you can't appreciate it

I'm only happy when it rains
You know I love it when the news is bad
Why it feels so good to feel so sad

I'm only happy when it rains
 

Auch diesmal im Publikum vertreten: Einige mehr als deplatziert wirkende Jugendliche, die Patricia anfeuern. Düsteres Pack mit bunt gefärbtem Haar, ohne Ziele, ohne Zukunft. Die Masse aber buht sie nach Leibeskräften aus, was Patricia überhaupt nicht wahrzunehmen scheint. Als sie in den Ring klettert, blickt sie erneut kurz direkt in die Kamera. Ihre stahlblauen Augen stechen wie zwei blitzende Edelsteine aus dem dunklen Kajal heraus, aber sie funkeln vor Aggression und Bosheit.

 

Pour your misery down
Pour your misery down on me
Pour your misery down
Pour your misery down on me

 

Patricia baut sich mitten im Ring auf. Bösartig lächelnd fixiert sie ihren Gegner und winkt diesen zu sich heran.

Mike Garland: "Blablabla..."

Opener
Singles Match
Robert Breads vs. Patricia Selladore
(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Sven Nitzschke)

*Ding, Ding, Ding*

Und so beginnt das erste Match des Abends bei Vendetta #85. Breads geht sofort direkt zur Attacke über und deckt Selladore mit einigen harten Chops ein, diese kann aber mit einem gut gezielten Kick den Offensivdrang des Kanadiers erst einmal aufhalten und ihn dann mit einem Irish Whip endgültig in die Defensive treiben. Als Breads aus den Seilen zurück kommt, setzt es einen Swinging Neckbreaker und schnell das erste Cover.

ONE
TW...

Wenig überraschend folgt der schnelle Kickout von Breads. Kein Problem. Aber Selladore hat hier immerhin ein erstes Zeichen gesetzt. Der Kanadier ist schnell wieder auf den Beinen, er erwischt seine Kontrahentin mit einige Uppercuts, schickt sie in die Seile und ...

Vincent Craven: "SAMOAN DROP! Selladore kann den ersten Vorteil gegen Breads hier nicht lange behalten. Der Kanadier covert hier aber nicht, sondern macht einfach weiter. Er legt das Bein der Spaniern auf das unterste Seil ..."

Mike Garland: "Und lässt sich darauf fallen. Der Kanadier hat hier einen klaren Plan, will der Spanierin hier ihre stärkste Waffe-die harten Kicks mit beiden Beinen- nehmen. Er schnappt sich beide Beine ... KATAPULT IN DIE RINGECKE!"

Vincent Craven: "Breads übernimmt hier jetzt schnell das Kommando im Match, packt Patricia von hinten ... GERMAN SUPLEX IN DIE BRÜCKE HINEIN! COVER!!!"

ONE
TW...

Mike Garland: "Netter Versuch, aber so einfach kriegt man Barkers Gespielin nicht auf die Matte, Robert Breads. Das kriegt wohl nur der "Schlächter" hin. Patricia versucht sich Breads mit einigen Kicks vom Leib zu halten ..."

Vincent Craven: "Aber Breads fängt einen KIck ab, will sie zu Boden werfen ... PATRICIA KONTERT, ENZUGIRI! Breads geht zu Boden! Und Patricia setzt sofort nach, Double Footstomp gegen den Kanadier."

Und die Spanierin setzt ihrem Kontrahenten weiter zu, trifft ihn mit einer Reihe von harten Kicks am Oberkörper und Kopf. Breads kann sich zwar zur Seite rollen, hat hier aber dennoch einiges einstecken müssen. Er versucht sich am Ringseil wieder nach oben zu ziehen, aber Selladore springt ihm wieder von hinten in den Rücken. Breads etwas ungünstige Position nutzt Selladore, um ihm ein wenig zu würgen. Referee Sven Nitzschke ermahnt sie sofort, aber Selladore nutzt den Rahmen aus und löst die Aktion erst im letzten Moment.

Mike Garland: "Ob Breads im 'Zweikampf' mit Frauen immer so schnell die Luft ausgeht?"

Vincent Craven: "... Und heute sinkt für sie wieder das Niveau. Und schon zu einem so frühen Zeitpunkt in der Show. Schäm dich."

Mike Garland: "Bis ich bei dir angelangt bin, brauch ich noch ziemlich lange."

Vincent: "Kein Kommentar, zurück zum Match. Breads ist mittlerweile wieder auf den Beinen, aber Patricia hält ihn weiter in Schach. Die kämpft wie eine Amazone aus der griechischen Mythologie."

Weitere Chops und Kicks verfehlen ihr Ziel nicht, Selladore drängt den Kanadier weiter in die Defensive, schnappt sich seinen Kopf und nimmt ihn in den Schwitzkasten. DDT, Cover.

ONE
TWO
...

Kickout. Selladore macht aber schnell weiter, setzt sich auf Breads Oberkörper und lässt ihre Fäuste auf ihn niederprasseln. Breads steckt im Moment wirklich in der Klemme, muss hart einstecken. Aber er hat Erfahrung im Ring, weiß, was er tut. Und er hat einen körperlichen Vorteil gegenüber seiner Kontrahentin. Der Kanadier stößt seinen Kopf gegen ihren Kopf und bringt die Spanierin dazu, ihre Angriffswelle für einen Moment zu unterbrechen.  Wenige Momente später hat er sie wieder von sich gestoßen und ist wieder auf den Beinen. Irish-Whip in die Seile und dann gibt es einen T-Bone Suplex, dem sofort ein Cover folgt.

ONE

TWO

THR...

Gerade noch hat Selladore die Schulter hochbekommen, aber Breads lässt nicht locker, holt sie sofort wieder auf die Beine, stellt sie neben sich auf und lässt sie dann mit einem Russian Legsweep wieder auf die Matte krachen. Ein kurzes Zögern, ein kurzes Überlegen, was er nun tun soll, doch die Entscheidung fällt am Ende einfach: Breads setzt auf seine Technik und schnappt sich beide Beine der Spanierin. Boston Grab.

Vincent Craven: "Patricia jetzt hier in echten Problemen. Breads hat sie zwar nicht exakt in der Ringmitte platziert, hat hier aber den klaren Kraftvorteil."

Mike Garland: "Aber sie will hier nicht aufgeben. So unterjochen lässt sie sich wohl nur von IHREM Robert und nicht von diesem dahergelaufenen Kanadier."

Vincent Craven: "Ja, sie kämpft und Breads hat Mühe, sie in Schach zu halten, sie kämpft sich ganz langsam an die Ringseile heran ... GREIFT DANACH ... NEIN!!! Breads kann sie wieder ein wenig zurück in die Ringmitte zurück ziehen!"

Aber die Spanierin weiß jetzt, dass die Situation nicht ganz so ausweglos zu sein scheint, wie es vielleicht auf den ersten Blick aussieht. Und so sie zieht sich noch einmal in Richtung der Ringseile und diesesmal schafft sie es, das unterste Ringseil mit der rechten Hand zu ergreifen. Breads lässt sie noch einige, wenige Momente im Griff, löst dann aber nach der Ermahnung durch den Ringrichter. Als er Selladore wieder auf die Beine "helfen" will, erlebt er allerdings eine Überraschung. Ein kurzer Griff in die Augen bringt ihn für einen Moment lang aus dem Konzept und ermöglicht es Selladore, ihn zum Cover einzurollen.

ONE

TWO

TH...

Mike Garland: "KICKOUT!"

Vincent Craven: "Gute Leistung hier von Breads bei seinem offiziellen PCWA Debüt hier. Und jetzt ist er wütend, verdammt wütend. Er wirft sie in die Seile, kommt ihr entgegen ... BICYCLE KICK!"

Breads steht über die am Boden liegenden Patricia, er hat die Oberhand. Plötzlich zoomt die Kamera auf die Crowd, ein Jamie Hudson in Hemd,Anzugshose und Stiefel gekleidet springt über die Absperrung und rollt unter dem untersten Seil in den Ring. Die lauten Zuschauerrufe machen Breads aufmerksam, er merkt irgendwas stimmt hier nicht.

Mike Garland: "Ach, scheiße, Breads dreh dich um. Schneller Breads."

Vincent Craven: "Shit, ich glaube er hat zu langsam reagiert Hudson steht schon hinter ihm."

Doch als er sich umdreht wird er schon von drei schnellen Jabs von Hudson empfangen, gefolgt von einem Schwinger und einem Uppercut. Breads taumelt zurück, wird direkt in die Seile geworfen.

Mike Garland: "Oh, BIG BOOT 

I'M ME!

Da hat's Breads aber ordentlich erwischt!"

Vincent Craven: "Allerdings, ob er sich davon noch erholen kann? Dabei war er doch gerade der dominante im Match."

Hudson schaut auf Breads herab und dann auf die sich langsam aufrichtende Patricia. Er zwinkert ihr zu und verlässt langsam den Ring. Mit einer Geste gibt er dem Referee zu verstehen, hier ist soeben nichts vorgefallen. Hudson fährt sich über dem Mund wie bei einem Reisverschluss.  Der Ringrichter nickt und widmet sich wieder dem Matchgeschehen zu während Hudson aus der Halle läuft, zurück in den Backstagebereich läuft.

Mike Garland: "Verdammt, Vincent hast du das gesehen der Referee tut so als wäre nichts geschehen."

Vincent Craven: "Das überrascht dich wirklich?"

Mike Garland: "Gut, nicht wirklich."

Vincent Craven: "Patricia hat nicht wirklich mitbekommen, was passiert war, robbt jetzt aber einfach auf ihn zu ... COVER!"

ONE

TWO

THREE!!!

Mike Garland: "Und Patricia Selladore gewinnt das Match! Dank dem Eingriff von Jamie Hudson, aber das hat sie noch gar nicht richtig mitbekommen."

Vincent Craven: "Und selbst wenn: Es dürfte ihr ziemlich egal sein! Sie hat sich hier durchgesetzt und das hier war erst der Anfang für eine spannende Vendetta live aus Berlin! Wir machen jetzt auch gleich weiter im Programm, während Robert Breads so langsam wieder zu sich kommt und eine zufriedene Patricia Selladore den Ring verlässt."


---------------- K&G/PCWA ----------------

PCWA-Logo Blake Milton wegen Drogenkonsum im Krankenhaus?
Einige PCWA-Angestellte sollen nach dem PPV behauptet haben, Milton nehme schon seit mehreren Monaten immer wieder leistungssteigernde Mittel in Form von Amphetamin-Tabletten zu sich, um den Erwartungen und dem damit verbundenen Leistungsdruck standhalten zu können.

Vincent Craven: „Wie ich bereits sagte – Milton ist seit dem CORE ununterbrochen in den Schlagzeilen. Erst gestern gab es, neben der Laufmeldung zu seinem angeblichen Drogenkonsum, auch wieder einen Artikel in der Bildzeitung. Ich such das gerade eben mal heraus. Da ging es erneut um ‚Miltons gestörtes Verhältnis zu Lucifer‘. Wo habe ich sie denn? Ich hatte die Zeitung doch bis vor kurzem noch hier zwischen meinen Unterlagen. Ich muss sie wohl irgendwo liegen gelassen haben.“

Mike Garland: „Also, wenn du mich fragst, läuft bei Milton einfach nur irgendetwas ganz gewaltig falsch im Kopf. Die Amphetamine würden dabei nicht nur dieses ‚gestörte Verhältnis‘ erklären, sondern auch so einige andere Ungereimtheiten. Zum Beispiel die beiden Beatdowns beim CORE, die keinerlei Auswirkung bei ihm gezeigt haben.“

Vincent Craven: „Da kann durchaus etwas Wahres dran sein, aber bisher sind das eben alles nur Gerüchte, zu denen noch keiner offiziell Stellung genommen hat, denn interessant ist auch die Tatsache, dass K&G Milton nicht suspendiert hat, oder ihn von seiner Position als leitender Sicherheitsbeauftragter der PCWA enthoben hat. Glaubst du also wirklich, dass er irgendwelche illegalen Drogen nimmt?“

Mike Garland: „Ach, bitte! Sieh dir diesen kleinen Junkie doch mal an!“

Blasse Haut, dunkle Augenringe – die Zuschauer in der Halle starren auf den Titantron, wo sie Blake Milton argwöhnisch mustern. Beinahe jeder hier ist plötzlich überzeugt davon, die Wahrheit über ihn zu kennen.

Vincent Craven: „Ganz so spurlos scheinen die letzten Ereignisse ja doch nicht an ihm vorbeigegangen zu sein. Das da ist ein unschönes Hämatom um sein Auge und die Würgemale an seinem Hals sind ebenfalls noch zu erkennen. Angeblich soll er im Koma gelegen haben und nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus sogar das gemeinsame Training mit Mad Dog gemieden haben.“

Mike Garland: „Oh, apropos Mad Dog!“

Kräftig schüttelt der diesjährige Q4tB-Gewinner zwei, drei Sponsoren die Hand und gibt einigen Ehrengästen, die sich um ihn geschart haben, Autogramme. Man muss das neue Image schließlich pflegen, auch wenn sich der Night Fighter eher einen kurzweiligen Spaß daraus macht – vor allem im Beisein von Blaze. Nach all den Mühen und Entbehrungen sollte man sich eben auch einfach mal über einen verdienten Sieg freuen dürfen; zumal ihn Valkos eben dabei unterbrach.

Mad Dog: „Nicht so drängeln! Ist doch genug ‚ewiger Erster‘ für alle da!“

Ein breites Grinsen, bevor sich die Aufmerksamkeit der Lounge-Gäste langsam legt. Zurück bleiben nur er und Blaze, der regungslos im Hintergrund sitzt und Mad Dog sichtlich frustriert beobachtet, wie dieser zum Buffettisch geht, um dort eine kleine Cocktailtomate nach der anderen zu verspeisen. MD mag Beilagen. Die sind immer so hübsch arrangiert.

Mad Dog: „Warum denn so ernst, Blaze? Huh? Immer noch verärgert, weil du gegen mich verloren hast? Du kannst es doch nächstes Jahr noch mal versuchen. Und... da ist noch der Rumble! Der Brawlin' Rumble, Blaze! Ein Sieg beim größten Wrestlingereignis der Moderne macht doch auch was her...“

Der verrückte Hund zuckt mit den Schultern. Noch immer ist da dieses breite Grinsen, gefolgt von einem Augenzwinkern. Der Kubaner reagiert kaum. In seinem Herzen steckt Apathie. Es mag noch der Schock sein, der ihn zu Starre verdammt oder einfache Gleichgültigkeit, er weiß es nicht. Seine Werte, seine Moral, sie sind erschüttert. Der Fighter sieht, dass sich die Mine seines Kollegen nicht aufhellt und so wendet er sich dem Pyromanen zu.

Mad Dog: „War nur'n Spaß!“

Wenn ihr Vertrauen nicht reicht, ihn zum Sieg zu führen, was dann? Es liegt nicht an ihm, er kennt seine boshafte Macht.

Mad Dog: „Es ist doch nicht mehr die Niederlage, oder? Was ist los, Blaze?“

Angestrengt antwortet Blaze.

Blaze: "Es ist der Weg... Er ist richtig und falsch zugleich. Er ist..."

Verwirrung in seinen Augen.

Blaze: "...nicht gut für mich?"

Vincent Craven: „Die Niederlage beim Q4tB kam wohl eher unerwartet für Blaze. Und sich nun dem erfolgreichen Kontrahenten gegenüberzusehen, macht eine Niederlage nicht gerade erträglicher.“

Mike Garland: „Er hatte seine Chance und es sollte halt eben einfach nicht sein. Immerhin kann er sich damit trösten, dass er bei den Q4tB-Kritiken nicht so katastrophal abgeschnitten hat wie der kleine Junkie.“

Blake Milton durchquert plötzlich die Lounge und als Mad Dog „seinen Zögling“ bemerkt, packt dieser ihn mit ernstem, aber erstaunlich fürsorglichem Blick, am Arm.

Mad Dog: „Na, wen haben wir denn da, huh?“

Der Junge senkt den Kopf. Das letzte Mal haben beide zum CORE miteinander gesprochen und der Night Fighter sieht nach der letzten Show und den neusten Gerüchten eindeutigen Nachholbedarf.

Mad Dog: „Hast du mir irgendetwas zu sagen?“

Nein, eigentlich nicht. Und schon gar nicht im Beisein von Blaze, der „Lucifers Schützling“ als „anmaßend“ und „arrogant“ bezeichnet hat. Dabei wollte Blake doch nur das Richtige tun.

Mad Dog: „Hey, ich rede mit dir... Bist du überhaupt bei der Sache!? Erinnerst du dich nicht an die Worte, die ich dir vor dem Questfinale gesagt habe? Oder war dort bereits dein Verstand vernebelt, deine Auffassungsgabe beschränkt? BLAKE! Verdammt, willst du Wrestler sein oder nicht? Ich sag es dir nun nochmal: Ich weiß ja nicht, in welcher Traumwelt du lebst, aber wenn du nicht bei der Sache bleibst, wirst du dein Ziel niemals erreichen! Und du hast doch ein Ziel, oder nicht?“

Diese Frage hatte er Milton, wie gesagt, schon einmal gestellt, aber MD hatte das Gefühl, als habe der Junge ihn nicht verstanden. Wie so oft.

Mad Dog: „Wo ist dein Fokus? Wo ist deine Konzentration? Wohin fliehst du nur ständig mit deinen Gedanken!?“

Ärger packt den Kubaner. Im gleichen Moment, als er es ausspricht, bereut er schon, was er Lucifers Schützling entgegenwirft.

Blaze: „Er ist ein NICHTS! Unfähig und verstört, sein Potential verschenkt. Und das an ihn... an Gabriel!“

Und spricht die Reue nun aus, denn Blake wirkt von seinen Worten arg getroffen.

Blaze: "Entschuldige..."

Wieder driften die Gedanken der Rache zu seiner Niederlage. Er hätte nicht verlieren dürfen. Niemand kann ihn aufhalten, wenn er seine Kraft entfaltet, doch er entfaltet sie nicht mehr. Wo ist sie hin? Wer hat sie ihm gestohlen? Mad Dog verzieht das Gesicht und konzentriert sich auf seinen Schüler. Eigentlich kann er es sich nicht vorstellen, aber folgendes Thema muss endlich angesprochen werden.

Mad Dog: „Sind die Gerüchte wahr? Über dich und Lucifer? Seid ihr… du weißt schon…“

Der Junge schüttelt entsetzt den Kopf und blickt irritiert zwischen Mad Dog und Blaze hin und her.

Blake Milton: „Nein, verdammt! Ich bin nicht schwul! Warum denken das alle?“

Blaze rümpft nur die Nase.

Blaze: "Erbärmlich. Schwa..."

Seine Zähne knirschen, er dreht sich weg.
Diese Frage war jetzt nicht wirklich ernst gemeint, oder? MD schüttelt sich ebenfalls... erleichtert.  

Mad Dog: „Weil sie dich in eine Schublade stecken wollen, weil sie dich angreifbar machen wollen. Sie brauchen eine Fläche, Blake - damit sie dich zerstören können, falls du ihnen zu nahe kommst, verstehst du? Was würde denn passieren, wenn Lucifer jetzt gerade von Godd diesem Pisser angegangen würde? HUH!? Was würde passieren? Die Neuigkeit käme sogleich über diesen dämlichen Knopf in dein Ohr und sofort würdest du loseilen, wie ein Verrückter... War es eine Kunst zu wissen, dass du nachdem meine Kamera von Patricia Selladore zerstört wurde in meiner Kabine warten würdest?"

Ironischer Blick des Hundes, der zeitgleich den Kopf schüttelt.

Mad Dog: „Hast du nicht verstanden, warum ich den Weg der Unbekannten Konstante gewählt habe, huh!? Hast du überhaupt je zugehört, Blake? Warum ist Blaze zum Rächer geworden? Wenn du unsere Beweggründe kennst, dann erklär’s uns! Erklär uns das mit Lucifer!“

Er kann es nicht erklären. Er hat noch nie passende Worte für seine Gefühle finden können. Er kann sie ja noch nicht einmal einordnen. Er kennt den gesunden Unterschied zwischen Freundschaft, Liebe und Anbetung nicht. Er kennt ihn nicht! Er kann ja noch nicht einmal Hass, Faszination und Verlangen voneinander unterscheiden. Er kann es einfach nicht! Wie soll er es dann erklären?

Das Blut läuft ihm bereits aus der Nase, als er sich plötzlich in diesem äußerst unangenehmen Moment verliert. Er vermisst Gabriel so sehr.

Blake Milton: „Er… er ist so perfekt. Er ist so… einfach alles!“

Miltons Blick wandert flehend zur ehemaligen Exekutive. Nervös drückt er sich den Handrücken gegen die Nase, um die Blutung zu stoppen und nuschelt verstört in seinen Ärmel.

Blake Milton: „Du… du verstehst mich doch, oder nicht? Blaze, du weißt doch… wie es ist… wenn man ihm dienen darf. Wie es ist… wenn man ein Teil von ihm sein darf!“

Vincent Craven: „Oh Mann…“

Mike Garland: „Ich sag ja: bei dem läuft irgendwas nicht ganz richtig im Kopf!“

Blake Milton: „Er hat mir das Gefühl gegeben, wichtig zu sein und gebraucht zu werden. Er… er hat mich wertvoll gemacht…“

Blaze: „Schweig, du Made."

Der Junge zuckt gestresst zusammen. Blaze kann sich nicht stoppen, die Worte entfliehen ihm einfach.

Blaze: "Wo ist deine Männlichkeit? Wo dein Stolz? Habe ich mich so getäuscht in dir?“

...in ihnen,... in mir? Verbirgt er sein wahres Selbst? Wenn ja, dann muss es so sein.

Blaze: "Es tut mir Leid... ich... es gibt keinen Grund meine Gefühle an dir auszulassen. Ich darf es nicht, es ist nicht ... rechtens."

Oder ist es? Wer trifft die Entscheidung?
Milton starrt den Rächer entnervt an, bis ihn die Worte seines Mentors wieder zum eigentlichen Thema zurückholen.

Mad Dog: „Ich hab dir von Anfang an gesagt, dass du dich von nichts abhängig machen sollst, schon gar nicht von Lucifer, Blake! Und nun? Du bist ja mittlerweile krankhaft besessen von ihm!“

Blake Milton: „Aber es ist doch keine Schande... einfach nur ein Teil von etwas sein zu wollen… oder? Ich will doch nur… Weißt du, ich will nicht als verbranntes Foto enden…“

Der Night Fighter hebt betroffen die Augenbrauen. Jetzt nimmt dieser verdammte Junge ihm auch noch die Siegesfreude. Wut steigt auf - das hätte Blake nicht sagen, daran hätte er ihn nicht erinnern dürfen. Kurz funkeln die Augen MDs Blake an, ehe er Milton loslässt, sich wegdreht und die Wand anglotzt.

Blake Milton: „Mich… mich haben schon so viele Leute abgeschrieben… und ich wollte wenigstens für ihn eine Bedeutung haben! Nicht, indem er mich aus seinem Leben löscht, sondern… sondern, indem er ganz allein mir seine Aufmerksamkeit schenkt! Ganz allein mir! Nicht Robert! Nicht Alistair! Die beiden haben schon sooo viel… Sie sind sooo viel stärker als ich… Sie sind sooo viel besser als ich… Ich wollte doch nur, dass er mich… beachtet! Dass er mir gehört…“

Etwas regt sich im Rächer. Sie... so viel stärker als Blake? Wahrscheinlich. So viel stärker als er? Niemals. Es fehlt ihm etwas. Doch was? Was fehlt ihm zu toben? Erdrücken sie ihn? Erdrückt er sich selbst?

Mad Dog: „Aje…“

Gedanken ohne Schluss, ohne Ziel. Was fehlt dem Kubaner zum erneuten Aufstieg?

Blake Milton: „Dass ich etwas… ganz Besonderes für ihn bin… und…“

Keine Erkenntnis.

Mad Dog: „Sag mal, hat Lucifer irgendetwas mit diesen Tabletten zu tun? Huh? Hat er sie dir gegeben? Hat er dir gesagt, dass du sie nehmen sollst? Sind sie von ihm?“

Blaze schaltet ab. Die Apathie greift erneut nach ihm.

Mike Garland: „Was für eine Anschuldigung! I’m not amused!“

Vincent Craven: „Lucifer arbeitet mit so ziemlich jedem miesen Trick. Mich würde es also nicht wundern, wenn er seine ‚Untergebenen‘ auch mit solchen fragwürdigen Mitteln von sich abhängig macht. Mit seinen Giftspritzen ist er ja auch nicht gerade sparsam!“

Mike Garland: "Ach, so eine kleine Sprize in Ehren wird niemand verwehren."

„Lucifers Schützling“ schüttelt erneut heftig den Kopf und drückt sich noch immer die Hand gegen die blutigen Nasenlöcher.

Blake Milton: „Wa… was!? Nein! Er hat nichts damit zu tun! So… so etwas würde er niemals tun!“

Mad Dog: „Du gibst also zu, dass das deine Drogen sind?“

Blake Milton: „Ich… Na… nein! Weder noch! Ich nehme keine Drogen!“

MD sieht kurz rüber zu Blaze, immer noch mit dem Rücken zu Blake stehend. Ihre Blicke treffen sich. Blaze hält seinem, dem des Siegreichen, stand. Dem, der nun der erste ist.

Blaze: „...“

Keine Silbe, kein Wort, nicht jetzt. Er verschränkt die Arme vor der Brust, während Mad Dog laut ausatmet. Man spürt die Lustlosigkeit sich diesem Thema auszusetzen, jetzt, wo eigentlich die Freude überwiegen sollte. MD wirbelt jedoch herum, packt Blake erneut, nun fester, und zieht ihn näher zu sich heran.

Mad Dog: „Blake, kann man je ein Teil von jemand ganz anderem sein? Und wenn das gehen sollte, geht es ohne sich selbst zu verlieren? HUH!? Wer bist du noch? Und würde Lucifer dir jemals nachrennen; welche Bedeutung hast du für ihn wohl? Wenn du doch ein Teil von ihm bist, müsste mein Griff ihn nicht ebenso schmerzen wie dich?"

Kurz schießt MD das Gespräch mit Gabriel vor Core in den Sinn, als Lucifer ihm auftrug, sich fortan um Blake zu kümmern. Doch Mad Dog schüttelt dies ab.

Mad Dog: „Und das mit den Pillen, Blake... Ich hab dich schon mehrmals Zeug schlucken sehen! Dann die Tabletten in deiner Sporttasche und im Schachspiel! Du benimmst dich merkwürdig, bekommst ständig dieses Nasenbluten! Ich hab Doktor Häuser gefragt... das Nasenbluten bekommt man davon, wenn man zu hohen Blutdruck hat, oder wenn man sich den Scheiß als Pulver durch die Nase zieht!“

Blake Milton: „Ich…“

Mad Dog: „Ich hab mich entschieden dein Mentor zu sein. Ich hab mich für alle möglichen Dinge entschieden – schwerwiegende Dinge – und ich will diese Entscheidungen einfach nicht mehr bereuen müssen, verstehst du? Wenn du also irgendwelche Probleme hast, dann sag es mir einfach, ok? Ich verurteile dich nicht, egal um was es geht.“

Blake nickt.

Mad Dog: „Du kannst mir vertrauen.“

Noch ein Nicken.

Mad Dog: „Und jetzt sag mir, dass du keine Drogen nimmst!“

Blake Milton: „Ich nehme keine Drogen.“

Mad Dog: „Wenn ich herausfinden sollte, dass du mich angelogen hast… werde ich dir persönlich das Genick brechen! Hast du das verstanden, Blake?“

Er lässt den Jungen los, klopft ihm auf die Schulter und grinst. Die letzten Worte waren eher als Scherz gemeint. Er will die Stimmung wieder etwas heben, denn auch Blaze hockt noch immer missgelaunt auf seinem Lounge-Sessel.

Mad Dog: „Und nun zu dir…“

Blaze wendet seinen Blick ab.

Blaze: "Dein Sieg bedeutet nichts. Und nun lass mich allein, lass mich in Frieden."

Mad Dog: „Ich weiß, dass du glaubst, dass nur du dazu bestimmt warst, Barker diesen Gürtel abzunehmen, aber…  wir gehören zum selben Team, Blaze. Wir haben den gleichen Plan. Du solltest auch mir zutrauen, den Vertrag, den ich heute unterschreiben werde, zu erfüllen. Den Vertrag, auf dem Barker und ich zustimmen, dass derjenige, der den anderen beim Brawlin' Rumble bis drei auf der Matte hält, neuer Gerasy Champion der PCWA wird."

Er muss nachdenken, bevor er antwortet. Ein Moment unangenehmer Stille entsteht. Miltons Augen ruhen missgünstig auf dem diesjährigen Quest 4 the Best Gewinner.

Blaze: "Du magst Barker den Titel abnehmen, es mag nicht meine Bestimmung sein, es selbst zu tun... Doch was ist meine Bestimmung?"

Blaze schüttelt störrisch den Kopf.

Blaze: "Mich unterzuordnen? Niemals. Ich finde wieder, was ich verloren habe. Irgendwie, irgendwann..."

Misstrauisch beäugt Mad Dog seinen Kollegen. Dann legt er versöhnlich den Kopf schief.

Mad Dog: Hör zu, egal ob ich es schaffe oder nicht… du bekommst womöglich so oder so schneller als dir lieb ist eine neue Chance. Kein Grund also, den Kopf hängen zu lassen.“

Blaze: "Nun spielst du dich als Mentor auf, nun spielst du den Anführer? Ich brauche dein Mitleid nicht, ich brauchte es nie, von niemandem..."

...denn Mitleid brauchen nur die Schwachen.

Blaze: "Ich brauche deinen Zuspruch nicht..."

...denn ohne Zuspruch habe ich gesiegt, ohne Liebe erklomm ich die Spitze, war ich gefürchtet, war ich stark – führt er den Gedanken im Inneren zu Ende.

Mad Dog stützt die Hände in die Hüften und gibt auf.

Mad Dog: „Ganz wie du willst! Komm mit, Blake! Wir gehen!“

Blaze bleibt alleine zurück. Langsam schweift sein Blick durch das Zimmer, als die Szene langsam ausblendet. Wenn er Zuspruch nicht braucht, Liebe nicht braucht, Mitleid nicht braucht, was braucht er dann?

 

Vincent Craven: "Rieche ich da eine Krise im Team der Inflection Scale?"

Mike Garland: "Sorry, das war mein Bohnenchili von heute mittag. Kommt nicht wieder vor."

Vincent Craven: "Wir sehen hier drei sehr unterschiedliche Charaktere. An Mad Dog und Blaze scheint ihr Match nicht spurlos vorbei gegangen zu sein. Ich bin gespannt, ob die Inflection Scale als Gruppierung noch lange durchhalten kann - scheinen sich da Eifersucht und Führungansprüche zu zeigen?"

Mike Garland: "Viel spannender ist das wirre Gerede von Blake Milton. Ich sage es bei Valkos Heritage immer wieder und ich wiederhole es nun bei Mad Dog: Dieses ganze Mentoren-Getue hat den jeweiligen Schülern bis jetzt nur Pech gebracht. Kaum hat er den verrückten Hund als Lehrer und Vorbild, schon entwickelt sich unser Milchbubi Blake zu einem noch viel größeren Jammerlappen als Caleb Yuma es jemals werden könnte."

Vincent Craven: "Nun tust du ihm aber unrecht. Milton steht noch ganz am Anfang seiner Karriere und er hat noch so viel vor sich."

Mike Garland: "Ja? Steht 'plötzlicher Drogentod' auch auf deiner Liste der Zukunftspläne für unseren Security-Chef? Der erwartet ihn nämlich, wenn er sich weiter diese Mittelchen reinpfeift. Das sieht doch ein Blinder, dass Milton ein Junkie ist."

Vincent Craven: "Er hat es eben abgestritten und ich bin geneigt, ihm zu glauben?"

Mike Garland: "Ach, komm. Er 'möchte ein Teil von Gabriel Lucifer' sein. Sagt das nicht alles aus? Entweder, er ist doch vom anderen Ufer oder er hat nicht mehr alle Tassen im Schrank."

Vincent Craven: "Mad Dog wird ihm noch ordentlich den Kopf waschen, was das angebliche Drogenproblem angeht. Es sieht aus, als wäre der verrückte Hund nun in einer ganz starken Position, was Milton angeht. Wenn es jemand schafft, ihn aus diesem Sumpf wieder heraus zu ziehen, dann ist es sicherlich Mad Dog."

Mike Garland: "Ist das Hündchen etwa doch nicht kastriert? So geht er auf jeden Fall auf Konfrontationskurs mit Blaze, der ihm seine haarigen kubanischen Eier quasi entgegen streckt und keinen einzigen Zentimeter von seiner Position abweicht."

Vincent Craven: "Das hätte ich vielleicht anders formuliert, aber im Grunde genommen hast du da wohl recht."

Mike Garland: "Habt ihr das gehört, meine Garlanders? Vincent Craven gibt mir tatsächlich einmal recht! Das qualifiziert ihn glatt zum Ehrenmitglied in meinem Fanclub. Mit 10 % Rabatt auf meine Shirts."

Vincent Craven: "Du hast gar keine Shirts im Fanshop."

Mike Garland: "Du bist ja nur neidisch, weil du die 10 % nicht auch auf Tiernahrung bekommst."


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"Nimm mich, Alistair. Ich möchte von dir zur Frau gemacht werden und von niemand anderem."

Alistair hält den Atem an. Wie sie ihn ansieht. Diese Augen, wie zwei lodernde  Kohlenstückchen, scheinen nur für ihn zu leichten. Cinderella Rage, die Tochter des Teufels, steht vor ihm, hier in seiner Kabine. Mit einem vielversprechenden Lächeln steht sie einfach so da und streichelt sanft mit den Fingern ihrer Rechten über seinen nackten Brustkorb, während sie mit der Linken langsam den Träger ihres Tops lüftet, es vorsichtig nach unten zieht und ihm ihre kleinen straffen Brüste entblößt. Ihre Lippen finden sich und Alistairs Erregung wächst… und wächst… und wächst…

Alistair: „Ich liebe dich, Cinderella. Ich liebe dich über alles.“

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Die Kutte… wabernd, ölig hängt sie an seinem Körper, schwebt durch die Gänge auf der Suche… Suche nach einem Freund. Nein. Feind? Ebenfalls nein. Einfach auf der Suche… in dem schwarzen Gebilde der Kutte ruht eine Porzellanmaske. Emotionslos sieht sie aus, doch der ruhelose Geist unter ihr ist es nicht… Geschlagen von Barker auf eine Art und Weise wie er es für unmöglich hielt. Fair. Verraten von dem letzten Familienmitglied, das er noch hat. VATER, DU MUSST MIR GLAUBEN… Doch, horch, was ist das? Ein kurzes Innehalten und Lauschen in die Umgebung. Er hört den Namen der Tochter… der verräterischen Tochter. Azrael Rage beäugt kurz die Türen des Ganges und dann erkennt der Regenläufer aus welchem Raum die Worte kommen… die Tür ist einen Spalt geöffnet. Nun, das sollte man doch genauer inspizieren.

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„Ich werde ganz vorsichtig sein. Es wird nicht wehtun. Oh, Cinderella…“

Alistairs Hände zittern leicht, als er mit leichtem Druck die Schenkel seiner Gespielin auseinander drückt. Mit einer gleitenden Bewegung bringt er sich in Position, spürt den sanften Gegendruck und den Hauch von Angst in ihren Augen. Aber da ist noch etwas anderes. Gier. Verlangen. Cinderellas Stimme ist nicht viel mehr als ein gehauchtes Flüstern.

"Los… los… ich will dich in mir spüren!“

Das lässt sich Alistair nicht zweimal sagen. Vorsichtig beginnt er, seine prall pochende Männlichkeit in…

„ALISTAIR BRUNSWICK!“

Alistair schreckt auf. Direkt vor ihm erblickt er ein wohlvertrautes Gesicht. Es ist allerdings nicht das von Cinderella, sondern das von Azrael Rage, der direkt vor seinem Bett steht und ihn durch die Augenlöcher seiner bizarren Porzellanmaske anstarrt.

Alistair: „Was… HOLY SHIT!“

In diesem Moment durchzuckt Alistair ein heftiger Schmerz. Es ist, als würden Explosionen in seinem Kopf detonieren, eine nach der anderen. Wo befindet er sich? Wo war Cinderella geblieben? Nur langsam, wie durch einen Nebel hindurch, kommen bruchstückartig Erinnerungen an die letzte Nacht in ihm hoch. Die Begegnung mit John Smith. Die lange Disconacht, in der er jedem Rock hinterhergelaufen war, der nicht schnell genug auf den Bäumen war. Dabei hatte er die ganze Zeit immer nur an die eine denken müssen, die so unerreichbar fern für ihn war.

Azraels Stimme reißt Alistair aus den Gedanken. Jedes einzelne Wort hallt wie ein Kanonenschlag in seinem Kopf wieder. Alistair zwingt sich, die Augen offen zu halten. Nun beginnt es auch noch in seinem Magen zu rumoren.

Azrael Rage: „Ich hoffe, ich störe nicht, lieber Junge?“

Ein Kichern unter der Maske. Ein Kichern des Irrsinns, ein Kichern des Verlustes… ein Kichern, dass eigentlich ein Weinen sein sollte. Sollte…

Azrael Rage: „Ich konnte nicht umher im Flur Deine Worte zu hören… Besonders einen Namen hörte ich dabei, lieber Junge.“

Der Name seiner Tochter… sie die ihn betrog, entführen ließ und ihm bis zum PCWA CORE im Dunkeln ließ… Kurz denkt Azrael über sein letztes Treffen mit ihr statt… DU HAST MICH VERRATEN… das waren seine Worte. Und jetzt ist da dieser Bengel? Eine weitere unheilige Allianz, um dem Regenläufer Schaden zuzufügen? ICH, ICH HAB MICH GEIRRT… ihre Worte. Und nun? Nun bewegt sich sein Geist in verschachtelten Dimensionen. Wie ein Planet um die Sonne landet er immer wieder bei vergangenen Tagen… Tage bevor er starb… Tage an denen er Fehler macht. Potentiellen Verbündeten misstraute und wiederum anderen Menschen vertraute, die Vertrauen nicht verdienen… ES TUT MIR LEID, VATER… vor ihm liegt ein vermeintlicher Feind. Alistair Brunswick…

Azrael Rage: „Ich hörte den Namen meines Mündels, Alistair. Aus Deinem Munde.“

Oh, scheiße.

Alistair versucht sich etwas aufzurichten, aber sofort beginnt sich die ganze Welt um ihn herum zu drehen. Mit einem Ächzen lässt er sich wieder auf das Bett zurück fallen.

Alistair: „Fuck it… ja, scheiße. Da scheine ich tatsächlich von deinem kleinen Töchterchen geträumt zu haben. Ist das neuerdings illegal? Dann sieht es so aus, als hättest du mich in flagranti ertappt. Wie du vielleicht merkst, bin ich momentan etwas…“

Er versucht sich wieder etwas würdevoller hinzusetzen und unterdrückt mit Mühe ein Würgen.

Alistair: „… gehandicapt. Wenn du mir nun also die Abreibung meines Lebens verpassen möchtest, tue dir bitte keinen Zwang an. Mach’s aber bitte kurz. Ich will nachher noch zur Happy Hour eine Junior Tüte mit Hühnchenteilen bestellen. Ob sie die auch als Schnabeltassenmenü in die Notaufnahme liefern?“

Alistair schließt die Augen und lässt sich wieder in sein Kissen fallen, während er den ersten Schlag erwartet. Dieser aber kommt nicht. Stattdessen hört er noch einmal die Stimme von Azrael Rage.

Azrael Rage: „Vielleicht sollte ich Dir tatsächlich eine Tracht Prügel verpassen. Dein Gesicht dem meinigen angleichen… wo Du ja fast ein Familienmitglied bist. Es war… nennen wir es interessant… zu sehen wie Du und meine Tochter Eure Zeit verbringt, als ich die Aufnahmen von CORE sah.“

Ungesehen unter der Kutte ballt sich die Faust Azraels. Kurz denkt er nach. Er könnte hier so viel Unrecht vergüten… aber wäre das die Art, wie er die PCWA retten will… oder wäre das die Art, die ein Teufel nutzen würde? Die Faust entspannt sich und auch wenn Alistair es nicht bemerkt, bilden sich Tränen in den Augen des Regenläufers.

Azrael Rage: „Ich sollte Dich hier und jetzt schlachten, so wie Ihr es mir angetan habt, Alistair. Aber das werde ich nicht tun… Nicht heute. Vielleicht irgendwann in einem Ring.“

Die Hand, bedeckt von weißem Handschuh, kommt unter der Kutte hervor. Der Zeigefinger zeigt auf den selbsternannten Superstar.

Azrael Rage: „DU und meine Tochter also… nun ja, ich denke ich habe in ihrem Leben sowieso nichts mehr zu sagen. Ein Vorbild für ein besseres Leben bin ich auch nicht. Weißt Du, Väter müssen irgendwann begreifen, dass Töchter ihre eigenen Entscheidungen treffen.“

BITTE VERZEIH MIR!

Azrael Rage: „Sie müssen dann lernen zu ihren eigenen Entscheidungen zu stehen.“

BITTE, BITTE, VATER, ICH HABE EINEN FEHLER GEMACHT.

Azrael Rage: „Sie muss ihren eigenen Weg gehen und auch wenn ich der Meinung bin, dass Du evolutionär zwischen einem Stein und dem weißen Zeug das zwischen den Lippen auftaucht, wenn man Durst hat, stehst, ist es ihre Wahl… nicht die meinige!“

Alistair öffnet verwundert wieder die Augen. Gibt es nun etwa keine Abreibung? Und - denkt eigentlich jeder Vater so über seinen zukünftigen Schwiegersohn?

Alistair: „Was willst du damit sagen?“

Unter der Maske werden die Augen groß.

Azrael Rage: „Du weißt es wirklich nicht, oder, Du Narr?“

Ein Kichern… das ein Weinen sein sollte.

Azrael Rage: „Du bist der Spott eines jeden Kämpfers in dieser heiligen Halle, Alistair. Sie lästern, wenn sie Dich Ständchen mit der Gitarre spielen sehen, wenn sie sehen, wie du romantische Treffen in der Lounge veranstaltest. Du willst ein Superstar sein… Du Romantiker.“

Nun verschlägt es dem selbsternannten ‚Superstar‘ glatt die Sprachen.

Alistair: „Aber…“

Azrael Rage: „SCHWEIG STILL!“

Das Kichern… wie Regen.

Azrael Rage: „Ich benötige keine weiteren Ausführungen von Dir. Ich kenne meine Tochter besser, als es mir lieb ist. Ich habe einen Ratschlag für Dich. Cinderella ist wie ich in jüngeren Jahren. Für ihre Ziele nimmt sie keinerlei Rücksicht. Vielleicht spielt sie nur mit Dir, um sich bei Blake Milton einem Vorteil zu verschaffen. Wahrscheinlich spielt sie auch mit ihm… weil sie es kann. Du zweifelst jetzt sicherlich an meinen Worten und nicht an ihrem Charakter, obwohl Du das solltest. Darum frage ich Dich? Welche Tochter lässt ihren eigenen Vater entführen?“

ABER ICH BIN DOCH DEINE TOCHTER… Der Kopf wird geschüttelt, die Gedanken verscheucht.

Alistair: „Was soll das bedeuten? Entführung? Cinderella? Aber das kann doch einfach nicht sein.“

Azrael Rage: „Verhalte Dich nicht dumm. Warum sollte ich lügen? Es bricht mir das Herz, aber ich muss mir eingestehen, dass meine Tochter ein Problem für die PCWA werden könnte und nur deshalb warne ich Dich.“

Alistair spürt, wie es in ihm brodelt. Mit einem Ruck richtet er sich auf, schwingt seine Beine aus dem Bett und steht auf einmal direkt vor Azrael. In Unterwäsche, wohlgemerkt, und auch etwas taumelnd, aber er bemüht sich, Haltung zu bewahren. Entschlossen blickt er Azrael Rage an.

Alistair: „Höre mir gut zu, Azrael. Auch ich gebe dir diesen guten Ratschlag nur einmal. Du magst für viele zwar so etwas wie das Schild der PCWA darzustellen, aber für mich bist du nicht viel mehr als ein weiterer Clown, der sich hinter einer Maske verbirgt. Hinter einer ganz schön albernen Maske. Wenn du meinst, mich vor deiner Tochter warnen zu müssen, dann hast du dich getäuscht. Ich bin kein dummer Teenager, der sich deine Lebensweisheiten anzuhören hat. Ich kann mir meine eigenen Urteile bilden und ich bin auch bereit, die Konsequenzen daraus zu ziehen.“

Er gerät kurz ins Stocken. Ob Azraels Worte wahr sein konnten. Hatte Cinderella tatsächlich die Entführung ihres eigenen Vaters veranlasst? Benutzte sie ihn tatsächlich nur, um diesen Blake Milton eifersüchtig zu machen. Konnte er sich so sehr in dieser Frau täuschen… oder war es vielleicht sogar genau diese Durchtriebenheit, die ihn so sehr reizte?

Kurz ballt sich wieder die Faust unter der Kutte, aber abermals entspannt sie sich kurz darauf… dabei wäre es jetzt so einfach… der Teufel hätte nie gezögert.

Azrael Rage: „Dann bilde deine Urteile mit Bedacht. Mir reicht diese kleine Unterredung nun mit Dir. Es ist als ob man mit einem Kind reden würde.“

So dreht sich Azrael schon um und geht erste Schritte… dabei erblickt er Kulturtasche. Sie muss Alistair gehören. Dieser kann natürlich auch nicht einfach still sein…

Alistair seufzt leise in sich hinein. Viel länger wird er sich ohnehin nicht mehr auf den Beinen halten können und das Grummeln in seinem Magen nimmt gerade überhand. Trotzig wirft er Azrael noch ein paar letzte Worte an den Kopf.

Alistair: „Verschwinde, alter Mann. Deine Zeit hier ist abgelaufen.“

Azrael Rage: „Weißt Du, diese Warnung war ich Dir schuldig, weil Du vielleicht sogar ein respektabler Kämpfer sein könntest, wenn Du nicht jedem Rock wie ein durchtriebener Hund hinterherlaufen würdest, aber für Deine stetigen Frechheiten…“

Kurz greift Azrael in die Kulturtasche, die geöffnet vor ihm lag.

Azrael Rage: „… möchte ich Dir folgendes sagen – friss Seife, du Pfeife!“

Ohne Vorwarnung trifft Alistair ein großes Stück Seife im Gesicht, dass der Regenläufer mal schnell geworfen hat. Alistair stürzt zurück auf das Bett. Sofort spürt er, wie Blut aus seiner Nase spritzt. Unfähig, einen klaren Laut von sich zu geben, hält er die Hände schützend vor das Gesicht.

Azrael Rage: „Bitte entschuldige die rüde Art und Weise, aber jemand musste Dir einfach den Kopf WASCHEN.“

NEIN, VATER, GEH NICHT. BITTE NICHT… und dann geht er… und verlässt die Kabine von Alistair.

Zurück bleibt der selbsternannte ‚Superstar‘. Allein. Gedemütigt, von einem Stück Seife niedergestreckt. Es gibt wahrlich heroischere Arten, zu Boden zu gehen. Alistair ist sich sicher, dass er mit einem Faustschlag besser hätte leben können. Wie durch einen Schleier hindurch nimmt er die Kabine um sich herum wahr, in der sich alles zu drehen scheint. Das ist wie nach fünf Stunden Gruppensex mit einem Dutzend Nymphomaninnen, falls ihr mit dem Vergleich etwas anfangen könnt. Wie in Trance greift Alistair zu seinem Handy, das er neben dem Bett auf einem kleinen Tisch erspäht hat.

Patricia hatte versucht ihn zu erreichen.
Und er selbst hatte fünfzehnmal probiert, Cinderella ans Telefon zu bekommen.
Stets erfolglos.


Alistair beschließt, noch einmal darüber nachzudenken.

 

Vincent Craven: "Ähm. 'Friss Seife, du Pfeife'? Da haben wir zwei weitere Männer, die so schnell vermutlich keine Freunde werden. Azrael Rage und sein Schwiegersohn in spe - so ganz mag ich daran aber noch nicht glauben. Immerhin warnt Azrael Alistair vor seiner eigenen Tochter, auch wenn der seinen Ratschlag erst einmal nicht annimmt."

Mike Garland: "Ich bin mir sicher, Alistair weiß, was er tut. Er wird nicht auf jemanden wie Cinderella hinein fallen, warum sollte er auch? Er könnte jede Frau haben."

Vincent Craven: "Nun, vielleicht sind da tatsächlich Emotionen im Spiel, so wie bei mir und Virchowa. Das ist etwas ganz anderes als so eine Affäre, etwas viel tieferes, etwas... sag mal, hörst du mir überhaupt zu?"

Mike Garland: "Oh, sorry. Ich war gerade zu sehr damit beschäftigt, großartig zu sein. Da bleibt wir dein Gequatsche von der wahren Liebe leider nicht viel Raum. Halten wir Azrael zunächst also nur einmal zugute, dass er Alistair keine Abreibung verpasst hat, obwohl sich ihm eine sehr gute Möglichkeit dafür bot."

Vincent Craven: "Verdient hätte Alistair eine solche Abreibung vielleicht einmal wieder. Vielleicht sieht er Alistair auch einfach nicht als potentiellen Gegner an? Dieser ist nach der letzten Nacht, die Gerüchten zufolge sehr lang gewesen sein soll, alles andere als in Topform. Da kann er von Glück reden, dass er heute kein Match zu bestreiten hat. Zumindest sieht es momentan so aus."

Mike Garland: "Alistair scheut keine Herausforderung, auch wenn er selbst derzeit nicht in Bestform ist. Und seien wir doch einmal ehrlich: Gegen einen James Godd oder Pavus Maximus würde es auch im Vollsuff für Alistair noch reichen."

Vincent Craven: "Nun, wir werden es sehen, falls jemand Alistair heute noch herausfordern sollte. Dann sehen wir ihn vielleicht heute doch noch im Ring."

Mike Garland: "Irgendwann werden wir ihn sicherlich auch einmal gegen Azrael in einem Match sehen. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber ich sehe einen Blockbuster am Horizont erscheinen."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Die Cryption Crown glänzt und sie ha einen neuen Träger. Sie ist einmal mehr Teil eines neuen Erfolgs-Kapitels der PCWA Historie. Grand Slam war gestern, heute heißt es Royal Flush. Valkos Heritage und die Cryption Crown – eine Erfolgsgeschichte.

Eigentlich sollte der Titel bei CORE keinerlei Aufmerksamkeit erhalten. Ein PPV der das pure Wrestling in den Vordergrund stellt, doch am Ende des Abends, sprach die Wrestling-Welt nur von einem Ereignis. Drei Worte, welche Fans überall auf der Welt in Ekstase versetzen: Crash The Mall!

Die PCWA wurde förmlich überrannt vom Interesse. Drei Männer wollten sich nicht abspeisen lassen mit einem Verbot. Drei Männer wollten Ihre Geschichte beenden – zu ihren Bedingungen. Bedingungen, die sie letztlich der PCWA diktierten. Fans verließen den Dome, um in die angrenzende Mall zu eilen. Handyvideos wurden aufgezeichnet und direkt im Internet verbreitet. Ein Amateurkamerateam hat das Match für die Nachwelt festgehalten. Ein illegaler Livestream in miesester Qualität, Liveticker auf einschlägigen Seiten – die Welt wollte teilhaben an diesem historischen Moment.

Ruhm, Ehre, Dankbarkeit – all das haben sich die drei Männer bei den Fans erarbeitet. Sie haben für sich und sie etwas Unvergessliches kreiert. Unvergesslich war dieser Abend auch für Caleb Yuma. Es war quasi der Höhepunkt des schlechten Laufs, den er aktuell hinlegt. Hätte Chris McFly Jr. seinen Mentor Valkos Heritage den Spear verpasst, hätte Yuma die Crown zu seinem ersten großen Erfolg gemacht. Doch ‚hätte‘ war schon immer der größte Feind eines Wrestlers. McFly HAT Valkos keinen Spear verpasst. Stattdessen HAT Yuma sich für Valkos in den Weg gestellt und seine Titelchance geopfert. Wieder einmal ist er sehenden Auges in die Niederlage gelaufen, hat seinen Erfolg her geschenkt.

Und so sitzt er nun da. Mit gesenktem Kopf, den Blick zu Boden gewandt, während sein Mentor erhaben mit breiter Brust den Titel präsentiert, der ihn zu einer lebenden Legende macht. Valkos Heritage und der Royal Flush. Caleb Yuma und die Leere. Das sind die zwei Bilder, die sich offenbaren.

Valkos Heritage : „Bleibt das jetzt so? Ist dies das heutige Thema? Sitzt du hier den ganzen Tag rum und schweigst mich an?“

Offensichtlich ist es das, denn der Digital Native macht keinerlei Anstalten auf die Worte seines Mentor zu reagieren.

Valkos Heritage: „Was ist es? Die Niederlage? Wir haben noch vor dem Match darüber gesprochen. Du kanntest die Optionen. Ich habe dir erklärt, welche Möglichkeiten dir offenstehen und welche Lektion dir an diesem Abend erteilt werden kann. Du hast gewählt.“

Stoisch verharrt Yuma in seiner gebückten und entmutigten Position. Alles deutet abwärts. Yuma, ebenso wie seine Karriere.

Valkos Heritage: „Du solltest nicht zurückblicken, sondern dich zusammenreißen. Du sammelst in den letzten Wochen Erfahrungen, für die andere Superstars eine Karriere benötigen. Sei dankbar. Die meisten Shooting-Stars erleben lange Zeit nur das Auf! Du solltest erfreut sein, nicht gebrochen.“

Keine Reaktion. Valkos könnte aus der Bibel zitieren, aus Wikipedia, aus ihrer Facebook-Nachrichten-Chronik. Nichts würde bei Yuma wohl eine Reaktion provozieren.

Valkos Heritage: „Du warst ganz oben. Du warst der Hype. Keevan, Mike Novoselic, John Smith, Azrael Rage, Robert Barker, Blaze und nun Alistair Brunswick – sie alle kannten in ihren ersten Jahren nur eine Richtung: Nach Oben! Sie mussten lange auf das Tal warten und hatten umso mehr damit zu kämpfen. Dein Tal kam schnell und es führt dich tatsächlich bis an den Abgrund. Ich kenne den Blick, den ich vorhin in deinen Augen gesehen habe.“

Und wie er den kennt? Er selbst hatte ihn bereits einige Male selbst im Spiegel gesehen. Und er hat den Blick in den Augen zahlreicher Weggefährten gesehen. Es ist der Blick des Aufgebends und des Abschieds. Es ist der Blick, der den Gedanken an das Ende der Karriere verspricht. Er selbst hat mehrmals die Kraft gefunden, die Augen zu schließen und einen gänzlich anderen Blick im Spiegel zu sehen, wenn er sie wieder öffnete. Einen Blick der Entschlossenheit. Einen Blick der ihn dahin führte, wo er aktuell steht – einen Blick der sagt: Royal Flush.

Wahrscheinlich ist dies seine Aufgabe als Mentor. Vielleicht ist es tatsächlich das, was die beiden Männer zusammengeführt hat. War alles andere nur Geplänkel? Ist er vielleicht der Mentor dieses jungen Mannes, damit er ihm beibringt, diesen Blick abzulegen? Nicht aufzugeben, wenn es so verlockend erscheint? Wer anderes könnte dies besser als Valkos Heritage? Wer anderes, als er – der viele Weggefährten hat gehen sehen. Wer anderes, als ers – der selbst davor stand und immer wieder zurück kam?

Valkos Heritage: „Heute wirst du leiden dürfen. Heute wirst du in deinem Selbstmitleid baden dürfen. Nur heute. Ab morgen wirst du lernen, wie man ein Tal durchschreitet. Weißt du, bald könnten hier einige Männer auftauchen, die denselben Blick hatten, wie du ihn gerade hast. Diese Männer sehen den Blick noch heute im Spiegel. Sie werden ihn an dem Morgen sehen, an dem ich ihnen eine Frage stelle. Du wirst sie treffen. Doch eure Blicke werden sich nicht gleichen. Du wirst einen anderen Blick zeigen. Du wirst den Blick präsentieren, den ich gerade trage.“

Egal ob Caleb ihm gerade zugehört hat. Valkos weiß, was zu tun ist. Caleb Yuma wird in dieser Season nicht Fußnote, er wird das erste Kapitel einer erfolgreichen Geschichte schreiben. Denn er hat den richtigen Mentor gewählt. Den einzigen Mentor, der ihm in dieser Situation helfen könnte.

 

Vincent Craven: "Der Mentor und sein Schüler in einem sehr nachdenklichen Segment."

Mike Garland: "Grrr!"

Vincent Craven: "Was ist los? Alles in Ordnung bei dir?"

Mike Garland: "Hättet ihr mich nicht vorwarnen können? Hätte ich vorher gewusst, dass Volker Hegenbart und der Yumalappen in dieser Szenen auftreten, dann hätte ich mir gerade Popcorn holen können."

Vincent Craven: "Jetzt tust du den beiden aber unrecht. Valkos hat die Cryption Crown in einem wirklich spektakulären Match vollkommen verdient gewonnen. Ich sage nur: Crash The Mall II, ein Kampf, von dem man noch in einigen Jahren sprechen wird."

Mike Garland: "Töho. 'Yumalappen'. Ich feiere mich gerade wieder einmal selbst."

Vincent Craven: "Sag mal, manchmal kommt es mir vor, als würdest du in deiner eigenen kleinen Welt leben und garnicht mitbekommen, was um dich herum passiert."

Mike Garland: "Nein, ich höre nur dir nicht zu. Sagtest du etwas?"

Vincent Craven: "Ich... ach, egal. Die Mentor-Schüler-Beziehung der beiden ist auf jeden Fall auf eine harte Probe gestellt. Schafft es Valkos nicht, seinen Schüler bald wieder in die Erfolgsspur zurück zu bekommen, so wird ihm dieses Scheitern als Mentor ewig nachhängen. Ich bin gespannt, ob die beiden gemeinsam die Kurve bekommen."

Mike Garland: "Klar. Valkos präsentiert ihm einfach ein paar Yumalappen von früher und schon geht's seinem Schützling besser."

Vincent Craven: "Valkos Heritage - der Royal Flush der PCWA und zugleich Mentor von Caleb Yuma. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt!"


---------------- K&G/PCWA ----------------

Er hat sich gewandelt, immer mehr kommt von seiner gedachten Weiblichkeit zum Vorschein. Hate trägt den gefundenen Lederrock in leicht umgewandelter Form um seine Hüfte, sein Gesicht ist glatt rasiert... es erscheint weicher als bei dem Treffen mit Jimmy Maxxx, sein Gesicht ist aufgeschmückt mit dezentem Kajal. Seine Lippen wirken voller, seine Dreadlocks sind zu einem halb/halb Zopf gebunden. (Einige Dreads hängen nach vorn um seine männliche Stirn weiblicher erscheinen zu lassen).

Er versucht den mittleren Weg zu finden, den er immer in sich spürte.

Fuck off Jimmy Maxxx... fuck off Nightmare... fuck off Blake Milton. Er ist das ultimative Gefühl zwischen einer Möse und einem Schwanz. Er ist die Mitte, die in allen Menschen lebt.

Seine Augen rollen sich nach hinten, die Haltung seiner Beine gibt nach. Zitternd kniet sich der Rebell hin, sein Kreislauf sackt von Sekunde zu Sekunde mehr zusammen. Das Heroin aus Jessys Schrank übernimmt seinen Körper sekündlich mehr. Das Gesicht des Anti-Helden wird immer blasser. Er legt sich mitten in den Gang und hofft einfach nur noch, dass ihn ein Sanitäter findet.

Seine Augen rollen hin und her, plötzlich spürt er zarte Krallen auf seiner Brust und eine seltsame Vibration. Ein Adrenalinkick schießt ihn zurück in das Leben, seine Augen öffnen sich. Er blickt in grüne, tierische Augen. Die Stirn des Tieres streift sein Kinn.

Hate: "Nur dumme Tiere..... bleiben... bei... mir... ich... bin ein... Versager..."

Doch die weiße Katze krallt sich tiefer in seine Brust, die Vibration ihres Schnurrens wird immer eindringlicher.

Hate: "Ein so edles, weibliches Tier?"

Mit einem Ruck steht der Rebell auf und hält dabei die Katze fest. Während sich der Vierbeiner zwischen den Händen windet, beobachten zwei Augenpaare diese mehr als nur ungewöhnliche Szenerie. Auch wenn das Gezeigte unter Umständen sicherlich lustig anmuten mag, so sind die beiden Männer, die nun leise hinter Hate treten, offenbar alles andere amüsiert. Ihre Gesichtsausdrücke bleiben verhärtet, zeigen wenn überhaupt nur eine Spur von so etwas wie...

...Mitleid?

Während Hate durch die Interaktion mit dem weißen Tier ihr Auftauchen noch immer nicht bemerkt hat, stellen sich Robert Breads und Wiley Cuts mit verschränkten Armen hinter dem Rückkehrer auf und lassen es noch für einen Moment auf sich wirken, dass ein leicht verwirrt und verzweifelt scheinender Hate hier tatsächlich am Boden kauernd eine Katze streichelt.

Dann ist es Wiley Cuts, der seinen Kopf schüttelt und leise zu seinem Teampartner spricht, während er seinen Blick nicht vom weiterhin in Gedanken versunkenen Rebellen ablässt.

Wiley Cuts: „Das ist es, was die PCWA aus den Leuten macht, die Opfer der Gewaltspirale werden. Aus Leuten, die aus verschiedenen Gründen keine Kraft für den Widerstand haben. Zum Beispiel weil sie alleine dastehen und dann tief fallen. Selbst für einen idealistischen Geist kann dies offenbar zu viel sein. Und das...“

Er streckt seine Hand aus und deutet auf Hate, obwohl Breads natürlich ohnehin auf den kleinen Mann blickt.

Wiley Cuts: ...“ist das perfekte, traurige Beispiel. Eine offenbar gebrochene Seele, die sich an das letzte harmlose hier klammert, weil ansonsten hinter jeder Ecke das Grauen lauert.“

Auch wenn Cuts sich gewohnt schwülstig ausdrückt, scheint Breads zu verstehen, worauf der Wrestler aus Marion, Indiana hinaus will. Er löst seine Arme aus der Verschränkung und will sie offenbar in die Hosentaschen stecken.

Diese Geste erregt zwar immer noch nicht die Aufmerksamkeit des abwesend wirkenden Hates, aber zumindest die der Katze, die scheinbar etwas zu Essen in Breads' Tasche vermutet. So löst sie sich aus dem Umklammerung des Rebellen und läuft mit erhobenem Schwanz auf Breads zu und streicht ihm um die Beine.

Hate, durch den Abgang seiner neu gewonnenen „Freundin“ enttäuscht, wendet sich nach dem Tier um und blickt erstmals in die Augen von Cuts und Breads. So rasch, wie sich seine Augen vor Überraschung weiten, ist er auch auf den Beinen, stellt sich vor das Team und räuspert sich.

Hate: "Ihr... ihr könnt doch gar nicht für ein Tier sorgen, ihr... ihr seid zu sehr im Menschlichen gefangen...."

Doch die Katze denkt da anders. Sie umgarnt weiterhin die Füße des Kanadiers namens Robert Breads.

Hate: "Ist... ist das dein Tier... Breads?"

Ist es Enttäuschung in den Augen des Hasses? Ist es Hoffnung? Oder doch nur die Emotion das alles um ihn herum Dreck ist?

Hate: "Tiere sind intelligenter als wir Menschen... doch Kleingeister wie zum Beispiel du, Breads... werden es niemals verstehen."

Noch immer weilt das weiße Tier bei dem Kanadier, doch Breads scheint nicht die einzigste Person in ihrem Fokus zu sein. Schnurrend schreitet es anmutig zu Cuts und drückt ihre Stirn gegen die Waden des Wrestlers aus Indiana.

Hate: "Tiere wissen, was gut für uns ist, wir Menschen haben den Bezug zu Gaja... den Bezug zur Natur längst verloren, wir können das Gesamtbild des Gemeinsamen nicht mehr erfassen. Wir sind Sklaven unseres Individualismus. Vielleicht ist das Verhalten der Katze eine Art Zeichen?"

Freundlich geht der Rebel auf die zwei zu. Breads starrt Hate allerdings einfach nur an. Im Gegensatz zu Cuts kennt er den Rebellen namens Hass schon über Jahre. Er hatte einiges mit ihm erlebt. Er hatte gesehen, wie er mit einem schwulen, dicken Mann, der überaus albern aussah, herum machte. Und mit The Cock. Er hatte seinen „bösen Zwilling“ getroffen. Doch nun hatte der Rebell es auf die Spitze getrieben.

Robert Breads: „Ich finde es befremdlich, von jemandem als Kleingeist bezeichnet zu werden, der von "Gaya" redet und ein...“

Tja, was genau ist Hate denn nun? Breads hat keine Ahnung. Und wenn „Canada's Own“ schon kein dummer Spruch einfällt, kann das nur heißen, dass er mit seinem Latein am Ende ist. Eigentlich machte er sich ständig über Hate lustig, und auch jetzt überkam ihn das Verlangen, das zu tun.

Andererseits tat ihm der Mann der tausend vergebenen Chancen irgendwie auch Leid. Er selbst hatte immer gelacht, wenn Hate vom einen Tiefpunkt zum Anderen stolperte, aber nun, wo er den Hintergrund des Rebellen kannte, nämlich die Blutgier der PCWA'ler, konnte er zumindest ansatzweise verstehen, warum man so bekloppt werden konnte wie Hate es nun war.

Aber auch wirklich nur ansatzweise.

Robert Breads: „Ist es schon so weit, Hate? Musst du dich wirklich jedes Mal mehr zum Affen machen? Im Ernst... Was denkst du dir eigentlich dabei?“

Während Cuts sich nun herunter beugt und die Katze auf den Arm nimmt, wo diese zufrieden zu schnurren beginnt, fängt Breads an um Hate herum zu gehen und ihn zu betrachten wie ein seltenes Tier, dass man im Zoo bewundern kann. Seine Augenbrauen scheinen mit jedem Schritt ein Stück weiter nach oben zu wandern, bis er den Rebellen einmal umkreist hat. Dann wendet er sich an Wiley.

Robert Breads: „Also entweder er verarscht uns, er hat irgendeine Wette verloren... oder das ist der traurige Höhepunkt einer ohnehin schon traurigen Karriere voller trauriger Höhepunkte.“

Er kann nur noch mit dem Kopf schütteln, das ist doch absurd.

Robert Breads: „Das passiert also mit den geistig Schwachen in dieser Liga. Sie werden wahnsinnig.“

Damit verstummt Breads und gibt den „Ball“ verbal an Cuts zurück, der noch immer auf Hate blickt.

Wiley Cuts: „Ja, du hast Recht, Robert. Und dennoch....“

Offenbar will er seine Wörter mit etwas Gestik unterstützen, was aufgrund der Katze im Arm aber keine leichte Aufgabe ist. Also belässt er es dabei, enttäuscht mit dem Kopf zu schütteln und die gleiche Geste mit dem Tier auf dem Arm zu wiederholen. Der Vierbeiner wirkt nicht unbedingt erfreut darüber. Egal.

Wiley Cuts: „...und dennoch unternimmt niemand etwas dagegen. Weder von offizieller Seite, noch von den Fans. Dabei war Hate doch zu seinen besten Zeiten einer DER Favoriten der Zuschauer. Und dennoch sind sie nun dafür verantwortlich, dass er anscheinend nicht mehr alle Katzen im Körbchen hat. Und das nur, weil jeder ohne Gedanken an mögliche Folgen auf Schockmomente hinfiebert und manche Wrestler zu immer verrückteren Taten treibt.“

Unter normalen Umständen wäre Hate, zumindest der "alte" Hate, wohl vollkommen durchgedreht, wenn man so von ihm spricht, während er daneben steht. Aber diesmal passiert nichts. Er bleibt ruhig, so als ob er die Monologe der Anderen gar nicht richtig mitbekommen hat. Cuts setzt die Katze wieder auf dem Boden ab. Das Tier scheint langsam genug davon zu haben, ständig von irgendwelchen breitschultrigen, nach Schweiß stinkenden Typen umhergetragen, festgehalten oder als „Redestein“-Ersatz missbraucht zu werden. Hate will offenbar etwas sagen, bleibt dann aber doch stumm. Er greift sich erneut die Katze. Irgendwas scheint dieses Tier mit Hate zu machen, er schaut in die giftgrünen Augen des Tieres. Das Tier schaut nicht weg, was für eine Katze mehr als ungewöhnlich ist. Normalerweise würde Hate jetzt verbal durchdrehen und Cuts bzw. Breads auseinandernehmen. Doch die Augen der Katze verleiten ihn dazu ruhig zu bleiben, nachzudenken.

Er versucht Worte zu formen um sich zu verteidigen, im Geiste zerlegt er die 2 Personen die vor ihm stehen, doch er kriegt die passenden Worte nicht aus seinem Mund.

Hate: "Ihr... gottverd...."

Die Katze krallt sich in seine Unterarme und schnurrt dabei.

Hate: "Ich... hasse....."

Wieder krallt sich die Katze in seine Haut. Plötzlich schießt es ihm, wie ein 9mm Projektil, durch den Kopf. Diese 2 beschissenen Penner haben Recht!

Wagen wir eine Rückblende: Wer war Hate 2010? Er war ein Wrestler der auf dem besten Wege war all seine Dämonen zu besiegen. Er lebte drogenfrei, er lebte einen positiven Teil seiner Selbst. Ein wenig verschroben... mit Sicherheit, aber das gehört zu ihm wie sinnlose Monologe zu Elroy Schmidtke *hust*.

In der GFCW war er beliebt, stand kurz vor dem Push in den Mainevent. Doch seine damalige Lebensgefährtin wollte mehr. Jessy Chaos verlangte dass er endlich den letzten Schritt zur absoluten Elite antritt. Er verdankte ihr sein drogenfreies Leben, er verdankte ihr die Kraft die immer in ihm vorhanden war.

Deshalb hörte er auf sie und wechselte in die PCWA... doch von Tag zu Tag zerbrach er mehr in dieser Liga, von Tag zu Tag wurde er immer mehr zu dem Wrack welches Rebel called Hate vor der Liebe zu Jessy Chaos war. Immer mehr Gewalt durchflutete seinen Geist, der Gedanke immer höher immer schneller und immer extremer zu werden wurden zu einem Paradoxon, welches seiner neu gewonnen Kraft entgegenwirkte.

Durch die Blutgier einer widerwärtigen, profitorientierten Liga wurde er das was er versuchte abzulegen. Immer mehr versank er in einem Strudel aus Liebe... Hass... Selbstzerstörung... WAHNSINN!

Und eines Tages... eines Tages spürte er die Hilflosigkeit an all dem nichts ändern zu können. Er wurde geschlagen, gefoltert und fast ins Jenseits befördert.

Der Täter läuft noch immer frei herum, Hate steht allein da... gegen eine Armada von Flachwichsern, Psychopathen und deren Lakaien.

Hate: "Ach, fickt euch einfach, ich könnte euch eure eigene Arroganz zum Vorwurf machen... euer lächerliches Schwarz/Weiß Verhalten... ich könnte dir... Breads so viele Dinge aus deiner Karriere zum Vorwurf machen in welchen du dich genau wie all diese Flachwichser dieser Liga verhalten hast... doch, es wäre kontraproduktiv... Menschen ändern sich."

Er macht eine kurze Pause und hievt dabei die Katze etwas weiter nach oben, so dass sie sich an seiner Schulter festhalten kann.

Hate: "Wir sehen uns sicherlich wieder..."

Mit einem Ruck dreht der Rebel sich um und läuft langsamen Schrittes in die entgegengesetzte Richtung. Das Einzige was Cuts und Breads noch sehen sind die giftgrünen Augen eines edlen Tieres.

 

Mike Garland: "Mwhaha. 'Nicht mehr alle Katzen im Körbchen haben'. Der Spruch ist gut, könnte von mir sein."

Vincent Craven: "Viel interessanter finde ich die Tatsache, dass Rebel called Hate seine feminine Seite entdeckt zu haben scheint. Ich weiß nur nicht ganz genau, ob mich diese Erkenntnis fasziniert oder anwidert. Aber so ist unser ehemaliger Cryption Champion eben - er wandert stets zwischen den Extremen."

Mike Garland: "Hey, einen habe ich noch: 'Tiere sind intelligenter als Menschen'. Also, ich habe einmal in Cleveland einen Schimpansen gesehen, der konnte Dreirad fahren. Ich sage dir, dieser clevere kleine Bursche hatte Hatee auf der Evolutionsleiter schon längst hinter sich gelassen."

Vincent Craven: "Tz! Du solltest nicht so abfällig über ihn reden. Schließlich hatte er es in seinem Leben alles andere als leicht. Insbesondere seine Beziehung zu Jessy Chaos dürfte ihn sehr negativ beeinflusst haben."

Mike Garland: "Who cares. Heute rede ich so, morgen werde es mir alle nachplappern. So hart ist das Leben als Trendsetter eben, mea culpa."

Vincent Craven: "Robert Breads und Wile Cuts heben sich natürlich deutlich von der Einstellung Hates ab. Würde mich nicht wundern, die beiden einmal gemeinsam in einem Ring zu sehen gegen Hate und... lass mich überlegen... Patricia Selladore? Die hat doch ähnliche Probleme wie er."

Mike Garland: "Sag mal, geht's noch? Patricia und dieser minderbemittelte Junkie in einem Team? Eher lasse ich mir ein 'Hello Kitty'-Tatoo stechen, als dass dieser Tag jemals kommen wird."

Vincent Craven: "Regie, habt ihr das gehört? Bekommen wir das hin? Der Anblick wäre es mir allemal wert."

Mike Garland: "Nur in deinen Träumen, Vincent."

 

---------------- K&G/PCWA ----------------

Freedom's just
another word
for nothin' left
to lose

(Janis Joplin)

 

“Es tut mir so leid, Valkos Heritage.”

Es ist nur ein winzig kurzer Moment, aber er genügt, um Valkos Heritage den Ernst der Lage verstehen zu lassen. Eine Sekunde nur, mehr liegt nicht zwischen dem Moment, in dem er seine Kabine betreten hat und der Gegenwart. Einer Gegenwart, in der das „Living Dead“ Girl Patricia Selladore vor ihm steht und eine Waffe auf ihn richtet. Nach wie vor ist die komplett in schwarz gekleidet, als wolle sie zu einer Beerdigung gehen.

Nur – zu wessen Beerdigung?

Schockstarr steht der Cryption Champion vor ihr, blickt ihr ins Gesicht, kann sich nicht rühren. Kann nichts sagen. Die Kälte in Patricias Augen überrascht ihn, erinnert ihn irgendwie an Robert Barker, den Schlächter. Unmerklich lässt Valkos seinen Blick in Richtung der Decke wandern, dorthin, wo die kleine Überwachungskamera angebracht ist. Patricia bemerkt dies.

Patricia: „Keine Sprühfarbe diesmal. Sie alle sollen es sehen. Das hier ist nun unsere große Show, Valkos. Unsere letzte große Show.“

Seine Starre löst sich ein wenig. Seine Gedanken rattern schnell. Wenn jeder es sehen kann, kann auch Jemand reagieren. Vielleicht kann er sie voll quatschen, sie beschwichtigen, Zeit schinden.

Valkos Heritage: "Was... was soll das heißen? Unsere letzte Show? Willst du... willst du mich abknallen? Willst du zur Mörderin werden? In einer verdammten Liveshow?"

Patricia schließt kurz die Augen und lacht leise in sich hinein. Dabei hält sie die Waffe immer noch mit beiden Händen fest umklammert und direkt auf Valkos gerichtet.

Patricia: „Versuche gar nicht erst, mir ein Gespräch aufzuzwingen. Wir haben nicht mehr lange, dann wird die Security diesen Raum stürmen. Es bleibt also nicht viel Zeit zum Reden. Hier und jetzt wird alles enden.“

Sie blickt ihn kalt lächelnd an. Ihre stahlblauen Augen fixieren den Freakanite. Dessen Angst steht ihm im Gesicht geschrieben. Noch nie hat er einer Person gegenübergestanden, die so skrupellos wirkte. Er traut ihr zu, wirklich abzudrücken.

Valkos Heritage: "Du bist verrückt. Du bist geistesgestört..."

Patricia: „Bin ich das? Oder bin ich einfach nur eine Tochter, der es nach Rache gelüstet?“

Spätestens jetzt macht es beim Freakanite 'Klick'. Natürlich. Er weiß, welchen Grund sie haben könnte, ihn zu konfrontieren. Die stürmische Nacht auf dem Dach, als er Adam Reynolds - ihren Vater - vom Dach des PCWA Domes warf. Aber er weiß nicht, wie sie diesen Grund hätte rausfinden können. Mad Dog hatte es vorhin nicht angesprochen, dabei hatte er die Chance vor tausenden Menschen zu sprechen. Also wird er es nicht ihr... oder doch?

Valkos Heritage: "Woher weißt du davon?"

Patricia: „Mad Dog. Er war ganz begierig darauf, dich ans Messer zu liefern. Jedes einzelne Detail hat er mir verraten… und noch viel besser… er hat mir auch einen exzellenten Beweis geliefert.“

Sie greift kurz in ihre Hosentasche und zieht eine kleine Chipkarte hervor, die sie triumphierend in die Höhe hält.

Patricia: „Eine SIM-Karte. Der verrückte Hund hat jedes eurer Worte aufgezeichnet. Einen besseren Beweis kann es nicht geben.“

Seine Augen werden riesengroß. Er wusste, dass irgendwann alles enden wird. Doch nicht hier. Nicht jetzt. Das ist viel zu früh. Er muss Zeit gewinnen, er muss es verhindern. Er muss.

Valkos Heritage: "Dieser miese Bastard... ist es nicht ironisch, dass ich gleich ein Match gegen ihn habe? Patricia, von einer Leid geplagten Person zu einer anderen, gib mir die Chance, mich an ihm zu rächen. Es zu beenden. Danach kannst du mit mir anstellen, wonach auch immer es dir dürstet..."

Patricia blickt ihn einen Moment schweigend an. Dann aber beginnt sie zu lachen.

Patricia: „Zeit willst du also gewinnen? Nein, so einfach legst du mich nicht hinein. Sicherlich wäre das ein schöner Gedanke: Erst rechnest du mit diesem Mistkerl ab und stellst dich dann deiner Verantwortung. Für wie dumm hältst du mich? Ein glücklicher Zufall wollte es, dass ich dich nicht schon beim CORE zur Verantwortung ziehen konnte, aber nun habe ich dich genau dort, wo ich dich haben möchte. Ich werde diese einmalige Gelegenheit nicht verstreichen lassen. Barker wird sich schon um Mad Dog kümmern, keine Angst.“

Nach der Phase der Angststarre, nach der Phase des Beschwichtigens, kommt die Phase der Resignation. Heritage lässt die Arme und den Blick sinken, weiß, dass die Entschlossenheit von Patricia endgültig ist. Er macht sich bereit für seine letzten Worte.

Valkos Heritage: "Ich... ich habe getan, was notwendig war. Ich habe in Notwehr gehandelt. Aber das wirst du mir ohnehin nicht glauben..."

Patricia unterbricht ihn.

Patricia: „Nein, ich glaube dir in der Tat nicht.“

Sie tritt unvermittelt einen Schritt auf ihn zu und steht nun direkt vor ihm. Der Lauf ihrer Waffe befindet sich nun wenige Zentimeter vor seinem Gesicht.

Patricia: „Vendetta 85. Der Moment ist gekommen. Hast du noch etwas zu sagen? Ansonsten… endet unsere Geschichte hier. Dann sind wir endlich frei. Freiheit bedeutet, dass es nichts mehr gibt, was man verlieren kann, hast du das verstanden? In dieser Waffe, die einmal meinem Vater gehörte, befinden sich zwei Kugeln. Eine davon ist für dich… und die andere für mich selbst. Sie werden mich nicht bekommen, niemals. Aber du wirst mit mir in die Hölle fahren.“

Ihre Stimme ist mit dem letzten Worten immer schriller geworden. Aber ist das ein Zittern, eine Spur von Unsicherheit? Valkos stutzt. Patricia scheint ihm nicht so sicher, wie sie vorgibt zu sein. Langsam krümmt sich ihr Finger am Abzug der Waffe. Der Freakanite zieht einen Mundwinkel fast schon grinsend nach oben.

Valkos Heritage: "Du wirst es nicht tun."

Patricia zieht eine Augenbraue nach oben.

Patricia: „Deine Klappe ist ganz schön groß für jemanden, dessen Gehirn gleich an der Wand da vorne kleben wird.“

Heritage zuckt mit den Schultern. Schüttelt den Kopf. Erleichterung macht sich in seinem ganzen Körper bemerkbar.

Valkos Heritage: "Du packst es einfach nicht, du bist nicht stark genug. Für einen Bruchteil habe ich wirklich geglaubt, dass du mich hier abknallst, dass du meine ganzen Pläne durchkreuzt. Aber du kannst es einfach nicht. Du bist keine durchgeknallte Psychopathin, die du vorgibst zu sein. Du bist eine bockige, kleine Göre, die von ihrem Vater verlassen worden ist. Von wem hast du bitte gelernt, eine eiskalte Killerin zu sein? Devil's Bitch? Schätzchen, nicht einmal annähernd. Sie hat dich weggeschickt, weil du es nicht drauf hast, genau wie dein Vater dich weggeschickt hast. Und deswegen bist du hier. Um dich bei mir für all dein Elend zu rächen. Du bist keine Killerin, du wirst es nie werden. Alles, was du vorgibst zu sein ist nur eine Täuschung. Du bist nicht viel mehr als eine Puppe, Patricia Selladore.“

Patricia taumelt keuchend einige Schritte zurück. Ihr eben noch eiskalter Blick ist auf einmal unsicher, ihre Augen wandern fahrig hin und her, so als suche sie etwas.

Patricia: „Nein… nein! Lügen! Das sind alles Lügen!"

Patricas Atem keucht. Valkos setzt ihr nach.

Valkos Heritage: "Wir beide wissen, dass es die Wahrheit ist. Die ganze Welt sieht, dass es die Wahrheit ist. So ist es und so wird es immer sein, Patricia… oder sollte ich besser sagen: Jessie DeLarge?"

Patricia gerät ins Straucheln. Für einen Moment scheint es so, als könne sie sich noch einmal fangen, dann aber geht sie doch zu Boden. Nun erkennen wir auch, worüber sie gestolpert ist: Auf dem Boden liegt eine kleine Puppe in einem bunten Kleid. Mit weit aufgerissenen Augen starrt Patricia die Puppe an, während sie die Waffe lose in der Hand hält.

Patricia: „Das kann nicht sein… das DARF nicht sein!“

Sie reißt ihren Blick von der Puppe los. Ihre Augen haben sich zu schmalen Schlitzen verengt. Mit zitternden Händen richtet sie die Waffe auf Valkos. Für einen Moment verharrt sie einfach so.

Dann lässt sie die Waffe wieder sinken.

Patricia: „Ich… kann… nicht…“

Sie blickt auf. Valkos sieht, dass ihr Tränen die Wangen hinunter laufen.

Patricia: „Nicht einmal dazu bin ich in der Lage. Hoffentlich bekomme ich dann wenigstens das hier hin.“

Mit einem Ruck schiebt sie sich den Lauf der Pistole in den Mund und blickt Valkos ein letztes Mal traurig an. Ihr Finger krümmt sich am Abzug… aber sie kommt nicht dazu abzudrücken. Mit einem behänden Satz hechtet Valkos nach vorne und fegt ihr mit einem Fußtritt die Waffe aus der Hand.

Patricia: „WAS ZUM TEUFEL…?“

Noch bevor Patricia richtig realisieren kann, was eigentlich vor sich geht, trifft sie Valkos‘ zweiter Tritt an der Schläfe. Sofort wird es schwarz um sie herum. Das ‚Living Dead Girl‘ geht zu Boden. Sofort ist der Freakanite über ihr, checkt, dass sie nur ohnmächtig ist. Dann greift er in ihre Tasche und schnappt sich die verräterische SIM-Karte. Grinsend lässt er sie in seine eigene Tasche gleiten. Aus der Ferne hört der Freakanite Gebrüll, wahrscheinlich Securities. Er kann Patricia hier nicht so liegen lassen, also wirft er sie über seine Schulter, nimmt die ominöse Puppe und verschwindet mit ihr aus dem Raum, wo sich ihre Spur verliert...

 

Mike Garland: "Das kann doch der nicht einfach so machen! Wo ist die Security, wenn man sie einmal braucht?"

Vincent Craven: "Mike, bitte. Patricia bedroht ihn offen mit einer Waffe und du regst dich darüber auf, dass er sich rettet, indem er sie ausknockt? Kann es sein, dass du da vollkommen falsche Maßstäbe ansetzt?"

Mike Garland: "Ich bin vollkommen objektiv. Patricia wollte sich eben nur etwas Eindruck verschaffen. Hast du denn nicht gehört, was sie gesagt hat? Das ist doch der viel größere Skandal!"

Vincent Craven: "Ja, halten wir fest: Patricia wirft Valkos Heritage etwas vor, was dieser als 'Notwehr' bezeichnet. Mich beschleicht irgendwie das Gefühl, dass diese Geschichte etwa mit dem Verschwinden von Adam Reynolds, ihrem Vater, zu tun hat. Und ausgerechnet Mad Dog soll Valkos ans Messer geliefert haben? Was für Zustände sind das bitte in der PCWA?"

Mike Garland: "Für mich ist die Sache eindeutig: Valkos Heritage ist an dem Verschwinden des 'Last Warriors' nicht nur beteiligt, sondern maßgeblich dafür verantwortlich. Und Mad Dog, der verrückte Hund, war sein Komplize dabei. Das erklärt auch ihr seltsames Verhalten vorhin. Zwei der größten Publikumslieblinge, zwei absolute Legenden... zwei eiskalte Mörder, MEIN ARSCH!"

Vincent Craven: "Bewiesen ist da nichts. Ich bin mir sicher, die Firma wird..."

Mike Garland: "Die wird's vertuschen, wie... *peeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeep*

Vincent Craven (leise ins Headset): "Regie, wir haben da so einen Pfeifton auf der Leitung. Wie, Zensur?"

Mike Garland: "*peeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeep*

Vincent Craven: "Meine Damen und Herren, ich muss mich für die aktuellen Tonstörungen entschuldigen. Wir kriegen das sicherlich wieder in den Griff. Schalten wir so lange in den Backstage-Bereich."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Das Logo des PCWA-Inhabers leuchtet auf der großen Leinwand im Theatre auf und sofort wird der Unmut der Fans laut. Die Firma ist nicht beliebt bei den Zuschauern unser geliebten Liga. Womöglich liegt es an der ein oder anderen Entscheidung in der Vergangenheit, an ihrer Undurchsichtigkeit oder aber an ihrer auf Gewinnmaximierung ausgelegten Vermarktung der PCWA. Wie dem auch sei... ohne Musik tritt der Repräsentant der Firma, die für diese Show eingestellte Person B, hinter dem Vorhang hervor.

Person B: "Liebe PCWA Gemeinde, sicherlich hat der ein oder andere langjährige Fan und Beobachter der Liga in dieser Season, die mit dem Brawlin Rumble..."

Und sogleich applaudiert die Menge in Vorfreude auf den größten PPV im PCWA Geschäftsjahr.

Person B: "...abschließt, das Finger, Legs and Skull Turnier erwartet. Doch die Firma hat festgestellt, dass es in letzter Zeit zu viele Turniere gegeben hat. Erst die Prestige Challenge, dann die Battle Royal um den Number One Contender auf den Gerasy Title und schließlich der Quest for the Best. Wir sind der Meinung, dass ein weiteres Turnier das Interesse nicht mehr wecken kann, egal, welche Tradition es auch haben mag. Es braucht Veränderungen in einer sich stets wandelnden Welt. Und Kerry und Gaelic steht für Wandel und nicht für Stagnation!"

Selbstsicher grinst der Firmenvertreter los, allerdings sind die anwesenden Zuschauer von den Neuerungen ganz und gar nicht begeistert.

Person B: "Das zweite Leben für den Rumble, welches der Gewinner des Turniers ergatterte, fällt damit auch weg. Wir wollen ein faires Duell im größten und bedeutensten Wrestlingmatch der Welt! Wir wollen gleiche Chancen für alle, wir wollen vor allem auch den Gaststars, welche zumeist nicht am Turnier teilnahmen, einen höheren Anreiz bieten. Die PCWA braucht einen guten und erfolgreichen Brawlin Rumble, aber sie braucht kein weiteres Turnier!"

Immer noch hallen Buhrufe durch das Publikum, während andere die Äußerungen Bs durchaus zu verstehen scheinen und nur lauschen.

Person B: "Damit nicht genug! Das Geschäftsjahr, welches sich in der PCWA jeweils über 2 Jahre erstreckt, wird noch nicht in seiner Gänze genutzt. Die Firma braucht aber für Abrechnungszwecke und um Werbeverträge wirksam zu schließen klare Grenzziehungen eines Geschäftsjahres. Die PCWA hat bisher einige Monate verschenkt, die mit einem neuen Konzept der Firma nun den Profit weiter steigern und das PCWA Geschäftsjahr in Zukunft abrunden sollen. Heißt im Klartext: Es wird eine weitere Season hinzukommen! Die neue Season mit drei Vendettas folgt im Anschluss an Out of Ashes und wird mit einem neuen PPV abschließen. Out of Ashes wird somit zum Abschluss-PPV des Geschäftsjahres 2011/2012 und der zeitgleiche Beginn des neuen Geschäftsjahes. Darauf folgt innerhalb der neuen Season die bisher bekannte Auslandstour, die mit dem nunmehr 5. PPV abschließt, der somit der jeweils erste im PCWA Geschäftsjahr sein wird. Die anderen Seasons mit ihren jeweiligen Höhepunkten, Imperial Impact, Core und Brawlin Rumble, bleiben mit ihren Konzepten bestehen und folgen im Anschluss.  Vermutlich wird Out of Ashes, neben dem großen Match zwischen Rumblesieger und Gerasy, die Möglichkeit bieten, das vergangene Geschäftsjahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Die genaue Konzeptplanung ist noch nicht abgeschlossen, die Firma tüfftelt noch an dem ein oder anderen Feature. Ebenso wie an einem Namen für den neuen PPV im März 2013."

Und damit möchte sich Person B bereits wieder verabschieden, aber ihm fällt noch etwas ein.

Person B: "Damit wird es im Geschäftsjahr 2011/2012 zwei Mal den PPV Out of Ashes geben - da er sinnbildlich für die immerfortwährende Neuentwicklung der PCWA steht, die sich ein ums andere Mal wie ein Phönix aus der Asche weiterentwickelt und neu erfindet, macht es jedoch Sinn Änderungen vorzunehmen. Nicht umsonst hat sich die Phoenix Crossover Wrestling Association über die Jahre halten können, während unzählige andere in der Asche der Zeit verschwanden. Eine super Show wünsch ich weiterhin. Guten Abend."

 

Vincent Craven: "Das ist doch einmal eine Neuigkeit! Wir bekommen einen zusätzlichen PPV in unserem Terminkalender!"

Mike Garland: "Plumps. In China ist gerade ein Sack Reis umgekippt. Genau so interessant."

Vincent Craven: "Für unsere Wrestler dürfte eine andere Nachricht fast genau so wichtig sein: Das traditionelle Finger, Legs und Skull Turnier findet in diesem Jahr nicht mehr statt. Gerüchte dazu gab es ja schon eine Weile, nun aber haben wir Gewissheit."

Mike Garland: "Tja, da kann sich Blake Milton seinen bereits durch den Sieg über Tom Nowak gesicherten Startplatz nun natürlich abschminken. Macht ihn das nun zum 'Junie der Herzen'?"

Vincent Craven: "Ein wenig mehr Respekt bitte, Mike. Ich hatte mich schon sehr auf dieses Turnier gefreut?"

Mike Garland: "Ach, komm. Ein weiteres Turnier, bei dem als Sieger vielleicht wieder jemand wie Mad Dog heraus kommt? Das ist doch ungefähr so spannend wie das Liebesleben des Papstes."

Vincent Craven: "Du bist ja nur eingeschnappt, weil Gabriel Lucifer als Vertreter der Angst im Finale gegen den verrückten Hund verloren hat."

Mike Garland: "Erinnere mich bitte nicht daran. Diese traurige Tatsache verdränge ich gerne. Diese und dass Megan Fox nicht mich geheiratet hat."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vincent Craven: "Und damit kommen wir zum zweiten Match von Vendetta 85."

Mike Garland: „Und langweiliger könnte es nicht sein. Der alte John Smith gegen den alten Kevin Smash gegen eine junge Katze. Wow...“

Vincent Craven: „Durchaus spannend. Denn für Smash und Cuts ist es das erste Match in der PCWA… für Smash natürlich nicht, aber zumindest das erste Match für Smash seit dem letzten Brawlin‘ Rumble in der PCWA – beide müssen also zeigen, was in ihnen steckt.“

Mike Garland: *gähn*

Vincent Craven: „Und für Smith geht es darum nach seinem Comeback endlich nochmal einen Sieg einzufahren. Bisher konnte er noch nicht seine Durchschlagskraft von damals entfalten.“

Mike Garland: „Na der Zug ist so oder so abgefahren…“

A modern-day warrior
Mean mean stride,
Today's Tom Sawyer
Mean mean pride.

 

Rush – Tom Sawyer. Ein Theme, was in diesem Moment zum ersten Mal zu einem Match aus den Boxen tönt. Es gehört Wiley Cuts, der „White Cat“ - das heutige Debut in diesem Kampf gegen zwei wahre Veteranen des Business.

 

Though his mind is not for rent,
Don't put him down as arrogant.
His reserve, a quiet defense,
Riding out the day's events.

 

Langsam tritt der Mann aus Marion, Indiana auf die Rampe. Er trägt weiterhin sein Shirt mit der blutigen Katze, was als Mahnung an das PCWA-Universum gedacht ist.

Ansonsten besteht seine Wrestlingkleidung aus weißen Stiefeln, Knieschonern und gleichfarbigen Trunks, umgangssprachlich auch Badehose genannt. Auch seine Ellbogenschoner sind der Bezeichnung „White Cat“ entsprechend.

 

And what you say about his company
Is what you say about society.
Catch the mist, catch the myth
Catch the mystery, catch the drift.

 

Mit eher langsamen Tempo und behutsamen Schritten nähert sich Cuts dem Ring, ehe er diesen über die Ringtreppe, mit fokussiertem Blick ins Geviert, betritt.

Die Reaktionen auf den „Freiheitskämpfer“ sind durchgehend gemischt. Das liegt wohl daran, dass er sich trotz kruder Ansichten aus Fansicht mit den Richtigen anlegt, nämlich dem ebenso verrückten wie verhassten Jamie Hudson oder auch John Smith.

 

A modern-day warrior
Mean mean stride,
Today's Tom Sawyer
Mean mean pride.

 

Langsam zieht Cuts sein Shirt aus, womit er zumindest optisch reif für den Kampf ist. Sein Debüt. Die junge Katze gegen zwei Veteranen und ehemalige World-Champions. Cuts ist es nicht anzusehen – aber dies ist eine verdammt große Chance für einen Debütanten.

Einige Momente der Stille vergehen, bevor die nächste Musik einsetzt.

Die Toten Hosen - Pushed Again

Auch Campinos Stimme setzt ein, während auf der Videoleinwand das Video abläuft, das Smith immer begleitet: Der Nordamerikaner beim Trainieren, in Aktion im Ring, Schnappschüsse seiner größten Momente in der PCWA.

I'm feeling
PUSHED AGAIN

Während sich der Song zum ersten Mal dem Refrain nähert, wird die Hallenbeleuchtung ein wenig heruntergedimmt und zwei einsame Scheinwerferkegel werden auf den Vorhang unter der Videoleinwand gerichtet. Es ist bald Zeit ...

Why should I go where everyone goes?
Why should I do what everyone does?
I don't like it when you get too close,
I don't wanna be under your thumb.

I'm feeling
PUSHED AGAIN

Hinter dem Vorhang, von den Scheinwerfern angestrahlt, zeichnet sich die Gestalt von John Smith bereits ab, aber noch lässt er sich Zeit. Er will herausgerufen werden. Er wartet auf das Signal der Ringsprecherin.

Jane Nelson: "Der letzte Teilnehmer aus New York City/USA, mit einem Kampfgewicht von 109kg ..."

John Smith
<the ultimate weapon>

Das war sein Stichwort. Während rechts und links die Pyrotechniker der PCWA ein Minifeuerwerk ablassen, entert John Smith die Rampe, die zum Ring führt. Abgesehen von der obligatorischen Sonnenbrille trägt der Amerikaner jetzt seine übliche Ringkleidung: Schwarze Hose, mit roten Streifen an der Seite, schwarze Boots, der Oberkörper ist noch von einer einfachen Trainingsjacke bedeckt, auf deren Rücken seine Initialien stehen.

Smith lässt sich bewusst viel Zeit auf dem Weg zum Ring, nutzt die wenigen Meter, um sich noch einmal voll zu konzentrieren. Cuts und Smash hat er dabei immer im Blick. Die Fans, die ihn weiterhin kräftig ausbuhen, ignoriert Smith gekonnt. Ein letztes Mal lockert er die Muskeln und betritt dann den Ring. Die Jacke wird abgelegt, der Tunnelblick auf das Geschehen im Ring wird eingeschaltet und das Match kann beginnen, wenn es nach ihm geht.

Vincent Craven: „John Smith und Wiley Cuts sind im Ring, fehlt nur noch Kevin Smash, der ehemalige XFWA Champion.“

Mike Garland: „Wo bleibt er? Fürchtet er sich?“

Vincent Craven: „Mmmmmh!?“

Mike Garland: „Was für ein Narr.“

Vincent Craven: „Keine Musik, kein Kevin Smash. Seltsam… Vielleicht ist irgendetwas passiert?“

Mike Garland: „Eine Schlachtung wäre wohl noch das Beste, was man aus Smash noch herausholen kann.“

Vincent Craven: „Mike! Vielleicht ist hier wirklich etwas Ernsthaftes passiert, also spar dir deine bissigen Kommentare für später auf.“

Mike Garland: „Was ist denn jetzt mit dem Match?“

Vincent Craven: „Nelson Frider will es wohl dennoch starten lassen. OK, dann haben wir also kein Triple Threat Match, sondern ein Singles Match. Ist doch auch etwas!“

Mike Garland: „Wenn du meinst…“

John Smith und Wiley Cuts sind beide ebenso wie die Fans überrascht von der Situation, dass der dritte Mann hier und heute wohl nicht mehr erscheinen wird. Dennoch wenden sie sich nun einander zu, als Nelson Frider die Ringglocke läuten lässt.
Beide gehen in den Lock-Up und versuchen ihren Gegner runterzudrücken. John Smith nutzt seinen leichten Größenvorteil und schiebt Wiley Cuts in die Ringecke. Smith löst den Hold, Cuts hebt die Arme und fängt sich einen Kick in den Unterleib ein.

Mike Craven: „Ja, da nutzt Smith seine Erfahrung und gibt der Katze einen Kick mit.“

Vincent Craven: „So fair war dieser Kick nicht, aber gut. So kann man sich eben auch einen Vorteil sichern.“

Mike Garland: „Schnell wird Wiley Cuts herangezogen. Inverted Attomicdrop! Cuts hält sich den Steiß, sofort folgt wieder ein Kick in den Magen. DDT!“

Vincent Craven: „Jetzt ist Smith über Cuts. 1……”

Mike Garland: “TWOOOOOOOOO!”

Vincent Craven: “Aber hier kommt Wiley Cuts natürlich noch heraus. Vermutlich war es auch eher eine Demonstration von Smith. Ja er will hier etwas zeigen.“

Mike Garland: „Das sollte er auch, sonst kann er seine Karriere gleich an den Nagel hängen.“

Einige Punshes treffen jetzt von der ultimativen Waffe. Wiley Cuts wird zu den Ringseilen gedrängt, was der Amerikaner für einen Whip-In nutzt. Smith versucht eine Clothesline, aber Cuts duckt darunter weg, schießt nun seinerseits aus den Seilen zurück. John dreht sich gerade noch um und wird mit einem Flying Forearm von den Beinen gefegt.
Smith will den Vorteil allerdings nicht allzu schnell aus der Hand geben und eilt zügig auf die Gehglieder zurück.
Jetzt gehen sie wieder auf einander zu und beide ziehen das Bein hoch – und treffen sich gegenseitig am Unterschenkel. Kurz hüpfen beide mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück und reiben sich übers Scheinbein, bis es ihnen egal scheint. Zuerst trifft erneut eine Faust Smiths den Kopf seines Kontrahenten, dieser aber kann den Schlag seinerseits mit einem Schwinger erwidern. Immer wieder treffen die Schläge der beiden PCWAler aufeinander ein. Ein Schlagabtausch, in welchem John erneut die Oberhand zu bekommen scheint, denn er drängt Wiley Cuts in eine Ringecke. Sogleich folgt ein Whip-In und Cuts knallt in die gegenüberliegende Ecke, macht ein, zwei Schritte nach vorne. Ein DROPKICK vom John Smith.

Cuts fällt nach hinten und bleibt in den Seilen hängen. Smith macht einen Satz nach vorn und will Cuts mit einer Clothesline aus dem Ring befördern, aber Backdrop! Die ultimative Waffe kracht beinahe mit dem Hinterkopf auf den Apron, kann sich aber noch abrollen. Trotzdem landet er unsanft auf dem Hallenboden. Die Katze geht  langsam zu Smith und tritt diesem in die Rippen. Die Wucht des Tritts befördert die ultimative Waffe einmal um die eigene Achse, so dass er auf dem Rücken liegen bleibt. Dann folgt ein weiterer Tritt. Diesmal gegen die Schulter. Schnell zieht er Smith hoch und rollt ihn in den Ring zurück. Kaum, dass er ihm gefolgt ist, covert er. Aber Kick Out bei Zwei.

Wiley Cuts drückt den ehemaligen Gerasy Champion in die Ringecke. Clothesline. Smith fällt nach vorn, aber der PCWA Neuling drückt ihn wieder in die Ecke. Es folgt ein harter Whip-In die andere Ringecke – so wie es eben Smith getan hat. Wiley Cutsk aber verpasst John dabei so viel Schwung, dass dieser aus der Ecke heraus taumelt. In diesem Moment schlägt auch schon ein YAKUZA KICK in Smiths Gesicht ein.

 

Mike Garland: „Cuts zeigt hier eine ähnliche Sequenz wie Smith.“

Vincent Craven: „Nun stehen sich die beiden wieder gegenüber. Smith fasst sich an die Stirn.“

Lock Up… Wiley Cuts reagiert am schnellsten und zieht seinen Gegner in den Side Headlock. Es folgt sofort ein Hüftwurf, bei dem Cuts aber den Headlock weiterhin hält. Die ultimative Waffe versucht die Arme der Katze auseinander zu drücken, aber es gelingt ihm nicht. Jedoch reicht es, um soviel Druck aus Cuts Griff zu nehmen, so dass sich John nach oben drücken kann. Er lässt sich nach hinten fallen und schleudert Wiley mit einem Irish Whip von sich. Während der PCWA Neuling ins Seil geht, macht sich der ehemalige Rumblesieger für einen Shoulderblock bereit. Jedoch konnte Wiley Cuts genug Schwung aufbauen und überrennt Smith einfach. Smith wackelt mit dem Kopf und rollt sich wieder auf die Beine. Ein klatschender Chop begrüßt ihn und wirft ihn zwei Schritte nach hinten. Anschließend muss John in die Ringecke. CHOP gegen die Brust des ehemaligen Gerasy Champions. Jetzt soll es für Smith in die andere Ringecke gehen, aber der reversalt und so kracht Wiley in die Ringecke. Smith rennt hinter ihm her, aber sein Gegner weicht aus. Dadurch kracht John ungebremst mit der Brust voraus in die Ecke. Als er rückwärts heraus wankt, greift Wiley Cuts zu und zieht ihn zu einem Vertical Suplex nach oben. Er dreht sich ein und lässt Smith nach vorn fallen, der dadurch mit dem Bauch auf dem obersten Seil landet.

Ein Aufschrei bei der ultimativen Waffe, die versucht so schnell wie möglich zurück auf die Beine zu kommen. Doch ehe sie sich umdrehen kann, hat ihn sein Gegner bereits wieder gegriffen und schickt ihn ein weiteres Mal in die Seile. SPEAR aus dem Lauf fegt Smith auf die Matte. Wieder trifft Wiley Smiths Magengegend und hält ihn sogleich auf der Matte.

Kickout jedoch bei Zwei. Cuts hat scheinbar damit gerechnet und hat John bereits wieder auf den Beinen, ein weiterer Chop knallt auf die Brust der ultimativen Waffe, die sich schmerzverzerrt zusammen zieht. Und wieder knallt die Rückhand auf die Brust, wonach ein Kick in den Bauch folgt. SNAP SUPLEX!

Mike Garland: „Kann sich Smith nun auch noch befreien?“

Vincent Craven: „ONNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNEEEEE!“

Mike Garland: „TWOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!“

Vincent Craven: „KICKOUT!“

Der Instinkt, der Wille hier doch noch nicht aufzugeben. Nicht liegen zu bleiben. Wiley Cuts schaut ein weiteres Mal hinunter und die Blicke der Kontrahenten treffen sich ein letztes Mal. Cuts hebt Smith hoch und schickt ihn ein weiteres Mal in die Ringecke.

Vincent Craven: „CUTS NIMMT VIEL SCHWUNG!“

Mike Garland: „ERNEUT EIN SPAER VON IHM…“

Vincent Craven: „JOHN SMITH ABER WEICHT NACH OBEN AUS!!! CUTS FLIEGT MIT DEM KOPF GEGEN DEN RINGPFOSTEN!!!“

Mike Garland: „AUTSCH!“

Vincent Craven: „Smith rollt sich am Rücken der Katze hinab…“

Mike Garland: „AUFROLLER! AUFROLLER! Mit seinen Beinen hält er die Arme unten…“

Vincent Craven: „ONEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!“

Mike Garland: „TWOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!“

Vincent Craven: „THREEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!“

Mike Garland: „KICKOUT!!!!“

Vincent Craven: „NEIN! Zu spät! Zu spät! Smith nutzt die Überraschung, er kann hier tatsächlich einen ersten Sieg auf dem Weg zum Rumble einfahren.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

#Amphetamine
Leistungsdruck und Minderwertigkeitskomplexe treiben @BlakeMilton in die Drogensucht!

Mike Garland: „Mein Smartphone sagt mir, dass die Schlagzeilen um Milton nicht abreißen! Ich frage mich warum Yuma noch nichts dazu getwittert hat.“

Vincent Craven: „Weil das bisher alles nur Gerüchte sind, Mike! Und unser New Media King of the Ring hat sicherlich auch mal etwas anderes zu tun, als andauernd nur Tweets zu verfassen.“

Interessiert beobachten die Zuschauer den Titantron, der zeigt, wie Caleb Yuma teilnahmslos im Merchandise-Bereich sitzt, während ein PCWA Marketingmitarbeiter fleißig Autogrammkarten mit QR-Codes an einige Reporter verteilt. Immer wieder schiebt der Mitarbeiter Yuma eine Karte hinüber, die dieser unterschreiben soll. Regunglos bleiben sie vor ihm liegen, ehe er ab und zu mit einem Stift etwas drauf kritzelt. Die Fans, die diese Karten bei Gewinnspielen der Pressepartner gewinnen, werden wohl trotzdem ihre Freude dran haben. Als Yuma eines der wenigen Male den Kopf hebt und nicht nach unten schaut, fällt sein Blick plötzlich auf Blake, der sich nach den anhaltenden Gerüchten so ziemlich jeder unangenehmen Frage seitens der Presse stellen muss – nur nicht der, wie es ihm eigentlich nach seiner Niederlage gegen Gabriel geht. Das Gespräch mit Mad Dog im Beisein von Blaze war ihm schon zu viel. Der Junge wirkt verunsichert und fühlt sich sichtlich unwohl. Da haben sich heute zwei Männer gesucht und gefunden. Aber wie sollte es auch anders sein. Beide sind nunmal beste Freunde, da verwundert es nicht, wenn sie auch zum selben Zeitpunkt an einem Tiefpunkt ihrer Karriere stehen.

Hilfesuchend ist Miltons Blick, als sich die Augen der Freunde treffen. Die Absicht ist klar, Blake will weg und er hofft, dass Caleb ihm dabei hilft. Dabei hätte der jeden Grund, genau dies nicht zu tun, vor allem wegen der letzten beiden Monate. Der Australier trägt eine Mitschuld daran, dass der Social Media King of the Ring ganz am Boden angekommen ist.

Aber dann rafft dieser sich auf, den ganzen Tag war sein Haupt gen Boden geneigt, den ganzen Tag hat er geschwiegen. Es ist Zeit auch mal etwas zu tun. Also lässt er den PCWA Marketingmitarbeiter samt Autogrammkarten am Tisch zurück, tritt zwischen den Reportern hindurch an Milton heran und lächelt höflich. Und noch bevor die Klatschpresse Yuma fragen kann, ob er denn von Miltons Drogenkonsum wüsste, zerrt der Digital Native seinen besten Freund auch schon in den VIP-Bereich, weit weg von all dem.

Zitternd zündet sich Blake eine Zigarette an. All diese Fragen, all diese Lügen – als gäbe es nichts Wichtigeres für ihn. Selbst Mad Dog hat nicht danach gefragt, wie es „seinem Zögling“ nach dem Q4tB geht. Wie er seit dem CORE mit sich kämpft, weil ihm klar wurde, dass er Gabriel als seinen Feind betrachten muss Blake kann gar nicht aufhören, an seiner Zigarette zu ziehen, bis ihm vom vielen Nikotin schwindlig wird und er sich setzen muss.

Yuma ist noch immer bei ihm. Sie haben sich so lange nicht mehr gesprochen. Wie auch? Die Türen waren ja immer verschlossen. Blake räuspert sich leise.

Blake Milton: „Danke…“

Yuma nickt, ihm ist noch immer nicht danach große Reden zu schwingen. Vielleicht wird sich dies sowieso bald erledigt haben. Ohne Karriere in der PCWA, gibt es immerhin auch keine Möglichkeiten der Statements mehr. Und so bleibt es bei einem lapidaren Abnicken á la 'kein Problem'.

Blake Milton: „Ich meine… für das, was du die letzten Monate für mich getan hast...“

Yuma setzt sich zu ihm. Milton entschuldigt sich. Es fällt ihm reichlich spät ein dies zu tun. Irgendwie hat Blake in den letzten Wochen auch einen Beitrag zur Abwärtsspirale des Digital Native geleistet.

Blake Milton: „Ich weiß, es kommt etwas spät…“

Die Gedanken des Selfmade Losers fahren Achterbahn. Solch ein Gespräch, dass Milton hier beginnen möchte, dies hätte er selbst bereits vor einigen Wochen gebraucht. Immer dann wenn er vor verschlossenen Türen stand. Er hat für Blake einiges auf sich genoimmen, sogar geopfert auf dessen Flehen. Der Quest 4 the Best war definitiv ein absoluter Knackpunkt. An diesem Abend kam es zum Umschwung. Er schlug den aktuell nicht abwendbaren Weg ein und die öffentliche Meinung wurde immer deutlicher. Caleb Yuma bringt es nicht. Er ist es nicht wert, sich mit ihm zu beschäftigten. Er ist auf dem absteigenden Ast und dabei in der Versenkung zu verschwinden. Einer von vielen Rookies die durchstarten und dann schnell wieder weg sind. Und Milton hat mit seiner Bitte als bester Freund genau dazu beigetragen. An der Kehrtwende, die Yuma seinerseits so sehr herbeigesehnt hat, konnte oder wollte sich Blake nicht beteiligen. Das Hilfe suchende Klopfen des Social Media King of the Ring verhallte mehr als einmal ungehört an unterschiedlichen Türen. Niemand erkannte es, alle fanden nur Anlässe der Kritik, niemand sah einen Grund helfend zur Seite zu stehen. Und so sitzen die beiden nun nebeneinander. Zwei desillusionierte PCWA Superstars der neuen Generation.

Blake Milton: „Es tut mir leid…“

Ein tiefes Einatmen Yumas muss als Reaktion ausreichen. Er macht es Blake nicht einfach, obwohl es diesem anzumerken ist, dass er Calebs Hilfe definitiv nicht als selbstverstänldich betrachtet. Gerade die Unterstützung im Q4tB-Viertelfinale war dem Australier so unendlich wichtig, dass er über sein Versagen beim folgenden Q4tB-Halbfinale in vielerei Hinsicht zu tiefst enttäuscht ist. Nicht nur wegen der vertanen Chance auf ein Titelmatch gegen Robert Barker, sondern auch, weil er mit seiner Niederlage dieses große Opfer seitens Caleb ad absurdum geführt hat. Und er kann ihm gar nicht sagen, WIE leid ihm das tut. Denn immerhin geht es hier um eine Freundschaft... etwas das eine Konstante in dem rasanten Auf und Ab ihrer PCWA Karrieren bilden soll.

Blake Milton: „Ich… ich bin nicht sonderlich gut im Umgang mit anderen Menschen. Ich hatte bisher noch nicht so viele Freunde… und wurde immer... enttäuscht…“

Yuma schüttelt den Kopf. Milton klammert sich in solchen Zeiten lieber an einen Lügner wie Lucifer, als auf seinen besten Freund zu achten. Beide gemeinsam hätten den aktuellen Weg nach unten, auf dem sie zur Zeit wandeln, vielleicht stoppen können. Doch sie haben sich nicht aneinander gehalten, nicht zusammen gehalten, vergessen, dass es eine Konstante wie den jeweils anderen braucht.

Caleb wäre für Blake da gewesen, hätte ihm zur Seite gestanden. Doch der suchte sein Heil in anderen Beziehungen. Auch wenn Caleb ihn nie im Stich ließ, verließ sich Blake nicht auf ihn. Und im Gegenzug konnte sich Yuma nicht auf Blake verlassen. Und genau diese Gedanken durchziehen auch den Geist Miltons. Er weiß was an seinem besten Freund nagt, auch wenn dieser die Worte nicht ausspricht. Denn die gleichen Fragen und Zweifel durchbohren ihn. Es bedarf keiner Aussprache, denn beide wissen es.

Und so senkt Blake seinen Kopf, inhaliert den Nikotinqualm. Er weiß, dass er sich auf Caleb immer hatte verlassen können, in der Vergangenheit. Doch dann kamen die Bedenken: das müsse doch nichts heißen – früher oder später lassen sie ihn trotzdem alle fallen. Es ist immer nur eine Frage der Zeit. Alle sagen sie, sie wären für ihn da, sie würden ihm helfen, aber letztendlich bleibt er immer wieder das Problemkind. Ein verbranntes Foto, von dem alle loskommen wollen, weil es zur Last wird. Sein erster bester Freund, sein erster Mentor, seine erste wirkliche Bezugsperson hatte genau so reagiert wie Mad Dog zum CORE – Karriere hat Vorrang! Und Ballast, wie zum Beispiel Töchter, Söhne oder Schützlinge, muss eben abgeworfen werden, nicht wahr?

Jason N Genious war da keine Ausnahme. Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen, als dem Austral Alien damals, mitten im Outback das Benzin ausging und er an dieser kleinen Raststätte eigentlich nur mal telefonieren wollte. Schon draußen waren ihm, für diese Gegend eher untypisch vielen Leute aufgefallen und erst wie er an der Bar saß und sich einen Jim Beam bestellt hatte, entdeckte er das Freefight-Plakat. Es dauerte auch nicht lange bis ein Junge von zwei, drei Typen außerhalb der eigentlichen Wettkämpfe plötzlich angegriffen wurde – angeblich, weil er betrogen hatte. Jason nippte am Glas und lauschte aufmerksam dem Geschehen hinter seinem Rücken. „Glaubst du, ich bin blöd!? Glaubst du das, ja!?“, schrie der eine. „Dein Ausweis ist gefälscht!“, schrie der andere. „Kinder haben bei meinen Freefights nichts zu suchen! Hast du mich verstanden!?“

Und dann kommt sie, diese eine reinigende Geste, welche die Gedankenwelt von Blake plötzlich durchbricht. Der aufmunternde Klopfer Yumas auf die Schulter des Sicherheitschefs der PCWA. Diese eine Geste seines besten Freundes, der es bedarf. Denn auch wenn er selbst mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen hat, er bemerkt, dass es Blake ähnlich geht. Vielleicht ist es noch nicht zu spät, die Konstante zu definieren. Die Freundschaft Caleb Yuma - Blake Milton. Vielleicht wird dies beide doch noch auf die Gegenfahrbahn steuern. Weg von dem drohenden Nichts, hin zum Spotlight des PCWA Theaters und PCWA Domes. Und noch einmal ein Schulterklopfer des Digital Natives, der sagen soll, wenn es dir nicht gut geht, an mich kannst du dich wenden. Und so kommt es, dass Blake die Worte aus seinem Geist einfach ausspricht. Damit sie von dort verschwinden und Platz machen für andere Gedanken.

Blake Milton: „Ich glaube... deshalb konnte ich dir nicht mehr bieten... als Freund. Ich hab... so viel zu tun... so viele Dinge... ich...“

Ein aufmunterndes Nicken seines Kameraden. Blake fährt sich mit einer Hand resignierend durchs Gesicht und kann Yumas Gedanken förmlich lesen – vielleicht sollte er insgesamt einfach mal etwas kürzer treten, sich auf einen einzigen Job konzentrieren. Es wird Zeit für einen Schlussstrich. Das gilt für beide Männer. Blake weiß, Caleb muss dieses dunkle Kapitel des Selfmade Losers beenden, denn es beginnt ihn zu verändern. Caleb weiß, es ist an der Zeit, dass sich Blake von Lucifer emanzipiert. Denn auch er ist dabei sich zu verlieren. Auch Mad Dog hat es ihm deutlich gesagt... und sie haben ja alle Recht! Sie haben ALLE Recht! Aber es ist so schwer! Es tut so weh! Der Mythos ist nun mal alles für ihn! Und bis zum CORE dachte Blake, es beruhe auf Gegenseitigkeit… aber die ANGST ist sooo viel stärker als er! Das Verlangen nach Gabriel ist sooo viel stärker als er!

Und dann durchbricht Caleb Yuma die Stille, die ihn den ganzen Tag umtrieb. Kein Wort sprach er, ehe die folgenden Worte den Gedankenstrom der beiden desillusionierten Männer aufbricht.

Caleb Yuma: „Wie machen wir von hier an weiter?“

Und wieder blicken beide auf den Boden.

Mike Garland: „Tja, das ist die Frage, nicht wahr!? Was werden diese beiden Männer nun tun? Bei Yuma kennt man meine Meinung ja, Sayonara. Und Blake, ach was mache ich mir eigentlich die Mühe."

Vincent Craven: "Hoffentlich, wird der Junge das Richtige tun! Keine Amphetamine! Kein Lucifer!“

Mike Garland: „Junkie bleibt Junkie, egal ob es um Drogen geht oder um einen Mythos! Du hast das doch vorhin mitbekommen wie er über Lucifer gesprochen hat! Ich wette, Milton würde eher die Seiten wechseln, als auf SEINEN Gabriel zu verzichten!“

Vincent Craven: „Ich hoffe, dass Milton, gerade durch den Zuspruch von Mad Dog und Yuma, Lucifer endlich mal den Krieg erklärt! Ich sehe es nämlich wie die Mehrheit! Keiner mag Lucifer und erst Recht keiner braucht ihn! Wenn Milton beweisen will, dass er wirklich etwas auf dem Kasten hat, dann soll er gefälligst diesen Mist, den er beim CORE verzapft hat wieder geraderücken und Lucifer kaputtmachen!“

Mike Garland: „Ach komm, lassen wir die beiden Versager da in ihrem Selbstmitleid zerfließen. Das kann man sich ja gar nicht anschauen!“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Ein Bildfetzen und Flackern auf den abgesperrten Balkon über dem Theater. Kurz zu erkennen ist dort der Kubaner Blaze. Auf dem Geländer vor ihm sitzt eine Taube, die ihn neugierig wie mutig beobachtet. Niemand weiß, wie sie dorthin gekommen ist.

Überall Stimmen. Ganz gleich wohin er geht. Mal die Stimme seiner Tochter… VATER BITTE… mal die Stimme von irgendwas anderem… DU VERLIERST, REGENLÄUFER… Dennoch gilt es Konzentration zu bewahren. Das Gespräch mit Alistair hatte ihn kurz abgelenkt, aber dennoch hat er sein eigentliches Ziel gesucht… Blaze, Pyromane, Feuer, Rächer… viele Namen, die allerdings aktuell nur eines widerspiegeln – Niederlage… DA IST ER NICHT ALLEINE, REGENLÄUFER… Der Kopf wird geschüttelt. Fokus bewahren! Es wurde Azrael bereits eingeflüstert, wo Blaze ist und einen prachtvollen Ausblick über die gesamte Halle genießt. So geht er langsam in seinen schweren Stiefeln die Treppe herauf… überall wo er steht, geht und aneckt hat man durch seine Seidenkutte das Gefühl, dass er einen dunklen Film hinterlässt, der an allem haften bleibt.

Hier ist er nun. Der Balkon. Er ist abgedunkelt und nur das Licht aus der Halle weiß diesem Ort ein wenig Helligkeit zu spenden. Aus dem dunklen Gang der Treppe entweicht plötzlich eine weiße Porzellanmaske, die doch sogleich das Wort ergreift.

Azrael Rage: „Ich habe verloren.“

NICHT ZUM LETZTEN MAL… Fokus! Konzentration!

Azrael Rage: „Ich war nicht gut genug den Schlächter aufzuhalten, Blaze. Ich war zu schwach.“

OHNE MICH BIST DU SCHWACH! OHNE MICH BIST DU EIN NICHTS… Sein Blick richtet sich auf eine in der Ecke des Balkons kauernde Gestalt, obwohl vor seinem inneren Auge ganz andere Bilder ihn heimsuchen. Der Rächer übt sich in dem, wonach ihm gerade der Sinn steht – Ignoranz. Er will keine Gespräche führen, er will kein Symbol für Veränderung sein, will keine Rache üben, er will seine Ruhe.

Azrael Rage: „Ich habe keine Entschuldigung für mein Versagen. Robert Barker… hm, der Schlächter war mir überlegen. Du würdest wahrscheinlich sagen, dass der Sturm zu stark war, nicht wahr?“

Zum ersten Mal blitzen im Dunkeln des Augen von Blaze auf, als dieser sie öffnet und nun kurz, aber uninteressiert, Azrael ansieht. Halb abwesend rotzt er Azrael eine abweisende Antwort entgegen.

Blaze: „Würde ich das?“

Eine abwerfende Handbewegung von Rage.

Azrael Rage: „Wie auch immer wir es nennen, es ist nicht zu leugnen. Wir haben unsere Ziele verfehlt. Im entscheidenden Moment war jemand anderes stärker als wir… und ich fürchte, dass wir daran zerbrechen könnten.“

Blaze zerbricht nicht, ganz im Gegenteil, er denkt nach. Denkt nach, wie er wieder siegen kann, grübelt, was oder wer ihn davon abhält zu zerstören, wie nur er es kann. Ein Kichern unter der Maske, welches den geneigten Leser verwundern dürfte, doch ich bitte darum zu erinnern, welch irrer Geist schon seit 2004 durch die Flure der PCWA wandelt in Form des werten Azrael Rage. Kicher…

Azrael Rage: „Weißt Du, was viele Männer gemacht haben, als sie verzweifelt sind an ihren Niederlagen?“

Zischend antwortet die Rache.

Blaze: „Sie redeten zu viel?“

Mit schonungsloser Eindeutigkeit nach außen getragen, bemüht sich Blaze nicht einmal seine Ablehnung zu verbergen. Es interessiert ihn einfach nicht, was Azrael zu sagen hat. Er verarbeitet seine Niederlage anders, doch wird nicht minder Konsequenz aus ihr ziehen. Die Stimme Azraels durchdringt diesen Prozess nun wieder wie eine Kreissäge ein Blatt Papier.

Azrael Rage: „Sie taten etwas… nun ja, nennen wir es furchtbar… Sie begangen SELBSTMORD. Das wäre doch eine Lösung fürwahr?“

Immer noch gelangweilt von Azraels Worten, weiß Blaze doch, was der Regenläufer hier bezweckt, wie er ihn mit Worten provozieren will, wirft er Rage doch einen Knochen hin blickt den Mann im Regen an. Seine Hoffnung ist, dass ihn diese Geste schneller vertreibt.

Azrael Rage: „Wie wundervoll. Ich habe endlich Deine Aufmerksamkeit. Natürlich stifte ich uns nicht an hier einen Suizid zu begehen. Nein, nein, im Gegenteil. Dies war nur um Dich aus Deinem Gram zu wecken, mein lieber Blaze. Verzeih also bitte diese dahergebrachte Dramatik. Kommen wir also zum Pudels Kern zurück. Wir haben beide verloren, wir haben beide Fehler gemacht, doch sollen wir deshalb uns aufgeben?“

Zwar mit Blick auf Azrael, aber recht emotionslos, antwortet Blaze.

Blaze: „Nein.“

Und wende sich wieder vom Regenläufer ab.

Azrael Rage: „Da hast Du Recht, Blaze. Natürlich sollen wir nicht aufgeben.“

GIB LIEBER AUF, REGENLÄUFER. DU BIST NUR EIN UNFALL… Der Gedanke an beruhigenden Alkohol lässt den Regenläufer kurz stoppen. Inzwischen ist er seit über einer Stunde hier und hat nichts mehr getrunken… und es wird schlimmer. Lauter. Unausweichlicher.

Azrael Rage: „Wir müssen die Niederlage hinnehmen. Sehen wir in die Ferne in glorreichere Schlachten.“

Zwischen den Gittern hindurch blickt Blaze auf das Theater, aber es scheint fast als ob sein Blick viel weiter weggeht. Weg von CORE, weg von Barker, weg von der Rache. Kein Muskel rührt sich in ihm. Mit angezogenen Beinen verharrt er in seiner Ecke, während neben ihn dieses Gespenst des Regens steht.

Azrael Rage: „Wir sind privilegiert. Wir dürfen dort unten in der Arena der Neuzeit uns mit den mächtigsten Kämpfern der Welt messen. Sollte uns das nicht Antrieb genug sein? Ich sage nein. Es ist beiweiten nicht genug. Dieser Ring dort unten inmitten des Theaters… er ist mit zu viel Blut besudelt worden. Es klebt an unsere aller Hände. Du und ich haben uns aber dazu entschlossen dafür zu sühnen und unseren Kampf der PCWA zu widmen. Sicherlich ist dieser Pfad steinig, voller Tücken und womöglich nehmen wir auch mal die falsche Abzweigung. Das ändert aber nichts an unserem edlen Motiven.“

Eine Reaktion von Blaze… ein Schulterzucken.

Blaze: „An edlen Motiven ändert er nichts, das stimmt. Doch ändert der Weg uns?“

Fragt der ehemalige Pyromane vor allem sich und ärgert sich dabei. Gleich einem Missgeschick hat er dem Regenläufer eine Frage gestellt. Ein Fehler. Dies bedeutet zumeist, dass aus der knarrenden Kehle des Rage eine Antwort mit seiner penetranten Stimme erfolgt.

Azrael Rage: „O natürlich.“

Natürlich ist hier nur, dass natürlich eine Antwort kommt und natürlich ist auch bei einem Azrael Rage, dass diese nicht zwei Wörter beendet sein wird… Blaze würde sich am liebsten die Ohren zuhalten, aber irgendwie findet er keine Motivation sich wirklich zu bewegen.

Azrael Rage: „Selbstverständlich bringt ein weiter Weg einen langen Lernprozess mit sich. Neue Lehren ändern uns, formen uns, lassen uns erkennen. Doch solange unsere Motive nicht durch sie beeinflusst werden, ändern sie für den Außenstehenden nichts. Für ihn geht es um unsere Motive und unsere Motive sind überaus edel und lobenswert… aber leider muss ich sagen, dass ich insbesondere wenn ich Dich sehe, mir eingestehen muss, dass ich Fehler über Fehler gemacht habe.“

Zum ersten Mal interessiert sich der Rächer jetzt doch für das, was Rage sagt. Zeigen tut er es aber nicht, außer in Form eines kurzen…

Blaze: „…ist das so?“

Azrael Rage: „Ja, Blaze. Du bist ein tapferer und starker Krieger und wir Beide tragen dasselbe Feindbild in unserem Herzen, aber dennoch lodert stets das Feuer der Zerstörung in uns, wenn wir einander begegnen. Dabei ist dies doch absolut unnötig. Als Verbündete wären wir unaufhaltbar, eine neue Macht sozusagen… doch wir verbleiben lieber in unseren kleinen Stellungskrieg. Ich denke das ist mein Fehler. Ich habe uns so weit gebracht.“

So setzt sich der Geist des Regens nun neben den geschundenen Rächer und blickt kurz in den dunklen Gang. DU MACHST NUR FEHLER… Kurz schließt er die Augen, was dank der Maske nicht sichtbar ist und versucht dann weiter zu sprechen.

Azrael Rage: „Jetzt sitzen wir hier in der Dunkelheit wie zwei geprügelte Hunde und verfallen in Erinnerungen an andere Zeiten, an glamourösere Momente und Selbstbeschauung. Dabei weiß ich, was ich sagen muss. Es ist nur so verflucht schwer.“

Er holt tief Luft… und würde für einen Schluck Alkohol gerade vom Balkon springen, denn er hört ihn… die ganze Zeit.

Azrael Rage: „Es tut mir leid, Blaze.“

Selten fielen ihm Worte so schwer, und doch ist er froh, dass er sie ausgesprochen hat. Doch wie steht es beim Rächer? Die Entschuldigung ist ihm egal, etwas anderes zwingt Blaze nun zu reagieren – sein Drängen danach im richtigen Licht gesehen zu werden.

Blaze: „Ich schwelge in keinen Erinnerungen, ich stecke in keiner Misere. Ich verarbeite, ziehe Schlüsse, nutze den Moment der Ruhe wieder aufzustehen, erneut anzugreifen, Angst zu…“

… verbreiten. Kurzes Hadern, es wirkt wie ein Stottern. Ein falsches Wort. Er will doch keine Angst verbreiten, er will sie verhindern. Oder nicht?

Blaze: „… sie zu verhindern.“

Blaze hasst Rage. Wenn dem Rächer gerade etwas klar wird, dann das. Er hasst ihn bedingungslos, er hasst ihn als Mensch, hasst ihn einfach, grundlos, mit aller Inbrunst. Und er glaubt ihm nicht, will ihm gar nicht glauben. Will der Regenläufer ihm voraus sein, sich über ihn stellen? Das ist die Frage, die Blaze gerade beschäftigt. Der Kubaner weiß wie falsch seine Gedanken sind, gemessen an seinem Streben. Azrael und er stehen auf derselben Seite und jede Silbe des Regenläufers war gescheit und richtig… und Blaze würde ihn am liebsten zerreißen dafür. Nur sein Festhalten an den selbst auferlegten Werten hindert ihn daran. Doch kann das richtig sein? Er ist die personifizierte Rache. Sollte er nicht einfach wüten dürfen, wenn ihm der Sinn danach steht? Sollte er Azrael nicht hier und jetzt vernichten dürfen, mit boshaftem Zorn, schwarzer Rachgier, in heiligem Vernichtungswillen und göttlichem Jähzorn?

Langsam richtet sich Azrael wieder auf.

Azrael Rage: „Der CORE war hart für uns beide. Aber Du bist ein Kämpfer und Du wirst es überstehen und schon bald wirst Du Deine Hand siegreich zur Faust geballt wieder in die Höhe richten, Blaze. Du weißt doch, was uns nicht tötet, härtet uns nur ab. Wir werden erstarkt zurückkehren in das gleißende Licht der Öffentlichkeit und dann wird dieser dunkle Moment längst verklungen sein. Dies war dann nur eine kurze Zeit der Muße.“

So reicht der Regenläufer die Hand herunter und tatsächlich ergreift Blaze sie, so dass Azrael ihn hochziehen kann. Azrael bemerkt dabei nicht wie überrascht Blaze selbst von seinem Handeln ist. Es war so, als ob er seinen Körper nicht kontrollieren konnte und dieser ergriff einfach die Hand des Mannes, der stets ein Feuer in Blaze auflodern lässt. Es schockiert Blaze. Er hasst diesen Mann doch.

Azrael Rage: „Bald, schon bald, werden wir wieder in den Ring steigen und dort stehen, wo wir hingehören. An der Linie, wo der Schatten die PCWA erreicht… und wir werden ihm wieder einmal die Stirn bieten.“

Natürlich weiß der Rächer, dass er darauf irgendeine Reaktion zeigen muss. Aus Einfallslosigkeit nickt er Azrael zu… und dieser nickt zurück.

So fasst sich nun der Regenläufer an den imaginären Hut und dreht sich auf dem Absatz um. Verabschiedende Worte will er nicht von sich geben, aber eine letzte Erkenntnis.

Azrael Rage: „Heute haben wir beide gewonnen.“

DU NICHT REGENLÄUFER! DU VERLIERST NUR WIEDER EINMAL… Seine Schritte werden schneller. Er braucht etwas Alkoholisches. Er kann an nichts anderes mehr denken. Eilig entweicht der Geist des Regens so wieder in die Dunkelheit der Zugangstreppe.

Kurz darauf lässt Blaze sich wieder in alte Position fallen und fragt sich nur eine Sache – warum habe ich ihm die Hand gegeben? Habe ich mir mit meiner manipulativen Zunge selbst eine Gehirnwäsche verpasst? Schon außer Hör- und Sichtweite antwortet Blaze Azrael jetzt auf seine letzte Aussage.

Blaze: „Warum eigentlich? Was haben wir denn gewonnen? Ich sehe nur einen möglichen Gewinn für uns…“

…für mich. Und den streiche ich ein, wenn ich dich zerquetsche und dein Blut an meinen Händen klebt.

Plötzlich ertönt ein Gurren, als die dicke Taube zurückkehrt und sich erneut auf das Geländer setzt. Als das Bild der Kamera langsam in Schwarz übergeht, sieht man in einem letzten Flackern, wie der Rächer zornig nach ihr greift. Was weiter geschieht, bleibt ein Geheimnis zwischen Blaze und ihr. Dem war danach, nach der Taube zu greifen und ihr den aufgeplusterten Hals umzudrehen. Niemand wird je wissen, warum sie nie wieder gesehen ward.

Mike Garland: „“

Vincent Craven: „“

 

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Where the sun don't ever shine
I would shiver
the whole night through

(Kurt Cobain)

 

Es ist dunkel.
Hattet ihr schon einmal Angst im Dunkeln?
Ich meine nicht die unbegründete kindliche Furcht vor der Dunkelheit, sondern die blanke Panik, die einen überkommt, wenn man in einem stickigen Raum aufwacht und nicht einmal die Hand vor Augen sehen kann.

Genau so geht es Patricia in diesem Moment. Zusammengekauert hockt sie auf dem Boden zwischen allerlei Gerätschaften, die auf einen Putzmittelraum hinweisen. Etliche Besen, Eimer und Flaschen mit Reinigungsmittel befinden sich hier in dieser kleinen Kammer, die vielleicht gerade einmal einen Quadratmeter misst. Soviel hat Patricia in den letzten Minuten herausgefunden, nachdem sie zunächst tastend die klaffende Wunde an ihrer Schläfe erkundet hatte. Sie hatte noch etwas anderes gefunden: Die kleine Puppe, über die sie vorhin gestolpert war und die sie nun, so seltsam das klingen mag, als einzige Vertraute und Freundin an sich klammert.

So hat sie wenigstens das Gefühl, nicht alleine in dieser Kammer zu sein.
Wenigstens diese Puppe ist bei ihr und teilt ihre Tränen.

< >

Ob sie ihn dafür abstrafen will, dass er sie beim CORE nicht dabei haben wollte? Hat sie sich deshalb den ganzen Abend nicht blicken lassen? Ist sie vielleicht sogar bei...

Es sind Probleme des Alltags die den Schlächter beschäftigen, seit er bei CORE den Regenläufer Azrael Rage geschlagen hat und es sind Probleme des Alltags, die ihn seitdem vollkommen überfordern. Der Schlächter ist der Undisputed Gerasy Champion geworden, gerade weil er all diese persönlichen Ablenkungen aus seinem Leben verbannt hat, weil er zu einer Maschine geworden ist. Und dann? Dann kam der CORE. Die große Show, sein großer Moment, seine erste große Titelverteidigung, all das dazu verdammt in seiner Erinnerung zu verblassen, überstrahlt von den Ereignissen die auf sein Match folgten. Der Blick in den Spiegel. Der Absturz, zum Glück ungesehen von jeder Kamera. Er hat ihn aus allen Wolken gerissen, hat ihn, in gewisser Weise, zum ersten Mal seit gut zwei Jahren Menschlichkeit spüren lassen. Ein Gefühl, das der Schlächter mit jeder Faser seines Seins verabscheut. Lieber schlägt er sich mit der Töle rum, versucht Lucifer einen Schritt vorazusein und die gods unter Kontrolle zu halten. Lieber würde er Mad Dog schon heute im Ring begegnen...

...aber bei Gott, wenn sie bei Jose wäre, dann würde jemand bluten!

Ein Schluchzen reißt ihn aus seinen Gedanken. Da ist sie wieder, diese Menschlichkeit, in all ihrer Schwäche. Ohne darüber nachzudenken nähert sich der Mann ohne Grenzen den Geräuschen, bereit einem Versager ins Gesicht zu blicken und die Schwäche aus ihm heraus zu prügeln. Bereit um zu beweisen, dass er, der Schlächter, mit Schwäche nichts, aber auch gar nichts, zu tun hat.

< >

Es war vor vielen Jahren, als Patricia schon einmal in einer Kammer wie dieser hier saß. Damals war sie erst zwölf Jahre alt und lebte mit ihrer Familie in Sydney, Australien. „Familie“, was für ein idyllisches Wort für einen Alptraum. Jacob, ihr Stiefvater, hatte sich schon bald nach der Hochzeit mit ihrer Mutter als Säufer erwiesen, der ein erstaunliches Vergnügen darin sah, seine Frau zu schlagen und sie zu schikanieren, wo es nur ging.  Vielleicht hätten Mutter und Tochter einfach nur weglaufen sollen, aber wo sollten sie schon hin, so ganz allein in diesem fremden Land? Also erduldeten sie Jacobs Demütigungen, bis diese schließlich Normalität wurden.

Auch damals saß die kleine Patricia schluchzend in einem Schrank. Ihre Mutter war bei der Arbeit und Jacob mit ihr alleine zuhause. Natürlich war er wieder betrunken und natürlich hatte er sie wieder geschlagen. Aber diesmal war es anders. Diesmal hatte er Patricia "etwas ganz besonderes“ versprochen, denn schließlich sei sie inzwischen eine junge Frau und kein Kind mehr. Dabei hatte er einen so seltsamen Gesichtsausdruck, dass Patricia die Flucht ergriffen und sich im Haus versteckt hatte. So saß sie nun also in ihrem kleinen Versteck im elterlichen Schlafzimmer, während sie deutlich das näher kommende Toben ihres Stiefvaters hörte. Da: Schwere taumelnde Schritte, Jacobs lallende Stimme…

„Jessie!“

Patricia schloss die Augen. Was würde sie dafür geben, wenn sie nicht diese Jessie wäre, nach der Jacob suchte? Was würde sie dafür geben, nicht mehr die kleine Jessie zu sein, die mit ihrer Mutter aus dem Trailer Park in Yuma, Arizona fortgezogen war, um ein besseres Leben hier in Australien zu finden? Stattdessen aber hatten sie die Hölle auf Erden gefunden. Patricias Hand tastet nach ihrer Puppe, aber sie findet etwas anderes. Etwas langes, spitzes.

Patricia hebt das Messer. In diesem Moment wir die Tür des Wandschrankes aufgerissen.

< >

Licht fällt in den Wandschrank. Das beißend helle Licht blendet Patricia, nur vage kann sie die Umrisse eines Mannes erkennen. Noch fester klammert sie die Puppe an sich und kauert sich in einer Ecke zusammen, so als könnte sie dort nicht mehr gesehen werden. Aber natürlich wird sie entdeckt. Zwei starke Arme packen sie und ziehen sie nach oben.

‚Schlächter‘: „Pat?"

Für den Moment reißt ihn der, für ihn, bestürzende Anblick aus seinen Gedanken, lässt ihn seine Verabscheuung der Menschlichkeit gegenüber vergessen. Das Schluchzen kam von Patricia Selladore, kam von Pat.

‚Schlächter‘: „Verdammt, was machst du hier? Warum…“

Die Stimme von Robert Barker. Patricia nimmt sie nur wie durch einen Schleier wahr. Zitternd klammert sie sich an ihn, spürt seine Wärme und Nähe. Das Blut der Wunde an ihrer Schläfe beschmutzt sein Hemd, aber noch nie war Patricia so froh, jemanden wie ihn hier zu sehen.

Patricia: „Ich konnte es nicht… ich konnte es einfach nicht…“

Er spürt die Nähe und er weiß, dass es sich eigentlich gut anfühlen sollte, dass er ihr helfen, ihr Kraft spenden und sich dadurch gut fühlen sollte. Stattdessen packt er sie etwas fester und zieht sie leicht von sich.

‚Schlächter‘: „Ich habe dir eine Frage gestellt, Pat. Was tust du hier? Warum versteckst du dich in diesem verdammten Schrank?“

Patricias Stimme ist nicht viel mehr als ein Schluchzen, immer wieder unterbrochen von unverständlichem Gemurmel.

Patricia: „Es war Valkos…  er ist dafür verantwortlich… und ich konnte nichts dagegen tun… wie ein… Alptraum…“

Auf einmal reißt sie sich von Barker los und starrt diesen mit weit aufgerissenen Augen an.

Patricia: „Nicht, Jacob! Nicht!“

Sie hebt die Hände, so als wolle sie auf Robert einschlagen, aber dieser reagiert schnell und packt sie an den Handgelenken. Sein Blick ist in diesem Moment eiskalt.

‚Schlächter‘: „Komm runter, Pat! Verdammt scheiße, das ist kein Alptraum. Wir sind in der Realität. Du bist wach!“

Er zwingt Patricia einen Schritt zurück. Blindlings versucht sie immer noch, ihn zu schlagen, aber er ist stärker. Mit einem Ruck stößt er sie in die Besenkammer zurück, wo sie am Boden landet und dabei einige Eimer scheppernd umstößt.

‚Schlächter‘: „Tut mir Leid, Pat, aber du bleibst erst mal hier und beruhigst dich. Das ist jetzt das Beste für dich.“

Patricia: „NEIN! NEEIN!“

Mit voller Kraft schleudert Robert Barker die Tür wieder zu und schließt sie ab. Den Schlüssel verstaut er in seiner Hosentasche.
Er weiß, was nun zu tun ist.

Die Stimme hinter ihm überrascht ihn nicht.

„Wir haben etwas zu erledigen.“

 

„Alles hat einmal ein Ende.“

(Adam Reynolds)

 

Mike Garland: "Was zum Teufel...?"

Vincent Craven: "Ich bin auch ein wenig... verwundert. Patricia hockt in einem Wandschrank und steht scheinbar total neben sich. Robert Barker, der Schlächter, findet sie und sperrt sie 'zu ihrer eigenen Sicherheit' einfach wieder dort ein? Fast dachte ich, ich hätte eine menschliche Regung bei ihm erkannt..."

Mike Garland: "Nein, niemals! Wovon träumst du nachts?"

Vincent Craven: "Auf jeden Fall scheint ihr das kleine Stelldichein mit Valkos Heritage arg zugesetzt zu haben. Ich bin gespannt, ob und in welcher Verfassung wir Patricia wiedersehen werden. War das etwa ihr Ende hier in der PCWA?"

Mike Garland: "Ach, sie wird sich bestimmt nur ein wenig... ausruhen müssen. Es gibt keinen Anlass zur Sorge."

Vincent Craven: "Oh, und wie es den gibt! Zu wem gehörte die Stimme, die wir am Ende gehört haben? Klingt fast so, als würden wir den Schlächter oder die Person, die zu dieser Stimme gehört, heute noch in irgendeiner Form in Einsatz sehen."

Mike Garland: "Tja. Zähle doch einmal ein und eins zusammen. Patricia hat Robert Barker gegenüber eben Valkos' Namen genannt. Und gegen wen tritt der gleich in den Ring? Na, klingelt's? Mad Dog und Valkos sind nicht gerade die besten Freunde des Schlächters, da würde sich ein 'kleiner Besuch' doch fast anbieten, wenn wir diese beiden schon so auf dem Präsentierteller haben."

Vincent Craven: "Du meinst, Barker und der geheimnisse Mann im Hintergrund könnten in unseren heutigen Main Event eingreifen wollen?"

Mike Garland: "Nein, das würde ich natürlich nie behaupten. So einen klaren Regelverstoß von einem Mitglied der ANGST? Nie im Leben. *hust*"

Vincent Craven: "*hust*"


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Ein neuer, unbekannter Song wird eingespielt, ein langsames Intro. Jenes Intro wirkt wie die Metapher eines in seinen Emotionen Ertrinkenden. Es lässt einiges erahnen, doch ist er es wirklich?

Auf dem Titan Tron wird die Tiefe des unendlichen Meeres gezeigt, sterbende Fische deren Kimmen blutgetränkt zerplatzen.
Plötzlich brüllt eine Stimme aus den Boxen.

LAYYYY
YOUR HANDS... ON!

MEEEEEEEEE!!!

SOUND... YOUR HORN
THE MOMENTS AN
SCATTERED IN THE WHITE LIGHT
AND THE FIRST WILL BE THE LAST ONE!

Die ganze Halle wird in ein weißes, immer grelleres werdendes Weiß getünscht, das Licht lässt nach. Doch noch immer ist keine Person zu sehen.
Erst als der erste Break einsetzt und endlich der Sontitel zu sehen ist, erscheint die Person auf der Rampe.

ROSETTA - RENEW

Es ist wie erwartet Rebel called Hate... kein anderer aus dieser Liga würde je soetwas als sein Theme nehmen, ein Synonym für die Wiedergeburt, eine Metapher der Unendlichkeit und doch der Endlichkeit des Lebens. Der Wille, den Schmerz des Vergänglichen hinter sich zu lassen um als eine unendliche Form wiedergeboren zu werden, um dem Alptraum des menschlichen Versagens entfliehen zu können.

Mike Garland: "So jetzt hat er es endgültig geschafft!"

Vincent Craven: "WAS?!

Mike Garland: "Schau ihn dir an, Kajal um die Augen, abgewandelten Frauenrock um die Hüften... ich glaube der Mann will einfach nur noch provozieren. Das ist der totale Absturz."

Vincent Craven: "Der Mann?! ... Was ist wenn es ein Teil seines persönlichen Ausdrucks ist?"

Mike Garland: "Dann liege ich eben falsch."

ASH!
BUROWING!

Der verbrannte Phönix scheint die Flügel zu spreizen, seine Arme öffnen sich für den Flug in die Sonne. Die Sonne... die Metapher der Erkenntnis, das Licht der Liebe.
Die ausgebreiteten Arme von Rebel called Hate erscheinen zynisch, spätestens als eine kurze, metaphorische Textzeile aus den Boxen erklingt.

ASHES
CRAWLING!

Immer wieder...

ASHES
CRAWLING!

Immer... und immer wieder....

Wie seine kriechende, zerstörte Seele. Der Song steigert sich während er die Rampe hinunterläuft, wie immer scheint er fokussiert. Die Fans schauen ihn entgeistert an, keine Stimme kommt aus dem Publikum, weder Jubel, noch Hass. Eine Flasche Jack Daniels trägt er auch noch spazieren.

Ohne eine Miene zu verziehen rollt er sich in den Ring, ein finsterer Blick geht gen Mike Garland, doch all sein Hass weicht einem unaufdringlichen Lächeln. Er fordert ein Mic und bekommt es zugewurfen. Mit einer Hand hält er jenes Stück der PCWAlerischen Arroganz in seinen Händen. Die andere Hand benutzt er um aus seiner Flasche Jackie zu trinken. Die neuen Wunden auf den Armen schockiert niemanden mehr, eher ist es seine nach außen getragene androgyne Männlichkeit die für Verwirrung sorgt.

Hate: "Fickt euch..."

Er hält das Mic in das Publikum und erntet ein kollektives....

 "...IHR PENNER"

Wieder ein Schluck aus der Flasche....

Hate: "Ich hasse euch..."

Erneut erntet er den gewünschten Spruch...

"...IHR PENNER"

Hate schüttelt mit dem Kopf und blickt in das immer lauter jubelnde Publikum.

Hate: "Habt ihr mich vermisst?!"

Ein einheitliches "Ja" schallt dem Rebellen entgegen.
All dieser Schmerz der in seiner Seele wohnt scheint ein vergangener Gedanke. Spätestens jetzt weiß er das er niemals allein sein wird, all seine Agonie der letzten Wochen, die Verzweiflung die  in ihm wohnt scheint eine Pflanze hervorzubringen die wie ein Fick von Gott und Gaja erscheint. Egal was er tut, er wird immer seine Fanbase haben. Scheiß darauf was dieser widerliche Schüler,namens Jimmy Maxxx, von ihm hält, scheiß darauf was K&G von ihm halten, scheiß auf den billigen Sarkasmus von Robert Breads, scheiß auf das was der neue Schlächter ihm angetan hat... und ganz besonders: scheiß darauf dass er sich schon immer wie eine gottverdammte Fotze fühlte. Die versagensängste fallen von ihm ab. Die Wiedergeburt ist abgeschlossen, der erneute Flug zur Sonne hat begonnen.

Hate: "Ihr fragt euch sicher was dieses fucking Outfit soll..."

Ein vernichtender Blick geht gen Mike Garland, Hate konnte seine Worte zwar nicht vernehmen, doch die grundbasics seiner Philosophie schließen die Grundkenntnisse der Psychologie mit ein. Er denkt zu erkennen wann ein Mensch jemanden mit den Augen verachtet.

Hate: "Ich fange an zu verstehen wer und was ich wirklich bin, habt ihr euch nie gefragt warum ich so kaputt bin? Warum ich in eine seelische Tragödie nach der anderen gestolpert bin? Es war niemals der Fehler anderer, niemand konnte mich je wirklich verstehen... wie auch wenn ich mich selbst niemals aktzeptiert habe. Immer und überall habe ich meinen Mitmenschen vorgeheuchelt ach so reflektiv zu sein, immer wieder sagte ich anderen was für Fehler sie in sich trugen. Doch der größte Fehler war immer ICH.

Ich habe mich 27 Jahre selbst verleumdet... ich verdrängte Dinge die mir eigentlich immer klar waren.

Ja man... ich bin eine verdammte..."

Eine künstlerische Pause folgt.

Mike Garland: "Jetzt kommt es, bitte sag es."

Vincent Craven: "Halt die Klappe, es bleibt immernoch spannend."

Hate formt das folgende Wort besonders bedeutungsschwanger.

Hate: "Frau!"

Mike Garland: "JAWOLL!"

Vincent Craven: "Warum jawoll, sag mal stehst du auf ihn... ähm sie?"

Mike Garland: "Ach komm, das haben wir doch schon immer gewusst, nur niemand wollte es aussprechen. Und nein, ich stehe nicht auf das da!"

Der ewig verbrennende Phönix fährt mit seinem Monolog fort.

Hate: "Tja... was soll ich sagen. Pavus war der Macher in unserer Beziehung, ich folgte ihm... in jeder Beziehung. Ich war der Organisator... er der Macher. Ich hing an seiner Schulter, klar manchmal fickte ich ihn... so what. Will nicht manchmal das feminine aus der ihr zugedachten Rolle ausbrechen?

Mein letzter Funke letzter pseudo männlicher Stolz verlangte es von mir meine eigene Selbstreflektion, auf ihn zurückzuwerfen. Ich beschimpfte ihn als die Pussy unserer Beziehung, bei jeder passenden Gelegenheit. Es... war falsch..."

Er senkt den Kopf, als würde er damit die Niederlage vor Pavus eingestehen wollen.

Vincent Craven: "Ein moralischer Sieg..."

Mike Garland: "... eher eine abgewendete Niederlage..."

Hate: "Doch, dieses fucking Outing ist natürlich nicht der einzige Grund warum ich heute vor euch trete... "

Er blickt in das Publikum, es scheint als wüsste er antworten auf ihre Fragen, gespannt schauen ihn die Leute an... doch er sagt erstmal nichts... plötzlich bricht ein einzelnes Wort aus ihm heraus.

Hate: "Der Schlächter..."

Lautes Gejohle schalt ihm entgegen.

Hate: "Ich... habe in seine verschissenen Augen gesehen. Es waren keine ehrlichen Augen, es waren keine psychotischen Augen.... und es waren definitiv nicht Robert Barkers Augen. Selbst dieser Bastard hätte mehr Ehre gehabt als dieses verdammte Stück Scheiße welches mich in die Rente schicken wollte.

Ich denke zu wissen... wer es ist... doch ich werde hier sicherlich nicht den Hexenjäger spielen um eine eventuell unschuldige Person in ein falsches Licht zu rücken.

Ich kann euch aber sagen was in der Zukunft passieren wird, dieses rosineneierformige Indivduum wird nicht still halten können. Er wird sich offenbaren und sich auf die ach so große Überraschung tagelang einen runterholen...

Ihr werdet alle geschockt sein, warum gerade ER sowas getan hat. Doch die Antwort wird logisch sein."

Ein dreckiges Lachen entfährt seiner Kehle und breitet sich über das Mic, im ganzen Publikum aus.

Hate: "Es ist einfach so erbärmlich was in dieser Liga passiert... ich bin ein gottverdammter Streetdog... ich habe Kämpfe ausgefochten die blutiger als nen verschissener Japser Trash Film waren. Ich habe mein Leben bei sinnlosen Dingen auf das Spiel gesetzt. Doch egal was ich tat. es hatte diese letzte Ebene des gemeinsamen Seins... des Respekts.

Doch dann kam... Mr. Barker und verwandelte diese Liga in ein Tollhaus.

Diese aktuelle Schlächter Kopie und solche erbärmlichen Würmer wie Patricia Selladore sind nur die logische Konsequenz.

Sie alle sind kleingeistige Opfer des Gedankens genauso extrem oder noch extremer als Robert "mit fällt ein Ei aus der Hose" Barker zu sein.

Es sind nur merkbefreite Opfer eines sich selbst überschätzenden Soziopathen... ja Barker ich sagte SOZIOPATH! Denn du besitzt nicht die Credibility, geschweige denn die Intelligenz für einen wahren Psychopathen.

Du und all deine Nachahmer, Fotzengulaschhinterhertrager sind nichts weiteres als niederes Gewürm!"

Lauter Jubel erschüttert die Halle.

Hate: "Diese Liga und all ihre Members haben noch größere Fotzen als meine gefühlte. Ihr habt alle keine Eier, ihr versteckt euch... jede gottverdammte Stipulation endet in einem Massaker in welchen mindestens 4 Personen verstrickt sind. Immer wieder kommt es zu Ambushs, immer wieder kommt es zu Situationen zwei gegen einen... 3 gegen einen... immer und immer wieder.

Keiner von euch Vanilla Kids hätte die beschissenen Eier in der Hose einfach mal einen One vs. One zu kämpfen... ich verachte diese Liga, ich verachte das für was sie steht.

Ihr macht mich alle so krank!!!"

Er lässt sein Mic in den Händen gleiten und badet in dem Applaus seiner Fans, sein Kopf wird nach hinten gewurfen um den Kick noch besser spühren zu können. Er richtet sich fokussiert wieder an das Publikum.

Hate: "Keiner von euch hat den Sinn eines Kampfes je verstanden! Fucking Soap Opera Darsteller!"

Plötzlich lässt er das Mic fallen und verlässt unter Ohrenbetäubenden Lärm die Halle.
Sein Gesichtsausdruck verliert sich in der non Emotionalität, doch auf halben weg muss er Lächeln.

 

Mike Garland: "Na super, eine "Frau" heult uns die Ohren voll. Ja komm, geh in deine Kabine, nimm deine Rasierklingen und tue uns bitte den Gefallen: Rutsch dabei ab."

Vincent Craven: "Sehr gewagte Worte des Rebellen, ich finde es sehr interessant, was er da sagt..."

Mike Garland: "Huh?"

Vincent Craven: "Weil er sich mit seinen mal Thesen mal wieder weit aus dem Fenster lehnt... allerdings steht er ja mit diesen Gedanken derzeit nicht alleine da, eventuell könnte da einiges auf uns und die PCWA Zuschauer zukommen."

Mike Garland: "Töhö. Ich habe gerade 'Huh' gesagt. 'Huh', 'Huh', 'Huh'. Der erste Platz der Fangirl-Liebhab-Charts wäre damit gebucht."

 


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Das zweite Match des Abends ist noch nicht lange her, gerade einmal wenige Minuten. Viele würden sagen, dass es ein typisches Midcard Match für eine Wochenshow war. Zwei etwas erfolglose Altstars und ein Neuling, der sich beweisen wollte. Aber immerhin: Der eine Altstar hat sich durchgesetzt und die beiden Kontrahenten besiegt. Und so kann sich John Smith zum ersten Mal seit seinem Comeback vor einigen Monaten wieder gut fühlen. Er ist immer noch ein wenig angeschlagen, der Kampf mit Smash und Cuts hat seine Spuren hinterlassen: Smith zieht das linke Bein ein wenig hinterher. Aber er kann das in diesem Moment durchaus ignorieren. Das Adrenalin im Körper ist noch frisch, das Lächeln auf den Lippen noch frisch.

Plötzlich biegt eine mächtige Gestalt um die Ecke um ihm den Weg zu versperren. Es ist Hudson und ein Plastikbecher, während er an seinem Strohhalm hängt sieht er Smith an.

Diese Begegnung scheint seine Interesse gewonnen haben, er lässt vom Strohhalm ab und widmet sich voll und ganz Smith.

Smith zieht ein wenig überrascht die Augenbrauen hoch, als er das neue Gesicht von TNE so alleine vor sich stehen sieht.

John Smith: "Wo hast du denn den Gartenzwerg gelassen? Traut sich der kleine Jamie also jetzt doch alleine aus dem Haus?"

Hudson klatscht ein paar mal in die Hände während er Smith ein lächeln schenkt, das aus einer Zahnpasta Werbung stammen könnte.

Hudson: "Gratulation für den Sieg, Smith, war echt ne beindruckende Vorstellung. Also von Cuts, aber trotzdem gar nicht mal so schlecht, Smith. Den kleinen Halunken werde ich mir auch mal vornehmen Smith. Aber glaub bloß nicht das ich dich vergessen hab, mein Lieber, die siehst auf die Firma herab, Bitch, das kann nur böse aussgehen für dich. "

Der New Yorker kann sich ein Lachen kaum verkneifen, als er seinen quasi-Nachfolger diese Drohung aussprechen hört.

John Smith: "Du solltest dich schon daran erinnern, wer hier vor dir steht, Junge. Ein ehemaliger Undisputed Gerasy Champion. Ein ehemaliger Brawlin' Rumble Sieger. Und ein Kandidat für den Sieg beim Brawlin' Rumble IX."

Smiths Handbewegung ist eindeutig: Verschwinde aus meinem Blickfeld.

John Smith: "Störe also meine Kreise nicht. Und das gilt auch für deine Kumpels, B und Schmidtke."

Hudson nimmt einen Schluck aus seinem Becher, nachdem er geschluckt hat stößt er auf um einen dicken Klumpen vor Smiths Schuhe zu spucken.

Hudson:  "Tut mir leid, das Hähnchen vorhin scheint doch noch nicht komplett gerupft gewesen zu sein"

Hudson wischt sich mit seinem Ärmel den Mund ab

Hudson: "Du erinnerst mich an meinen Nigga O.J, der hat auch immer groß herumgelabert davon wie toll er früher war. Dabei war er einfach nur ein vercrackter Nigga der immer versucht hat Cheeseburger gegen Crack zu tauschen. Gut so schlimm bist du zwar nicht aber du kommst nah dran. Du warst vielleicht die Vergangenheit Smith aber ich bin die Zukunft. Ich bin Hudson, Ich bin die Firma."

Smith betrachtet seinen Gegenüber genau. Er spürt eine gewisse Verbindung zu dem Mann aus Florida. Irgendwie erkennt er sich in ihm wieder. Zumindest auf eine gewisse Art und Weise. Auch wenn er dies vermutlich nie zugeben würde. Auch er war einst das Aushängeschild von Kerry & Gaelic TNE.

John Smith: "Die Firmenpropaganda scheint immer noch zu wirken. Zumindest bei den jungen, leicht zu blendenden Leuten wie dir. Weißt du, Jamie, das Alter hat nicht nur seine Nachteile. Ab einem gewissen Punkt erkennt man einige Dinge auch deutlich besser als sein jüngeres Ich."

Er zuckt mit den Schultern.

John Smith: "Aber was interessierst du mich schon. Der Weg, den du gerade einschlägst, ist nicht mein Problem. Unsere Wege waren auf Kollisionskurs, vielleicht wären wir wirklich irgendwann aufeinander getroffen. Aber das war immer nur eine Möglichkeit. Eine von vielen. Ich habe jetzt einen anderen Weg eingeschlagen."*

Hudson sieht Smith an, wie gerne würde er jetzt einfach... nein er ist keine verdammte Hoodrat mehr. Egal wie er es dreht und wendet, er muss sich behersschen, nicht nochmal darf er jemanden töten nicht nochmal. Die Zeit im Knast war die Hölle, vor allem die Dusche. Er zuckt zusammen, diese scheiß schwulen Tunten ließen die ganze Zeit die Seife fallen. Diesmal wird es anders werden er wird Smith schon noch kriegen und dann wird er ihn dazu bringen die Seife... zuzugeben das er, Hudson, die Zukunft ist und man lieber nicht mit ihm ficken sollte.

Hudson: "Denkst du so? Glaubst du etwa ich könnte nicht etwas in die Wege leiten lassen, so das wir uns doch noch treffen?"

Hudson grinst ja, irgendwann kriegt er ihn noch, ach Moment das klang gerade als ob.

Hudson: "Im Ring meine ich, No Homo."

Der New Yorker kann sich ein Grinsen weiterhin nicht verkneifen. Ja, Hudson ist wirklich ein guter Soldat von TNE.

John Smith: "Du willst also wirklich, dass ich dein Keevan werde?"

Hudson zieht die Augenbrauen hoch und guckt Smith ungläubig an.

Hudson: "Who da Fuck is that Nigga?"

In diesem Geschäft wird die Vergangenheit wirklich schnell vergessen, das wird Smith hier einmal mehr wieder klar.

John Smith: "Der Kerl, dem ich einst den Gerasy Title abgenommen habe. Damals die große Nummer in der PCWA. Der Mann, den man besiegen musste, wenn man an die Spitze wollte. Lange vor deiner eigenen Zeit hier."

Immerhin: Wenn er schon Hudson nicht über die Firma aufklären konnte, hat es doch für eine kleine Geschichtsstunde über die PCWA gereicht. Das kann der jüngeren Generation hier in der PCWA auch nicht schaden.

John Smith: "Anway ... Du und deine Firmen-Freunde sind weit unten auf meiner Prioritätenliste im Moment. Viel Glück dabei, dich dort hochzuarbeiten."

Smith dreht sich um und geht weiter in Richtung seiner Kabine, lässt Jamie Hudson einfach so stehen. Nicht gerade die feine englische Art. Aber er muss sich auf andere Dinge konzentrieren. Nicht auf diese Geplänkel. Er hat Größeres vor.

Hudson sieht Smith nach und holt die Socke aus seiner Hosentasche, während er einen Schluck aus seinem Becher nimmt.

Hudson: "Vielleicht früher als du denkst, im Coming for U Nigga."

Er dreht sich zur Socke

Hudson: "Was das ist? Kool Aid, was sonst?!"

Hudson nimmt die Socke und macht sich seinerseits auf dem Weg in sein Büro.

 

Mike Garland: "Smith und Hudson. Ich rieche den süßen Geruch der Undercard."

Vincent Craven: "Hey, der eine ist ehemaliger Gerasy Champion und der andere das Aushängeschild der Firma."

Mike Garland: "Ein rostiger Porsche wird heute auch keine Siege mehr einfahren können. Hast du Smiths Humpeln bemerkt? Dieser Mann ist schon lange über den Zenit seiner Karriere hinaus, der Begriff 'Wrack' würde ihn wohl am besten beschreiben. Daher erzählt er auch so gerne von den 'guten alten Zeiten'."

Vincent Craven: "Tja, für einen Sieg vorhin hat's zumindest gereicht."

Mike Garland: "Ein blindes Huhn... du kennst den Spruch."

Vincent Craven: "Du bist eun Ignorant, Mike."

Mike Garland: "Hey, dabei habe ich noch garnicht über diesen Cracknigger Hudson hergezogen." 


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NFT: "Wo ist der Kuchen, wenn man ihn braucht? GRRR!"

Die Worte des Schlächters haben gesessen. Sie musste etwas Besseres bieten als bisher. Eilig kommt Anna Richmond der Töle nachgerannt, im Schlepptau hat sie selbstverständlich ihr Kamerateam.

Anna Richmond: "Töle? Töle? Töle? NFT, so warte doch!"

Der Mann im Ganzkörperanzug bleibt stehen. Ohne sich herumzudrehen, er kann warten. Und so eilt Anna an Töle vorbei, bereit für das Interview, das jetzt folgen soll.

Anna Richmond: "Was haben sie jetzt vor? Robert... Der Schlächter hat ihnen unmissverständlich klar gemacht, dass sie nur ein Teil der ANGST werden können, wenn sie abliefern."

Plötzlich schallt es durch den Flur. Lachend nährt sich NFT seinem neuen Opfer.

NFT: "Hat dich das Schicksal etwa zu mir geführt? GRRR! Du wärest ein interessantes Opfer, du schnuckeliges kleines Ding."

Anna weicht irritiert zurück, während die Augenpaare der Töle im Ausschnitt der Reporterin verweilen.

NFT: "Mit deinem Minirock, deiner Strumpfhose, deinem V-Ausschnitt-Top und deinem Mikro. Ja, das Mikro. Das Mikro ist doch deine Daseinsberechtigung! GRRR! Kapiert? ICH WERDE DEN WRESTLERN DAS FÜRCHTEN BEIBRINGEN, INDEM SIE NICHT MEHR SPRECHEN KÖNNEN! HAR HAR. Wie soll dann noch eine Vendetta entstehen? Ohne Interviews, ohne das gesprochene Wort - nur Matches will doch eh keiner sehen. Kapiert? HAR! Anna, tatsächlich hat dich das Schicksal zu mir gespült. GRRR! Du sitzt im Flugzeug und ich bin der Pilot..."

Anna Richmond: "Moment! Es gibt noch Luke und und..."

NFT: "Die sind danach dran. KEINE MIKROPHONE MEHR! Das ist der ultimative Beweis für den Schlächter. Eine wortlose PCWA. Es wird sie alle innerlich zerreißen, weil Reden das ist, was sie alle am meisten tun! GRRR!"

Bedrohlich fährt der rote Tölenhandschuh zur Kehle der jungen Reporterin.

Anna Richmond: "Aber..."

NFT: "Du sitzt also im Flugzeug und ich bin der Pilot. Vor uns bäumen sich die Türme der Ignoranz und des Sprechns. Die Worttürme visiere ich an."

Anna Richmond: "Aber..."

NFT: "Ich beschleunige. Mittlerweile hast du aus dem Fenster geschaut und siehst das Vergängliche, siehst dich mit dem konfrontiert, was du eigentlich bist. HAR HAR! Nun im Angesicht des Todes, erst jetzt in deiner ANGST, erkennst du dich, während ich..."

Anna Richmond: "Aber... der Schlächter... er redet auch gerne."

Die Töle stockt. Da ist etwas Wahres dran. Trotzdem umschließen Daumen auf der einen und Finger auf der anderen weiterhin das Hälschen der Richmond.

NFT: "Es wäre auch mehr so symbolisch gemeint. Nicht etwas sagen, sondern mit dem Nichts-Sagen-Können etwas aussagen, es wäre... BINGO!"

Die Hand löst sich vom zarten Geschöpf und weicht zurück. Ein Geistesblitz hat Nelson getroffen, sodass er vorfreudig die Hände reibt. Anna japst nach Luft, die Erleichterung ist ihr anzusehen. Ein wütender Blick trifft den Kameramann, der ihr nicht geholfen hat. Was will er machen, das Pannenshow-Phänomen halt.

Anna Richmond: *räusper* "Also doch nicht Angst durch Wortentzug?"

Nelson lacht laut los, weil diese Frage dumm war. Es sei denn etwas anderes verbirgt sich dahinter.

NFT: "Bettelst du gerade darum geopfert zu werden? GRRR! Ich kapiere, dein Mikro ist dir nicht genug. Du willst dich hochopfern lassen."

Anna Richmond: "Ich..."

NFT: "ODER IST ES MEIN AUSSEHEN? GLAUBST DU ICH BIN DEIN SADOMASO FREUND? WOOOOOOOOOOOOOOOOHHHHAAAAR!"

Anna Richmond: "Ich..."

Mit voller Wucht hämmert sich Töle auf den Bluttropfen in seiner Mitte.

NFT: "Vielleicht nach der Show, baby. Jetzt gilt es erst eine Geschichte weiterzuschreiben: Am Morgen weint die Töle sehr, ein toter Tag rückt immer näher. Am Tage drum spielt sie verrückt, der Maulkorb nur bedingt geglückt. Am Abend aber fliegt er fort, die Nacht gerät zum sicheren Hort. Die Dunkelheit vertreibt das Leid, die Töle tanzt in Mondes Kleid! HAR HAR!"

Und tänzelnd geht er fort. Mit einem Ziel im Kopf, das den Schlächter begeistern muss. Anna Richmond schaut ihm nach, während der Kameramann, der sie schon immer liebte, ihre, durch das T-Shirt sichtbaren, also erigierten Nippel einfängt, womit die Szene einen schönen Abschluss findet.  

 

Mike Garland: "Äh, ja."

Vincent Craven: "Denkst du dasselbe, was ich gerade denke, Mike?"

Mike Garland: "Ich denke ja. Aber wo bekommen wir jetzt brasilianische Samba-Tänzerinnen und guten Whisky her?"

Vincent Craven: "Ich spreche doch von Nelson Friedrich Töle! Der wollte eben immerhin unserer Anna Richmond an den Kragen."

Mike Garland: "So what? Du hast es doch gehört: Der Schlächter wäre 'not amused', also wird uns dieses Schicksal auch nicht drohen. Tölen, die laut bellen, beißen meistens nicht."

Vincent Craven: "Dein Wort in meinen Ohren."

Mike Garland: "Oh, allzu sicher solltest du dich nicht fühlen. Vielleicht kümmert sich die ANGST ja auch nur um bestimmte Leute? Solche wie dich zum Beispiel."

Vincent Craven: "Soll ich jetzt Angst bekommen?"

Mike Garland: "Ich sage nur: WOOOOOOOOOOOOHHHHHAAAAARRRRR!!!"

Vincent Craven: "Manchmal habe ich wirklich Angst. Allerdings eher um meine geistige Gesundheit. Wie halte ich das nur immer wieder hier neben dir aus, Mike?"

Mike Garland: "Deine Sprüche sind wie Applaus in meinen Ohren. Regie, können wir Annas Nippel noch einmal in Großeinstellung sehen?"

 

 

 


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Blake Milton schon nach einem Jahr am Ende?
Immer wieder macht Blake Milton (20), Profiwrestler der PCWA, ungewollt auf sich aufmerksam. Wurde ihm bis vor kurzem noch ein sexuelles Verhältnis zu dem mehr als dreißig Jahre älteren Gabriel Lucifer nachgesagt, ist es heute der Vorwurf des illegalen Drogenmissbrauchs.

Vincent Craven: „Scheinbar hat Milton meine Bildzeitung gefunden.“

Der junge Sicherheitschef betrachtet trübselig den Artikel und das Foto von ihm und Gabriel. „Blake, kann man je ein Teil von jemand ganz anderem sein? Und wenn das gehen sollte, geht es ohne sich selbst zu verlieren? HUH!? Wer bist du noch? Und würde Lucifer dir jemals nachrennen; welche Bedeutung hast du für ihn wohl?“, erinnert er sich an Mad Dogs Worte und dann an die von Caleb: „Wie machen wir von hier an weiter?“

Blake wirft die Zeitung achtlos in einen Mülleimer – das erste Mal, dass ein Pressebild vom ehemaligen Principal nicht an seiner Apartmentwand Platz findet. Das erste Mal, dass er der Versuchung wiedersteht, SEINEN Gabriel um sich zu haben.

Er hält nur noch irgendeinen Zettel in der Hand, als Cinderella Rage plötzlich in ihn hineinrennt, denn Bernd Hohlstein hatte ihr zwei Flure vorher gesagt, Blake wäre eben noch hier gewesen und sei nun auf dem Weg zum Office. Also hat sie sich beeilt, da sie ihn unbedingt einholen wollte und… BÄM!

Der junge Mann richtet verhalten seine Uniform und vergewissert sich, dass dem Stück Papier in seiner Hand nichts passiert ist. Cinderella ist von ihrer Rennerei völlig außer Atem.

Cinderella Rage: „Ich war gerade… zufällig in der Gegend… und… so ein Zufall… dass wir uns… hier treffen.“

Nach Luft ringend stützt sie sich an „Lucifers Schützling“ ab. Erst als sich die Teufelstochter wieder gefangen hat, bemerkt sie den Zettel in seiner Hand und fragt sich, ob das wohl ihrer ist, den sie, um einen Stein gebunden, durch das falsche Krankenzimmer geworfen hatte. Sie wirkt vorfreudig entzückt und platzt natürlich vor Neugier.

Sie greift nach dem Papier.

Cinderella Rage: „Was hast du da?“

Und faltet es auseinander.

„Teilnahme Bestätigung Fingers, Legs & Skull Turnier“, steht da bloß. Die junge Rage ist sichtlich enttäuscht – es ist leider nicht ihr Zettel aus dem Krankenhaus. Blake nimmt die Turnierbestätigung wieder an sich und erinnert sich an die letzten Worte des Office zu diesem Thema: „FLS wird wohl abgeblasen und findet nicht statt, da sonst zu viele Turniere in kurzer Zeit waren.“ Die ganze Mühe zum Imperial Impact war völlig umsonst. Die ganzen Dinge, die er zu Tom gesagt hatte, um ihn zu verunsichern, ihn zu provozieren – alle umsonst. Hätte Blake das mit dem FLS-Turnier gewusst, hätte er anders auf den ‚Boxer‘ reagiert. Er hätte alles anders gemacht und die Geschichte hätte ein ganz anderes Ende gefunden. Oder?

Hat er eigentlich JEMALS das Richtige getan? Auch damals… als Jason N Genious sagte: „Lasst den Jungen in Ruhe! Und das ist kein Jim Beam!“ Als JNG das Glas beiseiteschob, ein paar Dollar auf den Tresen warf und den Jungen, der sich gegen drei Kerle behaupten wollte, noch beim Rausgehen fragte: „Kommst du klar?“ Der emotionslose Blick, sollte wohl irgend so etwas wie „ja“ heißen. Also verließ das Austral Alien die Bar.

Es dauerte keine Minute bis der Siebzehnjährige vom Barbesitzer mit den Worten „Lass dich hier ja nie wieder blicken!“ rausgeworfen wurde und er genau vor Jasons Füßen landete. „Brauchst du Hilfe?“ Aber der Junge lehnte trotzig ab. „Wenn du willst, zeig ich dir auf gescheite Art zu kämpfen“, bot Jason ihm an, während er sich in sein bestelltes Taxi setzte. „Nein, man!“, war seine Antwort. Im Hintergrund lud der Barbesitzer effektvoll die Schrotflinte durch. „Meinetwegen!“, revidierte Blake seine Antwort und setzte sich zu JNG ins Taxi.

War das die richtige Entscheidung?

Cinderella Rage: „Wurde das Turnier nicht abgesagt?“

Vincent Craven: „Milton hatte sich zum Imperial Impact in einem TLC Match gegen Tom Nowak einen Spot im FLS gesichert.“

Mike Garland: „In der PCWA fallen eben einige Dinge immer mal wieder der Willkür zum Opfer. Sein Sieg war so gesehen also umsonst.“

Blake senkt seinen Kopf. Die Teufelstochter lässt ihren Zeigefinger langsam über seinen Oberkörper gleiten.

Cinderella Rage: „Das ist toootaaal gemein. Aber… vielleicht kann ich dich ja irgendwie trösten? Denn weißt du… ich glaube nicht, dass die Gerüchte über dich und Onkel Gabriel wahr sind.“

Sie kichert. Milton will sich von ihr wegdrehen, doch sie krallt sich an seiner Uniform fest – sie mag diesen autoritären Look –, zieht Blake zurück und faucht ihn plötzlich aus dem Nichts an.

Cinderella Rage: „Sag mal, hast du irgendein Problem mit mir? Hab ich irgendwas nicht mitbekommen? Hab ich irgendwas getan oder gemacht, dass du mich ständig ignorierst? Dann sag’s mir! Ich bin eine Rage, verdammt!“

Sie stampft mit dem Fuß auf.

Cinderella Rage: „Mich lässt man nicht einfach so links liegen, ohne, dass ich den Grund dafür kenne! Also sag mir gefälligst was los ist! Oder stimmt das mit den Drogen etwa? Benimmst du dich deshalb so seltsam?“

Sie verschränkt die Arme.

Cinderella Rage: „Oder ist es wegen Alistair? Ich weiß, dass du ihn nicht leiden kannst, aber wenigstens weiß er, was er will! Und nur falls du’s wissen willst: ich bin gerade auf dem Weg zu ihm!“

Das ist sie natürlich nicht. Im Gegenteil – sie meidet ihn. Die kleine Rage will Blake einfach nur eifersüchtig machen. Sie will, dass er endlich, endlich, endlich auf sie reagiert! Aber er seufzt nur, denn er ist mit seinen Gedanken bei einer ganz anderen Person, die momentan einfach wichtiger ist. Die Teufelstochter schielt an ihm vorbei: „Onkel Gabriel!“

Freudig lässt sie Blake stehen und hüpft Hände klatschend Richtung Mythos. Verbittert beobachtet der Junge wie sie SEINEN Gabriel kurz umarmt und er ihr dieses unnachahmliche Lächeln schenkt. Er möchte ihm am liebsten das Rückgrat brechen.

Gabriel Lucifer: „Ich kann dir nur zustimmen! Alistair weiß wirklich was er will. Das ist auch der Grund, warum er erfolgreich ist und Blake nicht. Warum er einen Titel hat und Blake immer wieder schon im Vorfeld daran gescheitert ist. Alistair ist also eine gute Investition, Cinderella. Ganz im Gegenteil zu diesem Jungen da, der einfach nicht einsehen will, dass er kein Wrestler ist und auch nie einer sein wird.“

Er grinst überheblich, bis sich seine Laune schlagartig ändert. Er ist nicht wegen Cinderella hier, sondern wegen seinem Chianti.

Gabriel Lucifer: „Und als wäre das noch nicht genug des Elends, versucht er auch noch Spielchen zu veranstalten. Also, sage mir, wo ist mein Chianti, Blake!? Ich weiß, dass du irgendetwas damit zu tun hast! Wenn du deine Niederlage gegen mich nicht verkraftest, dann komm mir gefälligst nicht mit solchen peinlichen Kinder-"Spielchen"! Wo hast du meinen Chianti versteckt!?“

Blake Milton: „…“

Gabriel Lucifer: „Ich rede mit dir, du Nichtsnutz! Ich will meinen Chianti zurück! SOFORT!“

Blake zittert. Für oder gegen Gabriel? Er weiß es nicht. Er weiß es einfach nicht. Er will es gar nicht wissen. Gott, wie er damals zum Imperial Impact 2003 dieses kleine Mädchen beneidet hat. Sie waren zu dritt und obwohl er den Mythos mit seinen großen, hellen Kinderaugen angehimmelt hat, hatte Lucifer sich dieses dumme Ding gegriffen und mit ihr getanzt. „Hast du schon mal bei hellem Mondschein mit mir getanzt?“, lachte er und wirbelte das blöde Gör umher. „Wie war es?“, konnte Blake sie nur fragen, als Lucifer sie wieder abgesetzt hatte. „Wie war es? Wie war es? Erzähl schon!“ Er hat dieses kleine Mädchen gehasst! Er hat sie so sehr dafür gehasst, dass sie SEINEM Gabriel bis dato näher war, als er.

Nach der Show und nach der Autogrammstunde, wo sich der Mythos sogar extra vor ihn gekniet hatte, damit Blake seinen Herzschlag fühlen konnte, wurde dieses kleine Mädchen für das wilde Herumgewirbel mit VIP-Karten für den nächsten Imperial Impact entschädigt. Das war das erste und einzige Mal, dass Blake ein Mädchen geschlagen hat – er wollte doch nur diese scheiß Karten! Stattdessen wurden seine Eltern erst instruiert, besser auf ihren Sohn aufzupassen, und dann verklagt. Was zur Folge hatte, dass er im Jahr darauf, während des alljährlichen Familienurlaubs in Deutschland, den PCWA-Dome nur von außen ansehen durfte. Kein Imperial Impact, kein Gabriel Lucifer – das war seine Strafe dafür, dass er diesem unwürdigen Balg die Nase gebrochen hatte. Seitdem hat Blake nie wieder eine Frau geschlagen.

Gabriel Lucifer: „Hast du mich verstanden, Blake!? BLAKE, bist du jetzt nur noch naiv, sondern auch noch taub?“

Dabei ist doch eigentlich alles so einfach. Wenn Blake ihn nicht haben kann… dann soll ihn KEINER haben. Nur ein, zwei kleine Wirbel und SEIN Gabriel ist wieder so pflegeleicht wie damals, als er noch in seinem Krankenbett lag. Nur ein, zwei Wirbel und Blake wird wieder „gebraucht“ und „wertvoll“. Er wird dem ehemaligen Principal raten, seinen alten Platz wieder einzunehmen und Gabriel wird froh sein, dass er ihn hat, ihm vertrauen und die PCWA wieder zu dem machen was sie mal war.

Ist das das Richtige?
Oder ist das nur der Egoismus, der da aus dem Jungen spricht?

Gabriel Lucifer: „Es reicht, du Weichei! Gib mir den Chianti oder Ich...Ich...ach...gib mir einfach den Chianti, mehr will und brauche ich im Moment nicht.“

Blake Milton: „Du kannst mich mal!“

Stille.

Cinderella drückt sich gegen die Wand und versucht möglichst unsichtbar zu sein, denn sie hat kein gutes Gefühl, will aber auch nichts verpassen.

Mike Garland: „Was hat Milton da gerade gesagt?“

Vincent Craven: „SCHT!“

Blake Milton: „Ich bin leitender Sicherheitsbeauftragter der PCWA! Und das ist jetzt mein Spielfeld! Ich entscheide was hier wer bekommt und was nicht!“

Lucifer weiß für den Moment nicht, ob er lachen oder sich an seinem eigenen Speichel verschlucken soll.

Gabriel Lucifer: „Oh, wie authoritär du plötzlich versuchst zu sein. Das sind ja richtig große Töne in Gegenwart deiner kleinen Freundin. Das beeindruckt sie bestimmt sehr. Oder sind dir nach diesem einen Jahr voller Niederlagen etwa einfach nur die Drogen zu Kopf gestiegen?“

Für oder gegen Blake? Diese Frage hatte sich Lucifer nie gestellt. Er lacht gehässig.

Gabriel Lucifer: „Für jemanden, der stets so versagt wie du, hast du…“

Blake Milton: „Red keinen Scheiß! Ich hab nicht versagt! Ich weiß noch immer, was richtig und was falsch ist! Aber du – weißt du es noch? Ich hatte so viel Geduld mit dir! Aber du willst es einfach nicht mehr, oder? Du willst nicht mehr das sein, was du mal warst! Warum? Huh!? Weil du glaubst, dass es dann einfacher ist? Dass es dann besser ist? Dass du normal sein kannst? Huh!? Glaubst du das?“

Gabriel Lucifer: „Du klingst schon wie Mad Dog… Schade, dass das auch schon alles ist, was du von deinem Mentor gelernt hast. Sonst wärst du derjenige, der mich besiegt hätte! Dann wärst du jetzt vielleicht sogar Q4tB-Gewinner und könntest den Schlächter herausfordern und dich abschlachten lassen. Das ist doch dein großes Ziel, oder? Aber, ach, wie schade…“

Blake hebt kurz eine Augenbraue, bevor ihm tatsächlich die Sicherung durchbrennt.

Blake Milton: „Das klären wir im Ring!“

Schallendes Gelächter seitens Lucifer.

Gabriel Lucifer: „Eine Revanche? Das kannst du vergessen. Es gibt keinen Grund...und ich habe schlichtweg keine Lust. Du bist am Ende...und das ist es, was ICH will...ach...und ich will meinen Chianti. Verstanden? Chianti...kein Match!“

Blake Milton: „Hast du Angst davor, herauszufinden was ich wirklich kann?“

Der Junge greift nach Lucifer und zischt erregt: „Hast du Angst davor, herauszufinden, wie weit der Apfel vom Stamm fällt?“

Der Mythos will erneut lachen, stockt aber.

Gabriel Lucifer: „Mach dich nicht lächerlich, Blake! Tu nicht so, als wärst du irgendetwas Besonderes! Du bist Nichts! Finde dich damit ab!“

Blake zerrt ihn an sich heran. Wie es sich wohl anhört, wenn sein Rückgrat bricht?

Blake Milton: „Du bist meine Ersatzleistung für das scheiß FLS! Paradox, aber du bist genau das Opfer, was ich bringen muss, um dich zu retten! Du bist genau der Mythos, der mich zu etwas ganz Besonderem macht! Du – ein stinknormaler Wrestler, gefangen in seinem eigenen kleinen Gefängnis namens PCWA! Du gehörst mir! Denn ich bin die Sicherheitskraft, die vor deinem Gefängnis steht und deinen Arsch bereits für sich reserviert hat!“

Diese Anspielung auf all die Gerüchte kam planlos, denn Blakes Verstand hat sich für heute schon längst verabschiedet. Zu schwer wiegt dieses Gespräch für ihn. Verstört lässt er vom Mythos ab und bekommt die folgenden Worte kaum über seine Lippen.

Blake Milton: „Au revoir, Lucifer.“

Dann geht er. Zitternd, aber einfach so. Cinderella wagt es fast nicht zu atmen, schält sich nur langsam von der Wand ab, an die sie sich die ganze Zeit gepresst hat und tritt vorsichtig an den Mythos heran.

Cinderella Rage: „Seit wann nennt er dich ‚Lucifer‘…?“

Keine Reaktion.

Cinderella Rage: „Onkel Gabriel? Ist alles in Ordnung?“

Der eherne Mythos beißt sich auf die Lippe. Sie platzt auf. Etwas Blut läuft herunter. Er schaut sich kurz im Raum um.

Gabriel Lucifer: „Weißt du, wo der Chianti ist?“

 

Vincent Craven: "Ich kann es kaum fassen - Blake Milton bedroht Gabriel Lucifer! Damit dürften sich wohl alle Gerüchte über seine wahre Einstellung zu ihm aufgelöst haben."

Mike Garland: "Der kleine Junkie zeigt endlich einmal Rückgrat. Zu dumm nur, dass er sich ausgerechnet gegen seinen größten Förderer stellt."

Vincent Craven: "Förderer? Gabriel Lucifer hat noch niemanden gefördert. Immer, wenn er Leuten unter die Arme gegriffen hat, war es am Ende nur zu seinem eigenen Vorteil."

Mike Garland: "Wo wäre Blake Milton heute ohne die Hilfe Gabriel Lucifers. Vermutlich würde er immer noch als Türsteher in einer billigen Bar arbeiten. Gott weiß, was Cinderella von ihm will."

Vincent Craven: "Nun, Blake reagiert sehr verhalten auf ihre Annäherungsversuche. Er ist das genaue Gegenteil von Alistair, wenn du mich fragst. Vielleicht macht ihn das ja so interessant?"

Mike Garland: "Ach, komm. Sie hüpft ihm fast breitbeinig ins Gesicht und er macht nicht einmal Anstalten, in irgendeiner Form darauf einzugehen. Cinderella Rage muss schon einen seltsamen Geschmack haben, wenn sie diesen Blake Milton einem Alistair Brunswick vorzieht."

Vincent Craven: "Vielleicht mangelt es Blake auch einfach nur an Erfahrung. Ich habe den Eindruck, als könnte er sich einfach nicht in Frauen hineinversetzen, würde sie und ihre Gedanken nicht verstehen."

Mike Garland: "Wer kann das schon? Niemand!"


---------------- K&G/PCWA ----------------

“Here” von VAST ertönt, begleitet von lauten Buhrufen und vereinzeltem Jubel. Zeit für gute Unterhaltung. Zeit für einen echten Superstar.

NO respect

NO loyality

NO regrets

 

 

Der Vorhang am Entrance öffnet sich und gibt den Blick frei auf die Silhouette eines athletisch gebauten Mannes. Dieser verharrt dort für einen Augenblick, während einige Schriftzüge über den Screen huschen. Texte aus dem Internet, Texte des Volkes. Gerade richtig für den Champion des Volkes.

Brunswick ist für mich erster Kandidat, wenn es um einen Push in den Main Event geht. Da gehört er über kurz oder lang hin.

(Viddy, PCWA-Fan)

Der Mann macht seinem Namen alle Ehre. Superstar. Alistair ist ganz weit vorne aktuell in der Entwicklung.

(Hauke, PCWA-Fan)

Alistair Brunswick funktioniert einfach und läuft wie geschmiert Schließe mich da Viddy an: Kandidat für einen Maineventpush in der nahen Zukunft.

(Andi, PCWA-Fan)

Wenn ich nun die PCWA-Fanschaft alleine repräsentieren würde, wäre dies für mich wahrscheinlich so etwas wie eine „Breakthrough-Show“, bei der er vom tollen „B-Titel“ Champion zum potentiellen Main Eventer aufsteigt.

(Tim, PCWA-Fan)

Alistair Brunswick ist der MVP der Liga.

(Kevin, PCWA-Fan)

 

Die Fans in der Halle sind zum größten Teil allerdings anderer Meinung.

Asshole! Asshole! Asshole!

Alistair tritt aus dem Entrance und nun erkennen wir auch, dass seine Begegnung mit Azrael Rage vorhin nicht ohne Folgen geblieben ist. Ein dickes Pflaster ziert seinen Nasenrücken, bildet einen Makel in dem ansonsten perfekten Antlitz des Superstars. Auch das Lächeln, welches er ansonsten zutage trägt, ist einer ernsten Miene gewichen. Mit großen Schritten stapft er in Richtung des Ringes, den blankpolierten Gürtel des Tribune Champions über die rechte Schulter gelegt.

Mike Garland: „Das ist Alistair Brunswick! Väter, haltet eure Töchter fest, denn ab sofort wird das Programm schlüpfrig.“

Vincent Craven: „Wir es mir scheint, ist Alistair heute außergewöhnlich ernst. Ich bin gespannt, was er zu sagen hat.“

Im Ring angekommen, greift der Tribune Champion sogleich zum Mikrofon.

Alistair: „Mein Name ist Alistair Brunswick und ich bin ein Superstar.“

Asshole! Asshole! Asshole!

Alistairs Blick wandert durch die Reihen der Zuschauer. Die meisten Fans buhen ihn lautstark aus, nur einzelne Gruppen jubeln ihm zu. Einige wenige Plakate mit seinem Namen werden sogar in die Höhe gehalten. Höhnisch verbeugt er sich und streicht sich durch das wie immer perfekt sitzende Haar.

Alistair: "Uh, wait for it..."

Ruckartig richtet er sich wieder auf, lässt seine Muskeln spielen und reisst den Titelgürtel in die Höhe.

Alistair: "ICH BIN DER TRIBUNE CHAMPION!"

Er winkt die Kamera zu sich heran und diese zoomt direkt auf sein Gesicht. Mit himmelblauen Augen blickt er ins Bild und wieder durch die Reihen der Zuschauer.

Alistair: „Beim CORE habe ich einen Mann geschlagen, den viele mit seiner Kraft und seiner Größe für unbesiegbar hielten. Aber das war nur ein Match, viel wichtiger war die Erkenntnis, dass nichts und niemand mich jetzt noch stoppen kann. Ich bin kein Verlierer wie Blaze, Blake Milton oder Azrael Rage. Ich bin der Prototyp eines Athleten des nächsten Jahrhunderts, ein echter NEXT CENTURY GOD. Hasst ihr mich deswegen? Hasst ihr mich für das, was ich tue oder für das, was ich darstelle? Ich sage euch eines: Viele von euch da draußen buhen mich jetzt aus, aber in Wirklichkeit beneidet ihr mich doch, denn ich stelle etwas dar, was ihr niemals erreichen könnt. Und warum nicht? Weil viele von euch sich einfach nur nicht trauen, ihren Traum zu leben. Ich sehe diese Liga voll von depressiven Jammerlappen, die ihren vergebenen Chancen hinterher trauen und in ihrem eigenen Selbstmitleid zerfließen. Ich sehe soviel ungenutztes Potential, das verschwendet wird. Leute wie die und..."

Er deutet mit der Hand durch das weite Rund um ihn herum.

Alistair: "... Leute wie ihr widert mich an! Ihr macht mich krank und genau darum halte ich euch den Spiegel eurer eigenen Unzulänglichkeiten vor. Ihr alle, auch diejenigen, die mich jetzt lautstark ausbuhen, könntet so viel erreichen und verschenkt diese Möglichkeit immer nur anstatt sie zu nutzen.“

Er setzt kurz ab. Die Reaktionen der Masse sind eindeutig.

Asshole! Asshole! Asshole!

Alistair: "Ja, schreit euren Hass nur hinaus, am Ende werdet ihr doch alle die Wahrheit erkennen müssen. Jubelt für eure jämmerlichen Publikumslieblinge, die sich euch Woche für Woche immer wieder anbiedern. Alles nur heiße Luft im Vergleich zu dem, was ich hier in dieser kurzen Zeit bereits erreicht habe und noch erreichen werde. Mein Weg an die Spitze ist noch lange nicht vorbei und ich lasse mich dabei von niemandem aufhalten. Von NIEMANDEM!"

Während seiner Ansprache deutet er immer wieder auf seinen Titelgürtel.

Alistair: „Niemand soll behaupten können, ich hätte mich jemals vor einer Herausforderung gedrückt. Und genau aus diesem Grund bin ich heute hier hinaus getreten. Der Brawlin Rumble naht und damit die größte Veranstaltung, die diese Liga hier zu bieten hat. Gäbe es einen besseren Moment, um es auch euch ignoranten Schreihälsen zu beweisen, dass ich der beste Tribune Champion aller Zeiten bin und diesem Titel wieder die Bedeutung zurück gebracht habe, die er unter Leuten wie James Godd oder Díego Sanchéz einst verloren hatte? Aus diesem Grund spreche ich hiermit eine offene Herausforderung aus: Ich setze meinen Titel beim Brawlin' Rumble aufs Spiel. Aber nicht EIN... nein, auch nicht ZWEI... sondern DREI Männer sollen meine Gegner sein. Gebt mir DREI würdige Gegner in einem GAUNTLET MATCH und ich werde nicht nur euch, ich werde der ganzen Welt beweisen,  dass ich der GRÖSSTE ATHLET DER PCWA BIN!"

Ein lauter Jubel brandet durch die Arena, was Alistair mit einem überlegenen Lächeln quittiert.

Alistair: „Ich richte diese Worte an jeden da draußen, der glaubt, es mit mir aufnehmen zu können. Das ist der Moment, in dem ihr alle sehen werdet, welche eurer Idole wahre Männer sind und welche nur große Taten mit dem Mundwerk vollbringen können.“

Er setzt kurz ab, um die Reaktionen der Menge abzuwarten. Als er gerade fortsetzen möchte, ertönt auf einmal eine Melodie, die seit Core jedem PCWA-Fan bekannt sein dürfte - "Dreaming" von Dead by April donnert aus den Boxen und sofort macht sich auch der Inhaber dieses Themes auf den Weg zum Ring.

Starrer Blick nach vorne, kaum eine Augenbewegung die vom Hamburger Hünen zu den Fans schweift - er scheint komplett auf Alistair fokussiert zu sein.

 

It's a new day

Something feels strange

I'm walking in the clouds

I'm almost touching the stars

Anything is possible, imaginable

Es ist Pavus deutlich anzusehen, dass die erneute Niederlage bei CORE an ihm nagt, ihn beschäftigt. Das Chaos was in seinem Kopf zuvor schon herrschte, scheint sich einen neuen Weg gebahnt zu haben, anders ist es nicht zu erklären, dass erneut ER hier erscheint.

 

All normal things start to change

Can feel no gravity

I step outside the atmosphere

Nothing seems impossible, unreachable

Ohne jegliches Mimikspiel mit den Fans entert der Hamburger das Seilgeviert und baut sich dirket vor dem selbsternannten Superstar auf. Alistair starrt ihn entgeistert an.

Alistair: „Was willst du zu groß geratener Teddy denn schon wieder?“

Pavus: "Schon wieder, richtig. Schon wieder bin ich der Einzige der hier rauskommt, als du eine Herausforderung aussprichst. Schon wieder stelle ich mich dir in den Weg um den Fans das zu bieten was sie verdient haben - ein klares Finish und nicht so ein desaströses Ende wie beim CORE. Schon wieder keine verdammt nochmal faire Entscheidung, keine eindeutige Entscheidung. Schon wieder hast du dich herausgemogelt aus dem Vorbestimmten, schon wieder hast du das was geschehen wird nur etwas verlangsamt...

... und schon wieder nehme ich deine offene Herausforderung an!"

Pavus! Pavus! Pavus!

Alistair hält sich theatralisch die Ohren zu.

Alistair: „Nein! Nein! Der Riesenteddy hatte bereits seine Chance!“

Pavus: "Ich hatte sie und ich werde sie erneut bekommen! Du hörst die Fans, sie wollen es erneut, ein letztes, finales Mal. Pavus Maximus und Alistair Brunswick im Ring um den Tribune."

Pavus! Pavus! Pavus!

Pavus vernimmt die Rufe seiner Fans, jedoch scheint er fast ein wenig genervt zu sein, leicht verdreht er die Augen. Er will die Liebe, doch jetzt gerade, in diesem Moment, will er nur Alistair.

Pavus: "Du hörst es - du bist der Champion des Volkes, also gib dem Volk wonach es verlangt!"

Alistair seufzt.

Alistair: „Niemand soll behaupten können, dass ich ein Lügner sei. DU BEKOMMST DEIN MATCH!“

Pavus! Pavus! Pavus!

Vincent Craven: „UNFASSBAR! WIR BEKOMMEN EIN GAUNTLET MATCH BEIM BRAWLIN RUMBLE UND EINER VON ALISTAIRS GEGNERN WIRD NIEMAND ANDERES ALS PAVUS MAXIMUS SEIN!“

Mike Garland: „Ach, komm. Wer will denn den Möchtegern-Wikinger noch sehen? Weckst du mich, wenn dieser Crap vorbei ist?“

Vincent Craven: „Den Fans gefällt’s.“

Pavus: "Du wirst diese Entscheidung zwar sicherlich noch bereuen, aber eins sei dir gewiss - ich werde dich an deine absolute Schmerzgrenze bringen, werde dir dein absolut Bestes abverlangen - komme, was wolle."

Der Hamburger schließt die Augen und umspielt bei den letzten Worten sanft den Schlagring, den er nach wie vor in seiner Hosentasche mit sich führt.

Pavus: "Es wird ein Ritt auf Messers Schneide werden..."

Alistair lacht leise und verdreht die Augen.

Alistair: „Ich habe dich einmal besiegt, ich werde dich auch ein zweites Mal besiegen, verlasse dich darauf. Eines muss ich anerkennen: Du hast den nötigen Mumm in den Knochen, um mir diesen heißen Tanz zu bieten. Und genau deshalb reiche ich dir als Zeichen der Anerkennung meine Hand.“

Er streckt ihm die Rechte entgegen. Pavus zögert kurz, ergreift diese dann aber mit seiner großen Pranke. Einen Moment stehen die beiden Männer tatsächlich einfach da und reichen sich die Hände. Eine unerwartet faire Geste von Alistair.

Jubel brandet auf. Beide nicken sich noch kurz zu, dann dreht der 'Superstar' sich um und macht sich daran, den Ring zu verlassen.

Mike Garland: „Eine großartige Geste von Alistair hier…“

Vincent Craven: „ABER WAS IST DENN DAS? PAVUS MAXIMUS HAT ALISTAIR BRUNSWICK VON HINTEN GEPACKT!!! DER ‚CLOCHARD‘! PAVUS HAT IHN IHM CHOKESLAM!!! UND ER SCHMETTERT IHN ZU BODEN!!!“

Mike Garland: „WHAT THE FUCK?!“

Vincent Craven: “UND PAVUS MAXIMUS TRITT NOCH EINMAL ZU!! EIN HEFTIGER KICK IN DIE SEITE VON ALISTAIR BRUNSWICK! ICH GLAUBE KAUM, WAS ICH HIER SEHE!“

Mike Garland: „Wo bleibt die Security, wenn man sie einmal braucht! Ungeheuerlich, was hier passiert?“

Vincent Craven: „PAVUS MAXIMUS HIER MIT METHODEN, DIE MAN ANSONSTEN VON ALISTAIR UND SEINEN KUMPANEN DER ANGST KENNT!“

Ein Blick der die regelrechte Verachtung ausstrahlt wird vom Hamburger hinunter auf den am Boden liegenden Alistair geworfen.

Pavus: "Koste es, was es wolle... ein Ritt auf Messers Schneide..."

Pavus greift sich den Tribune-Title, blickt ihn nahezu lüstern an und legt ihn sich über seine eigene, mächtige Schulter. Ein gutes Gefühl, dass ihn begleitet während er aus dem Ring steigt und unter verhaltenem Jubel der Fans, die Halle verlässt - mit dem Tribune.

Zurück bleibt ein geschlagener Alistair Brunswick. Ist nicht sein Tag heute. Blutend und vor Schmerzen schreiend bleibt er im Ring liegen. Im Publikum herrscht derweil eine eigenartige Stille. Die Kamera fängt das schmerzverzerrte Gesicht des gedemütigten 'Superstars' ein. Die Mikrofone fangen einige leise gemurmelte Worte ein, kaum zu verstehen.

Alistair: "Cinderella... wo bist du nur?"

 

Vincent Craven: "PAVUS MAXIMUS ZERSTÖRT ALISTAIR BRUNSWICK HIER REGELRECHT!"

Mike Garland: "Ja, spielen hier denn alle verrückt? Der kann doch nicht einfach so ein Mitglied der ANGST... also... äh... DAS GEHT DOCH EINFACH NICHT!"

Vincent Craven: "Verwirrt, Mike? Wendet die ANGST solche Methoden an, dann hasst du doch immer einen flotten Spruch auf Lager. Aber kaum wendet sich einmal das Blatt, dann bist du plötzlich so schweigsam."

Mike Garland: "Grml."

Vincent Craven: "Meine Damen und Herren: Mein Kollege Mike Garland ist sprachlos. Ach, gäbe es Momente wie diese hier nur häufiger."

Mike Garland: "Ich gebe zu - das letzte Mal so geschockt war ich, als ich gerade frisch aus den Staaten kam und herausfand, dass David Hasselhoff hier bei den Deutschen fast wie ein Gott verehrt wird. Wie ein Gott!"

Vincent Craven: "Hey, nichts gegen The Hoff!"

Mike Garland: "Und nun machst du mir ausnahmsweise einmal Angst."


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Es ist ein Platz so gut wie jeder andere, den Abend hier zu verbringen. Seine Tasche ist gepackt, die Show ist gleich vorbei. Beinah gebrechlich legt Blaze sie sich um die Schulter und drückt auf den Lichtschalter neben der Tür seiner Kabine. Gleichgültigkeit steckt ihm im Herzen, nicht zu fassende Bestimmungslosigkeit. Von düsterer Leere umgarnt verlässt der Rächer den Raum und geht langsam einem Backstageausgang entgegen. An der Tür angekommen drückt er die Klinke runter und betritt das, von der Nacht in Dunkelheit getauchte, Phoenix Center. Kalte Luft durchströmt seine Lungen und sein Geist klart auf. Die Apathie weicht geifernden Gedanken nach alten Zielen, alten Vorstellungen von der Welt, weicht seinem alten Traum. Er wollte ihre Rache sein. Ihr Symbol für Hoffnung. Ihre Kraft gegen Angst und Terror, doch jetzt… Den einzigen Beweis, den er am Core erbracht hat, ist, dass er nicht stark genug war. Sie fürchten sich zu Recht.

 

Er fürchtet sich nicht. Er weiß um seine Kraft, muss sie nur wiederfinden. Einige Schritte weitergegangen nimmt er das herrische Schreien eines Mannes und das ängstliche Schluchzen eines Kindes wahr. Eine schellende Ohrfeige folgt. Laut bricht ihr Echo in die Nacht ein und verkündet den Käfig der Angst, der sich um die Welt schließt. Aus seinen innersten Schatten gerissen läuft der Kubaner los. Er muss seine Pflicht tun, er ist ihre Rache. Eine Frage brennt sich ihm plötzlich ins Hirn.

Ist er das noch – muss er?

So schnell wie sie in seine Gedanken geschossen kam, geht sie jedoch auch wieder, verdrängt der Kubaner sie. Er erreicht den Parkplatz. Dort, zwischen mehreren Autos und für neugierige Blicke abgeschottet, spielt sich die Szene ab. Das schluchzende Kind. Der herrische Mann mit Zorn im Blick. In einem der Autos eine Frau, auch sie hält sich die Wange – blutrot gefärbt von harten Schlägen. Die gehetzten Schritte des Kubaners hinterlassen den stetigen Hall von Turnschuhen auf Asphalt. Mit autoritärer Stimme brüllt er dem Mann und seiner Familie etwas entgegen.

 

Blaze: „Sofort aufhören!“

Irritiert dreht sich der Familienvater um. Auch Sohn und Mutter drehen ihre Köpfe. Bedrohlich baut sich der Kubaner vor dem Mann auf und hebt seine Faust in die Luft.

Blaze: „Legen sie noch einmal Hand an ihren Sohn und sie werden feststellen wie blutrünstig meine Rachgier sein kann.“

Statt einsichtig antwortet der Vater dem Kubaner entrüstet.

Vater: „Was mischen SIE sich da ein? Haben sie überhaupt eine Ahnung, was hier passiert ist? Nein! Mein Sohn verdient … MEINE Rache.“

Mit zusammengezogenen Augenbrauen und Fragezeichen in seinem Gesicht stehend, sinkt der Arm des Kubaners langsam nach unten. Seine Faust öffnet sich.

Blaze: „Was reden sie da?!?“

Donnernd legt der Vater nach und schießt die nächste Salve an Worten ab.

Vater: „Mein Sohn hat meine Frau ins Gesicht geschlagen! Ich tue nichts als gleiches mit gleichem zu bestrafen.“

Nun mischt sich der Sohn selbst ein. Mit ausgestrecktem Finger zeigt er auf seinen Vater und brüllt los.

Sohn: „ER LÜGT!! Bestraf ihn, Rächer! SCHLAG IHN, DEN HURENSOHN!“

Ein dämonisches Grinsen legt sich um die Lippen des Kindes. Blaze ist verwirrt. Er glaubt… dem Vater.

Sohn: „MACH JETZT, ALDER – SCHEISS RÄCHER, LOS JETZT!!“

 

Schock breitet sich auf dem Antlitz des Kubaners aus, als er erkennt, in welche Untiefen des menschlichen Zusammenlebens er hier hineingeraten ist. Sein Mund ist plötzlich trocken, es gelingt ihm kaum zu schlucken. In seinem Magen breitet sich ein hässliches Ziehen aus. Langsam stolpert er zurück, stößt gegen das Auto hinter ihm. Aus dem Nichts heraus schlägt der Vater ein weiteres Mal auf seinen Sohn ein. Seine Lippe platzt auf und er geht zu Boden. Wie wahnsinnig springt der Sohn sofort wieder auf, geht jetzt beißend und kratzend selbst auf seinen Vater los. Ein heftiger Kampf beginnt, den der Rächer gar nicht mehr richtig mitbekommt. In dem Versuch seine Gedanken zu ordnen lässt er sich am Auto zu Boden gleiten und starrt wie blind nach vorne. Mit ausgebreiteten Beinen und schwächlichen Armen, die am Asphalt kleben, sitzt er da.

 

Hat der Vater recht? Darf er seinen Sohn, ihm körperlich in allen Belangen unterlegen, schlagen? Weil der seine Mutter geschlagen hat? Als Blaze der Gedanke packt, jemand würde seine Halbschwester schlagen, egal wer, selbst wenn es sein eigener Sohn wäre, brennt sich ihm eine andere Frage als Antwort darauf ins Hirn, ob der Vater seinen Sohn schlagen darf. Ein gleichgültiger Blick auf den blutenden Jungen am Boden folgt, als der den Kampf endgültig verliert.

 

Warum eigentlich nicht?

 

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Vincent Craven: „Main Event Time! Und hier kommt auch gleich Valkos Heritage!”

 

Wie schon zu Beginn der Show ertönt nun der bekannte Gitarrenriff, welchen man mit Valkos Heritage verbindet, wie Rainer Calmund mit einer gehörigen Lastwagen-Portion Nahrung. Der Riff gleitet hinein in den Skillet-Song „Monster“ und die Fans reagieren mit noch immer deutlich positiver Resonanz auf ihn, auch wenn sie seine Haltung zu Beginn der Show mit seinem heutigen Gegner und noch weniger sein Auftreten mit Patricia Selladore verstanden haben.

 

Der neugekrönte Träger des Cryptions erscheint dann auch auf der Bildfläche und trägt die gürtelförmige Krone stolz um die Hüften. Er marschiert zum Ring und grinst, als würde er weder Angst noch Respekt vor der Aufgabe haben, die vor ihm steht.

 

I feel it deep within,

It's just beneath the skin

I must confess that I Feel like a monster

I hate what I've become

The nightmare's just begun

I must confess that I feel like a monster

I, I feel like a monster

I, I feel like a monster

 

Im Ring angekommen nimmt der Champion sein Gold von den Hüften, stellt sich auf den Eckpfeiler und hält die Krone seines Royal Flushs in die Luft. Fotoblitze flackern und der Champion saugt die Aufmerksamkeit ein, als hätte er sie seit Ewigkeiten nicht mehr genossen. Alle Augen sind auf ihn gerichtet. Und nun wird er diesen verrückten Hund richten.

 

„Welcome to YOUR nightshow!“

 

Es ist der Trademark-Spruch des Night Fighters und das Bild auf dem Titantron, die Jubelstürme bei den Fans hervorrufen. MD mag mittlerweile den Zuspruch der Fans, obwohl er nie große Anerkennung der Fans erhalten hat. Zwar glaubt er, dass der Jubel in der Halle weiterhin aufzeigt, dass er alt geworden ist. Allerdings will er die letzten Jahre seiner Karriere nutzen und womöglich kann er sie sogar endlich vergolden.  

http://www.youtube.com/watch?v=H-mrCYRs1Yg

 

Die ersten Klänge und Worte des rockigen Songs verhallen in der Halle.

Broken bones, broken hearts
Stripped down and torn apart
A little bit of rust -
I'm still runnin'

Countin' miles, countin' tears
Twisted roads, shiftin' gears
Year after year -
it's all or nothin'

Wie für den Night Fighter gesprochen tritt der Veteran, als sich der Song zum Chorus erhebt, hinaus. Ein entschlossener und fokussierter Blick zeigt sich hinter der Maske. Die Augen starren auf das Brawlin’ Rumble Plakat an der Decke des Theatres.

Dort wird er um den Gerasy Titel kämpfen.

But I'm not home, I'm not lost
Still holdin' on to what I got
Ain't much left

No there's so much that's been stolen


I guess I've lost everything I've had
But I'm
not dead
, at least not yet

STILL ALONE,

STILL ALIVE,

STILL UNBROKEN
I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

Mad Dog spricht die Zeilen des Refrains inbrünstig mit. Es sind seine Zeilen. Immer noch da, immer noch alleine und immer noch ungebrochen.

Er steht immer noch – trotz allen Scheiterns. Bei der ersten Vendetta nach dem Impact hat er sich erneut für den Weg der unbekannten Konstante entschieden. Der Quest war sein Prüfstein! Die Prüfung ist bestanden.

Und so passen die folgenden Textpassagen, wie die Faust aufs Auge.

Never captured, never tamed
Wild horses on the plains

You can call me lost - I call it freedom

I feel the spirit in my soul
It's something Lord I can't control
I'm
never givin up
while I'm still breathing

Mad Dog: „Valkos, auch du bist mal mit den Zeilen ‚Unbroken‘ zum Ring gekommen. Bevor du den Gerasy Titel errungen hast, bist du sehr oft an ihm gescheitert. Somit passte das Wort zu dir wie heute zu mir. Still unbroken!“

Die Fans rufen den Namen des Hundes. In der ersten Reihe ist ein *Wau-Wau* Chant zu hören. MD winkt.

Mad Dog: „Doch die Jahre ziehen ins Land, du bist Gerasy geworden… aber du bist mittlerweile ebenfalls… gebrochen! Ich hoffe nicht, dass mich das gleiche Schicksal ereilt, aber solange ich nicht den Gerasy in meinen Händen halte, werde ich weiterhin ungebrochen sein. Du allerdings bist nicht mehr das, was du vor deinem Titelgewinn und während deiner Regenschaft warst. Vielleicht kann ich dir gleich genau diese Erkenntnis in den Schädel hämmern. Dann wenn du in mir erkennst, wie sie auch dich nennen sollten… Den Einsamen, den Lebenden, den Ungebrochenen… Ich bin die Unbekannte Konstante and YOU WILL KNOW WHO I AM… MY NAME IS???“

*Mad Dog! Mad Dog! Mad Dog!*

Johannes Ullrich erklärt noch einmal beiden Kontrahenten die Regeln, welche selbstverständlich der Freakanite und auch die Unbekannte Konstante kennen.

 

Vincent Craven: „Was für ein Main Event gleich zu Beginn unserer Brawlin’ Rumble Saison. Ein ehemaliger Gerasy gegen den neuen Number One Contender. Das verspricht Spannung.“

 

Mike Garland: „Ja, klar, natürlich… Spannung. Ich freu mich eher auf die Vertragsverhandlungen nach dem Match, wo wir endlich den größten Gerasy Champion aller Zeiten Robert Barker wieder zu sehen bekommen.“

 

Vincent Craven: „Größten Champion aller Zeiten? Er hatte jetzt erst eine Titelverteidigung.“

 

Mike Garland: „Aber die war phänomenal. Niemand hätte das so gekonnt wie Robert Barker.“

 

Vincent Craven: „Kommen wir lieber zum Match, denn soeben hat die Glocke den Kampf freigegeben.“

 

Es geht sofort in den Lock Up zwischen Heritage und Mad Dog. Beide schieben, drücken und schubsen, was die Muskeln hergeben. Schlussendlich ist es aber Mad Dog, der Valkos Heritage in den Hammerlock nehmen kann. Kurz schnauft der aktuelle Cryption Crown Champion, aber dann drückt er seinen Gegner in die Seile und so löst dieser den Hold. Stattdessen wird aber Mad Dog aus den Seilen gefedert und rennt in die gegenüberliegenden Seile. Doch schnell muss der verrückte Hund zu Boden, da er einen hart Shoulder Block von Valkos Heritage serviert bekommt. So schnell wie er lag, steht Mad Dog auch wieder. Als Zeichen, dass ihm dieser Move nicht geschadet hat, klopft er sich den Staub von der Hose und blickt Heritage an. Dieser reagiert aber sehr einfach… mit einem kräftigen Uppercut. Doch Mad Dog schwankt zwar kurz, reagiert aber mit einem kräftigen Tritt in den Unterleib.

 

Vincent Craven: „Keine schenkt hier dem anderen etwas, keiner will nachgeben.“

 

Mike Garland: „Natürlich nicht. Der eine war schon Gerasy Champion, der andere will es werden. Von daher wäre für Mad Dog ein Sieg hier sicherlich von Vorteil, um zu zeigen, dass er kein One Hit Wonder ist und beim Quest nur mal Glück hatte.“

 

Vincent Craven: „Dennoch könnte auch ein Valkos Heritage mit einem Sieg daran erinnern, dass er immer noch ganz oben mitspielt und sich nur anderen Dingen widmet, weil er es möchte.“

 

Schlagsalve um Schlagsalve kämpfen die Beiden gegeneinander.

 

Vincent Craven: „Das ist merkwürdig.“

 

Mike Garland: „Was denn?“

 

Vincent Craven: „Hast du beim CORE im Internet das Crash the Mall Match gesehen? Valkos Heritage konnte in diesem kaum eine Faust bilden und hier wirkt er frischer, jugendlicher, beweglicher und schneller.“

 

Mike Garland: „Was soll daran schon merkwürdig sein? Wrestler haben ständig kleine Verletzungen und bestimmt hatte Heritage davon auch schon die ein oder andere. Zum Beispiel an seinem Auge…“

 

Vincent Craven: „Mal davon abgesehen, meinst du also, dass einfach seine Hand etwas verletzt war?“

 

Mike Garland: „Wahrscheinlich schon. Welchen Grund sollte es sonst dafür geben.“

 

Vincent Craven: „Vermutlich hast du damit Recht.“

 

Mike Garland: „Vermutlich? Vincent, Schätzchen, ich habe immer Recht!“

 

Vincent Craven: „Und ich habe überragendes Glück einen so tollen Menschen, neben mir als Kollegen bezeichnen zu dürfen.“

 

Mike Garland: „Ja, das hast du… Wart mal, war das ironisch?“

 

Indessen ist es tatsächlich Valkos Heritage, der das Match hier dominiert zu diesem Zeitpunkt. Er hat Mad Dog in die Ecke gedrängt und bearbeitet ihn dort mit einigen Kicks bei welchen er sich am Ringseil festhält. Das Publikum scheint bei dieser Begegnung gespalten zu sein. Valkos Heritage ist ein PCWA-Urgestein und hat immer viele Fans. Mad Dog hingegen erfreut sich in letzter Zeit unheimlicher Beliebtheit und besonders seit seinem Sieg im Quest 4 the Best scheinen seinem Ruhm keine Grenzen mehr gesetzt zu sein.

 

Referee Johannes Ullrich geht jetzt zwischen die Kickserie von Valkos. Es waren mehr als genug und er hat damit die Unbekannte Konstante Mad Dog in der Ecke festgesetzt. Ohne Umschweife beendet Heritage damit auch seine Attacke und geht stattdessen in die Ringmitte und hebt beide Arme, als ob er schon gewonnen hätte. Das Publikum reagiert weiterhin gespalten darauf.

 

Eigentlich will sich der Circuit Breaker noch weiter feiern lassen, doch dazu kommt er nicht, denn wie ein Zug kommt hier Mad Dog angeraßt und rennt mit einer kräftigen Clothesline den ehemaligen Undisputed Gerasy und jetzigen Cryption Crown Champion über den Haufen. Schnell steht Heritage wieder, aber einige kräftige Kicks in die Seiten zwingen ihn in die Knie. Ein weiterer Kick gegen den Kopf soll folgen, doch dieser wird einfach abgeblockt und festgehalten. Dragon Screw und der Ansatz zum Boston Crab, aber noch bevor der einstige VD4 den Griff festziehen kann, ist der Night Fighter schon mit dem Arm in den Seilen und wieder besteht Referee Johannes Ullrich darauf den Griff zu lösen, was Valkos Heritage auch anstandslos befolgt.

 

Mike Garland: „Heritage freut sich. Sieh dir mal sein Lächeln an. Es zeigt richtig, dass er Mad Dog schon fast gehabt hätte.“

 

Vincent Craven: „Fast. Jeder der mal fast gewonnen hätte, aber dann verloren hat, weiß wie tückisch dieses Wort sein kann.“

 

Mike Garland: „Wie kryptisch. Wer bist du? Azrael Rage?“

 

Vincent Craven: „Pah!“

 

Währenddessen hat sich Mad Dog wieder aufgerichtet und wohl spätestens jetzt hat er realisiert, dass dieser Kampf gegen den Freakanite kein Spaziergang wird. Er wird hier kämpfen müssen bis zum bitteren, oder süßen Ende… aber auf jeden Fall bis zum Ende. Heritage hingegen scheint die Ruhe weg zu haben. Er lässt die Unbekannte Konstante aufstehen und gibt diesem dann zu verstehen, dass er ihn angreifen soll. Das ganze wirkt ziemlich arrogant. Die Antwort ist deutlich. Eine schallende Ohrfeige gibt es von Mad Dog, der damit deutlich zeigt, dass er ernst genommen werden will.

 

Die Reaktion fällt wohl gewünscht aus. Eine harte Forearmserie gegen die Unbekannte Konstante wird sofort von Heritage serviert, doch auch diese Aktion zieht eine Reaktion nach sich. Mit einigen harten Kneestrikes, die scheinbar sehr hart in den Magenbereich gehen und Valkos laut aufschreien lassen bei jedem neuen Treffer. Als der Cryption Crown Champion dann gebückt steht, greift sich der Undisputed Gerasy Number One Contender ihn und wirft ihn per Gutwrench Drop einfach hinter sich. Der erste Pinversuch in diesem Match.

 

Eins

.

.

.

Kick out

 

Vincent Craven: „Ich denke nicht, dass dieses Cover allzu ernst gemeint war. Es sollte nur zeigen, dass auch Mad Dog aufdrehen kann, wenn er will.“

 

Sogleich steht Mad Dog wieder und zerrt Heritage hoch. Ein Kick in den Bauch und Ansatz zum DDT, aber Heritage dreht sich raus. Neckbreaker, aber Mad Dog drehte einfach weiter und will aus dem Stand die Clothesline zeigen, aber auch hier kontert Heritage wieder und fängt den Arm ab und will seinen Gegner zu Boden ziehen. Ein kräftiger Schlag mit dem anderen Arm kann dies aber verhindern, und so wird Heritage per Whip In in die Seile geworfen. Er federt zurück und wird schon von der Unbekannten Konstante Mad Dog erwartet. Powerslam und sofort wird das Bein eingehakt. Cover.

 

Eins

.

.

.

Zwei

.

Kick Out!

 

Es geht gleich weiter. Der Nachtkämpfer gibt hier Gas und hebt sogleich Heritage wieder aus. Vertical Suplex auf die Matte. Schnell erhebt sich der verrückte Hund, rennt in die Seile und kommt mit einem Leg Drop auf seinen Gegner zurück. Eine Rolle rückwärts und Aufstehen in einer Bewegung und noch ein Leg Drop!

 

Vincen Craven: „Was für eine schöne Abfolge an Moves hier von dem Night Fighter Mad Dog.“

 

Mike Garland: „Er will das Match wohl schnell beenden. Scheint ganz scharf darauf sein Todesurteil unterschreiben zu dürfen… der Hund.“

 

Vincent Craven: „Sein Todesurteil? Du meinst den Vertrag für seine große Chance um den Undisputed Gerasy?“

 

Mike Garland: „Normalerweise könnte man das sicherlich so nennen, aber da der Schlächter der Champion ist, gleicht ein solches Unterfangen doch eher der Giftspritze mit einem Gift dessen Wirkung sich spätestens beim Brawlin’ Rumble entfalten wird.“

 

Vincent Craven: „Das werden wir noch sehen.“

 

Im Ring geht es weiter. Wieder hat Mad Dog nun Valkos Heritage hochgezogen und verpasst ihm einen Kneestrike in den Magenbereich. Ansatz zur Fighters Powerbomb, aber damit scheint der Freakanite überhaupt nicht einverstanden. Er lässt plötzlich los und so knallt Mad Dog hart mit dem Rücken voran in die Ringecke. Schnell hat sich jetzt der Circuit Breaker befreit. Ein Punch und dann nimmt er fix etwas Anlauf. Er springt ab und Cross Body! Dieser trifft hart und wirft beide über den Turnbuckle nach draußen. Hart krachen sie auf, aber dennoch versuchen beide sogleich aufzustehen. Unter einem Kick von Mad Dog taucht Valkos Heritage weg und schubst stattdessen Mad Dog in den Ringpfosten. Ein metallisches Aufschlagen des Kopfes gegen diesen ist zu hören. Mad Dog torkelt zurück und ein heftiger Kick gegen den Hinterkopf schickt ihn dann zu Boden. Referee Johannes Ullrich beginnt während er im Ring steht nun die Beiden anzuzählen.

 

1

.

Valkos Heritage sieht gleich zum Ref und erkennt die Lage. Sein Gesichtsausdruck zeigt klar, dass er so nicht gewinnen will.

.

2

.

Ein paar Tritte gegen den Night Fighter folgen erst einmal noch.

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3

.

Nun wird Mad Dog aber gepackt und soll in den Ring zurückgerollt werden.

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4

.

Aber anstatt einfach sich zu fügen gibt es einen harten Elbow ins Gesicht von Heritage vom verrückten Hund.

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5

.

So ist es jetzt dieser, der Heritage in den Ring rollt, welcher allerdings sich darauf gleich mit einem Punch wehrt und aufrichtet.

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6

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Mad Dog ist immer noch draußen und versucht die Spinnenweben aus seinem Kopf zu bekommen. Doch sogleich startet er wieder einen Versuch in den Ring zu sliden.

 

Er wird mit Tritten empfangen. Valkos wirft sich auf ihn und deckt ihn mit Schlägen ein. Aber das lässt sich der verrückten Hund nicht bieten. Er wehrt sich mit mehreren Schlägen. Beide rollen auf den Ringboden und prügelt sich gegenseitig, man verzeihe meine Wortwahl, die Scheiße aus dem Leib. Keiner gibt nach. Referee Johannes Ullrich versucht erst die Beiden zu ermahnen, aber diese denken gar nicht dran zu reagieren. Im Gegenteil. Sie prügeln weiter. Schlussendlich ist es ein beherztes Eingreifen des Referees, der Valkos Heritage packt und hochzieht. Den Fans scheint indessen diese MMA Einlage besser gefallen zu haben, als dem Referee, denn sie jubeln laut über die Intensität dieses Matches.

 

Mike Garland: „Man muss ja zugeben, dass es erstaunlich ist wie schnell sich aus diesem normalen Singles Match eine derartige Ringschlacht entwickeln konnte.“

 

Vincent Craven: „Ja, es ist nicht von der Hand zu weisen, dass beide diesen Sieg wollen und keiner hier wirklich viel für den anderen übrig hat.“

 

Beide sitzen sich aufrecht gegenüber und offenbar reden sie kurz. Das ganze sieht nicht sehr freundlich aus. Johannes Ullrich versucht beiden klar zu machen, dass ihm dieser Abstecher in die pure Prügelei gerade nicht gefallen hat, aber keiner scheint ihn wirklich zu hören. Stattdessen zeigen beide auf sich und beanspruchen den Kampf für sich.

 

Vincent Craven: „Das ist inzwischen alles andere als eine freundliche Begegnung im Ring hier.“

 

Nun erheben sich beide wieder. Erschöpft taumeln die beiden Ausnahmeathleten aufeinander zu. Der verrückte Hund erwacht als erstes aus seiner Lethargie, aus einem Reflex umfasst er seinen Gegner und zieht einen STO durch. Das Adrenalin von Mad Dogs Körper veranlasst ihn wieder wie wahnsinnig auf seinen Gegner einzuschlagen. Valkos stößt Mad Dog mit seinen Beinen von sich und rappelt sich auf. Erneut entbrennt ein Brawl. Zwei schwitzende, erschöpfte Männer schlagen wie wild aufeinander ein und das Bild hatten wir gerade schon auf dem Ringboden. Valkos kann die Kampfsituation für sich entscheiden, mit einem Headbutt streckt er Mad Dog zu Boden. Wie von der Terantel gestochen rennt er in die Seile, prallt ab und landet einen Legdrop.


Sofort setzt er zum Cover an:

Eins

.

.

.

Zwei

.
.
Kick Out!

 


Mad Dog kriecht zu den Seilen und versucht sich an jenen langsam aufzurappeln. Valkos ist etwas fitter und schafft es schneller auf die Beine. Er rennt auf Mad Dog zu und verpasst ihm einen tief gesprungenen Dropkick. Die Wucht erschlägt den verrückten Hund und so landet er mit seinem Kehlkopf auf dem 2. Seil.

Valkos tritt auf ihn ein und umfasst seinen geschundenen Kehlkopf. Er umfasst ihn bis der Referee ihn dann anzählt und er so lösen muss. Dann dreht er seinen Gegner zu einem Cover.

 

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Kick Out

 

Mike Garland: „Das war knapp. Um ein Haar hätte unser Quest 4 the Best Sieger sich hier schon wieder auf dem Boden der Realitäten zurückgefunden.“

 

Vincent Craven: „Auf dem Boden der Realitäten? Was sind die Realitäten, Mike?“

 

Mike Garland: „Das kann ich dir genau sagen, VINCENT! Mad Dog ist nicht würdig gegen den großartigen Robert Barker anzutreten. Er ist er Verlierer! War er immer, wird er immer sein und du wirst sehen, dass ich Recht habe und er heute Abend wieder verlieren wird.“

 

Als ob Valkos Heritage die Worte von Mike Garland vernommen hätte, will auch er jetzt das Match beenden und dazu steigt er… steigt er… steigt er auf das TOP ROPE?

 

Vincent Craven: „Okay, Valkos Heritage auf dem Top Rope? Irgendwas ist faul im Staate Dänemark. Das haben wir seit Jahren nicht mehr von ihm gesehen. Er wirkt heute wie ausgetauscht. Er ist agiler, schneller und allem Risikoreicher als sonst in seinen letzten Matches.“

 

Auf dem Top Rope stehend hebt Heritage noch einmal die Arme und lässt sich feiern. Wieder eine sehr gespaltene Meinung des Publikums, die auf ihn niederprasselt. Er springt ab und zeigt einen wirklich hohen Full Body Splash! Aber Mad Dog zieht die Knie an. Hart kommt der Freakanite auf die Knie der Unbekannten Konstante auf und schreit laut, während er sich durch den Ring rollt. Das ist die Chance für den Night Fighter. Er erhebt sich unter lautem Jubel im Publikum und zeigt, dass er das Match nun beenden will. Sogleich packt sich Mad Dog nun Heritage und zieht diesen hoch. Doch plötzlich ein Gesichtskratzer von Heritage.

 

Vincent Craven: „Unfaire Aktion!“

 

Mike Garland: „Schlaue Aktion!“

 

Alle die diese Aktion gesehen haben, haben in diesem Moment eine Meinung zu ihr… nur nicht Referee Johannes Ullrich, denn der hat sie nicht gesehen, da er unglücklich stand. Stattdessen pumpt nun der Cryption Crown Champion seine Kraft hervor und hebt Mad Dog an, aber Mad Dog will sich freizappeln und das gelingt auch. Kneestrike zum Kopf des Hundes und dieser stolpert nach hinten. Sofort rennt Heritage los und zeigt einen Dropkick. Doch die Unbekannte Konstante weicht aus und der Dropkick trifft den Referee.

 

Mike Garland: „Da sinkt er hernieder wie Stein… deswegen bin ich Kommentator und nicht Ringrichter.“

 

Schnell steht Heritage wieder auf und doch ist es Mad Dog nun der in der Offensive ist. Der Nightfighter ist hier jetzt am Drücker und jagt Heritage geradezu durch den Ring. Der Freakanite muss immer wieder den harten Attacken seines Gegners ausweichen, das gelingt ihm aber nur teilweise.

 

Vincent Craven: „Mad Dog umgreift Valkos … Versucht ihn auszuheben, will ihn auf die Matte befördern, … NEIN! Valkos blockt ab, Elbowsmash, schnappt sich den Kopf des Night Fighters … VD-....NEIN!“

 

Mike Garland: „... MAD DOG schubst Heritage von sich weg, läuft in die Seile … HEFTIGE LARIAT, die Heritage von den Beinen fegt. DAS nenn ich jetzt Action! Immerhin kriegen wir jetzt ein wenig was davon.“

 

Vincent Craven: „Der Nightfighter versucht Valkos wieder auf die Beine zu bekommen, aber Heritage wehrt sich, was macht Mad Dog jetzt? GREIFT SICH DIE BEINE VON VALKOS … KATAPULT GEGEN DIE RINGECKE!“

 

Während der Freakanite noch am Ringpfosten lehnt, ist Mad Dog wieder bereits hinter ihm, packt ihn und zeigt einen German Suplex, der direkt in die Brücke und ins Cover übergeht.

 

Aber da ist kein wacher Referee!

 

Schließlich erhebt sich Mad Dog doch und guckt nach Referee Johannes Ullrich, welcher wohl noch immer tief in dem Land der Träume ist.

 

Vincent Craven: „Doch Mad Dog muss aufpassen. Trotz dieser schnellen Phase lauert schon wieder Heritage hinter ihm.”

 

Der Night Fighter Mad Dog ahnt nicht welches Übel gerade hinter ihm lauert. Valkos Heritage scheint bereit zum zuschlagen. Die Unbekannte Konstante dreht sich um und DEATH STAR NECKBREAKER gegen Mad Dog! Valkos Heritage zeigt hier seinen Trademark Move. Sofort covert Heritage, doch er hat dasselbe Problem wie eben noch Mad Dog. Johannes Ullrich ist immer noch von dem Dropkick ausgeschaltet.

 

So beschließt der Freakanite Valkos Heritage wohl einfach seinen Angriff fortzusetzen, bis der Referee aufwacht, oder ein neuer geschickt wird.

 

Vincent Craven: „VALKOS HERITAGE IN DER OFFENSIVE! ABER… WAS ZUM TEUFEL?!“

 

Mike Garland: „Ein einzelner Mann ist am Entrance erschienen! Wir können nicht erkennen, um wen es sich dabei handelt, da er einen Mantel mit einer weit in das Gesicht gezogenen Kapuze trägt…“

 

Vincent Craven: „Der Unbekannte scheint keine besonders große Eile zu haben. Er marschiert in Richtung des Ringes, während die beiden Kontrahenten ihn mittlerweile entdeckt haben.“

 

 

If you're going through hell, keep going.

(Winston Churchill)
 

Der Unbekannte hat den Ring erreicht und springt mit einem großen Satz auf den Apron. Valkos Heritage steht ihm direkt gegenüber, mit weit aufgerissenen Augen starrt er ihn an.

 

Mike Garland: „ER LÜFTET DIE KAPUZE!“

 

Vincent Craven: „Oh, scheiße…“

 

Mike Garland: “DAS IST… DAS IST…”

 

Vincent Craven: „ADAM REYNOLDS! DER ‘LAST WARRIOR’… ER IST ZURÜCK VON DEN TOTEN!”

Immer noch steht Valkos die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Hatte er nicht Adams Sturz vom Dach des PCWA Domes mit eigenen Augen gesehen?

Valkos Heritage: „DU? Das ist… UNMÖGLICH!“

Mike Garland: „ADAM REYNOLDS STÜRZT SICH AUF VALKOS HERITAGE! MIT WILDEN SCHLÄGEN PRÜGELT ER AUF IHN EIN!“

Vincent Craven: „VALKOS HERITAGE GEHT ZU BODEN! DAS MATCH STECKT IHM ZU SEHR IN DEN KNOCHEN, ALS DASS ER JETZT NOCH WIRKLICH GEGENWEHR LEISTEN KÖNNTE!“

Mike Garland: „Aber was ist das? Adam setzt nicht weiter nach? Stattdessen streift er sich einen Handschuh ab…“

Vincent Craven: „… und lässt diesen auf den sich am Boden windenden Valkos Heritage fallen!“

Adam: „Brawlin’ Rumble. Herausforderung angenommen.“

Noch einmal treffen sich die Blicke der beiden. Dann, ohne ein weiteres Wort, dreht Adam sich um und steigt aus dem Ring. Ohne erkennbare Gefühlsregungen geht er weiter, bis er schließlich im Entrance wieder verschwindet.

Mike Garland: „VALKOS HERITAGE VS. ADAM REYNOLDS! SIEHT SO AUS, ALS HÄTTEN WIR EIN MATCH!“

Vincent Craven: „Aber guck mal, wer da wartet, dass der vollkommen überraschte Valkos Heritage aufsteht. Ein verrückter Hund ist hier in Lauerstellung.“

Tatsächlich wartet hier Mad Dog und langsam erhebt sich Valkos Heritage. Er scheint dabei vollkommen durch den Wind zu sein. Jetzt dreht er sich zu Mad Dog und bekommt in diesem Moment einen harten Kick gegen den Kopf. Wie von einer Kanonenkugel getroffen will Heritage fallen, aber sogleich hält ihn Mad Dog fest. Er brüllt ihn an.

Mad Dog: „MY NAME IS MAD DOG! STILL UNBROKEN!“

Dann hebt er ihn aus und die Fans rasten aus. ENTER NIGHT! Mad Dogs Finisher! Der Screwdriver ist perfekt ausgeführt und hart knallt Valkos Heritage auf. Sofort legt sich Mad Dog bereit zum Cover und hakt das Bein ein… zu seinem Glück erwacht auch just in diesem Moment Johannes Ullrich und zählt.

 

Eins

.

Vincent Craven: „Mad Dog!“

.

Zwei

.

Vincent Craven: „Still unbroken!”

.

Drei

 

Sofort gibt der Referee das Zeichen für den Sieg von Mad Dog und dann erst versucht er sich langsam wieder aufzurappeln.

 


---------------- K&G/PCWA ----------------

But I'm not home, I'm not lost
Still holdin' on to what I got
Ain't much left

No there's so much that's been stolen

I guess I've lost everything I've had
But I'm
not dead
, at least not yet

STILL ALONE,

STILL ALIVE,

STILL UNBROKEN
I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

Siegreich wird die Faust des Night Fighters und Quest for the Best Siegers 2012 von Ringrichter Johannes Ullrich in die Höhe gehoben. Kurz badet MD im Jubel der Fans, die ihn genauso in 3 Monaten beim Brawlin‘ Rumble gegen Robert Barker triumphieren sehen wollen.

MDs Oberkörper ist noch nass vom Schweiß und seine Haare kleben an der schwarz-weißen Maske. Er schiebt sie mit seiner Hand zurück und gibt erschöpft das Zeichen, dass seine Musik zu stoppen ist.

Vincent Craven: „Bekanntermaßen steht nun die Vertragsunterzeichnung zwischen Gerasy Champion Robert Barker und dessen Herausforderer Mad Dog an.“

Mike Garland: „Unnötigerweise hat MD allerding vorher noch etwas zu sagen, wie mir scheint. Hat er nicht schon den Anfang der Show dafür gehabt?“

Tatsächlich lässt sich der Fighter ein Mikrophon reichen und schaut gen Backstagebereich.

Mad Dog: „Robert, was hast du mir noch gleich gesagt? Du planst für den Rumble etwas Großes, Spektakuläres und Einschneidendes? Huh!? So waren doch deine Worte… du hast geglaubt, dass du mir mit diesen Worten Angst machen könntest, oder? Einschneidendes…“

MD schaut auf seine Arme, in die für ewig die Narben des Stacheldrahts wie Mahnmale eingeschnitten wurden. Hässlich.

Mad Dog: „Vor zwei Jahren hast du mir mit deinem Gerede noch das Fürchten gelehrt, doch dieses Mal habe ich den Spieß umgedreht, Robert. Ich habe alles geopfert, um mich von der Angst zu befreien, doch ein kleines Merkmal, ein letztes identitätsstiftendes Ding habe ich mir gelassen. Für dich, Robert, für dich!“

Der Fighter streichelt über seine Maske, die spitze Stelle über der Nase, die Rundungen an den Wangen, die Löcher über den Augen, die Fläche kurz über den Augenbrauen.

Mad Dog: „Kannst du etwas Einschneidenderes bieten? HUH!? BARKER? KANNST DU ETWAS GRÖSSERES BIETEN? Schlag mich, tritt mich, ja, schneid mich… dieses Mal prallt es an mir ab, denn derjenige der Angst vor dem Großen, Einschneidenden hat, bist du!“

Die Halle wird abgedunkelt, nur noch vom Titantron schimmert Licht…

…das Licht einer Geschichte.

Brawlin‘ Rumble VII
Es wird gezeigt wie Robert Barker Mad Dog bei dessen PCWA Debüt aus dem Ring warf.

Vendetta 74
Und nun fängt es die Kamera in vollster Brutalität ein. Die Arme des verrückten Hundes sind von der Schulter an mit Stacheldraht umwickelt und ebenso seine Fußgelenke umgreift der spitze Draht, sodass er sich nur minimal bewegen kann. Das Blut der Arme rinnt den Oberkörper hinab… man sieht bereits eine Lache, in welcher der Night Fighter nun sitzt. Unsanft die Arme in die Höhe gezogen. Vom eben erfolgten Zug haben sich die Spitzen des Stacheldrahts noch mehr in sein Fleisch gebohrt und die Arme zusammen geschnürt, quasi abgebunden.

Vendetta 75
Barkers Gewinn des Finger, Legs and Skull Turnier gegen Mad Dog wird eingespielt.

Brawlin‘ Rumble VIII
Robert Barker: „Soweit es mich betrifft, gibt es in der ganzen verdammten PCWA nur fünf Leute, die ich während des Rumbles nicht verdächtigen werde. Lucifer, Melina, Blaze, Godd und dich. […] Zwischen uns gibt es noch keinen Hass und ich verspüre auch keinen großen Wunsch das zu ändern. Ich vertraue dir nur soweit, wie ich gucken kann, denn ich weiß, dass dir der Sieg wichtiger ist, alles andere, aber ich weiß, dass du nicht der Schlächter bist und das muss für irgendwas zählen. Lass uns also im Rumble unsere Differenzen erst ganz zum Schluss austragen, lass uns erst dafür sorgen, dass jeder potenzielle Schlächter aus dem Weg geräumt ist, bevor wir uns gegenseitig beseitigen! Was sagst du, Night Fighter?“

[…] Der Fighter streckt Barker die Hand entgegen.

Mad Dog: „Jeder potentielle Schlächter aus dem Weg geräumt, bis wir uns gegenseitig beseitigen… Mit meinem Blut besiegelt.“

Es folgt die siegbringende Elimination von MD und Tom Nowak durch Robert Barker in der Battle Royal und die nachfolgende Enthüllung.

[…] Zeigt wie „Der Schlächter“ Robert Barker die Maske kurz anschaut und dann genüsslich wegwirft, wie er das Messer in der einen und das Mikro in der anderen Hand den Ring einnimmt und genüsslich die Worte wiederholt, mit denen er seit Monaten jedem unter die Haut gefahren ist, der Pech genug hatte, ihm zu begegnen.

Robert Barker: „NIEMAND… ist sicher!“

Und mit diesen Worten schmeißt er sich wieder in die Kruzifixpose, wirft den Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken und wird von einem Regen roter Flüssigkeit getroffen. […] Kein Feuerwerk, kein Konfetti, sondern dunkles, kaltes Rot und der Schlächter, genießt es lachend, am Ziel seines monatelangen Weges, von oben bis unten ins Blut getaucht zu werden.

Vendetta 76

Die Halle wird komplett verdunkelt, die Videoleinwände, eben noch gefüllt von der bisherigen Geschichte zweier Männer, werden vom Schlächter und seinem Einzugsvideo übernommen. Kurze Riffs, wie von Messerschnitten gestückelt schneiden sich in die Ohren ihrer Opfer, bevor sich der Klang einer Stimme so süß wie eine Lüge in ihre Gedanken schmeichelt…

Je ne m'entends plus
Je ne m'en sors plus!
Aide-moi, rien qu'une autre fois!
J'ai mâché mes mains
Je ne sens plus rien
Éteints moi!
Je sais la vérité, l'ai toujours honorée
Je sais la vérité, je l'ai toujours détestée

…bis er abgelöst wird von der rauen, kratzigen Stimme, der Stimme der Wahrheit abgelöst wird und droht die Hirne der Ungläubigen, der Zweifler und der Opfer zu sprengen.

J'ai sali les amants de ma langue de serpent
J'ai enflammé nos chairs avec nos amours passées
J'ai pleuré les avants, la rage des pères
J'ai brûlé nos bancs, de toute ma haine, je me lève

Während auf den Leinwänden blutige Highlight aus der Karriere des Schlächters präsentiert werden, während Szene um Szene durch einen Effekt wie herablaufendes Blut übergeleitet wird, betritt der Schlächter mit dem Titelgürtel um den Hüften das Gebäude. Die Fans, die Tatsache ignorierend, dass es ihm noch nie etwas ausgemacht, sondern ihn bisher eher motiviert hat, überschütten ihn mit Hass.

‚Schlächter‘: „Spart euch euren Atem, ihr Maden, so wie ich euch den Rest dieses Videos erspart habe. Nichts was ihr macht, kann mich in irgendeiner Weise beeinflussen und nichts, was in diesem Video noch folgt, kann die Tatsache beeinflussen, die schon jetzt jedem klar sein sollte. Wenn Mad Dog und der Schlächter aufeinandertreffen, gewinnt am Ende der Schlächter!“

Nun, fast alles, wäre doch als nächstes und da ist sich der Schlächter absolut sicher, die Entführung des Schlächters durch Mad Dog gezeigt worden, doch niemand muss an diesen kleinen Faux-pas erinnert werden.

‚Schlächter‘: „Und so wurdest du zum ewigen Zweiten und ich zum Undisputed Gerasy Champion. Sicher, du hast endlich mal einen ersten Platz gemacht, doch weißt du, was das interessante daran ist? Du hast das geschafft, weil du mich imitierst! Du willst alles aufgeben, um den Titel zu gewinnen? Das habe  ICH längst getan! Ich habe selber alles geopfert, alles!, um diese Liga anzuführen und ich hätte sicher nichts gewonnen, wenn ich bei einer lächerlichen Maske Halt gemacht hätte.“

Das Licht wird langsam wieder angeschaltet, ist doch mittlerweile deutlich, dass der Schlächter seinen Einzug vorzeitig abgebrochen hat.

‚Schlächter‘: „Du denkst also, dass du mir einen Schritt voraus bist? Das ich nicht lache! Ich bin jeden deiner Schritte längst gegangen, ich…“

Vincent Craven: „Mike, siehst du…“

Mike Garland: „Seih ruhig, Vince. Der Schlächter spricht gerade.“

Vincent Craven: „Ja! Aber zu wem?“

Mike Garland: „Was meinst du, ‚zu wem‘? Zum Nightfighter natürlich.“

Vincent Craven: „Ja? Und wo ist der?“

Und in diesem Moment realisiert Mike Garland, zusammen mit den Fans, was der Schlächter vor wenigen Sekunden, nachdem das Licht anging ebenfalls realisiert hat. Im Ring wurde während des Videos zwar ein Tisch aufgebaut und es liegen auch Verträge dort, doch Mad Dog ist weg!

‚Schlächter‘: „Was ist das, Nightfighter? Versteckst du dich? Rennst du schon jetzt davon? Verdammt, enttäusch mich nicht, ich habe große Erwartungen gehabt…“

Er geht ein paar weitere Schritte die Rampe herunter, schaut dabei nach links und rechts, schaut nach hinten und wieder in den Ring.

‚Schlächter‘: „Komm raus Mad Dog, Männer verstecken sich nicht. Komm raus und zeig dich, oder du kannst dein Match beim Rumble vergessen!“

Und so bleibt Robert Barker kurz vor dem Ring stehen, hebt abwehrend die Hände in die Luft und…

 „Meister?“

Überrascht wirbelt der Schlächter herum und starrt zur Videoleinwand, wo plötzlich Nelson Friedrich Töle zu sehen ist. In seiner Hand hält er eine Eisenstange, an der Blut klebt. Die Atemgeräusche der Töle hören sich geradezu spastisch an.

NFT: „SPÜRT IHR DAS? GRRR! Schlächter, ihr fragt, wo sich Mad Dog befindet? ER IST HIER! HIER BEI MIR. WOOOOOOOOOOOOOOOOHHHHAAARRR!“

„Und nun fängt es die Kamera in vollster Brutalität ein.“ Der leblose Körper des Night Fighters liegt in einer Lache aus Blut. Der Parker des verrückten Hundes hat einen Teil des Blutes aufgesogen, während die Blutdurchtränkten Haare über der Maske liegen.
NFT präsentiert das Stahlrohr, mit welchem er MD wohl am Hinterkopf erwischte. Verrückt hüpft er von einem Bein auf das andere, um den Geschundenen herum.

NFT: „Ich hab ihn geschlachtet.“

Der Mund der Töle muss voller Speichel sein, ansonsten wären die seltsamen Geräusche, die hinter dem Ganzkörperanzug hervorkommen, nicht erklärbar. Das Haupt wird zur Kamera gehoben.

NFT: „Es stellt keine Hilfe für euch dar, Schlächter, denn ich weiß, dass ihr keine Hilfe braucht. Es ist nur ein Beweis meiner Treue zu euch. Ein Monument meiner Fähigkeiten an eurer Seite die ANGST zu repräsentieren! Ich bin nicht sinnlos. GRRR! Wer so etwas behauptet ist SINNLOS! ICH BIN DIE TÖLE! Niemand vergisst eine TÖLE! TÖLE! Und ich jage das Flugzeug der Angst in die Türme der Ignoranz, kapiert? KAPIERT? Schwachmaten? GRRR!“

Nelson gibt dem leblosen Körper des Nummer Eins Herausforderers auf den Undisputed Gerasy einen letzten Tölenkick. Jetzt wankt er nach vorne, vorgebeugt und humpelnd wie Quasimodo. Immer noch mit sabberndem Atem. Die Dunkelheit vertreibt das Leid, die Töle tanzt in Mondes Kleid. 

NFT: „Nur ein Beweis für euch, Schlächter. Mein Sinn ist es an eurer Seite zu kämpfen! Gewährt es mir.“

Der Schlächter braucht einen Moment, um sich wieder zusammen zu reißen. Er ist sich sicher, immer zu wissen, was Mad Dog vorhat, wo dieser doch scheinbar auf seinem eigenen Pfad wandert, doch Nelson Friedrich Töle? Der hat es soeben geschafft den Schlächter zu überraschen. Doch er wäre nicht der gnadenlose Schlächter, wenn er diese Situation nicht auskosten könnte.

‚Schlächter‘: „Töle, komm hier raus.“

Damit hat er sich ein wenig weitere Zeit verschafft. Ursprünglich hatte er einfach nur einen Vertrag unterschreiben wollen, hatte Mad Dog von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen wollen, ohne jedes Zeichen von Angst in seinem gezeichneten Gesicht, hatte vielleicht etwas Trash Talk betrieben und wäre gegangen. Doch nun…

In diesem Moment kommt die Töle, die Waffe mit der er Mad Dog ausgeknockt hat noch immer in der Hand, durch die Entrance-Stage. Eilig sprintet NFT zum Ring und slidet gierig in diesen hinein, um sich endlich an die Seite seines eilig nachdenkenden Idols zu gesellen. Der Schlächter und die Töle, Seite an Seite, Sinnbild der ANGST. So hatte er es sich seit seinem Debüt gewünscht.

‚Schlächter‘: „Gib mir die Stange, Töle.“

Der Adjutant der Angst übergibt sein Hilfsmittel an seinen Herren, als wäre es ein gesegnetes Artefakt von unschätzbarem Wert.

‚Schlächter‘: „Nun, ICH stehe hier, bereit den Vertrag zu unterschreiben, doch der Nightfighter scheint ganz offensichtlich nicht einmal in der Lage, meinem… Gehilfen zu entkommen. Ich hätte mehr von ihm erwartet, als so eine enttäuschende Leistung. Ich habe wirklich gedacht, dass es dieses Mal anders sein könnte…“

Er nimmt die Stange und malt mit dem Blut der Unbekannten Konstante ein ‚S‘ auf den Vertrag. Kein kaligraphisches Meisterwerk, aber es reicht um seinen Willen deutlich zu machen.

‚Schlächter‘: „Wie sagtest du so schön? ‚Mit meinem Blut besiegelt‘.“

Die Töle beginnt, noch immer vollkommen begeistert, neben dem Schlächter gruselig zu lachen, nachdem dieser den Vertrag unterzeichnet hat. Er hat seinen Beitrag geleistet, er ist jetzt ein Teil der ANGST, er gehört jetzt zum Schlächter!

Der Schlächter beäugt ihn aus den Augenwinkeln und folgt dann weiter dem Pfad, den er eingegangen ist, nachdem die Töle alles durcheinander brachte und Mad Dog ausgeschaltet hat.

‚Schlächter‘: „Spürt ihr das? Spürt ihr die Angst? SPÜHRT DIE ANGST!“


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